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Seba1986#

BU kündigen? Welchen Sinn macht die BU in einem alternativen Lebensstil

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Okabe
vor 7 Minuten schrieb Seba1986#:

Naja, keine Statistik kann meinen Beitrag zum gesellschaftlichen Wohlergehen messen.

 

Natürlich nicht - vielleicht entdeckst du ja während deiner freien Zeit die Lösung für ein mathematisches Problem, das du bei einem Vollzeitjob nie entdeckt hättest und beförderst unsere Gesellschaft in ein Zeitalter der reinsten Freunden.

Nur sagt mein Bauchgefühl da etwas anderes...

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bounce
· bearbeitet von bounce

Hallo zusammen,

 

ich habe mit Schmunzeln die Debatte hier von Anfang an verfolgt und habe mich nicht darüber gewundert, wie die Diskussion hier verhärtet und vom teils vom Thema abdriftet. Dazu möchte ich auch gern meinen Senf dazu geben. Fintechs Beitrag finde ich super. Tyr trifft meine Ansicht auch ganz gut, Polydeikes hat sehr gute fachliche Auskünfte gegeben.

 

@ Tyr: Oft rege ich mich über die hohen Staatsausgaben auf und denke für mich, dass ich vieles davon nicht brauche. Als Fahrradfahrer brauche ich keine guten Straßen. Ich gehe nicht/sehr selten in Konzerte etc. und finde alle Subventionen dafür überflüssig. Ich habe keine Kinder und brauche keine Kinderbetreuung etc. Ich ertappe mich öfter mal bei diesen Gedanken. Aber: Die sind im Großen und Ganzen falsch, weil ich indirekt davon profitiere. Würde man die Ausgaben auf meine persönlichen Bedürfnisse kürzen, würde Deutschland wahrscheinlich zu einem Land mutieren, in dem nichts mehr funktioniert. Ich habe ähnlich wie du den Eindruck, dass Seba1986 das nicht verstehen will bzw. das verdrängt (vielleicht ist es auch nicht so, aber es kommt so rüber). Man kann ihm das aber nicht vorwerfen, da die Regeln sind wie sie sind und er - wie Fintech es schon sagte - sie zu seinem Besten nutzt (was jeder andere auch machen könnte...mittel- bis langfristig funktioniert dass nur bis zu einer bestimmten Anzahl an Menschen). 

 

@ Seba1986: Du kommst vermutlich schneller zu einer Antwort, wenn du dich aus dieser Diskussion ausklingst, deine Vertragsbedingungen der BU liest und dich stattdessen mit Sozialgesetzgebung und zugehörigem befasst. 

 

Einige Punkte möchte ich für die Betrachtung hinzufügen:

 

- Es wird schwer werden einen gut bezahlten 2 Tage Job zu bekommen (sofern er sich auf eine "konventionelle" Tätigkeit bezieht).

- Es wird noch schwerer werden, später einen ähnlichen oder besseren Job zu bekommen, egal ob 2 Tage oder länger (sofern er sich auf eine "konventionelle" Tätigkeit bezieht: Selbstständigkeit/Network Marketing etc. betrifft das nicht, wobei man bei diesen "unüblichen" Jobs in der Regel auch nicht 2 Tage arbeiten kann und dann nicht mehr)

- Ich würde mich nicht auf staatliche Leistungen verlassen und die in allen Überlegungen außen vor lassen zu Sicherheit

- Stell dir vor, du, dein Kind oder deine Frau wird schwer krank, was dann?

- Die Lebenshaltungskosten werden steigen

- Wie sieht deine Altersvorsorge aus?

- Was passiert, wenn sich deine Frau von dir trennt? 

- Was machst du z.B. wenn du mal hohe Ausgaben hast, z.B. auf Grund eines Rechtsstreits oder z. B. weil dir - warum auch immer - alle Zähne rausfaulen und du Implantate oder ähnliches benötigst (nur als Beispiel, es gibt viele Ereignisse, mit denen man nicht rechnet, die aber sehr schnell ins Geld gehen können, wenn man nicht seinen Lebensstil weiter einschränken möchte)?

- Weißt du, was du mit der vielen Freizeit anstellst? (anderweitig Geld verdienen? Ehrenamtlich tätig sein? Dir eine Alternative Existenz aufbauen (finde ich schwieirig ohne Eigentum)? Nicht vorhandenes Geld verprassen, weil du nicht weißt, was du tun sollst? etc.)

- Wie sieht es mit deinem zukünftigen gesellschaftlichen Status aus? Ist es möglich, dich in die Kreise zu integrieren, in die du dich gerne integrieren möchtest (Beispiel: Wie du hier feststellen konntest, haben nicht wenige eine deutliche Abneigung gegen diesen Lebensstil. Statistisch dürfte es eher unwahrscheinlich/schwierig sein, dass du später in "höheren" Kreisen verkehren wirst. etc. )

 

Die 90 Tausend + X sind schon mal was. Aber die sind "schnell" aufgebraucht, zumal du an diese auch als erste ran musst, wenn du nicht private Versicherungen abgeschlossen hast. Ob die BU was bringt oder nicht, wird dir niemand beantworten können, da das auf die konkreten Vertragsbedinungen deiner BU ankommt und auch auf deinen weiteren Lebenslauf. 

 

Insgesamt ein schwieriges Thema, bei dem dir hier sicher nicht konkret geholfen werden kann. 

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Gast240102
vor 2 Minuten schrieb Seba1986#:

Naja, keine Statistik kann meinen Beitrag zum gesellschaftlichen Wohlergehen messen. In wieweit meine Persönlichkeit zum besseren psychischen und physischen Wohlergehen meiner (Vollzeit arbeitenden) Freunde beiträgt, ist nicht messbar.

 

ebenso führt Konsumverzicht (oder Einschränkung) (zB auf Fleisch als nur ein Beispiel) zu weniger ökologischer Belastung. Das nur auf gezahlte Steuern zu beziehen ist zu kurz gedacht.

 

Da man Deinen Beitrag wie auch den Beitrag der anderen zum gesellschaftlichen Wohlergehen nicht messen kann, sollte man sich eben gerade deshalb auf das finanzielle konzentrieren. Auch Vollzeitler sind in Vereinen etc. und leisten nicht nur monetäres Engagement.  Als Teil einer Gemeinschaft, das die Leistungen dieses Gemeinwesens in Anspruch nimmt, sollte jeder dafür Sorge tragen, dass er die für das Gemeinwesen anteilig entstehenden Kosten trägt. Nur wenn seine Möglichkeiten (Krankheit, unterbezahlter Job, kein Vermögen etc.)  dazu nicht ausreichen, sollten andere dafür einspringen. Vom Grundgedanken her entspricht dies einer Kopfsteuer/Kopfpauschale, die die Kosten für das Gemeinwesen auf alle umlegt.

 

Da dies so momentan aber gesetzlich nicht umgesetzt ist, muss das keiner so halten. Ethisch wäre es aber zu wünschen, da nur so ein Gemeinwesen funktionieren kann.

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Gast240102
vor 28 Minuten schrieb Seba1986#:

Da ich leider kein privatier bin muss ich wohl mein ganzes Leben lang arbeiten um meine Kosten decken zu können.

 

 

Du bist kein Privatier, aber evtl. könntest Du mit Deinen Ausgabenniveau einer werden. Mit 90 kEUR hast Du schon einen ganz guten Grundstein. Wenn Ihr zu dritt von 700 EUR leben könnt, dann könntet Ihr Euch mit ein paar Jahren Vollzeitarbeit eine ganz ansehnliche Summe ansparen. Es gibt ja mehrere Leute, die einen frühen Ausstieg planen. Hier mal ein Blog dazu:

 

http://frugalisten.de/frugalist-oder-waschlappen-bist-du-bereit-fuer-finanzielle-freiheit/

 

Für mich wäre das nichts und wie schon beschrieben halte ich die Lebensweise auch ethisch nicht für fair, solange es keine Kopfsteuern/Kopfpauschalen gibt, aber wer mit wenig zufrieden ist, der könnte es ja versuchen.

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JS_01
vor 1 Stunde schrieb bounce:

- Ich würde mich nicht auf staatliche Leistungen verlassen und die in allen Überlegungen außen vor lassen zu Sicherheit

 

Dieser Satz ist meiner Meinung nach der Wichtigste im ganzen Verlauf, ich denke da ähnlich wie bounce ;)

 

Ich glaube, die Diskussion ist tatsächlich etwas abgedriftet, was auch an der offenen Fragestellung liegt, die ja jeder für sich unterschiedlich beantwortet (wie ja deutlich nachzulesen ist).

 

@Seba1986:

Du solltest für dich selbst in Ruhe überlegen, was das Thema "Berufsunfähigkeit" für dich bedeutet bzw. auch wie wahrscheinlich dieser Fall für dich ist.

 

Dazu gehören:

- Welcher Job wird überhaupt angestrebt? (=gefährlich im Sinne von erhöhter Unfallgefahr / hoher körperlicher oder psychischer Belastung)

- Schließt du beruflichen Stress für dich dauerhauft aus?

- Hast du selbst Vorerkrankungen?

- Bist du erblich vorbelastet? (z.B. gehäuftes Auftreten von Herz-Kreislauf-Krankheiten oder genetisch bedingter Diabetes in der Familie)

- Hast du außergewöhnliche Hobbys? (im Sinne erhöhter Gefahr)

- Ist dein Lebensstil eher gesund oder nicht? (Bewegung, Ernährung, Alkohol etc)

 

Dazu kommt aber natürlich noch der unberechenbare Faktor "persönliches Pech", da sich z.B. Krebs oder Multiple Sklerose nicht (nur) an beeinflussbare Ursachen halten.

 

Danach kommt die Überlegung, die bounce weiter oben angesprochen hat.

 

Willst du dich im Falle des Falles komplett auf den Staat verlassen (sachlich betrachtet, ohne moralische Überlegungen)?

 

Dazu gehört, dass die staatlichen Leistungen an enge Bedingungen geknüft sind (siehe Posts von z.B. Polydeikes), und du außerdem oft erst auf dein eigenes Vermögen zurückgreifen musst.

Außerdem kannst du für deine Überlegungen nur das heutige System als Maßstab heranziehen, aber du weißt nicht wie sich die Zukunft entwickelt.

Wenn du mit 50 BU wirst, wie sieht die Welt der Transferleistungen dann aus? Gibt es überhaupt noch was für alle? Ist das dann auch ausreichend, oder wie in anderen Ländern eventuell zeitlich begrenzt oder nicht genug für das Überleben?

Willst du, dass deine Familie für einen neuen Reifen am Rollstuhl jedes Mal einen Antrag auf dem Amt ausfüllen muss?

 

Solche Gedankenspiele gehen sicherlich auch ins Abstrakte über, aber bei einer solche Entscheidung sollte man durchaus einfach mal alles überdenken.

 

Schließlich solltest du auch noch berücksichtigen, dass gerade eine BU-Versicherung im Gegensatz zu vielen anderen Versicherungen später nur noch schwer abzuschließen ist, wenn dann vielleicht doch mal der Rücken gezwickt hat oder etwas anderes vorliegt.

Wenn du in 10,15 Jahren deine Lebensweise ändern willst und gerne deutlich mehr als das Existenzminimum um Leben hättest, fällst du dann ebenfalls auf Sozialleistungsniveau zurück.

 

Daher kann dir die Entscheidung für oder gegen das Weiterführen deiner Versicherung letztendlich niemand abnehmen.

 

Ich an deiner Stelle würde Sie behalten, da ich

a, wie oben erwähnt möglichst unabhängig vom Staat bin

b, genauso wenig weiß wie sich mein Leben in den nächsten Jahrzehnten entwickelt wie du (bin selbst 28) und daher zumindest in nächster Zukunft flexibel bleiben will

 

Zahl sie doch einfach ein paar Jahre weiter, und zieh dann nochmal Bilanz zu deiner Lebenssituation. Das ist meiner Meinung nach das Beste, was du machen kannst.

 

 

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bounce
· bearbeitet von bounce

Was mir vorhin bei der Gartenarbeit noch durch den Kopf ging (ja, das Thema bewegt mich):

 

Wie schon geschrieben, dürfte es schwer für euch werden, dass beide eine 2-Tages-Teilzeitstelle bekommen. Noch schwerer wird es, nach einigen Jahren Berufserfahrungen etwas ähnliches oder besseres zu finden. Genauso schwer dürfte es sein, etwas schlechteres zu finden. Letztlich läuft es wahrscheinlich auf Selbstständigkeit hinaus (sofern ihr keine "guten" Beziehungen oder viel Glück habt. Folgende Gründe sehe ich dafür:

 

  • Die wenigsten Arbeitgeber stellen jemanden ein, der nur 2 Tage die Woche arbeitet (zu viel Verwaltungsaufwand, zu schlecht planbar etc.; die meisten tun sich ja schon mit einer 30 Stunden Stelle schwer) 
  • Die Arbeitgeber werden dir Faulheit vorwerfen und dich/euch deswegen nicht einstellen
  • Nach ein paar Jahren Berufserfahrung, wirst du es schwer haben, etwas anderes zu finden (sofern notwendig), da die Arbeitgeber lieber auf Leute zurückgreifen, die deutlich mehr Berufserfahrung haben
  • es wird auch schwer werden, eine schlechtere Stelle zu finden, weil du dafür überqualifiziert bist auf Grund des Studium (und dir Faulheit unterstellt werden wird)

Insgesamt finde ich deine Überlegungen mutig und zolle dem Respekt. Ich denke aber wie viele andere hier auch, dass deine bisherigen Gedanken dazu recht naiv sind. Andererseits gehe ich auch von meinen Vorstellungen aus und sehe euer Vorhaben insgesamt kritisch, weil ich mir vorstelle (wenn ich euren Lebensentwurf auf mich übertrage), dass ich zuviel Angst vor allem Möglichen ohne ausreichendem Finanzpolster hätte. Ich selbst spare sehr viel, lege mein Geld an und habe vor mit ca. 50 einen alternativen Weg einzuschlagen (z.B. Teilzeit zu arbeiten oder als Vermögensverwalter (so gesehen jetzt schon mein Hobby) das Geld von Freunden und Bekannten gegen eine sehr geringe Gebühr mitzuverwalten) und nicht bis 67 "konventionell" zu arbeiten als Angestellter. 

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MichaelW

Aus Sicht des TE macht es eigentlich eher weniger Sinn die BU weiterzuzahlen, aber möchtest du Verantwortung für dich und Familie übernehmen zahlst du sie dennoch weiter und spekulierst nicht auf H4 bzw. andere staatliche Leistungen.

 

Die Diskussion über deine bevorzugte Lebensweise ist dagegen spannender, ich kann hier beide Seiten verstehen, das Problem ist: jede Seite hat seine Argumente, die eben auch korrekt sind. Die eine Seite lebt lieber bescheiden und günstig, leistet so aber kaum etwas für die Allgemeinheit - nutzt bzw. fordert aber auch dafür nicht soviel. Die andere Seite zahlt mehr ein und der Staat stützt sich auf sie, dass dies die meisten nicht freut bzw. begeistert ist genauso verständlich.

Ich sehe hier auch keinen Sinn in Kopfpauschalen o.ä., weil bei dieser Diskussion hier der aktuelle Staatshaushalt/ges. Versicherungen im Sinne des Bedarfs/der Ausgaben als fix angesehen wird - aber genau das ist ja nicht der Fall. Eine Kopfpauschale für den TE macht die Sache ja nicht gerechter, bei seinen monatlichen Ausgaben als Familie sind keinerlei grosse Reisen/Ausflüge usw. drin, mit anderen Worten: er nutzt die aktuelle Infrastruktur erheblich weniger als andere. Eine Kopfpauschale würde natürlich die "Mehrzahler" entlasten, gerechter ist sie deshalb nicht automatisch - dann zahlen die "Wenignutzer" drauf bzw. für vieles, was sie nie finanziell zu unterstützen bereit wären.

Es geht auch nicht nur darum, wer die Infrastruktur wie nutzt, sondern ja auch darum, wie hoch die Ansprüche an diese überhaupt sind, und auch die sind bei jedem Menschen völlig unterschiedlich, völlig egal in welchem Bereich. Es wurden hier ja auch schon Beispiele genannt wie Theater/Kunst usw., Schwimmbäder, Vereine, Verkehrswege, öffentliche Gebäude, öffentliche Hilfen usw., die werden alle von der Allgemeinheit stark gefördert, viele nutzen sie aber gar nicht bzw. würden dafür auch keine Beiträge leisten wollen weil sie diese "Angebote" gar nicht finanziell unterstützen wollen - die Wahl hat man ja nicht.

Egal wie man die Diskussion führt, ich sehe hier keine gerechte Lösung für die Extreme beider Seiten - weder für diejenigen, die nur von 700 Euro leben genausowenig wie für diejenigen, die mit einem sechsstelligen Gehalt Höchstsätze zahlen...

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Okabe
vor 43 Minuten schrieb MichaelW:

Aus Sicht des TE macht es eigentlich eher weniger Sinn die BU weiterzuzahlen, aber möchtest du Verantwortung für dich und Familie übernehmen zahlst du sie dennoch weiter und spekulierst nicht auf H4 bzw. andere staatliche Leistungen.

 

Die Diskussion über deine bevorzugte Lebensweise ist dagegen spannender, ich kann hier beide Seiten verstehen, das Problem ist: jede Seite hat seine Argumente, die eben auch korrekt sind. Die eine Seite lebt lieber bescheiden und günstig, leistet so aber kaum etwas für die Allgemeinheit - nutzt bzw. fordert aber auch dafür nicht soviel.

 

Das mag für Infrastruktur wie Straßen usw. noch gelten. Aber den mWn. größten Kostenblock machen ja Sozialleistungen aus. D.h. jemand kann nicht mehr arbeiten (auch, weil er keinen Job findet) und oder benötigt gesundheitliche Dienstleistungen (Krankenheit, Pflegebedürftigkeit).

Wollen wir in so einem Fall sagen "hey, du warst doch bescheiden und meintest, du bräuchtest soetwas nicht - also sieh doch zu, wie du alleine klarkommst mit deiner Querschnittslähmung"? Ich glaube kaum... also bleibt uns leider die andere Variante.

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Gast240102
vor 58 Minuten schrieb MichaelW:

 

Ich sehe hier auch keinen Sinn in Kopfpauschalen o.ä., weil bei dieser Diskussion hier der aktuelle Staatshaushalt/ges. Versicherungen im Sinne des Bedarfs/der Ausgaben als fix angesehen wird - aber genau das ist ja nicht der Fall. Eine Kopfpauschale für den TE macht die Sache ja nicht gerechter, bei seinen monatlichen Ausgaben als Familie sind keinerlei grosse Reisen/Ausflüge usw. drin, mit anderen Worten: er nutzt die aktuelle Infrastruktur erheblich weniger als andere. Eine Kopfpauschale würde natürlich die "Mehrzahler" entlasten, gerechter ist sie deshalb nicht automatisch - dann zahlen die "Wenignutzer" drauf bzw. für vieles, was sie nie finanziell zu unterstützen bereit wären.

 

Es geht nicht um "Infrastruktur" allein bezogen auf den Verkehr, obwohl auch die Verkehrsinfrastruktur jedem Bürger dient, da Sie hauptsächlich den Warenverkehr erleichtert und damit einen wesentlichen Versorgungsbeitrag für alle im Land leistet. Mit Infrastruktur sind die öffentlichen Güter des Staates gemeint, die jedem Bürger unabhängig von der aktiven Nutzung zu Gute kommen. Das sind Polizei, Gerichte, Militär, Schulen, Universitäten, Verwaltung, Verkehrsinfrastruktur und sonstige Formen der öffentlichen Daseinsvorsorge.

Eine "Kopfpauschale" würde "Mehrzahler" auch kaum entlasten, da die Hauptkosten sowieso die soziale Umverteilung betreffen. Es geht darum, dass jedem Bürger die öffentlichen Güter gleichermaßen zur Verfügung stehen und sich jeder dementsprechend an deren Kosten beteiligen sollte, es sei denn er kann es nicht. Das ist beim TE aber nicht der Fall, da er über 90 kEUR verfügt. Für die Krankenversicherung gilt:  Im Durchschnitt betrugen die Ausgaben pro Mitglied ca. 332 EUR im Monat. Auch den TE kann jederzeit ein Unfall oder eine Krankheit ereilen. Was spricht dagegen, wenn jeder diese Kosten auch selbst aufbringt? Staatliche Transfer- und Unterstützungsleistungen sollten denen vorbehalten sein, die wirklich bedürftig sind und die Ihren Anteil daher nicht erbringen können.

 

Anbei z.B. die durchschnittlichen GKV Kosten:  http://www.deutschlandinzahlen.de/tab/deutschland/soziales/gesetzliche-krankenversicherung/kennziffern-der-gesetzlichen-krankenversicherung

 

Eine komplett nutzungsäquivalente Finanzierung ist bei öffentlichen Gütern und Versicherungen ausgeschlossen. Insofern ist tatsächlich gerecht, wenn jeder für die Grundleistungen zunächst den  gleichen Kostenbeitrag trägt, weil jeder die gleiche Möglichkeit hat die Güter zu nutzen.

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polydeikes
vor 52 Minuten schrieb Okabe:

 

 

Wollen wir in so einem Fall sagen "hey, du warst doch bescheiden und meintest, du bräuchtest soetwas nicht - also sieh doch zu, wie du alleine klarkommst mit deiner Querschnittslähmung"? Ich glaube kaum... also bleibt uns leider die andere Variante.

 

Doch, genau das wollen wir. Das steht so nämlich explizit in §41 Abs. 4 SGB XII. Man muss es nur konsequent anwenden.

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Tradeoff

Bin erschüttert, wie sich die Diskussion entwickelt hat. Gehts noch?

 

Seba1986 trägt nicht genug zur Gesellschaft bei, weil er mehr leisten könnte, sich aber dagegen entscheidet?

 

Im nächsten Schritt dann rüstige Rentner, die ja auch noch arbeiten könnten? Junge Mütter, die Elternzeit nehmen? Was ist mit denen, die mehr drauf gehabt hätten und einen höheren Abschluss hätten haben können? Die Privatiers, die gerade hier im Forum gerne bewundert werden?

 

Würde man Seba1986s Situation, wenn er weiter 40h/w als Bankkaufmann gearbeitet hätte mit identischem Verdienst wie 16h nach Studium, anders beurteilen?

 

Das man fürs mehr Leisten auch mehr bezahlt bekommt und dadurch auch komepensiert wird, fällt untern Tisch?

 

Ich bin sehr froh, dass wir in einem Land leben, wo jeder individuell entscheiden kann, wieviel er leisten möchte und dafür bezahlt wird und nicht in einem Land leben, in dem jeder bis zu seiner Leistungsgrenze arbeiten muss.

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Okabe
vor 7 Stunden schrieb Tradeoff:

Bin erschüttert, wie sich die Diskussion entwickelt hat. Gehts noch?

 

Seba1986 trägt nicht genug zur Gesellschaft bei, weil er mehr leisten könnte, sich aber dagegen entscheidet?

 

Ja, denn er trägt sich (höchstwahrscheinlich) nicht einmal selbst, sondern genießt die Leistungen anderer. 

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bounce
vor einer Stunde schrieb Okabe:

 

Ja, denn er trägt sich (höchstwahrscheinlich) nicht einmal selbst, sondern genießt die Leistungen anderer. 

 

+1, auch wenn es nicht zum Thema gehört. Deutschland ist eines der am besten entwickeltsten Länder der Welt (ob das die Bürger glücklicher, schlauer, etc. macht sei erstmal dahin gestellt), das kostet eben. Und zwar deutlich mehr es den meisten recht ist. Rüstige Rentner haben 40 Jahre gearbeitet. Die Kinder der jungen Mütter sind die Zukunft Deutschlands (und Geldquelle zukünftiger Rentner), die Privatiers haben auch ihren Teil Steuern gezahlt und tun es auch noch (Vermögen zahlen im Schnitt deutlich mehr Steuern, obwohl sie nicht mehr die Infrastruktur nutzen als "Normalverdiener") und der, der nicht mehr aus seinem Intellekt gemacht hat...der geht vielleicht einem Handwerk (Handwerker werden gebraucht!) nach und zahlt dadurch seine Steuern. 

 

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luess
· bearbeitet von luess
vor 5 Stunden schrieb Okabe:
vor 12 Stunden schrieb Tradeoff:

Bin erschüttert, wie sich die Diskussion entwickelt hat. Gehts noch?

 

Seba1986 trägt nicht genug zur Gesellschaft bei, weil er mehr leisten könnte, sich aber dagegen entscheidet?

 

Ja, denn er trägt sich (höchstwahrscheinlich) nicht einmal selbst, sondern genießt die Leistungen anderer. 

+2, ganz wahr, er nimmt defintiv mehr, wie er gibt.

 

Vielleicht könnte auch sein, dass Seba einfach garnichts zur Gesellschaft beiträgt? Er tut alles dafür keinerlei Steuern zu bezahlen, betätigt sich nicht ehrenamtlich und nimmt zudem noch staatliche Leistungen als selbstverständlich an,... Naja...

 

Aber ich bin definitiv hier raus, meine ehrliche Meinung darf ich hier leider nicht ( mehr ) äußern. Auf der einen Seite schade, aber auf der anderen verständlich, da ich das " Sein ", wie Seba es tut, wirklich ( persönlich ! ) hochgradig verurteile.

 

Offensichtlich haben diese Meinung sehr viele, seis drum. 

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herr_welker
Am 3.2.2017 um 00:27 schrieb polydeikes:

Erstmal halte ich "bis Ende des Studiums" insofern für gewagt, als das doch überhaupt nicht bekannt ist, ob dann Anspruch auf EWR iS seiner Fragestellung vorliegt (und in welcher Höhe). Es ist möglich, dass Anspruch in Folge seiner Jobs und Nebenjobs vorliegen könnte (Pflichtversicherungszeiten). Im Prinzip halte ich hier ohne Details jede konkrete Empfehlung für gewagt.

 

Meine Empfehlung bezog sich eher darauf, erstmal abzuwarten und die BU weiter laufen zu lassen.

 

Das Studium ist noch nicht fertig und das zukunftige Leben ist nur Zukunftsmusik.

Wenn alles mal steht und läuft, dann würde ich anfangen zu überlegen welche Versicherungen er nicht mehr braucht.

So würde ich es erstmal machen. Kündigen kann er in immernoch. Neu abschließen könnte schwieriger werden.

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Gast240102
vor 14 Stunden schrieb Tradeoff:

Bin erschüttert, wie sich die Diskussion entwickelt hat. Gehts noch?

 

 

Geht's noch. Das sollten Sie sich selbst fragen. Der TE soll alle Freiheit der Welt haben und von mir aus gar nicht arbeiten. Er sollte nur die Gemeinschaftsgüter, die ihm zur Verfügung stehen wie alle anderen, die dazu in der Lage sind, bezahlen. Dazu gehört ein steuerlicher Mindestbeitrag von ca. 4.000 EUR und ein KV Beitrag von ca. 4.000 EUR im Jahr. Dies sind die Durchschnittskosten für Leistungen des Gemeinwesens, die er wie jeder andere Deutsche konsumiert.  Im Supermarkt regt sich auch niemand auf, dass die angebotenen Güter für alle Personen den gleichen Preis haben . Warum soll jemand, der 90 kEUR auf dem Konto hat, eine KV für lau und sämtliche staatlichen Leistungen in Form von innerer und äußerer Sicherheit  (Polizei+ Militär), Straßen,  Schulen, die Uni (nutzt er ja selbst massiv) jemandem, der 90 kEUR Vermögen besitzt für lau zur Verfügung gestellt werden?

Das sind Mindestleistungen, die jeder Deutsche "konsumiert" und insofern sollte jeder Bürger diese Kosten auch selbst tragen. Dazu muss man sich auch nicht übermäßig anstrengen. Ein Gehalt von ca. 18 -20.000 EUR im Jahr bei Ledigen reicht vollkommen aus.

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odensee
vor 7 Stunden schrieb fintech:

Dazu gehört ein steuerlicher Mindestbeitrag von ca. 4.000 EUR und ein KV Beitrag von ca. 4.000 EUR im Jahr. Dies sind die Durchschnittskosten für Leistungen des Gemeinwesens, die er wie jeder andere Deutsche konsumiert.  Im Supermarkt regt sich auch niemand auf, dass die angebotenen Güter für alle Personen den gleichen Preis haben.

 

Bei einer dreiköpfigen Familie kommen da 24.000 Euro zusammen. Das muss man erstmal erwirtschaften. Andererseits, ich als Single zahle einiges mehr als die 24.000 :o:loud:"Kopfbesteuerung jetzt"

(nein, auch auf die Gefahr hin, von einigen WPFlern direkt wieder als "linker refugees-welcome-Fähnchenschwenker" identifiziert zu werden, bin ich grundsätzlich schon für eine Besteuerung nach Leistungsfähigkeit)

 

vor 7 Stunden schrieb fintech:

Ein Gehalt von ca. 18 -20.000 EUR im Jahr bei Ledigen reicht vollkommen aus.

Halte ich für unrealistisch. Jedenfalls abhängig von Mietkosten.

 

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MichaelW
· bearbeitet von MichaelW
Am 5.2.2017 um 21:16 schrieb fintech:

 

Es geht nicht um "Infrastruktur" allein bezogen auf den Verkehr, obwohl auch die Verkehrsinfrastruktur jedem Bürger dient, da Sie hauptsächlich den Warenverkehr erleichtert und damit einen wesentlichen Versorgungsbeitrag für alle im Land leistet. Mit Infrastruktur sind die öffentlichen Güter des Staates gemeint, die jedem Bürger unabhängig von der aktiven Nutzung zu Gute kommen. Das sind Polizei, Gerichte, Militär, Schulen, Universitäten, Verwaltung, Verkehrsinfrastruktur und sonstige Formen der öffentlichen Daseinsvorsorge.

 

Eine komplett nutzungsäquivalente Finanzierung ist bei öffentlichen Gütern und Versicherungen ausgeschlossen. Insofern ist tatsächlich gerecht, wenn jeder für die Grundleistungen zunächst den  gleichen Kostenbeitrag trägt, weil jeder die gleiche Möglichkeit hat die Güter zu nutzen.

 

Zur Infrastruktur: ja, ich hatte auch die gesamte staatliche Infrastruktur gemeint, nicht nur Verkehr.

 

Zu deiner Aussage, die Kopfpauschale wäre gerecht, weil jedem die gleiche Möglichkeit zur Verfügung steht alles zu nutzen: genau das ist der grosse Fehlschluss der Befürworter von Kopfpauschalen, und das hatte ich in meinem Post ja auch geschrieben - der Grund ist simpel und einfach - die zur Verfügung gestellte Infrastruktur, egal wie sie aussieht (aber bezahlt werden muss), ist nunmal nicht die, die von jedem in genau dieser Art und Weise gewünscht/erwünscht/gefordert ist.

Es ist egal, wie gross die Förderung, Subventionen, Ausbau usw. ist, wenn sie vom Grossteil der Leute gar nicht benötigt wird, denn diese sind schlicht nicht dafür bereit auch zu zahlen, weil es die meisten als ungerecht empfinden, da sie einen Grossteil der staatlichen Leistungen gar nicht in Anspruch nehmen wollen.

Wir können da jetzt über jedes einzelne Thema einzeln diskutieren, sei es Verkehr, Bildung, Bundeswehr, Polizei, Kultur, Gesundheit, Soziales usw., du wirst IMMER Millionen finden die mehr wollen und Millionen die weniger wollen damit sie nicht dafür zahlen müssen - du kommst nicht auf einen Nenner. Das heisst aber eben nicht, und nur deshalb schreibe ich das so ausdrücklich, dass eine Kopfpauschale gerecht ist, nur weil jeder alles nutzen KÖNNTE.

Die Menschen empfinden es in der Regel als gerecht, wenn derjenige der bestellt, auch bezahlt. Nicht wenn dir etwas vor die Tür gestellt wird, und du zahlen musst, weil du es ja nutzen könntest, ob gewollt oder nicht. Und genau das macht die Kopfpauschale nicht automatisch gerecht, wie du es geschrieben hast.

Wie ich im vorherigen Post geschrieben habe, gehen die meisten bei der Diskussion davon aus, dass die staatlichen Leistungen auf aktuellem Stand "fix" sind, aber das ist ja nicht der Fall - man kann sie massiv ausbauen, man kann sie massiv kürzen, in welchem Bereich du für was bist ist bei jedem Bürger völlig unterschiedlich.

Nur zur Ergänzung, damit du mich nicht falsch verstehst: die Kopfpauschale ist nicht gerecht, eine rein leistungsbezogene Berechnung aber genausowenig - und egal wie du es mischt, eine für alle gerechte Lösung wirst du nie finden.

(und wenn du dich nun fragst, warum ich das schreibe: weil ich weder klaren Befürwortern von Kopfpauschalen, noch klaren Befürwortern von höheren Abgaben der leistungsstarken Einkommen das Argument "es wäre gerecht" abnehme, denn das ist es in beiden Fällen nicht - jeder will immer nur seinen Anteil reduzieren und auf andere schieben, und die Diskussion verhärtet sich sinnlos auf 2 Seiten, und über den aktuellen Stand der staatlichen Ausgaben und deren Sinnhaftigkeit wird auch selten diskutiert und noch weniger über Dinge, die ggf. lohnenswert wären staatlich zu fördern aber aktuell nicht gefördert werden...aber natürlich jedem seine eigene Meinung, ist ja ein relativ freies Land ;))

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Tradeoff
vor 9 Stunden schrieb fintech:

Geht's noch. Das sollten Sie sich selbst fragen. Der TE soll alle Freiheit der Welt haben und von mir aus gar nicht arbeiten. Er sollte nur die Gemeinschaftsgüter, die ihm zur Verfügung stehen wie alle anderen, die dazu in der Lage sind, bezahlen. Dazu gehört ein steuerlicher Mindestbeitrag von ca. 4.000 EUR und ein KV Beitrag von ca. 4.000 EUR im Jahr. Dies sind die Durchschnittskosten für Leistungen des Gemeinwesens, die er wie jeder andere Deutsche konsumiert.  Im Supermarkt regt sich auch niemand auf, dass die angebotenen Güter für alle Personen den gleichen Preis haben . Warum soll jemand, der 90 kEUR auf dem Konto hat, eine KV für lau und sämtliche staatlichen Leistungen in Form von innerer und äußerer Sicherheit  (Polizei+ Militär), Straßen,  Schulen, die Uni (nutzt er ja selbst massiv) jemandem, der 90 kEUR Vermögen besitzt für lau zur Verfügung gestellt werden?

Das sind Mindestleistungen, die jeder Deutsche "konsumiert" und insofern sollte jeder Bürger diese Kosten auch selbst tragen. Dazu muss man sich auch nicht übermäßig anstrengen. Ein Gehalt von ca. 18 -20.000 EUR im Jahr bei Ledigen reicht vollkommen aus.

 

 

Das Thema beschäftigt mich. Ich habe Ihren Beitrag gestern Abend gelesen und wollte gleich antworten, hab mich dann aber dafür entschieden, darüber zu schlafen und nachzudenken, ob ich auf dem Holzweg bin.

 

Nun, denn mit einer Nacht dazwischen meine Antwort:

 

Objektiv spricht nichts dagegen, dass jeder sich mit oben angenommenen 8.000 EUR an den allgemeinen Allgemeinkosten beteiligen muss. Da sind wir dann eben bei einer Kopfpauschale, es ist eben ein anderes System als unseres.

 

Die Frage, die sich dabei stellt ist dann aber: wie geht man mit denen um, die die 8.000 EUR nicht aufbringen können? Stellen wir jedem das Geld zur Verfügung über ein Grundeinkommen? Dann wäre nichts gewonnen. Ein Umlageverfahren auf Basis der Leistungsfähigkeit? Woran macht man Leistungsfähigkeit fest? Am Gehalt? Dann sind wir wieder im heutigen System. Also nicht am Gehalt, sondern... hmmm.... an einem Punktesystem (die Antwort auf alles), basierend auf Ausbildung, Behinderungsgrad, ... Wir aber schwierig, dass zu beurteilen, denn es wird so viele Inputfaktoren geben. Und will man wirklich Leuten, die in die Selbstständigkeit gehen, diese Kosten zusätzlich aufbürden? Wird die Erosion von einkommensschwachen Gebieten sich nicht noch mehr beschleunigen?

 

Nein, ich glaube, dass sich letztlich Korrelation Leistungsfähigkeit = Gehalt besonders gut eignet. Zum einen, weil die These, dass jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten das maximale Gehalt beziehen will, wohl für eine überwiegende Mehrheit stimmen wird. Zum anderen, weil das Gehalt an sich der Anreiz ist, mehr zu leisten, bspw. eine 40h Woche, im Gegensatz zur hier diskutierten 16 Stunden Woche.

 

Sind Steuern aus Vermögen zu bezahlen? Ich meine nein, denn das Erlangen vom Vermögen wird ja schon besteuert.

Sind Sozialversicherungsbeiträge aus Vermögen zu bezahlen, insbesondere KV & PV? Ist wie schon oben auch so ein Kopfpauschalenthema. Grundsätzlich warum eigentlich nicht, bspw. bis zur Beitragsbemessungsgrenze; was aber mit dem Handwerker, der mühsam spart, aber unter der BMG liegt. Muss der dann aus seinen Sparleistungen auffüllen? Letztlich wurde ja zum Teil (eben bis zur BMG) auch schon das dazugehörige Einkommen belastet. Ich meine also auch letztlich nein.

 

vor 14 Stunden schrieb bounce:

 

(...) Rüstige Rentner haben 40 Jahre gearbeitet. Die Kinder der jungen Mütter sind die Zukunft Deutschlands (und Geldquelle zukünftiger Rentner), die Privatiers haben auch ihren Teil Steuern gezahlt und tun es auch noch (Vermögen zahlen im Schnitt deutlich mehr Steuern, obwohl sie nicht mehr die Infrastruktur nutzen als "Normalverdiener") und der, der nicht mehr aus seinem Intellekt gemacht hat...der geht vielleicht einem Handwerk (Handwerker werden gebraucht!) nach und zahlt dadurch seine Steuern. 

 

 

- Was ist mit rüstigen Rentner die nur 30 Jahre gearbeitet haben, weil sie mit 63 in Rente gehen und bis 33 promoviert haben? Was ist mit denen, die mit 15 in die Ausbildung sind, mit 65 in die Rente und dann 50 Jahre gearbeitet haben? Wäre es besser Seba1986 würde sich frühverrenten lassen, aber sonst alles gleich machen?

- Ich will nicht die Kinder arbeiten schicken, sondern die Mütter. In Zeiten der Gleichberechtigung, wieso kann ein Vater wie Seba1986 nicht die Auszeit nehmen?

- Zum Privatier: Seba1986 hat auf sein Vermögen wahrscheinlich auch Steuern bezahlt, wo ist der Unterschied zum Privatier; oder anders; hätte Seba1986 geschrieben: "Ich bin Privatier, arbeite aber als eine Art Hobby 2 Tage die Woche, habe ne BU - soll ich die behalten?" - wären die Reaktionen dann substantiell anders gewesen (ehrlich gesagt bin ich überzeugt, dass sie ganz anders gewesen wären).

- Handwerker: Gut. Wenn der Handwerker aber nicht genug verdient um seine Steuern zu bezahlen? Oder gar nur Aufträge hat für 2 Tage Arbeit pro Woche? Dann gut? Wenn er aber von den 2 Tagen gut leben kann? Gut? Wenn er Handwerkerconsultant wird und 4.000 EUR Tagessatz für sein 2 Tagesseminar nimmt? Dann gut?

 

_______

 

Mein Fazit: Zunächst entschuldige ich mich für das "geht's noch". Zum zweiten gebe ich euch Recht, dass es Gesamtgesellschaftlich durchaus wünschenswert wäre, wenn sich jeder so stark wie möglich einbringt. 

 

Aber, und hier scheinen wir nicht zusammen zu kommen, gilt für folgendes: Die Leistungsbereitschaft, aber auch die Leistungsfähigkeit, eines jeden ist höchst individuell. Eine individuelle Berechnung ist nicht machbar, schon gar nicht eine Beurteilung was jeder leisten möchte und muss. Das hätte schon wirklich was vom Kommunismus (jeder arbeitet voll, es wird zentral festgelegt was, andere sind asozial).

 

Meine Schwägerin arbeitet als Ingenieurin bei einem tariflichen gebundenen Unternehmen. Zusätzlich sitzt sie am Wochenende beim Lidl an der Kasse. Polydeikes arbeitet im Winter wie ein Irrer, dafür lässt er sich im Sommer die Sonne auf den Bauch scheinen. Seba1986 verzichtet auf viel, will dafür nur 2 Tage die Woche arbeiten. Ich arbeite 40h die Woche, feiere aber meine Überstunden ab, statt sie mir ausbezahlen zu lassen. 4 Personen, 4 höchst unterschiedliche Leistungsbereitschaften, und am Ende für mich alle ok. Wie auch schonmal geschrieben kann ich mir durchaus auch vorstellen weniger zu arbeiten (und keine Sorge, ich würde immer noch den Maximalbetrag in die GKV einzahlen).

 

Ich bin froh, dass keiner irgendjemandem von den 4 hier vorschreibt, mehr, weniger oder anders zu arbeiten. Ich bin dankbar in einem Land zu leben, dass es ermöglicht sich im Rahmen seiner Möglichkeiten Freiheiten zu nehmen.

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Okabe
vor 11 Stunden schrieb Tradeoff:

Die Frage, die sich dabei stellt ist dann aber: wie geht man mit denen um, die die 8.000 EUR nicht aufbringen können? Stellen wir jedem das Geld zur Verfügung über ein Grundeinkommen? Dann wäre nichts gewonnen. Ein Umlageverfahren auf Basis der Leistungsfähigkeit? Woran macht man Leistungsfähigkeit fest?

 

Die beiden Fragen drehen sich um das Gleiche. Und woran man die Leistungsfähigkeit festmacht, muss nicht neu definiert werden. Guck dir ALG 2 an - da wird auch geprüft, ob du wirklich Sozialleistungen erhalten solltest oder noch genug Vermögen besitzt und ob und wieviele du arbeiten kannst bzw. könntest.
Damit will ich auf keinen Fall sagen, dass da im Moment alles super läuft! Aber woran man Leistungsfähigkeit prinzipiell festmacht, das ist relativ gut geklärt und auch praktisch umgesetzt.

 

Und will man wirklich Leuten, die in die Selbstständigkeit gehen, diese Kosten zusätzlich aufbürden? Wird die Erosion von einkommensschwachen Gebieten sich nicht noch mehr beschleunigen?

 

Jemand der nicht mal die für ihn von der Gesellschaft erbrachten und zukünftig ggf. zu erbringenden Leistungen selbst tragen kann, der ist auch nicht "selbstständig".

 

Sind Steuern aus Vermögen zu bezahlen? Ich meine nein, denn das Erlangen vom Vermögen wird ja schon besteuert.

 

Dann wird das Erlangen von Vermögen um den (absoluten) insgesamten Anteil weniger besteuert, der durch die Steuern auf Vermögen selbst gewonnen wird. Also, linke Tasche, rechte Tasche. In diesem Fall: aus der Tasche des nicht-arbeitenden Lotto-Gewinners in die Taschen des armen 60 Stunden Jobbers.

 

Sind Sozialversicherungsbeiträge aus Vermögen zu bezahlen, insbesondere KV & PV? Ist wie schon oben auch so ein Kopfpauschalenthema. Grundsätzlich warum eigentlich nicht, bspw. bis zur Beitragsbemessungsgrenze;

 

Warum denn dann noch eine Bemessungsgrenze? Es ist ein fixer Betrag, z.B. 350€ pro Monat. Wer den nicht tragen kann (auch nicht aus Vermögen), dem wird aus Steuergeldern geholfen. Alle anderen zahlen genau 350€.

 

- Was ist mit rüstigen Rentner die nur 30 Jahre gearbeitet haben, weil sie mit 63 in Rente gehen und bis 33 promoviert haben? Was ist mit denen, die mit 15 in die Ausbildung sind, mit 65 in die Rente und dann 50 Jahre gearbeitet haben? Wäre es besser Seba1986 würde sich frühverrenten lassen, aber sonst alles gleich machen?

 

Es kommt nicht darauf an, wie lange jemand gearbeitet hat, sondern wieviel Nutzen er - finanziell beziffert, denn ein besseres Maß haben wir nicht - damit gestiftet hat.

 

- Zum Privatier: Seba1986 hat auf sein Vermögen wahrscheinlich auch Steuern bezahlt

 

Richtig - aber jetzt bist du wieder im alten System. Im neuen System hätte er z.B. nicht anteilig krankenversicherungsbeiträge gezahlt, sondern egal ob er Vermögen angehäuft hätte oder (wegen geringem Verdienst) nicht: die Beiträge zur GKV wären stets fix 350€ gewesen.

Für die Übergang müsste man natürliche eine Regelung finden - aber ansonsten bitte nicht die System durcheinandermischen, das hilft niemandem in der Diskussion.

 

- Handwerker: Gut. Wenn der Handwerker aber nicht genug verdient um seine Steuern zu bezahlen? Oder gar nur Aufträge hat für 2 Tage Arbeit pro Woche?

 

Wenn er es nicht schafft ständig selbst ständig zu sein oder zumindest die meiste Zeit selbst ständig zu sein, dann sollte er sich vielleicht doch mal einen AG suchen, mit dessen Hilfe er dies vielleicht ändern kann? Das sagt schon der gesunde Menschenverstand.

 

Wenn er aber von den 2 Tagen gut leben kann? Gut? Wenn er Handwerkerconsultant wird und 4.000 EUR Tagessatz für sein 2 Tagesseminar nimmt? Dann gut?

 

Wenn er der Gesellschaft nicht auf der Tasche liegt, soll er doch tun lassen, was er will.

Es ist doch andersrum: indirekt zwingt Seba1986 MICH (auf Basis der Gesetzeslage und des Finanzamts, bzw. des Gerichtsvollziehers) ihm Geld zu geben. Findest du es gerecht, dass ich dazu gezwungen bin wegen Leuten wie Seba1986 extra mehr Steuern zu zahlen? Also ich nicht.

 

Aber, und hier scheinen wir nicht zusammen zu kommen, gilt für folgendes: Die Leistungsbereitschaft, aber auch die Leistungsfähigkeit, eines jeden ist höchst individuell. Eine individuelle Berechnung ist nicht machbar, schon gar nicht eine Beurteilung was jeder leisten möchte und muss. Das hätte schon wirklich was vom Kommunismus (jeder arbeitet voll, es wird zentral festgelegt was, andere sind asozial).

 

Ich wiederhole mich: genau das passiert aber heute schon, wenn man ALG 2 beantragt.

 

Meine Schwägerin arbeitet als Ingenieurin bei einem tariflichen gebundenen Unternehmen. Zusätzlich sitzt sie am Wochenende beim Lidl an der Kasse. Polydeikes arbeitet im Winter wie ein Irrer, dafür lässt er sich im Sommer die Sonne auf den Bauch scheinen. Seba1986 verzichtet auf viel, will dafür nur 2 Tage die Woche arbeiten. Ich arbeite 40h die Woche, feiere aber meine Überstunden ab, statt sie mir ausbezahlen zu lassen. 4 Personen, 4 höchst unterschiedliche Leistungsbereitschaften, und am Ende für mich alle ok.

 

Aus meiner Sicht 4 Personen, von denen 3 Personen die 4. Person durchfüttern (im übertragenden Sinne) und dafür extra Stunden schieben müssen.

 

Wie auch schonmal geschrieben kann ich mir durchaus auch vorstellen weniger zu arbeiten (und keine Sorge, ich würde immer noch den Maximalbetrag in die GKV einzahlen).

 

Damit hätte hier niemand ein Problem! Ich hätte nichtmal ein Problem damit, wenn du so wenig arbeitest, dass du nicht mehr der GKKV Maximalbetrag, sondern nur noch 400€ pro Monat zahlst. Aber sobald du anfängst anderen auf der Tasche zu liegen *obwohl* du es nicht müsstest, dann bekomme ich damit ein Problem.

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echo

Wenn du doch weniger brauchst als H4 warum brauchst du dann Geld von der BU?

Rein volkswirtschaftlich gesehen mir liegt jeder der unterdurchschnittlich Streuen zahlt den anderen Zahlern auf der Tasche. Darum geht es hier aber nicht. Jeder ist frei in seinen Entscheidungen. Wem Umverteilen in dem Maße nicht passt kann eine Partei wählen welche das ändern will (AFD oder FDP)...

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