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feymo211283

Austritt gesetzliche RV / Eintritt Versorgungswerk

Empfohlene Beiträge

feymo211283

Guten Morgen!
 

Beruflich hat sich bei mir etwas verändert, ich habe die Möglichkeit , nicht mehr in die gesetzliche RV einzuzahlen und dafür in ein Versorgungswerk unterzukommen.

Diesen Schritt werde ich definitv wählen.

Nun hab ich aber auch die Möglichkeit, nach zwei Jahren meine bisher gezahlten Beiträge in die RV auszahlen zu lassen und entweder in das Versorgungswerk zu übertragen oder anderweitig anzulegen/konsumieren.

Leider finde ich zu diesem Weg wenig im Internet und kann die Vor-Nachteile schlecht abwägen.

Mein nächster Schritt wäre die Beratung durch einen Rentenberater.

 

Hat mit diesem Thema jemand Erfahrungen? Gibt es Fallstricke? Die Auszahlung des bisherigen Betrages scheint relativ unüblich zu sein.

Also hat er besondere Nachteile oder die Deutschen hängen zu stark and er gesetzlichen Rente^^

 

Wäre für jeden Input dankbar.

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Allesverwerter

zur Auszahlung würde ich mir folgende Fragen stellen:

 

* Höhe der Auszahlung vs. bereits erreichtem Rentenanspruch und mal eine "Renditeberechnung" drüberlegen

* ist die Auszahlung zu versteuern

 

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andjessi
· bearbeitet von andjessi

Ich würde in jedem Fall als erstes dafür sogen, dass ich die 5 Jahre in der GRV "voll" bekomme (so weit dies nicht durch Ausbildungszeiten/Zivildiesnt/Wehrdienst o.ä.) nicht schon geschehen ist.

 

Die Erstattung deiner Beiträge macht überhaupt keinen Sinn, da du den Arbeitgeberanteil nicht ausbezahlt bekommst.

 

Im übrigen performt die gesetzliche Rente derzeit nicht schlecht. Dem Demografieproblem (dem sich eine Versorgungswerk am Ende auch nicht wirklich entziehen kann: Google-Tipp: Mackenroth-These) einer Umlagerente steht der Anlagenotstand der Versorgungswerke entgegen.

 

Wenn ich Sätze lese wie "Diesen Schritt werde ich definitv wählen" empfehle ich immer kritisch zu bleiben und nicht voreilige Schlüsse zu ziehen. Man sollte sich zum Beispiel die Frage stellen, in welchen Szeanrien man von einer umlagefinanzierten Rente profitiert, warum und mit welchen Argumenten diese damals (in den 50er Jahren) eingeführt wurde. In welchen Szenarien fahre ich mit einem Versorgungswerk schlechter?

 

Zu meiner Unverdächtigkeit: Meine Frau hat damals (auch auf meinem falschen Rat, war halt auch der Zeitgeist 2004 - GRV-Bashing war da Staatsräson) sich ihre Beiträge erstatten lassen. Sie ist seitdem außerdem Mitglied der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe. Jenseits der rosigen Werbeaussagen gibt es da auch viel kritisches zu entdecken (erhöhtes Risiko Kapitalanlagen zur Erreichung des Rechnungszinses, "Vorsprung" der Rentenzusage gegenüber Zahlungen an die GRV fällt permanent, deutlich - ich würde sagen sogar dramatisch - schlechtere Reha-Leistungen, die man vielleicht mal im Leben braucht, um nur einige Punkte zun nennen).

 

Mein Tipp daher: Vorurteile durch Erarbeitung von Wissen und Anhören aller Seiten abbauen. Dazu zählt auch eine (kostenlose und wenn man etwas Glück hat gute) Beratung durch die GRV. Seine Chance auf einen guten Berater zu treffen, erhöht sich, wenn man im Vorfeld sein Anliegen kurz darstellt, denn das ist natürlich ein absolutes Nebenthema für Berater der GRV und möglicherweise sogar dort "negativ besetzt."

 

 

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feymo211283
vor 11 Minuten schrieb andjessi:

Ich würde in jedem Fall als erstes dafür sogen, dass ich die 5 Jahre in der GRV "voll" bekomme (so weit dies nicht durch Ausbildungszeiten/Zivildiesnt/Wehrdienst o.ä.) nicht schon geschehen ist.

 

Die Erstattung deiner Beiträge macht überhaupt keinen Sinn, da du den Arbeitgeberanteil nicht ausbezahlt bekommst.

 

Im übrigen performt die gesetzliche Rente derzeit nicht schlecht. Dem Demografieproblem (dem sich eine Versorgungswerk am Ende auch nicht wirklich entziehen kann: Google-Tipp: Mackenroth-These) einer Umlagerente steht der Anlagenotstand der Versorgungswerke entgegen.

 

Wenn ich Sätze lese wie "Diesen Schritt werde ich definitv wählen" empfehle ich immer kritisch zu bleiben und nicht voreilige Schlüsse zu ziehen. Man sollte sich zum Beispiel die Frage stellen, in welchen Szeanrien man von einer umlagefinanzierten Rente profitiert, warum und mit welchen Argumenten diese damals (in den 50er Jahren) eingeführt wurde. In welchen Szenarien fahre ich mit einem Versorgungswerk schlechter?

 

Zu meiner Unverdächtigkeit: Meine Frau hat damals (auch auf meinem falschen Rat, war halt auch der Zeitgeist 2004 - GRV-Bashing war da Staatsräson) sich ihre Beiträge erstatten lassen. Sie ist seitdem außerdem Mitglied der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe. Jenseits der rosigen Werbeaussagen gibt es da auch viel kritisches zu entdecken (erhöhtes Risiko Kapitalanlagen zur Erreichung des Rechnungszinses, "Vorsprung" der Rentenzusage gegenüber Zahlungen an die GRV fällt permanent, deutlich - ich würde sagen sogar dramatisch - schlechtere Reha-Leistungen, die man vielleicht mal im Leben braucht, um nur einige Punkte zun nennen).

 

Mein Tipp daher: Vorurteile durch Erarbeitung von Wissen und Anhören aller Seiten abbauen. Dazu zählt auch eine (kostenlose und wenn man etwas Glück hat gute) Beratung durch die GRV. Seine Chance auf einen guten Berater zu treffen, erhöht sich, wenn man im Vorfeld sein Anliegen kurz darstellt, denn das ist natürlich ein absolutes Nebenthema für Berater der GRV und möglicherweise sogar dort "negativ besetzt."

 

 

Danke. Toller, hilfreicher Beitrag.

Gut auch von jemanden zu hören, der mit diesem Thema Erfahrung hat.

5 Jahre GRV sind voll.

Probleme der Versorgungswerke sind mir bekannt und auch durchaus real. Sehe derzeit allerdings immernoch den Vorteil der Versorgungswerke, aber auch dieser Vorteil schmilzt von Jahr zu Jahr. Wie die zukunft aussieht, weiss man leider nicht.

Die Bestellung ist ja quasi eine Versorgungswerk-Werbeveranstaltung und allzu blauäugig sollte man an dieses Thema nicht gehen.

Reha-Leistungen/Versorgungswerk-BU sollte man gründlich prüfen, Erfahrungswerte sagen, dass die Leistungen bei VW schlechter sein sollen.

 

Wichtiger Punkt zur Auszahlung ist natürlich der Einbehalt der AG-Anteile. Darauf kann ich verzichten.

Werde definitiv vor meiner Entscheidung versuchen einen kompetenten Rentenberater auszumachen.

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andjessi

Nur noch ein paar Gedankenanregungen in Spiegelstrichform:

 

- Die Versorgungswerke wurden ursprünglich gegründet, weil die gesetzliche Rente diese Personen (Ärzte, Anwälte und Co.) - aus nachvollziehbaren Gründen - nicht haben wollte (u.a. weil sie schlechte Risiken für eine Rentenversicherung sind). Das wird heute immer etwas verdreht dargestellt ("alle sollen einzahlen"). Wäre dies der Fall, würde es in einem beitragsorientiertem Umlageverfahren für die "kleinen Leute" zum Nachteil.

 

- Gutverdiener/gut Ausgebildete bekommen in einer Umlageversicherung überpropotional viel Rente für ihre Beiträge (sie leben einfach länger)

 

- Eine GRV-Reha-Maßnahme kann schnell mal den Wert von 30 - 40 TEUR erreichen (Klinik, Übergangsgeld, bis zu 6 monatige Wiedereingliederung). Die Wahrscheinlichkeit so eine Leistung mal (oder gar mehrmals)  im Laufe seines Arbeitslebens zu benötigen, halte ich für sehr hoch. Das Versorgungswerk meiner Frau zahlt da vergleichsweise (und das auch nur unter ganz engen Vorrausetzungen) nur die hälftigen Klinikkosten. Für alles andere darf man sich dann mit der  privaten KV rumschlagen, die (oft) noch nicht einmal eine Wiedereingliederung im Bedingungswerk kennt und wenn dann nur "aus Gnade" und superkurz. Auf den Rest bleibt man sitzen. Einen in der Leistung vergleichbaren Ersatz kann man sich mit privaten Versicherungen nicht bauen.

 

- Die gesetzliche Rente ist immer auch eine politische Rente. Dies hat Vorteile (eine Rente wird es immer geben, dafür sorgt der Wähler) und Nachteile (Willkürentscheidungen wie Rente mit 63 nach 45 Beitragsjahren ohne Abschlag o.ä Quatsch). Kommt ein Versorgungswerk in Schieflage, wird das draußen keinen groß jucken.

 

 

 

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Peter Wolnitza

Auf die Schnelle noch ein anderer Denkansatz, gilt allerdings nur, wenn Gesetzlich krankenversichert:

Stichwort: KVDR! =Krankenversicherung der Rentner
(Kurzversion, stark vereinfacht)
Wird man nur Mitglied, wenn man Rentenleistungen aus der GRV bezieht und 9/10 der zweiten Hälfte des Erwerbslebens GKV versichert war.
GKV Beitragspflichtig sind dann als Rentner nur Einküfte aus gesetzlicher Rente + Betrieblicher Rente

Als Nur-Versorgungswerkrentenbezieher ist man nicht KVDR versichert!
Dann sind alle zur Verfügung stehenden Einkunftsarten bis zur Höhe der BBG beitragspflichtig (also auch VuV Einnahmen, Zinsen, WP Erträge etc.)

Denke, unter dem Blickwinkel kann es evtl. nicht schaden, wenn man als Rentner ein paar Euro aus der GRV bezieht.

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wodorne

Diversifizierung ist immer gut. Schon aus diesem Grund würde ich - falls möglich -  die gesetzliche als ein Bein unter mehrerern beibehalten. Das Umlagesystem ist eben etwas grundsätzlich anderes als eine Kapitalanlage.

 

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