trequ Januar 25, 2018 Hallo zusammen, ich plane aktuell einen Hausbau und würde gerne eine neutrale Meinung zu der Finanzierung haben. Zu den Eckdaten: Es wird ein KFW-55 Haus mit 2 Wohnungen, wobei eine Wohnung (ca. 100m²) selbst genutzt wird, und die andere (ca. 95m²) soll vermietet werden. Die Baukosten (schlüsselfertig) belaufen sich auf ca. 550.000 Euro, es sind 250.000 Euro Eigenkapital vorhanden. Das Grundstück ist bereits vorhanden. Ich plane mit einer monatlichen Tilgung von 1700 Euro und möchte möglichst viele Optionen für Sondertilgungen offen halten. Für die Wohnung rechne ich mit Mieteinnahmen von mind. 700 Euro, da bei uns in der Region 10-12 Euro pro m² üblich sind. Die 1000 Euro Von den 250.000 Euro Eigenkapital möchte ich erst mal nur 150.000 Euro verwenden, damit 100.000 Euro als "Puffer" für sonstige Ausgaben (z.B. Küchen und Außenbereich) vorhanden sind. Im Idealfall bleibt hier ein Teil übrig und kann für eine Sondertilgung verwendet werden. Aktuell habe ich folgendes Angebot vorliegen: - 200.000 Euro KFW-Darlehen 153 (je Wohneinheit 100.000 Euro), 10 Jahre Sollzinsbindung, 1,70% Sollzins, 20 Jahre Laufzeit, 1000 Euro Tilgung monatlich, Sondertilgung unbegrenzt möglich - 200.000 Euro Bank-Darlehen, 20 Jahre Sollzinsbindung, 1,90% Sollzins, 35 Jahre Laufzeit, 700 Euro Tilgung monatlich, Sondertilgung bis zu 20.000 Euro jährlich möglich Weiterhin habe ich noch 2 Bausparverträge, welche jedoch ungenutzt übrig bleiben würden: - 150.000 Euro Schwäbisch Hall, 0,25 % Sparzins, 2,85% Sollzins, 1% eingezahlt - 50.000 Euro Schwäbisch Hall, Riester-gefördert, 1,00 % Sparzins, 2,95% Sollzins, 20% eingezahlt Mein Plan wäre, zuerst das KFW-Darlehen mit Sondertilgungen loszuwerden, da es eine kürzere Sollzinsbindung hat. Für das Bank-Darlehen könnte ich natürlich bessere Zinssätze bekommen, wenn die Sollzinsbindung nicht 20 Jahre lang wäre. Ich würde nun gerne wissen, wie ihr die Sache beurteilt: - Sind die oben angegeben Sollzinsen angemessen für diese Darlehen? - Haltet ihr die 20 Jahre Sollzinsbindung für den halben Betrag für angemessen oder für zu lange? - Sollte ich die Bausparverträge irgendwie einbauen? Wenn ja, wie? Danke! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nachdenklich Januar 25, 2018 vor 1 Stunde schrieb trequ: - Haltet ihr die 20 Jahre Sollzinsbindung für den halben Betrag für angemessen oder für zu lange? Ich würde die lange Zinsfestschreibung wählen! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
magicw Januar 26, 2018 Ja die 20 Jahre würde ich auch mitnehmen. Zumal sich der kfw-Kredit über Sondertilgungen ziemlich schnell drücken lassen kann und somit eine Abschlussfinanzierung bei wahrscheinlich höheren Zinsen in 10 Jahren mit niedriger Restschuld planen lassen kann (evtl. über einen der bsp-Verträge). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Seabushy Januar 26, 2018 Das Angebot, welches du oben nennst, klingt auf jeden Fall schon mal nicht schlecht in punkto Zinsen. Hast du schon mehrere Angebote eingeholt? Das ist aus meiner Sicht für einen Vergleich immer sinnvoll, ggfs. kann man auch einen der großen Vermittler (FHM, Dr. Klein, Interhyp) ins Boot holen. Die Bausparverträge würde ich momentan nicht einbauen, dafür sind die Zinsen zur Zeit einfach zu gut. Ich würde vielleicht sogar in Betracht ziehen, den 0,25% ganz zu kündigen. Dann kannst du das Geld entweder noch in das Haus stecken, oder anderweitig anlegen, wo es mehr Zinsen gibt. Die Differenz von Spar- zu den Darlehenszinsen wäre mir einfach zu hoch. Insbesondere in Anbetracht der Tatsache, das der andere Vertrag hier deutlich besser aussieht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus Januar 26, 2018 · bearbeitet Januar 26, 2018 von DrFaustus Mit welcher Höhe an Sondertilgungen rechnest du? Mir erscheint der Zinssatz für das KfW Darlehen fast schon etwas hoch, muss ich sagen. Hab mal spontan bei der DiBa geschaut, da ist der Satz für 10 Jahre Zinsbindung bei 1,3%. Die unbegrenzte Sondertilgungsmöglichkeit kostet natürlich. Auch im Falle des normalen Darlehens (20.000 EUR p.a.). Hast du dir mal Folgendes überlegt bzw. ausrechnen lassen? Geringe Sondertilgungsmöglichkeiten, dafür gestaffelte Zinsbindungslaufzeiten: 1 Jahr (25% der Summe) 5 Jahre (25% der Summe) 10 Jahre (25% der Summe) 15 Jahre (25% der Summe) Natürlich ist das Zinsänderungsrisiko etwas größer. Aber wenn du ohnehin so hohe Sondertilgungen kalkulierst, wirst du mMn kaum große Summen verlängern müssen. Das 1jährige Darlehen kannst du jedes Jahr in unbegrenzter Höhe tilgen. Zinsen über den Daumen aktuell: 1 Jahr 0,75% 5 Jahre 1,00% 10 Jahre 1,30% 15 Jahre 1,80% Wenn dann das Einjährige getilgt ist, kann man das 5jährige immer jeweils für 1 Jahr prolongieren usw. So spart man sich die Zinsaufschläge für Sondertilgungen ist aber trotzdem extrem flexibel. Zumal, wenn alles gut geht du alle 5 Jahre eine Darlehensrate "verlierst". Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Allesverwerter Januar 26, 2018 Was ist der Vorteil des KfW-Darlehens, wenn der Zinssatz höher ist als z.B. die 1,3% bei der Diba? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus Januar 26, 2018 · bearbeitet Januar 26, 2018 von DrFaustus vor 3 Stunden schrieb Allesverwerter: Was ist der Vorteil des KfW-Darlehens, wenn der Zinssatz höher ist als z.B. die 1,3% bei der Diba? Unbegrenzte Sondertilgung könnte ein Vorteil sein. (wenn man das braucht und haben möchte) Den Plan mit den 100.000 EUR "zurückhalten" finde ich suboptimal. Kann sein, dass du mit 150.000 EUR EK höhere Zinsen bezahlen muss. Denn normalerweise bekommt man die besten Konditionen mit <60% Beleihungswert. Wenn du 550.000 als Beleihungswert annimmst, hast du mit 150.000 EUR EK nur 73% und bekommst schlechtere Konditionen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Pfennigfuchser Januar 26, 2018 @trequ: erst einmal zum Verständnis: Du meinst tatsächlich 1700 Tilgung, nicht Rate? Die Sondertilgungsmöglichkeiten der KfW sind natürlich attraktiv, aber der Zins ist auch wirklich hoch. Das wäre es mir nicht wert. Wenn Du hohe monatliche Raten stemmen kannst, wäre es nicht schlauer, einen Teil der 100.000 mit als EK zu nehmen, dafür dann einen Teil der Aussenanlage oder Küche aus den laufenden Einnahmen zu bestreiten? Wir haben damals den Fehler gemacht, alles in einen Kredit zu packen. Mit hoher Tilgung und Sondertilgung zwar,aber eben doch recht unflexibel. Heute würdeich eine Staffel wählen, einen Teil 5 Jahre, einen Teil 10 Jahre und einenTeil länger (falls nötig). Was ich in Deiner Aufstellung vermisse: eine Trennung zwischen eigengenutzt und fremdgenutzt.Aus steuerlichen Gründen sollte esdoch sinnvoll sein, den eigengenutzten Teil so schnell wie möglich zu tilgen und den fremdgenutzten erst danach zu tilgen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bobby13 Januar 26, 2018 vor einer Stunde schrieb Pfennigfuchser: Aus steuerlichen Gründen sollte esdoch sinnvoll sein, den eigengenutzten Teil so schnell wie möglich zu tilgen und den fremdgenutzten erst danach zu tilgen. Noch als kleine Ergänzung zum steuerlichen Teil: Sofern man es trennen kann, sollte der vermietete Teil finanziert und der private Teilt aus Eigenkapital gezahlt werden. Am besten mit getrennten Darlehen, damit man es gegenüber dem Finanzamt erklären kann. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag