Bolanger Oktober 3, 2017 Hallo, irgendwann vor längerer Zeit habe ich hier im Forum eine der vielen Diskussionen zur Dividendenstrategie gelesen, dazu noch zum Thema Renten gestöbert etc. Dabei ist mir eines ziemlich klar geworden. Im Alter möchte bzw. kann ich mich wahrscheinlich nicht mehr aktiv selbst um meine Vermögensverwaltung kümmern. Trotz meiner bisherigen Abneigung ggü. Rentenversicherungen und ähnlichem bin ich inzwischen davon überzeugt, dass ich zusätzlich zur gesetzlichen Rente noch eine Anlageform mit einfach darstellbaren monatlichen Zahlungen brauche, um die sich auch ein Vermögensverwalter, Betreuer oder die eigenen Kinder einfach kümmern können. Noch sind es 25 Jahre bis zur Rente und es bleibt damit noch viel Zeit zum Ansparen. Bisher hatte ich vor in die hier vielfach besprochenen ETFS auf den MSCI, Eurostoxx 600 und EM zu besparen. So richtig eignet sich ein solches Portfolio aber nicht für einfache Entnahmen/Auszahlungen im Alter. Klar, ich kann die gezahlten Dividenden auszahlen lassen anstatt automatisch wieder anzulegen. Finanziell sollte es mir auch möglich sein ohne Kapitalverzehr durchs Alter zu kommen und den Statuus quo zum Renteneintritt eines Portfolios nach vielen Jahren an zu vererben. Aber die Dividendenrendite dieser Fonds liegt eben doch deutlich unter denen einer Dividendenstrategie. Und bisher kenne ich auch keinen Broker, bei dem ich ein Depot so einrichten kann, dass mir monatlich alles aufs Giro überweisen wird, was über einen bestimmten Depotwert hinausgeht. Gibt's hier noch Tipps zum einfachen Umgang mit einem Depot im Alter? Ggf. zur Rente alles in eine Dividendenstrategie umschichten? Oder gar alles verkaufen und verrenten lassen? Oder nur einen Teil davon? Gruß, Bolanger Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fibonacci Oktober 3, 2017 · bearbeitet Oktober 3, 2017 von fibonacci 1.) Ich habe noch keinen Beweis gesehen, dass die Gesamtperformance eines Div Depots besser ist als eines e.g. Market Cap Depots. 2.) Wieso verkaufst du nicht einfach selbst (einmal im Jahr) Anteile an dem Asset, dass bezüglich deiner Asset Allokation nach oben raussticht? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr Oktober 3, 2017 · bearbeitet Oktober 3, 2017 von tyr Hast du schon den Abschnitt "Ausstiegsszenarien und Deinvestitionsvarianten" in Licualas Musterportfolio gelesen? https://www.wertpapier-forum.de/topic/34144-die-mischung-machts/#comment-635947 Zudem gibt es einige WPF-Diskussionsfäden zur Entnahmephase, Abschnitt "Depotstrategien und -vorschläge für Kinder, Jugendliche und Ruheständler": https://www.wertpapier-forum.de/topic/34144-die-mischung-machts/#comment-645035 Finanzcoach für den Ruhestand schon gelesen? https://www.vermoegenszentrum.de/ratgeber/buecher/finanzcoach-ruhestand.html vor 23 Minuten schrieb Bolanger: Gibt's hier noch Tipps zum einfachen Umgang mit einem Depot im Alter? Ggf. zur Rente alles in eine Dividendenstrategie umschichten? Oder gar alles verkaufen und verrenten lassen? Oder nur einen Teil davon? Einfach wird es, wenn du rechtzeitig vorher eine Finanzplanung für diesen Lebensabschnitt aufgestellt hast und diese dann umsetzt. Eine einfache Lösung, die für jeden alle Ansprüche zufrieden stellt gibt es nicht, da es unendlich viele verschiedene Bedürfnisse gibt. Testen wir das mal. Zwei "einfache" Lösungen: zum Renteneintrittsalter alles in einen global anlegenden Aktienfonds umschichten und einen Auszahlplan anlegen, mit einer von dir definierten festen Auszahlhöhe. Wenn dich körperliche und geistige Kräfte zunehmend verlassen und sich niemand darum kümmert kann irgendwann z. B. das Finanzamt das Konto sperren, weil du irgendwelchen zukünftigen Steuerpflichten nicht nachgekommen bist oder aber z. B. der Auszahlungsstrom versiegen, weil der Fonds liquidiert wurde oder die Auszahlrate zu hoch für die Wertentwicklung war und das Kapital aufgebraucht ist, während du im Pflegeheim sitzt. Oder die Bank sperrt irgendwann das Konto, weil du schon länger nicht mehr auf Kontaktanfragen reagierst o.ä. alles in eine langweilige Sofortrentenversicherung einzahlen. Es kommt nicht viel bei heraus und du bist eher enttäuscht über die Höhe der Zusatzrente, aber es wird lebenslang ausgezahlt und die Versteuerung ist einfach. Beide "einfachen" Extremlösungen sind irgendwie blöd und werden bei beliebig vielen Forenmitgliedern akute Schnappatmung veranlassen. Und zusätzlich wird noch die Fraktion herummosern, für die Kapitalverzehr so gar nicht denkbar erscheint, die sich lieber mit einer Dividendenverzehrstrategie der Illusion hingeben, den Kuchen zu essen und ihn gleichzeitig behalten zu können. Ein weites Feld, um sich einzulesen und eine solide individuell passende Planung aufzubauen. Du hast ja genügend Zeit dazu, bis es so weit sein sollte. Zudem: ich würde erstmal die Zeit vor dem Renteneintritt bestmöglich finanziell ausgestalten. Stabiles hohes Einkommen, hohe Sparrate, angemessen hoher Konsum (damit man etwas vom Leben hatte, falls man doch unerwartet zu den 18% deutscher Männer gehört, die vor Altersrenteneintritt versterben), keine Vermögensvernichtungsaktionen wie teure Scheidungen, Spekulation auf Kredit, unangemessener Luxuskonsum, gescheiterte Selbständigkeit o.ä. Absicherung existenzieller Risiken. Das ist m. E. schon gute Voraussetzung für Altersvorsorge. Wie man das zum Renteneintritt vorhandene Vermögen im Alter passend zum individuellen Bedarf anlegt, auszahlt und vererbt kann man auch dann klären, wenn es soweit ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Oktober 3, 2017 Was hast du vor 25 Jahren über ETFs und FinTechs gelesen? Nichts. Gab es noch nicht. Warum machst du dir also heute Gedanken, wie du in 25 Jahren die Entnahmephase gestaltest? Meiner Meinung nach ein typisch deutscher Versuch des Overengineering, auch wenn du damit nicht alleine dastehst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr Oktober 3, 2017 vor 7 Minuten schrieb Ramstein: Was hast du vor 25 Jahren über ETFs und FinTechs gelesen? Nichts. Gab es noch nicht. Warum machst du dir also heute Gedanken, wie du in 25 Jahren die Entnahmephase gestaltest? Meiner Meinung nach ein typisch deutscher Versuch des Overengineering, auch wenn du damit nicht alleine dastehst. Im Kern richtig. Man kann aber heute schon die Weichen stellen, was sich in der Vergangenheit bei anderen als Verfahrensweise bewährt hat und sich dem anschließen, statt diese Erfahrungen erneut zu machen. Beispiele: stabil hohe Einkommen generieren, angemessene Sparraten, das gesparte Geld mit erträglichem Risiko diversifiziert und zu günstigen Kosten anlegen, existenzielle versicherbare Risiken absichern (Haftpflicht, KV, BU, je nach Freizeit Unfall-V.), Vermögensvernichtungen wie Scheidung oder gescheiterte Selbständigkeit vermeiden (versuchen), kein unangemessener Luxuskonsum in den Erwerbsjahren, aber trotzdem genügend verkonsumieren, so dass man seine Lebensziele erreicht hat, wenn man doch jung krank werden sollte oder vor Altersrenteneintritt verstirbt. Für manche Entscheidungen oder Erkenntnisse ist es eben irgendwann zu spät, also vorher drüber nachdenken, wie man die Dinge geregelt haben möchte und dafür sorgen, das das möglichst so eintritt. Beispiel für Menschen U20: keine Experimente bei der Berufswahl, etwas wählen, was ein solides Einkommen verspricht. Beispiel U30: die "richtige" Partnerwahl ist nicht immer einfach, aber wichtig. Beispiel U40: Lebensentscheidung Immobilienkauf auf Kredit wohlüberlegt angehen oder dauerhaft bleiben lassen und Haushaltsüberschüsse sparen + sinnvoll anlegen. Beispiel U50: Scheidungen und unangemessenen Luxuskonsum in der Midlife Crisis aus den Ersparnissen vermeiden. Ü60: die Dinge so annehmen, wie sie sind, solange man gesund ist maßvoll konsumieren und nicht nach einem sparsamen Leben am erarbeiteten Schatz festklammern, nichts verzehren und nichts davon haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gast231208 Oktober 3, 2017 · bearbeitet Oktober 3, 2017 von pillendreher vor 18 Minuten schrieb tyr: Für manche Entscheidungen oder Erkenntnisse ist es eben irgendwann zu spät, also vorher drüber nachdenken, wie man die Dinge geregelt haben möchte und dafür sorgen, das das möglichst so eintritt. Beispiel für Menschen U20: keine Experimente bei der Berufswahl, etwas wählen, was ein solides Einkommen verspricht. Beispiel U30: die "richtige" Partnerwahl ist nicht immer einfach, aber wichtig. Beispiel U40: Lebensentscheidung Immobilienkauf auf Kredit wohlüberlegt angehen oder dauerhaft bleiben lassen und Haushaltsüberschüsse sparen + sinnvoll anlegen. Beispiel U50: Scheidungen und unangemessenen Luxuskonsum in der Midlife Crisis aus den Ersparnissen vermeiden. Ü60: die Dinge so annehmen, wie sie sind, solange man gesund ist maßvoll konsumieren und nicht nach einem sparsamen Leben am erarbeiteten Schatz festklammern, nichts verzehren und nichts davon haben. Uiii: tyr als Lebensberater, Seelsorger oder Kummer-Kasten-Onkel , der neue Tiki Küstenmacher des WPF. Alles richtig, nur ob das gelebte Leben da mitspielt? Theorie versus Praxis Wäre aber auch furchtbar langweilig, oder? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kleinerfisch Oktober 3, 2017 · bearbeitet Oktober 3, 2017 von kleinerfisch vor 41 Minuten schrieb Ramstein: Meiner Meinung nach ein typisch deutscher Versuch des Overengineering Von daher: Kümmere Dich jetzt um das Ansparen bzw. Angesparte und versuche da zu optimieren. Da die Zukunft unsicher ist, macht eine flexible Lösung für Dich am meisten Sinn. Aber da scheinst Du ja schon auf einem guten Weg. Wenn es soweit ist, dass Du Dich mit dem Portfolio nicht mehr wohlfühlst, kannst Du immer noch umschichten oder eine Sofortrente kaufen oder vielleicht etwas Neues damit machen, dass wir alle noch nicht kennen. Die steuerlichen Nebenbedingungen werden sich auch noch (mehrfach) ändern, so dass heute wirklich keine Planung möglich ist. Nicht mehr nachholbaren Entscheidungen, die Du jetzt mit ca. 40 unwiderruflich verpassen könntest, sehe ich nur wenige: a) private Renten- oder Kapitallebensversicherung b) GKV, Rürup oder ständische Versorgungswerke (stVW) c) Riester d) Immobilienkauf a) lohnt sich mE momentan überhaupt nicht b) bist Du wahrscheinlich eh gezwungen, sonst siehe a) mit Ausnahme der stVW, von denen ich schon gute Dinge gehört (aber nicht überprüft) habe c) ist von den Summen so gering, dass es kaum eine Rolle spielt d) da bist Du wohl zu spät auf der Party, außer Du findest ein Schnäppchen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
StefanU Oktober 3, 2017 vor 58 Minuten schrieb pillendreher: Uiii: tyr als Lebensberater, Seelsorger oder Kummer-Kasten-Onkel , der neue Tiki Küstenmacher des WPF. Alles richtig, nur ob das gelebte Leben da mitspielt? Theorie versus Praxis Wäre aber auch furchtbar langweilig, oder? Da fehlte auch die Zeit zwischen 50 und 60. Soll man da die Sau rauslassen und alles verprassen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr Oktober 3, 2017 vor 3 Stunden schrieb pillendreher: Uiii: tyr als Lebensberater, Seelsorger oder Kummer-Kasten-Onkel , der neue Tiki Küstenmacher des WPF. Alles richtig, nur ob das gelebte Leben da mitspielt? Theorie versus Praxis Wäre aber auch furchtbar langweilig, oder? Was schlägst du denn vor? Gar nicht auf die alten Männer hören und ihre Geschichten hören, in die ganzen bereits bekannten üblichen Lebensfehler hineinlaufen, mit Freude? Ich weiß sehr wohl, dass das erstmal nur Theorie ist und da noch viel Leben dazwischen kommt. Aber deswegen gleich aufgeben? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nachdenklich Oktober 4, 2017 vor 9 Stunden schrieb tyr: Was schlägst du denn vor? Gar nicht auf die alten Männer hören und ihre Geschichten hören, ..... Ich würde vorschlagen, nicht auf jede Frage zu einem Einzelpunkt des Umgangs mit Geld gleich eine Lebensberatung für das ganze Leben anzubieten. Wenn auf eine Frage wie diese: vor 16 Stunden schrieb Bolanger: Gibt's hier noch Tipps zum einfachen Umgang mit einem Depot im Alter? Ggf. zur Rente alles in eine Dividendenstrategie umschichten? Oder gar alles verkaufen und verrenten lassen? Oder nur einen Teil davon? im Verlauf der Diskussion die Beiträge sich in diese Richtung bewegen: vor 15 Stunden schrieb tyr: Beispiel für Menschen U20: keine Experimente bei der Berufswahl, etwas wählen, was ein solides Einkommen verspricht. Beispiel U30: die "richtige" Partnerwahl ist nicht immer einfach, aber wichtig. Beispiel U40: Lebensentscheidung Immobilienkauf auf Kredit wohlüberlegt angehen oder dauerhaft bleiben lassen und Haushaltsüberschüsse sparen + sinnvoll anlegen. Beispiel U50: Scheidungen und unangemessenen Luxuskonsum in der Midlife Crisis aus den Ersparnissen vermeiden. dann darf man sich nicht wundern, wenn uns alten Männern nicht mehr zugehört wird. Die Empfehlung, die richtige Partnerwahl zu treffen, ist natürlich richtig. Sie hilft aber dem Fragesteller nicht weiter. Zur Ausgangsfrage: Wenn Du, Bolanger, noch 25 Jahre bis zur Rente hast, dann würde ich Deine Frage nochmal um 15 Jahre zurückstellen. Wer weiß was dann ist? Ich bezweifle aber auch, daß es weise ist, einem Menschen U20 von Experimenten bei der Berufswahl abzuraten. Das Leben besteht nicht ausschließlich darin, ein Konzept für die Altersvorsorge zu verfolgen. Das Leben besteht in erster Linie daraus: zu leben. Da kann selbst die falsche Partnerwahl zum aufregenden Erlebnisfaktor werden. Und die Frage, was man dann im Alter mit seinem Depot machen soll, erscheint mir zu gegebener Zeit gar nicht so verkehrt. Zu gegebener Zeit. Der 20-jährige soll ruhig experimentieren. Mit Berufen, mit Partnern oder Partnerinnen und mit Geldanlagekonzepten. Selbst wenn das eine oder andere Experiment scheitert. Und der 40-jährige soll den Kapitalstock für die spätere Zeit schaffen. Insofern, wenn es dabei geblieben wäre: vor 16 Stunden schrieb tyr: ich würde erstmal die Zeit vor dem Renteneintritt bestmöglich finanziell ausgestalten. Stabiles hohes Einkommen, hohe Sparrate, angemessen hoher Konsum (damit man etwas vom Leben hatte, falls man doch unerwartet zu den 18% deutscher Männer gehört, die vor Altersrenteneintritt versterben), keine Vermögensvernichtungsaktionen wie teure Scheidungen, Spekulation auf Kredit, unangemessener Luxuskonsum, gescheiterte Selbständigkeit o.ä. Absicherung existenzieller Risiken. Das ist m. E. schon gute Voraussetzung für Altersvorsorge. Wie man das zum Renteneintritt vorhandene Vermögen im Alter passend zum individuellen Bedarf anlegt, auszahlt und vererbt kann man auch dann klären, wenn es soweit ist. dann würde ich nahezu uneingeschränkt zustimmen (tyr, wir sind gar nicht so weit auseinander!), höchstens anmerken, daß ja wohl niemand seine Scheidung oder seine gescheiterte Selbständigkeit gezielt geplant hat. Den meisten passiert so etwas, weil das Leben sich halt manchmal anders entwickelt als gedacht. Deshalb sollte man aber nicht aufhören das Leben auszukosten. Egal ob bei der aufregenden Partnerwahl oder bei dem mutigen Schritt in die Selbständigkeit [oder beim Investieren in aufregende Kapitalanlagen]. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr Oktober 4, 2017 · bearbeitet Oktober 4, 2017 von tyr vor 33 Minuten schrieb Nachdenklich: dann würde ich nahezu uneingeschränkt zustimmen (tyr, wir sind gar nicht so weit auseinander!), höchstens anmerken, daß ja wohl niemand seine Scheidung oder seine gescheiterte Selbständigkeit gezielt geplant hat. Den meisten passiert so etwas, weil das Leben sich halt manchmal anders entwickelt als gedacht. Hätte ich gewusst, dass meine Sätze hier so stumpf aufgenommen werden, hätte ich sie nicht geschrieben. Es ist nicht so wie: "Nachricht: 4 junge Menschen nach nächtlicher Alkohol-Diskofahrt gestorben" - Lösung: ja dann trink halt keinen Alkohol! Toll, Problem gelöst, ich werde daran nicht sterben. Sondern: wenn man Alkohol trinken will denkt man darüber nach, welche Grenzen diese Situation eben hat und sorgt dafür, dass man dann einen Weg nach Hause mit einem nüchternen Fahrer findet. Oder man fährt ÖPNV. Was auch immer. Eigenes Auto stehen lassen, weil man weiß, dass dies das Risiko nicht wert ist. Gescheiterte Selbständigkeit: ach, einfach, dann lasse ich eben die Selbständigkeit nicht scheitern. Man sind die gescheiterten Selbständigen blöd! Mir passiert das nicht. Man liest kurz im Forum, dass man eben nicht scheitert und dann passiert es nicht. Sondern: wenn man sich selbständig macht prüfe man doch bitte genauestens das Geschäftsvorhaben, wenn Kredite aufzunehmen sind o. ä. Fremdfinanzierung, um so mehr. Unterstützung bei anderen suchen, dafür sorgen, dass man viele der üblichen Fehler von Existenzgründungen umschifft und bestmögliche Voraussetzungen schaffen, so dass der Laden läuft. Wenns doch schief geht dann eben bewusst machen, was das für Folgen für die eigenen Finanzen und das Leben hat und ranklotzen, so dass in der Situation noch das Beste daraus gemacht wird, statt den Kopf in den Sand zu stecken o.ä. Das reale Leben ist doch ein bischen komplexer, oder? Trotzdem hilft es m. E. mehr, an den großen finanziellen Stellschrauben im Leben zu drehen, statt die 145.324ste Folge von "die allerallerbesten Fonds für meinen 150 Euro-Sparplan" ablaufen zu lassen. Die angelegten Haushaltsüberschüsse vieler (der meisten?) deutschen Sparer sind Kleckerbeträge. Die großen finanziellen Stellschrauben sind eher woanders, z. B. bei o.g. Möglichkeiten der Vermögensvernichtung, die es im Lebenszyklus zu umschiffen gilt. Die Behauptung, dass dann das Leben keinen Spaß mehr macht, wenn man bestrebt ist, die großen Fehler anderer zu vermeiden erschließt sich mir nicht. Wenn ich eine BU abschließe, den Sicherheitsgurt im Auto benutze oder unter Alkohol kein Auto mehr fahre kann man trotzdem genügend Spaß im Leben haben (und fällt noch oft genug auf die Fr****), man muss aber nicht alle Erfahrungen nochmal machen, die andere schon gemacht haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
magicw Oktober 4, 2017 Um mal wieder zur eigentlichen Frage zurück zu kommen: ich gehe 2 Wege: Ein Teil Vermögenserhalt: Aufbau eines Dividendendepots - vorwiegend allerdings mit ausschüttenden Fonds (nach einigem Hin- und Her auch Abwägen der Meinungen hier im Forum zu Dividendenstrategieen habe ich für mich beschlossen, trotzdem diesen Weg zu gehen). Hierüber habe ich dann ein Grundrauschen an regelmäßigen Ausschüttungen und kann Anteile ggf. anlassbedingt verschenken oder "versilbern" bzw. am Ende halt vererben. Weiteres Ansparen betreibe ich nun über ein Flexibles Vorsorgekonto von CosmosDirekt bis zum Renteneintritt den ich mit 63 vorhabe - bei mir noch knapp 14 Jahre. Den Rentenbeginn werde ich auf 85 Jahre schieben und das Depot dann durch jährliche Entnahmen über weitere 12-15 Jahre verzehren und erhoffe mir durch den Rentenmantel halt noch einen positiven finanziellen Zusatzeffekt bzgl. der versteuerbaren Erträge. Ich gehe einfach davon aus, dass die ersten Ruhestandsjahre die kostenmäßig intensivsten werden und man sich noch die eine oder andere Reise oder besondere Anschaffung gönnen wird und Dinge nachholt, die man während des Berufslebens einfach nicht machen konnte oder immer vor sich herschob. Diesen Zusatzbedarf will ich mit dem Verzehranteil dann einfach ergänzen. Im höheren Alter wird man dann einfach genügsamer glaube ich und da werden uns regelmäßige Ausschüttungen meines verbliebenen Dividendendepots als Zubrot zur gesetzlichen Rente und der Riesterrente ausreichen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rohlöff Oktober 4, 2017 vor 14 Minuten schrieb magicw: ... Im höheren Alter wird man dann einfach genügsamer glaube ich ... Dafür wird die evtl. benötigte Pflege teurer. Von Kosten für Medikamente etc. ganz zu schweigen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag