ohc Februar 3, 2017 Hallo, ich kenne mich mit Optionen und Zertifikaten nicht so gut aus, deshalb frage ich hier mal nach. Es geht darum, dass ich eine Aktie (Siemens AG) für ein Jahr auf dem derzeitigen Kurs absichern will. Ich bin mir nicht sicher was hierfür am sinnvollsten wäre: Put Optionsscheine oder irgendeine Form von Short Zertifikaten und wenn Zertifikate welche. Mir ist schon klar, dass beides mit Kosten verbunden ist, aber nicht was hier die einfachste und kostengünstigste Alternative wäre. Auch soll die Absicherung nicht als Spekulation dienen, sondern wirklich nur zur Absicherung des derzeitigen Kursniveaus. Vielleicht kann mir ja jemand mit Rat zur Seite stehen. Vielen Dank vorab! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maikel Februar 3, 2017 vor 1 Stunde schrieb ohc: Es geht darum, dass ich eine Aktie (Siemens AG) für ein Jahr auf dem derzeitigen Kurs absichern will. Sorry, aber wenn es dir lediglich darum geht, dann wäre die billigste Absicherung, die Aktie jetzt zu verkaufen, und das Geld als Festgeld anzulegen. Ansonsten gibt es z.B. mit Zertifikaten diverse Möglichkeiten, den Kurs z.B. innerhalb einer Spanne abzusichern, dafür aber auf Gewinn-Möglichkeiten bei (kräftigem) Kursanstieg zu verzichten. Dafür müßtest du dir aber z.B. darüber klar werden, auf wieviel möglichen Kursanstieg du bereit bist zu verzichten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ohc Februar 3, 2017 Hallo Maikel, vielen Dank für die Antwort. Ein Verkauf zum jetzigen Zeitpunkt geht leider nicht, da ich die Aktien erst in einem Jahr bekommen werde. Ich bin auch bereit, auf einen weiteren möglichen Kursanstieg zu verzichten. An was für Zertifikate hattest du zur Absicherung gedacht? Wäre nett, wenn du mir ein paar Hinweise geben könntest. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Februar 3, 2017 Deine Angabe "eine Aktie absichern" ermöglicht keine sinnvolle Antwort. Willst du 1.000, 10.000, oder mehr Aktien absichern? Bist du termingeschäftsfähig? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ohc Februar 3, 2017 · bearbeitet Februar 3, 2017 von ohc Hallo, es handelt sich um ca. 500 Papiere - eine für mich nicht zu kleine Summe. Über Comdirekt habe ich glaube ich auch eine Freigabe für Termingeschäfte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maikel Februar 4, 2017 vor 12 Stunden schrieb ohc: Hallo Maikel, vielen Dank für die Antwort. Ein Verkauf zum jetzigen Zeitpunkt geht leider nicht, da ich die Aktien erst in einem Jahr bekommen werde. Ich bin auch bereit, auf einen weiteren möglichen Kursanstieg zu verzichten. An was für Zertifikate hattest du zur Absicherung gedacht? Wäre nett, wenn du mir ein paar Hinweise geben könntest. Ich hatte an Zertifikate gedacht, die du statt der Aktien kaufen könntest; das fällt jetzt also flach. Möglichen Verlusten mit Reverse-(Bonus)-Zertifikaten gegenzusteuern wäre "für den Anfang" etwas kompliziert. Mit Optionen etc. kennen andere hier sich wohl besser aus als ich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
passiv_Investor Februar 4, 2017 Du kannst die Position entweder mit einem Emittentenprodukt wie einem Optionsschein absichern oder aber mit einem echten börslichen Produkt wie einer Option. Beides ist mit nicht unerheblichen Kosten für ein Jahr verbunden, insbesondere wenn du die Aktien zum aktuellen Kursniveau (also am Geld absichern willst). Günstiger wird es, wenn die Optionen (oder Optionsscheine) etwas weiter aus dem Geld notieren, also das Absicherungsniveau etwas tiefer liegt. Ein 120er Put auf Siemens mit Laufzeit Dezember 2017 kostet aktuell 10,19 Euro Der selbe Put mit Laufzeit Juni 2018 kostet 14,33 Euro Ein 100er Put Dezember 2017 kostet 3,15 Euro Der selbe Put mit Laufzeit Juni 2018 kostet 5,74 Euro Bedenke, dass Optionen immer in Kontraktgrößen von 100 gehandelt werden. D.h. diese Summe muss mit 100 multipliziert werden und sichert dann 100 Aktien ab. Du kannst nun selbst entscheiden, ob dir diese Versicherungskosten als zu hoch oder angemessen erscheinen. Mit Optionsscheinen wirst du mit Sicherheit nicht günstiger wegkommen und hast dazu noch das Emittentenausfallrisiko. Da du sowieso 500 Aktien absichern willst, kannst du auch gleich 5 Put-Optionskontrakte kaufen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maikel Februar 5, 2017 vor 8 Stunden schrieb passiv_Investor: Ein 120er Put auf Siemens mit Laufzeit Dezember 2017 kostet aktuell 10,19 Euro Der selbe Put mit Laufzeit Juni 2018 kostet 14,33 Euro Ein 100er Put Dezember 2017 kostet 3,15 Euro Der selbe Put mit Laufzeit Juni 2018 kostet 5,74 Euro Hast du dazu mal eine WKN als Bsp? Oder kannst mir Nachhilfe geben, wie da das Auszahlungsprofil ist, je nach Kurs der Siemens-Aktie? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
passiv_Investor Februar 5, 2017 · bearbeitet Februar 5, 2017 von passiv_Investor Optionen haben keine Wertpapierkennnummern. Aber du kannst diese HIER einsehen. Das Auszahlungsprofil einer Long Put Option am Verfallstag ist relativ simpel. Die Formel lautet Max [0, Basispreis (Strike) - Kurs der Aktie] Im Beispieldiagramm eine Long Put Option mit Basispreis (Strike) = 40$ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maikel Februar 6, 2017 vor 16 Stunden schrieb passiv_Investor: Optionen haben keine Wertpapierkennnummern. Aber du kannst diese HIER einsehen. Das Auszahlungsprofil einer Long Put Option am Verfallstag ist relativ simpel. Die Formel lautet Max [0, Basispreis (Strike) - Kurs der Aktie] Im Beispieldiagramm eine Long Put Option mit Basispreis (Strike) = 40$ 0 3 kB Danke. Leider fehlen der Grafik ein paar Zahlenwerte. Ich stelle mal dar, wie ich die Grafik, zusammen mit Wikipedia, interpretiert habe; auch für Mitleser. - Bei Kursen oberhalb des Strike ist das Geld für die Option verloren. - bei Kursen unterhalb des Strike geht die Option 1:1 revers zum Aktienkurs; also ohne Hebel. Demnach würde man also den Preis für die Option immer verlieren. Ist das grundsätzlich so, daß es bei Optionen keinen Hebel gibt? Im Gegensatz zu Optionsscheinen. Oder steckt das 1:1 in dem Begriff "Equity Options" (dein Link)? Gibt es also auch gehebelte? Am Bsp. der Siemens-Aktie (120E) zusammen mit Put-Option zu 10E (Zahlen gerundet): - Gesamtertrag immer 110E - bei steigendem Aktienkurs Gesamtertrag immer Aktienkurs minus 10E Sehe ich das richtig? Interessant wird es bei anderen Strikes: z.B. auf Siemens: Eine Option mit Strike 180 bis Dez17 kostet 62E bei Aktienkurs 119E; somit hätte man zusammen mit der Aktie nur 1E Verlust, das ist weniger als die Dividende auf die Aktie. Demnach wäre eine Option mit Strike 180 o.ä. die günstigste Absicherung für den TO; allerdings (vermutlich) ohne jegliche Chance auf zusätzlichen Gewinn. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ohc Februar 6, 2017 Am 5.2.2017 um 00:35 schrieb passiv_Investor: Du kannst die Position entweder mit einem Emittentenprodukt wie einem Optionsschein absichern oder aber mit einem echten börslichen Produkt wie einer Option. Beides ist mit nicht unerheblichen Kosten für ein Jahr verbunden, insbesondere wenn du die Aktien zum aktuellen Kursniveau (also am Geld absichern willst). Günstiger wird es, wenn die Optionen (oder Optionsscheine) etwas weiter aus dem Geld notieren, also das Absicherungsniveau etwas tiefer liegt. Ein 120er Put auf Siemens mit Laufzeit Dezember 2017 kostet aktuell 10,19 Euro Der selbe Put mit Laufzeit Juni 2018 kostet 14,33 Euro Ein 100er Put Dezember 2017 kostet 3,15 Euro Der selbe Put mit Laufzeit Juni 2018 kostet 5,74 Euro Bedenke, dass Optionen immer in Kontraktgrößen von 100 gehandelt werden. D.h. diese Summe muss mit 100 multipliziert werden und sichert dann 100 Aktien ab. Du kannst nun selbst entscheiden, ob dir diese Versicherungskosten als zu hoch oder angemessen erscheinen. Mit Optionsscheinen wirst du mit Sicherheit nicht günstiger wegkommen und hast dazu noch das Emittentenausfallrisiko. Da du sowieso 500 Aktien absichern willst, kannst du auch gleich 5 Put-Optionskontrakte kaufen. Hallo, vielen Dank vorab für die Erläuterungen! Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann wäre es z.B. möglich, beim derzeitigen Kurs von ca. 118 EUR, eine Option mit einem strike price von 108 EUR zum März 2018 zu erwerben. Gemäß deinem Link würde diese für eine Aktie 13 EUR Kosten (0,13 EURct. x 100), richtig? Wenn ich dich richtig verstehe wäre mein maximaler Verlust dann auf 23 EUR pro Aktie beschränkt - Transaktionskosten außen vor gelassen (13,00 Anschaffungskosten für die Option (=Versicherung) plus 10 EUR (=nicht abgesicherter Aktienwert)). Dieser maximale Verlust würde dann eintreten, wenn der Aktienkurs zum März 2018 =/< 108 EUR ist, richtig? Damit also das ganze Investment lohnt müsste ich damit rechnen, dass die Aktie bis März 2017 unter 95 EUR sinkt (118 EUR - 23 EUR), also ein Einbruch um ca. 19,5%, korrekt? Sollte der Aktienkurs jedoch auf 131 EUR steigen wäre ich break-even (118 EUR + 13 EUR) und ich würde von weiteren Kursteigerungen profitieren, wobei meine Rendite, um 13 EUR (=11% = Versicherungsprämie) geringer ausfallen würde im Gegensatz zu dem Fall, wenn ich keine Option gehalten hätte. Das Ganze kann ich jetzt mit verschiedenen strike prices rechnen, wobei eine geringere Versicherungsprämie einen höheren maximalen Verlust zur Folge haben könnte. Passen diese Gedankengänge so? Unten habe ich die Daten mal in Excel verprobt. Noch eine Frage: Kannst du deinen Hinweis zum Emittentenrisiko etwas erklären? Gibt es nicht immer eine Gegenpartei, die einem gewissem Ausfallrisiko unterworfen ist? Gibt es noch weitere Dinge zu beachten, wir z.B. den Zeitwert? Vielen Dank vorab! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
passiv_Investor Februar 6, 2017 · bearbeitet Februar 6, 2017 von passiv_Investor vor 2 Stunden schrieb Maikel: Leider fehlen der Grafik ein paar Zahlenwerte. Ich stelle mal dar, wie ich die Grafik, zusammen mit Wikipedia, interpretiert habe; auch für Mitleser. - Bei Kursen oberhalb des Strike ist das Geld für die Option verloren. - bei Kursen unterhalb des Strike geht die Option 1:1 revers zum Aktienkurs; also ohne Hebel. Demnach würde man also den Preis für die Option immer verlieren. Ist das grundsätzlich so, daß es bei Optionen keinen Hebel gibt? Im Gegensatz zu Optionsscheinen. Oder steckt das 1:1 in dem Begriff "Equity Options" (dein Link)? Gibt es also auch gehebelte? Am Bsp. der Siemens-Aktie (120E) zusammen mit Put-Option zu 10E (Zahlen gerundet): - Gesamtertrag immer 110E - bei steigendem Aktienkurs Gesamtertrag immer Aktienkurs minus 10E Sehe ich das richtig? Interessant wird es bei anderen Strikes: z.B. auf Siemens: Eine Option mit Strike 180 bis Dez17 kostet 62E bei Aktienkurs 119E; somit hätte man zusammen mit der Aktie nur 1E Verlust, das ist weniger als die Dividende auf die Aktie. Demnach wäre eine Option mit Strike 180 o.ä. die günstigste Absicherung für den TO; allerdings (vermutlich) ohne jegliche Chance auf zusätzlichen Gewinn. Zahlenwerte fehlen an der Grafik eigentlich keine. Das war wie gesagt nur ein Beispiel und bezog sich nicht auf die vorgenannten Siemensoptionen. Optionen sind (sofern nicht weit im Geld) keine Delta 1 Produkte. Die Grafik zeigt lediglich das Auszahlungsprofil am Verfallstag. Dann ist jede Option ein Delta 0/1 Produkt. Den "Zeitwert" der Option verlierst du als Käufer bis zum Verfallstag immer. Das ist wie mit der Versicherungsprämie der Krankenversicherung. Die bekommst du bei einem Krankenhausaufenthalt ja auch nicht mehr erstattet. Equity Options heißt Optionen auf Aktien. Im Unterschied zu Index Optionen und Commodity (Rohstoff) Optionen. Grundsätzlich sind alle Optionen Hebelprodukte. Wie groß der jeweilige Hebel aktuell ist, kann man an den sogenannten "Griechen" ablesen. Ja, dein Beispiel ist korrekt. Eine 180er Put Option ist auch viel weiter im Geld als die 120er Option. Du musst aber bedenken, dass die Option dann auch wertloser wird, je weiter die Aktie steigt. D.h. du gewinnst nichts bei steigenden Aktienkursen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
passiv_Investor Februar 6, 2017 · bearbeitet Februar 6, 2017 von passiv_Investor vor 28 Minuten schrieb ohc: Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann wäre es z.B. möglich, beim derzeitigen Kurs von ca. 118 EUR, eine Option mit einem strike price von 108 EUR zum März 2018 zu erwerben. Gemäß deinem Link würde diese für eine Aktie 13 EUR Kosten (0,13 EURct. x 100), richtig? Wenn ich dich richtig verstehe wäre mein maximaler Verlust dann auf 23 EUR pro Aktie beschränkt - Transaktionskosten außen vor gelassen (13,00 Anschaffungskosten für die Option (=Versicherung) plus 10 EUR (=nicht abgesicherter Aktienwert)). Dieser maximale Verlust würde dann eintreten, wenn der Aktienkurs zum März 2018 =/< 108 EUR ist, richtig? Damit also das ganze Investment lohnt müsste ich damit rechnen, dass die Aktie bis März 2017 unter 95 EUR sinkt (118 EUR - 23 EUR), also ein Einbruch um ca. 19,5%, korrekt? Sollte der Aktienkurs jedoch auf 131 EUR steigen wäre ich break-even (118 EUR + 13 EUR) und ich würde von weiteren Kursteigerungen profitieren, wobei meine Rendite, um 13 EUR (=11% = Versicherungsprämie) geringer ausfallen würde im Gegensatz zu dem Fall, wenn ich keine Option gehalten hätte. Das Ganze kann ich jetzt mit verschiedenen strike prices rechnen, wobei eine geringere Versicherungsprämie einen höheren maximalen Verlust zur Folge haben könnte. Passen diese Gedankengänge so? Unten habe ich die Daten mal in Excel verprobt. Noch eine Frage: Kannst du deinen Hinweis zum Emittentenrisiko etwas erklären? Gibt es nicht immer eine Gegenpartei, die einem gewissem Ausfallrisiko unterworfen ist? Gibt es noch weitere Dinge zu beachten, wir z.B. den Zeitwert? 0 16 kB März 2018 ist als Laufzeit aktuell noch nicht verfügbar an der Terminbörse EUREX für Siemensoptionen und ein Strike von 108 Euro ebenfalls nicht. Lediglich Dezember 2017 und Juni 2018 Die Aktie hat immer den Aktienpreis. Du sprichst von den Siemens Put Optionen Laufzeit März 2017 Strike 108 Euro mit aktuellem Preis von 0,53 Euro pro Stück. Da Optionen in Kontraktgrößen zu 100 gehandelt werden, kostet ein Kontrakt mit 100 Optionen, der sich auf 100 Siemensaktien bezieht demnach 100 x 0,53 Euro = 53 Euro Der maximale Verlust pro Aktie kann somit "Aktueller Kurs - Strikepreis der Option + Optionspreis" betragen. Also 118 - 108 + 0,53 = 10,53 Euro pro Aktie Wenn du die Aktie und die Put Option hältst, dann gehst du natürlich trotzdem von weiter steigenden Preisen aus. Die Long Put Option ist ja nur die Absicherung nach unten. Fallende Kurse wären lediglich positiv wenn du nur die Long Put Option ohne die Aktien besitzen würdest. Dein P&L Chart zeigt das ganze ja ganz gut. Breakeven wäre bei einem Anstieg der Aktie auf 118,53 Euro zum März 2017 Das Emittentenrisiko hat man nur bei Emittentenprodukten wie bei Zertifikaten, die eine Bank ausgibt. Bei Optionen (wie auch bei Aktien) kennt man die Gegenpartei gar nicht (im Gegensatz zu Optionsscheinen) und hat auch kein Emittentenrisiko, da die Börse für die Erfüllung garantiert. Aus dem Grund verlangt sie ja auch Sicherheiten (Margins) die beständig angepasst werden, wenn sich die Kurse ändern, von den Terminmarkthändlern. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag