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utopie84

Portfolio umkrempeln, Umschichtung Versicherungsmantel --> ETF

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utopie84

Hallo zusammen,

nach langem Mitlesen möchte ich gerne meine derzeitige Situation beschreiben. Jegliche konstruktive Kritik ist gerne gesehen.

 

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

  • 2008 Einmalanlage in 2 ETFs
  • 2003 Einmalanlage in fondsgebundene LV (damals als Laie abgeschlosssen...)
  • seit Anfang 2015 ETF Sparplan 1.15kEUR/Monat 
  • passiver Ansatz. Glaube nicht, dass als Privatanleger systematisch risikoadjustierte Überrendite erzielbar ist 
  • Merke öfters, dass die eigene Psyche und Irrationalität schwer in den Griff zu kriegen ist ;-)

 

 

2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen (ISIN angeben)

 

Die %-Werte beziehen sich auf das gesamte Depot inklusive "risikolosem" Teil (aber exklusive eines Notgroschens, mit dem ich mich wohlfühle).

 

steuerlicher Altbestand (2008): 
DE0002635307 iShares STOXX Europe 600 UCITS ETF (DE) 6,3k / 2,8%
DE000A0D8Q07 iShares EURO STOXX UCITS ETF (DE) 10,3k / 4,6 %

 

Im Versicherungsmantel:
DE0008474024 DWS AKKUMULA LC 15,3k / 6,8%
DE0008474156 DWS EUROPEAN OPPORTUNITIES 5,3k / 2,4%
DE0008490848 DWS EUROVESTA 3,3k / 1,4%
DE0009769729 DWS TOP EUROPA 6,3k / 2,8%
DE0009769794 DWS TOP WORLD 5,5k / 2,4%
DE0008474008 DWS INVESTA 8,6k / 3,8%

 

Sparplan seit Anfang 2015:
LU0635178014 ComSta.-MSCI EM TRN U.ETF Inhaber-Anteile I o.N. 600 EUR / Monat. z.Z. 23,5k / 10,4%
LU0392495023 ComSta.-MSCI Pacific TRN U.ETF Inhaber-Anteile I o.N. 150 EUR / Monat. z.Z. 6k / 2,7%
LU0392495700 ComStage-MSCI USA TRN UCIT.ETF Inhaber-Anteile I o.N. 400 EUR / Monat. z.Z. 16,6k / 7,4%

 

Aktien insgesamt: 118k EUR / 53%
Tagesgeld oder bald auslaufende Sparbriefe: 105k EUR / 47%
keine Immo, keine Schulden

 

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage
wenig, möchte passiv bleiben aber jetzt Zeit investieren und das Depot und AA zu verbessern

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten

  • Der bisher größte, live erlebte Buchverlust war das Absacken der iShares Anfang 2009 um ca. 30%. Habe es ausgehalten. Natürlich hat die Vorstellung, dass ich  hoffentlich noch Jahrzehnte habe um den Verlust aufzuholen, sehr zur Beruhigung beigetragen.
  • Die Fonds im Versicherungsmantel haben wahrscheinlich noch höhere Rücksetzer gehabt, aber die habe ich nicht so deutlich "gesehen", da ich damals nicht so genau getrackt habe.

 

Optionale Angaben:
1. Alter
36

2. Berufliche Situation
Festangestellt
bezuschusste betriebliche Altersvorsorge, z.Z. nutze ich die 4% abgabenfreie Einzahlung voll aus

 

Über meine Fondsanlage
1. Anlagehorizont
unbestimmt / bis zum Ende des Berufslebens

 

2. Zweck der Anlage
Altersvorsorge

3. Einmalanlage und/oder Sparplan?
Umschichtung und Sparplan


Kritik:

- fondsgebundene LV wegen sehr hoher Kosten hätte schon früher auf den Prüfstand kommen sollen
- habe keine gute Berufsunfähigkeitsversicherung, lese mich ein, anderes Thema

 

Plan zur Änderung des Portfolios und Gedanken dazu:

 

  • Die fondsgebundene LV sehe ich nicht als Risiko-Versicherung sondern als steuerfreien Teil des Depots. Für eine Depotposition ist sie aber zu teuer.
  • Aktienanteil soll nur mittels ETF abgebildet werden
  • In Anlehnung an Ramstein, ungefähr nach BIP-Gewichtung mit SC; Europa 27%, USA 25%, Asia/Pac 10%, EM 28%, SmallCap 10%

 

Wie:
1) Kündigung des fondsgebundenen LV. Die Auszahlung sollte 100% steuerfrei sein, da der Vertrag vor 2004 abgeschlossen wurde. Mit dem freien Geld (ca. 44k EUR) wird sofort in ETFs umgeschichtet.

  • Merkwürdigerweise habe ich ein mulmiges Gefühl zum jetzigen Zeitpunkt, bei den jetzigen Bewertungen / CAPEs, alles in einem Schlag reinzubuttern. Ich bin mir aber auch bewußt, dass "nicht aussteigen" ökonomisch letztlich das gleiche wie "Kaufen" ist.... ;-)
  • Die Steuerfreiheit des Fondsmantels ist also dahin, aber ich halte es für sinnvoller die Flexibilität und Transparenz eines günstigen ETF Portfolios anstatt eines teueren Fondsmantels zu haben. M.a.W.: Ich halte es für sinnvoll die risikolose Mehrrendite durch geringe TER plus die Wahrscheinlichkeit, dass der ETF einen aktiven Fonds bereits bei der Vorsteuer-Rendite schlägt, gegen die Steuern auf den ETF zu tauschen. 

 

2) Sparplan wird entsprechend angepasst / fortgeführt.

 

Welche konkreten ETFs, Wo:

IE00BTJRMP35 db x-trackers MSCI Emerging Markets Index 
IE00BJ0KDR00 db x-trackers MSCI USA Index UCITS ETF (DR)
LU0322252338 db x-trackers MSCI Pacific ex Japan Index UCITS ETF (DR) 1C
IE00BJZ2DD79 db x-trackers Russell 2000 UCITS ETF (DR) 1C
LU0274209740 db x-trackers MSCI Japan Index UCITS ETF (DR) 1C

 

  • Einmalanlage bei ING-DiBa, wegen kostenloser Trades
  • Sparplan bei Consorsbank, da DBX dort zur Zeit kostenfrei + bequem
  • Mit der Anzahl der ETFs und der Banken komme ich schon klar denke ich. Mittelfristig wird nichts verkauft, d.h. ich erwarte, dass die Positionen groß genug sind oder es werden. 
  • Warum der Russel 2000 und nicht der SPDR MSCI World SC? Rein aus Bequemlichkeit, da meines Wissen kein Broker den SPDR als Sparplan bietet.
  • Mir ist bewusst, dass sich der Aktienanteil am Portfolio durch den Sparplan erhöhen wird, bei 60% wird gestoppt um noch ruhig schlafen zu können. Dass der risikolose Anteil währenddessen real an Wert verliert, muss ich dann aushalten...
  • Wenn das Umfeld für Anleihen(-ETFs) rosiger aussieht,schaue ich mich dort mal um. Einzelne Anleihen kaufe ich nicht, da ich nicht die Zeit darauf verwenden will, mich damit zu beschäftigen.


 

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Peter23
vor 5 Stunden schrieb utopie84:

Welche konkreten ETFs, Wo:

IE00BTJRMP35 db x-trackers MSCI Emerging Markets Index 
IE00BJ0KDR00 db x-trackers MSCI USA Index UCITS ETF (DR)
LU0322252338 db x-trackers MSCI Pacific ex Japan Index UCITS ETF (DR) 1C
IE00BJZ2DD79 db x-trackers Russell 2000 UCITS ETF (DR) 1C
LU0274209740 db x-trackers MSCI Japan Index UCITS ETF (DR) 1C

Vielleicht habe ich es überlesen, aber: warum fehlt da Europa? (Zusätzlich: Warum trennst Du Japan und Pacific ex JP?; Warum MSCI USA und nicht MSCI NA?)

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magicw

mich würde die eigentliche Frage des TO interessieren. 

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Peter23
vor 2 Minuten schrieb magicw:

mich würde die eigentliche Frage des TO interessieren. 

Er stellt dar, was er vor hat und fragt nach konstruktiver Kritik. 

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utopie84

 

vor einer Stunde schrieb Peter23:

Vielleicht habe ich es überlesen, aber: warum fehlt da Europa? (Zusätzlich: Warum trennst Du Japan und Pacific ex JP?; Warum MSCI USA und nicht MSCI NA?)

Danke für die berechtigten Fragen, das habe ich in der Tat nicht erwähnt. Für den Europa-Teil würde ich einen der "üblichen Verdächtigen" nehmen, d.h. iShares Stoxx 600 oder Euro Stoxx, vielleicht Vanguard, da ist das Angebot groß.

-Japan und Pacific ex JP ist getrennt, weil es den Pacific nicht als kostenlosen Sparplan gibt. Ja, ich sehe ein, dass das kleinlich ist....

-MSCI USA statt NA nur wegen der deutlich geringeren TER (und damit hoffentlich TD). Es ist im Prinzip eine Wette gegen den Kanada-Anteil im NA. Klar könnte ich auch den Vanguard FTSE NA IE00BKX55R35 nehmen, aber da schlägt die Faulheit und Selbstdisziplin durch, denn Vanguard gibt es nicht als Sparplan. 

vor 58 Minuten schrieb magicw:

mich würde die eigentliche Frage des TO interessieren. 

Wie Peter23 schrieb, allgemeines Feedback.

 

Wegen des Tauschs der 100% steuerfreie fondsgebundene LV gegen steuerpflichtige ETFs habe ich mal eine sehr vereinfachte Rechnung gemacht.

 

Annahmen:

  • Fonds-LV Rendite vor Steuern und Kosten identisch mit denen der ETF 
  • ETFs = Aktienfonds mit 30% Teilfreistellung
  • Steuerrecht ändert sich nicht
  • Der Einfachheit halber keine Betrachtung der Thesausierungsbesteuerung, da die Steuer später angerechnet wird

 

 

Fondsgeb LV

Anlage 100

Rendite vor Kosten 5%

TER: 1,4%

Rendite nach Kosten 3,6%

nach 10 Jahren: 100*(1,036)^10 =  142

Steuer: 0

Endvermögen: 142

 

ETF

Anlage 100

Rendite vor Kosten 5%

TER: 0,3%

Rendite nach Kosten 4,7%

nach 10 Jahren: 100*(1,047)^10 =  158

Steuer: Teilfreistellung 30%, 26% Steuersatz: 58 * 0,7 * 0,26 = 10,5 Steuern

Endvermögen: 147,5

 

 

Da ich davon ausgehe, dass tatsächlich ETF-Kostenm / TDs eher weiter sinken und ETFs (langfristig) eine höhere Bruttorendite als Fonds erwirtschaften, dürfte der Vorteil der ETF sogar größer sein. Thesaurierungsbesteuerung schmälert den Vorteil allerdings.

Die Annahme dass das Steuerrecht sich nicht ändert ist natürlich aberwitzig, aber irgendeine muss man ja machen.

 

Ist das Beispiel nachvollziehbar? Hat das jemand im Forum schon mal fundierter berechnet?  

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Peter23
· bearbeitet von Peter23
vor 29 Minuten schrieb utopie84:

MSCI USA statt NA nur wegen der deutlich geringeren TER (und damit hoffentlich TD). Es ist im Prinzip eine Wette gegen den Kanada-Anteil im NA. Klar könnte ich auch den Vanguard FTSE NA IE00BKX55R35 nehmen, aber da schlägt die Faulheit und Selbstdisziplin durch, denn Vanguard gibt es nicht als Sparplan. 

Wenn Du eh faul bist (;)), dann mach es doch gleich mit weniger ETFs:

MSCI World (ggf. ACWI, je nachdem, was günstiger bzw. als Sparplan verfügbar ist)

MSCI EM IMI (falls als Sparplan verfügbar)

STOXX Europe 600 (ggf. auch ein anderer)

+ (developed) Small Caps

 

Wäre das nicht der bessere Kompromiss, anstatt zwei ETFs für Pazifik zu haben? Bzw. was würde Dich denn an der 3-ETF-Lösung (für large cap) stören?

 

Ich finds persönlich auch ein bisschen komisch, dass Du erst USA stark niedriger gewichten möchtest und dann aber Small Caps über den Russel 2000 abbildest.

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lunareactor
· bearbeitet von lunareactor
vor 14 Stunden schrieb utopie84:

Fondsgeb LV

Anlage 100

Rendite vor Kosten 5%

TER: 1,4%

Rendite nach Kosten 3,6%

nach 10 Jahren: 100*(1,036)^10 =  142

Steuer: 0

Endvermögen: 142

Meiner Meinung nach ist die Vergleichsrechnung bei der LV noch nicht vollständig:

 

Einerseits sollte man Mantelkosten (laufende Verwaltungskosten etc.), die nicht von der TER abgedeckt sind, ebenfalls berücksichtigen.

 

Andererseits würde ich weitere steuerliche Vorteile von Lebensversicherungen vor 2004 nicht unterschlagen: ggf. Absetzbarkeit als Sonderausgaben, solange der Maximalbetrag noch nicht von anderen Versicherungen oder KV belegt ist. Als Privatversicherter bzw. freiwillig gesetzlich Versicherter kann man diese Absetzbarkeit durch Vorauszahlungen der KV-Beiträge in 2/3 der Jahre gut freiräumen und steuern (siehe unten verlinkter Thread).

(EDIT: Bei Einmalzahlung in 2003 und fehlender Möglichkeit, die Versicherung noch zukünftig aufzustocken, ist der Einwand mit den Sonderausgaben natürlich hinfällig. Falls Aufstockungen möglich sind, sollte man sich das aber wirklich mal ausrechnen - bei angenommenen 42% Grenzsteuersatz hat das keinen unwesentlichen Effekt)

 

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utopie84

 

@lunareactor: Stimmt, die Kosten des Mantels habe ich vernachlässigt. Die Rechnung wird dadurch ja eher noch schlechter für die LV. Steuerlicher Abzug geht nicht bei fondsgebundener Versicherung...

 

Danke für einen Input!

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