Seba1986# Februar 1, 2017 Liebes Forum, vor Jahren, als ich mich noch in der Ausbildung zum Bankkaufmann befand, habe ich mich mit Hilfe des Forums dazu entschlossen eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Oberste Priorität war damals im Anschluss an die Ausbildung eine unbefristete Anstellung anzustreben um für die Zukunft Planungssicherheit zu haben. Für mich war es wichtig ein hohes Jahreseinkommen anzustreben und all die Besitztümer von denen man glaubt, dass diese zu einem guten Leben dazugehören. Die Absicherung meiner Arbeitskraft war daher ein logischer Schritt. Nun kommt halt nicht immer alles so wie man es sich früher einmal ausgedacht hat. Ich habe nach der Ausbildung zwei Jahre als "Berater" gearbeitet und anschließend den Beruf gekündigt um ein Studium in einem vollkommen anderen Bereich aufzunehmen. Während dieser Zeit habe ich mich weitestgehend von den oben genannten Wertvorstellungen abgewandt und lebe heute ein Leben, welches Geld lediglich als Mittel zum Zweck begreift. Wir haben eine Tochter und geben im Monat ca 700€ inkl Allem aus. Für die Zukunft nach dem Master-Studium steht fest, dass wir jeder maximal an 2 Tagen in der Woche arbeiten werden. Wir leben nicht um zu arbeiten und sehen auch keinen Sinn mehr darin Freizeit gegen Geld einzutauschen. Wir leben seit Jahren unter dem Hartz 4 Satz und fühlen uns reicher als so mancher Vollverdiener. Soviel zu uns und unserer Idee eines erfüllten Lebens. Nun erneut zur Ausgangsfrage. Würdet ihr uns raten weiterhin unsere BU's zu bezahlen? Was sind die wahren Risiken für uns, wenn beispielsweise die psychische Belastung durch den Arbeitsplatz kein Faktor ist? Sollte in ferner oder auch naher Zukunft der Fall einer BU eintreten, würden wir weiterhin die gesetzliche Erwerbsminderungsrente beziehen, welche am Ende des Tages sicher nicht so viel niedriger sein wird als unser laufendes Einkommen. Ich danke für eure Mühe und Offenheit Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Okabe Februar 1, 2017 Das ist ein sehr schwieriges und philosophisches Thema. Ob für euch zum jetzigen Zeitpunkt eine BU-Versicherung sinnvoll ist, hängt auch von Faktoren ab, die unbekannt sind, z.B. euren Einkommen. Laut Bauchgefühl würde ich sagen, dass sie für euch eher nicht in Frage kommt, es sei denn zum Erhalt des Gesundheitsstatus, sofern die Möglichkeit besteht, später wieder zu erhöhen. Ich würde von dir aber gerne noch etwas anderes wissen. Du hast dich ja anscheinend bezüglich deiner Lebenseinstellung um 180° gedreht. Frage: hast du das vorher für möglich gehalten? Wichtiger aber ist: glaubst du, dass es so bleiben wird? Oftmals ändert man seine Perspektivem dadurch, dass man einschneidende Dinge erlebt/erfährt - auch wenn die auf Außenstehende banal wirken mögen. Ich kenne persönlich jemanden, der ein ähnlich lockeres Leben geführt hat wie du und das voller Überzeugung. Er wurde dann in recht kurzer Zeit chronisch krank und seitdem denkt er völlig anders. Dabei hat er früher - daran erinnere ich mich noch genau - immer gesagt, dass er lieber sterben würde, als einen Großteil der Zeit im Krankenhaus zu verbringen oder im Rollstuhl zu sitzen. So schlimm ist es bei ihm noch nicht einmal, aber mittlerweile ärgert er sich sehr über sein früheres Ich. Damit möchte ich sagen: man sollte nicht nur mit der jetzigen Lebenseinstellung planen, sondern durchaus auch in Betracht ziehen, dass sich diese noch ändert - selbst wenn man der Meinung ist, dass man "zur Erleuchtung" gekommen ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
luess Februar 2, 2017 700€ inklusive allem für eine 3-köpfige Familie ? Das ist doch an den Haaren herbeigezogen, selbst wenn du bzw. ihr unter der Brücke wohnen würdet, in Summe keine Miete bezahlt, ist diese Hochrechnung quatsch. Das reicht hinten und vorne nicht, Du belügst dich selbst. Diese Rechnung kann nicht stimmen. Ich als Single gebe, abgesehen von der Miete schon, rund 325 (!) € nur für Lebensmittel und Versicherungen aus !! Und ich spare Geld an allen Enden, also durchaus vergleichbar. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Seba1986# Februar 2, 2017 · bearbeitet Februar 2, 2017 von Seba1986# Eins vorweg, ich erhebe nicht den Anspruch irgendetwas besser zu wissen oder gar besser zu machen. Wir haben uns für eine bestimmte Art zu leben entschieden und das dies total individuell ist und für so manchen undenkbar verstehe ich. So wäre es mir in meiner damaligen Situation sicherlich auch gegangen. @OkabeDanke für deinen Beitrag. Um den philosophischen Gedanken fortzuführen. Im Leben geht es selten nur in eine Richtung. Es gibt viele Wege die subjektiv gut für einen sind, jedoch sind manche Wege Einbahnstraßen. Der Verzicht auf Wohlstand zugunsten einem Stück mehr Freiheit ist so einer. Zum einen auf Grund persönlicher Ansichten und darüber hinaus natürlich auch weil man sich in der heißen Phase des Karrierenanfangs nicht oder nur ungenügend einbringt und sich so manche Tür unwiderruflich schließt. Okabe, wenn ich nicht mit meiner jetzigen Lebenseinstellung planen soll, sondern mit einer fiktiven aus der Zukunft, dann müsste ich und alle anderen ebenfalls viele weitere Dinge ändern. Am Ende des Tages soll die Entscheidung gegen die Fortführung der BU genauso faktenbasiert sein wie damals, als ich mich dafür einschieben habe. @luess Mit so einem starken Beitrag hätte ich zu Anfang nun nicht gerechnet. Aber nichts für Ungut. Wir zahlen für 47qm 300 € kalt. Inkl Nebenkosten, Strom, Gas und Internet ergeben sich 420€. Hinzu kommt jährlich eine Haftpflichtversicherung. Der Rest ergibt sich durch Nahrungsmittel, Kleidung (sehr begrenzt) und Freizeitausgaben (noch begrenzter). Sparverträge sind nicht mit eingerechnet, da das für mich keine Ausgaben sind. Außerdem lassen sich all meine Verträge ohne nennenswerten Verlust liquidieren. Jetzt versteh ich nicht so recht was du mir sagen willst. Ich habe über Jahre akribisch ein Haushaltsbuch geführt und weiß sehr genau wohin mein Geld fließt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mikas Februar 2, 2017 · bearbeitet Februar 2, 2017 von Mikas @Seba1986# Mein Lebensstil ist ähnlich; allerdings bin ich Single und der Überzeugung, dass ich auf eine BU verzichten kann. Für mich ist/war der ausschlaggebende Grund, dass ich keine Abhängigkeitsverhältnisse anstrebe bei denen ich zu regelmäßigen Zahlungen verpflichtet bin; z. B. Schuldverhältnisse aus Verträgen. @luess Ich als Single gebe, abgesehen von der Miete und außerplanmäßigen Ausgaben (Instandhaltungs-, Krankheits- und Freizeitkosten), nur rund 200 € (= 120 € Lebensmittel, 25 € Strom, 20 € Kommunikation, 18 € GEZ, 11 € Unfallversicherung, 5 € Haftpflichtversicherung) aus. Ich besitze kein Auto; dies ist sicherlich zu berücksichtigen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Okabe Februar 2, 2017 vor einer Stunde schrieb Seba1986#: Okabe, wenn ich nicht mit meiner jetzigen Lebenseinstellung planen soll, sondern mit einer fiktiven aus der Zukunft, dann müsste ich und alle anderen ebenfalls viele weitere Dinge ändern. Am Ende des Tages soll die Entscheidung gegen die Fortführung der BU genauso faktenbasiert sein wie damals, als ich mich dafür einschieben habe. Ist es denn nicht Fakt, dass sich deine Lebenseinstellung wieder ändern könnte? Die Frage ist nicht ob, sondern wie und mit welcher Wahrscheinlichkeit. Das zu akzeptieren ist nicht so leicht, denn es folgt genau das daraus, was du sagst: viele Dinge sind zu ändern und das ist so richtig unbequem. Davor ist die Scheu groß und es wird die Vogel-Strauß-Taktik eingesetzt. Das Erwachen kommt dann später... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Seba1986# Februar 2, 2017 vor 3 Stunden schrieb Okabe: Ist es denn nicht Fakt, dass sich deine Lebenseinstellung wieder ändern könnte? Die Frage ist nicht ob, sondern wie und mit welcher Wahrscheinlichkeit. Das zu akzeptieren ist nicht so leicht, denn es folgt genau das daraus, was du sagst: viele Dinge sind zu ändern und das ist so richtig unbequem. Davor ist die Scheu groß und es wird die Vogel-Strauß-Taktik eingesetzt. Das Erwachen kommt dann später... Sicher! Aber keiner weiß die Richtung, selbst ich nicht Wie gesagt, auch du nicht, sonst müsste ein jeder heute ein unendliches Spektrum an Möglichkeiten abdecken um in einer fiktiven Zukunft bestmöglich aufgestellt zu sein (das ist mir einfach zu theoretisch). Ist meine Annahme kausal? Wenn ich in meinem Leben dauerhaft im niedriglohnbereich (aufgrund wenig Arbeitsstunden und nicht niedriger Lohnarbeit) bleibe, sich eine BU nicht lohnt, da der Fall auf das gesetzliche Minimum gering ist? Oder übersehe ich etwas? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus Februar 2, 2017 Wenn dir Geld nicht wichtig ist und du jetzt schon unterhalb der Hartz IV Satzes lebst. Wofür sollte eine BU dann gut sein? Wie du dein Leben gestaltest ist deine Sache alleine. Was ich bedenken würde, wäre wie die Zukunft deines Kindes aussieht. Angenommen das Kind will nicht den gleichen Lebensstil pflegen, sondern "Karriere" machen. Wie willst du ein gutes Studium, Auslandssemester, etc. finanzieren? Oder hat das Kind so zu leben wie du es möchtest? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
JS_01 Februar 2, 2017 vor 15 Stunden schrieb Seba1986#: Würdet ihr uns raten weiterhin unsere BU's zu bezahlen? Was sind die wahren Risiken für uns, wenn beispielsweise die psychische Belastung durch den Arbeitsplatz kein Faktor ist? Sollte in ferner oder auch naher Zukunft der Fall einer BU eintreten, würden wir weiterhin die gesetzliche Erwerbsminderungsrente beziehen, welche am Ende des Tages sicher nicht so viel niedriger sein wird als unser laufendes Einkommen. Ich danke für eure Mühe und Offenheit Im Falle einer BU erhältst du nicht automatisch eine Erwerbsminderungsrente. Eine BU-Versicherung sichert deinen konkreten Beruf ab, für eine Erwerbsminderungsrente darfst du nicht mal mehr zu einfachen Tätigkeiten in der Lage sein. Bevor du eine Entscheidung triffst solltest du dir diesen Unterschied vor Augen halten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Seba1986# Februar 2, 2017 @DrFaustusDanke für deine Einschätzung. Ich hoffe nicht, dass das Glück meiner Tochter zwingend mit meiner Lebensführung zusammenhängt. An diese Kausalität kann ich nicht glauben. Ich habe in meiner Ausbildung und meinen wenigen Berufsjahren so viel Geld gespart und habe in all den Jahren nie die finanzielle Unterstützung meiner Eltern benötigt. In wenigen Monate habe ich mein Master-Studium abgeschlossen. Meine Entscheidungen treffe ich aus keiner Not heraus. Wir erziehen unsere Tochter zu einem selbstständigen, frei denkenden und für sich selbst verantwortlichen Menschen. Aber das ist meiner Meinung nach ein anderer Punkt und führt hier zu weit. @JS_01 wenn ich nun nach dem Studium einen ganz anderen Beruf als den damals erlernten ausübe, wie verhält sich das dann? Ich hoffe, dass ihr diese Diskussion mit der gleichen Sachlichkeit und Offenheit wie ich führt. Ich habe bei mancher Aussage das Gefühl, dass ihr mich oder besser meinen Lebensstil in Frage stellt. Das müsste nicht sein und führt nicht zur Beantwortung meiner Frage. Ich habe bei finanziellen Fragen immer Hilfe im Forum gesucht und bisher auch immer äußerst zufriedenstellende antworten bekommen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Matthew Pryor Februar 2, 2017 · bearbeitet Juli 2, 2017 von Matthew Pryor Am 2.2.2017 um 15:43 schrieb Seba1986#: @JS_01 wenn ich nun nach dem Studium einen ganz anderen Beruf als den damals erlernten ausübe, wie verhält sich das dann? . Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Okabe Februar 2, 2017 vor 1 Stunde schrieb Seba1986#: Sicher! Aber keiner weiß die Richtung, selbst ich nicht Wie gesagt, auch du nicht, sonst müsste ein jeder heute ein unendliches Spektrum an Möglichkeiten abdecken um in einer fiktiven Zukunft bestmöglich aufgestellt zu sein (das ist mir einfach zu theoretisch). Es gibt auch unendlich viele Möglichkeiten, was du morgen frühstücken könntest - du triffst ja trotzdem eine Entscheidung oder? Überleg dir - aus dem Bauch heraus - was du für wahrscheinlich hältst und handle danach. Wenn du zum Entschluss kommst, dass die Möglichkeit krank zu werden oder wieder ein ähnliches Leben wie zuvor zu führen extrem gering ist, dann kannst du ja nach bestem Wissen und vor allem auch Gewissen danach handeln und deine BU kündigen. Hälst du die Wahrscheinlichkeit für gering aber nicht unmöglich, dass sich deine Sichtweise und Lebensweise doch noch ändert, dann reduziere deine BU soweit es geht und bezahl einen geringen Restbeitrag, sodass du später ggf. die BU wieder aktivieren kannst (auch wenn du zwischenzeitlich erkrankt bist oder einen Unfall hattest) und wieder erhöhen kannst. Usw. Es gibt kein schwarweiß an dieser Stelle. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Matthew Pryor Februar 2, 2017 · bearbeitet Juli 2, 2017 von Matthew Pryor Am 2.2.2017 um 15:51 schrieb Okabe: Hälst du die Wahrscheinlichkeit für gering aber nicht unmöglich, dass sich deine Sichtweise und Lebensweise doch noch ändert, dann reduziere deine BU soweit es geht und bezahl einen geringen Restbeitrag, sodass du später ggf. die BU wieder aktivieren kannst (auch wenn du zwischenzeitlich erkrankt bist oder einen Unfall hattest) und wieder erhöhen kannst. . Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Seba1986# Februar 2, 2017 vor 3 Minuten schrieb Okabe: Es gibt auch unendlich viele Möglichkeiten, was du morgen frühstücken könntest - du triffst ja trotzdem eine Entscheidung oder? Überleg dir - aus dem Bauch heraus - was du für wahrscheinlich hältst und handle danach. Wenn du zum Entschluss kommst, dass die Möglichkeit krank zu werden oder wieder ein ähnliches Leben wie zuvor zu führen extrem gering ist, dann kannst du ja nach bestem Wissen und vor allem auch Gewissen danach handeln und deine BU kündigen. Hälst du die Wahrscheinlichkeit für gering aber nicht unmöglich, dass sich deine Sichtweise und Lebensweise doch noch ändert, dann reduziere deine BU soweit es geht und bezahl einen geringen Restbeitrag, sodass du später ggf. die BU wieder aktivieren kannst (auch wenn du zwischenzeitlich erkrankt bist oder einen Unfall hattest) und wieder erhöhen kannst. Usw. Es gibt kein schwarweiß an dieser Stelle. Ich werde bei der Versicherung nachfragen in wieweit eine Reduzierung möglich ist. Das offenhalten möglichst vieler Alternativen ist natürlich immer von Vorteil. Dein post hilft mir sehr. vor 5 Minuten schrieb Matthew Pryor: Mit welchem Bezug? BU? Erwerbsminderungsrente? Mit Verlaub, dein Lebenskonzept ist für mich irrelevant, das ist selbstredend deine freie Entscheidung. Aber die Entscheidungsgrundlage pro oder contra BU sollte auf möglichst informierten Füßen stehen. Und da scheint mir doch das ein oder andere im Argen zu liegen. Wie dir bspw. schon erläutert wurde, dass auch der Bezug stattlicher Leistungen (→EWR) mitunter an enge Voraussetzungen geknüpft ist. Die Frage bezog sich auf die BU. Die Vergabe staatlicher Gelder knüpft sich ja nicht an eine Angabe die ich vor Jahren mal gemacht habe. Die informierten Füße oder zumindest die kleinen Zehen wollte ich mir hier holen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Februar 2, 2017 Mich wundert, dass ich bei einer dreiköpfigen Familie nichts zum Thema Krankenversicherung lese. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Seba1986# Februar 2, 2017 vor 7 Minuten schrieb Ramstein: Mich wundert, dass ich bei einer dreiköpfigen Familie nichts zum Thema Krankenversicherung lese. Wir sind Studenten und pflichtversichert für rund 80€ im Monat. Nach dem Studium suchen wir uns beide eine Anstellung in Teilzeit für 2 Tage in der Woche. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
JS_01 Februar 2, 2017 vor 2 Stunden schrieb Seba1986#: @JS_01 wenn ich nun nach dem Studium einen ganz anderen Beruf als den damals erlernten ausübe, wie verhält sich das dann? Das hängt von deinen genauen Versicherungsbedingungen ab, aber dazu kann dir ein Experte sicher eine bessere, aussagekräftigere Antwort geben als ich. Ich wollte dich nur darauf aufmerksam machen, dass dein letzter Absatz im ersten Post so nicht richtig ist, da du z.B. in Folge einer Erkrankung berufsunfähig werden kannst und damit einen Anspruch auf deine BU-Rente hättest, aber die Erwerbsminderungsrente an viel engere Bedingungen geknüpft ist (wie Matthew Pryor schon gesagt hat). Ein unterschenkelamputierter Gärtner ist vielleicht berufs-, aber noch lange nicht erwerbsunfähig. Er kann ja im Callcenter oder an einer Pforte arbeiten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Seba1986# Februar 2, 2017 · bearbeitet Februar 2, 2017 von vanity vor 22 Minuten schrieb luess: ... Wow, kann ein Mod diesen Beitrag verschwinden lassen? (Anm. (vanity): ja, das können und machen die Mods, wo nötig!) Die Entscheidung mit wenig Geld zu leben hat rein garnichts mit Geiz zu tun. Erschreckend was du dir anmaßt. Ich wollte noch mehr schreiben, aber dein Beitrag ist es echt nicht wert. Wenn ich zu anfangs gesagt habe, dass ich nichts besser weiß oder besser mache, dann muss ich das einschränken. Das gilt nicht in Bezug auf deine Person. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes Februar 2, 2017 Ich werde zunächst fachlich Antworten, mir aber im Anschluss meine Meinung nicht verkneifen. --- Fachlich: Der Student, der keine Pflichtversicherungszeiten hat (und auch dem Azubi rechtlich nich gleichgestellt ist, siehe Duale Studien teilweise) hat einen Anspruch von in Worten NULL und in Zahlen 0 Euro Erwerbsminderungsrente. Im Falle eines Falles käme nur Hilfe zum Lebensunterhalt in Betracht, oder ggf. Hartz 4, wenn man dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen würde. Im Gegensatz zu Hartz 4, was bei solchen Vorstellungen sicherlich noch Wohlfühlzone ist, ist Hilfe zum Lebensunterhalt die letzte Station vor unter der Brücke und bedingt tatsächlich die Aufgabe jedweden nennenswerten Besitzes. Sollten irgendwann mal Ansprüche auf Erwerbsminderungsrente erworben worden sein, berechnen diese sich auf Basis der erworbenen Rentenansprüche. Der hilfsweise Überschlag ist Brutto / 220 * Jahre bis 62 vom Eintritt ins Erwerbsleben an = halbe Erwerbsminderungsrente. Wenn ich also nie irgendwie sinnvoll verdient habe, kommt auch keine relevante Erwerbsminderungsrente raus. Das Prüfschema setzt sich über Hilfe zum Lebensunterhalt und Hartz 4, falls man dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht, so fort, wie oben bereits erläutert. Darüber hinaus sollte man sich fragen, wozu man spart, wenn man keinerlei Besitz benötigt und darüber klar werden, dass sowohl Ersparnisse flöten gehen würden, als auch das böse Erwachen spätestens mit Renteneintritt käme (mangels erworbener GRV Ansprüche und keinerlei Sparvorgang im Falle eines Falles. --- Persönliche Meinung: Erst auf Kosten des Staates studieren, mehrfach und dann im Falle eines Falles gem. Vollkaskomentalität die Erhaltung des eigenen Lebens vom Staat fordern -> genau der Grund, warum ich diesem Staat nicht auch nur einen Cent unnötige Steuerzahlung gönne. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Seba1986# Februar 2, 2017 · bearbeitet Februar 2, 2017 von Seba1986# vor 15 Minuten schrieb polydeikes: Ich werde zunächst fachlich Antworten, mir aber im Anschluss meine Meinung nicht verkneifen. --- Fachlich: Der Student, der keine Pflichtversicherungszeiten hat (und auch dem Azubi rechtlich nich gleichgestellt ist, siehe Duale Studien teilweise) hat einen Anspruch von in Worten NULL und in Zahlen 0 Euro Erwerbsminderungsrente. Im Falle eines Falles käme nur Hilfe zum Lebensunterhalt in Betracht, oder ggf. Hartz 4, wenn man dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen würde. Im Gegensatz zu Hartz 4, was bei solchen Vorstellungen sicherlich noch Wohlfühlzone ist, ist Hilfe zum Lebensunterhalt die letzte Station vor unter der Brücke und bedingt tatsächlich die Aufgabe jedweden nennenswerten Besitzes. Sollten irgendwann mal Ansprüche auf Erwerbsminderungsrente erworben worden sein, berechnen diese sich auf Basis der erworbenen Rentenansprüche. Der hilfsweise Überschlag ist Brutto / 220 * Jahre bis 62 vom Eintritt ins Erwerbsleben an = halbe Erwerbsminderungsrente. Wenn ich also nie irgendwie sinnvoll verdient habe, kommt auch keine relevante Erwerbsminderungsrente raus. Das Prüfschema setzt sich über Hilfe zum Lebensunterhalt und Hartz 4, falls man dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht, so fort, wie oben bereits erläutert. Darüber hinaus sollte man sich fragen, wozu man spart, wenn man keinerlei Besitz benötigt und darüber klar werden, dass sowohl Ersparnisse flöten gehen würden, als auch das böse Erwachen spätestens mit Renteneintritt käme (mangels erworbener GRV Ansprüche und keinerlei Sparvorgang im Falle eines Falles. --- Persönliche Meinung: Erst auf Kosten des Staates studieren, mehrfach und dann im Falle eines Falles gem. Vollkaskomentalität die Erhaltung des eigenen Lebens vom Staat fordern -> genau der Grund, warum ich diesem Staat nicht auch nur einen Cent unnötige Steuerzahlung gönne. Danke für deine fachlichen Zeilen. Ich werde diese noch einmal genauer lesen und in meine Überlegung einfließen lassen. du reimst dir da am Ende aber ein bisschen viel zusammen. Ich befreie mich von materiellem Besitz was nicht bedeutet, dass ich mein schwer verdientes Geld nicht sparen und anlegen kann. Ich verstehe allerdings nicht in wieweit ich auf Kosten des Staates studiert haben soll?! Ich studiere an der Uni-Bremen, welche zwar keine Studiengebühren verlangt, jedoch zahle ich wie jeder andere den semesterbeitrag. Oder meintest du Bafög? Nein, das bekomme ich nicht, da ich als erwerbstätiger zu viel gespart habe und auch meine Eltern mehr als nichts haben. In den Semesterferien habe obendrein bei Daimler am Band in Nachtschichten das nötige Geld verdient. Darüberhinaus glaube ich, dass ich bereits alle Antworten bekommen habe, die ich zur Entscheidungsfindung benötige. Ich habe wahrlich nicht damit gerechnet hier persönlich angefeindet zu werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes Februar 2, 2017 Ahja. Und wie soll im Falle einer Erwerbsunfähigkeit "schwer Geld verdient werden", von dem gespart werden soll? Rhetorische Frage ... Das Ganze ist eine äußerst naive, blauäugige Milchmädchendiskussion. Und damit meine ich nicht ansatzweise die Entscheidung für oder gegen einen Lebensstill. Solche persönlichen Entscheidungen sind gänzlich über jede Kritik erhaben, es liegt mir fern da irgendetwas zu kritisieren. Es liegt mir ebenso fern jemanden "persönlich anzufeinden", der mir keinen Grund dafür gegeben hat. Entsprechend habe ich das auch in keinster Weise getan. Ich hoffe allerdings tatsächlich, dass niemand ernsthaft glaubt, Semestergebühren würden die Kosten eines Studiums decken. Ich werde mich an einer Diskussion, die solch abstruse Vorstellungen priorisiert, aber auch in keinster Weise weiter beteiligen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Seba1986# Februar 2, 2017 vor 17 Minuten schrieb polydeikes: Das Ganze ist eine äußerst naive, blauäugige Milchmädchendiskussion. Wie meinst du das? Inwieweit naiv? Ich versuche aufgrund von Wahrscheinlichkeiten und verändertem Lebensstil eine früher getroffene Entscheidung erneut zu überdenken. Meine blauäugigkeit sei mir verziehen. Deshalb befinde ich mich grade im Forum und versuche meinen Standpunkt mit euren abzugleichen. *Die von von mir erwähnten Anfeindungen galten nicht in erster Linie dir, sondern dem der mich beinahe der Kindesmishandlung bezichtig hat. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes Februar 2, 2017 Zitat *Die von von mir erwähnten Anfeindungen galten nicht in erster Linie dir, sondern dem der mich beinahe der Kindesmishandlung bezichtig hat. Dann sollte man das auch so kennzeichnen und nicht unter mein Zitat schreiben. Und wenn ich schon "in erster Linie" lese, dann fühle ich mich tatsächlich langsam ob des konsequenten Ignorierens relevanter fachlicher Inhalte vs. Priorisierens von eingebildetem Mumpitz persönlich angegriffen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman Februar 2, 2017 · bearbeitet Februar 2, 2017 von Akaman Ich hege grosse Sympathien für Menschen, die völlig andere Lebensentwürfe haben als ich. Im besten Fall erhoffe ich mir Anregungen, wie ich mein eigenes Leben aufregender gestalten kann (nicht, dass es an Aufregung bisher gemangelt hätte ...). Ich erlaube mir auch kein Urteil darüber, ob hier Kinder zu ihrem Recht kommen oder nicht. Das sollen Verwandte, Nachbarn, Behörden oder sonstwer beurteilen. Interessant wird es aus meiner Sicht, wenn jemand meint, mit der Zahlung der Semestergebühr habe er automatisch alle Leistungen angemessen bezahlt, die mit dem Studium so zusammenhängen. In diesem Zusammenhang würde mich übrigens auch mal interessieren, wie hoch die Krankenkassen-Beiträge der Familie sind und ob die subventioniert sind oder nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Seba1986# Februar 2, 2017 vor 2 Minuten schrieb Akaman: Interessant wird es aus meiner Sicht, wenn jemand meint, mit der Zahlung der Semestergebühr hat er automatisch alle Leistungen angemessen bezahlt, die mit dem Studium so zusammenhängen. In diesem Zusammenhang würde mich übrigens auch mal interessieren, wie hoch die Krankenkassen-Beiträge der Familie sind und ob die subventioniert sind oder nicht. Was soll denn der Student machen, von dem keine Studiengebühren eingefordert werden? Freiwillig spenden? Ihr habt scheinbar ein sehr schlechtes Bild von mir welches einem Schmarotzer gleicht. Wobei dieser Logik nach ein jeder Student ein schmarotzer wäre. Ihr interpretiert sehr viel. Nirgends habe ich gesagt, dass ich alle durch mich verursachten Kosten selbst begleiche, lediglich dass ich kein Bafög erhalte und zumindest die geforderten Beträge stets aus eigener Tasche bezahlt habe. Darüber hinaus werden in Deutschland wahrlich unwichtigere Dinge subventioniert als Krankenkassenbeiträge für Familien oder die Ausbildung einer Bildungselite. vor 11 Minuten schrieb polydeikes: Dann sollte man das auch so kennzeichnen und nicht unter mein Zitat schreiben. Und wenn ich schon "in erster Linie" lese, dann fühle ich mich tatsächlich langsam ob des konsequenten Ignorierens relevanter fachlicher Inhalte vs. Priorisierens von eingebildetem Mumpitz persönlich angegriffen. Naja, wenn ich "in erster Linie" schreibe, dann habe ich schon Wörter wie naiv, blauäugig und nun eingebildetem Mumpitz im Kopf. Deine Worte sind teils sehr hart gewählt. Darf ich schlussfolgern, dass du mir in jedem Fall empfiehlst die BU's weiterhin laufen zu lassen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag