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Anfängerfragen zu Fonds, ETFs und Fondsdepots

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 1 Stunde von oktavian:
  • Zielrendite größer 0,50%, wenn möglich >2% (Erwartungswert)
  • max draw-down <2%; also geringe duration
  • kein/kaum Kreditrisiko
  • möglichst keine Transaktionskosten

 

Mein Vorschlag wäre Liquiditätsmanagement.

 

Wenn man beispielsweise 100.000 € im risikofreien Anteil hat, dann braucht man vielleicht 5.000 €, auf die man jederzeit Zugriff hat. Die lässt man unverzinst auf dem Girokonto liegen.

 

Aus den restlichen 95.000 € baut man sich eine Festgeld- oder Anleihe-Leiter mit kurz laufenden Bundesanleihen oder Pfandbriefen. Damit sollte man zurzeit auf 2,5% oder 3% kommen.

 

Man hat dann also 5% der 100.000 € zu 0% angelegt und 95% zu 2,5% oder 3%. Damit kommt man insgesamt auf 2,4% - 2,9%.

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oktavian
vor 1 Minute von stagflation:

Aus den restlichen 95.000 € baut man sich eine Festgeld- oder Anleihe-Leiter. Damit sollte man man auf 2,5% oder 3% kommen.

Problem wäre dann, dass man an das Geld nicht ran kommt. Wenn z.B. externe Shocks kommen (historisch  Beispiele: 9/11, Bankpleiten, mortgage crisis, etc) würde ich gerne auch innerhalb weniger Tage auf 100% Aktien gehen können. Anleihe-Leiter erscheint dann wieder viel Arbeit, daher wäre mir 1-2 Fondsprodukte lieber, welche dann automatisch die duration halten.

vor 21 Stunden von Amnesty:

Die minimale Mehrrendite von sicheren Geldmarktetfs ist schnell weg, wenn Spread und TER berücksichtigt werden. Sobald die Rendite attraktiver wird, hat man bei bspw. 7 tägiger Haltedauer trotzdem noch Kursrisiken, die einen möglichen Abstand zum Tagesgeld schnell schrumpfen lassen.

daher wären statt Geldmarktetfs insbesondere Geldmarktfonds interessant, wenn man dort kostenlos rein/raus käme. (Kurs)risiken sind Ok, die hat man eh immer. Z.B. hat der russische Angriff sechnell das Euro-Geld entwertet, auch wenn nominal die gleiche digitale Zahl im Konto angezeigt wird.

vor 1 Stunde von stagflation:

Ein Problem für solche Fonds sind Anleger, die häufig aus diesen Fonds rein und rausgehen. Ein- und Ausstieg verursachen Kosten. Zum einen Transakationskosten, zum anderen müssen evtl. Anleihen vorzeitig verkauft werden, was zu Kursverlusten führen kann.

 

Geldmarktfonds sind deshalb gut beraten, sich vor solchen Anlegern, die häufig (täglich) rein und rausgehen, zu schützen. Bei klassischen Fonds kann dies durch einen kleinen Ausgabeaufschlag erfolgen. Bei ETFs ergibt sich der Schutz fast natürlich durch den Spread.

Das trifft auf Herdenanleger zu, aber idiosynkratische Bewegungen dürften sich raus kürzen, wenn man nicht gerade ein "whale" ist. Also es werden eh immer Papiere fällig und der Fonds muss aktiv werden, um die duration zu halten. Zufällige Kauf/Verkauf Bewegungen kürzen sich raus. Ich würde im crash aus dem Geldmarkt raus und in Aktien rein gehen und die Masse geht in die andere Richtung. Also wäre effektiv ein Nutzen für solch einen Fonds vorhanden.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

An das Geld in Bundesanleihen kommt man gut ran.

 

Nimm die Bundesanleihe 0,000 BSA 21 III, DE0001104859, Fälligkeit 15.9.23, Rendite 2,6% p.a.

 

Die kannst Du jederzeit verkaufen. Und in der Regel kannst Du das Geld auch sofort in Aktien investieren. Zumindest bei meinem Broker geht das bereits wenige Sekunden nach dem Anleihe-Verkauf. Das schlimmste, was passieren kann, sind 1% oder 2% Kursverlust. Gerade bei dem Use Case "Umschichten in Aktien" sind diese verschmerzbar. Denn die Aktien sind in diesem Fall ja wahrscheinlich um 20% oder 30% gefallen.

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oktavian
vor 7 Stunden von stagflation:

Nimm die Bundesanleihe 0,000 BSA 21 III, DE0001104859, Fälligkeit 15.9.23, Rendite 2,6% p.a.

Die Idee finde ich gut, ist aber nur nicht replizierbar ohne das Gehirn einzuschalten. Nach Fälligkeit muss wieder reagiert werden und der Markt müsste beobachtet werden, wo ich mich lieber mit einzelnen Aktien beschäftige und die Zinsstrukturkurven einfach nebenbei verfolge bzw. historisch durch Bücher >Wissen angeeignet habe, aber praktisch diese nicht trade. No-Brainer wäre dann wohl echt einen billig-Broker mit money-market ETF zu kombinieren. Dann kann man einfach excess cash dorthin sweepen und dann nach Verkauf mit der buying power direkt am gleichen Tag wieder kaufen.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 3 Stunden von oktavian:

Die Idee finde ich gut, ist aber nur nicht replizierbar ohne das Gehirn einzuschalten. Nach Fälligkeit muss wieder reagiert werden und der Markt müsste beobachtet werden, wo ich mich lieber mit einzelnen Aktien beschäftige und die Zinsstrukturkurven einfach nebenbei verfolge bzw. historisch durch Bücher >Wissen angeeignet habe, aber praktisch diese nicht trade. No-Brainer wäre dann wohl echt einen billig-Broker mit money-market ETF zu kombinieren. Dann kann man einfach excess cash dorthin sweepen und dann nach Verkauf mit der buying power direkt am gleichen Tag wieder kaufen.

 

Na ja, eigentlich muss man nur alle 6 Monate unter Tagesaktuelle Renditen aller Bundesanleihen (PDF) die aktuelle Liste der Bundesanleihen herunterladen, in die Zeile "Fälligkeit in 6 Monaten" gehen - und die entsprechende Bundesanleihe kaufen. Vermutlich muss man es ein oder zwei Mal von Hand machen - danach kann man das an ChatGPT 6.0 "Finance edition" delegieren.

 

Aber mal ehrlich: für den Anwendungsfall "im Crash schnell umschichten in Aktien" sind 6-monatige Bundesanleihen in jeder Hinsicht optimal. Super-liquide, super-sicher, Geld steht innerhalb von 1-2 Sekunden bereit und zurzeit eine gute Rendite. Vermutlich besser als jeder Geldmarktfonds.

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Sapine
vor 3 Stunden von stagflation:

Aber mal ehrlich: für den Anwendungsfall "im Crash schnell umschichten in Aktien" sind 6-monatige Bundesanleihen in jeder Hinsicht optimal. Super-liquide, super-sicher, Geld steht innerhalb von 1-2 Sekunden bereit und zurzeit eine gute Rendite. Vermutlich besser als jeder Geldmarktfonds.

Ist halt nicht so cool 

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oktavian
vor 6 Stunden von Sapine:

Ist halt nicht so cool 

nee finde die Staatsanleihen schon cool. Leider gibt es ja die für Privatanleger nicht mehr die Möglichkeit direkt Bundesschatzbriefe und Co zu kaufen. Wie geil wäre das denn mit API und ChatGPT automatischer cash sweep mit Programmierung per Chateingabe auf deutsch?

vor 9 Stunden von stagflation:

ChatGPT 6.0 "Finance edition" delegieren

das wäre genial. Finde so Bausteinprogrammierung mit Ki sehr interessant. Wenn Konto xyz unter xxx€ fällt, überweise dorthin xyz Euro. Oder schiebe Überschuss vom Giro automatisch ins Tagesgeld oder automatisch in den Geldmarkt je nach erwarteter Rendite YTM mit Formel.

 

Dass bei Credit Suisse die AT1 vollkommen wertlos wurde während die Aktien noch einen Gegenwert in UBS Aktien bekommen, bestätigt mal wieder meine Ehrfurcht vor dem Anleihenmarkt mit langen Prospekten. Aktien sind da einfach standardisierter. Staatsanleihen sind auch standardisiert und daher kommen die auch gut in Frage für mich als eher Anleihen newbie. Die Stückzinsen nerven noch etwas, denn man kann nicht einfach Kurs*Menge+Transaktionskosten rechnen.

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Fondsanleger1966
vor 8 Stunden von oktavian:

Staatsanleihen sind auch standardisiert

Tatsächlich? Ich dachte bisher, dass es bei Haircuts von Staatsanleihen erhebliche Unterschiede gäbe, je nachdem, welches Recht zur Anwendung kommt (lokales oder bei internationalen Emissionen das des Staates, in dem die Emission erfolgt ist).

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oktavian
vor 46 Minuten von Fondsanleger1966:

Tatsächlich? Ich dachte bisher, dass es bei Haircuts von Staatsanleihen erhebliche Unterschiede gäbe, je nachdem, welches Recht zur Anwendung kommt (lokales oder bei internationalen Emissionen das des Staates, in dem die Emission erfolgt ist).

nach welchem Recht in wie vielen Ländern begeben den jeweils Deutschland und die USA ihre Staatsanleihen? Griechenland war ein Spezialthema mit dem holdout-Gewinn für das englische Recht. AAA-Staaten haben standardisierte Prospekte. Bitte mal rein lesen oder meinst du DE ändert für jede Emission das Prospekt wesentlich ab? Bin da echt kein Experte und an Beispielen interessiert?

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ELBE_80

Ich hätte eine Frage zu Anleihe-ETFs als Baustein für den RK-1 Teil meines Portfolios. 

TG, Festgeldleiter sind vorhanden und ich denke schon länger über eine Ergänzung nach. Da lese ich immer wieder von Anleihe-ETFs und habe noch ein gedankliches Problem, da ich zwar Anleihen verstanden habe, aber noch nicht den Vorteil des Anleihe-ETFs als RK-1 Baustein erkannt habe. 

Wenn ich beispielsweise den Lyxor EuroMTS Highest Rated Macro-Weighted Govt Bond 1-3Y (DR) UCITS ETF Acc (LYX0Z6) betrachte, dann entspricht der meinem Risikoprofil als AAA, mit kurzer Laufzeit und in EURO. 

Wenn ich den aber in 2018 gekauft hätte, dann hätte ich 102€ pro Anteil gezahlt. Heute steht er bei rd 95 €. Ausschüttungen gibt es ja keine sondern wie beim Aktien-ETF werden die Zinszahlungen in das Fondsvermögen investiert. 

Die Entwicklung leuchtet mit auch durch die Niedrigzinsphase ein, aber droht ein soclhes Szenario nicht auch in Zukunft mit einem Anleihe-ETF? Wäre es bei Anleihe-ETFs daher sinnvoller auf eine Ausschütter zu setzen. 

 

Falls es nützliche Links zum Thema gibt, würde ich mich auch gerne noch näher einlesen, denn ich fürchte, dass ich beim Thema Anleihe-ETF nen Gedankenfehler habe. 

 

Meine Idee für den risikoarmen Teil wäre eine Aufteilung von 20% TG, 60% Festgeld und 20% in sichere Staatsanleihen - gerne als ETF ... Danke 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 20 Minuten von ELBE_80:

Wenn ich den aber in 2018 gekauft hätte, dann hätte ich 102€ pro Anteil gezahlt. Heute steht er bei rd 95 €.

 

Schauen wir uns die Wertentwicklung an:

 

image.png.2aaec151b64f2b05d9e6121593ac3e3c.png

Quelle: https://www.fondsweb.com/de/LU1829219556

 

Du hast also Recht. In den letzten 3 Jahren hätte man mit diesem Fonds einen Wertverlust von ca. 8% erlitten.

 

Das ist auch nachvollziehbar. Bis 2021 war das Zinsniveau negativ. Danach ist das Zinsniveau bis auf 3% angestiegen, was bei Anleihen mit einer Restlaufzeit von ca. 2 Jahren einen Kursverlust von etwas über 6% bedeutet hat. Der Fonds hat sich also genau so verhalten, wie man es erwarten würde.

 

vor 20 Minuten von ELBE_80:

Wäre es bei Anleihe-ETFs daher sinnvoller auf eine Ausschütter zu setzen.

 

Bitte bedenke, dass Ausschütter und Thesaurierer die gleiche Wertentwicklung haben.

 

Bei den Ausschüttern gibt es zwar eine Ausschüttung. Am Ex-Tag fällt jedoch der Kurs um die Ausschüttung. Das, was man an Ausschüttung erhält, verliert man beim Kurs. Beim Ausschütter gibt es also nicht "mehr". Für viele Anleger in der Ansparphase bedeuten Ausschütter sogar "weniger", weil sie vergessen, die Ausschüttung gleich wieder investieren. Dadurch entgeht ihnen der Zinseszins-Effekt. Bei Anleihe-ETFs ist der zwar nicht so wichtig - aber bei Aktien-ETFs spielt es schon eine Rolle.

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ELBE_80

@stagflation: Danke - die letzten 3 Jahre hatte ich mein Geld auf dem TG geparkt und habe mir damit 8% bzw 6% Verlust erspart - verstehe ich das richtig ?

Wenn ich das auf heute übertrage, dann kann ich mit Festgeld oder Staatsanleihen 2-3% erwirtschaften - das wäre somit auf den ersten Blick die sicherere Anlageform. 

Wenn das so wäre, dann gäbe es aber niemanden mehr, der in Anleihe--ETFs investierten würde. Daher muss ich was übersehen bzw. habe die Chancen noch nicht verstanden. 

 

Meine Idee wäre eine annähernde Rendite wie beim Festgeld nur ohne die "ganze Arbeit" - schön einfach in einen Sparplan, wie ich es bei den Aktien-ETFs auch mache. Das scheint aber zu kurz gesprungen oder ?

 

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 14 Minuten von ELBE_80:

@stagflation: Danke - die letzten 3 Jahre hatte ich mein Geld auf dem TG geparkt und habe mir damit 8% bzw 6% Verlust erspart - verstehe ich das richtig ?

TG mit 0% war in den letzten Jahren mit negativem Leitzinsen für Privatanleger ein besseres Angebot als Staatsanleihen. Manche Banken haben daher auch Negativzinsen verlangt, weil sie bei 0% "draufgezahlt" haben.

 

Die 6-8% Verlust sind aber nicht durch "Negativzinsen" entstanden, sondern durch eine Zinsänderung. Wenn der Marktzins steigt, werden insb. länger laufende Anleihen (mit niedrigem Zins) unattraktiver und deren Kurs fällt. Genauso werden länger laufende Anleihen im Wert gewinnen, wenn die Zinsen wieder fallen. Die Faustregel ist: "Zinsen steigen um 1% bei einer Anleihe, die noch N läuft -> Anleihe hat N% Wertverlust". Und die 6-8% sind dann bei 2 Jahren Laufzeit eben ungefähr die 3-4% Zinsanstieg (von -0.5% auf jetzt 3.5%).

 

Warum fallen die Anleihenkurse bei fallenden Zinsen?

Angenommen du hast eine 10-jährige Anleihe für 100 gekauft mit 2% Kupon. Jetzt sinkt der Zinssatz auf 0%. Deine 10-jährige Anleihe mit 2% Zinsen jedes Jahr ist aber nun viel besser als vor den gesunkenen Zinsen, d.h. du könntest diese jetzt für 120€ (100€ + zukünftige Ausschüttungen) anbieten und der Käufer hätte ebenso eine 10-jährige Anleihe mit 0% Rendite. Anders herum funktioniert es auch, wenn deine Anleihe 0% Zinsen hat, es für neue Anleihen aber 2% gibt, dann will keiner deine alte Anleihe, außer du senkst den Preis. Wenn du es genau wissen willst, dann sind die Formeln hier: Zinsänderungsrisiken - Grundlagen Bankwesen | Bank-Wissen.de

 

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 32 Minuten von ELBE_80:

@stagflation: Danke - die letzten 3 Jahre hatte ich mein Geld auf dem TG geparkt und habe mir damit 8% bzw 6% Verlust erspart - verstehe ich das richtig ?

 

Ja, das kann man so sehen. Noch besser wäre es gewesen, das Geld in Festgeld zu investieren, evtl. mit einer Festgeldleiter. Dann hättest Du auch noch ein paar Prozent Zinsen bekommen.

 

vor 32 Minuten von ELBE_80:

Wenn ich das auf heute übertrage, dann kann ich mit Festgeld oder Staatsanleihen 2-3% erwirtschaften

 

Ja, das ist so. Wobei Festgeld nur für Privatanleger interessant ist - wegen der Einlagensicherung. Alle Anleger, die nicht unter die Einlagensicherung fallen, sollten einen großen Bogen um Tages- und Festgeld machen.

 

vor 32 Minuten von ELBE_80:

Wenn das so wäre, dann gäbe es aber niemanden mehr, der in Anleihe--ETFs investierten würde. Daher muss ich was übersehen bzw. habe die Chancen noch nicht verstanden.

 

Genauso, wie der Kurs eines Anleihe-ETFs bei einer Steigung des Zinsniveaus fällt, steigt er beim Sinken des Zinsniveaus. Über längere Zeiträume gleicht sich das aus. Wenn man also tatsächlich über 10 Jahre+ anlegt, ist der Highest Rated Macro-Weighted Govt Bond 1-3Y (DR) keine schlechte Wahl für den risikoarmen Anlageteil.

 

Viele Privatanleger kommen aber mit den Kursschwankungen nicht klar. Deshalb empfehlen wir für den risikoarmen Anlageteil eher:

  • Tagesgeld/Festgeld im Rahmen der Einlagensicherung
  • kurzlaufende Bundesanleihen
  • Evtl. kurzlaufende Pfandbriefe

Die diversen Anleihe-ETFs mit Kommer-Anleihen (kurzlaufende Staatsanleihen höchster Bonität in der Heimatwährung) sind durchaus interessant für den risikoarmen Anlageteil - aber erst, wenn man sich in das Thema Anleihen eingearbeitet hat und die Regeln kennt.

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ELBE_80

@slowandsteady@stagflation Danke

 

Kommer habe ich gelesen und da kommt auch die Neugierde nach dem Anleihe-ETF her. Grundsätzlich habe ich das Prinzip ja verstanden und ich weiß auch, dass die Vergangenheit nichts über die Zukunft verrät, aber wenn ich mir genau den ETF (den Kommer auch erwähnt) ansehe, dann wirt er auf den ersten Blick nicht sonderlich attraktiv. Wenn ich das aber richtig interpretiere, dann darf ich bei diesem ETF auch nicht von einer kurzfristigen sondern langfristigen Betrachtung ausgehen, so wie ich es bei den Aktien-ETFs auch mache ? 

Für das Thema Liquidität (Verfügbarkeit auf 2-3 Jahre) ist dieser Teil des Vermögens gar nicht angelegt ?

Somit muss ich bei dem Anleihe-ETF das investierte Kapital auch für mindestens 10 bis 15 Jahre ehr nicht betrachten, da es auch hier zu Kursschwankungen kommen kann, da aber im Vergleich zu Aktien-ETFs nicht so extrem ausfallen können. 

Für den sichereren Teil des risikoarmen Portfolios (z.B. in 3-5 Jahren brauche ich ein neues Auto) setzt man besser auf Festgeld. Hab ich das so ungefähr richtig verstanden ? 

Das habe ich so bei Kommer nicht rausgelesen, aber das liegt auch ehr daran, dass das Thema "konsum" bei der Betrachtung von vornherein ausgeklammert bleibt oder ?

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 24 Minuten von ELBE_80:

Das habe ich so bei Kommer nicht rausgelesen, aber das liegt auch ehr daran, dass das Thema "konsum" bei der Betrachtung von vornherein ausgeklammert bleibt oder ?

 

Wenn Du das Kapitel "Ihre Level-1-Asset Allokation bestimmen" noch einmal genau liest, wirst Du sehen, dass Kommer im risikoarmen Anteil unterscheidet zwischen:

  1. einer Liquiditätsreserve außerhalb des Weltportfolios. Es sollte 5 durchschnittlichen Monatsausgaben enthalten und zusätzlich alle höheren voraussehbaren Cash-Abflüsse in den nächsten Jahre. Das Thema Kfz-Anschaffung und -Reparatur erwähnt er sogar explizit. Dieses Geld sollte absolut schwankungsarm angelegt werden (Girokonto, Tages- und Festgeld bis zur Höhe der gesetzlichen Einlagensicherung).
     
  2. dem risikoarmen Teil des Weltportfolios, der zur Reduzierung des Risikos dient und als Puffer für ungeplante Notfälle. Hierfür wäre dann tatsächlich ein ETF mit Kommer-Anleihen möglich. Und wenn man das Geld für einen ungeplanten Notfall braucht, kann man auch mit ein paar Prozent Verlust leben. Dieser Fall soll ja gar nicht eintreten.

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slowandsteady

 

vor 16 Minuten von ELBE_80:

Somit muss ich bei dem Anleihe-ETF das investierte Kapital auch für mindestens 10 bis 15 Jahre ehr nicht betrachten, da es auch hier zu Kursschwankungen kommen kann, da aber im Vergleich zu Aktien-ETFs nicht so extrem ausfallen können. 

Das siehst du richtig. Mit einem Anleihen ETF, der 1-3 jährige Anleihen enthält, wirst du bei 2 Jahren Duration also Schwankungen von 10% ertragen müssen (unter der Annahme, dass die Zinsen sich maximal um 5% nach oben oder unten ändern).

 

Ob man das dann als "RK1" bezeichnet ist Geschmackssache, wie Kommer das einstuft, weiß ich nicht. Fakt ist, dass man (im Gegensatz zu Tagesgeld) zu einem späteren Zeitpunkt auch einmal weniger Geld haben kann als man vorher reingesteckt hat. Ob es "sicher" ist, ist eine Frage der Definition. Auch Tagesgeld ist nicht sicher, die Einlagensicherung kann auch nur ein paar kleine Banken retten und deckt bei weitem nicht alle Sparguthaben aller deutschen Banken ab. So gesehen sind Staatsanleihen wahrscheinlich "sicherer" als Girokonten oder Tagesgeldkonten, schwanken dafür aber eben auch.

 

Man darf auch nicht vergessen, dass institutionelle Anleger keine Einlagensicherung haben - hier ist also die seltene Situation, dass man als Privatanleger einen Vorteil hat gegenüber den Institutionellen.

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ELBE_80

Klasse ich danke euch - dann bin ich jetzt wieder auf Spur. 

Wahrscheinlich habe ich vor lauter Ungeduld das Thema bei Kommer etwas zu schnell durchgeschaut - dadurch entstand bei mir der Gedankenfehler und somit auch die Absicht, dass ein Anleihe-ETF einfach das "bessere" Tagesgeld oder Festgeld sein kann. 

Indirekt habe ich es zwar richtig eingeordnet indem ich mein Gewichtung beim RK1 Anteil schon so vorgenommen habe, aber jetzt habe ich es verstanden. 

Ich denke 20% in einen Anleihe-ETF zu investieren und den Rest bei TG, FG und Staatsanleihen zu belassen passt zu mir ganz gut. 

 

Jetzt verstehe ich das Produkt auch besser. 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Interessant ist auch das Kapitel "Die Rolle der risikofreien Anlage im Portfolio".

 

Das Buch von Kommer ist schon außerordentlich gut! Man sollte es aber nicht überfliegen, sondern man sollte es genau lesen.

 

Glücklicherweise ist es nicht notwendig, das Buch von vorne nach hinten durchzuarbeiten. Man kann sich immer mal wieder ein Kapital raussuchen, das einen gerade interessiert.

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Edward

Ich hätte ebenfalls eine Anfängerfrage: ich habe über meinen Broker zweimal mehrere Anteile des selben Fonds bezogen - einmal direkt über die KAG, einmal über die Börse. In meinem Depot werden diese als 2 separate Positionen angezeigt, trotz gleicher ISIN.

Meine Auffassung war, dass ich unabhängig davon, wo sie gekauft wurden, beide Fondanteile jeweils entweder über die Börse oder über die KAG verkaufen kann. Leider lässt mich mein Broker die Anteile jeweils nur auf die gleiche Weise wieder verkaufen, über die sie bezogen wurden. Laut meinem Broker (Dadat) liegt dies an der Lagerstelle (Lagerstelle ist Deutschland, der Broker ist in Österreich). Mir erschließt sich jedoch nicht, warum z.B. in Deutschland gelagerte Anteile nicht über eine Deutsche Börse verkauft werden können.

Ist diese Einschränkung bei anderen Brokern auch üblich?

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SlowHand7

Die Lagerstelle muß an den entsprechenden Handelsplatz angebunden sein.

Wenn du das konsolidieren willst musst du einen Lagerstellenwechsel machen der i.d.R. kostenpflichtig ist.

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BWL0815

Will dafür keine neuen Thread erstellen, aber von den ETFs in die ich während der Krise investiert habe, hat dieser sich am besten entwickelt und ich neige dazu eine niedrige 5-stellige Summe nach zu investieren. Ich neige außerdem dazu, was ich an S&P500 noch habe zu verkaufen und hier zu investieren, Meinungen dazu?

 

https://www.finanzen.net/etf/spdr-sp-us-industrials-select-sector-etf-ie00bwbxm724

 

 

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alsuna

@BWL0815 das ist eine Branchenwette. Kann gut gehen, kann aber auch anders laufen. Stichwort Sektorrotation.

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BWL0815
· bearbeitet von BWL0815
11 minutes ago, alsuna said:

@BWL0815 das ist eine Branchenwette. Kann gut gehen, kann aber auch anders laufen. Stichwort Sektorrotation.

 

Im S&P 500 sind mir einfach zu viele Techwerte, das ist eine sehr schnelllebige und wetterwendische Branche, im US Industrials sind Rüstungswerte überrepräsentiert, das war von mir nicht intendiert aber trifft den Zeitgeist sehr gut; ich glaube mehr an das Reale als an das Virtuelle, so gesehen würde ich dann doch eine größere Summe in den US Industrials investieren, wenn es keine relevanten Gründe dagegen gäbe?

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hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt
vor einer Stunde von BWL0815:

Im S&P 500 sind mir einfach zu viele Techwerte, das ist eine sehr schnelllebige und wetterwendische Branche, im US Industrials sind Rüstungswerte überrepräsentiert, das war von mir nicht intendiert aber trifft den Zeitgeist sehr gut; ich glaube mehr an das Reale als an das Virtuelle, so gesehen würde ich dann doch eine größere Summe in den US Industrials investieren, wenn es keine relevanten Gründe dagegen gäbe?

Die Renditen von 2007 bis 2021 (habe auf die Schnelle keine aktuellere Übersicht gefunden) sprechen eher für die Übergewichtung von IT:

 

https://topforeignstocks.com/2022/01/07/sp-500-sector-performance-by-year-2007-to-2021/

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