ZinesZins1990 Juli 8, 2017 · bearbeitet Juli 8, 2017 von ZinesZins1990 Hallo zusammen, als Neuling an der Börse bin ich am Überlegen. Zur Zeit korrigiert mein Depot. Aktuell ca. -5%. Das ich bei Kursschwäche nachkaufen möchte ist für mich selbstverständlich. Nur die Frage ist wann? Wie sind hier eure Meinungen? Nachkauf auf 5 / 10 / 15 / 20 oder erst ab 50% Kursverlust? Natürlich nur wenn es begründet ist. Vorteile die ich sehe: + Verbilligung des Einstiegskurs + Erhöhung der Dividendenrendite Das man den Perfekten Zeitpunkt nicht wirklich erwischt ist mir klar, aber wie ist hier eure Faustformel? LG ZinesZins Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Juli 8, 2017 · bearbeitet Juli 8, 2017 von otto03 Da die zukünftige Entwicklung niemand kennt - alles Kaffeesatzleserei Im übrigen: Verbilligen gibt es nicht, jeder Kauf ist ein neues Geschäft und für sich zu beurteilen - durch den Neukauf verändern sich doch nicht die Parameter des alten Kaufs. Woher willst du wissen ob Dividenden nicht auch sinken? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Walter White Juli 8, 2017 Du solltest dich von deinem Kaufkurs lösen, man nennt das auch den Ankereffekt. Wichtig ist nicht ob ein Unternehmen bisher Verluste oder Gewinne gemacht hat, sondern die Gewinnerwartung in der Zukunft. Die Börse interessiert sich nicht für deinen Kaufkurs. Er ist völlig irrelevant für die Beurteilung einer Aktie in deinem Depot. Es gibt zwei Fehler im Zusammenhang mit Verlustbringern im Portfolio. Der eine ist, Aktien optisch zu verbilligen, sprich Anteilsscheine mit Kursverlusten nachzukaufen. Ziel: Der Anleger will den durchschnittlichen Einstandspreis senken. Der andere Fehler ist, Verluste auszusitzen. Was du tun solltest ist das Unternehmen, die Aktie, neu zu bewerten und dann eine Entscheidung zum Nachkauf/Verkauf zu treffen unabhängig vom Kaufkurs. Stell dir auch die Frage ob du langfristig in einem Unternehmen investiert sein möchtest (Buy and Hold). Sinnvoller könnte auch eine Stopp-Loss-Strategie nach dem Motto: Wenn der Kurs eine bestimmte Marke unterschreitet, verkaufe ich. Auch bei Gewinnen ist es sinnvoll, ein Anlageziel zu planen. Sonst läufst du Gefahr, eine steigende Aktie zu früh zu verkaufen. Da du ja in Einzeltitel investierst und dich mit den Unternehmen ja auch beschäftigst, wie man ja von dir lesen kann, solltest du deine Depotanalyse nicht nur von irgendwelchen Kursen abhängig machen. Denke rational, Emotionen sind Gift an der Börse. Von daher gibt es auch keine Faustregel, du musst dich von deiner Strategie und Ideen leiten lassen. Es gibt aber eine Faustregel wie viel Prozent Gewinn man braucht um Verluste auszugleichen: 10% Verlust: 11% Gewinn nötig 20% Verlust: 25% Gewinn nötig 30% Verlust: 43% Gewinn nötig 40% Verlust: 66% Gewinn nötig 50% Verlust: 100% Gewinn nötig 60% Verlust: 150% Gewinn nötig 75% Verlust: 300% Gewinn nötig 90% Verlust: 900% Gewinn nötig Ich wünsche Dir allzeit ein stabiles Depot! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ZinesZins1990 Juli 8, 2017 vor 9 Minuten schrieb Walter White: Du solltest dich von deinem Kaufkurs lösen, man nennt das auch den Ankereffekt. Wichtig ist nicht ob ein Unternehmen bisher Verluste oder Gewinne gemacht hat, sondern die Gewinnerwartung in der Zukunft. Die Börse interessiert sich nicht für deinen Kaufkurs. Er ist völlig irrelevant für die Beurteilung einer Aktie in deinem Depot. Es gibt zwei Fehler im Zusammenhang mit Verlustbringern im Portfolio. Der eine ist, Aktien optisch zu verbilligen, sprich Anteilsscheine mit Kursverlusten nachzukaufen. Ziel: Der Anleger will den durchschnittlichen Einstandspreis senken. Der andere Fehler ist, Verluste auszusitzen. Was du tun solltest ist das Unternehmen, die Aktie, neu zu bewerten und dann eine Entscheidung zum Nachkauf/Verkauf zu treffen unabhängig vom Kaufkurs. Stell dir auch die Frage ob du langfristig in einem Unternehmen investiert sein möchtest (Buy and Hold). Sinnvoller könnte auch eine Stopp-Loss-Strategie nach dem Motto: Wenn der Kurs eine bestimmte Marke unterschreitet, verkaufe ich. Auch bei Gewinnen ist es sinnvoll, ein Anlageziel zu planen. Sonst läufst du Gefahr, eine steigende Aktie zu früh zu verkaufen. Da du ja in Einzeltitel investierst und dich mit den Unternehmen ja auch beschäftigst, wie man ja von dir lesen kann, solltest du deine Depotanalyse nicht nur von irgendwelchen Kursen abhängig machen. Denke rational, Emotionen sind Gift an der Börse. Von daher gibt es auch keine Faustregel, du musst dich von deiner Strategie und Ideen leiten lassen. Es gibt aber eine Faustregel wie viel Prozent Gewinn man braucht um Verluste auszugleichen: 10% Verlust: 11% Gewinn nötig 20% Verlust: 25% Gewinn nötig 30% Verlust: 43% Gewinn nötig 40% Verlust: 66% Gewinn nötig 50% Verlust: 100% Gewinn nötig 60% Verlust: 150% Gewinn nötig 75% Verlust: 300% Gewinn nötig 90% Verlust: 900% Gewinn nötig Ich wünsche Dir allzeit ein stabiles Depot! Vielen Dank für das Feedback. Aus der Sicht, habe ich es noch nicht gesehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kontron Juli 8, 2017 Man sollte aber auch nicht gutes Geld schlechten hinterher werfen. Mal nur als Beispiel würdest du wenn in deinen Depot IBM Verdrehten wäre mit -20% Nachkaufen? die zwar eine gute Div. zahlen aber schon seid vielen Jahren ihre Probleme nicht in den Griff bekommen vor allen dies vielleicht mal nie bekommen. Kenne zwar dein Depot nicht aber jetzt schon 5% im minus? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman Juli 8, 2017 · bearbeitet Juli 8, 2017 von Akaman vor 9 Stunden schrieb Kontron: Kenne zwar dein Depot nicht aber jetzt schon 5% im minus? Ich kenne das Depot auch nicht. Was ich weiss: ich habe es erst ungefähr 2x geschafft, ganz, ganz nah dran am absoluten Tiefpunkt zu kaufen. Viel öfter habe ich den Tiefpunkt deutlich verfehlt. Und wenn du es nicht schaffst, landest du ganz leicht mal bei -5 oder -10% am Anfang. Hoffentlich war es nur vorübergehend. Der Erfolg stellt sich erst später heraus. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chips Juli 10, 2017 Es macht meiner Ansicht nach auch einen erheblichen Unterschied, ob ein Einzelwert um 10% gefallen ist, während der Gesamtmarkt bzw. die Branche in der Zeit weniger Verluste oder gar Gewinne zu verzeichnen hatte. Beispiele: 1. Anfang Februar letzten Jahres war der Gesamtmarkt relativ stark gefallen. Das ist eine prima Zeit, um nachzukaufen. Also wirklich einfach. 2. TJX Companies hab ich in der Zeit gekauft, aber trotzdem hervorragendem Marktumfeld war der Kurs immer +- 0. Ich denke, die Stärke Amazons hat belastet. Als Amazon dann Whole Foods Markets gekauft hat, ging es deutlich runter und für mich war das Zeit, die Notbremse zu ziehen. Genauso hätte ich aber sagen können: Hey, günstigere Kurse, super zum Nachkaufen. 3. Man spricht von einer Überbewertung bei den Tec-Werten. Allesamt fallen. Nun? Gute Zeit zum Nachkaufen oder ist etwas an der Überbewertung dran? 4. VW hat einen Dieselskandal und fällt dramatisch. Das ist schwierig, denn hier wirkt sich ein Skandal auf zukünftige Gewinne aus, was die Konkurrenz (womöglich) nicht hat. Allerdings treten bei solchen Schlagzeilen auch gerne Übertreibungen auf dem Markt vor, denn es die Schwankungsbreite der zukünftigen Gewinne ist immens. Wie nehmen die Kunden es auf? Kaufen die trotzdem weiter VWs oder meiden die den Wagen komplett? Es hängt also stark vom Einzelfall ab. Was wirklich super wäre ist, wenn der Gesamtmarkt fällt. Da kann man relativ beruhigt nachkaufen. Kann aber natürlich auch sein, dass der Markt allgemein überbewerte war und die Gewinne längere Zeit ausbleiben... PS: Ich bin ein Börsennoob, also: Es ist nur meine Meinung und ich werde mich irren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Up_and_Down Juli 10, 2017 · bearbeitet Juli 10, 2017 von Up_and_Down Am 7/8/2017 um 09:24 schrieb ZinesZins1990: Hallo zusammen, (...) Das ich bei Kursschwäche nachkaufen möchte ist für mich selbstverständlich. Nur die Frage ist wann? Wie sind hier eure Meinungen? Nachkauf auf 5 / 10 / 15 / 20 oder erst ab 50% Kursverlust? Natürlich nur wenn es begründet ist. Vorteile die ich sehe: + Verbilligung des Einstiegskurs + Erhöhung der Dividendenrendite Das man den Perfekten Zeitpunkt nicht wirklich erwischt ist mir klar, aber wie ist hier eure Faustformel? LG ZinesZins Hallo, zunächst einmal sehe ich nicht so das Problem, wenn das Depot zwischenzeitlich dem Markt hinterherhinkt. Bei Einzelwerten kann das leicht mal passieren, genau wie umgekehrt. Ein Beispiel aus meinem Depot wäre Gilead. Steht derzeit 30% im Minus und macht einen zu großen Teil meines Depots aus (Anfängerfehler aus der Zeit meines Depotaufbaus). Hier kann man jetzt gleich mehrere Sachen hervorheben. a) es haben sich bei dem Unternehmen deutlich die fundamentalen Daten verändert. Hier allein aufgrund des Kursverlustes nachzukaufen wäre die falsche Entscheidung. Hier muss fundamental neu bewertet werden. b) ich habe meine Berechnungen aktualisiert und vergleiche das Ergebnis erneut mit dem aktuellen Kurs und beschließe das Unternehmen ist günstig, aber nicht billig, hat aber ein gewisses Risiko. Also kaufe ich nach, oder? Nein, ich schaue erst die Positionsgröße in meinem Depot nach und stelle fest, wenn ich einfach nachkaufe werfe ich die ganze Depotdiversifikation über den Haufen. Kann man (bzw. ich) vielleicht kurzfristig mal machen, ist aber riskant. Darum gibt es auch kein "verbilligen des Einsteigskurses"; zumindest nicht in dem Sinne, dass du damit das "selbe Unternehmen" zu unterschiedlichen Preisen kaufst. Oder wie Heraklit sagte: "Man kann nicht zweimal in den selben Fluss steigen." Wenn sich der Kurs eines Unternehmens deutlich verändert, ist das in der Regel nicht zufällig, sondern hat Gründe, welche das Unternehmen bzw. sein Umfeld beeinflussen. Von Dividenden halte ich persönlich nichts. Sie sind erfolgsneutral, ruinieren den Steuerstundungseffekt, machen viele Investments aufgrund von ungünstigen Quellensteuern untragbar, verursachen oftmals Kosten bei der Wiederanlage. Es ist richtig, dass man den perfekten Zeitpunkt wohl kaum treffen wird. In Bezug auf Einzelinvestments würde ich sagen, entwickle dir eine eigene stichfeste Strategie und bleibe dabei. Nachkaufen kannst du, wenn dein Bewertungssystem grün zeigt, und die Diversifikation gewahrt bleibt (siehe a) und b)). In Bezug auf den Gesamtmarkt ist es meiner Meinung nach wichtig aus all dem Lärm die bestimmenden Faktoren herauszufiltern und sich danach zu richten. Im Moment ist das meines Erachtens primär die Bilanzsumme der Zentralbanken, sekundär die Unternehmensgewinne. Trump, naher Osten usw. ist da wohl eher nebensächlich. Grüße, Up_and_Down Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Scipio Juli 28, 2017 Du musst zwischen zwei unterschiedlichen Szenarien stark differenzieren: A: Die Weltwirtschaft ist nach unten gegangen bzw. Geld wurde vernichtet B: Ein Einzelwert ist im Preis gesunken Bei A gibt es einfach weniger Geld auf dem Markt. Wenn zum Beispiel ein Staat oder eine Bank Pleite gehen, werden riesige Geldmengen "zerstört" (bzw. die Imagination dieser). Bei B gibt es noch genauso viel Geld auf dem Markt. 2009 war ein sehr guter Investitionszeitpunkt, weil es einfach wenig Geld auf der Welt gab und das Geld, welches es gab, wurde nur bedingt in Aktien investiert. Würdest du lieber an der Börse zocken, nachdem du mal eben die Hälfte deines Net-worth verloren hast? Selbst langfristige ETF Anleger haben sich aus dem Markt zurückgezogen. Es ist nicht gerade ein Geheimnis, dass in Krisenzeiten Aktien (oder jegliche volatile Anlage) einen höheren Erwartungswert bieten. Weiß jemand, ob Einzelaktien in der Vergangenheit nach großen Crashs bei stabiler Weltwirtschaft stärker gestiegen sind, als zuvor? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag