Zum Inhalt springen
Melde dich an, um diesem Inhalt zu folgen  
Shoshin

Krankenversicherung "Akademischer Rat auf Zeit"

Empfohlene Beiträge

Shoshin

Hallo,

Angaben zu mir:
Alter: 35,
Akademiker (Informatik), Promoviert 2014, arbeite im Moment an der Uni mit einem Vertrag der im März 2018 auslaufen wird; um den Anschlussvertrag, und speziell die Krankenversicherung soll es gehen.

 

Mir wurde angeboten, dass ich eine Stelle als "Akademischer Rat (AR) auf Zeit" bekommen kann (befristet auf 3 Jahre), das würde dann der Gehaltsgruppe A13 (Stufe 4?) entsprechen. Ferner sei die Stelle als "Beamter auf Zeit" ausgelegt, wenn ich wollte, könnte ich die Stelle auch als Angestellter antreten, was aber wegen der Sozialversicherungsbeiträge weniger Netto vom Brutto zur Folge hätte.

 

Laut Gehaltsrechner würde ich als "Beamter" ca. 3130 Netto verdienen, von denen ich noch die private Krankenversicherung bezahlen muss, die den nicht-Beihilfe Teil abdeckt (ca. 250EUR?). Als Angestellter würde ich nach meinem Verständnis ca. 2640 Netto rausbekommen, gesetzliche Krankenversicherung schon inklusive.

Ich stelle mir die Frage, welche der beiden Varianten für mich günstiger ist, unter anderem vor dem folgenden Hintergrund:

 

Ich habe während meines Studiums/Promotion und in Zwischenzeiten in insgesamt 3 (+D) verschiedenen Ländern gelebt und gearbeitet, und mit der gesetzlichen Krankenversicherung war es nie ein Problem bei der Rückkehr nach D sofort und ohne Probleme wieder versichert zu sein ("senden Sie uns einfach Ihr Flugticket und einen Nachweis über die Versicherung im Ausland").
Meine Partnerin schließt nächstes Jahr ihre Promotion ab, und möchte dann auch einen Postdoc im Ausland machen (wahrsch. USA), möglicherweise wäre ich also wieder nur zeitlich begrenzt in D (unser gemeinsamer Lebensplan sieht aber langfristig D als Lebensmittelpunkt vor).

 

Eine Frage, die ich mir auch stelle: wie würde es ablaufen, wenn ich als Beamter privat (+Beihilfe) versichert bin, und dann nicht mehr Beamter bin. Also nach meine AR Stelle in die Wirtschaft wechsele? Oder Professor werde, und dann mit 55 feststelle, dass mein ETF-Depot groß genug ist, um mich nicht mehr mit Univerwaltung oder Studenten rumärgern zu müssen (rein hypothetisch ;))?

 

Mir wurde mal gesagt, dass dann für den Beihilfe-Teil, der ersetzt werden muss, eine erneute Gesundheitsprüfung nötig ist - ist das nicht sehr riskant für Fall dass man eine schwere/teure/chronische Krankheit bekommen hat (und dieser Fall ist ja m.E. der eigentliche Zweck weswegen man sich versichert). Oder müsste man in dem Fall dann den Basistarif wählen?

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Okabe
vor 20 Minuten schrieb Shoshin:

Eine Frage, die ich mir auch stelle: wie würde es ablaufen, wenn ich als Beamter privat (+Beihilfe) versichert bin, und dann nicht mehr Beamter bin. Also nach meine AR Stelle in die Wirtschaft wechsele? Oder Professor werde, und dann mit 55 feststelle, dass mein ETF-Depot groß genug ist, um mich nicht mehr mit Univerwaltung oder Studenten rumärgern zu müssen (rein hypothetisch ;))?

 

Mir wurde mal gesagt, dass dann für den Beihilfe-Teil, der ersetzt werden muss, eine erneute Gesundheitsprüfung nötig ist - ist das nicht sehr riskant für Fall dass man eine schwere/teure/chronische Krankheit bekommen hat (und dieser Fall ist ja m.E. der eigentliche Zweck weswegen man sich versichert). Oder müsste man in dem Fall dann den Basistarif wählen?

 

 

Wenn du den Beamtenstatus aufgibst, kommt es darauf an, was danach ist. Wenn du selbstständig wirst, musst du privatversichert bleiben. Wenn du dann angestellt bist, kommt es drauf an, wieviel du verdienst. Entweder du kannst privat versichert bleiben oder du musst dich wieder gesetzlich versichern.

 

Alles in allem kein Problem: such dir eine Versicherung, die sowohl für Beamte als auch für Angestellte gleichartige Tarife hat (ich vermute das sind quasi alle...). Dann kannst du auch ohne Gesundheitsprüfung wechseln.

 

Das größte Risiko besteht, wenn du nach deinem Beamtenstatus nichts findest und arbeitslos wirst (direkt ALG2 statt ALG1) und dir die PKV nicht leisten kannst - dann ist möglicherweise Basistarif angesagt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
morini
· bearbeitet von morini
vor 4 Stunden schrieb Shoshin:

Alter: 35,
Akademiker (Informatik), Promoviert 2014, arbeite im Moment an der Uni mit einem Vertrag der im März 2018 auslaufen wird; um den Anschlussvertrag, und speziell die Krankenversicherung soll es gehen.

 

Laut Gehaltsrechner würde ich als "Beamter" ca. 3130 Netto verdienen, von denen ich noch die private Krankenversicherung bezahlen muss, die den nicht-Beihilfe Teil abdeckt (ca. 250EUR?). Als Angestellter würde ich nach meinem Verständnis ca. 2640 Netto rausbekommen, gesetzliche Krankenversicherung schon inklusive.

 

Auch wenn es offtopic ist:

Ich hätte übrigens nicht gedacht, dass ein promovierter Informatiker (Vollakademiker!) vergleichsweise nur sowenig Geld verdienen könnte, zumal ich immer davon ausgegangen bin, dass Informatiker Topverdiener sind, aber wenn man damit zufrieden ist, weil man vermutlich weniger Stress ausgesetzt ist, ist das ja trotzdem okay. Und in 3 Jahren kannst du dich ja immer noch umorientieren. Öffentlicher Dienst und freie Wirtschaft sind aber wohl wirklich zwei unterschiedliche Kategorien, wenn es um Verdienstmöglichkeiten geht.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
incts
Am 29.10.2017 um 13:43 schrieb morini:

Öffentlicher Dienst und freie Wirtschaft sind aber wohl wirklich zwei unterschiedliche Kategorien, wenn es um Verdienstmöglichkeiten geht.

Das kommt wohl auch auf die Region an. Es gibt durchaus Landstriche, da ist der ÖD der bestzahlende Arbeitgeber.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
morini
· bearbeitet von morini
vor 16 Stunden schrieb incts:

Das kommt wohl auch auf die Region an. Es gibt durchaus Landstriche, da ist der ÖD der bestzahlende Arbeitgeber.

 

Echt? Das hätte ich jetzt nicht gedacht. Gewusst habe ich hingegen, dass die Beamternpensionen deutlich üppiger sein sollen als die Renten der Arbeitnehmer.

 

Ich muss allerdings zugeben, als promovierter Informatiker wäre mir das Gehalt des Threadstarters zu niedrig, und ich würde mich an seiner Stelle nach etwas Lukrativerem umsehen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Shoshin
· bearbeitet von Shoshin

Zum Offtopic:

Hier spielen ganz andere Überlegungen eine Rolle: Es gibt in Deutschland in meinem (auch in der Industrie sehr gefragten) Spezialgebiet genau eine Arbeitsgruppe, die ich in die Kategorie "Weltspitze" einordnen würde, deren Veröffentlichungen aufmerksam in Stanford, am MIT, bei Google/Facebook Research etc registriert werden. An diesem Lab wird mein Vertrag sein. Arbeitsbelastung ist in so einer Gruppe natürlich ähnlich zu ambitionierten Posten in der Industrie.

Nun kann man sich fragen, wieviel ist es langfristig wert:

 - Weltweit bei den führenden Namen in Forschung und Industrie bekannt zu sein

 - durch entsprechende Publikationen/Bekanntheit unkompliziert weltweit (=in den USA) Arbeitserlaubnisse zu bekommen (z.B. O-1 Visa)

 - an der Speerspitze von technischen Entwicklungen zu stehen, und nicht hinterherzulaufen

 - gute Voraussetzung für Professur mit entsprechendem Renomee, die dann z.B. auch Kontake herstellt, Ausgründungen möglich macht etc

 - etc

 

Das muss jeder selber abwägen, wie man den Mehrwehrt der oben genannte Vorteile gegenüber einer vorübergehenden niedrigeren Bezahlung quantifiziert.

Wie oben schon angedeutet, gehe ich nicht unbedingt davon aus, dass ich die vollen drei Jahre auf dieser Stelle bleiben werde.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Okabe

@Shoshin Entschuldige bitte, die USA Pläne habe ich ganz überlesen. Auch wenn du geschrieben hast, dass langfristig Deutschland als Lebensmittelpunkt geplant hast - es klingt für mich so als könnte dies sich vielleicht doch noch ändern, z.B. aus beruflichen Gründen oder weil es dir plötzlich in den USA doch besser gefällt.

 

Meine Empfehlung geht aus diesem Grund ganz stark zu einer privaten Krankenversicherung. Bitte such dir professionelle Hilfe, am besten einen Versicherungsberater oder Versicherungsmakler. Erzähl denen, dass du möglicherweise dauerhaft oder zumindest abschnittsweise in den USA leben wirst. Es gibt Versicherer, bei denen du auch nach Verlegung deines Wohnsitzes in die USA versichert bleiben kannst und die auch in den USA leisten. Ich vermute sogar, dass dich das vergleichsweise günstig kommt, kenne mich allerdings nicht damit aus, wie das in den USA genau aussieht - dort zahlen ja meist die AG die Versicherung oder einen Teil. Ggf. kannst du in den USA dein Gehalt höher verhandeln und den AG keine Versicherung zahlen lassen - und kannst mit dem höheren Gehalt eine deutlich leistungsstärkere günstigere Krankenversicherung (aus Deutschland heraus) bezahlen. Aber das musst du mit den Profis klären.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Shoshin
vor 24 Minuten schrieb Okabe:

@Shoshin

Meine Empfehlung geht aus diesem Grund ganz stark zu einer privaten Krankenversicherung. Bitte such dir professionelle Hilfe, am besten einen Versicherungsberater oder Versicherungsmakler. Erzähl denen, dass du möglicherweise dauerhaft oder zumindest abschnittsweise in den USA leben wirst. Es gibt Versicherer, bei denen du auch nach Verlegung deines Wohnsitzes in die USA versichert bleiben kannst und die auch in den USA leisten. Ich vermute sogar, dass dich das vergleichsweise günstig kommt, kenne mich allerdings nicht damit aus, wie das in den USA genau aussieht - dort zahlen ja meist die AG die Versicherung oder einen Teil. Ggf. kannst du in den USA dein Gehalt höher verhandeln und den AG keine Versicherung zahlen lassen - und kannst mit dem höheren Gehalt eine deutlich leistungsstärkere günstigere Krankenversicherung (aus Deutschland heraus) bezahlen. Aber das musst du mit den Profis klären.

 

Da ich schon in den USA gearbeitet habe, und fast dort geblieben wäre, kenne ich mich ein bisschen aus; die Versicherung wird vom Arbeitgeber übernommen (wenn dieser das so gewählt hat), sie ist dann nicht verhandelbar (Gesetz): der Arbeitgeber muss allen seinen Arbeitnehmern die gleiche Versicherung zur Verfügung stellen. Diese Krankenversicherungen sind (in meinem Bereich) sehr gut bis luxuriös - die eigentliche Frage ist, was geschieht bei Rückkehr nach D.

 

Da ist mein Informationsstand:

 - Wenn man beim Wegzug aus D gesetzlich versichert war, muss einen die selbe gesetzliche Kasse wieder versichern. Einschränkend wäre hier der § 52a SGB V zu erwähnen, der relevant werden könnte, wenn man nach Deutschland zurückkehrt nur um "missbräuchlich" Leistungen in Anspruch zu nehmen.

 - Wenn man beim Wegzug aus D privat versichert war: Hat man eine Anwartschaft, sichert diese die Versicherbarkeit ohne Gesundheitsprüfung. Ohne Anwartschaft steht einem immer noch der Basistarif offen (? bitte korrigieren, falls ich das falsch erinnere).

 

Ich habe aus der Zeit, als ich noch über meine Eltern privat versichert war (lange ist's her), eine kleine Anwartschaft (d.h. ohne Altersrückstellungen, unisex Tarif), die eine Versicherung ohne Gesundheitsprüfung ermöglicht. Laut Aussage der Versicherung ist die Rückkehr aus dem Ausland ein Ereignis, bei dem die Anwartschaft greifen würde.

 

 

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Okabe

Du hast das richtig erkannt. Eine (kleine) Anwartschaft ist sehr günstig und auf jeden Fall empfehlenswert und erspart die Gesundheitsprüfung. Das Basistarif steht einem immer offen, aber den will man ja auf jedenfall vermeiden. ;)

 

Wenn du eine solche Anwartschaft hast und der Tarif in den du damit kommst für dich in Ordnung ist, dann ist ja alles super!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
morini
· bearbeitet von morini

@ Shoshin: Okay, für diese enormen Vorteile würde auch ich an deiner Stelle vorübergehend auf ein höheres Gehalt verzichten. Mit Geld ist sowas ja gar nicht aufzuwiegen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
Melde dich an, um diesem Inhalt zu folgen  

×
×
  • Neu erstellen...