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Leonhard_E

Markettiming für den MSCI World

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Leonhard_E
· bearbeitet von Leonhard_E

In dem heute vorgestellten Guide to the Markets hat mich die Grafik auf Seite 75 etwas stutzig gemacht.

Dort scheint es, als gäbe es jedes Jahr einen signifikanten Einbruch, den man "ausbeuten" könnte.

 

Daher habe ich mir von der allseits beliebten MSCI Seite die Daten ab 2001 besorgt und einmal ausgewertet.

 

post-29762-0-11868400-1483397108_thumb.png

 

Leider sind für diesen Zeitraum nur Monatsenddaten verfügbar, ich hätte gerne noch mehr ausgewertet und genauere Berechnungen durchgeführt.

 

Nun habe ich für jedes Jahr die zwei niedrigsten Kurse herausgesucht (bzw. Excel suchen lassen) und dabei festgestellt, dass es durchaus eine markante Häufung gibt.

Im Durchschnitt ist die Abweichung zwischen höchstem und niedrigstem Kurs 20% je Jahr. Dabei ist es keineswegs so, dass die Kurse monoton steigen.

Beim MSCI EM sieht es sogar noch dramatischer aus mit einer gemittelten Abweichung von 36%, allerdings ist dort die Verteilung etwas gleichmässiger.

 

post-29762-0-12571700-1483397568_thumb.png

 

Für die letzten fünf Jahre wird die Sache irgendwie deutlicher:

 

post-29762-0-57256900-1483403465_thumb.png

 

Hierzu muss aber gesagt werden, dass die letzten 5 Jahre tatsächlich ein relativ deutlich monotone Steigung gibt.

 

Na dann fehlt doch eigentlich nur eine zuverlässige Glaskugel, die einem sagt, dass der häufigste Monat mit niedrigem Kurs es auch in diesem Jahr ist. laugh.gif

 

Oder aber: "Stay away in may, but remember to come back in September" scheint hier ein gewisses Fundament zu haben.

 

Edit:

Hier ist keine Entscheidungshilfe gegeben. Es soll keine Anlageentscheidung beeinflusst werden. Daten aus der Vergangenheit geben keine Indikation für die Zukunft!

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faks
Oder aber: "Stay away in may, but remember to come back in September" scheint hier ein gewisses Fundament zu haben.

 

Ich verstehe Deine Niedrigster Kurs Grafik nicht. Dort ist doch der Januar eindeutig der schlechteste Monat und der September genauso schlecht wie der Mai oder noch schlechter.

Oder war damit gemeint vor Mai verkaufen und im September zum niedrigsten Kurs wieder einsteigen? Vielleicht gar kein so schlechter Tipp.

Danke für die Auswertung, ziemlich interessant.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

In dem heute vorgestellten Guide to the Markets hat mich die Grafik auf Seite 75 etwas stutzig gemacht.

Dort scheint es, als gäbe es jedes Jahr einen signifikanten Einbruch, den man "ausbeuten" könnte.

 

Den Einbruch ausbeuten ist ja eigentlich einfach. Dazu nimmt man einfach (gleitende etc.) Durchschnitte z.B. EMA, SMA ... Z.B. Kauf wenn etwas unter der 200 Tagelinie fällt ist so ein Ansatz. Die Empirie ist da aber bei kürzeren Durchschnitten nicht so klar, zumindest wenn man Transaktionskosten berücksichtigt. Klare Vorteile hat es erst bei wirklich langen gleitende Durchschnitten z.B. 15 Jahre. Das funktioniert dann in der Tat auch empirisch recht gut.

 

Der Ansatz ist aber für Aktien zwar besser als BuH, aber lange nicht optimal. Der Vorteil ist, dass es bei allen Assets zu funktionieren scheint. Bei Rohstoffen ist er z.B. wirklich nützlich, da man dort nicht die Bewertungsmöglichkeiten durch Multiples hat. Da nutze ich das selbst auch zur Bewertung von konkreten Kaufentscheidungen, da man sonst total im Bewertungsblindflug unterwegs ist und nur auf den Vodoo von vermeintlichen Experten hören kann, was einen aber oft auf die flasche Fährte lockt.

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Yoko

Deine Ergebnisse sind leider komplett aussagelos. Geht von steigenden Kursen / positiven Renditen aus, so ist es absolut zu erwarten, dass der niedrigste Kurs im Januar/Februar erzielt wird. Bei meinem fest-verzinsten Sparplan habe ich den niedrigsten Kurs auch stets im Januar, und dass regelmäßig über diverse Jahre :blink:

 

 

Aber was soll nun die Aussage, dass die Kurse im Schnitt im Januar am geringsten sind, bringen? Sollte ich bis Januar warten, bis ich mein Geld anlege? Eher nicht, denn wenn du weiter schaust, wirst du feststellen, dass die Kurse im Dezember im Vorjahr geringer sind als im Januar, und dann sind sie im November geringer als im Dezember, usw. So ist das nunmal, wenn man steigende Kurse hat.

 

Bei deinem ersten Chart: Welche signifikanten Einbrüche meinst du denn?

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Hellerhof

Kurz einige (noch nicht) zu Ende gedachten Gedanken. Eventuell kann jemand mit mehr theoretischem Wissen meine Einwürfe auf Sinnhaftigkeit prüfen.

 

- die Betrachtung von Monatsrenditen dürfte andere Einsichten versprechen, als die Filterung nach dem kleinsten Wert einer Periode. Das ist als ergänzender Vorschlag und nicht substituierend zu verstehen.

 

- du suchst in weiteren Sinne nach Mustern. Versucht man dies in der Zeitreihenanalyse, so nimmt man Stationarität und Ergodizität an. Das müsste man mal testen und schauen, welche Schlussfolgerungen sich dann aufdrängen.

 

@ Leonard_E: ich kann die Excel-Datei leider nicht laden. Wärst du so gut und schickst sie mir? Wenn ich Zeit finde, würde ich mir das mit meinem "Praktikerwissen" in der Zeitreihenanalyse anschauen und ggf mal durch R jagen.

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Leonhard_E
· bearbeitet von Leonhard_E
Oder aber: "Stay away in may, but remember to come back in September" scheint hier ein gewisses Fundament zu haben.

 

Ich verstehe Deine Niedrigster Kurs Grafik nicht. Dort ist doch der Januar eindeutig der schlechteste Monat und der September genauso schlecht wie der Mai oder noch schlechter.

Oder war damit gemeint vor Mai verkaufen und im September zum niedrigsten Kurs wieder einsteigen? Vielleicht gar kein so schlechter Tipp.

Danke für die Auswertung, ziemlich interessant.

 

Die Grafik gibt die Anzahl der niedrigsten Kurse je Monat wieder. Wie geschrieben habe ich die zwei niedrigsten Kurse je Jahr gesucht, in der Grafik steht dann: Der Januar hatte 8 mal einen der zwei niedrigsten Kurse.

 

 

Deine Ergebnisse sind leider komplett aussagelos. Geht von steigenden Kursen / positiven Renditen aus, so ist es absolut zu erwarten, dass der niedrigste Kurs im Januar/Februar erzielt wird. Bei meinem fest-verzinsten Sparplan habe ich den niedrigsten Kurs auch stets im Januar, und dass regelmäßig über diverse Jahre :blink:

 

 

Aber was soll nun die Aussage, dass die Kurse im Schnitt im Januar am geringsten sind, bringen? Sollte ich bis Januar warten, bis ich mein Geld anlege? Eher nicht, denn wenn du weiter schaust, wirst du feststellen, dass die Kurse im Dezember im Vorjahr geringer sind als im Januar, und dann sind sie im November geringer als im Dezember, usw. So ist das nunmal, wenn man steigende Kurse hat.

 

Bei deinem ersten Chart: Welche signifikanten Einbrüche meinst du denn?

 

Es ist nur das, was ich geschrieben habe. Es ist nur unterjährig und nur eine sehr oberflächliche Betrachtung. Entgegen deiner Aussage ist aber keine konstante Steigung gegeben, es ist nicht so, dass der höchste Kurs immer im Dezember ist und der niedrigste im Januar. Die "Einbrüche" sind eben genau das. Es gibt eine gemittelte unterjährige Differenz zwischen höchstem und niedrigstem Kurs von 20%.

 

Um klar zu machen, dass man daraus nichts ableiten sollte, habe ich die letzten 5 Jahre noch einmal separat dargestellt.

 

 

Kurz einige (noch nicht) zu Ende gedachten Gedanken. Eventuell kann jemand mit mehr theoretischem Wissen meine Einwürfe auf Sinnhaftigkeit prüfen.

 

- die Betrachtung von Monatsrenditen dürfte andere Einsichten versprechen, als die Filterung nach dem kleinsten Wert einer Periode. Das ist als ergänzender Vorschlag und nicht substituierend zu verstehen.

 

- du suchst in weiteren Sinne nach Mustern. Versucht man dies in der Zeitreihenanalyse, so nimmt man Stationarität und Ergodizität an. Das müsste man mal testen und schauen, welche Schlussfolgerungen sich dann aufdrängen.

 

@ Leonard_E: ich kann die Excel-Datei leider nicht laden. Wärst du so gut und schickst sie mir? Wenn ich Zeit finde, würde ich mir das mit meinem "Praktikerwissen" in der Zeitreihenanalyse anschauen und ggf mal durch R jagen.

 

Eigentlich eine eher humorvoll gemeinte Auswertung. Ich habe lediglich die Kurse am Monatsende für jeweils ein Jahr betrachtet. Das reicht keineswegs für eine Anlageentscheidung, daher habe ich auch noch einmal den Hinweis darauf geschrieben. Wollte man aus diesen wenigen Kursen etwas ableiten, sollte man nicht Excel sondern brauchbare Werkzeuge benutzen. Du kannst aber gerne einmal R anwenden.

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dagobertduck2204

Ich möchte mich hier mit einer Frage anschließen, weil es thematisch sehr gut dazupasst wie ich finde. Ich habe mir vor einiger Zeit den Spaß gemacht, und habe den MSCI World, beginnend im Jahr 1998 bis ins Jahr 2015 mit der 200-Tageslinie sowie der 50-Tageslinie versehen. Ich bin weiß Gott kein Charttechniker und kenne mich damit auch nicht aus, ich weiß nur, dass halt sehr oft propagiert wird, dass es bei einem Chart ein Verkaufssignal ist (das sogenannte "Todeskreuz") wenn die 50-Tageslinie die 200-Tageslinie von oben kreuzt und dass es ein Kaufsignal ist (das "Goldene Kreuz"), wenn die 50-Tageslinie die 200-Tageslinie von unten kreuzt.

 

Ich habe mir das wie gesagt beim MSCI World von 1998 bis 2015 angesehen und das ganze durchgerechnet was dabei rauskommt wenn man ganz stumpf und stur nach diesen zwei genannten Signalen verkauft bzw. kauft. Es waren zwischenzeitlich zwar auch immer wieder Fehlsignale dabei, aber das Endergebnis war, dass man im Jahr 2015 mit dieser Methode mit einer deutlich besseren Rendite ausgestiegen wäre als gegenüber einer reinen Buy-and-Hold-Strategie wo man 1998 einfach eingestiegen wäre und 2015 dann verkauft hätte.

 

Jetzt stelle ich mir die Frage: Ist das einfach nur Zufall gewesen bzw. hatte man in dem genannten Zeitraum einfach nur Glück gehabt mit dieser Methode? Oder ist da doch was Wahres dran? Gibts weitere Beispiele die das untermauern bzw. widerlegen?

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kafkaesk93
· bearbeitet von kafkaesk93

Jetzt stelle ich mir die Frage: Ist das einfach nur Zufall gewesen bzw. hatte man in dem genannten Zeitraum einfach nur Glück gehabt mit dieser Methode? Oder ist da doch was Wahres dran? Gibts weitere Beispiele die das untermauern bzw. widerlegen?

 

 

In dem von dir getesteten Zeitraum funktionierten (alle) Trendfolgesysteme sehr gut. Das sieht in einem durchgehenden Bullenmarkt wie in den 90igern anders aus (da immer wieder Geld durch Fehlsignale verloren geht).

 

Ich glaube das Trendfolgestrategien (egal ob durch SMAs, relativem Momentum oder Break Out) zur tiefer gehenden Diversifikation beitragen können, aber mit Outperformance in jeder Marktphase würdeich nicht rechnen. :-*

 

 

Gruß kafkaesk93

 

 

 

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Leonhard_E
· bearbeitet von Leonhard_E

...

 

Ich glaube das Trendfolgestrategien (egal ob durch SMAs, relativem Momentum oder Break Out) zur tiefer gehenden Diversifikation beitragen können, aber mit Outperformance in jeder Marktphase würdeich nicht rechnen. :-*

...

 

Die Frage ist auch noch, inwieweit Transaktionskosten und Steuern berücksichtigt wurden. Diese spielen bei einem derartigen Modell eine enorme Rolle.

 

Hatte das 50/200 Modell bereits früher einmal genauer angeschaut. Die Kaufzeitpunkte sind meist gut, allerdings sind die Verkaufszeitpunkte oft überraschend schlecht.

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kafkaesk93
· bearbeitet von kafkaesk93

Die Frage ist auch noch, inwieweit Transaktionskosten und Steuern berücksichtigt wurden. Diese spielen bei einem derartigen Modell eine enorme Rolle.

Absolut richtig!

 

Ich hatte mal für die „SMA 10 monthly Strategie die Turnovers gezählt und kam, wenn ich mich recht erinnere auf 1,2 Trades p.a. Was ich vertretbar finde. Es mag sicherlich auch kurzfristigere Handelsstrategien geben, welche erfolgversprechend sind, aber da explodieren die Handelskosten für einen Privatanleger natürlichsehr schnell. :-*

 

Ich halte dennoch eine Kostenbewusste Trendfolgestrategie für eine weitere gute Möglichkeit, sein Portfolio tiefer gehend zu diversifizieren.

 

Wahrscheinlich bringt diese Form von „Strategiediversifikation“ deutlich mehr als die Regionenverteilung immer weiter zu "optimieren".

 

Und Diversifikation ist bekanntlich Trumpf! :thumbsup:

 

Gruß kafkaesk93

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dagobertduck2204
In dem von dir getesteten Zeitraum funktionierten (alle) Trendfolgesysteme sehr gut. Das sieht in einem durchgehenden Bullenmarkt wie in den 90igern anders aus (da immer wieder Geld durch Fehlsignale verloren geht).
<br style="font-family: tahoma, arial, verdana, sans-serif; font-size: 13px; background-color: rgb(250, 251, 252);">

Das stimmt, in einem durchgehenden Bullenmarkt wäre man mit Buy-and-Hold natürlich besser dran, gar keine Frage. Das heißt, mit anderen Worten, es kommt drauf an, was man selbst für wahrscheinlicher hält: geht man davon aus in den nächsten Jahren einen durchgehenden Bullenmarkt zu haben, sollte man sich eher an Buy-and-Hold halten und auf Markettiming verzichten. Geht man hingegen von einer volatilen Zeit aus wie es eben zwischen 1998 und 2015 zb der Fall war, dann sollte man sich zB eher an die erwähnte Strategie mit der 200-er und 50-er Linie halten um eine bessere Rendite zu haben. Kann man das allgemein so stehen lassen?

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kafkaesk93
· bearbeitet von kafkaesk93

Das stimmt, in einem durchgehenden Bullenmarkt wäre man mit Buy-and-Hold natürlich besser dran, gar keine Frage. Das heißt, mit anderen Worten, es kommt drauf an, was man selbst für wahrscheinlicher hält: geht man davon aus in den nächsten Jahren einen durchgehenden Bullenmarkt zu haben, sollte man sich eher an Buy-and-Hold halten und auf Markettiming verzichten. Geht man hingegen von einer volatilen Zeit aus wie es eben zwischen 1998 und 2015 zb der Fall war, dann sollte man sich zB eher an die erwähnte Strategie mit der 200-er und 50-er Linie halten um eine bessere Rendite zu haben. Kann man das allgemein so stehen lassen?

 

Sehe ich auch so, aber du hast die gefährlichste Marktphase fürTrendfolgestrategien außer acht gelassen, den Seitwertsmarkt! Der Seitwertsmarkt ist sozusagen der natürliche feind des Trendfolgers. ;)

 

Gruß kafkaesk93

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Limit
· bearbeitet von Limit

Ein langfristiger SMA reicht eigentlich schon aus um sich daraus ein einfaches antizyklisches System zu basteln. Sobald der Kurs um x% unter den Durchschnitt fällt, erhöht man die Gewichtung, sobald der Kurs den Durchschnitt +y% wieder erreicht neutralisiert man wieder. Ist der SMA monoton steigend und die Vola hoch genug (x und y entsprechend wählen) ist damit eine Überrendite im Zeitraum des gewählten SMA garantiert. Das System kann man natürlich noch deutlich verfeinern, aber das Grundprinzip funktioniert und viele Transaktionen erzeugt es auch nicht.

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dagobertduck2204

Ein langfristiger SMA reicht eigentlich schon aus um sich daraus ein einfaches antizyklisches System zu basteln. Sobald der Kurs um x% unter den Durchschnitt fällt, erhöht man die Gewichtung, sobald der Kurs den Durchschnitt +y% wieder erreicht neutralisiert man wieder. Ist der SMA monoton steigend und die Vola hoch genug (x und y entsprechend wählen) ist damit eine Überrendite im Zeitraum des gewählten SMA garantiert. Das System kann man natürlich noch deutlich verfeinern, aber das Grundprinzip funktioniert und viele Transaktionen erzeugt es auch nicht.

 

Nur damit ich es richtig verstanden habe: Du meinst hier mit "antizyklischem System", dass du zukaufst, wenn der Kurs x% unter die 200-Tageslinie fällt bzw. verkaufst wenn es andersrum der Fall ist? Wenn ja, dann würde man ja komplett das Gegenteil davon machen was hier die Charttechnik sagt (nämlich dass man zb zukaufen soll, wenn der Kurs die 200-Tageslinie von unten kreuzt usw). Aber wahrscheinlich meinst du genau das mit "antizyklischem System" oder? Und gibt das dann tatsächlich eine Überrendite verglichen mit der klassischen oben erwähnten Methode?

 

 

 

 

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Limit
Nur damit ich es richtig verstanden habe: Du meinst hier mit "antizyklischem System", dass du zukaufst, wenn der Kurs x% unter die 200-Tageslinie fällt bzw. verkaufst wenn es andersrum der Fall ist? Wenn ja, dann würde man ja komplett das Gegenteil davon machen was hier die Charttechnik sagt (nämlich dass man zb zukaufen soll, wenn der Kurs die 200-Tageslinie von unten kreuzt usw). Aber wahrscheinlich meinst du genau das mit "antizyklischem System" oder?

 

Prinzipiell richtig, allerdings dürften 200 Tage keinesfalls reichen, denn schließlich soll es ein gl. Durchschnitt sein, der monoton steigt. Beim DAX z.B. müsste man dazu schon in Richtung 8-10 Jahre für den Durchschnitt wählen. Unter der Annahme dass der gl. Durchschnitt weiterhin monoton steigt (und man y=0 wählt) hat man im Worst Case die Performance einer festen Verteilung, nämlich genau dann, wenn es überhaupt nicht zu einer Übergewichtung kommt und in jedem anderen Fall eine Überrendite innerhalb eines Zeitraums der der Period des betrachteten Durchschnitts entspricht. Das lässt sich sogar einfach math. beweisen. Die Überrendite wäre dann min. (y-x) * Übergewichtung. Der Haken an der Sache ist, dass über viele Zeiträume wirklich nur die feste Verteilung dabei herauskommt.

 

Und gibt das dann tatsächlich eine Überrendite verglichen mit der klassischen oben erwähnten Methode?

In der Garantievariante dürfte die Überrendite sehr überschaubar sein, aber das ist bei Garantieprodukten doch immer so. Um die Rendite zu steigern müsste man x und y so wählen, dass sie idealerweise die Spitzen und Tiefen "abschneiden". Je weiter man y nach oben oder schiebt, desto riskanter wird es. Schiebt man x weiter nach unten, erhöht sich die potentielle Rendite auch, allerdings kann man dann aber auch eine "Welle" verpassen. Das System lässt sich auch andersweitig optimieren, indem man z.B. nicht ein x, sondern mehrere nimmt und entpsrechend gestaffelt die Gewichtung erhöht und zwar nur dann, wenn der Kurs die x-Linie nach oben hin durchbricht. Analog könnte man das ganze mit der y-Linie machen.

 

Ich habe mal einen Backtest mit einer darauf basierenden Strategie gemacht, die mehrere x- und y-Linien hat und bei der ab einer höheren y-Linie auch untergewichtet werden kann. Zusätzlich werden die x- und y-Linien regelmäßig auf Basis Volas der jeweils letzten Jahre angepasst.

Grafisch sieht das ganze dann in etwa so aus:

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