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ETF für Altersvorsorge: Portfolio oder vorerst nur Einzel-ETF?

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Hallo Zusammen,

 

erstmal, herzlichen Dank für die regen Antworten und Ratschläge. Ich finde es wirklich toll, dass sich hier im Forum so viele freiwillig mit ihrem Fachwissen engagieren und anderen, mit weniger oder kaum Ahnung in diesen Dingen mit ihren Ratschlägen helfen.

 

Zurückgezogen habe ich mich noch nicht, nur hatte ich nicht so viel Zeit...

 

Nun zu Euren Anmerkungen/Kommentaren:

Am 22.9.2017 um 21:31 schrieb stefi009:

2) Warum keinen ACWI oder World + EM gemischt (also Industrie + Schwellenländer)? --> bei der DKB kann man auch quartalsweise per Sparplan sparen, um Transaktionskosten zu reduzieren

Finde ich eine gute Anregung, vielen Dank! Ich tendiere im Moment sowieso zu max. zwei ETFs (wohl ACWI + EM) für den Anfang, da ich mich noch zu unerfahren in der Thematik fühle. Nach ein, zwei Jahren kann ich weitersehen...

 

Am 22.9.2017 um 21:31 schrieb stefi009:

3) Ich staune immer, für wie lange manche Neu-ETF-Anleger angeblich planen können. Ich könnte für die nächsten 30 Jahre eventl. den Immo-Kauf ausschließen (aber auch das halte ich für eine Moment-Aufnfahme die sich in der Zeit ändern kann), aber definitiv nicht die Familiengründung. Gerade wenn ich noch 35 bin. Aber das muss jeder selbst entscheiden, wie ehrlich man hier zu sich selbst ist.

Ich staune immer, wie leichtfertig andere Menschen, von sich selbst auf Fremde schließen und ohne Kenntnis der Lebenumstände/Hintergründe über andere urteilen...

Es soll Menschen geben, für die Kinderwunsch schlicht nicht zur Debatte steht aus verschiedensten Gründen, wie etwa Unfruchtbarkeit, Homosexuelle Partnerschaft, sie mit Kindern einfach nix anfangen können etc. Natürlich kann man auch hier einwenden, das Leben komme immer dazwischen (z.B. Adoption, künstliche Befruchtung, Kinder scheinen auf einmal doch super süß...).

Aber einer Person mit 35 Jahren sollte man doch die Fähigkeit zugestehen, dass sie ihren Lebensweg für die kommenden Jahre für sich persönlich abschätzen kann. ;)

Gleiches gilt für die Immobilie: es kann Menschen geben, bei denen evtl. schon feststeht, dass in ferner Zukunft die Immobilie von xy geerbt wird oder der Kauf einer Immobilien für die Person schlicht kein Lebensziel ist...

Alles mögliche Hintergründe, die man evtl. in Betracht ziehen sollte, bevor man einer Person vorschnell unterstellt, nicht ehrlich zu sich selbst zu sein...

 

Am 23.9.2017 um 04:03 schrieb odensee:

4) Zur Immobilien- und Familienfrage: das sehe ich etwas anders als die beiden Vorposter. Eine 35-jährige mag "ETF-Anfängerin" sein, "Lebensanfängerin" ist sie sicher nicht. Mit 35 kann man schon abschätzen, ob es noch zu einer Familiengründung oder Immokauf kommt. Natürlich kann es dann trotzdem anders kommen. Aber irgendwie muss man planen und kann nunmal nicht alle Eventualitäten berücksichtigen. Von "maßloser Selbstüberschätzung" zu sprechen (und das aus dem Munde eines Anfang 20ers....) halte ich für ziemlich daneben. Und ein vorhandenes ETF-Depot spricht auch nicht unbedingt gegen eine Familiengründung. Es soll Menschen geben, die ohne jede Rücklage eine Familie gründen.

Vielen Dank, besser hätte ich es nicht formulieren können!

 

Am 23.9.2017 um 04:03 schrieb odensee:

2) Zur Frage nach der Zahl der ETFs: mir persönlich reicht eine Diversifikation über ca. 1700 Aktiengesellschaften. Wenn ich mehr Diversifikation haben wollte, würde ich noch die "emerging markets" dazu nehmen und das dann in Form eines "World ACWI"-ETFs. Da du nur wenig Zeit investieren willst, halte ich das auch für dich eine gute Idee. Denn, ob sich weiterer Aufwand in Form eines 3-ETF oder 4-ETF-Depots lohnt, wird erst die Zukunft zeigen. Und du kannst auch in einem oder zwei Jahren noch "small caps" oder sonst was dazu nehmen.

Danke für die Einschätzung! Denke so werde ich es auch handhaben.

 

Am 23.9.2017 um 04:03 schrieb odensee:

3) Zur Frage der Assetallokation: hast du "Investieren für Einsteiger" (siehe Link in meiner Signatur) gelesen? Meiner Meinung nach solltest du mal "Kassensturz" machen und die dort vorgestellte Vorgehensweise angehen. Dabei die klassische Rentenversicherung als "RK1" mit dazu nehmen! Du brauchst das Ergebnis aber nicht hier vorstellen. Deine Fragen zu ETFs sollte man auch im WPF stellen dürfen, ohne alle finanziellen Hintergründe preisgeben zu müssen.

Stefi009 und luess haben auch, wie Du, die Assetallokation angesprochen. Den Post dazu habe ich mir durchgelesen, aber ich bin nicht sicher, ob ich es auch wirklich zu 100% verstanden habe. Also das Prinzip an sich schon, aber nicht so ganz wie ich das berechne...

Diese allgemeine Formel 100-Lebensalter, bezieht sich erstmal auf die Verteilung, wie man den Geldbetrag verteilt, den man für Aktien und sicheres Geld sparen möchte. Wenn ich bei dieser klassischen Formel bliebe, wären es für mich 65% Aktienanteil und 35% sicherer Geldanteil. Ich würde vielleicht eher eine Verteilung auf 60/40 anstreben. 

Rücklagen sind vorhanden in Form eines Vertragssparbuches das seit 2001 monatlich mit einem Kleinbetrag bespart wird. Laut Bank wäre eine Erhöhung des Betrags nicht möglich, da ich dann nicht mehr von den gleichen Konditionen profitieren würde. Zudem lege ich seit einiger Zeit monatlich bereits 500 EUR zur Seite, dieses Geld liegt jedoch derzeit nur auf dem Konto und ich würde es eben etwas sinnvoller anlegen, sofern möglich.

Zusätzlich sollte man dann noch berechnen, was bei dem angelegten Geld in Aktien bei einem 50% Kurseinsturz am Ende noch übrig bleiben würde, wenn ich das richtig verstehe. Gut, hier verstehe ich natürlich, wie ich das berechne. :)

 

vor 15 Stunden schrieb Walter White:

Es wurde ja schon viel gesagt und geklärt. Bei deinem Anlagebetrag kannst du schon über 70/30 o. 50/20/30 nachdenken. Zu aller erst würde ich über einen MSCI World nachdenken mit dem ich glücklich bin. Also entweder tauschen in einen Ausschütter oder eben nicht.  Hier immer die Transaktionskosten bedenken. Steuerlich wird das ab 2018 ein sekundäres Kriterium, manche mögen halt lieber die Transparenz der Ausschüttungen oder wie auch immer.

 

Ob man Europa mehr gewichtet mit einem Dritten ETF ist dann auch Ansichtssache. Ich z.B. fahre stur 70/30, ob ich damit richtig liege weiß ich dann in x Jahren. Die Entscheidung ist allerdings bewusst getroffen. 

Am Ende ist es Deine Entscheidung wie viele ETFs du besparst, zwei ist hier nicht die schlechteste Wahl. 

 

Ansonsten kann ich mich den Vorrednern nur anschließen, Kassensturz, Liquidität sowie AA checken und Kosten niedrig halten. Vermögensaufbau ist kein Sprint sondern ein Marathon. 

Danke für die Einschätzung! :) Ich würde wohl zu 70/30 mit wohl 2 ETFs tendieren. Wie oben schon geschrieben, tu ich mich noch schwer mit der Berechnung der AA...

 

Liebe Grüße und danke nochmal für Eure Hilfe!

 

 

 

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stefi009
· bearbeitet von stefi009
vor 3 Stunden schrieb fuxmitx:

Stefi009 und luess haben auch, wie Du, die Assetallokation angesprochen. Den Post dazu habe ich mir durchgelesen, aber ich bin nicht sicher, ob ich es auch wirklich zu 100% verstanden habe. Also das Prinzip an sich schon, aber nicht so ganz wie ich das berechne...

Diese allgemeine Formel 100-Lebensalter, bezieht sich erstmal auf die Verteilung, wie man den Geldbetrag verteilt, den man für Aktien und sicheres Geld sparen möchte. Wenn ich bei dieser klassischen Formel bliebe, wären es für mich 65% Aktienanteil und 35% sicherer Geldanteil. Ich würde vielleicht eher eine Verteilung auf 60/40 anstreben.

Das ist ja gerade das Problem, dass es sich nicht "berechnen" lässt. Die AA, also die Einteilung der einzelnen Risikoklassen im Portfolio ist eine sehr persönliche, subjektive Entscheidung. Die 100-Lebensalter-"Regel" kann dazu ein Anhaltspunkt sein, mehr auch nicht. Sie wurde im übrigen hier im Forum auch schon mehrmals hinterfragt. Man sollte es immer auf seine persönliche Situation beziehen.

 

Um es etwas greifbarer zu machen, frag dich was passiert, wenn dein Aktienanteil um 50% einbricht. Der max. Drawdown war glaub beim MSCI World sogar noch größer, aber als Orientierung passt das denke ich. Kannst du dann noch ruhig schlafen? Wenn nicht, Aktienanteil soweit reduzieren, bis der gute Schlaf gesichert ist. Dazu ein interessanter Artikel vom Finanzwesir, dessen Artikel und Blog ich (neben den bereits genannten hier im Forum) nur empfehlen kann: https://www.finanzwesir.com/blog/maximaler-verlust-drawdown-depot

 

vor 3 Stunden schrieb fuxmitx:

Aber einer Person mit 35 Jahren sollte man doch die Fähigkeit zugestehen, dass sie ihren Lebensweg für die kommenden Jahre für sich persönlich abschätzen kann. ;)

Gleiches gilt für die Immobilie: es kann Menschen geben, bei denen evtl. schon feststeht, dass in ferner Zukunft die Immobilie von xy geerbt wird oder der Kauf einer Immobilien für die Person schlicht kein Lebensziel ist...

Alles mögliche Hintergründe, die man evtl. in Betracht ziehen sollte, bevor man einer Person vorschnell unterstellt, nicht ehrlich zu sich selbst zu sein...

Wenn alles so sicher bei dir erscheint, sollte das mit der Festlegung der AA ja kein Problem sein.

 

Falls v.a. Einfachheit wichtig ist, würde ich neben dem ACWI auch sog. Portfolio-ETFs wie den ARERO oder die ComStage Vermoegensstrategie mit in die Überlegung mit einbeziehen. Da hast du gleich das "Komplett-Paket" und kein Aufwand beim Rebalancing.

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odensee
vor 7 Stunden schrieb fuxmitx:

Finde ich eine gute Anregung, vielen Dank! Ich tendiere im Moment sowieso zu max. zwei ETFs (wohl ACWI + EM) für den Anfang, da ich mich noch zu unerfahren in der Thematik fühle.

Diese Kombination (ACWI + EM) ist nicht besonders sinnvoll. "ACWI" enthält die "EM" schon. Mal ganz grob:

 

1) Es gibt die "developed markets" (DM). Das sind Länder wie z.B. USA, viele europäische etc., die ca. 1700 größten AGs der DM sind im MSCI World Index enthalten. Einen ETF auf diesen Index besparst du schon.

2) Dann gibt es die "emerging markets" (EM), die Schwellenländer. China, Türkei, Russland etc.

3) Dann noch die "frontier markets" (FM): Länder die unter den EMs stehen in ihrer Entwicklung, aber noch etwas höher als der "Rest"

4) Dann gibt es den "Rest", Entwicklungsländer eben.

 

Weitestgehend Forenkonsens scheint mir, dass man auf "FM" verzichten kann (und auf "den Rest" sowieso). Ob man nun "EM" dazu nimmt und in welcher Gewichtung, ist ein gerne diskutiertes Thema. Ebenso, ob man z.B. Europa stärker gewichten will. Es wird einerseits von Gewichtung nach Marktkapitalisierung gesprochen (MK) und andererseits nach Bruttoinlandsprodukt (BIP). Welche dieser Vorgehensweisen in der Zukunft bessere Ergebnisse hat, weiß niemand.

 

Nach "MK" sollte man ca. 10% EM hinzunehmen, nach "BIP" ca. 30 bis 40%.

 

WENN du EM dazu nehmen willst und das nach Marktkapitalisierung, nimmst du einen "ACWI"-ETF und bist damit fertig. Alternativ: zwei ETFs im Verhältnis 90/10.

Wenn du lieber nach BIP gewichten willst, brauchst du 4 ETFs.

Das von Walter White empfohlene 70/30 liegt irgendwo zwischen MK und BIP.

 

In der Vergangenheit (die bekanntlich keine Aussage über die Zukunft zulässt!), war (letzte 5 Jahre) ein Depot OHNE EM erfolgreicher (also einfach MSCI World):

http://www.fondsweb.de/chartvergleich/FR0010315770-FR0010959676-R120-IE00B6R52259

 

 

vor 7 Stunden schrieb fuxmitx:

Stefi009 und luess haben auch, wie Du, die Assetallokation angesprochen. Den Post dazu habe ich mir durchgelesen, aber ich bin nicht sicher, ob ich es auch wirklich zu 100% verstanden habe. Also das Prinzip an sich schon, aber nicht so ganz wie ich das berechne...

 

Grundsätzlich hast du es schon verstanden, habe ich den Eindruck.

 

Du teilst dein Geld zunächst in 2 Töpfe:

1) Rücklagen für alles mögliche: neues Auto, Traumurlaub, dringend zu renovierende Küche usw usw. Dieses Geld lässt du aus allen Betrachtungen heraus und legst es auch nicht "besser" an. Einfach auf ein Tagesgeld-Konto und fertig.

 

2) Deine "Altersvorsorge": hier geht es um die Aufteilung "Aktien" <=> "sicher" (Tagesgeld und deine private Rentenversicherung). Hier kannst du die "100-Lebensalter"-Regel anwenden. Dazu gibt es auch andere Meinungen, siehe "ETF-Depot aufbauen" und dort dann 6. oder 7. (?) Post.

 

Meine Meinung: man teilt so auf, dass man noch gut schlafen kann bei dem Gedanken, dass die Aktienmärkte um 50% einbrechen. Nur weiß man nicht, wie man dann schlafen kann...

 

Wichtig ist, die getroffene Aufteilung gelegentlich wieder herzustellen (Re-Balancing), also einmal im Jahr zu schauen: liege ich noch bei 60/40, oder ist es mittlerweile 70/30 geworden? Dann mal etwas weniger in Aktien. Oder ist es 50/50 geworden? Dann mal etwas mehr in Aktien.

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