Andey August 15, 2014 Vorab: bin in BHP Billiton investiert (und habe nach heutiger Sicht auch vor das zu bleiben) Zum Thema: Auch wenn ich heute dasselbe gelesen habe, ist das noch nicht wirklich was Neues. Dass sich BHP Billiton auf seine Haupteckpfeiler (Öl/Gas, Eisenerz, Kohle, Kupfer) konzentrieren will - wobei es sich Potash als mögliche 5 Säule offenhält - ist ja schon seit Monaten bekannt und wird auch dementsprechend nach aussen hin kommuniziert. So wie ich das sehe wurde unter dem vorherigen CEO (Marius Kloppers) einfach extrem stark expandiert u.a. und insbesondere durch die starke Nachfrage der Emerging Markets/China. Jetzt wo einigen Rohstoffpreisen nur noch wenig zugetraut wird bzw. man in China mit einer schwächer werdenden Nachfrage u weltweit mit Überangeboten (besonders betreffend Eisenerz) rechnet, die Preise infolgedessen auch schon korrigiert haben, erscheint es mir logisch, dass sich das Unternehmen eher fokussieren will. Diesen Fokussierungsgedanken habe ich erstmals unter dem neuen CEO Andrew Mackenzie - selbst aus dem Unternehmensbereich Öl/Gas kommend - gehört. Dieser meinte dazu ja auch, dass BHP Billiton sich unter seiner Führung vermehrt auf die rentabelsten und sehr wettbewerbsfähigen Zweige konzentrieren will und vor allem bei den Kosten einsparen möchte um die Wettbewerbsfähigkeit noch weiter zu steigern. Diese scheinen eben laut Unternehmenssicht die oben angeführten Eckpfeiler zu sein. Mein persönliches Fazit derzeit: Wenngleich kurz- bzw. mittelfristig China und starke Preisturbulenzen durchaus die Rentabilität gefährden können finde ich hat das Unternehmen langfristig gute Aussichten, da die Kernsegmente Rohstoffe abdecken, deren Weltnachfrage vllt stark schwankt aber insgesamt mit ziemlicher Sicherheit weiter zunehmen wird. Indem sich das Unternehmen aber auf die wettbewerbsfähigsten Segmente konzentriert, steigt m.E. die Wahrscheinlichkeit, dass das Unternehmen aus einer möglichen Konsolidierungsphase bei Rohstoffproduzenten möglicherweise als Gewinner hervorgeht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schmitti August 19, 2014 Die ganze Sache scheint tatsächlich konkreter zu werden - hier eine Meldung der DPA: MELBOURNE (dpa-AFX) - Der weltgrößte Rohstoffkonzern BHP Billiton spaltet sich wie erwartet auf. Künftig will sich das Unternehmen nur noch auf fünf Rohstoffe konzentrieren - Eisenerz, Kupfer, Kohle, Erdöl und Kali. Wie BHP am Dienstag mitteilte, werden die übrigen Aktivitäten wie Aluminium, Nickel und Mangan im Rahmen eines sogenannten Spin-offs in eine neue Gesellschaft ausgegliedert. Diese soll in Australien und Südafrika an die Börse gehen, die Aktien gehen dabei an die BHP-Anteilseigner. Angesichts sinkender Rohstoffpreise läuft in der der gesamten Branche ein Umbauprozess. Nach Jahren des Wachstums mit dem Zukauf und der Erschließung immer neuer Förderprojekte konzentrieren sich viele Unternehmen nun auf ihre besonders aussichtsreichen Bereiche. Das eingeleitete Sparprogramm zahlte sich bei BHP im Ende Juni abgelaufenen Geschäftsjahr bereits aus. Der um Sondereffekte bereinigte Überschuss legte verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 10 Prozent auf 13,4 Milliarden US-Dollar zu. Unter dem Strich stand sogar ein Zuwachs von fast einem Viertel auf 13,8 Milliarden Dollar. Die Ergebnisse lagen leicht unter den Erwartungen von Analysten./enl/men/stb An die anderen Investierten: Was macht ihr mit euren Aktien aufgrund des bevorstehenden Spin-Offs? Ein Verkauf fällt mir persönlich schwer... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Andey August 19, 2014 Wie ich schon im vorigen Posting schrieb, sehe ich den Spin-Off nicht wirklich als neue Information an. Was den Markt möglicherweise "überrascht" hat und derzeit für die Kurskorrektur (bhp billiton plc - london) sorgt, ist, dass 1. doch noch keine riesigen Aktienrückkäufe angekündigt wurden (anders als von vielen erwartet/erhofft) 2. auch sonst noch keine konkreteren Kommentare zu zusätzlichen Ausschüttungen an Aktionäre gemacht wurden 3. die Earnings etwas niedriger als von Analysten geschätzt ausfallen. Gerade bei diesen 3 Punkten habe ich in jüngster Zeit aber von vielen Analysten/Medien gelesen, dass man glaubte, dass BHP "positiv überraschen" könnte. Ergo schätze ich, dass nun einige Spekulanten, die nur kurzfristig eine Position eingegangen sind und auf Kurssprünge hofften, aussteigen. Nachdem insgesamt aber im Grossen und Ganzen alles so verläuft wie ich es mir vorstelle und es Fortschritte bei Kostensenkungen/Rentabilität gibt (eben genau jenen Punkten woran man arbeiten will), ich langfristig an das Unternehmen glaube, vom Management (insbesondere Andrew Mackenzie) überzeugt bin und den Grund für den Spin-Off nachvollziehen kann bzw. auch sinnvoll sehe, ändert sich für mich nichts und ich bleibe investiert. Was mich jedoch stört ist, dass das neue Unternehmen aus dem Spin-Off nur in Australien und Südafrika gelistet werden soll. Eventuell würde ich bei zu hoher Marktbewertung das Spin-Off am Markt veräussern - das muss man sich aber dann anschauen, wenn es soweit ist (geplant ist ja lt. Bericht 2015 - vorbehaltlich der Zustimmung der Aktionäre, die darüber ja via Abstimmung noch zu entscheiden haben). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schmitti August 19, 2014 Die Gründe für die Kurskorrektur sehe ich genauso. Bislang habe ich aufgrund der steuerlichen Behandlung ausländische Titel stets vor einem Spin-Off verkauft. Da ich aber ebenfalls langfristig ans Unternehmen und Management glaube, werde ich diesmal vermutlich meiner Linie untreu und halte meine Position. Was mit dem abgespalteten Teil passiert, weiß ich allerdings noch nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Andey August 19, 2014 Vielleicht sollte ich nur fairerweise dazu sagen, dass meine Kommentare auf Basis meines Steuersitzes in Österreich beruhen. Hier (in Österreich) fällt meines Wissens nach bei einem SpinOff mit Aktienzuteilung keine Steuer darauf an. Wäre ich in einem anderen Land steuerpflichtig, bei welchem die Aktienzuteilung durch den Spinoff steuerlich quasi wie eine Dividende behandelt werden würde, müsste man dies schon berücksichtigen. Allerdings glaube ich, dass die jetzige Bewertung selbst einen solchen Steuernachteil langfristig mehr als ausgleichen sollte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
SlapShot August 19, 2014 Ich würde BHP halten, die Frage ist aber, wie der Spinoff steuerlich gehandhabt wird. Evtl. auch vorher verkaufen und später zurückkaufen. Habe damit leider noch keine Erfahrung. Hat jemand Infos zur steuerlichen Behandlung von Spinoffs (aus Sicht eines deutschen Anlegers)? VG Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hamsterrad August 20, 2014 An die anderen Investierten: Was macht ihr mit euren Aktien aufgrund des bevorstehenden Spin-Offs? Ein Verkauf fällt mir persönlich schwer... Wenn ich richtig gelesen habe, werden ca. 10% abgespalten. Zumindest bei mir macht aufgrund der Größenordnung ein Verkauf mit anschließendem Rückkauf gebührentechnisch wenig Sinn. Ich würde mir daher die neuen Aktien einbuchen lassen und sie anschließend verkaufen. Die restlichen 90% von BHP würde ich behalten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte August 20, 2014 „Kurz- und mittelfristig vertrauen wir der chinesischen Volkswirtschaft. Die zurückliegende Stimulierung durch die Regierung verdeutlicht ihr Bekenntnis, die Wachstumsrate oberhalb von 7 Prozent zu halten“, sagt etwa Andrew Mackenzie, der erst ein gutes Jahr amtierende Vorstandsvorsitzende von Branchenführer BHP Billiton. Hier der vollständige branchenspezifische Artikel (Vielleicht mag ja mal jemand einen Branchenthread zu Bergbaumultis angehen? - Ich unterstütze dabei gern!): http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/fruehaufsteher/angst-vor-weniger-wachstum-in-china-rohstoffriesen-nehmen-mit-was-sie-kriegen-koennen-13107182.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schlaftablette Oktober 8, 2014 Was mich jedoch stört ist, dass das neue Unternehmen aus dem Spin-Off nur in Australien und Südafrika gelistet werden soll. Eventuell würde ich bei zu hoher Marktbewertung das Spin-Off am Markt veräussern - das muss man sich aber dann anschauen, wenn es soweit ist (geplant ist ja lt. Bericht 2015 - vorbehaltlich der Zustimmung der Aktionäre, die darüber ja via Abstimmung noch zu entscheiden haben). Genau das stoert mich auch. Meine Position ist etwa 1.000 EUR gross. Davon 10% sind ca. 100 EUR. Um die in Suedafrika oder Australien zu verkaufen, duerften ca. 40 EUR Gebuehren faellig werden, eine knappe Jahresdividende. So habe ich mir das eigentlich nicht vorgestellt. Eigentlich wollte ich BHP schon gerne aufstocken. Dass werde ich dann wohl tun: 1 Tag vor dem Spin-off verkaufen, 1 Tag danach dann die doppelte Groesse kaufen. Muss mich mal schlau machen, wann genau der Stichtag sein wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Andey Oktober 8, 2014 Vorab: an meiner (langfristig positiven) Einstellung zu dem Investment in BHP Billiton hat sich nichts verändert, aber falls es auf Interesse stösst, hier ein paar Infos, die mir neu in den letzten Tagen/Wochen zugekommen sind: 1. Konkretere Pläne zur Entwicklung des Iron Ore Segments: Schafft es BHP seine Pläne bei Iron Ore umzusetzen würden sie Rio Tinto als lowest cost producer von Iron Ore ablösen, zumindest ist das der Tenor. Nicht ganz unbegründet zweifelte manch ein Analyst allerdings am Erreichen dieser Ziele, insbesondere da Rio Tinto logistische Vorteile geniesst und natürlich auch nicht statisch agiert, sondern ebenfalls an der Kostenschraube dreht und das Angebot ausweitet. Ob Rio, was wahrscheinlich ist, lowest cost producer bleibt oder überraschenderweise von BHP abgelöst wird finde ich aber gar nicht so wichtig, viel bedeutender finde ich abgesehen von der Tatsache, dass beide Unternehmen mit ziemlich viel Abstand zu den lowest cost producern gehören, folgende quantitativen Schätzungen: BHP plant ca 5 $/t capex p.a. einzusparen, bei dementsprechend geschätzten Kosten i.H.v. 25$/t im zweiten Halbjahr 2014 und mittelfristig angestrebten 20 $/t ist bei einem Irone Ore Kurs i.H.v. 88-95 $/t aktuell und 92-96 $/t estimated für 2015 wohl noch "etwas" Spielraum vorhanden, selbst wenn das rausdrängen ineffizienterer Produzenten - zB aus China - sich noch länger hinziehen sollte als erwartet. 2. Listing in London: Es wird überlegt für das neue Unternehmen doch ein Listing in London in Betracht zu ziehen, da u.a. sonst einige britische Anleger - insbesondere Pensionsfonds und manche Investmentfonds - aus regulatorischen Gründen gezwungen wären das neu gelistete Unternehmen abzustossen, was dann wiederum einen unnötigen zusätzlichen Verkaufsdruck auslösen würde. Ob das nun trotz der dann zusätzlich nötigen Kosten, welche ja ursprünglich das Gegenargument waren, für das Listing tatsächlich umgesetzt wird bleibt offen. Zumindest scheint die Sache allerdings doch noch bzw. wieder in Gesprächen und nicht so fix wie vor kurzem angenommen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schlaftablette Oktober 10, 2014 BHP Billiton ist schon sehr verlockend. Es juckt mich in den Fingern hier zuzuschlagen. Die Dividendenrendite liegt aktuell bei 4,67%, zuletzt gab es das fuer ein paar Tage waehrend der Finanzkrise 2009. Auch die Ausschuettungsquote liegt heute bei ca. 45%. 2009 lag die Quote noch bei ca. 78%. Der einzige Grund fuer mich, nicht zu kaufen: Falls wir im Moment nicht nur eine holprige Delle vor uns haben, sondern einen ausgewachsenen Crash, dann wird man BHP Billiton noch ein paar Ecken guenstiger bekommen koennen. Haben will ich das Unternehmen auf jeden Fall, ich will es nur moeglichst guenstig kaufen. Da merke ich, wie ich gierig werde. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Andey Oktober 11, 2014 BHP Billiton ist schon sehr verlockend. Es juckt mich in den Fingern hier zuzuschlagen.Die Dividendenrendite liegt aktuell bei 4,67%, zuletzt gab es das fuer ein paar Tage waehrend der Finanzkrise 2009. Auch die Ausschuettungsquote liegt heute bei ca. 45%. 2009 lag die Quote noch bei ca. 78%. Der einzige Grund fuer mich, nicht zu kaufen: Falls wir im Moment nicht nur eine holprige Delle vor uns haben, sondern einen ausgewachsenen Crash, dann wird man BHP Billiton noch ein paar Ecken guenstiger bekommen koennen. Haben will ich das Unternehmen auf jeden Fall, ich will es nur moeglichst guenstig kaufen. Da merke ich, wie ich gierig werde. Also was die Dividende betrifft, geht das Management davon aus, dass es in Zukunft mindestens die Dividende gleich halten oder steigern wird (in USD) - und das auch unter Berücksichtigung der baldigen Abspaltung von "NewCo". Wenn es dir also primär um die Dividende geht, dann bist du m.E. gut und solide mit BHP dabei. Aber bekanntlich setzt sich deine finale Rendite ja nicht nur aus Dividendenzahlungen, sondern auch Kurssteigerungen zusammen. Wie ich bereits in vorigen Posts von mir andeutete, bin ich ja investiert und glaube nach wie vor an BHP, aber: ich würde nicht den Fehler begehen und das letzte Jahrzehnt in die Zukunft fortschreiben, welches von einer allgemeinen Rohstoff-Hausse und insbesondere stark steigender Nachfrage nach Eisenerz aus China begleitet wurde. Versteh mich nicht falsch, ich möchte dir die Naivität die dahinterstehen würde gar nicht unterstellen, aber ich finde diese Information trotzdem wichtig wenn man Vergleiche mit 2009 usw. bringt Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schlaftablette Oktober 11, 2014 · bearbeitet Oktober 11, 2014 von Schlaftablette Andey, Deine Sicht der Dinge teile ich. Und keinesfalls würde ich die vergangene Dekade 1:1 für die nächsten 10 Jahre extrapolieren. Hatten wir 2009 noch eine Untertreibung bei den Rohstoffpreisen, so waren diese 2011-2012 wieder ziemlich gestiegen. Ich gehe für die nächste Dekade davon aus, dass sich das Preisniveau einigermaßen auf dem jetzigen Niveau halten wird, bis hin zu einer leichten Steigung. Aber nicht so extrem wie seit der Jahrtausendwende. Was ich sehr spannend fand, war die Reaktion des Marktes, als das erwartete Aktienrückkaufprogramm ausfiel. Damit steigt der Druck auf den CEO, dieses beim nächsten mal vorzulegen. Und für Aktienrückkäufe sind die Kurse doch recht lukrativ. Bei einem KGV von 10 Steigert jeder ausgegebene Dollar pro Aktionär die EPS um 10 Cent. Infolgedessen wird entweder der Kurs steigen, oder Rückkäufe werden nochmal attraktiver. Ich bevorzuge letzteres, bin aber auch über ersteres nicht unzufrieden. Ich rechne mit 1-2% p.a. Zusätzlich durch Aktienrückkäufe. Dazu kommen noch Effizienzsteigerungen, die im Bergbau zweifellos immer möglich sind. Somit sollten meinetwegen 10% p.a. Langfristig drin sein (auch wenn der Weg zuweilen holprig werden kann), WENN - und das ist das entscheidende - das Management nicht versucht, sich ein Denkmal zu setzen, Wachstum um jeden Preis zu generieren und mit dem Geld der Aktionäre sorgsam umgeht. Ich habe aber den Eindruck, dass das Management die Lektion nach den Eskapaden der letzten Jahre gelernt hat. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Warlock Oktober 14, 2014 Ich bin auch bei BHP investiert, da ich der Meinung bin das man langfristig gutes Geld mit Rohstoffen machen kann. Die Welt braucht Rohstoffe. Soweit sogut. Tatsache ist das Rohstoffpreise sehr starken Schwankungen unterliegen und verschiedenste Einflüsse hineinspielen. Ist schon die Volatilität bei Aktien groß, ist sie bei Rohstoffen noch größer. Manchen sprechen schon vom Ende des Superzyklus bei Rohstoffen. Es ist möglich das BHP mehr Geld verdient als das letzte Jahrzehnt (unwarscheinlich), das sie ähnlich verdienen (unwarscheinlich), das sie weniger verdienen (warscheinlich) oder das sie Verlust machen (unwarscheinlich). Die Grundannahme das man mit Aktien langfristig Geld verdient würde ich mit Rohstoffen nicht unterschreiben, aber wenn die Nachfrage da ist, ist es wie Geld drucken. Die Gewinne der großen Öl und Bergbaukonzerne der letzten Jahre haben das ja gezeigt. Ich sehe es eher als Option mit dabei zu sein, wenn es dazu kommt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
checker-finance Oktober 14, 2014 Ich bin auch bei BHP investiert, da ich der Meinung bin das man langfristig gutes Geld mit Rohstoffen machen kann. Die Welt braucht Rohstoffe. Soweit sogut. Tatsache ist das Rohstoffpreise sehr starken Schwankungen unterliegen und verschiedenste Einflüsse hineinspielen. Ist schon die Volatilität bei Aktien groß, ist sie bei Rohstoffen noch größer. Manchen sprechen schon vom Ende des Superzyklus bei Rohstoffen. Es ist möglich das BHP mehr Geld verdient als das letzte Jahrzehnt (unwarscheinlich), das sie ähnlich verdienen (unwarscheinlich), das sie weniger verdienen (warscheinlich) oder das sie Verlust machen (unwarscheinlich). Die Grundannahme das man mit Aktien langfristig Geld verdient würde ich mit Rohstoffen nicht unterschreiben, aber wenn die Nachfrage da ist, ist es wie Geld drucken. Die Gewinne der großen Öl und Bergbaukonzerne der letzten Jahre haben das ja gezeigt. Ich sehe es eher als Option mit dabei zu sein, wenn es dazu kommt. Na ja, derzeit sieht es nicht gut aus. Der Kohlepreis ist seit mehreren Jahren im freien Fall, der Ölpreis ist nun auch in den Surzflug übergegangen, Eisenerz ist ebenfalls sehr China-abhängig und es gibt zu viel Kapazität. Die Minengroßprojekte erfordern sehr hohe front end loaded CapEx und der Resóurcennationalismus nimmt zu, d. h. die Staaten, in denen die minen belegen sind, zündeln gerne mit dem Steuerfeuer. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Andey Oktober 14, 2014 · bearbeitet Oktober 14, 2014 von Andey Das stimmt schon alles was du schreibst checker-finance, aber gerade weil es derzeit nicht so gut aussieht sind Rohstoffunternehmen ja auch billiger zu bekommen. Wenn man langfristig in ein Unternehmen in diesem Bereich investieren will, ist es dann klüger wenn alle gerade positiv sehen oder negativ? Ich glaube die Antwort liegt auf der Hand. Selbstverständlich kann sich der Konsolidierungsprozess in einzelnen Rohstoffbereichen noch eine Weile ziehen - wovon offen gesagt ja auch ausgegangen wird - und ja die gigantischen Gewinne des letzten Jahrzehnts wird es wahrscheinlich so schnell nicht mehr geben, aber: Fakt ist, dass BHP ein paar der besten langlebigen Förderstellen (das Management redet hierbei von einer ungeförderten Kapazität von ca 100 Jahren..) besitzt und einer der effizientesten/kostengünstigsten Rohstoff-förderer (bezogen auf ihre Kern-Rohstoffe) der Welt ist. Abgesehen von der Rohstoff-Diversifikation bietet das Unternehmen ja auch noch eine globale Diversifikation, sodass vereinzelte Staaten zwar mit Steuerschrauben als nicht vernachlässigbares Risiko einzustufen sind, aber (zum Glück) eben auch teilweise wegdiversifiziert werden können. Zugegeben würde ich eine BHP Billiton wahrscheinlich derzeit nicht kaufen, wenn man mir keinen angemessenen Discount - u.a. aufgrund der derzeit negativen oben genannten Faktoren - bietet, aber rein subjektiv finde ich den aktuellen Bewertungsabschlag schon äusserst stark. Natürlich ist meine Sicht der Dinge als Investor positiv eingefärbt, aber ich denke wer hier mit einem Anlagehorizont von 5-10 Jahren investiert, wird m.E. spätestens nach der Konsolidierungswelle, die BHP Billiton aufgrund seiner effizienten Kostenstruktur wohl überleben wird, belohnt werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
checker-finance Oktober 14, 2014 Der Punkt ist aber, dass die Kohlepreise offenbar noch keinen Boden gefunden haben und es immer noch Überkapazitäten gibt. Die zunehmende Solarifizierung der Stromerzeugung trifft weniger Öl und Gas, sondern insbesondere schmutzige Brennstoffe wie eben Kohle. Die zur Stahlkoche benötigte Met Coal hat neben den Überkapazitäten das gleiche Problem wie Eisen: in einer Konjunkturabkühlung gehen die Preise runter. Schwäche bei Eisen und Kohle wäre nicht so schlimm, wenn wenigstens die anderen Sparten laufen würden. Wie es beim kupfer aussieht, weiß ich nicht so genau, aber nun ist auch der Ölpreis erheblich unter Druck gekommen und es scheint weiter runter zu gehen. Mit der Diversifizierung in Kaliumförderung hat sich BHP auch nur wieder Milliardenabschreibungen eingehandelt. Da würde ich lieber Rohstoffunternehmen kaufen, die jeweils auf die einzelnen Rohstoffe fokussiert sind. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Andey Oktober 14, 2014 Was die Kaliumförderung betrifft, klingt das ja fast so als würdest du BHP operativ einen Vorwurf machen wollen? Sicher weisst du doch ganz genau, dass die Preise durch den Kartellzusammenbruch eingebrochen sind. Dass BHP nun sein Projekt in Kanada vorerst auf Eis legt, aber für die Zukunft, wenn die Preise sich erholen sollten/haben als Option offen lässt sehe ich als eher gut als schlecht an. Keiner konnte zum Zeitpunkt der Diversifikation (wenn ich richtig gelesen habe: nämlich Mitte 2010) zu Kalium absehen, dass das Kartell samt Preis ein paar Jahre später zusammenbricht, weil u.a. Uralkali einen Ausreisser macht. Zumindest sehe ich das so, wenn du da mehr Informationen hast/hattest, dann respekt! Falls nicht, dann finde ich sollte man das Ganze aus operativer Handhabe relativieren. Ansonsten teile ich deine Sicht der aktuellen Lage, aber offenbar ziehe ich andere Schlüsse bzw. habe andere Präferenzen, weshalb mich BHP trotz dieser Fakten unter Berücksichtigung des aktuellen Bewertungsniveaus und vorher erwähnten Punkten anspricht. aber jedem das Seine! Wenn du meinst, dass die Diversifikation, auch wenn vielleicht kurzfristig weniger ertragreich, sich auch langfristig nicht auszahlt und du Rohstoff-Firmen in einzelnen Segmenten vorziehst, nur zu, aber ich würde die aktuelle Lage nicht unbedingt in die Zukunft extrapolieren (weder die besonders lukrative im letzten Jahrzehnt, noch die besonders schlechte aktuell) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
checker-finance Oktober 14, 2014 Was die Kaliumförderung betrifft, klingt das ja fast so als würdest du BHP operativ einen Vorwurf machen wollen? Sicher weisst du doch ganz genau, dass die Preise durch den Kartellzusammenbruch eingebrochen sind. Dass BHP nun sein Projekt in Kanada vorerst auf Eis legt, aber für die Zukunft, wenn die Preise sich erholen sollten/haben als Option offen lässt sehe ich als eher gut als schlecht an. Keiner konnte zum Zeitpunkt der Diversifikation (wenn ich richtig gelesen habe: nämlich Mitte 2010) zu Kalium absehen, dass das Kartell samt Preis ein paar Jahre später zusammenbricht, weil u.a. Uralkali einen Ausreisser macht. Zumindest sehe ich das so, wenn du da mehr Informationen hast/hattest, dann respekt! Falls nicht, dann finde ich sollte man das Ganze aus operativer Handhabe relativieren. Im Kali-Markt gab es ein Oligopol mit stabilen Preisen. Mehr dazu und zur Entwicklung findet sich schon sehr ausführlich im Kali-Thread. Will ich hier nicht alles wiederholen. Aber BHP hat das Jansen-Projekt schon auf Eis legen müssen, BEVOR Uralkali die Strategie geändert und die Preise gesenkt hat. Der Kali-Preis war zu diesem Zeitpunkt schon rückläufig, weil das oligopol immer schlechter funktionierte. Insbesondere Uralkalis weißrussischer Partner hat gerne mal am Vermarktungsverbund vorbei extra verkauft und sowohl Intrepid Potash als auch K+S wollten dem Vermarktungsverbund Canpotex nicht beitreten. Die großen Player hatten immer mehr kapazitäten geschaffen, überwiegend aus Brownfield-Projekten, aber es gab auch eine gut gefüllte Pipeline an Greenfield-Projekten. "Vorwurf" ist die falsche Kategorie, aber besonders überzeugend fand ich den Schritt von BHP nicht, als newcomer diesen Markt aufrollen zu wollen. So unvorhersehbar war es wohl nicht, dass die bisherigen Produzenten sich das nicht gefallen lassen und zu einer Menge-Preis-Strategie übergehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Andey Oktober 14, 2014 · bearbeitet Oktober 14, 2014 von Andey Der Grundgedanke von BHP war nicht "den Markt aufzumischen" sondern weiter in eine Rohstoffkategorie zu expandieren, die mit den anderen schon verfügbaren so wenig wie möglich korreliert um die Diversifikation zu erhöhen. In diesem Zusammenhang finde ich "mussten .. auf Eis legen" weniger angebracht als "entschlossen sich ..". An den negativen momentanen Auswirkungen und Abschreibungen ändert das natürlich nichts. Aber ich finde den Vorwurf oder die Infragestellung, die du hier vornimmst überwiegend kurz- bis mittelfristig angebracht. Ich will die Lage auch gar nicht "schönreden" aber: BHP operiert nun einmal nicht kurzfristig sondern langfristig. Selbstverständlich redet heutzutage fast jeder von "langfristig" und "nachhaltig" weil es Modewörter geworden sind, aber bei BHP wird dies meiner Meinung nach auch mit ihren Taten untermauert: - Investition/Ausbau und Fokus auf langfristige Assets/Vorkommen (siehe Vorpostings von mir) - Kurz-Mittelfristig Überkapazitäten in Kauf nehmen und sogar die Produktion stark erhöhen trotz Preisverfalls bei Eisenerz mit dem Ziel weniger effiziente Anbieter aus dem Markt zu verdrängen - Abstossen von Rohstoff-Feldern, in welchen BHP langfristig nicht führend operieren kann bzw. welche grössenbedingt nicht zielführend zu behalten sind Potash als zusätzliches grosses Diversifikationsinvestment reinzunehmen macht in diesem Zusammenhang auch bei kurzfristig negativer Entwicklung operativ durchaus Sinn (schliesslich sind die Vorkommen dort riesig). Aber ich respektiere deine Meinung und selbstverständlich kannst du recht haben und es war, ebenso wie die derzeitige Strategie der Mengenausweitung bei gleichzeitigem Preisverfall ein Reinfall. Egal wie die Sache ausgeht, finde ich sie persönlich aber sicherlich aus strategischer und operativer Perspektive stimmig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Andey Oktober 16, 2014 http://www.bhpbilliton.com/home/investors/news/Documents/2014/141016_StandardListinginLondonforProposedNewCompany.pdf?WT.mc_id=EDM_newsletter BHP bestätigt das Listing der "Newco" in London. Somit wird das abgespaltene Unternehmen in London, Australien und Südafrika gehandelt werden. Bin gespannt ob das der Aktie Aufwind gibt, schliesslich lag zuvor die Vermutung nahe, dass viele Fonds aus regulatorischen Gründen BHP vor der Abspaltung reduziert haben und das zum Verfall beigetragen hatte Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
dakac Oktober 17, 2014 Potash als zusätzliches grosses Diversifikationsinvestment reinzunehmen macht in diesem Zusammenhang auch bei kurzfristig negativer Entwicklung operativ durchaus Sinn (schliesslich sind die Vorkommen dort riesig). Jansen Projekt braucht $500/Tonne Kalipreis und es wird IMHO noch lange dauern bis wir diese Preise sehen. Damit ist zurzeit nicht zu rechnen! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schlaftablette November 21, 2014 · bearbeitet November 21, 2014 von Schlaftablette Der Artikel fasst die aktuelle Situation ganz gut zusammen. Rio und BHP machen auch bei fallenden Eisenerz-Preisen weiter Gewinne, bei Vale ist das nicht gesagt. Insbesondere der laengere Transportweg nach China schlaegt den Brasilianern voll ins Kontor. Interessant, wie darauf reagiert wird. BHP Billiton, spart und versucht die Effizienz zu steigern. Vale dagegen will weitere 37 Mrd. USD investieren, um die Produktionskapazitaeten zu erhoehen, was den Preis sicherlich nicht anheben wird. Die naechsten Jahre wird man in Brasilien mit Eisenerz wohl wenig bis kein Geld verdienen. Es bleibt weiterhin spannend. Ich denke, bis zum Ende der Dekade wird sich der ein oder andere High-Cost-Producer noch aus dem Business verabschieden. Ore with 62 percent content delivered to Qingdao in China fell 0.9 percent to $70.31 a dry ton today, data by Metal Bulletin Ltd. showed. The steel-making ingredient retreated 48 percent this year after entering a bear market in March. Prices will average $65 a ton next year, dropping into the $50s in the third quarter, as global supply increases and demand remains weak, Citigroup Inc. said in a Nov. 11 report. Roy Hill’s break-even cost is at $56 in terms of ore landed in China with 62 percent content, UBS said in a Sept. 12 report, with figures confirmed by Morgan on Nov. 17. Rio’s break-even cost is $45, BHP’s is $49 and Vale is at $67, according to UBS. http://www.bloomberg...end-of-era.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
checker-finance November 24, 2014 Der Artikel fasst die aktuelle Situation ganz gut zusammen. Rio und BHP machen auch bei fallenden Eisenerz-Preisen weiter Gewinne, bei Vale ist das nicht gesagt. Insbesondere der laengere Transportweg nach China schlaegt den Brasilianern voll ins Kontor. Interessant, wie darauf reagiert wird. BHP Billiton, spart und versucht die Effizienz zu steigern. Vale dagegen will weitere 37 Mrd. USD investieren, um die Produktionskapazitaeten zu erhoehen, was den Preis sicherlich nicht anheben wird. Die naechsten Jahre wird man in Brasilien mit Eisenerz wohl wenig bis kein Geld verdienen. Es bleibt weiterhin spannend. Ich denke, bis zum Ende der Dekade wird sich der ein oder andere High-Cost-Producer noch aus dem Business verabschieden. Ore with 62 percent content delivered to Qingdao in China fell 0.9 percent to $70.31 a dry ton today, data by Metal Bulletin Ltd. showed. The steel-making ingredient retreated 48 percent this year after entering a bear market in March. Prices will average $65 a ton next year, dropping into the $50s in the third quarter, as global supply increases and demand remains weak, Citigroup Inc. said in a Nov. 11 report. Roy Hill’s break-even cost is at $56 in terms of ore landed in China with 62 percent content, UBS said in a Sept. 12 report, with figures confirmed by Morgan on Nov. 17. Rio’s break-even cost is $45, BHP’s is $49 and Vale is at $67, according to UBS. http://www.bloomberg...end-of-era.html Ja, eine gute Zusammenfassung. Das Problem von BHP ist allerdings dass derzeit alle Sparten unter Druck stehen und nicht nur Eisenerz. Kohle sieht richtig übel aus, Kupfer nicht viel besser und selbst Öl schwächelt nunmehr. Von dem mißglückten Kali-Abenteuer mal ganz zu schweigen. Bei dem derzeitigen Eisenerzpreis liegen BHP's Minen zwar über dem angegebenen break even, aber was wird da eigentlich berechnet? Reine Cash Costs, all in costs, AISC? AISC dürften m. E. eher negativ sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kaffeetasse November 28, 2014 Sehr schön, jetzt wird BHP preislich langsam interessant. Genau sollte Zeiten wie aktuell braucht es, um hier mal vernünftig einsteigen zu können. Wirklich paradox, wie alles, was mit Rohstoffen zu tun hat, derzeit fällt, während die breiten Märkte nahezu unlimitiert haussieren... Knapp -4% momentan in FSE bei 19,23€. :- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag