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Steuerquote Deutschland

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Das die Kanzlerin im Kern sozialdemokratische Politik macht ist kein Geheimnis. Die Entwicklung der Steuerquote ist jedoch besorgniserregend. Da dringende Investitionen schon lange ausbleiben (maroden Brücken, Straßen, Schulen, Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr, handlungsunfähiges Bundesamt für Migration etc. etc.) und die Refinanzierung zu Minizinsen erfolgt, bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass die Steuerquote sinken müßte. Leider falsch. Für mich ein klarer Indikator dafür das Gehard Schröder die Regierungsgeschäfte deutlich effizienter und effektiver geführt hat (Disclaimer: habe noch nie SPD gewählt).

 

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Quelle: FAZ-Artikel - Steuerquote steigt auf neuen Rekordwert

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Hellerhof

Es liegt nahe, dass der Anteil an konsumtiven Ausgaben in den öffentlichen Haushalten gewachsen ist. Die größten Posten dürften sein: Zuschuss zur GRV, Zuschuss zur GKV, Subventionen, ect. Die Quote öffentlicher Investitionen im Vergleich zum BIP sinkt schon viele Jahre. Wie man der VGR des Statistischen Bundesamts entnehmen kann, sind die Nettoinvestitionen seit 2013 negativ. Gleiches war bis einschließlich 2008 der Fall. Man sollte sich da auch von Schlagzeile wie "Rekordinvestitionen (im Bundeshaushalt)" nicht ins Bockshorn jagen lassen, solche Aussagen beziehen sich auf die Bruttoinvestitionen.

 

Schröder hat in einer ganz anderen wirtschaftlichen und finanziellen Phase regiert. Seit einigen Jahren surft man u.a. auf einer Welle, die man sich als gutes Regierungshandel anheftet, zu wesentlichen Teilen jedoch auf externe Ursachen zurückzuführen sein dürfte. Beispielsweise der durch den Euro "künstlich" niedrige Wechselkurs, die für Deutschland (zu) niedrigen Zinsen oder das Image Deutschland als save-haven. Solange die Löhne irgendwie steigen, geht die steigende Steuerquote an den meisten Menschen vorbei, da der Effekt nicht direkt spürbar ist. Zugleich kann man jetzt das Füllhorn über einzelnen Interessengruppen ausschütten - für die Regierenden hat dieses Verhalten einen gewissen Charme.

 

Apropos: die Zeiten, in denen der Bund für die Ausgaben neuer Anleihen ("auch nominal") bezahlt wurde, sind vorbei. Dafür scheint die Inflation wiederzukehren.

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ZappBrannigan

Auch wenn die Beobachtung seit den 00er Jahren stimmt ist der Titel des Artikels reißerisch und schlicht nicht richtig. In den 80ern war die Steuerquote höher.

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capo
· bearbeitet von capo

Das die Kanzlerin im Kern sozialdemokratische Politik macht ist kein Geheimnis.

 

Wie bitte?

 

 

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2014101_steuerquote-2010.jpg

 

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Hellerhof
· bearbeitet von Hellerhof

Das die Kanzlerin im Kern sozialdemokratische Politik macht ist kein Geheimnis.

 

Wie bitte?

 

 

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2014101_steuerquote-2010.jpg

 

Schräger Verweis. So kennt Dänemark keine Sozialabgaben im deutschen Sinne. Die Sozialversicherungen sind dort durch Steuern finanziert. Das erklärt den großen Unterschied in den Steuerquoten in etwa zur Häfte. Zieht man die Staatsquote als (auch nicht ganz passenden Vergleich) heran, so schrumpft die Differenz auf knapp 12 Prozentpunkte.

Zumal sich "sozialdemokratische Politik" nicht in der Fiskalpolitik erschöpft.

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

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Diogenes

Hallo,

 

vielleicht könnte mich mal jemand aufklären. Ich hatte bislang das Verständnis, dass die Steuerquote in D bei deutlich über 50 % liegt (der Steuerzahlergedenktag lässt grüßen). Eine Quote < 23% erscheint mir wenig glaubwürdig, zumal schon die Umsatzsteuer 19 % beträgt, d.h. zu einer Staatsquote von ca. 17% führt (für Lieferungen/Leistungen, die der Umsatzsteuer unterfallen).

 

Grüße Diogenes

 

 

 

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Maikel

vielleicht könnte mich mal jemand aufklären. Ich hatte bislang das Verständnis, dass die Steuerquote in D bei deutlich über 50 % liegt (der Steuerzahlergedenktag lässt grüßen).

Was du im Kopf hast, ist die Quote von Steuern+Abgaben (Krankenkasse, RV usw.)

Die Entwicklung beider Quoten kann man sehr schön in dem Link von Ramstein (Beitrag gestern mittag) sehen.

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Hellerhof

Hallo,

 

vielleicht könnte mich mal jemand aufklären. Ich hatte bislang das Verständnis, dass die Steuerquote in D bei deutlich über 50 % liegt (der Steuerzahlergedenktag lässt grüßen). Eine Quote < 23% erscheint mir wenig glaubwürdig, zumal schon die Umsatzsteuer 19 % beträgt, d.h. zu einer Staatsquote von ca. 17% führt (für Lieferungen/Leistungen, die der Umsatzsteuer unterfallen).

 

Grüße Diogenes

 

Du wechselst Staatsquote, Steuern und Abgaben, bzw. wirfst sie durcheinander. So bezieht sich der Steuerzahlergedenktag, auf den durchschnittlichen Steuerzahler und die von ihm zu leistenden Steuern und Abgaben. Oft wird kann man in diesem Zusammenhang von der Einkommensbelastungsquote gesprochen. Diese ist nicht mit der Steuerquote identisch! Und auch sonst wenig brauchbar um dem Größe des Staates zu messen, u.a. weil sie sich auf das Volkseinkommen und nicht auf das BNE bzw. BIP bezieht.

 

Die Staatsquote meint die gesamte wirtschaftliche Aktivität des Staates innerhalb einer Volkswirtschaft, sieht liegt in Deutschland derzeit bei deutlich über 40%.

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Diogenes

Hallo,

 

den link von Rammstein habe ich gesehen. Es handelt sich um eine Tabelle der Steuer- und Abgabenquote wobei die Steuern im Verhältnis zum BIP berechnet werden. Trotzdem werde ich daraus nicht recht schlau.

 

Lt. Wikipedia sind im BIP bereits Steuern enthalten, so dass die es sich bei der Steuerquote um den Quotient aus Steuern/Produktionswert + Steuern handelt. Das ist doch keine sinnvolle Bezugsgröße. Zum anderen kommt mir der Wert nach wie vor zu gering vor, gemessen an dem Umstand der vielen Steuern die in D anfallen. Ist in der Steuerquote nur die Einkommensteuer erfasst?

 

Sinnvoll wäre doch folgende Kennzahl bzw. Prozentsatz: Gesamtsteueraufkommen/steuerbereinigtes BIP x 100

 

Hier dürfte der Prozentsatz deutlich über 23 % liegen.

 

Grüße Diogenes

 

 

 

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Hellerhof

So einfach ist es nicht. Steuern verschwinden nicht im schwarzen Loch, sondern werden idR wieder ausgegeben. Löhne der Staatsangestellten, Staatskonsum und -investitionen sind die wesentlichen Posten.

Schau dich mal in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung um, u.a. die verschiedenen Methoden das BIP zu berechnen, vllt wird es dann klarer.

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Batman_BU

Auch wenn die Beobachtung seit den 00er Jahren stimmt ist der Titel des Artikels reißerisch und schlicht nicht richtig. In den 80ern war die Steuerquote höher.

 

Danke. Genau das wollte ich auch schreiben ;-)

 

Zudem ist es recht amüsant, wenn im Artikel behauptet wird, dass mit einer Quote wie zu Schröders Zeiten die Abgabenlast niedriger wäre. Ist natürlich logisch. Aber mit den besagten 90 MRD an Mindereinnahmen wäre der Staatshaushalt auch etwas weniger ausgeglichen. Ich denke, dass wir das aushalten können.

 

 

Anstelle von Steuersenkungen fände ich eine zumindest zeitweise Subventionierung der Lohnnebenkosten sympathisch. Diese könnte man an die Entwicklung des Staatshaushaltes anpassen. Beispielsweise könnte der momentan in die Rücklage gebuchte Betrag (2015 ca.12 MRD und 2016 ca. 6 MRD) zu 50% zur Schuldentilgung und zu 50% zur Entlastung der Arbeitslosenversicherung/Pflegeversicherung im Folgejahr genutzt werden. Aber bitte nur den Betrag der Arbeitnehmer. An den Investitionen lag es ja diesmal nicht, da wurden Mittel ja teilweise gar nicht erst abgerufen.

Auf der anderen Seite...so wahnsinnig viel ist das für den einzelnen Bürger auch wieder nicht. 3 Mrd entsprächen gerade 10% der Einnahmen der gesetzlichen Pflegeversicherung.

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus

Ich denke es passt hier mit am Besten rein.

Wenn man sich die Gestern genannten Zahlen mal weiter anschaut, sieht es nicht so schlecht aus hinsichtlich Verschuldung/Wachstum etc.

Herr Schäuble hat ja prinzipiell der Daumen drauf. Auch das finde ich nicht sooo schlecht, wenn es zumindest Einen gibt, der nicht nur ans Geschenkeverteilen vor der nächste Wahl denkt.

 

BIP real: +1,9% (besonders erfreulich, dass das Wachstum zu einem guten Teil aus dem Konsum kommt)

BIP nominal: +3,3%

Das bedeutet, die Schuldenquote sollte so im Bereich 68% liegen. Noch 3 solche Jahre und man hat Maastricht wieder eingehalten. Yeah! :-*

 

Ich meine Schäubles Handschrift erkennt man auch deutlich an den Haushaltsentwürfen. Die Zinslast war eigentlich immer überzeichnet. Die EZB Politik ist ja bekannt und ein solch starker Zinsanstieg, wie er da reinkalkuliert wurde, eher unwahrscheinlich.

Man baut sich also bewusst Puffer in den Haushalt, um die Wünsche der Ressorts nicht so groß werden zu lassen. Ebenso der Fonds für die Flüchtlingspolitik. Was da eingestellt wurde ist mMn ziemlich überzogen gewesen. Zumal ja hinzu kommt, dass das aufgewendete Geld ja zu 99% im Land ausgegeben wird und somit also kleines Konjunturprogramm wirkt, was wiederum auf der Einnahmeseite zu Verbesserungen führt.

 

Auch wenn mich persönlich natürlich Steuersenkungen freuen würden, denke ich mit dem entgegenwirken der kalten Progression ist das schon ok so wie es ist.

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