Zum Inhalt springen
Birke

Stop Loss bei langfristigem ETF-Sparen?

Empfohlene Beiträge

alsuna
vor 8 Stunden schrieb tyr:
vor 8 Stunden schrieb alsuna:

Um dann noch wirklich belastbar einen Erfolg der Strategie von Glück unterscheiden zu können, bräuchte man dann eine wirklich lange Historie. Also eher Jahrzehnte als Jahre.

Ja sicher ... dann ist aber unser Anlegerleben vorbei und die Erkenntnisse sind für uns nur noch wenig wert, weil wir dann zu alt sind, um noch viel davon zu haben... ;)

Genau darauf wollte ich hinaus.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Smartinvestor
vor einer Stunde schrieb alsuna:

Genau darauf wollte ich hinaus.

Das wäre m.E. auch ein interessantes und ergiebiges Diskussionsthema, wie man echte nachhaltige Outperformance möglichst frühzeitig sicher erkennen kann mit dem Ziel, von dieser noch während des eigenen Lebens zu profitieren. Möglich sein muss das, denn Swensen macht das mit seiner jahrzehntelangen Outperformance durch aktives Management aktiver Fonds vor.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
Am 31.5.2017 um 23:04 schrieb Lopumbo:

ist im entstehen, falls du es noch nicht gesehen hast: Technisches Traden auf Sparpläne

 

das "Bauchgefühl" ist eine weitere Absicherung gegenüber einer schwachsinnigen Entscheidungen eines einfachen Computerprogramms. Wenn die Welt untergeht merkt das das Programm vielleicht zu spät ;)

Das ist der bekannte Truthahneffekt. Ich glaube auch, dass zumindest private Trader mit einer hybriden Strategie, die sowohl relativ einfache systematische Ansätze, die das eigene explizierte Marktverständnis präzise beschreiben und automatisiert via Computer ablaufen (sollten), als auch diskretionäre Ansätze auf Basis des möglichst gut trainierten impliziten  "Bauchgefühls" enthält, am besten fahren, genau um besagten Truthahneffekt zu vermeuden. Denn hier geht es um den optimalen Einsatz eigenen Marktverständnisses bzw. -Wissens, das aus den drei Komponenten Ratio, Intuition und Emotion oder volkstümlicher "Kopf, Bauch und Herz" besteht. Das ist das bekannte Eisbergmodell des Wissens, bei dem sich nur der kleine "rationale" Kopf über der Wasseroberfläche des eigenen "Bewusstseins" befindet. "Bauch" und "Herz" befinden sich mehr oder weniger unbewusst unter der Wasseroberfläche. Für letztere diskretionäre Ansätze aus dem "Bauch" heraus sollte zumindest versucht werden, feste Regeln oder Prinzipien niederzuschreiben, um das "Bauchgefühl" einigermaßen zu quantifizieren und handelbar zu machen. Soweit kann und sollte das alles via Simulation bzw. Backtesting optimiert und verifiziert werden.

 

Als größte Herausforderung bleiben dann aber noch die eigenen Emotionen. Und diese Komponente der Tradingstrategie, die bei den meisten glücklosen Tradern sogar sehr destruktiv dominiert, kann leider ausschließlich mit realem Kapitaleinsatz erprobt werden. D.h. deine bisherigen simulierten Ergebnisse sind schön und gut, aber nur eine notwendige aber keine hinreichende Voraussetzung für nachhaltigen Erfolg. (Wann) Wirst du also einen live Handel mit realem Kapitaleinsatz starten und darüber im anderen Thread berichten? Dann bin ich auch interessiert dabei. :thumbsup:

 

PS: Um diese lästigen Emotionen in den Griff zu bekommen, helfen m.E. folgende Prinzipien, die meist die gefühlte Sicherheit verbessern:

  • Viel Erfahrung und intensive Beschäftigung mit den Grundlagen.
  • Strategie so umfassend wie möglich beschreiben und so weitgehend wie möglich zur automatisierten Umsetzung programmieren, zumindest auf der untersten die Trades ausführende Ebene (d.h. Trades nie direkt von Hand zum aktuellen Zeitpunkt ausführen, sondern immer programmgesteuert an Bedingungen, die aus der Handelsstrategie abgeleitet sind, z.B. Stop Order, geknüpft ausführen lassen. -> Konkreter Handel wird komplett den Emotionen entzogen (für mich die wirksamste Methode).
  • Umfassende Optimierung und Verifizierung der Strategie über Simulation.
  • Einüben guten Tradens durch langsam erhöhten realen Kapitaleinsatz.
  • So vollständig wie möglich alle Transaktionen und deren Ursachen dokumentieren, kritisch reflektieren und für ständige Verbesserungen der Strategie nutzen.
  • Eigenes Karma pflegen.

In der Beschreibung meiner Futures-Tradingstrategie findet man hier weitere Details zu diesen Prinzipien. Nach meinen Erfahrungen kann ich zumindest meine Emotionen damit gut kontrollieren. Hat jemand noch mit anderen Ansätzen gute Erfahrungen gemacht?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Birke
· bearbeitet von Birke
Irrtümlich mehrfach beantwortet.
vor 13 Stunden schrieb Smartinvestor:

Wenn der TO Bock auf Traden zum "Absichern" hat, möge er gern mal im Handelssoftware-Thread vorbeischauen...

:welcome:

Vielen Dank für die Einladung ;-)

 

Als TO möchte ich nochmals danken für die interessanten Beiträge und Links!

 

Mein persönliches Fazit: Mit passiv/B+H hole ich mir zwar "nur" den Marktdurchschnitt ins Depot, und das auf ziemlich langweilige Weise. Aber für mehr (aktives Trading/Market Timing) fehlen mir Wissen, Zeit und die Überzeugung, dass ich dauerhaft schlauer sein könnte als der Markt...

 

vor 11 Stunden schrieb Ramstein:

 

Renditedreieck heißt das Zauberwort.

Das war für mich ein ganz entscheidendes Argument, mit dem ETF-Sparen anzufangen.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
donkey_63
· bearbeitet von donkey_63
Am 31.5.2017 um 11:19 schrieb Birke:

Hallo miteinander

 

Seit einigen Monaten investiere ich nun regelmässig in meine ETF-Auswahl CH/Europa/USA/EM. Mein Portfolio soll Teil der Altersvorsorge sein, weshalb ich einen Anlagehorizont von >= 20 Jahren habe. Meine Strategie ist passiv, günstig, buy and hold. Market Timing traue ich mir nicht zu, und Stock Picking auch nicht ;-)

 

Nach den positiven Kursentwicklungen der letzten Monate möchte ich euch fragen, ob Stop Loss Orders in meiner Situation sinnvoll wären, um Kursgewinne zu sichern.

 

Bislang ging ich davon aus, dass ich Stop Loss erst in der Ausstiegsphase brauche, um bei steigenden Kursen Gewinne zu sichern. Seit einigen Wochen mehren sich aber die Nachrichten und Kommentare, dass die Märkte gespenstisch überbewertet seien und eine Korrektur unausweichlich. Muss ich mich davon verunsichern lassen, oder ist es klüger, ganz stur bei buy and hold zu bleiben?

 

Wie gehen die passiven Buy and Holder unter euch mit der gegenwärtigen Phase um? Investiert ihr bei den hohen Bewertungen planmässig weiter? Nutzt ihr Stop Loss?

 

Die Zauberworte für langfristigen Erfolg lauten "buy and hold".

 

Siehe z. B. diesen schönen Artikel von Ben Carlson "What if You Only Invested at Market Peaks?".

 

Also:

1) ignoriere die Nachrichten

2) kaufe, wenn die Kurse einbrechen

3) halte

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
Am 1.6.2017 um 23:16 schrieb donkey_63:

Die Zauberworte für langfristigen Erfolg lauten "buy and hold".

 

Siehe z. B. diesen schönen Artikel von Ben Carlson "What if You Only Invested at Market Peaks?".

 

Also:

1) ignoriere die Nachrichten

2) kaufe, wenn die Kurse einbrechen

3) halte

 

Sehr guter Artikel, der die im WPF bei Anfängern häufig anzutreffende Frage nach dem richtigen Vorgehen bei der Investition kleiner und größerer Beträge treffend beantwortet: Jederzeit sofort bei Casheingang, egal wie hoch die Summe und in welcher Börsenphase! 

Edit, 3.6.: Denn ab dem Zeitpunkt läuft die im Schnitt ggü. Bankkonto deutlich höhere Verzinsung der Investition. Insofern ist der Rat "kaufe, wenn die Kurse einbrechen" sicher gut gemeint aber schlecht gemacht.* Denn das wäre naiv versuchtes Market Timing, was keinem Otto Normalanleger anzuraten ist. Denn wie soll der wissen, ob die Kurse überhaupt einbrechen und wann sie denn genug eingebrochen sind?

 

Also mein bester persönlicher Rat:

1) lese, verstehe und verinnerliche die Grundlagen

2) ignoriere die Nachrichten

3) kaufe sofort stur nach Plan, wenn du was übrig hast

4) warte mit der Investition nicht erst bis die Kurse einbrechen, denn das kann auch ausbleiben

5) halte

 

* Edit, 3.6.: In den Kommentaren des Artikels wird genau dieser Punkt angesprochen:

Zitat

As I showed, Bob would have been better off with a simple dollar cost average on a periodic basis (weekly, monthly, quarterly, etc.). He would have done better timing his purchases, but no one can really do that very well and since the general trend in the markets have been up over time, you are much better off emotionally making periodic contributions instead of trying to time your buys. It’s an impossible game to play when you constantly have to try to guess when it’s a good time to get invested. Your time horizon matters too, but psychologically, a simple DCA to your set asset allocation is the simplest way to get market exposure without losing sleep at night.

Edit, 4.6.: Obwohl ich selber mit meiner Futures Trading Strategie anspruchsvolle Market Timing Ansätze trade, halte ich mich bei meiner ETF Basisanlage strikt an meinen o.a. besten persönlichen Rat, indem ich z.B. die 170 k meiner 2. Tochter kürzlich auf einen Schlag zeitgleich am selben Tag investiert habe, und fahre auch kein Stop Loss, da meine AA für ausreichend "Absicherung" sorgt, und zwar seit 1998 schon sehr erfolgreich.

954 Aufrufe, aufgezeichnet nach Verlinkung im Handelssoftware-Thread, 2.6.2017, ca. 12:00

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Birke
vor 15 Stunden schrieb donkey_63:

Vielen Dank für diesen Artikel!

 

Zitat

Get these big things right and any disciplined investment strategy should do the trick.

Nachdem ich mich schlau genug gemacht habe für eine gute Strategie, schalte ich mein Hirn aus und halte mich stur an den Plan. Strange Job ;-)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...