Zum Inhalt springen
ZeroG

BHP Group (ehemals BHP Billiton)

Empfohlene Beiträge

reko
· bearbeitet von reko

South32 könnte aber auch der Mülleimer von BHP sein, quasi eine Bad Bank.

An eine Bad Bank glaube ich nicht. Aber BHP könnte Kupfer/Eisen besser als Alu/Mangan einschätzen.

 

Es wurde weitgehend nach Rohstoffen getrennt.

In BHP sind Kohle, Eisen, Kupfer, Öl und Kali.

In South32 sind Aluminium, Mangan, Silber - die 16% EBITDA Kohle vernachlässige ich mal.

 

Bei 3 Werken sieht man sich bei den Kosten im 1. Viertel (Reserven in Klammern)

GEMCO Mangan (11 Jahre),

Cannington Silber (9 Jahre),

Worsley Aluminium (17 Jahre).

Das sind 38,6% des EBITDA

 

Bei 2014: 2055 M$ EBITDA, 1070 M$ EBIT, 614 M$ Earnings, 1,93ct EPS

2015H1: 1306 M$ EBITDA, 800 M$ EBIT, 534 M$ Earnings, 5,75ct EPS

und 700 M$ Schulden erscheint mir die Aktie nicht teuer.

 

Der starke Anstieg 2015H1 gegenüber 2013, 2014 könnte geschönte sein.

Ich habe noch keine Vorstellung zur Al, Mn Marktentwicklung.

 

Sollte man besser den ADR US84473L1052 oder die Aktie AU000000S320 nehmen?

 

Nachtrag:

 

Wenn ich diesen und diesen Thread richtig verstanden habe, ist steuermäßig kein Unterschied. Die US Transaktion ist etwas billiger, dafür bei der Orginalaktie kein ADR Emittenten Risiko und ev. ADR Gebühren - ich denke dann lieber die Originalaktie

 

Mangan wird in großen Mengen in der Edelstahl Erzeugung verwendet - z.T. als billiger Nickel Ersatz. Mangan ist wie Aluminium sehr Konjunktur abhängig.

Manganerz ist wie Bauxit prinzipiell genügend vorhanden - es geht um die günstigen Standorte.

 

Analysts struggle to value South32

Assessing South32 is tricky because of the cocktail of unpredictable elements

...

Political risk clouds South32’s outlook too. The company has a large number of assets in South Africa, where the mining industry has been beset by labour disputes and insecure power supply.But supporters have been impressed by South32’s management, led by BHP’s former chief financial officer, Graham Kerr, and a lower-than-expected debt burden for the new company.

 

“I still like the business mix, the balance sheet is nice, and I have some comfort in terms of the management,” Tim Schroeders, a fund manager at Pengana Capital, said.

...

Mr Kerr has described his strategy as “crawl, walk, run,” meaning he will focus on reducing South32’s costs before looking at growth through new projects or acquisitions. He ha

s promised to return at least 40 per cent of underlying earnings as dividends, a move that should appease yield-hungry investors.

 

BHP spin-off South32 has cautious debut, valued at $9 billion

...the assets that have long been neglected within BHP...

Heavy Chinese exports of semi-fabricated aluminium have pressured that sector. Manganese demand growth has been driven by the Chinese steel industry, where output is expected to fall this year...

 

deutsche-bank-cuts-south32-valuation

"Strategically, we believe South32 will go on the hunt for acquisitions," Mr Young said. From the time of listing, South32 will see its production in decline, while its management is facing political and operating issues in South Africa.

 

BHP's main reasons for pursuing the spin-off, which is costing the megaminer $US740 million to execute, have been to accelerate cost savings and distance itself from the operational risks in South Africa. The move should also allow BHP to more freely chase its growth strategy in copper and conventional oil.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Chartwaves
· bearbeitet von Chartwaves

Prinzip Hoffnung: Mit 25% in den Miesen hoffe ich auf eine Ralley :lol:

 

Tja, bei mir sind es aktuell knapp 10% Minus. Da meinte man schon, man hätte zu nem guten Zeitpunkt gekauft... :rolleyes:

 

Hm. Was mach ich wenn's noch weiter runtergeht? Verlust realisieren oder halten und auf Besserung hoffen? Bin im Moment unentschlossen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Commercator

Prinzip Hoffnung: Mit 25% in den Miesen hoffe ich auf eine Ralley :lol:

 

Tja, bei mir sind es aktuell knapp 10% Minus. Da meinte man schon, man hätte zu nem guten Zeitpunkt gekauft... :rolleyes:

 

Hm. Was mach ich wenn's noch weiter runtergeht? Verlust realisieren oder halten und auf Besserung hoffen? Bin im Moment unentschlossen.

 

Wenn du von BHP als Unternehmen überzeugt bist würde ich halten. Denn dafür wirst du mit einer anständigen Dividendenrendite belohnt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Dandy

Wenn du von BHP als Unternehmen überzeugt bist würde ich halten. Denn dafür wirst du mit einer anständigen Dividendenrendite belohnt.

Die, das nur nebenbei, schon jetzt nicht mehr nachhaltig ist, wie bei den meisten Rohstoffförderern auch. Die Dividende ist kein gutes Argument um zu halten.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
€-man

Denn dafür wirst du mit einer anständigen Dividendenrendite belohnt.

 

Und dabei erlangt "Yielder" sogar eine höhere Dividendenrendite als sein Bruder "YOCie" .

 

Gruß

€-man

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Back-Broker

Die, das nur nebenbei, schon jetzt nicht mehr nachhaltig ist, wie bei den meisten Rohstoffförderern auch. Die Dividende ist kein gutes Argument um zu halten.

Was meinst Du mit "nicht nachhaltig"?

Ich dachte die Ausschüttungsquote liegt gerade mal bei ~2/3 des Gewinns? Da gibt es Dividendenschwergewichte, die doch noch deutlich mehr "aus der Substanz schöpfen", oder irre ich mich?

 

MfG

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Chartwaves

Kauf BHP Billiton, haben sie gesagt.

Die ist jetzt günstig, haben sie gesagt. <_<

 

post-21999-0-04354200-1440398464_thumb.png

 

Ich schlage vor, die Firma umzubenennen in BHP Billigton :lol:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Marfir

Bevor sich hier einige zu sehr auf den chart versteifen und den Blick auf die Realität verschließen, hier die Quartalszahlen:

 

Q2 Results

 

-82% weniger Gewinn, realisierte Preise zwischen 8% und 39% weniger

 

Der gefallende Kurs spiegelt die niedrigeren Rohstoffpreise und die generelle Ablehnung dieser Branche wider.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Darksteve
· bearbeitet von Darksteve

http://www.finanzen....ende-1000796825

 

auch nicht sehr nachhaltig wegen der Dividende den Invest in die Zukunft zu reduzieren mMn..

 

Bei den Rohstoffpreisen aktuell wundert mich dass die noch immer fast genügend freie Finanzmittel für die Dividende zusammenbringen!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Dandy
· bearbeitet von Dandy

Was meinst Du mit "nicht nachhaltig"?

Ich dachte die Ausschüttungsquote liegt gerade mal bei ~2/3 des Gewinns? Da gibt es Dividendenschwergewichte, die doch noch deutlich mehr "aus der Substanz schöpfen", oder irre ich mich?

 

Ein Blick in den Geschäftsbericht hilft. BHP hat 2014 annähernd den kompletten Free-Cashflow für Dividenden ausgegeben. Das würde ich als nicht mehr nachhaltig bezeichnen, insbesondere in Anbetracht der seitdem gefallenen Rohstoffpreise. Schulden aufzunehmen um seine Erhaltungsinvestitionen tätigen zu können und gleichzeitig eine hohe Dividende auszuzahlen verträgt sich mit nachhaltigem Wirtschaften nicht. Leider fahren viele Rohstoffkonzerne derzeit diese Strategie.

 

Kauf BHP Billiton, haben sie gesagt. Die ist jetzt günstig, haben sie gesagt.

 

Manche kaufen Aktien, weil sie gestiegen sind, andere, weil sie gefallen sind. Ich habe da meine eigene Meinung zu. 2009 war für viele Aktien der beste Zeitpunkt für einen Kauf. Gestiegen sind da die wenigsten.

 

BHP zählt zu den Kostenführern im Bergbau. Während andere schon längst Verluste einfahren, hält sich BHP noch über Wasser. Es dürfte damit wohl klar sein, welche Konzerne diese Schlacht überleben und welche nicht. Das Schöne an Rohstoffkonzernen ist, dass sie etwas verkaufen ohne das die Weltwirtschaft nicht auskommt. Es gibt also quasi eine Abnahmegarantie. Wenn genug Konkurrenten die Grätsche gemacht haben und die Rohstoffpreise dadurch zwangsläufig wieder steigen, dann wird sich so mancher Sprücheklopfer hier ärgern nicht gekauft zu haben. Aber der kann ja dann kaufen, wenn die Kurse wieder gestiegen sind laugh.gif

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Seraphi
· bearbeitet von Seraphi
Während andere schon längst Verluste einfahren, hält sich BHP noch über Wasser.

In welchen Bereichen denn?

Auf Wechselkurse gehe ich jetzt mal nicht ein, aber:

Die Verluste kann sich jeder hier selbst ausrechnen. Selbst bei Kupfer siehts Höllisch aus CapEx ca 3%gestiegen und selbst wenn man mit konstantem CapEx Rechnet und 16% Preisrutsch betrachtet rauscht es hier FY15 ca 36% nach unten!

 

post-23343-0-37839100-1441643676_thumb.jpg

 

Bin mir sicher das sich BHP einige zugelegt haben da diese doch sehr diversifiziert sind. Schau ich mir die Zahlen von 2015 kann ich davon nichts mehr erkennen.

 

post-23343-0-84872000-1441643662_thumb.jpg

 

Es gibt also quasi eine Abnahmegarantie. Wenn genug Konkurrenten die Grätsche gemacht haben und die Rohstoffpreise dadurch zwangsläufig wieder steigen, dann wird sich so mancher Sprücheklopfer hier ärgern nicht gekauft zu haben. Aber der kann ja dann kaufen, wenn die Kurse wieder gestiegen sind laugh.gif

 

Bist du sicher das es das schon gewesen ist? EBIT 2015 zu ca 65% vom Iron Ore Price Abhängig und der hat bei ca 50$ meiner Meinung nach noch nicht sein tief erreicht.

 

Ein Ausschnitt der Rohstahl Produktion Weltweit 1980-2013

post-23343-0-52017800-1441644778_thumb.jpg

http://www.worldstee...el-archive.html

 

Und die Preise im Link:

http://www.indexmund...-ore&months=360

 

Selbst von 1990 dauerte es 9 Jahre bis sich die Produktion wieder an ihr "altes Wachstum" anknüpfte, also 5 Jahre nach unten bis es wieder nach oben ging (der Preis ca -20% in dem Link [14,05 auf 11,45])

Russland, Asien und Dotcom Krise mal ausenvor gelassen.

 

2013 waren es: 1 649 303 tausend Tonnen Rohstahl

2014 waren es :1 636 960 tausend Tonnen Rohstahl

2015 waren es: 813 045 tausend Tonnen Rohstahl zum Halbjahr

Bin mal gespannt, wie es 2015 und 2016 aussieht, aber bis dahin lasse ich erst mal die Finger von Ressourcen die nicht verbraucht werden.

 

Hier auch mal ganz Interessant die Präsentation

http://www.abmbrasil...ew%20Warder.pdf

 

 

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Saccard

Neben vielen weiteren Feuerwehrmaßnahmen wird Glencore nun auch seine Kupferproduktion zurückfahren. 400.000t in 18 Monaten sind denkbar, vornehmlich durch Pausieren in Sambia und der DR Kongo (lt. FAZ von heute). Die haben diese Maßnahmen - darunter auch das Aussetzen von zwei Dividendenrunden, eine Kapitalerhöhung etc. - allerdings auch sofort nötig, denn das Rating ist bedrohlich und sie machen Verluste.

 

Es bleibt spannend, ob und wann die Strategie von BHP Billiton, Rio Tinto und Vale aufgehen wird, andere Anbieter aus dem Markt zu drängen.

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Dandy

Guter Post, Seraphi! Danke dafür.

In welchen Bereichen denn?

Auf Wechselkurse gehe ich jetzt mal nicht ein, aber:

Die Verluste kann sich jeder hier selbst ausrechnen. Selbst bei Kupfer siehts Höllisch aus CapEx ca 3%gestiegen und selbst wenn man mit konstantem CapEx Rechnet und 16% Preisrutsch betrachtet rauscht es hier FY15 ca 36% nach unten!

Hier mal ein Artikel zu den Förderkosten von BHP im Vergleich zu Rio Tinto und Vale, der etwas tiefer ins Detail geht. Klar ist, dass sich die großen drei einen Preiskampf liefern. Ich würde mal vorsichtig behaupten, dass diesen Preiskampf nur die großen überstehen werden, was sicherlich auch eines ihrer Ziele ist und weshalb BHP die Förderquoten auch noch ständig erhöht. Beim Minenbetrieb sind Skaleneffekte enorm wichtig. Man benötigt die richtige Infrastruktur die man möglichst stark auslasten muss. In dem Artikel wird aber auch klar, dass die Unterschiede zwischen den Förderkosten der Großen nicht so hoch sind, insofern tut der Preiskampf allen weh.

 

Ich gehe davon aus, dass BHP in Bälde die Dividende kürzen oder gar streichen wird. Das könnte eine günstige Einstiegsmöglichkeit sein. Setzt natürlich voraus, dass sich die Eisenerzpreise nicht vorher schon erholen.

 

 

Bin mir sicher das sich BHP einige zugelegt haben da diese doch sehr diversifiziert sind. Schau ich mir die Zahlen von 2015 kann ich davon nichts mehr erkennen.

 

Spätestens seit dem Spin-Off von South32 sicherlich nicht mehr so diversifiziert. Man kann jetzt argumentieren, dass alle Rohstoffpreise im Keller sind und dass es momentan ziemlich egal wäre, insbesondere mit Blick auf den runtergeprügelten Kohlepreis, aber das wird auch wieder anders sein. Ich hätte es vorgezogen, BHP hätte den Spin-Off nicht durchgeführt, aber das ist jetzt halt mal so. Hoffentlich hat das Management hier nicht zu kurz gedacht.

 

Bist du sicher das es das schon gewesen ist? EBIT 2015 zu ca 65% vom Iron Ore Price Abhängig und der hat bei ca 50$ meiner Meinung nach noch nicht sein tief erreicht.

Nein, sicher bin ich mir überhaupt nicht, aber Du musst auch die Frage stellen, was schon in den Kurs von BHP und Co eingepreist ist und was nicht. Fallende Rohstoffpreise sind zur Zeit an den Börsen ja fast schon gesetzt. Möglicherweise gibt es kein Halten mehr, wenn es in die andere Richtung geht. Ich bleibe optimistisch was die Entwicklung der Weltwirtschaft angeht und damit auch im Bezug auf Rohstoffe die verbraucht werden.

 

Selbst von 1990 dauerte es 9 Jahre bis sich die Produktion wieder an ihr "altes Wachstum" anknüpfte, also 5 Jahre nach unten bis es wieder nach oben ging (der Preis ca -20% in dem Link [14,05 auf 11,45])

Russland, Asien und Dotcom Krise mal ausenvor gelassen.

 

2013 waren es: 1 649 303 tausend Tonnen Rohstahl

2014 waren es :1 636 960 tausend Tonnen Rohstahl

2015 waren es: 813 045 tausend Tonnen Rohstahl zum Halbjahr

Die Produktion alleine ist nur ein Faktor. Die Nachfrage spielt mit rein und, wie wir an anderer Stelle festgestellt haben, auch die Lagerbestände sowie Recycling. Letztlich ist es aber schwierig bis unmöglich, daraus Preisbewegungen abzuleiten, insbesondere in der heutigen Zeit, in der Preise stark durch Spekulationen verzerrt werden - zumindest kurzfristig.

 

Bin mal gespannt, wie es 2015 und 2016 aussieht, aber bis dahin lasse ich erst mal die Finger von Ressourcen die nicht verbraucht werden.

Wie gesagt, der Zeitpunkt nach Dividendenkürzung könnte ein guter sein, allerdings glaube ich, wird das schon bald der Fall sein, vielleicht Anfang 2015? Was meinst Du mit "nicht verbraucht werden"? Eisen wird verbraucht. Natürlich wird auch ein Teil wieder recycled, aber Schrott wird ohnehin für die Stahlfertigung benötigt (oder alternativ Schwammeisen). Das was da in Gebäude, Brücken etc. gesteckt wurde wird so schnell nicht recycled, schon gar nicht bei den akutell niedrigen Stahlpreisen. Wenn Dir der vollständige Verbrauch wichtig ist, dann müsstest Du in Energierohstoffe investieren - laufen aktuell auch nicht gerade toll (bin aber auch da optimistisch).

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schlaftablette

An sich finde ich gar nicht mal so schlecht, was BHP Billiton im Moment macht. Alle faseln von "Antizyklisch investieren", und die wenigsten machen es.

 

Ich habe beruflich zu vielen Minenkonzernen und auch zu den entsprechenden Engineers (z.B. Fluor, Bechtel, Ausenco, WorleyParsons, Hatch, um nur ein paar zu nennen) Kontakte. Dort ist momentan Land unter. Ich habe Buerotuerme gesehen, wo 6 von 7 angemieteten Etagen leer stehen. Hier in Santiago haben manche Firmen tausende (!!) Leute aus den Offices auf die Strasse gesetzt.. Viele Projekte sind eingestampft worden, die wenigen, die es noch gibt, laufen im Kriechgang. Praktisch alle Engineers und Equipment-supplier sind wie eine ausgehungerte Meute Woelfe. Man stuerzt sich mit Feuereifer auf jedes noch so kleine Projekt. Zauberworte in Meetings sind "Lower Capex". Selbst Project-Presidents und Vice-Presidents nehmen sich Zeit fuer "kleine Vertriebler" - weil sie nichts zu tun haben. Einer davon (grosser Goldproduzent) sagte mir: "We have the Projects A, B, C and D, but none of them will be continued, unless we see sustainable 1.600 US-$/oz."

 

Bei vielen lokalen Offices (bzw. deren Management) geht es momentan mehr ums Ueberleben als um fette Gewinne, wie vor 3-4 Jahren. Manche Minenbetreiber versuchen, die Engineers zu umgehen, und die Auftraege direkt an die Equipment-supplier zu vergeben, um Geld zu sparen. Ob sie damit nicht auf die Nase fallen, wird sich noch zeigen. Der Druck auf die Margen ist natuerlich dementsprechend. Alle wissen: wenn ich den Down-turn nicht ueberlebe, dann bin ich auch in den anschliessenden fetten Jahren nicht dabei.

 

Minenprojekte brauchen Zeit. Aktuelles Beispiel: Wenn man fuer eine 100.000 tpd Kupfermine mit ca. 0,5% Cu-Gehalt heute mit dem Basic Engineering startet, dann kann man ca. Mitte 2018 das erste Konzentrat verkaufen - vorausgesetzt das Environmental Impact Permit ist bereits in der Schublade. Andernfalls kann man nochmal 12 Monate fuer die Erstellung der Doku und 12 Monate fuer die behoerdliche Pruefung und Genehmigung einrechnen. Vor 2020 wird da also nichts mehr draus. Neue grosse Minen haben eine Lebensdauer von 20+ Jahren, oftmals koennen diese dann noch erweitert werden. In der Zeit wird es mehrere Schweinezyklen geben.

 

Wenn man heute mit grossen Minenprojekten anfaengt, dann kann man diese guenstiger und schneller bauen als vor 3-4 Jahren, wo sich jeder Depp eine Mine hingesetzt hat. Auf dem Hoehepunkt des Booms wurden Maschinen nicht ueber den Preis sondern ueber die Lieferzeiten verkauft. Auf ein Grosswaelzlager oder ein 2000-KW Plantengetriebe konnte man gut und gerne 20-22 Monate warten. Heute haben z.B. Lager 6-8 Monate Lieferzeit und sind um 30-40% guenstiger.

 

Einhellige Meinung im Kupfersektor ist: 2015 ist ein verlorenes Jahr, und 2016 wird auch nicht besser. Fruehestens ab 2017 geht es wieder aufwaerts. Wer es sich (vom Cash-Flow her) leisten kann, jetzt ein Neu- oder Erweiterungsprojekt zu beginnen, der wird sich im naechsten Aufschwung (und sei es erst in 5-8 Jahren) dumm und daemlich verdienen. Ich kenne eine Mine (120.000 tpd Cu-Erz), die haben 2003 den Startschuss gegeben. Rechnung war: die Investition muss sich in 7-8 Jahren amortisieren. 2007 ging die Anlage in Betrieb. 2009 hat sie sich amortisiert, heute gehen in der Mine 2 weitere Concentrator Plants mit insgesamt 240.000 tpd in Betrieb, bezahlt in Cash vom Geld des ersten Concentrators, und eine fette Dividende fuer die Eigentuemer ist inzwischen auch drin gewesen.

 

Insofern macht BHP alles richtig. Jetzt ist die Zeit fuer die Konzerne guenstig, zu investieren. Wenn die Preise erst anfangen, wieder hochzulaufen, dann ist es zu spaet. Und auch der Ansatz, die Cash-Costs zu druecken, ist sehr sinnvoll. Ich habe viele kleine Projekte gesehen. Z.B. kann man die SAG-Muehle manchmal mit einem Pebble-Crusher de-bottlenecken. Investment: 40-50 Mio. EUR. Das Geld hat man in 6-12 Monaten ueber hoehere Durchsaetze wieder raus. Oder man ersetzt einen Kegelbrecher durch eine Walzenmuehle, somit kann die Kugelmuehle feiner aufmahlen (170 my statt 190), und die Flotation kann dann die Ausbeute erhoehen (z.B. 90,5%, statt 89%). Solche investements amortisieren sich innerhalb von Monaten. Bisher war es aber nicht interessant, weil man dickes Geld mit neuen Projekten verdienen konnte. Warum sich also um paar Prozente zu balgen, wenn Milliarden auf der Strasse liegen.

 

Die aktuelle Krise ist eine Riesenchance fuer Rio Tinto, BHP, Vale, aber auch die anderen grossen Minenkonzerne. Sie werden daraus gestaerkt hervorgehen und mehr denn je verdienen.

Bleibt bei BHP noch die Frage: Wann einsteigen? Wenn die Durststrecke sich noch hinzieht (was auch noch ein paar Jahre sein koennen), dann wird die Dividende vermutlich frueher oder spaeter darunter leiden. Viele Dividend-Growth-Investoren (auch Blogger) sehen BHP heute als "sichere Anlage", ohne das Geschaeftsmodell und die Branche - wie ich es oben beschrieben habe - zu verstehen. Wenn die Dividende gekuerzt wird, dann werden viele panisch verkaufen. Vielleicht sehen wir dann einen Kursrutsch aehnlich Seadrill: 20-30-40% innerhalb einer Woche. In so einem Falle wuerde ich unbedingt einsteigen. Falls es aber nicht zur Dividendenkuerzung kommt, dann haetten wir jetzt schon ausgezeichnete Preise. Ich denke, dass ich in den naechsten Wochen und Monaten BHP Billiton immer mal wieder aufstocken werde. Auch wen der Depot-Anteil Richtung 10% und mehr gehen wird.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chaosmaker85

An sich finde ich gar nicht mal so schlecht, was BHP Billiton im Moment macht. Alle faseln von "Antizyklisch investieren", und die wenigsten machen es.

Besten Dank für diesen umfangreichen Insider-Bericht, sehr interessant. Ich beobachte BHP seit einiger Zeit und überlege, mein FCX-Aktienpaket damit zu ergänzen. Bei Vale bin ich bereits Gläubiger.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Back-Broker

Zunächst Danke an die Vorposter für die vielen Interessanten Informationen, insbesondere an Dandy für die direkte Erwiederung auf meine Frage und an Schlaftablette. Hoffentlich stimmt das auch alles cool.gifbiggrin.gif

 

Hier auch noch ein mMn interessanter Artikel, den ich in einem anderen Forum gefunden habe:

 

"Over my dead body sounds a little strong but it's almost right," he said, in reference to the circumstances in which he would be willing to cut the dividend. "You shouldn't doubt our commitment to maintain the progressive dividend, quite independent of any divestment or any additional sources of cash. Our ability to defend it comes from our exemplary program for productivity and efficiency and the strength of our balance sheet."

 

 

bemerkenswert cool.gif

 

MfG

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Dandy

Der Artikel bestätigt doch letztlich meine Aussage, dass die Dividende nicht mehr sicher ist bei BHP (bei wohl so ziemlich keinem Rohstoffkonzern zur Zeit, nur mal so nebenbei). Statt jetzt zu investieren und auf eine weiterhin gezahlte Dividende zu hoffen sollte man lieber hoffen, dass BHP die Dividende möglichst bald komplett streicht und der Konzern Schulden tilgt und Kostensenkungsmaßnahmen auf den Weg bringt. Dann ist BHP meiner Meinung nach ein Kauf, denn dann hätten sie den vermutlich längsten Atem im Minensektor. Ein Tod mehrerer Elefanten (Rio, Vale und Co) wird definitiv den Rohstoffpreis hochtreiben und wer diesen Zyklus übersteht hat am Ende ganz sicher das Lachen. Die Dividende ist dabei nur hinderlich.

 

Wenn im Gegensatz BHP jetzt die Dividende komplett streichen würde und den noch verbleibenden Cash-Flow in die Schuldentilgung, Erhaltungsinvestitionen und Kostensenkungsprogramme steckt, dann ist die Aktie ein Kauf. Sind die Dividendenjäger erstmal vertrieben, gibt es womöglich dazu auch noch bessere Kurse als jetzt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Landazar

Das sehe ich auf jeden Fall genauso wie du. Gerade wenn man sich den Gewinn von BHP im Verhältnis zur Höhe der Dividendenzahlungen und der Schulden anschaut, ist die DIvidende ein Luxus, den sie sich nicht leisten können, aber auch wirtschaftlich nicht leisten sollten, um am Ende gestärkt aus der jetzigen Phase hervorzugehen.

Ich habe mich dennoch entschieden, schonmal langsam bei BHP einzusteigen, da ich auch im Falle einer unerwartet positiven Entwicklung der Rohstoffmärkte und auch fuer den Fall, dass die Dividende nicht gestrichen wird und die Kurse dadurch nicht noch deutlich weiter fallen sollten, investiert sein möchte. Bei deutlich niedrigeren Kursen wird dann weiter aufgestockt :)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Dandy
BHP ist angeblich bereit Schulden aufzunehmen, um Dividende weiterzahlen zu können. Soviel zur Nachhaltigkeit der Dividende derzeit. Ich halte von solchen Schritten mal überhaupt nichts. Das ist genau die falsche Reaktion in der aktuellen Marktphase. BHP hätte vielmehr die Dividende schon längst streichen sollen und das überschüssige Geld in Schuldentilgung und Investitionen in Kostensenkungsmaßnahmen stecken sollen. Aber mit sowas gewinnt man heutzutage offenbar keine Aktionäre mehr. Umso schlimmer dann der Schock, wenn das Unternehmen die Dividende mitten in der schlimmsten Phase aussetzen muss und mit einem Haufen Schulden die Angelegenheit auch noch existenzbedrohend wird. Gut, soweit wird es vermutlich bei BHP nicht kommen, aber dennoch habe ich null Verständnis für diesen Schritt mad.gif

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ebdem

Das ist wirklich eine sehr kurzsichtige Strategie. Aber es ist fast genauso erschreckend, dass das Unternehmen damit nicht alleine ist. Auch beispielsweise Statoil verfährt so. Finde ich sehr schade und lasse auch deswegen die Finger von solchen Unternehmen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
checker-finance

Das ist wirklich eine sehr kurzsichtige Strategie. Aber es ist fast genauso erschreckend, dass das Unternehmen damit nicht alleine ist. Auch beispielsweise Statoil verfährt so. Finde ich sehr schade und lasse auch deswegen die Finger von solchen Unternehmen.

 

Die noch 60 Jahre laufenden EUR-anleihen von BHP rentieren mit gerade mal 4,682% YTM. Wenn man sich so refinanzieren kann, um den Aktionären eine Dividendenrendite von über 6% zu bieten, dann wundert mich nicht, dass die Aktionäre das so wollen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...