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narwhal

Realer Wertzuwachs: Ausschüttender ETF übertrifft Thesaurierer

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narwhal

Hallo Wertpapierforum,

 

nach der reinen Lehre (wurde im Forum ja auch schon öfters angesprochen) sollte ein thesaurierender ETF auf lange Sicht eine höhere Wertentwicklung erlangen als ein ausschüttender, da die Erträge direkt angelegt werden und man so im Falle von regelmäßigen Ausschüttungen direkt vom Zinseszinseffekt profitieren kann. So weit zumindest die Theorie - nun habe ich aber ganz konkrete Beispiele gefunden, bei denen das nicht der Fall ist.

 

Beispiel 1: Emerging Markets

ETF 1: iShares MSCI Emerging Markets UCITS ETF (Acc)

ISIN: IE00B4L5YC18

Ausschüttung: Thesaurierend

TER: 0,68%

 

ETF 2: iShares MSCI Emerging Markets UCITS ETF (Dist)

ISIN: IE00B0M63177

Ausschüttung: Ausschüttend

TER: 0,75%

 

Vergleich: Nach einer Laufzeit von über sieben Jahren (siehe "iShares.JPG" im Anhang) hat der teurere ausschüttende ETF 2 den Thesaurier geschlagen. Zwischenzeitlich lag ETF 1 auch mal knapp vor dem Ausschütter, die längste Zeit jedoch nicht. Hinzu kommt, dass der Ausschütter jedes Jahr grob gerechnet (!) über 1% an Dividenden abgeworfen hat. Nach sieben Jahren müsste hier nach meinem Verständnis eine gewaltige "Outperformance" zu erkennen sein - ist sie aber nicht.

Dieses Beispiel eignet sich besonders gut, da beide Male iShares denselben Index abbildet.

 

Beispiel 2: S&P SmallCap 600

ETF 1: ComStage S&P SmallCap 600 UCITS ETF

ISIN: LU0392496005

Ausschüttung: Thesaurierend

TER: 0,35%

 

ETF 2: iShares S&P SmallCap 600 UCITS ETF

ISIN: IE00B2QWCY14

Ausschüttung: Ausschüttend

TER: 0,4%

 

Vergleich: Nach einer Laufzeit von fünf Jahren (siehe "stoxx.jpg" im Anhang) hat der ausschüttende ETF 2 den Thesaurierer um gewaltige 12,8% geschlagen und zeitgleich jedes Jahr noch grob gerechnet (!) 0,4% an Dividenden abgeworfen. Ein Vergleich über den gesamten Auflegezeitraum (ab 2009) liefert zwar ein anderes Bild (ETF 1 schlägt über diesen Zeitraum ETF 2 mit 20,1%), das liegt aber offensichtlich an der besseren Performance vor 2013. Jeder, der danach in ETF 1 eingestiegen ist, wurde vom Ausschütter abgehängt - und eine Laufzeit von fünf Jahren sollte doch ein ausreichendes Betrachtungsfenster sein, um den Thesauriereffekt erkennen zu können. In diesem Fall haben wir zwar zwei unterschiedliche Anbieter, aber solche gravierende Unterschiede hätte ich mir nicht mit einem Tracking Error erklärt - schon gar nicht, wenn der minimal teurere ETF besser dasteht.

 

Fragestellung

Daher nun meine Frage an das Forum: Wie lässt sich erklären, dass Thesaurierer in diesen Fällen schlechter dastehen? Nach diesen Vergleichen kommt es mir so vor, als spiele die Ausschüttungsart gar keine Rolle, sondern man sollte sich einfach nur den "besseren ETF" raussuchen und im Zweifelsfall bei ähnlicher Entwicklung den Ausschütter wählen. Bei der Auswahl kann man logischerweise nur in die Vergangenheit und nicht in die Zukunft schauen, aber die Aussage, dass sich ein Thesaurierer besser entwickelt als ein Ausschütter, ist offensichtlich nicht immer wahr.

 

Ich freue mich auf eure Antworten!

iShares.JPG

stoxx.jpg

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Ramstein

Ausschüttend oder thesaurierend sollte in einer vernünftigen Darstellung der Performance eingerechnet sein.

Beispiel: Emerging Markets

 

Bei S&P kann die Economy of Scales für BlackRock (iShares) sprechen: Fondsvolumen 839Mio vs. 72 Mio. Außerdem vergleichst du einen Swapper mit einem Replizierer.

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