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AndreaP

Anlage für € 50.000,- das innerhalb eines Jahres benötigt wird

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Ramstein

Und welche kaufst du? 0% Rendite vor Kosten auf 2 Jahre, oder 5 1/8% bis 2021, dann variabel, für eine nachrangige Anleihe bis 2075? Ich würde keine von beiden kaufen.

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Schildkröte
vor 5 Minuten schrieb Ramstein:

Und welche kaufst du? 0% Rendite vor Kosten auf 2 Jahre, oder 5 1/8% bis 2021, dann variabel, für eine nachrangige Anleihe bis 2075? Ich würde keine von beiden kaufen.

Und würdest Du deshalb generell keine Anleihen der Lufthansa kaufen? Es ging mir darum, dass Du Fluggesellschaften und Nebenwerte unter Generalverdacht gestellt hast. 

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odensee
vor 8 Minuten schrieb Ramstein:

Richtig. Das ist ein (gesundes) Vorurteil. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_ehemaliger_Fluggesellschaften

off-topic, aber die TO, AndreaP, scheint sich verabschiedet zu haben. Interessante Info. Ich hatte überhaupt keine Ahnung, dass es soviele Airlines auch in Deutschland gab. Spitzenreiter in dieser Liste ist Deutschland mit 88 Gesellschaften, vor USA (80) vor UK (66) vor Russland (33). Gibt es eine Idee für die vielen Pleitegesellschaften in Deutschland? Ich hätte (jaja, Vorurteil...;)) eher Italien oder so an der Spitze erwartet.

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AndreaP

Hallo zusammen,

 

vielen Dank für all Euer Mitdenken. Ich komme gar nicht so schnell hinterher.

 

Für mich geht die Diskussion das ein oder andere Mal an meiner Fragestellung vorbei.

Wir werden das Geld definitiv das nächste Jahr zum Leben benötigen, da mein Einkommen plus die neue Selbständigkeit noch nicht ausreicht, um unsere Kosten zu decken. Darum sehe ich diese Summe isoliert zum sonstigen Vermögen (Depot und Immobilie), an das wir für die Deckung der Lebenshaltungskosten nicht gehen werden.
Vielen Dank und liebe Grüße

Andrea

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tom1956
· bearbeitet von tom1956
vor 6 Minuten schrieb AndreaP:

Für mich geht die Diskussion das ein oder andere Mal an meiner Fragestellung vorbei.

Stimmt. Es wurde grundsätzlich und dann wurde vom eigentlichen Thema etwas abgedriftet. Das kann hier schon mal passieren ...

Zitat

Wir werden das Geld definitiv das nächste Jahr zum Leben benötigen, da mein Einkommen plus die neue Selbständigkeit noch nicht ausreicht, um unsere Kosten zu decken. Darum sehe ich diese Summe isoliert zum sonstigen Vermögen (Depot und Immobilie), an das wir für die Deckung der Lebenshaltungskosten nicht gehen werden.

Kluge Entscheidung ! Z. B. als Tagesgeld halten. Und besser als Depotbestandteile auflösen zu müssen oder einen teuren Dispo-Kredit in Anspruch zu nehmen.

Zitat

Vielen Dank und liebe Grüße

Andrea

Gruß Tom

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Kolle

@Andrea

 

Der Antwort von Tom ist nichts hinzuzufügen. Alles andere als TG ist nicht zielführend, für eine vielleicht kleine Rendite verschenkt man viel Sicherheit.

 

Trotzdem erlaube ich mir an der Fragestellung vorbeigehenden Diskussion als Fazit noch meine "Weisheiten" dazu zu geben:

 

1. Sparen ist wichtig. Wenn man zur sicheren und kostenlosen Geldverwahrung noch eine kleine Rendite oder gar den Inflationsausgleich als Sahnehäubchen obendrauf bekommt ist das schön, aber nicht selbstverständlich ("wer soll das warum bezahlen?")

 

2. Die Inflation ist individuell und für große Vermögen i.d.R. kleiner als für kleine Vermögen (anderer Warenkorb).

 

3. Der Preis für gehandelte Aktien (und korrespondierende Derivate) fließt nicht in Investitionen sondern in die Tasche der Vorbesitzer (so entstehen Blasen losgelöst von der Wirtschaft).

 

4. Für "gewöhnliche Arbeitnehmer" ist Liquidität wichtiger als Rendite, erst wenn das Haus bezahlt ist und die Kinder selbst verdienen spielt Geldanlage eine Rolle (dann darf auch ein bisschen unternehmerisches Risiko dabei sein).

 

Volkswirtschaftliche Betrachtung: Der Bürger hat nichts von steigenden Zinsen. Steigen die Zinsen muss der Staat Steuern erhöhen oder Leistungen kürzen.

 

 

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tom1956
vor 7 Stunden schrieb Kolle:

@Andrea

 

Der Antwort von Tom ist nichts hinzuzufügen. Alles andere als TG ist nicht zielführend, für eine vielleicht kleine Rendite verschenkt man viel Sicherheit.

:thumbsup:

vor 7 Stunden schrieb Kolle:

 

Trotzdem erlaube ich mir an der Fragestellung vorbeigehenden Diskussion als Fazit noch meine "Weisheiten" dazu zu geben:

 

1. Sparen ist wichtig. Wenn man zur sicheren und kostenlosen Geldverwahrung noch eine kleine Rendite oder gar den Inflationsausgleich als Sahnehäubchen obendrauf bekommt ist das schön, aber nicht selbstverständlich ("wer soll das warum bezahlen?")

Da unser Leben endlich ist, spielt Zeit (und die Zeitpräferenz) schon eine Rolle. Geld "sofort" ist immer etwas mehr wert, als das gleiche Geld erst in ein paar Jahren (wenn man es bis dahin zusammengespart hat). Aus Sicht eines Kreditnehmers. Oder anders herum (aus Sicht des Kreditgebers): Wenn ich jetzt auf die Nutzung meines Geldes verzichte (und zudem ein Ausfallrisiko trage und auch mit einem inflationären Verlust rechnen muß), kann ich für diesen Verzicht eine Gebühr (Zins) verlangen. Oder siehst Du das anders bzw. habe ich da einen Denkfehler ?

vor 7 Stunden schrieb Kolle:

 

2. Die Inflation ist individuell und für große Vermögen i.d.R. kleiner als für kleine Vermögen (anderer Warenkorb).

Stimmt. Die Inflation ist immer individuell und für jeden verschieden. Das fängt schon mit dem Wohnort an (z. B. Land vs Großstadt) und hört mit den Konsum- und Lebensgewohnheiten auf. 

 

Frage: Warum haben große Vermögen i. d. R. ein kleineres Inflationsrisiko ? Das verstehe ich nicht so recht. Doch nur dann, wenn sie halbwegs gut diversifiziert sind, oder ?

Ich finde, mit dem Warenkorb kann man das eher nicht erklären. Meine Erfahrung: Firmen mit einer hohen Preissetzungsmacht (Porsche, Rolex usw.) langen z. B. im Luxussegment kräftig zu. Teilweise steigen da die Preise heftig. Dagegen sind so manche einfachen Güter des täglichen Bedarfs (auch technische Geräte) eher moderat gestiegen. Mein Eindruck: Der typische Warenkorb eines eher Wohlhabenden (Reisen, Hotels, Taxi, gehobene Gastronomie, Luxusgüter usw.) unterliegt einer höheren Preissteigerungsrate). Deine Meinung dazu würde mich interessieren.

vor 7 Stunden schrieb Kolle:

 

3. Der Preis für gehandelte Aktien (und korrespondierende Derivate) fließt nicht in Investitionen sondern in die Tasche der Vorbesitzer (so entstehen Blasen losgelöst von der Wirtschaft).

Die "Finanzindustrie" hat sich ziemlich von der Realwirtschaft abgekoppelt. Das wäre ein abendfüllendes Thema ...

vor 7 Stunden schrieb Kolle:

 

4. Für "gewöhnliche Arbeitnehmer" ist Liquidität wichtiger als Rendite, erst wenn das Haus bezahlt ist und die Kinder selbst verdienen spielt Geldanlage eine Rolle (dann darf auch ein bisschen unternehmerisches Risiko dabei sein).

:thumbsup:

vor 7 Stunden schrieb Kolle:

 

Volkswirtschaftliche Betrachtung: Der Bürger hat nichts von steigenden Zinsen. Steigen die Zinsen muss der Staat Steuern erhöhen oder Leistungen kürzen.

 

 

Wenn er sich zuvor bis unter die Halskrause verschuldet hat ...

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Kolle
vor 21 Minuten schrieb tom1956:

Da unser Leben endlich ist, spielt Zeit (und die Zeitpräferenz) schon eine Rolle. Geld "sofort" ist immer etwas mehr wert, als das gleiche Geld erst in ein paar Jahren (wenn man es bis dahin zusammengespart hat). Aus Sicht eines Kreditnehmers. Oder anders herum (aus Sicht des Kreditgebers): Wenn ich jetzt auf die Nutzung meines Geldes verzichte (und zudem ein Ausfallrisiko trage und auch mit einem inflationären Verlust rechnen muß), kann ich für diesen Verzicht eine Gebühr (Zins) verlangen. Oder siehst Du das anders bzw. habe ich da einen Denkfehler ?

Stimmt. Die Inflation ist immer individuell und für jeden verschieden. Das fängt schon mit dem Wohnort an (z. B. Land vs Großstadt) und hört mit den Konsum- und Lebensgewohnheiten auf. 

 

Frage: Warum haben große Vermögen i. d. R. ein kleineres Inflationsrisiko ? Das verstehe ich nicht so recht. Doch nur dann, wenn sie halbwegs gut diversifiziert sind, oder ?

Ich finde, mit dem Warenkorb kann man das eher nicht erklären. Meine Erfahrung: Firmen mit einer hohen Preissetzungsmacht (Porsche, Rolex usw.) langen z. B. im Luxussegment kräftig zu. Teilweise steigen da die Preise heftig. Dagegen sind so manche einfachen Güter des täglichen Bedarfs (auch technische Geräte) eher moderat gestiegen. Mein Eindruck: Der typische Warenkorb eines eher Wohlhabenden (Reisen, Hotels, Taxi, gehobene Gastronomie, Luxusgüter usw.) unterliegt einer höheren Preissteigerungsrate). Deine Meinung dazu würde mich interessieren.

Die "Finanzindustrie" hat sich ziemlich von der Realwirtschaft abgekoppelt. Das wäre ein abendfüllendes Thema ...

:thumbsup:

Wenn er sich zuvor bis unter die Halskrause verschuldet hat ...

In einer Zeit wo man (grundpfandrechtlich gesicherte) Kredite um die 1 % herum bekommt (ich zahle für meinen im letzten Jahr prolongierten Kredit 1,06 % p.a., Volltilger, 10 Jahre, davon verdient die Bank noch ihre Marge) kann ich nicht erwarten dass mir jemand mehr für mein Geld gibt außer er hat es dringend nötig und kann mir keine Sicherheiten geben. Das sind dann keine Zinsen sondern ist eine reine Risikoprämie.

 

Bei der Inflation ging ich doch zu stark von mir und meinesgleichen aus, die nur das kaufen was auch der untere Mittelstand kauft bzw. konsumiert. Da die Sparrate mehr oder weniger nachhaltig investiert wird partiziert man an der Vermögensinflation. Zudem kann man dank Liquidität geschickte Bevorratung (rabattierte Losgrößen, Timing) betreiben und verbrauchsmindernde Investitionen tätigen (wo den Geringverdienern das Geld fehlt) weiter sparen. Wenn die Einkommensreichen ihr Geld tatsächlich für Luxus ausgeben, unterliegt es natürlich einer Inflation die auch nach oben abweichen kann, bei Yachten, Schmuck, teuren Uhren etc. kenne ich mich nicht aus.

 

Für diejenigen die meine Beiträge nicht kennen: Die Kredite dienten ursprünglich der Anschaffung von Solarkraftwerken, die Zinsen sind steuerlich absetzbar. Auf der Anlagenseite bespare ich Banksparpläne und Bausparer (ursprünglich geplant um die Kredite abzulösen, aber Zuteilung nicht angenommen) deren Zinsen höher und dank Abgeltungssteuern steuerlich günstiger sind. Meine Kreditzinsen liegen unter der offiziellen Inflationsrate, die Guthabenzinsen oberhalb. Speziell bei den (alten) DKB-Sparplänen kann ich Vorauszahlungen bis zu 3 Jahren leisten und bei Geldbedarf auch wieder zurückfordern (bis monatlich 2000 € pro Sparplan sofort, mit 3monatiger Kündigung alles), ist eine Art gutverzinstes Quasi-Tagesgeld. Deshalb reicht mir eine Monatseinnahme bzw. -ausgabe als zinsloser Puffer. Die Sparguthaben übersteigen die Kredite mittlerweile deutlich.

 

 

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tom1956
vor 2 Stunden schrieb Kolle:

In einer Zeit wo man (grundpfandrechtlich gesicherte) Kredite um die 1 % herum bekommt (ich zahle für meinen im letzten Jahr prolongierten Kredit 1,06 % p.a., Volltilger, 10 Jahre, davon verdient die Bank noch ihre Marge) kann ich nicht erwarten dass mir jemand mehr für mein Geld gibt außer er hat es dringend nötig und kann mir keine Sicherheiten geben. Das sind dann keine Zinsen sondern ist eine reine Risikoprämie.

 

Bei der Inflation ging ich doch zu stark von mir und meinesgleichen aus, die nur das kaufen was auch der untere Mittelstand kauft bzw. konsumiert. Da die Sparrate mehr oder weniger nachhaltig investiert wird partiziert man an der Vermögensinflation. Zudem kann man dank Liquidität geschickte Bevorratung (rabattierte Losgrößen, Timing) betreiben und verbrauchsmindernde Investitionen tätigen (wo den Geringverdienern das Geld fehlt) weiter sparen. Wenn die Einkommensreichen ihr Geld tatsächlich für Luxus ausgeben, unterliegt es natürlich einer Inflation die auch nach oben abweichen kann, bei Yachten, Schmuck, teuren Uhren etc. kenne ich mich nicht aus.

Vielen Dank für Deine Anmerkungen. Darüber werde/muß ich mal in Ruhe nachdenken ...

vor 2 Stunden schrieb Kolle:

 

Für diejenigen die meine Beiträge nicht kennen: Die Kredite dienten ursprünglich der Anschaffung von Solarkraftwerken, die Zinsen sind steuerlich absetzbar. Auf der Anlagenseite bespare ich Banksparpläne und Bausparer (ursprünglich geplant um die Kredite abzulösen, aber Zuteilung nicht angenommen) deren Zinsen höher und dank Abgeltungssteuern steuerlich günstiger sind. Meine Kreditzinsen liegen unter der offiziellen Inflationsrate, die Guthabenzinsen oberhalb. Speziell bei den (alten) DKB-Sparplänen kann ich Vorauszahlungen bis zu 3 Jahren leisten und bei Geldbedarf auch wieder zurückfordern (bis monatlich 2000 € pro Sparplan sofort, mit 3monatiger Kündigung alles), ist eine Art gutverzinstes Quasi-Tagesgeld. Deshalb reicht mir eine Monatseinnahme bzw. -ausgabe als zinsloser Puffer. Die Sparguthaben übersteigen die Kredite mittlerweile deutlich.

 

 

Eine wahrhaft nette Ausgangsposition. Hast Du das strategisch analysiert, antizipiert und dann so gestrickt oder ist das eher ein Windfall-Profit ?

 

Für wenn tust Du Dir diese eher unternehmerische Tätigkeit (in doch fortgeschrittenem Alter) noch an ? 

Spaß an der Freunde auch am finanziellen "Basteln" ? Finanziell autark bleiben auch im Alter und der Familie (finanziell) nicht zur Last fallen ? Ein solides Erbe hinterlassen ? Oder ...?

 

Zugegebenermaßen: Sehr persönliche fast indiskrete Fragen, aber als selbst inzwischen alter Esel beschäftigen mich diese Fragen in letzter Zeit zunehmend ...

 

Beste Grüße

Tom

 

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Kolle
· bearbeitet von Kolle
Erweiterung
vor 1 Stunde schrieb tom1956:

Eine wahrhaft nette Ausgangsposition. Hast Du das strategisch analysiert, antizipiert und dann so gestrickt oder ist das eher ein Windfall-Profit ?

 

Für wenn tust Du Dir diese eher unternehmerische Tätigkeit (in doch fortgeschrittenem Alter) noch an ? 

Spaß an der Freunde auch am finanziellen "Basteln" ? Finanziell autark bleiben auch im Alter und der Familie (finanziell) nicht zur Last fallen ? Ein solides Erbe hinterlassen ? Oder ...?

 

Zugegebenermaßen: Sehr persönliche fast indiskrete Fragen, aber als selbst inzwischen alter Esel beschäftigen mich diese Fragen in letzter Zeit zunehmend ...

Die Bausparverträge sind ein Windfall-Profit, sie wurden zu 40 % eingezahlt, gegen Kredit verpfändet und als Absicherung gegen steigende Zinsen gedacht. Die Banksparpläne entstanden aus strategischen Überlegungen, nachdem die Bausparkassen sehr restriktiv wurden. Die Diskussionen fanden hier im Forum statt, hauptsächlich hier ->

und hier ->

Schon lange beobachtete ich die Entwicklung der Zinsen und ahnte den Verlauf -> Bekommen wir bald japanische Verhältnisse?

In meinem Stammforum führe ich seit 9 Jahren den Thread Aktuelle Zinsentwicklung der dort zum meistgelesenen Thread wurde. Ich habe mich voll auf fallende Zinsen positioniert. Anm.: Da mein Nick im WPF schon besetzt war, nahm ich hier die Abkürzung.

 

In kleinerem Maßstab war ich schon seit 2004 Betreiber von Solaranlagen und habe das dann 2009/2010 zum Hauptberuf gemacht nachdem ich mit 61 als Schwerbehinderter vorzeitig in Rente gegangen bin. Heute verdiene ich mehr als früher im Job als Dipl.-Ing. Geld war nicht das Motiv sondern die Freude nochmal was Neues anzufangen. Heute betreibe ich 8 PV-Anlagen mit 5000 m² Modulfläche in 4 Bundesländern.

 

 

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tom1956
· bearbeitet von tom1956
vor 10 Stunden schrieb Kolle:

Die Bausparverträge sind ein Windfall-Profit, sie wurden zu 40 % eingezahlt, gegen Kredit verpfändet und als Absicherung gegen steigende Zinsen gedacht. Die Banksparpläne entstanden aus strategischen Überlegungen, nachdem die Bausparkassen sehr restriktiv wurden. Die Diskussionen fanden hier im Forum statt, hauptsächlich hier ->

und hier ->

Schon lange beobachtete ich die Entwicklung der Zinsen und ahnte den Verlauf -> Bekommen wir bald japanische Verhältnisse?

In meinem Stammforum führe ich seit 9 Jahren den Thread Aktuelle Zinsentwicklung der dort zum meistgelesenen Thread wurde. Ich habe mich voll auf fallende Zinsen positioniert. Anm.: Da mein Nick im WPF schon besetzt war, nahm ich hier die Abkürzung.

 

In kleinerem Maßstab war ich schon seit 2004 Betreiber von Solaranlagen und habe das dann 2009/2010 zum Hauptberuf gemacht nachdem ich mit 61 als Schwerbehinderter vorzeitig in Rente gegangen bin. Heute verdiene ich mehr als früher im Job als Dipl.-Ing. Geld war nicht das Motiv sondern die Freude nochmal was Neues anzufangen. Heute betreibe ich 8 PV-Anlagen mit 5000 m² Modulfläche in 4 Bundesländern.

 

 

Lieber Kolle, vielen Dank für die Informationen ! Damit werde ich mich mal beschäftigen. Das ist ja massig Lesestoff ...

 

... und reicht teilweise ewig zurück (z. B. "Bekommen wir bald japanische Verhältnisse"; aus 2005 (!)). Aus der Retrospektive gesehen: Putzig damals die Formulierung "mit 124, 35 notiert der Euro-Bund-Future auf einem Allzeithoch". Beobachte ich ehrlich gesagt nicht so genau. Aber wie notiert der heute ? Bei über 160, 00 auf jeden Fall oder schon bei roundabout 165 ,00 ? 

 

Übrigens: In der Beobachtung dieser langen Linie sehe ich eine gewisse Parallele zwischen uns. So habe ich mich beispielsweise auch schon vor über 20 Jahren intensiv mit dem Euro-Thema beschäftigt, da ich befürchtete, dies wird zu ganz massiven Verwerfungen führen ... und (wie Du auch) versucht mich auf meine Art zu positionieren.

 

Denke fast, daß ist Dir noch etwas besser gelungen als mir. Wenn ich mit meiner damaligen Positionierung auch nicht so ganz schlecht gefahren bin.

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Kolle

Off Topic: Da der Threadstarterin AndreaP geholfen wurde, können wir hier unsere allgemeinen Gedanken ruhig äußern.

 

Die meisten von uns haben ja nicht täglich mit Gelddingen zu tun und vermutlich hat jeder von uns in Gelddingen schon Fehler gemacht, aber manchmal ist es auch einfach glücklich gelaufen weil wir intuitiv oder nicht das richtige zur richtigen Zeit getan haben was man erst in der Retroperspektive sieht.

 

Fehler haben auch was positives wenn man daraus lernt. Den größten Mist habe ich durch Blauäugigkeit und unreflektiertem Handeln in der Zeit des Neuen Marktes gebaut und das hat mich rund 2 Jahresnettogehälter gekostet. Den zweitgrößten Mist habe ich gebaut, als ich einen Teil der Verkaufserlöse in die Beteiligung von Windparkparkanlagen (geschlossene Fonds) gesteckt habe. Damals war ich etwas über 50 Jahre alt, das Alter wo ich ursprünglich den Job an den Nagel hängen und von meinem Kapital leben wollte. Haus und vermietete ETW waren bezahlt, das Ende der Ausbildung/Studium von 2 der 3 Kinder war absehbar.

 

Lebensplanungsmäßig stand ich praktisch vor einem Trümmerhaufen und habe ein Jahr lang nirgendwo mehr etwas investiert sondern nur noch mit Tagesgeld gespart. Sparquote ~50 % vom Netto. Die große Karriere im Job war vorbei weil mein einstiges Arbeitsgebiet im Computerbereich (Hardwarentwicklung von Recheneinheiten, neuronale Netze etc.) zurückgefahren und durch billigere Fremdrechner ersetzt wurde, PCs verdoppelten jedes Jahr die Rechenleistung und konnten die Anforderungen inzwischen erfüllen. Ich habe mich dann beim Betriebsrat engagiert und wurde Vorsitzender. Ich habe dort u.a. die betriebliche Altersvorsorge initiiert (Unterstützungs- und Pensionskasse) und selbst massiv eingezahlt. Die Rente war gesichert, mit etwas Miete und Kapitaleinnahmen wäre ich ausgekommen. Die Solaranlage auf dem Haus hat mich begeistert, ich habe dann eine Bürgersolaranlage initiiert und so bin ich auf den Solartrip gekommen. Im Photovoltaikforum traf ich auf Gleichgesinnte, ich kam in den inneren Kreis, da waren auch ein Anwalt und ein Steuerberater dabei und wir halfen uns gegenseitig. Wir waren Pioniere, das Modell PV auf Pachtdächern war neu und ohne Vorbild. Ich der Techniker, der Anwalt für die Pachtverträge und der Steuerberater für die Finanzen. Ende 2009 ging ich mit 61 in Rente, ließ mir die Betriebsrente auszahlen und nahm (solange ich noch arbeitete!) noch einen Kredit von ~500 T€ auf (da wurde ich schon wieder mutiger...)

 

Was ich gelernt habe:

- sei vorsichtig und werde nicht gierig

- mache nur Dinge die du verstehst

- gib kein Geld in fremde Hände (Beteiligungen etc.)

- niemand schenkt dir Geld auf dem Kapitalmarkt, alle wollen deines

- mache nicht das was alle anderen machen (Flaschenhals, Blasen), finde deinen eigenen Weg

 

Bei meinen Sparprodukten war die erste Regel "binde dich nicht", alle haben eine 3monatige Kündigungsfrist. Alle sind sehr lange besparbar, also frisches Geld zu alten Zinsen. Mit der Einlagensicherung hadere ich noch. Die Kredite sind inzwischen stark abgebaut. Durch die Guthaben konnte ich auf lange Zinsfestschreibungen verzichten, die verbleibenden Kredite wurden immer billiger. Ich bin saniert.

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Heureka
Am 3.9.2017 um 14:40 schrieb tom1956:

[..] wenn man einstmals bei Null begonnen hat ... Ganz ehrlich: Nach meiner jetzigen Erfahrung ist es schon ziemlich schwer (nach Inflation und Steuern und auch Krisen) überhaupt ein Vermögen aufzubauen. Noch schwerer erscheint mir aber inzwischen eine vernünftige und sinnvolle Verwendung (Schenkung, Erbe, Stiftung usw.), wenn man es nicht selbst verbrauchen kann. Und selbst ein "kontrollierter Vermögensverzehr" fällt vielen ziemlich schwer, die sich zuvor immer nur um den Vermögenszuwachs gekümmert haben. Hab ich schon mehrfach in meinem Umfeld beobachtet. Leider. [..]

Eine Stiftung gibt es in vielen Ausprägungen, ist aber mit Bürokratie etc. verbunden - ZUstiftungen können da nach dem Finden einer "passenden", bereits vorhandenen Stiftung die bessere Lösung sein.

Allen Stiftungen gemeinsam ist derzeit - weltweit ( https://www.wertpapier-forum.de/topic/19104-depotgewichtung-nach-swensen-modifiziert-sinnvoll/ ) - das Problem des Kapitalerhalts unter Zahlung der laufenden Kosten, also quasi auch ein Inflationsausgleich unter Erwartung einer "sicheren" Rendite von 3-4 Prozent p.a.

 

Aktiv gemanagte Stiftungs-Fonds gibt es schon viele, neben dem altbekannten und bewährten „Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen“ wurde von Shareholder Value am 1.9.17 der "Frankfurter Stiftungsfonds" neu aufgelegt, und zwar auch eine *steuerbefreite* Anteilsklasse für Stiftungen (ISIN: DE000A2DTMQ9).
 

 

Wenn man tyrs Beiträge hier so liest - mehr ins Risiko gehen, höhere Aktienquote -, fühlt man sich an die Strategieänderung der norwegischen Staatsfonds erinnert. ;)

Siehe hierzu:

 

Und im Folgenden übrigens der Link zum FAS-Artikel: http://www.faz.net/aktuell/finanzen/finanzmarkt/diskussion-ueber-indexfonds-zwei-finanzexperten-im-streitgespraech-15180373.html

U.a. tyr würde sicherlich Stiftungen und den Norwegern ETFs empfehlen, bei allem andern würde eher die Hölle zufrieren. :D

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tom1956

@Kolle

 

Lieber Kolle, vielen Dank für Deine ehrlichen und offenen Worte. Wie stets sehr interessant - und für viele jünger Leser hier sicherlich zudem sehr instruktiv.

Antworte darauf gerne später. Im Moment bin ich einfach zu platt und todmüde.

 

LG Tom

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tom1956
Am ‎05‎.‎09‎.‎2017 um 12:47 schrieb Kolle:

Off Topic: Da der Threadstarterin AndreaP geholfen wurde, können wir hier unsere allgemeinen Gedanken ruhig äußern.

:thumbsup:

Am ‎05‎.‎09‎.‎2017 um 12:47 schrieb Kolle:

Was ich gelernt habe:

- sei vorsichtig und werde nicht gierig

- mache nur Dinge die du verstehst

- gib kein Geld in fremde Hände (Beteiligungen etc.)

- niemand schenkt dir Geld auf dem Kapitalmarkt, alle wollen deines

Deine "Finanzregeln" ähneln den meinen auf verblüffende Weise. So blieb mir der Neue Markt und die Dotcom-Blase erspart, habe stets einfach und pur investiert, mich von Beteiligungen, geschlossenen Fonds usw. ferngehalten, ebenso von dem letzten Hype "Mittelstandanleihen" (warum sollte mir jemand 7% zahlen, wenn es das Geld am Markt für solide Unternehmen für 2% gibt).

Am ‎05‎.‎09‎.‎2017 um 12:47 schrieb Kolle:

- mache nicht das was alle anderen machen (Flaschenhals, Blasen), finde deinen eigenen Weg

Denke, das ist wahrscheinlich der wichtigste Punkt. Mach Dir ein eigenes Bild. Wenn Du dann ein Big-Picture hast, folge diesem Bild konsequent, egal was die anderen sagen.

Einfaches und defensives Denken stehen erfolgreichem Investieren grundsätzlich nicht im Weg. Als ich meinem eurokritischen Bild gefolgt bin, habe ich nicht gedacht, wie kann ich da maximal profitieren, sondern wie kann ich mich schützen. Also, wie werde ich möglichst wenig verlieren. Essen und Trinken müssen die Menschen immer (so habe ich Nestle aufgestockt), Medikamente braucht es immer (so einige Pharma-Titel dazu genommen), Menschen müssen immer wohnen und brauchen daher ein Dach über dem Kopf (so hab ich vermehrt in Immobilien investiert), was ist das letzte, ultimative Geld seit Jahrtausenden (so meine Goldquote erhöht) usw. Diese einfache Sicht war jedenfalls nicht ganz schlecht.

Am ‎05‎.‎09‎.‎2017 um 12:47 schrieb Kolle:

 

Ich bin saniert.

Ein toller Satz, wenn man das so sagen kann. Vor allen Dingen nach einem Finanz- und Arbeitsleben wie dem Deinen mit doch einigen ganz erheblichen Brüchen und Friktionen - die Du offen geschildert hast. Deine Niederlagen auf der Finanzseite (Neuer Markt, Geschlossene Fonds) waren dann vielleicht die beste Voraussetzung und Basis Deiner späteren Erfolge. Auch das Du Dich beruflich noch mal neu orientiert hast (Betriebsrat, Initiierung der BAV) finde ich prima. Am meisten imponiert mir aber, daß Du sozusagen obwohl schon "Rentner", noch mal sozusagen "unternehmerisch" tätig geworden bist (für das Modell PV) - und dazu sogar noch einen stattlichen Kredit aufgenommen hast. Genug der Komplimente ...

 

Um auch persönlich zu werden: Mein großes Glück (das habe ich als Bub natürlich völlig anders gesehen) war in der Retrospektive betrachtet, daß ich einfach mittellos war. Als Kind Zeitungen austragen oder Autos waschen, schärft den Blick. Für das Leben und das Geld. Denknotwendig kann es von da (fast) nur nach oben gehen. So gesehen, dann doch keine schlechte Ausgangsposition. Da ist bei manchen Himbeerbubis schon deutlich schwieriger, z. B. finanziell noch erfolgreicher zu werden als es die reichen Eltern ohnehin schon waren. Aber auch das kann man nicht pauschalieren: Kenne Erben, die nach dem Erbe richtig losgelegt und das Erbe nicht verbraten sondern inzwischen vervielfacht haben.

 

Stichwort Einlagensicherung: Damit hadere ich auch noch (z. B. über die runtergefahrene Einlagensicherungssumme bei den Bausparkassen hatten wir uns hier schon unterhalten). Eh ein Possenspiel für die breite Masse. Aber was soll man machen, wenn man auch die Szenarien "Rezession, Deflation, Depression" abbilden will. Da landet man eben schnell bei Bankeinlagen ...

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Kolle
vor 18 Minuten schrieb tom1956:

Einfaches und defensives Denken stehen erfolgreichem Investieren grundsätzlich nicht im Weg. Als ich meinem eurokritischen Bild gefolgt bin, habe ich nicht gedacht, wie kann ich da maximal profitieren, sondern wie kann ich mich schützen. Also, wie werde ich möglichst wenig verlieren.

Die Denkweise kommmt mir sehr bekannt vor. :lol: Da kam ich leider erst später drauf, fast zu spät...

 

Eurokritisch bin ich allerdings nicht, den wünschenswerten Prozess der EU sehe ich ohne Euro in der Sackgasse. Nur wie es gemacht und gehandhabt wird ist teilweise dilettantisch, aber heilbar. Mein Wohnort war früher Grenzland, jetzt lebe ich mitten in Europa. Ich arbeite aktiv in regionalen Gremien mit und bin Mitglied der Europaunion. Den Friedensprozess sehe ich nicht als selbstverständlich an und bin auch bereit etwas dafür zu tun und zu geben. Ich will nicht in einer Umgebung leben wo es viel Armut bzw. Unterschiede von arm/reich gibt. Auch für unsere exportorientierte Wirtschaft ist der Euro ein großer Vorteil (und derzeit leider auch ein Nachteil für wirtschaftsschwächere Länder). Deutschland hat wertvolle Erfahrungen gesammelt mit der Integration im eigenen Land (Wiedervereinigung) und kriegt das langfristig auch mit Europa hin. Und überhaupt: Den Rentnern in Deutschland ging es nie besser als heute.

 

In der Kindheit/Jugend war ich nicht nur mittellos, ich war (krankheitsbedingt) unterernährt und besuchte nur eine 8jährige Volksschule. Danach Lehre, Facharbeiter, Berufsaufbauschule abends/samstags, später FH und mit 27 an die Uni. Gut Geheiratet.;)

 

Als Rentner fühle ich mich richtig gut noch nicht ausgemustert und abkommandiert ins Freizeitschlaraffenland. Finanziell sorgenfrei aber nicht reich oder sowas. "Ehrlich" reich wird man sowieso nur mit Multiplatoren (Unternehmen gründen und viele Mitarbeiter beschäftigen, Software einmal schreiben und 10.000 mal verkaufen oder sonstwie expandieren, Dinge machen wo andere brauchen und dafür bezahlen). Die größten Sorgen bereitet mir der Umgang mit den knappen Ressourcen und der Klimawandel, das hält der stärkste Planet nicht lange aus. Im kleinen Rahmen will ich das nicht noch verstärken sondern Vorbild sein für die Leute in der Umgebung, nicht oberlehrerhaft und ohne Zeigefinger. Ehrlich vorleben und aufklären ohne andere zurechtzuweisen wie es einige Mitstreiter beim BUND tun. Bei jungen Leuten finde ich Gehör, bei älteren eher weniger.  Aber jetzt wird es völlig OFF TOPIC.:-*
 

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chaosmuc
Am 3.9.2017 um 21:19 schrieb tom1956:

Einen Link habe ich im Internet dazu nicht gesehen. Glaube auch, die FAZ am Sonntag hat eine eigene Redaktion.

Das ausführliche Interview wird sicherlich bald auch in das Internet diffundieren.

Das ist inzwischen passiert:

vor 6 Stunden schrieb Back-Broker:

Hallo,

 

ist dies der Hauptbattlethread aktive Aktienanlage vs. ETF? ^_^

 

Vielleicht passt dann dieses schöne Streitgespräch aus der FAZ hier hinein.

 

MfG

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Kolle

Wenn wir schon allgemein diskutieren, passt auch der Blog: 7 Gründe warum Privatanleger erfolgreicher investieren als Fondsmanager

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tom1956
· bearbeitet von tom1956
Am ‎06‎.‎09‎.‎2017 um 19:05 schrieb Kolle:

Eurokritisch bin ich allerdings nicht, den wünschenswerten Prozess der EU sehe ich ohne Euro in der Sackgasse.

Das sehe ich leider skeptischer. Ich wüßte Nichts (außer dem Umgang mit der Flüchtlingskrise), was Europa mehr gespalten hat. Die EU könnte also gerade wegen dem Euro immer weiter in die Sackgasse geraten. Europa wird man nicht über das Geld oder die Währung einigen können - einer der Punkte, bei denen ich mit Gregor Gysi übereinstimme ... Sehens- und hörenswert seine Rede im Bundestag (1998) zur Euroeinführung.

Zitat

Nur wie es gemacht und gehandhabt wird ist teilweise dilettantisch

Volle Zustimmung.

Zitat

aber heilbar.

Der Frage ist nur, wie !? Eine gemeinsame Wirtschafts- und Fiskalunion mit EU-Finanzminister und Durchgriffsrechten wäre so ein Weg. Die Deutschen wären dazu (wahrscheinlich) sogar bereit. Aber glaubst Du ernsthaft, daß z. B. ein Land wie die Grande Nation sich ihre Haushaltsplanung aus Brüssel diktieren läßt !?

Zitat

Ich arbeite aktiv in regionalen Gremien mit und bin Mitglied der Europaunion.

Mein Kompliment !

Zitat

Den Friedensprozess sehe ich nicht als selbstverständlich an und bin auch bereit etwas dafür zu tun und zu geben.

Ob dafür aber eine gemeinsame Währung eine "conditio sine qua non" ist, wage ich zu bezweifeln. Aussagen wie "scheitert der Euro, dann scheitert Europa" oder "ohne Euro führen wir wieder Kriege in Europa" halte ich für völlig überzogen.

Zitat

Auch für unsere exportorientierte Wirtschaft ist der Euro ein großer Vorteil (und derzeit leider auch ein Nachteil für wirtschaftsschwächere Länder).

Da bin ich mir nicht sicher. Die frühere permanente Aufwertung der DM (besser gesagt das Geschäftsmodell "Abwertung gegenüber der DM" vieler Länder) wirkte wie eine Produktivitätspeitsche. Da es sukzessive geschah, konnte man sich darauf einstellen mit einer kontinuierlich wachsenden Produktivität. Mein Eindruck jetzt: Der Euro ist für uns zu "leicht" und für die mediterranen Ländern zu "schwer". Wie sich das Ganze langfristig auf die Produktivität in Deutschland auswirkt, wird die Zukunft zeigen. 

Zitat

.... und kriegt das langfristig auch mit Europa hin.

Wenn Du damit meinst, wir können uns mit der EU und dem Euro arrangieren, meine volle Zustimmung. Wenn Du damit aber meinst, Deutschland kann Europa und den Euro retten, dann sehe ich das sehr kritisch. Selbst wenn das schaffbar wäre (was ich nicht glaube), dann würde dies eine noch größere deutsche Dominanz bedeuten (als ohnehin jetzt schon). Ob dies für Europa wirklich gut wäre ?

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Und überhaupt: Den Rentnern in Deutschland ging es nie besser als heute.

Den heutigen Rentnern auf jeden Fall. Altersarmut wird aber in ein oder zwei Jahrzehnten wieder ein Thema werden. Da bin ich mir fast sicher.

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Danach Lehre, Facharbeiter, Berufsaufbauschule abends/samstags, später FH und mit 27 an die Uni. Gut Geheiratet.;)

Hoffe, Du meinst damit nicht nur oder hauptsächlich finanzielle Aspekte ;). Im Ernst: Ein wichtiger Punkt. Kenne beispielsweise diverse Selbständige/Freiberufler den haben ein oder zwei Scheidungen finanziell das Genick gebrochen. 

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"Ehrlich" reich wird man sowieso nur mit Multiplatoren (Unternehmen gründen und viele Mitarbeiter beschäftigen, Software einmal schreiben und 10.000 mal verkaufen oder sonstwie expandieren, Dinge machen wo andere brauchen und dafür bezahlen).

Stimmt. Das mit den Multiplikatoren ist auch meine Erfahrung. Es ist aber schon erstaunlich, was man selbst als "Einzelkämpfer" erreichen kann. Wenn man 30 oder 40 Jahre sehr gut verdient, sich um sein Geld intensiv kümmert - und auch etwas Fortune hat. Wobei: Was ist schon reich ? Wie sang mal eine Band: Richtig reich ist nur der Scheich ...

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Die größten Sorgen bereitet mir der Umgang mit den knappen Ressourcen und der Klimawandel, das hält der stärkste Planet nicht lange aus. Im kleinen Rahmen will ich das nicht noch verstärken sondern Vorbild sein für die Leute in der Umgebung, nicht oberlehrerhaft und ohne Zeigefinger. Ehrlich vorleben und aufklären ohne andere zurechtzuweisen wie es einige Mitstreiter beim BUND tun. Bei jungen Leuten finde ich Gehör, bei älteren eher weniger.  Aber jetzt wird es völlig OFF TOPIC.:-*

 

Vorleben ist eh der einzige Weg, der etwas bewirkt. Dürfte übrigens in der Kindererziehung ebenso sein. Dein Engagement hat meinen vollen Respekt. Über die ein oder andere Spende (immerhin) komme ich nicht leider hinaus ... Früher dachte ich immer, irgendwann wird dein Geld für dich arbeiten. Jetzt arbeite ich für mein Geld (bzw. dessen Erhaltung) :huh:. Das habe ich mir anders vorgestellt. Zu Banken habe ich aber (seit meinen traurigen "Beratungsgesprächen" vor der Euroeinführung) kein Vertrauen mehr. Und bei externen Verwaltern greift im weitesten Sinn Dein Rat Nr. 3 "Gib dein Geld nicht in fremde Hände". Ein Ansatz wäre eine eigene VV (um ein so geschwollenes Wort wie Family-Office zu vermeiden). Dazu bin ich aber ein zu kleines Fischlein. Irgendwann wird es aber nicht mehr anders gehen (Stichwort z. B. Hausverwaltung). So werde ich zunächst wohl oder übel selbst weiterbasteln, solange es die Form noch erlaubt ...

 

Alles Off-Topic - aber eventuell vertretbar, da die Frage der Themenstarterin längst beantwortet ist.

Eventuell auch interessant für die Jüngeren hier. Das Einzige was nämlich sicher ist: Alt werden die (hoffentlich) auch irgendwann mal ...

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Kolle
· bearbeitet von Kolle
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Am 8.9.2017 um 11:05 schrieb tom1956:

Der Frage ist nur, wie !? Eine gemeinsame Wirtschafts- und Fiskalunion mit EU-Finanzminister und Durchgriffsrechten wäre so ein Weg. Die Deutschen wären dazu (wahrscheinlich) sogar bereit. Aber glaubst Du ernsthaft, daß z. B. ein Land wie die Grande Nation sich ihre Haushaltsplanung aus Brüssel diktieren läßt !?

Eine Wirtschafts- und Fiskalunion sehe ich ebenfalls als gangbaren Weg und früher oder später wird sie auch kommen, vermutlich sind anfangs nicht alle dabei ("Europa der verschiedenen Geschwindigkeiten"), aber ohne Frankreich wäre das sinnlos. Die zu große Dominanz der Deutschen würde auch dadurch gemildert, wenn mal zwischendurch "Nichtdeutsche" EU-Finanzminister sind. Die Staaten der USA sind auch sehr unterschiedlich und haben eine gemeinsame Währung. Heute gehören Staaten dem Volk, das war nicht immer so. Historisch waren große Teile Europas bereits ein einheitliches Staatsgebilde mit gleichen Grundwerten und ähnlicher Kultur, das durch Erbteilung (Privtatinteressen) zerstückelt wurde. Da kommt nun wieder zusammen was zusammengehört. Wann, wenn nicht jetzt? Wer, wenn nicht wir? Reibung durch Sprache etc. ist normal aber lösbar und endlich. Bei allen Veränderungen gibt es Gewinner und Verlierer da müssen und können wir ausgleichen weil es mittelfristig viel mehr Gewinner als Verlierer gibt. Vielleicht bin ich durch meine vielen Reisen in Europa auch mental "vorbelastet", ich genieße die offenen Grenzen und den weitgehenden Währungsraum, das war nicht immer so. Eine schwierige Mission steht mir mit Polen im Oktober noch bevor, die Entwicklungen dort (und in einigen anderen Ländern wie z.B. Ungarn) gefallen mir nicht, das Thema Türkei hat sich wohl durch Erdogan erledigt. Aber jetzt sind wir nicht mehr im Wertpapierforum...

 

Zitat

Früher dachte ich immer, irgendwann wird dein Geld für dich arbeiten. Jetzt arbeite ich für mein Geld (bzw. dessen Erhaltung) :huh:. Das habe ich mir anders vorgestellt.

Ich mir früher auch, aber sowas funktioniert nur solange wie es wenig Geldbesitzer und viele Geldabhängige gibt (große geöffnete Schere Arm/Reich). Geld ist heute nur noch ein wichtiges Schmiermittel um die Wirtschaft verbrauchsorientiert in Gang zu halten. Als kurzfristiger Speicher für wenige Jahre ist Geld tauglich, als passiver Speicher der automatisch wächst taugt Geld nichts mehr, im Gegenteil wird es schleichend entwertet. Dafür wird Arbeit wieder besser honoriert. Konsequenz: Wer sein Geld erhalten will muss dafür arbeiten. Trostpflaster: Er bekommt es ja billiger als diejenigen die sich Geld über eine Bank besorgen müssen (ich und einige andere sind durch alte Sparpläne zeitlich befristet ein glücklicher Sonderfall).

 

Zu Banken selbst habe ich eine ähnliche Meinung, aber die teilweise aufgeblähte kundenfeindliche Struktur ist am bröckeln.

 

Mittagessen, Schluss.:-*

 

 

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tom1956
vor einer Stunde schrieb Kolle:

Historisch waren große Teile Europas bereits ein einheitliches Staatsgebilde mit gleichen Grundwerten und ähnlicher Kultur, das durch Erbteilung (Privtatinteressen) zerstückelt wurde. Da kommt nun wieder zusammen was zusammengehört.

Das mit den gleichen Grundwerten sehe ich etwas skeptischer. Schon z. B. beim Thema Geld gibt es historisch gewachsene Unterschiede zwischen Weich- und Hartwährungsländern. Auch ein ganz unterschiedlicher Umgang mit Regeln und Verträgen sowie sehr unterschiedliche Auffassungen zu einer vernünftigen Wirtschaftspolitik (da trennen z. B. Frankreich und Großbritannien Welten; wenn man zynisch wäre, könnte man sagen, macht nix mehr nach dem Brexit ...)

vor einer Stunde schrieb Kolle:

 

Eine schwierige Mission steht mir mit Polen im Oktober noch bevor, die Entwicklungen dort (und in einigen anderen Ländern wie z.B. Ungarn) gefallen mir nicht ...

Womit wir wieder bei den von Dir zitierten "gemeinsamen Werten" wären. Wenn Du schon Polen als ein Mitglied der Visegrad-Länder ansprichst: Habe mir mal das EuGH-Urteil durchgelesen. Und da ging es explizit nur um die Verteilung von 120 tsd. Flüchtlingen ausschließlich aus Bürgerkriegsgebieten mit guten und besten Aussichten auf Asyl. Davon haben die Visegrad-Länder aufgenommen: Polen: 0, Ungarn: 0 und Tschechien: 12 ... Soviel zu den gemeinsamen Werten ...

vor einer Stunde schrieb Kolle:

 

Geld ist heute nur noch ein wichtiges Schmiermittel um die Wirtschaft verbrauchsorientiert in Gang zu halten. Als kurzfristiger Speicher für wenige Jahre ist Geld tauglich, als passiver Speicher der automatisch wächst taugt Geld nichts mehr, im Gegenteil wird es schleichend entwertet.

Die Gefahr war schon früher immer vorhanden. In Zeiten ohne Zinsen und der Finanziellen Repression ist die Wertaufbewahrungsfunktion bzw. der Schatzcharakter fast völlig verschwunden.

vor einer Stunde schrieb Kolle:

 

Dafür wird Arbeit wieder besser honoriert.

Was nicht schlecht sein muß. Wobei die Gelehrten sich noch streiten, ob Piketty wirklich richtig liegt ...

vor einer Stunde schrieb Kolle:

 

Konsequenz: Wer sein Geld erhalten will muss dafür arbeiten.

So sieht es wohl aus.

vor einer Stunde schrieb Kolle:

Trostpflaster: Er bekommt es ja billiger als diejenigen die sich Geld über eine Bank besorgen müssen

Sehe ich ähnlich. Auch eine Verteilungswirkung der Notenbankpolitik. Wer Sicherheiten bieten kann, erhält Geld zu sehr günstigen Zinsen. Wer seinen Dispo überzieht, ist meist zweistellig dabei ...

vor einer Stunde schrieb Kolle:

 

(ich und einige andere sind durch alte Sparpläne zeitlich befristet ein glücklicher Sonderfall).

Gratuliere für diese Weitsicht. Das ist mir nicht gelungen. Wenigstens habe ich mein Vermögen insgesamt noch rechtzeitig umstrukturiert. Besser als nix.

vor einer Stunde schrieb Kolle:

 

Zu Banken selbst habe ich eine ähnliche Meinung,

Einfach zu viele schlechte persönliche Erfahrungen aber auch schlimme Beispiele in meinem Umfeld. Da führt für mich jedenfalls leider auch kein Weg mehr zurück.

 

vor einer Stunde schrieb Kolle:

 

aber die teilweise aufgeblähte kundenfeindliche Struktur ist am bröckeln.

Die neue Bankwelt (Fintecs) könnte spannend werden. Einige Jahre wird es noch brauchen bis zum großen Wandel. Kommt als alter Esel für mich zu spät.

vor einer Stunde schrieb Kolle:

 

Mittagessen, Schluss.

Hoffe, es hat Dir gemundet. Trinke jetzt einen Kaffee und gönne mir (nach Verzicht aufs Mittagessen) wenigstens ein paar Kekse ...

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Kolle
vor 20 Stunden schrieb tom1956:

Das mit den gleichen Grundwerten sehe ich etwas skeptischer. Schon z. B. beim Thema Geld gibt es historisch gewachsene Unterschiede zwischen Weich- und Hartwährungsländern. Auch ein ganz unterschiedlicher Umgang mit Regeln und Verträgen sowie sehr unterschiedliche Auffassungen zu einer vernünftigen Wirtschaftspolitik (da trennen z. B. Frankreich und Großbritannien Welten; wenn man zynisch wäre, könnte man sagen, macht nix mehr nach dem Brexit ...)

 

Historische Unterschiede beim Umgang mit Geld gibt es und wird es weiterhin geben, ein später wirksamer freier Markt gleicht das über die Zinsen und Binnenpreise aus. Die Lernfunktion sollte man nicht unterschätzen, der Generationenwechsel hilft. Griechenland z.B. wird lernen müssen seine Steuern wirkungsvoll einzutreiben. Den Brexit bedaure ich und meine Freunde in England ganz besonders.

vor 20 Stunden schrieb tom1956:

Womit wir wieder bei den von Dir zitierten "gemeinsamen Werten" wären. Wenn Du schon Polen als ein Mitglied der Visegrad-Länder ansprichst: Habe mir mal das EuGH-Urteil durchgelesen. Und da ging es explizit nur um die Verteilung von 120 tsd. Flüchtlingen ausschließlich aus Bürgerkriegsgebieten mit guten und besten Aussichten auf Asyl. Davon haben die Visegrad-Länder aufgenommen: Polen: 0, Ungarn: 0 und Tschechien: 12 ... Soviel zu den gemeinsamen Werten ...

 

Die EU ist eine freiwillige Staatengemeinschaft. Mit Vor- und Nachteilen. Mit Rechten und Pflichten. Rosinenpickereien zulasten der übrigen Länder dürfen nicht geduldet werden sonst bricht die gesamte Gemeinschaft auseinander. Polen und andere Ostländer haben mit egoistischem Verhalten mehr zu verlieren als zu gewinnen. Eine EU mit 20 willigen Staaten ist mir lieber als eine mit 40 wo sich ein Teil "unkameradschaftlich" verhält. Das wird bei unserem Besuch ein spannendes Thema, wir (die Europaunion) diskutieren mit Vetretern aus Politik und Unternehmen um uns ein eigenes Bild der Lage zu machen.

 

Ganz allgemein zu Geld und Finanzen: Was wir gerade erleben ist ein Paradigmenwechsel, den man mit unserer traditionellen Denkweise alleine nicht mehr darstellen kann. Meine Skepsis verringert sich mit jedem Tag wo es funktioniert. Ist nicht EU- oder eurospezifisch sondern ein weltweiter Prozess, in Japan schon seit 27 Jahren. Ein gewaltiges Experiment wo wir den Ausgang nicht kennen. Vermutlich gehen alle Staatsverbindlichkeiten in die Notenbanken über. Der einzelne muss erkennen, dass sein Geldvermögen nur eine Zahl ist. Wichtig ist auf mittlere Sicht echtes anfassbares Vermögen daraus zu machen. Du hast deine mehr oder weniger inflationsgeschützten Wohnungen, meine Solaranlagen fallen nach und nach (2025 bis 2033) aus der Förderung raus, sie sind der Inflation gnadenlos ausgeliefert weil der Verkaufspreis jeder kWh festgeschrieben ist. Mein Ansatz war aber immer schon einen möglichst hohen Autarkiegrad zu erreichen. Wohnen (inkl. Werterhalt und Energie) und Essen muss gesichert sein. Den Jungen empfehle ich eine gute Ausbildung, den Berufstätigen eine nachhaltige (nur was dauerhaft gebraucht wird wird dauerhaft bezahlt, Weiterbildung ist Pflicht) Karriere. Wir Alten genießen oder leiden von und mit dem was danach bleibt: inflationsgeschützte Rente, inflationsgeschützes Wohnen, Verzehr von Ersparnissen unter Berücksichtigung von inflations- und steuermäßiger Degradation, im schlimmsten Fall droht Altersarmut.

 

Ob sich Mietwohnungen noch lohnen wenn man sie verwalten lässt weiß ich nicht. PV kann man auch verwalten lassen aber dann lohnt eher ein Verkauf nach §16 EStG (Steuererleichterungen bei Betriebsaufgabe). Gegenüber den Berufstätigen sehe ich auch nicht ein, warum sich die Alten noch bei bester Gesundheit in den alleinigen sog. Ruhestand verabschieden können, ist m.E. auch nicht unbedingt gesund für sie selbst, man entwickelt ein "Scheinleben" losgelöst von Realität und Umgebung. Früher war Urlaub wichtig um Abstand zum Alltag zu gewinnen und zum kreativen Nachdenken, immerwährender Urlaub macht den Abstand zu groß und führt in die Isolation. Aber jetzt werde ich noch Off-Topicer und höre auf. Nur soviel noch: Ein noch berufstätiger Freund fühlte sich ständig gestresst und hatte kürzlich sogar einen Herzinfarkt. In der Reha wurde er nach seinem Urlaubsverhalten gefragt. Er sagte, dass er vier bis 5 mal im Jahr Kurzreisen unternimmt. Der Therapeut fragte dann: "Und wann machen Sie mal Urlaub"? Sein Fazit war, dass jeder mal einen richtigen Urlaub braucht. Wer ihn nicht nimmt, kriegt ihn in der Reha. Sorry für Off Topic!

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foolbar
Am 30.8.2017 um 17:46 schrieb AndreaP:

Hallo zusammen,

 

ich bin mir nicht sicher, ob ich hier im Forum richtig bin.

Für folgende Situation benötige ich Eure Hilfe.

Mein Mann hat sich selbständig gemacht und wir leben gerade noch von einer Abfindung.

Ich möchte € 50.000,- gerne woanders als auf dem Tagegeldkonto anlegen, benötige aber ein bisschen Sicherheit, dass das Geld nicht ganz weg ist. Innerhalb der nächsten 1,5 Jahre werden wir das Geld neben den neune Einnahmen der Selbständigkeit zum Leben benötigen.

Wir haben bereits ein ETF-Depot mit MSCI World und Emerging Markets.

Der Aktienmarkt scheint mir derzeit sehr unsicher.

 

Was meint Ihr? Habt Ihr Ideen?

 

Vielen Dank für Eure Hilfe

und liebe Grüße

Andrea

Tagesgeld und physisches Gold. 

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tom1956
Am ‎11‎.‎09‎.‎2017 um 13:35 schrieb Kolle:

 

Griechenland z.B. wird lernen müssen seine Steuern wirkungsvoll einzutreiben.

Da "lernt" man aber schon sehr, sehr lange ...

Im Ernst: Meine Erfahrung in den mediterranen Ländern geht so. Einerseits: Absolutes Vertrauen in die eigene Familie und intensivster Zusammenhalt. Andererseits: Kein oder kaum Vertrauen in den Staat (da man aus langjähriger Erfahrung - auch gerade z. B. als Staatsbediensteter - weiß, wie dysfunktional der Staat ist). Steuerzahlung ergibt daher keinen Sinn. Steuervermeidung dagegen schon. Oder wir mir ein Bürgermeister (!) aus dem Piemont mal sagte: Damit (Steuerhinterziehung) rettet man doch das Geld vor der Sickergrube Staat. Damit ist alles gesagt ...

Am ‎11‎.‎09‎.‎2017 um 13:35 schrieb Kolle:

Den Brexit bedaure ich und meine Freunde in England ganz besonders.

Für die wirtschaftspolitische Ausrichtung der EU eine Katastrophe, die man nicht schlimm genug einschätzen kann.

Am ‎11‎.‎09‎.‎2017 um 13:35 schrieb Kolle:

Die EU ist eine freiwillige Staatengemeinschaft. Mit Vor- und Nachteilen. Mit Rechten und Pflichten. Rosinenpickereien zulasten der übrigen Länder dürfen nicht geduldet werden sonst bricht die gesamte Gemeinschaft auseinander.

Passiert aber doch ständig. Das sog. "Allmende"-Problem. Das würde übrigens mit Eurobonds noch deutlich schlimmer. "Ich verschulde mich, die anderen haften".

Ganz unabhängig davon: Diese Gemeinschaft wollen so jedenfalls sehr viele nicht, eher Separation. Da kann man bei der Lega-Nord anfangen und (ganz aktuell !) bei Katalonien aufhören.

Am ‎11‎.‎09‎.‎2017 um 13:35 schrieb Kolle:

Polen und andere Ostländer haben mit egoistischem Verhalten mehr zu verlieren als zu gewinnen. Eine EU mit 20 willigen Staaten ist mir lieber als eine mit 40 wo sich ein Teil "unkameradschaftlich" verhält. Das wird bei unserem Besuch ein spannendes Thema, wir (die Europaunion) diskutieren mit Vetretern aus Politik und Unternehmen um uns ein eigenes Bild der Lage zu machen.

Man sollte die Visegrad-Gruppe und ihr Verhalten auch aus ihrer Historie heraus sehen. Endlich unabhängig und (halbwegs) autark von der UdSSR - nun befürchtet man - pointiert formuliert, daß Brüssel an die Stelle des Bevormunders tritt ... Nicht ganz unbegründet der Verdacht.

Am ‎11‎.‎09‎.‎2017 um 13:35 schrieb Kolle:

Ganz allgemein zu Geld und Finanzen: Was wir gerade erleben ist ein Paradigmenwechsel, den man mit unserer traditionellen Denkweise alleine nicht mehr darstellen kann.

Befürchte eher das Ganze folgt schlicht dem Motto: Not kennt kein Gebot ...

Am ‎11‎.‎09‎.‎2017 um 13:35 schrieb Kolle:

Meine Skepsis verringert sich mit jedem Tag wo es funktioniert.

Meines Skepsis wächst dagegen von Tag zu Tag, mit jeder weiteren Preisgabe marktwirtschaftlicher Basics und planwirtschaftlichen Eingriffen - bei gleichzeitig immer weiter steigender Fallhöhe ...

Am ‎11‎.‎09‎.‎2017 um 13:35 schrieb Kolle:

 

Ist nicht EU- oder eurospezifisch sondern ein weltweiter Prozess, in Japan schon seit 27 Jahren. Ein gewaltiges Experiment wo wir den Ausgang nicht kennen.

Das entspricht (leider) auch meiner Sichtweise. Experimente sind aber meist dadurch gekennzeichnet, daß man nie so genau weiß, wie sie ausgehen ...

Am ‎11‎.‎09‎.‎2017 um 13:35 schrieb Kolle:

Vermutlich gehen alle Staatsverbindlichkeiten in die Notenbanken über.

Das hatte ich hier irgendwo auch schon mal geschrieben. Auf dem Weg dahin gibt es vielleicht noch "Helikoptergeld". Falls das Bargeld bis dahin nicht schon ganz abgeschafft ist ...

Wichtig nur bei dieser Gratwanderung: Den Menschen darf das Vertrauen in unser bunt bedrucktes Zettelgeld nicht abhandenkommen

Am ‎11‎.‎09‎.‎2017 um 13:35 schrieb Kolle:

 

Der einzelne muss erkennen, dass sein Geldvermögen nur eine Zahl ist. Wichtig ist auf mittlere Sicht echtes anfassbares Vermögen daraus zu machen. Du hast deine mehr oder weniger inflationsgeschützten Wohnungen, meine Solaranlagen fallen nach und nach (2025 bis 2033) aus der Förderung raus, sie sind der Inflation gnadenlos ausgeliefert weil der Verkaufspreis jeder kWh festgeschrieben ist.

Das Risiko ist aber inzwischen systemisch. Bis hin zu einem denkbaren Reset. Auch tangible assets können beschlagnahmt, verboten, enteignet usw. werden. Dann hätte ich z. B. Zwangshypotheken auf meinen Wohnungen und Du vielleicht staatlich festgelegte, noch niedrigere kWh-Preise (siehe z. B. Mietpreisbremse).

Am ‎11‎.‎09‎.‎2017 um 13:35 schrieb Kolle:

 

Mein Ansatz war aber immer schon einen möglichst hohen Autarkiegrad zu erreichen. Wohnen (inkl. Werterhalt und Energie) und Essen muss gesichert sein. Den Jungen empfehle ich eine gute Ausbildung, den Berufstätigen eine nachhaltige (nur was dauerhaft gebraucht wird wird dauerhaft bezahlt, Weiterbildung ist Pflicht) Karriere. Wir Alten genießen oder leiden von und mit dem was danach bleibt: inflationsgeschützte Rente, inflationsgeschützes Wohnen, Verzehr von Ersparnissen unter Berücksichtigung von inflations- und steuermäßiger Degradation, im schlimmsten Fall droht Altersarmut.

Weise Worte. Bei den meisten Alten wird es - in dieser schönen, neuen Finanzwelt - gezwungenermaßen auf Kapitalverzehr hinauslaufen. Zumindest bei denen, die überhaupt was zu verzehren haben ...

Am ‎11‎.‎09‎.‎2017 um 13:35 schrieb Kolle:

 

Ob sich Mietwohnungen noch lohnen wenn man sie verwalten lässt weiß ich nicht.

Die Rendite wird eben durch zusätzliche Kosten weiter geschmälert. Wenn man überhaupt einen wirklich soliden Verwalter findet ...

Am ‎11‎.‎09‎.‎2017 um 13:35 schrieb Kolle:

PV kann man auch verwalten lassen aber dann lohnt eher ein Verkauf nach §16 EStG (Steuererleichterungen bei Betriebsaufgabe).

Meistens "lohnen" sich Immobilien auch erst bei einem Verkauf ! Dann aber ordentlich, wenn die Standorte stimmen.

Am ‎11‎.‎09‎.‎2017 um 13:35 schrieb Kolle:

 

Gegenüber den Berufstätigen sehe ich auch nicht ein, warum sich die Alten noch bei bester Gesundheit in den alleinigen sog. Ruhestand verabschieden können, ist m.E. auch nicht unbedingt gesund für sie selbst, man entwickelt ein "Scheinleben" losgelöst von Realität und Umgebung. Früher war Urlaub wichtig um Abstand zum Alltag zu gewinnen und zum kreativen Nachdenken, immerwährender Urlaub macht den Abstand zu groß und führt in die Isolation. 

Der Gedanke hat was. Wenn man es so sehen kann. Während die anderen alten Knaben (z. B. ehemals hohe Beamte mit üppiger Pension - habe nix gegen Beamte !) beim Golfen sind oder ihr Cabrio Spazierenfahren, komme ich als Vermieter zwangsläufig auch mit jungen Menschen in Kontakt und bleibe in Bewegung und geistig (halbwegs) rege. Nichtsdestotrotz bleibe ich dabei: Für mich macht das Anhäufen eines Vermögens nur Sinn, wenn ich von den Erträgen leben, sprich auch etwas vererben, stiften usw. kann. 

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