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matthiasw

Privates Konzept zur Risiko- und Altersvorsorge als Selbstständiger

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matthiasw
· bearbeitet von matthiasw

2. Basisangaben zur persönlichen Situation

 

2.1 Alter / Familienstand / Kinder / geplanter Renteneintritt

- 28 / ledig / kein Kind / geplanter Renteneintritt mit 65 also 2054

 

2.2 Berufliche Situation / Bruttojahreseinkommen

- Selbstständiger Medizintechnik / 65000€

 

2.3 mtl. reserviertes Kapital für Altersvorsorge insgesamt

- 600€

 

2.4 Risikotyp / Risikobereitschaft / Umgang mit Verlusten

- Risikobereitschaft ist vorhanden und Verluste bereiten mir kein Kopfzerbrechen. / Es sollte aber ein gesunder Mix aus mehreren Anlageklassen vorhanden sein.

 

2.5 bisherige Risikovorsorge

- Privathaftpflichtversicherung bei Versicherung VHV

 

2.6 Umfang der Absicherung (Einzelperson, Familie, Lebenspartner)

- siehe 2.5

 

2.7 bisherige Erfahrung mit Altersvorsorgeanlagen

- beitragsfrei gestellte Riester Rente

 

3. Das 3-Säulenmodell und bisherige Ansprüche

 

3.1 Gesetzliche Rente

- Austritt aus der gesetzlichen Rente zum 01.01.2017 / habe vorher 8 Jahre eingezahlt

 

3.2 kapitalbasierende, staatlich geförderte Rente wie Riester, Rürup, Eichel

- Riesterrente beitragsfrei gestellt (5400€ insgesamt eingezahlt)

 

3.3 Arbeitgeberfinanzierte Rente (bAV), AVWL-Zahlung möglich ?

- nein

 

3.4 private Vorsorge aus Eigenmitteln (Lebensversicherungen, Fonds, ETFs usw. bei Fondspolicen bitte die WKN / ISIN des Fonds angeben)

- TG aktuell 16000€ vorhanden

 

4. Sonstige Vermögenssituation (Wünsche und Ziele)

 

4.1 aktuelle Sparleistungen

- 600€

 

4.2 Schulden

- keine

 

4.3 absehbare Investitionen (Urlaub, Auto, Wohnung)

- jährlich ca. 2000€ für Urlaub

- in 6-8 Jahren ist ein Hauskauf geplant

 

5. Bestehende Verträge

- Riesterrente bei PB Lebensversicherung (beitragsfrei gestellt)

 

- Privathaftpflichtversicherung VHV Klassik Exklusiv

Versicherungssumme für Personenschäden und Sachschäden 50 Mio €

Forderungsausfalldeckung ja

 

- Hausratversicherung Ammerländer Exklusiv

Versicherungssumme für den gesamten Hausrat

Beitrag 70€

 

- Auslandskrankenversicherung Ergo Direkt

Beitrag: 9€

 

------------------------------------

 

Ich lese schon seit Ewigkeiten in diesem Forum und die Beiträge und vorallem der intensive, teils auch sehr kritische Umgang mit den Produkten des Versicherungsmarktes haben mich sehr angesprochen.

 

Ich war bis zum 31.12.2016 angestellt und bin nun zum 01.01.2017 in die Firma meines bisherigen Arbeitgebers eingestiegen. Ich bin nun von der Sozialversicherungspflicht nach § 181 BGB befreit und bin auf der Suche die Weichen für eine gute Zukunft zu stellen. Natürlich habe ich bereits einiges mit meinem Steuerberater besprochen, aber ich würde gerne euere Meinungen und Expertise in meine Entscheidungen mit einfließen lassen.

 

Ich möchte im folgenden Teil meine Überlegungen mit euch teilen und bitte um euere Meinigungen / Kritik.

 

Krankenkasse

Ich bin in die freiwillige gesetzliche Krankenversicherung mit Krankengeld bei der TK eingetreten.

 

BU

Ich habe ein Gespräch mit meinem Hausarzt geführt und der gesamte Krankheitsverlauf wurde aufgearbeitet. Er sieht überhaupt keine Bedenken, die zu einem Problem im Hinblick auf die Krankheitsfragen führen könnten. Daher tendiere ich momentan dazu bei der Alten Leipziger einen Antrag für die BV10 mit AU, 2000€ monatlicher Rente und 5% Dynamik bis zum 65. Lebensjahr zu einem Nettobetrag von 122€ stellen. Diese hat ja wie ich in diesem Forum lesen konnte einen hervorragendes Bedingungswerk und wurde mir auch als "Luxus BU" von meinem Versicherungsvertreter empfohlen.

Alternativ hat er mir die KlinikRente BU empfohlen, die aus einem Konsortialvertrag mit der SwissLife, Allianz und R+V besteht. Diese hat auch ein hervorrangendes Rating bei M&M und F&B. Bis auf den Aspekt der groben Fahrlässigkeit im Straßenverkehr konnte ich keine negativen Klauseln im Bedingungswerk ausmachen im Vergleich zu der Alten Leipziger. Habt ihr Erfahrungen mit dieser BU? Diese wäre nämlich vom Nettobetrag etwa 14% günstiger.

 

Rüruprente

Ich weiß, dass dies bis 2025 für junge Selbstständige hier sehr kritisch gesehen wird. Ich möchte dies allerdings nach meinem Austritt aus der gesetzlichen Rentenversicherung als ein Standbein meiner Altersvorsorge aufbauen und tendiere momentan zu der Europa Klassik. Mein Versicherungsberater hat mir als "klassisches" Produkt die Allianz Perspektive empfohlen, die ich aber aufgrund der späten Rentenkalkulation sehr kritsch sehe. Diese Info habe ich übrigens auch hier im Forum gelesen :-)

 

ETF

Ich lese zur Zeit sehr aufmerksam das Buch von Gerd Kommer und plane mir bei der ING Diba ein ETF Depot aufzubauen. Da dies auch ein Standbein meiner Altersvorsorge sein soll habe ich mich bei der Rüruprente in meinen Gedanken für ein klassisches Produkt entschieden, um nicht nur auf Aktien zu setzen. Ich werde wohl mit einem 70% HSBC MSCI World UCITS ETF DE000A1C9KL8 / 30% MSCI Emerging Markets (UBS MSCI Emerging Markets UCITS ETF LU0480132876) Portfolio beginnen.

 

Hausbau

Ich plane in den nächsten 6-8 Jahren ein Hauskauf und da sehe ich momentan mein größtes Problem. Mir fällt es sehr schwer einzuteilen, wie viel in welchen Bereich fließen sollte. Es wäre ja z.B. bei der Überlegung eines Hauskaufs kontraproduktiv viel Geld in die Rüruprente zu stecken, da ich dort die nächsten 30 Jahre nicht mehr herankomme. Das selbe gilt für schwankende ETFs im Falle eines schlechten Kurses zum Zeitpunkt des Hauskaufs. Würdet ihr das Geld einfach auf einem Tagesgeldkonto sparen und so lange die Summen für ETF und Rüruprente gering halten? Oder würdet ihr ein Festgeldkonto vorziehen?

 

Ich hoffe, dass meine Überlegungen nicht ganz so abwegig sind und bin gespannt auf euere Rückmeldungen.

 

Ich wünsch euch einen schönen Abend!

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Okabe

Ich möchte im folgenden Teil meine Überlegungen mit euch teilen und bitte um euere Meinigungen / Kritik.

 

Krankenkasse

Ich bin in die freiwillige gesetzliche Krankenversicherung mit Krankengeld bei der TK eingetreten.

 

Hast du dich mit dem Thema PKV und Zusatzversicherungen auseinandergesetzt?

 

BU

Ich habe ein Gespräch mit meinem Hausarzt geführt und der gesamte Krankheitsverlauf wurde aufgearbeitet. Er sieht überhaupt keine Bedenken, die zu einem Problem im Hinblick auf die Krankheitsfragen führen könnten. Daher tendiere ich momentan dazu bei der Alten Leipziger einen Antrag für die BV10 mit AU, 2000€ monatlicher Rente und 5% Dynamik bis zum 65. Lebensjahr zu einem Nettobetrag von 122€ stellen. Diese hat ja wie ich in diesem Forum lesen konnte einen hervorragendes Bedingungswerk und wurde mir auch als "Luxus BU" von meinem Versicherungsvertreter empfohlen.

 

Dazu 4 Dinge:

1. Informiere dich darüber, was der Unterschied zwischen Versicherungsvertreter (auch für mehrere Versicherungen), Versicherungsmakler und Versicherungsberater ist. Lass dir dann bzgl. BU von einem der letzteren Beiden helfen - die sollten auf dieses Thema spezialisiert sein.

2. 2000€ ist relativ gering angesetzt - du kannst deinen Lebensstandard damit im Zweifel nicht halten, aber vielleich ist das ja okay für dich - es sollte dir aber bewusst sein.

3. die AL hat sicherlich ein überwiegend gutes Bedingungswerk, aber es muss trotzdem nicht unbedingt auf dich ganz persönlich passen.

4. Was dein Hausarzt für eine Meinung hat ist völlig irrelevant. Du musst die Fragen im Antrag korrekt(!) beantworten. Daher wirst du nicht drum herum kommen die von der für dich zuständigen kassenärztlichen Vereinigung eine Liste aller der von dir besuchten Ärzte einzuholen und die Ergebnisse/Diagnosen bei den Ärzten anzufragen. Egal wie sicher du dir auch bist, was der Arzt für eine Diagnose gestellt hat.

 

Hausbau

Ich plane in den nächsten 6-8 Jahren ein Hauskauf und da sehe ich momentan mein größtes Problem. Mir fällt es sehr schwer einzuteilen, wie viel in welchen Bereich fließen sollte. Es wäre ja z.B. bei der Überlegung eines Hauskaufs kontraproduktiv viel Geld in die Rüruprente zu stecken, da ich dort die nächsten 30 Jahre nicht mehr herankomme. Das selbe gilt für schwankende ETFs im Falle eines schlechten Kurses zum Zeitpunkt des Hauskaufs. Würdet ihr das Geld einfach auf einem Tagesgeldkonto sparen und so lange die Summen für ETF und Rüruprente gering halten? Oder würdet ihr ein Festgeldkonto vorziehen?

 

Wie wäre es mit einem Bausparvertrag?

Aber ich würde eher nochmal hinterfragen: warum möchtest du in 6-8 Jahren ein Haus kaufen? Ich frage das, weil die meisten das nicht rational entscheiden, sondern "weils ja jeder macht" oder so ähnlich. Was spricht aus deiner Sicht für einen Hauskauf/bau und gegen das Mieten?

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edwin

Altersvorsorge heisst nicht Versicherung, sondern vor allem Vermögensaufbau zum späteren Verzehr.

 

Wegen der verschiedenen Fußangeln ist deshalb von einer Rürup/Basis-Rente abzuraten.

 

Besser man verteilt die Altersvorsorge auf mehrere Beine wie Aktien, Fonds, ETF, Immobilien.

 

Ein großer Nachteil von Rürup ist, dass das Geld unwiderruflich weg ist, es gehört der Versicherung.

Als Selbständiger braucht man aber oftmals zwischenzeitlich Kapital, sei es um Liquiditätsengpässe zu überwinden oder um das Geschäft zu erweitern.

Freie Geldanlagen wie Aktien, Fonds, ETF kann man dann dazu nutzen, Rürup nicht.

Ebenso bei der Immobilienfinanzierung, mit Aktien, Fonds, ETF bleibt man flexibel kann bei Bedarf den Kredit tilgen oder auch als Tilgungsersatz verpfänden.

 

Ein weiterer Nachteil ist, dass die Rürup/Basis-Renten-Auszahlung für freiwillig GKV-Versicherte in vollem Umfang der Beitragspflicht in der GKV unterliegt, was im Grunde ein Betrug ist, da ja der größte Teil der Rentenauszahlung eigentlich nur eine Kapitalrückzahlung ist, aber die Raubritter der Politik haben das mal so festgelegt.

Läßt man sich eine Rente aus dem Aktien-, Fonds-, oder ETF-Depot auszahlen, werden hingegen nur die Erträge mit GKV-Beitrag belastet.

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goccih

Ein großer Nachteil von Rürup ist, dass das Geld unwiderruflich weg ist, es gehört der Versicherung.

Ist das nicht in erster Linie ein Nachteil für meine Erben und nicht für mich? Das würde mich nicht so jucken.

 

Als Selbständiger braucht man aber oftmals zwischenzeitlich Kapital, sei es um Liquiditätsengpässe zu überwinden oder um das Geschäft zu erweitern.

Freie Geldanlagen wie Aktien, Fonds, ETF kann man dann dazu nutzen, Rürup nicht.

Und in der Krise löst man seine Ersparnisse auf um sie in die kriselnde Firma zu stecken und steht dann am Ende ganz ohne Absicherung da. Ich sehe das eher als Vorteil, dass man an das Geld nicht mehr ran kommt.

 

Ein weiterer Nachteil ist, dass die Rürup/Basis-Renten-Auszahlung für freiwillig GKV-Versicherte in vollem Umfang der Beitragspflicht in der GKV unterliegt, was im Grunde ein Betrug ist, da ja der größte Teil der Rentenauszahlung eigentlich nur eine Kapitalrückzahlung ist, aber die Raubritter der Politik haben das mal so festgelegt.

Ich bin als Selbständiger freiwillig krankenversichert. Komme ich dann nicht in die Krankenversicherung der Rentner? Dann müsste ich doch aber keine Beiträge auf meine Rürup-Rente zahlen, oder hab ich das falsch verstanden?

 

Nicht falsch verstehen: ich rate nicht dazu alles auf die Karte "Rürup" zu setzen. Aber als ein Baustein neben anderen scheint mir das als Selbstständiger nicht so schlecht zu sein.

 

Und noch mal kurz zum eigentlichen Thema: 600 Euro für die Altersvorsorge bei 65.000 Euro Einnahmen halte ich für zu wenig. Das wird am Ende nicht reichen.

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Waldschrat

Nur wer in der zweiten Hälfte des Erwerbslebens zu 90 Prozent gesetzlich krankenversichert war, darf in die Krankenversicherung der Rentner.

Für uns freiwillig versicherte gelten in der Rente die gleichen Regeln wie vorher.

http://www.deutsche-rentenversicherung.de/Allgemein/de/Navigation/2_Rente_Reha/01_Rente/04_in_der_rente/05_kvdr_pvdr/00_04_kvdr_pvdr_freiwillige_versicherung_node.html

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odensee

Ist das nicht in erster Linie ein Nachteil für meine Erben und nicht für mich? Das würde mich nicht so jucken.

Wenn das dein Lebenspartner/in als potentielle Erbin auch so sieht ist ja alles in Butter....rolleyes.gif

 

Und noch mal kurz zum eigentlichen Thema: 600 Euro für die Altersvorsorge bei 65.000 Euro Einnahmen halte ich für zu wenig. Das wird am Ende nicht reichen.

Wohl war. Da steckt jeder nicht-Selbtständige deutlich mehr in die Altersvorsorge.

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Walter White

Zur Kernfrage:

 

Wenn ich weiß das ich in 6 bis 8 Jahren Eigentum erwerben möchte heißt das so viel Eigenkapital zu sammeln wie es halt möglich ist. Wie zuvor schon geschrieben wurde solltet Du bei deinem Jahreseinkommen noch mal einen Kassensturz machen und prüfen ob das Budget doch noch ein wenig mehr Sparleistung zulässt als 600,- Euro. Das ist zwar schon sportlich trotz allem hier noch mal nachrechnen und dementsprechend die mittelfristige Strategie festlegen.

 

Schau dir mal das Plus Sparen der Santander an. Wenn du alles ausreizt, bei deiner Sparrate kein Problem, gibt es immerhin bis zu 1,77 % p.a. bei maximal 10 Jahren Laufzeit. Hier bist du flexibel, ab dem zweitem Jahr besteht eine Kündigungsfrist von 3 Monaten. Ein Bausparvertrag wäre zwar eine Alternative, wohl aber zu schlechteren Konditionen. Trotz allem würde ich mir da auch mal die Produkte näher anschauen, vor allem aus der Sicht sich heute schon einen günstigen Finanzierungszins zu sichern. Das ist wohl alles besser als einfach nur TG zu noch schlechteren Konditionen.

 

 

Plus Sparen

 

 

Ein ETF Depot so wie Du das vorhast, würde ich da eher erst mal klein halten und auch mehr für die Altersvorsorge langfristig laufen lassen. So wächst das Depot nach und nach in keinen Schritten und wenn die Immobilie bezahlt ist, kann dort wieder mehr Cash rein fließen. Grundsätzlich gilt, so der allgemeine Forenkonsens, Tilgung vor Vermögensaufbau. Vorteil hier beim Depot ist das Du jederzeit die Sparleistungen stoppen kannst und das Kapital zur Verfügung steht bzw es im Depot verweilt. Das ist nicht de Weisheit letzter Schluss, aber so würde ich es angehen.

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matthiasw
· bearbeitet von matthiasw

Erst einmal vielen Dank für euere Anmerkungen und Hinweise! Ich versuche einmal so gut wie möglich auf alle Beiträge einzugehen. rolleyes.gif

 

 

Hast du dich mit dem Thema PKV und Zusatzversicherungen auseinandergesetzt?

Habe ich zusammen mit dem Steuerberater, er hat mir ausdrücklich die gesetzliche Krankenversicherung empfohlen.

 

Dazu 4 Dinge:

1. Informiere dich darüber, was der Unterschied zwischen Versicherungsvertreter (auch für mehrere Versicherungen), Versicherungsmakler und Versicherungsberater ist. Lass dir dann bzgl. BU von einem der letzteren Beiden helfen - die sollten auf dieses Thema spezialisiert sein.

2. 2000€ ist relativ gering angesetzt - du kannst deinen Lebensstandard damit im Zweifel nicht halten, aber vielleich ist das ja okay für dich - es sollte dir aber bewusst sein.

3. die AL hat sicherlich ein überwiegend gutes Bedingungswerk, aber es muss trotzdem nicht unbedingt auf dich ganz persönlich passen.

4. Was dein Hausarzt für eine Meinung hat ist völlig irrelevant. Du musst die Fragen im Antrag korrekt(!) beantworten. Daher wirst du nicht drum herum kommen die von der für dich zuständigen kassenärztlichen Vereinigung eine Liste aller der von dir besuchten Ärzte einzuholen und die Ergebnisse/Diagnosen bei den Ärzten anzufragen. Egal wie sicher du dir auch bist, was der Arzt für eine Diagnose gestellt hat.

Vielen Dank für die Information! Habe Freitag bei der Kassenärztlichen Vereinigung meine Dokumente beantragt!

 

 

Wie wäre es mit einem Bausparvertrag?

Aber ich würde eher nochmal hinterfragen: warum möchtest du in 6-8 Jahren ein Haus kaufen? Ich frage das, weil die meisten das nicht rational entscheiden, sondern "weils ja jeder macht" oder so ähnlich. Was spricht aus deiner Sicht für einen Hauskauf/bau und gegen das Mieten?

Das Thema Bausparvertrag werde ich mir einmal anschauen. Ich weiß, dass das Thema Eigenheim hier teils sehr kritisch gesehen wird. Für meine Pläne ist es aber ein Teil der Altersvorsorge durch mietfreies Wohnen. Ich weiß natürlich, dass es aufgrund der hohen Nebenkosten und Reperaturkosten nicht wirklich mietfrei ist.

 

 

Altersvorsorge heisst nicht Versicherung, sondern vor allem Vermögensaufbau zum späteren Verzehr.

Wegen der verschiedenen Fußangeln ist deshalb von einer Rürup/Basis-Rente abzuraten.

Besser man verteilt die Altersvorsorge auf mehrere Beine wie Aktien, Fonds, ETF, Immobilien.

Ein großer Nachteil von Rürup ist, dass das Geld unwiderruflich weg ist, es gehört der Versicherung.

Als Selbständiger braucht man aber oftmals zwischenzeitlich Kapital, sei es um Liquiditätsengpässe zu überwinden oder um das Geschäft zu erweitern.

Freie Geldanlagen wie Aktien, Fonds, ETF kann man dann dazu nutzen, Rürup nicht.

Ebenso bei der Immobilienfinanzierung, mit Aktien, Fonds, ETF bleibt man flexibel kann bei Bedarf den Kredit tilgen oder auch als Tilgungsersatz verpfänden.

Ein weiterer Nachteil ist, dass die Rürup/Basis-Renten-Auszahlung für freiwillig GKV-Versicherte in vollem Umfang der Beitragspflicht in der GKV unterliegt, was im Grunde ein Betrug ist, da ja der größte Teil der Rentenauszahlung eigentlich nur eine Kapitalrückzahlung ist, aber die Raubritter der Politik haben das mal so festgelegt.

Läßt man sich eine Rente aus dem Aktien-, Fonds-, oder ETF-Depot auszahlen, werden hingegen nur die Erträge mit GKV-Beitrag belastet.

Ich denke nur immer, dass ich bei einem reinen Vermögensaufbau zur Rente eine große Menge Geld auf dem Konto liegen habe, das ich selbst verwalten muss. Bei einer Versicherung mit lebenslanger Rentenzahlung bekomme ich monatlich eine Summe X, unabhängig davon wie alt ich werde. Ich denke ein Mix aus beiden Varianten ist sinnvoll. Natürlich habe ich mich mit dem Thema Rürup nun lange auseinander gesetzt und ich weiß, dass das Konzept auch viele negativen Aspekte hat.

 

Wenn ich weiß das ich in 6 bis 8 Jahren Eigentum erwerben möchte heißt das so viel Eigenkapital zu sammeln wie es halt möglich ist. Wie zuvor schon geschrieben wurde solltet Du bei deinem Jahreseinkommen noch mal einen Kassensturz machen und prüfen ob das Budget doch noch ein wenig mehr Sparleistung zulässt als 600,- Euro. Das ist zwar schon sportlich trotz allem hier noch mal nachrechnen und dementsprechend die mittelfristige Strategie festlegen.

Schau dir mal das Plus Sparen der Santander an. Wenn du alles ausreizt, bei deiner Sparrate kein Problem, gibt es immerhin bis zu 1,77 % p.a. bei maximal 10 Jahren Laufzeit. Hier bist du flexibel, ab dem zweitem Jahr besteht eine Kündigungsfrist von 3 Monaten. Ein Bausparvertrag wäre zwar eine Alternative, wohl aber zu schlechteren Konditionen. Trotz allem würde ich mir da auch mal die Produkte näher anschauen, vor allem aus der Sicht sich heute schon einen günstigen Finanzierungszins zu sichern. Das ist wohl alles besser als einfach nur TG zu noch schlechteren Konditionen.

Vielen Dank für den sehr interessanten Hinweis. Ich habe mir das gerade einmal angeschaut und es sieht sehr vielversprechend aus! Bei der ING-DiBa gibt es momentan 0,35%.... Ich werde mir das auch bei biallo & modern-banking noch einmal anschauen.

 

Ein ETF Depot so wie Du das vorhast, würde ich da eher erst mal klein halten und auch mehr für die Altersvorsorge langfristig laufen lassen. So wächst das Depot nach und nach in keinen Schritten und wenn die Immobilie bezahlt ist, kann dort wieder mehr Cash rein fließen. Grundsätzlich gilt, so der allgemeine Forenkonsens, Tilgung vor Vermögensaufbau. Vorteil hier beim Depot ist das Du jederzeit die Sparleistungen stoppen kannst und das Kapital zur Verfügung steht bzw es im Depot verweilt. Das ist nicht de Weisheit letzter Schluss, aber so würde ich es angehen.

Das heißt klassisch bis zum Hausbau vorsorgen, danach mehr in das Depot investieren?

 

 

Ich würde es nach der gesammelten Kritik also so zusammenfassen:

Altersvorsorge / Vermögensaufbau:

- Sparrate optimieren --> so viel wie möglich

- Bis zum Hausbau in ein klassisches Produkt investieren (z.B. Santander Plus Sparen, TG, ...) und das ETF-Depot langsam aufbauen

- Das ersparte Geld für den Hauskauf verwenden und dann noch einmal neu starten für die Altersvorsorge?

- Ab 2025 über eine Rüruprente als 2. Standbein der Rentenvorsorgung nachdenken, da ab dann 100% der Spareinlagen steuerlich geltend gemacht werden können? (Falls es bis dahin kein besseres Produkt gibt)

 

BU

- Alle Arztunterlagen + Unterlagen der Kassenärztlichen Vereinigung bündeln und mit deren Hilfe die Gesundheitsfragen beantworten

- BU bei einem geeigneten Versicherungsmakler- bzw, -berater abschließen

- Die Alte Leipziger ist wohl die beste BU, aber nicht für jeden die "Beste". Daher werde ich mir noch einmal das Bedingungswerk der KlinikRente BU anschauen, da diese für meine Branche zugeschnitten ist und ich mich dort günstiger versichern kann als bei der Alten Leipziger

 

Ich bin für jeden weiteren Hinweis / Tipp dankbar!

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Okabe
Wie wäre es mit einem Bausparvertrag?

Aber ich würde eher nochmal hinterfragen: warum möchtest du in 6-8 Jahren ein Haus kaufen? Ich frage das, weil die meisten das nicht rational entscheiden, sondern "weils ja jeder macht" oder so ähnlich. Was spricht aus deiner Sicht für einen Hauskauf/bau und gegen das Mieten?

Das Thema Bausparvertrag werde ich mir einmal anschauen. Ich weiß, dass das Thema Eigenheim hier teils sehr kritisch gesehen wird. Für meine Pläne ist es aber ein Teil der Altersvorsorge durch mietfreies Wohnen. Ich weiß natürlich, dass es aufgrund der hohen Nebenkosten und Reperaturkosten nicht wirklich mietfrei ist.

 

Dann bist du schonmal insofern eingeschränkt, als dass nur barrierefreie Eigenheime in Frage kommen, ansonsten ist ja die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du es im Alter gar nicht mehr nutzen kannst. Bzgl. Altersvorsorge stellt sich noch die Problematik der Diversifizierung - du hast damit dann einen sehr großen Klumpen deines Vermögens in eine Immobilie investiert. Sollte diese aus irgendeinem Grund nicht mehr zur Verfügung stehen (z.B. von der Versicherung nicht abgedeckter Schaden), dann stehst du plötzlich ganz schnell im Alter mit leeren Händen da. Wenn du noch andere hohe Vermögenswerte hast und das Eigenheim z.B. 30% ausmacht, dann ist das okay - aber bei deinem derzeitigen Einkommen sieht das für mich nicht so aus.

"Echte" Gründe für eine solche Entscheidung sind aus meiner Sicht z.B. bauliche und gestalterische Freiheit. Wenn man weiß, dass man für immer dort wohnen bleiben wird, dann kann man z.B. auch so Dinge machen wie aufwändige Hausautomatisierung inkl. diverse verlegter Kabel - denn man muss die ja nach einem Auszug nicht wieder entfernen. Bei dir klingt es mir aber eher danach, als würdest du dich an den Entscheidungen anderer orientieren. Ich wäre da vorsichtig, denn auch wenn das die letzten paar Jahrzehnte gut funktioniert hat (vor allem wegen Wertsteigerungen vieler Immobilien) muss es keineswegs so weiter gehen. Immobilienblasen o.ä. sind kein Hirngespinst.

 

Ich denke nur immer, dass ich bei einem reinen Vermögensaufbau zur Rente eine große Menge Geld auf dem Konto liegen habe, das ich selbst verwalten muss. Bei einer Versicherung mit lebenslanger Rentenzahlung bekomme ich monatlich eine Summe X, unabhängig davon wie alt ich werde. Ich denke ein Mix aus beiden Varianten ist sinnvoll.

 

Das hast du gut erkannt! Der Nachteil der Nicht-Vererbbarbeit ist übrigens (zumindest in der Theorie) natürlich gleichzeitig auch ein Vorteil für die noch Lebenden. Denn das Geld der Verstorbenen von dann an die noch Lebenden ausgezahlt.

Als Alternative kann man auch bis zur geplanten Rente das Geld selbst ansparen und dann kurz vor der Rente eine Einmalzahlung tätigen und daraus eine Rente erhalten - solange wie man lebt. Natürlich wird eine solche Rente immer ein wenig kleiner sein als wenn man Zeit seines Lebens in eine Versicherung eingezahlt hat - denn wenn du 65 bist und noch fit und gesund, dann ist deine Lebenserwartung zu diesem Zeitpunkt natürlich statistisch als sie es jetzt im Moment für dich ist. Dafür hat man eben den Vorteil, dass man bis dahin mit seinem Geld freie Wahl hat - und solltest du bis dahin z.B. an Krebs ohne Heilungsaussichten erkranken, dann kannst du das Geld auch auf den Kopf hauen oder vererben.

All in all ist - wie du selbst schreibst - ein Mittelweg sinnvoll: mindestens soviel Rente, dass du davon einen für dich akzeptablen Lebensstandard aufrecht erhalten kannst, auch wenn du 120 wirst. Den Rest des Geldes selbst verwalten.

 

BU

- Alle Arztunterlagen + Unterlagen der Kassenärztlichen Vereinigung bündeln und mit deren Hilfe die Gesundheitsfragen beantworten

- BU bei einem geeigneten Versicherungsmakler- bzw, -berater abschließen

- Die Alte Leipziger ist wohl die beste BU, aber nicht für jeden die "Beste". Daher werde ich mir noch einmal das Bedingungswerk der KlinikRente BU anschauen, da diese für meine Branche zugeschnitten ist und ich mich dort günstiger versichern kann als bei der Alten Leipziger

 

Zum letzten Punkt: je nachdem, wie du deine zukünftigen beruflichen und finanziellen Aussichten einschätzt, können durchaus auch zwei BU-Verträge sinnvoll sein; insbesondere aufgrund der dann ggf. doppelt vorhandenen Nachversicherungsmöglichkeiten bei Einkommensänderungen u.ä.

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