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Kamillentee

Neuling: Umbau Bestandsportfolio + Einstieg in Vermögensaufbau

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Kamillentee
· bearbeitet von Kamillentee

Servus miteinander,

 

ich bin nun schon öfter über diese Community gestolpert und habe in den letzten Tagen bei der Lektüre beschlossen, mal meine eigene Situation zu hinterfragen. Deshalb möchte ich euch hier um Rat ersuchen.

 

Zu mir: ich bin 22, mache ein duales Studium in BWL bei einem Maschinenbauer mit einer durchaus großzügigen Entlohnung (knapp 1100 netto mtl.), was ich voraussichtlich im Herbst 2018 abschließen werde. Ich bin seit Längerem Halbwaise, weshalb ich eine Halbwaisenrente  i.H.v. 400€ mtl. beziehe.

Meine Eltern haben vor geraumer Zeit für mich ein Portfolio bei der örtlichen Raiffeisenbank (ergo Union Investment) angelegt, das sich momentan auf ca. 48t beläuft.

Da meine Mutter nicht besonders anlageaffin ist, wurde meist der Empfehlung vom langjährigen Berater vertraut. Ich persönlich habe erst mit dem Studium begonnen, mich zu fragen, ob aus dem Ganzen nicht etwas mehr herauszuholen wäre und ob die Allokation wirklich vernünftig ist.

 

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

 

Ich bin zwar beim Börsenspiel der FAZ angemeldet, was mir auch Spaß macht, aber sonst noch nicht sehr bewandert, was die Privatanlage betrifft. Das Thema finde ich aber zunehmend interessanter, weshalb ich mich momentan einzulesen versuche. Davor war ich eher geneigt, dem Bankberater zu folgen.

Außerdem nehme ich bei meinem Arbeitgeber als stiller Gesellschafter an einer Mitarbeiterbeteiligung teil (ca. 1060 EUR p.a. für Anteile im Wert von 1200 EUR), da die Verzinsung ziemlich attraktiv ist.

 

2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen (ISIN angeben)

 

Mein Portfolio bei der Union Investment sieht wie folgt aus:

 

UniImmo Deutschland DE0009805507

Hier ist ein ganz schöner "Klumpen" von ca. 27t angelegt. Der Großteil liegt schon lange darin, ein anderer Teil wurde erst vor kurzem gezeichnet, als dies für kurze Zeit möglich war (Soweit ich mich an meinen Berater erinnere).

 

UniGarant: Emerging Markets 2020 II LU0802741818

Hier sind ca. 5t veranlagt, die meines Wissens erst 2020 verfügbar wären.

 

UniKonzept Dividenen -net A LU1073949403

Dieser Fonds wurde vom Berater empfohlen, ich bin darin mit ca. 10t veranlagt. Bei jetziger Betrachtung gefällt mir der aber gar nicht so sehr, weil dieser in meinem Depot deutlich im roten Bereich liegt (ca 1.5t) . Damals habe ich die Auswahl nicht wirklich hinterfragt. Auf dem Chart geht der Fonds ja seit Sommer 2015 eigentlich nur bergab bzw. dümpelt irgendwo herum.

 

UniAbsoluterErtrag -net A LU1206679554

In diesem Fonds sind ca. 6t veranlagt.

 

Die letzten beiden Fonds habe ich noch nicht so lange. Damals sind andere Fonds ausgelaufen und im Gespräch mit meinem Bankberater wollte ich erst einmal etwas, was bis ca. zum Berufseinstieg angelegt ist. Nach Abschluss der Studienzeit wollte ich mich dann damit erneut befassen.

 

Mich selbst stören an dem Portfolio  die große Abhängigkeit vom Immobilienfonds (irgendwann wird der Boom da ja auch mal ein Ende haben) und der Dividendenfonds. Dieser ist ja im Vergleich zum Rest des Depots schon risikoreicher, lässt mich aber dennoch momentan nicht an der Hausse auf dem Parkett teilnehmen. Stattdessen steht da eine deutlich rote Zahl. Zudem ist natürlich die Kostenstruktur des Portfolios erheblich teurer als eine Zusammenstellung aus ETFs.

 

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage

 

Momentan habe ich schon ein Interesse an der Thematik, würde aber doch gerne meinem zeitintensiven Studium ausreichend Platz einräumen. Nach dem Abschluss im nächsten Jahr werde ich idealerweise übernommen, und möchte ca. 1-2 J. Berufserfahrung sammeln. Einen Masterabschluss strebe ich aber dennoch an. Daher bin ich momentan eher daran interessiert, eine mittelfristig tragbare Lösung zu finden, und dann nach dem Master mehr Zeit für diese Thematik zu finden.

 

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten

 

Momentan möchte ich meine Risikoposition ungern großartig ausbauen, bevor ich nicht mit dem Studium fertig bin.

 

5. Anlagehorizont

 

Das Geld, was nun bei Union Investment liegt, betrachte ich als eher langfristiges Investment, was ich dann z.B. für einen evtl. Immobilienkauf verwenden könnte. Den kann ich bisher aber noch nicht absehen. Allerdings muss ich auch die Sache mit dem Master im Auge behalten, ob ich dafür evtl. noch Geld brauche (z.B. Auslandsmaster). Das wäre dann so bereits in ca. 2-3 Jahren der Fall.

 

Existenzielle Risiken absichern

 

PHV läuft aktuell noch über die Familie, eine BU habe ich im letzten Jahr bei der Alten Leipziger abgeschlossen und habe dafür glaube ich letztes Jahr ca. 550 EUR gezahlt. 50 Euro mtl. versuche ich dafür zur Seite zu legen.

 

Liquiditätsreserve schaffen

 

Durch mein relativ großzügiges Gehalt (für Studentenverhältnisse), die Rente sowie Kindergeld (wohne nicht mehr daheim) kann ich mich im Moment sehr glücklich schätzen. Mir ist bewusst, dass ich die beiden letztgenannten Teile dieses Einkommens nichts selbst geleistet habe, weshalb ich diese momentan auf einem Tagesgeldkonto parke, um nicht in Versuchung zu geraten.

 

Diese Reserve steht momentan ca. bei 8t und hat unter dem gerade vergangenen Auslandssemester ein bisschen gelitten. Das war es mir aber auf jeden Fall wert.

 

Diese Reserve möchte ich auch defnitiv noch ausbauen, da in der näheren Zukunft sicher noch einige Investitionen auf mich zukommen (Evtl. Autokauf, Einrichtung, vielleicht ein schönes Rad etc.

Von meinem Gehalt versuche ich, jeden Monat einen Teil für die BU und für die Mitarbeiterbeteiligung zurückzulegen (also ca. 150 mtl.)

 

Grundlagenthreads lesen

 

Hier bin ich aktuell noch mittendrin, aber ich wollte nun erstmal eine generelle Einkunft einholen, ob es aus euer Sicht überhaupt schon Sinn macht, das Depot momentan anzufassen.

 

Eigene Situation prüfen

 

Mir geht es vornehmlich darum, das Depot bei der Union Investment zu hinterfragen. Meine Frage an euch ist daher: Macht es in meiner derzeitigen Situation überhaupt Sinn, mich damit zu befassen?  Ist das Depot wenigstens halbwegs idiotensicher, sodass ich es noch ruhen lassen kann, bis ich aus dem Studium raus bin? Oder sollte ich lieber nun schon Zeit investieren, um dort etwas zu verändern?

 

Für meine Einkünfte aus Arbeit, Rente und Kindergeld strebe ich an, weiter meine Reserve auszubauen, anstatt diese nun schon in langfristige Depots zu "versenken". Momentan lebe ich relativ ungebunden (ohne Auto, in möblierten WGs), weshalb da irgendwann auch mal größere Anschaffungen abzusehen sind.

Aber dennoch bin ich für diese Reserve natürlich über Vorschläge offen. Zum Beispiel erwäge ich, sobald ich ca. 10t erreicht habe, einen Teil als Festgeld, Festzinsanlage oder in Sparbriefe anzulegen. Vielleicht wären auch "short-run" Anleihe-ETFs eine Option? Auch bin ich neulich auf weltsparen.de aufmerksam geworden, wo es ja immerhin eine kleine Verzinsung gibt.
 

Ich hoffe, ihr seid trotz der langatmigen Schilderungen noch gewillt, mir mit Ratschlägen zur Seite zu stehen und bin sehr gespannt auf eure Meinungen.

Für Ergänzungsvorschläge und Rückfragen stehe ich euch offen.

 

VG

 

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 4 Stunden schrieb Kamillentee:

...

Meine Frage an euch ist daher: Macht es in meiner derzeitigen Situation überhaupt Sinn, mich damit zu befassen?  Ist das Depot wenigstens halbwegs idiotensicher, sodass ich es noch ruhen lassen kann, bis ich aus dem Studium raus bin?

...

Idiotensicherheit sollte nicht das Ziel sein, denn das ist gleichbedeutend mit einer Rendite gegen 0. Der Immofonds und der Garant dürften vergleichsweise sicher sein; die beiden anderen weniger sicher.

 

Zitat

Mich selbst stören an dem Portfolio  die große Abhängigkeit vom Immobilienfonds (irgendwann wird der Boom da ja auch mal ein Ende haben)...

Die Preise sind zur Zeit in allen Anlageklassen hoch. Und überall wird der Boom einmal ein Ende haben. Insofern würde ich meine Anlageentscheidung zumindest nicht von diesem Argument abhängig machen. Ob Dir der Klumpen zu groß ist, must Du selbst wissen.

Du musst Dir schon Deine eigene Aufteilung zwischen den verschiedenen Anlageklassen konstruieren. Das ist in erster Linie eine Frage der persönlichen Risikotragfähigkeit.

 

Zitat

...und der Dividendenfonds. Dieser ist ja im Vergleich zum Rest des Depots schon risikoreicher, lässt mich aber dennoch momentan nicht an der Hausse auf dem Parkett teilnehmen. Stattdessen steht da eine deutlich rote Zahl.

Das kann bei einem aktiven Fonds nun einmal passieren. Der ist eigentlich noch viel zu jung, um ihn schon beurteilen zu können. Von einer momentanen Underperformance würde ich meine Entscheidung hier auch nicht abhängig machen.

 

Zitat

Zudem ist natürlich die Kostenstruktur des Portfolios erheblich teurer als eine Zusammenstellung aus ETFs.

So ist es wohl!

Zumindest einen Garantiefonds braucht m.E. kein Mensch. Das kann man problemlos selbst billiger machen, indem eben nur einen kleinen Teil des Vermögens riskant anlegt.

 

Zitat

Diese Reserve möchte ich auch defnitiv noch ausbauen, da in der näheren Zukunft sicher noch einige Investitionen auf mich zukommen...

So würde ich das auch sehen!

 

Zitat

Aber dennoch bin ich für diese Reserve natürlich über Vorschläge offen. Zum Beispiel erwäge ich, sobald ich ca. 10t erreicht habe, einen Teil als Festgeld, Festzinsanlage oder in Sparbriefe anzulegen. Vielleicht wären auch "short-run" Anleihe-ETFs eine Option? Auch bin ich neulich auf weltsparen.de aufmerksam geworden, wo es ja immerhin eine kleine Verzinsung gibt.

Davon möchte ich deutlich abraten. Eine Liquiditätsreserve muss sicher und eben liquide sein, sonst ist es keine Liquiditätsreserve.

 

Du hast vorläufig genug Geld im Feuer. Sehe zu, dass Du Deine Liquiditätsreserve ausbaust. Und wenn Du Zeit hast, dann befasse Dich einmal richtig mit einer neuen Aufteilung der Anlagen, die Du dann auch vor Dir selbst verantworten kannst und die Du nicht andauernd hinterfragen musst.

Lesen, Lesen, Lesen!

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troi65
· bearbeitet von troi65
vor 1 Stunde schrieb Schwachzocker:

Lesen, Lesen, Lesen!

Zweifelsohne; wobei man aber schon wesentlich schlechter durchdachte Depotvorstellungen erlebt hat.

Zwecks schnellermerem Liqiditätsaufbau tät ich den UniAbsoluterErtrag -net A LU1206679554 aber dennoch bereits  abstoßen.

Dieser sog. Multi-Asset-Fonds hat seit seiner Gründung im Frühjahr 2015 ( auch wohl  hoher laufenden Kosten ) weniger gebracht als manches Tagesgeld.

Abstoßen und das "Erlebnis" mit diesem Fonds als Lehrgeld verbuchen.

Als nächstens stünde bei  mir persönlich das Dividendendingens auf dem Prüfstand, da er seit seiner Gründung weniger gebracht hat , als seine laufenden Kosten ( jedenfalls nach fondsweb.de )

 

Gerade eben schrieb troi65:

 

 

 

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Kamillentee

Hallo ihr beiden,

 

vielen Dank für eure raschen und konstruktiven Antworten. Für mich klingen eure Ausführungen einleuchtend. Den Dividendenfonds werde ich nochmal ein bisschen länger beobachten, und beim Absolute Return-Fonds werde ich mich mal nach Alternativen in Richtung Festgeld umschauen.

 

Ansonsten versuche ich erstmal, meine Liquiditätsreserve auszubauen, mich parallel einzulesen und werde euch dann zu gegebenem Zeitpunkt noch einmal um Rat erbitten.

Vielleicht werde ich auch noch für meinen Bruder aktiv, der ein ähnlich gestaltetes Portfolio besitzt, wo in nächster Zeit auch einige Sachen auslaufen.

 

 

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