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Sneeper

Besteuerung Kursgewinne ETF Sparplan

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Sneeper

Hallo liebe Freunde,

 

ich möchte im neuen Jahr beginnen, mir ein privates Vermögen für das Alter aufzubauen. Dazu habe ich mich entschieden, ETF Sparpläne zu verwenden, da sie bis auf weiteres häufig zumindest befristet kostenfrei sind. Zudem möchte ich mir später nicht den gesamten Betrag auf einmal auszahlen lassen, sondern mir selber eine monatliche Rente zahlen.

 

Um jetzt annähernd berechnen zu können, wie viel ich monatlich einzahlen müsste um mir später eine bestimmte Rente zahlen zu können frage ich mich wie versteuert wird. Zum einen muss ich ja auf thesaurierten Beträge bzw. Dividenden steuern zahlen und zum anderen auch auf die Kursgewinne wenn mein Freibetrag überschritten wird, richtig?

 

Angenommen ich zahle monatlich 100 Euro in einen thesaurierenden ETF der als Domizil Deutschland hat (steuereinfach?) bei schwankenden Kursen ein. Ich tue das über 30 Jahre und zahle mir dann eine Rente von x über y Monate aus. Wie ermittele ich dann den Kursgewinn zu jedem Verkaufszeitpunkt. Kann ich das als gewichtetes Mittel annehmen über alle Kaufzeitpunkte? Gibt es dazu vielleicht ausführliche Literatur auf die ihr mich verweisen könnt?

 

Beispiel ohne Thesaurierung oder Dividende:

Datum | Einzahlung | Kurs | gekaufte Anteile | gesamt Anteile | Guthaben

01.01.2017 | 100 € | 1,00 € | 100 | 100 | 100 € 

01.02.2017 | 100 € | 1,25 € | 80 | 180 | 225 €

01.03.2017 | 100 € | 1,11 € | 90 | 270 | 300 €

01.04.2017 | 100 € | 1,33 € | 75 | 345 | 460 €

01.05.2017 | 100 € | 1,66 € | 60 | 405 | 675 €

 

Wenn ich mir jetzt im nächsten Monat wieder 100 € auszahlen lassen möchte bei einem Kurs von zum Beispiel 2 €, wie wäre dann mein Kursgewinn gewesen für diese 50 Anteile? Wäre das 50*2 - (10*1+10*1,25+10*1,11+10*1,33+10*1,66) = 100 - 63,61 = 36,39 als reiner Kursgewinn zu sehen? Diese müsste ich dann auch versteuern, falls ich bereits woanders über 800 € Kapitalerträge erwirtschaftet habe richtig?

 

 

Und was haltet ihr von diesem Vorgehen? Ich meine, ich möchte nicht ständig mein Portfolio anpassen. Wenn man schaut, wie der DAX in der Vergangenheit gelaufen ist, dann ist er über jeden beliebigen Zeitraum von 30 Jahren ab 1970 auf Basis der Jahresendwerte immer über 7% durchschnittlicher jährlicher Rendite gewesen (selbst bei 20 Jahren waren es zumeist mehr als 6%). Diese Rendite würde ich auch gern nach der Ansparphase weiterhin nutzen und daher nicht alles auf einmal verkaufen und auf irgendeinem Sparkonto liegen lassen.

 

Ich bin über jeden Hinweis dankbar, da ich mich erst seit etwa 6 Monaten mit diesen Dingen beschäftige.

 

Vielen lieben Dank, euch allen eine gesundes neues Jahr und beste Grüße

 

Marvin

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vanity
vor 12 Minuten schrieb Sneeper:

Wie ermittele ich dann den Kursgewinn zu jedem Verkaufszeitpunkt. Kann ich das als gewichtetes Mittel annehmen über alle Kaufzeitpunkte?

Nein. Es gilt weiterhin das FIFO-Prinzip, also die zuerst angeschafften Stücke gelten als zuerst verkauft. Mit einem gewichteten Mittel kommst du da nicht weit. Stattdessen musst du in deiner Tabelle

 

vor 12 Minuten schrieb Sneeper:

01.01.2017 | 100 € | 1,00 € | 100 | 100 | 100 € verkauft 50 Rest 50

01.02.2017 | 100 € | 1,25 € | 80 | 180 | 225 € verkauft 0 Rest 80

01.03.2017 | 100 € | 1,11 € | 90 | 270 | 300 € ...

01.04.2017 | 100 € | 1,33 € | 75 | 345 | 460 € ...

01.05.2017 | 100 € | 1,66 € | 60 | 405 | 675 € ...

bei späterem Verkauf die verkauften Anteile von oben nach unten abtragen und den jeweiligen Gewinn aus aktuellem VK-Erlös und damaligem Anschaffungspreis ermitteln. In deinem Beispiel "Verkauf von 50 Anteilen zu 2 €" gilt als zugehöriger Anschaffungspreis die 1 € aus der ersten Zeile, Gewinn also 50 x 1 €. Von der ersten Position sind dann noch 50 Anteile  für die Gegenrechnung beim nächsten Verkauf übrig.

 

Bei einem monatlichen Sparplan über 30 Jahre ist das die helle Freude, aber anders geht es nicht (deine Bank macht es genauso).

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Sneeper

Ich bedanke mich herzlich. Ich hätte dann also einen Kursgewinn von 50 € gehabt, der bei überschreiten meiner Freigrenze kapitalertragssteuerpflichtig gewesen wäre, ist das richtig?

 

Da kommt dann wohl jede Menge Rechenarbeit auf mich zu, zumal ich eigentlich unterschiedliche Szenarien simulieren wollte... gibt es vielleicht nützliche Tools die ich nutzen könnte?

 

Nochmals danke.

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beamter97
vor 43 Minuten schrieb vanity:

Bei einem monatlichen Sparplan über 30 Jahre ist das die helle Freude, aber anders geht es nicht (deine Bank macht es genauso).

 

und vergiss nicht, die während der Haltedauer jährlich angefallenen Vorabpauschalen in deiner Tabelle zu dokumentieren, die darfst Du nämlich beim Verkauf vom steuerpflichtigen Erlös wieder abziehen. (auch das macht deine Bank genauso)

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