wertomat September 25, 2017 Hallo, ich bin beruflich Freiberufler, wohne in Deutschland, und mache jährlich Größenordnung ca. 8 Jobs à 1000 Franken in der Schweiz. Kunden sind Business-Kunden, haben aber nicht alle Euro-Konten. Was mir auffällt, ist, dass ich bei Überweisung des Geldes erhebliche (Größenordnung 3%) Verluste habe. Hier mal eine Beispielrechnung: - Kunde erhält Rechnung über 1700 CHF und überweist am 14.8. - Laut http://www.finanzen.net/devisen/euro-schweizer_franken-kurs/historisch entspräche das, selbst wenn ich mit dem Tagestief rechne, ca. 1483,03 Euro Angekommen bei mir sind: 1449,48 Euro , also 35 Euro weniger Die Nebenkosten sind in der Überweisung auch benannt, auch wenn ich sie nicht komplett verstehe: Ref.: .... Betrag EUR 1.451,98 Spesen EUR 2,50/ADRS CH/UBS/0263-00116899 EQUIVALENT: CHF 1700.00 Urspr. CHF 1.700,00fr.Geb.EUR 4,31fr.Geb.EUR 10,00ADRS P Klar will die Bank was verdienen, aber 35 Euro Verdienst pro Überweisung ist ja in meinen Augen eine ganze Menge. Jetzt die Frage: - Welche Wege gibt es, diese Nebenkosten zu verringern? Ich selbst sehe folgende Wege, die Größtenteils nicht so gut funktionieren: 1. ) Mich in Cash bezahlen lassen (geht nur manchmal, aber soviel SFR Cash weiss ich letztendlich auch nicht, was ich damit machen will. 2.) Angebote und Rechnungen in Euro stellen (ist vielleicht etwas komisch für Schweizer Kunden) 3.) Angebot in CHF, und dann auf die Rechnung schreiben "Wechselkurs ist xxx, bitte ÜBerweissen Sie XXX Euro...) ist auch sehr komisch,. Gibt es noch andere Möglchkeiten? Weiss jemand, welches das günstigste CHF-Konto für mich als Deutscher wäre, und ob sich das lohnt? Danke. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
davidh September 25, 2017 Nunja, einen Aufschlag zu den gehandelten Wechselkursen wirst du immer in Kauf nehmen müssen, lass es mal mindestens 1% sein. Die Gebührenbelastung liegt nach deinem Auszug bei 16,81 EUR, der Rest sind Verluste durch die Devisenkonvertierung. Ich finde 3% um das Geld von CHF in EUR cash auf dem Konto zu haben nicht wirklich viel; zudem du diese Kosten absetzen kannst. Also: ich verstehe dein Ansinnen, aber so richtig wesentlich günstiger wirds nicht. Prüf mal, ob Revolut etwas für dich ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
vloi891 September 25, 2017 Ich habe diesbzgl. auch schon recherchiert, da ich mir Quellensteuererstattungen aus der Schweiz nach Möglichkeit ohne hohe Nebenkosten überweisen lassen will. Für mich die günstige Bank dafür war die comdirect (aber als Privatkunde - wie es als Geschäftskunde ist, müsste man nochmal erfragen). Die Konditionen dort sind: Grenzüberschreitende Überweisungseingänge kosten 0,15% vom Umsatz mind. 1,50 Euro max. 10 Euro Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
wertomat September 25, 2017 Danke schon mal für Eure Hinweise. Verstehe ich es richtig, dass die Gebüren vorwiegend von meiner Bank (=DKB) eingezogen werden, und nicht von der Schweizer Bank meines Kunden? Aus einer anderen Quelle habe ich och den Tip gekommen, dass man (etwas anders als hier im Thread von vloi891 beschrieben) bei der Comdirekt (und wohl auch manchen anderen Direktbanken) kostenfrei ein CHF-Kono einrichten kann. Dann kann der Kunde direkt in CHF überweisen. Die Überweisung kostet dann nur noch pauschal 1,50 Euro Man lässt das Geld dann in CHF liegen, oder kann es, wann man möchte in Euro umwandeln. Hat da jemand Erfahrung mit, oder weiss jemand, bei welchen Banken das noch in ähnlicher Weise geht? Bin übrigens trotz Freiberuflichkeit bei allen meinen Banken als Privatkunde. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
foolbar September 25, 2017 · bearbeitet September 25, 2017 von foolbar Bei diesen Überweisungen fallen höhere Gebühren an, teilweise auch zu Lasten des Empfängers. Der Absender der Überweisung kann die Aufteilung der Gebühren festlegen: OUR (sender pays costs): Der Absender zahlt in der Regel per Vorkasse im Voraus alle Kosten der Transaktion. Nach Feststellung der erforderlich gewordenen Kosten erfolgt eine Abrechnung. Sie ist damit die aufwendigste Methode, um die Gebühren zwischen Absender und Empfänger zu vereinbaren. Diese Form wird nicht von allen Banken angeboten. SHARE (share costs): Die Gebühren werden geteilt, der Absender zahlt bei seiner Bank, der Empfänger übernimmt die übrigen Kosten. Während die Kosten des Absenders getrennt bezahlt werden, erfolgt die Bezahlung durch den Empfänger durch Abzug der Gebühren durch jede zwischengeschaltete und die begünstigte Bank vom Überweisungsbetrag. In der Regel ist jedoch der Empfang von Auslandsüberweisungen nur mit geringen oder gar keinen Gebühren belegt. Der Empfänger erhält unter diesen Umständen den ursprünglich angewiesenen Überweisungsbetrag. Sie ist die gebräuchlichste Aufteilung der Gebühren im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr per Überweisung. BEN (beneficiary pays costs): Der Absender zahlt nichts, alle Kosten werden dem Empfänger (Begünstigtem) belastet. Bei der BEN-Überweisung muss die Gebühr der überweisenden, jeder zwischengeschalteten und der begünstigten Bank einkalkuliert werden. Die Bezahlung der Gebühr erfolgt durch Abzug seitens der Bank vom angewiesenen Überweisungsbetrag. Sie wird nur für einen kleinen Teil der Auslandstransaktionen verwendet. https://de.wikipedia.org/wiki/Auslandsüberweisung Die Banken haben sehr unterschiedliche Gebühren für die Verbuchung von Auslandsüberweisungen. Einfach vergleichen. Die DKB gehört zu den teureren, die ING DIBA ist weit günstiger. Fremdwährungskonten sind nicht kostenlos. In der Zukunft kannst Du z.B. versuchen 3% auf Deine Rechnung für Gebühren aufschlagen, sofern der Kunde das mitmacht. Ansonsten sind die Kosten des Geldverkehrs Betriebskosten (z.B. beim SKR03: Konto 4970 Nebenkosten des Geldverkehrs). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kleinerfisch September 25, 2017 Meine Mutter bekommt monatlich eine Rente aus der Schweiz. Die Gebühren liegen bei 14,80 EUR + 4 CHF, also etwa im selben Rahmen. Der eigentliche Clou sind die Wechselkurse. Jede Bank hat da so ihre eigenen Regeln. Nachdem ich eben festgestellt habe, dass meine Mutter neben den genannten Gebühren noch etwa 2% über den Wechselkurs zahlt, habe ich mal eben bei Consors nachgefragt: Die sind mit 19,95 Fixpreis (+ die Gebühren der Schweizer Bank) erstmal optisch teurer, aber durch den guten Wechselkurs dann doch billiger. Consors nimmt das Bloomberg-Fixing (BFIX) um 13:00 Uhr des folgenden Ausführungstages und schlägt 0,003 Marge drauf, also im Bereich um 0,3%. https://www.consorsbank.de/ev/Service-Beratung/Preise-Zinsen#4Devisenkurse BFIX ist nach einigen Stichproben bei EUR/CHF nur leicht abweichend vom Referenzkurs der EZB, was sich wohl durch die Zeitdifferenz erklärt (EZB-Kurs ist von 16:00). @wertomat: Wenn Du auf Grund dieser Info ein Konto bei Consors eröffnest, würde ich Dich gern werben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ImperatoM September 25, 2017 vor 10 Stunden schrieb wertomat: ich bin beruflich Freiberufler, wohne in Deutschland, und mache jährlich Größenordnung ca. 8 Jobs à 1000 Franken in der Schweiz. Kunden sind Business-Kunden, haben aber nicht alle Euro-Konten. Was mir auffällt, ist, dass ich bei Überweisung des Geldes erhebliche (Größenordnung 3%) Verluste habe. Ich würde das Problem externalisieren und in Deine Verträge schreiben, dass bei Zahlung in Franken 4% Aufschlag für die Gebühren zu zahlen sind. Dann überlegen sich Deine Kunden, ob ihnen es das wert ist oder ob sie es nicht doch schaffen, in Euro zu bezahlen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
donkey_63 September 25, 2017 SEPA Überweisung in EUR wird das Schnellste und Günstigste sein... Auch ist es für einen Schweizer kein Problem, eine Rechnung in EUR zu erhalten. Wenn er in EUR überweist, trägt er die Umtausch-Gebühr. SEPA macht es dann (wahrscheinlich auf beiden Seiten) wieder wett. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
monopolyspieler September 26, 2017 · bearbeitet September 26, 2017 von monopolyspieler @wertomat Aus der Erinnerung heraus- Zahlungseingänge in Fremdwährung haben mich bei der Postbank nie etwas gekostet. (Waren Dänische Kronen und SHARE). Im Preisverzeichnis gibt es auch nur eine Rubrik zum Thema Zahlung ins Ausland. Vielleicht fragst Du mal nach. :-) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
wodorne September 26, 2017 Was steht denn in den Verträgen darüber, auf wessen Kosten das Geld wo und in welcher Währung einzugehen hat? Als ich noch aktiv war, da habe ich Rechnungen in Euro an schweizer Kunden geschrieben. Das war kein Problem. Kennst Du transferwise.com? Das ist ein junges Fintech, das internationals Überweisungen zu sehr viel geringeren Gebühren als den von Dir genannten ausführt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
wertomat September 27, 2017 Danke für die Antworten bisher. In meinen Angebot steht nicht, zu welchen Lasten die Überweisungen gehen. Ich werde wohl, sowie ich ein bischen Zeit habe, die verschiedenen genannten Möglichkeiten mal genauer recherchieren und die Gesamtkosten für mich durchrechnen. Falls es nichts sinnvolles gibt, werde ich dazu übergehen, die Angebote direkt in Euro zu schreiben. Das ist zwar etwas komisch in der Schweiz, aber da meine Kunden aus der Tourismus-Branche sind, werden sie damit umgehen können. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
wertomat November 15, 2017 Am 26.9.2017 um 15:29 schrieb wodorne: Was steht denn in den Verträgen darüber, auf wessen Kosten das Geld wo und in welcher Währung einzugehen hat? Als ich noch aktiv war, da habe ich Rechnungen in Euro an schweizer Kunden geschrieben. Das war kein Problem. Kennst Du transferwise.com? Das ist ein junges Fintech, das internationals Überweisungen zu sehr viel geringeren Gebühren als den von Dir genannten ausführt. Danke für den Tip. Hast Du mal mit transferwise gearbeitet, und kannst bestätigen, dass alles seriös und zuverlässig ist? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
wertomat November 15, 2017 · bearbeitet November 15, 2017 von wertomat Ich habe mir transferwise gerade näher angeschaut. Mir erscheint der Vorgang, wenn man das Geld über transferwise empfangen möchte, etwas kompliziert. Hier https://transferwise.com/de/help/article/2320634/uberweisungsauftrag-erstellen/geld-anfordern ist erklärt, das Transferwise wohl einen Link erstellt, dem der Empfänger folgen muss. Das klingt so, als ob eine einfache Angabe der Kontonummer in der Rechnung nicht möglich ist. Ich befürchte, dass das bei größeren Unternehmen Probleme gibt, da ich keine Ahnung habe, ob in der Abteilung, die die Rechnung bezahlt, dann der Link klickbar ist (manche große Firmen haben ja eine beschnittene IT). Auch ist es etwas merkwürdig, den Link in eine Rechnung einzufügen, auch wenn ich diese als PDF versende. Hat jemand Einschätzungen dazu? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
wodorne November 16, 2017 Am 15.11.2017 um 01:00 schrieb wertomat: Hast Du mal mit transferwise gearbeitet, und kannst bestätigen, dass alles seriös und zuverlässig ist? Ja, ich habe schon Geld damit ins Ausland verschickt. Allerdings hatte ich die Konto-Nummer des Empfängers und konnte so auf das Empfängerkonto überweisen. "Geld anfordern" habe ich nicht benutzt. Du müsstest also Deinen Kunden bitten, diesen Dienstleister zu nutzen. Ich hatte übrigens in der Vergangenheit auch einen Kunden in der Schweiz. Wir haben in Euro abgerechnet, also war das normalerweise eine SEPA-Überweisung. Es kam aber vor, dass der Kunde irrtümlich eine Auslandsüberweisung getätigt hat. Die war dann richtig teuer ): Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag