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Carbaddict

Renditeauswirkung von a) Kursgewinn-Leiter und b) hoher Dividenden-Rendite?

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Carbaddict

Hallo zusammen,

 

ich bin beim allgemeinen Recherchieren über ETFs auf diversen Finanz-Blogs auf die zwei folgenden Kommentare gestoßen, die mir ziemliches Kopfzerbrechen bereiten. Ich habe diesbezüglich schon viel gegoogelt, bin dadurch aber nicht schlauer geworden.

 

#1

 

> Was bringt wie viel (Performance)? Sortiert nach Relevanz:

> Hohe Aktienquote. Bei 100% kannst du mittel-langfristig mit 7-8% p.a. rechnen. Fuer jede 15% weniger Aktienquote entsprechend 1% weniger (also alles wie zB ARERO[60%Aktien] -> langfristig 2-3% Minderperformance) Kosto: "willst du gut schlafen: halte Renten; willst du gut essen: halte Aktien"
> Striktes Buy-and-Hold. Empirisch verlieren Privatanleger 3-4% p.a. gegenueber einem Weltportfolio wegen: Falscher Auswahl, Markettiming, Abgeltungssteuer und Gebuehren bei Umschichtungen Motto: "Hin- und Her macht Taschen leer"
> Passive ETFs vs aktiv gemanagte Fonds/RoboAdvisors (ca. 1-2% p.a.) v.a. wegen Gebuehren-Unterschied, aber auch wegen Abweichung der meisten aktiven Fonds von der Markt-Performance nach unten Holger: "Lebe aktiv - investiere passiv"
> Keinen Focus auf hohe Ausschuettungen legen. Performance-Unterschied eines Depot_1 mit 1,6% Ausschuettung p.a. (= 0,1-0,4% Steuern thes./aussch.) und einem Depot_2 mit 5%(=1,25% Steuern) betraegt ca. 1% p.a. These: "High-Yield-Investoren sind die besseren (Steuer)Buerger"

 

Es geht mir um den letzten Aspekt. Wenn ich den "Autor" richtig verstehe, stellt er folgenden Zusammenhang her: Je höher der prozentuale Anteil der Dividende an der Gesamtrendite ist, desto mehr Abgeltungssteuer muss gezahlt werden, die dann nicht wieder reinvestiert werden kann und damit auch nicht mehr dem Zinseszins unterliegt. Daraus ergibt sich dann ein Performancenachteil ggü einem Depot, das eine geringere Dividendenrendite ausweist.  Könnt ihr das bestätigen? Am besten mit Erklärung, damit meine Kopfschmerzen endlich aufhören...


#2

> Realistisch gesehen wechseln die Anlageprodukte ueber den pers. Lebenszyklus: Zuerst faengst du mit ein paar ETFs an, dann gibt's inzwischen guenstigere (TER), oder vielleicht mal steueroptimierte und so weiter ...
> Dh es wird sich ohnehin viel veraendern. Ich fange dann einfach neue Sparplaene/neue Investitionen in neue Produkte an und vermeide den Verkauf der alten (falls kostenmaessig noch tragbar und falls Kursgewinne aufgelaufen sind).
> Außerdem baue ich so auch eine Kursgewinn-Leiter (ETFs die stark/mittel/kaum im Plus sind. Entspart wird dann umgekehrt: erst kaum/mittel/dann stark)
> Bei mir kommt die Aufloesungsphase in Sicht und die Komplexitaet macht mir nicht viel aus. Wichtig ist die Einhaltung/Beibehaltung der Zielstruktur (Aufteilung ueber Regionen/Large/Small-Cap, etc)

 

Ich habe jetzt nicht vor, so eine Kursgewinn-Leiter zielgerichtet aufzubauen, es wird sich aber wohl auch nicht ganz vermeiden lassen. Deshalb ganz allgemein gefragt: Macht es für die Gesamtrendite des Portfolios Sinn, zuerst die Positionen abzubauen, die steuerlich am geringsten belastet werden?
 

Vielen Dank :) 

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eugenkss

Zu #1

Hast du den Sparerfreibetrag berücksichtigt? Solange deine Kapitalerträge im Jahr unter 801 EUR liegen, fällt keine Abgeltungssteuer an. Wenn du absichtlich weniger Erträge (Ausschüttungen) erzielst, dann "verschenkst" du eigentlich einen Teil der jährlichen Steuerfreiheit.

 

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vanity

Generell ist es richtig, dass bei positiver Rendite und Steuersatz kleiner 100% eine Endbesteuerung zu einer höheren Netto-Rendite führt als eine mitlaufende Besteuerung, da

 

(1+P*(1-T))^N < (1+P)^N - ((1+P)^N-1)*T

 

P=jährliche Performance

T=Steuersatz

N=Anzahl Jahre

 

Der Effekt ist umso größer, je größer P, T oder N sind. Wenn also diese Werte hinreichend groß sind, ergeben derartige Strategien durchaus Sinn, sofern nicht abseits der reinen Theorie andere Einflussgrößen dem entgegenstehen (z. B. wie vor erwähnt Ausnutzung des Pauschbetrags oder höhere Kostenbelastung oder höhere Steuer am Ende etc.).

 

Mit P=0,05 und T=0,25 lassen sich z. B. bei

N=10 netto 0,2 Pp

N=20 netto 0,4 Pp

N=30 netto 0,5 Pp

N=100 netto fast 1 Pp :D

mehr Rendite (p. a.) erzielen (der Mehrertrag ist aber nie höher als P*T und läuft asymptotisch mit wachsendem N darauf zu - das heißt, bei unendlichem Anlagezeitraum wird die Rendite gar nicht mehr durch Steuer geschmälert :thumbsup:)

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