Welche Rolle spielt die Zeit bei einer Short-Position?

[ViVestor]

Vielleicht eine komische Frage, aber ich verstehe nicht, welche Rolle die Zeit bei einem Leerverkauf spielt.

 

Wenn ich lese "Soros setzt auf einen Absturz des S&P 500", dann bedeutet das doch, dass er Leerverkäufe macht.

Er verkauft geliehene Aktien oder Indexfonds-Anteile in der Hoffnung, sie in der Zukunft günstiger zurückzukaufen und die Preisdifferenz als Gewinn einzustecken.

Wenn die Papiere entgegen der Erwartung im Wert steigen, muss er zusätzliche Sicherheiten hinterlegen um zu garantieren, dass er sie trotzdem noch zurückkaufen kann.

Soweit alles richtig?

 

Aber wann ist die Zukunft genau?

Muss man mit der Partei, von der man die Papiere leiht, einen Rückgabezeitpunkt ausmachen?

Oder ist ihr der Zeitpunkt egal, weil der Leihende ja die ganze Zeit Leihgebühren erhält?

Im ersten Fall müsste die Short-Position immer wieder erneuert werden (ggf. mit Verlust), oder?

 

Also wenn jemand "eine Short-Position hält", was bedeutet das genau? Kann er sie wirklich einfach "halten" wie eine Long-Position?

 

Danke & alles Gute, ViVestor

 

[Osmium]

Wenn man auf fallende Kurse wetten möchte, kann man das heutzutage auch unklomplizierter machen mit einem Short-ETF, z.B.

http://etf.finanztreff.de/etf_einzelkurs_uebersicht.htn?i=6463383

 

Wie Soros das genau macht, keine Ahnung.

[Systemrelevant]

Soros hält Put Optionen auf einen S&P ETF. Wie viel Wert man in solche Meldungen reininterpretieren will bleibt jedem selbst überlassen. Diese Meldungen, dass Soros den S&P shortet gibt es schon seit 3, 4 Jahren und letztlich dienen sie nur der Absicherung der Long-Positionen. War glaub 2014, als die Position in etwa 1 % seines Vermögens ausmachte. Seitdem ist der S&P aber gut 70% gestiegen. 

 

Mit Zeit hat das auch etwas zu tun. Irgendwann werden die Optionen ja auch fällig und so lange ist er eben gegen einen Crash abgesichert. Läuft es nicht wie vorgesehen und die Optionen verfallen hat man einen Verlust.