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Leonhard_E

Depotaufbau und -erweiterung: Risikobehafteter Anteil

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fibonacci

Ich verstehe einfach nicht wieso die Zusammenstellung des Depots in irgend einer Art und Weise mit dem Wachstum des Depots evolutionieren muss. Das ist meiner Meinung nach sinnlos - die Kostenstrukturen der Depotbanken geben mir auf der Kostenseite recht. Was für 10.000 richtig ist, muss auch für 1 Mio richtig sein und andersrum. Würde man diesen Quatsch endlich mal lassen, wäre es auch viel "passiver" und eine Menge sinnloser Diskussionen würden unterbleiben.

 

Ich glaube, dass ein großer Teil der Motivation der Unterscheidung der Zusammensetzung ist, dass manche sich einfach nicht damit abfinden können, eine Entscheidung zu treffen und dann über Jahre dabei zu bleiben und alles gerne etwas komplexer bauen wollen, damit man noch ein wenig basteln kann.

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Joseph Conrad

Ich verstehe einfach nicht wieso die Zusammenstellung des Depots in irgend einer Art und Weise mit dem Wachstum des Depots evolutionieren muss. Das ist meiner Meinung nach sinnlos - die Kostenstrukturen der Depotbanken geben mir auf der Kostenseite recht. Was für 10.000 richtig ist, muss auch für 1 Mio richtig sein und andersrum. Würde man diesen Quatsch endlich mal lassen, wäre es auch viel "passiver" und eine Menge sinnloser Diskussionen würden unterbleiben.

 

Ich glaube, dass ein großer Teil der Motivation der Unterscheidung der Zusammensetzung ist, dass manche sich einfach nicht damit abfinden können, eine Entscheidung zu treffen und dann über Jahre dabei zu bleiben und alles gerne etwas komplexer bauen wollen, damit man noch ein wenig basteln kann.

 

Genau. Ich verstehe es auch nicht. Das kann nur dem "Hobby Effekt" bei der Geldanlage geschuldet sein. Alles unter 10 Positionen halte ich für simpel. Das kann jedermann überschauen.

Warum nun bei anfänglich geringem Depotvolumen ein 4-6 ETF Depot einem 2-3 ETF Depot unterlegen sein soll erschließt sich mir nicht. Das ist Erbsenzählereiwhistling.gif.

 

Gruß

Joseph

 

 

 

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Mvp

Das ist aber nicht die Fragestellung des Threads. Klar ist man auch bei 1mio Euro mit nur einem MSCI World gut diversifiziert.

Aber die Frage ist gerade in einem Bereich zwischen 10.000 bis 100.000 euro, wenn der Wunsch besteht die 4er Lösung umzusetzen und dann noch vlt small caps mit 2-3 positionen und wie war das noch mit immo beimischung? eine richtlinie in etwa festzulegen wie viele Positionen man sich leisten KANN. nicht muss.

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Joseph Conrad

Das ist aber nicht die Fragestellung des Threads. Klar ist man auch bei 1mio Euro mit nur einem MSCI World gut diversifiziert.

Aber die Frage ist gerade in einem Bereich zwischen 10.000 bis 100.000 euro, wenn der Wunsch besteht die 4er Lösung umzusetzen und dann noch vlt small caps mit 2-3 positionen und wie war das noch mit immo beimischung? eine richtlinie in etwa festzulegen wie viele Positionen man sich leisten KANN. nicht muss.

 

 

Ist man wirklich mit einem MSCI World ETF gut diversifiziert ? Ich denke nicht. Weder mit 10k noch mit 1mio. Man hat weder die Rendite bringenden Emerging Markets noch die Small Caps drinnen. Es geht also nicht mit einem Fonds.

 

 

Gruß

Joseph

 

 

 

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vesh

Das ist aber nicht die Fragestellung des Threads. Klar ist man auch bei 1mio Euro mit nur einem MSCI World gut diversifiziert.

Aber die Frage ist gerade in einem Bereich zwischen 10.000 bis 100.000 euro, wenn der Wunsch besteht die 4er Lösung umzusetzen und dann noch vlt small caps mit 2-3 positionen und wie war das noch mit immo beimischung? eine richtlinie in etwa festzulegen wie viele Positionen man sich leisten KANN. nicht muss.

 

Ist man wirklich mit einem MSCI World ETF gut diversifiziert ? Ich denke nicht. Weder mit 10k noch mit 1mio. Man hat weder die Rendite bringenden Emerging Markets noch die Small Caps drinnen. Es geht also nicht mit einem Fonds.

 

 

Naja, also gut diversifiziert ist man glaube ich ohne Frage, mit Anteilen an 1.600 Unternehmen über einen Großteil der Welt verteilt. Die Rendite ist vielleicht nicht perfekt optimiert, aber dafür ist das Depot auch weniger volatil als mit Small Caps und EM. Kommt halt drauf an was man will und wie komplex man es möchte.

 

 

 

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Gruyere

Das ist aber nicht die Fragestellung des Threads. Klar ist man auch bei 1mio Euro mit nur einem MSCI World gut diversifiziert.

Aber die Frage ist gerade in einem Bereich zwischen 10.000 bis 100.000 euro, wenn der Wunsch besteht die 4er Lösung umzusetzen und dann noch vlt small caps mit 2-3 positionen und wie war das noch mit immo beimischung? eine richtlinie in etwa festzulegen wie viele Positionen man sich leisten KANN. nicht muss.

 

 

Ist man wirklich mit einem MSCI World ETF gut diversifiziert ? Ich denke nicht. Weder mit 10k noch mit 1mio. Man hat weder die Rendite bringenden Emerging Markets noch die Small Caps drinnen. Es geht also nicht mit einem Fonds.

 

 

Gruß

Joseph

 

 

 

Die Mehrrendite von EM bzw. SC gegenüber dem MSCI World ist nicht garantiert. Was aber garantiert ist, ist die höhere Volatität die man sich ins Portfolio holt.

Es geht also mit einem Fonds, der Optimierungswahn innerhalb einer Assetklasse rechtfertigt den Mehraufwand nicht. Das muss jedoch jeder für sich entscheiden.

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IOG

 

 

 

Ist man wirklich mit einem MSCI World ETF gut diversifiziert ? Ich denke nicht. Weder mit 10k noch mit 1mio. Man hat weder die Rendite bringenden Emerging Markets noch die Small Caps drinnen. Es geht also nicht mit einem Fonds.

 

 

Gruß

Joseph

 

 

 

Die Mehrrendite von EM bzw. SC gegenüber dem MSCI World ist nicht garantiert. Was aber garantiert ist, ist die höhere Volatität die man sich ins Portfolio holt.

Es geht also mit einem Fonds, der Optimierungswahn innerhalb einer Assetklasse rechtfertigt den Mehraufwand nicht. Das muss jedoch jeder für sich entscheiden.

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Schwachzocker
.... Was für 10.000 richtig ist, muss auch für 1 Mio richtig sein und andersrum....

Nein! Mit einem Gesamtvolumen von 10.000 sind 6 Aktien-ETFs mit 10% SC-Beimischung nicht richtig!

 

 

 

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IOG
· bearbeitet von IOG

Geht es lediglich um eine Diversifizierung innerhalb der asset klasse "Aktien"?

Wenn nicht, kann man mit lediglich MSCI world nicht von Risikostreuung gesprochen werden. Beimischungen anderer assetklassen sind Pflicht .

 

Abgesehen davon finde ich die Beimischung von EM Titeln trotz hoher Volatilität sinnvoll, um eine Negativierung von Korrelationen innerhalb des eigenen Depots zu erreichen

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roller123

Das ist aber nicht die Fragestellung des Threads. Klar ist man auch bei 1mio Euro mit nur einem MSCI World gut diversifiziert.

Aber die Frage ist gerade in einem Bereich zwischen 10.000 bis 100.000 euro, wenn der Wunsch besteht die 4er Lösung umzusetzen und dann noch vlt small caps mit 2-3 positionen und wie war das noch mit immo beimischung? eine richtlinie in etwa festzulegen wie viele Positionen man sich leisten KANN. nicht muss.

 

 

Ist man wirklich mit einem MSCI World ETF gut diversifiziert ? Ich denke nicht. Weder mit 10k noch mit 1mio. Man hat weder die Rendite bringenden Emerging Markets noch die Small Caps drinnen. Es geht also nicht mit einem Fonds.

 

 

Gruß

Joseph

 

Aber vielleicht wäre ein MSCI ACWI IMI eine gute Wahl? Ab 2018 sollte dieser auch steuereinfach sein.

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Ramstein
Aber vielleicht wäre ein MSCI ACWI IMI eine gute Wahl? Ab 2018 sollte dieser auch steuereinfach sein.

ETFs auf S&P 500 oder STOXX 600 sind 0,4% - 0,5% günstiger, Pacific und EM sind 0,2% - 0,3% teurer als der ACWI bei den Kosten. Da Amerika und USA stärker gewichtet sind, bringt das ca. 0,2% - 0,3% im Jahr (ohne gerechnet zu haben).

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BigDukeSix
· bearbeitet von BigDukeSix

Ist man wirklich mit einem MSCI World ETF gut diversifiziert ? Ich denke nicht. Weder mit 10k noch mit 1mio. Man hat weder die Rendite bringenden Emerging Markets noch die Small Caps drinnen. Es geht also nicht mit einem Fonds.

 

 

Gruß

Joseph

 

Hab die Tage einen schönen Artikel gelesen, in dem es darum ging, warum die Deutschen zwar in ETF investieren, aber damit ehr Geld vernichten. Ergebnis war recht eindeutig: zu kompliziert, zu speziell, einfach nicht langweilig genug.

 

Ich schaue mal, ob ich den wieder finde.

 

Edit meint:

Ging überraschend schnell. Guckst du hier. Okay, Herr S. ist jetzt nicht unbedingt die Topquelle, aber den Artikel find ich echt gut.

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roller123
· bearbeitet von roller123
Aber vielleicht wäre ein MSCI ACWI IMI eine gute Wahl? Ab 2018 sollte dieser auch steuereinfach sein.

ETFs auf S&P 500 oder STOXX 600 sind 0,4% - 0,5% günstiger, Pacific und EM sind 0,2% - 0,3% teurer als der ACWI bei den Kosten. Da Amerika und USA stärker gewichtet sind, bringt das ca. 0,2% - 0,3% im Jahr (ohne gerechnet zu haben).

Ok, danke für deine Gedanken. Aber die Small caps, welche im IMI enthalten sind fehlen ja auch noch. Dazu entfallen sämtliche Rebalancingkosten innerhalb der Assetklasse.

 

PS: einen guten Rutsch!

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zenith123

ETFs auf S&P 500 oder STOXX 600 sind 0,4% - 0,5% günstiger, Pacific und EM sind 0,2% - 0,3% teurer als der ACWI bei den Kosten. Da Amerika und USA stärker gewichtet sind, bringt das ca. 0,2% - 0,3% im Jahr (ohne gerechnet zu haben).

Ok, danke für deine Gedanken. Aber die Small caps, welche im IMI enthalten sind fehlen ja auch noch. Dazu entfallen sämtliche Rebalancingkosten innerhalb der Assetklasse.

 

PS: einen guten Rutsch!

 

Wobei der MSCI ACWI IMI von SPDR momentan laut der SPDR-Homepage sogar eine (für Anleger) positive TD aufweist (https://de.spdrs.com...its-etf-SPYI-GY); das muss aber natürlich nicht immer so sein. Ich habe diesen Fonds auch (ab 2018) als möglichst einfache "Lösung" für meinen Aktienanteil (MK-gewichtetes Weltportfolio mit einem ETF) im Hinterkopf.

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Joseph Conrad

Ist man wirklich mit einem MSCI World ETF gut diversifiziert ? Ich denke nicht. Weder mit 10k noch mit 1mio. Man hat weder die Rendite bringenden Emerging Markets noch die Small Caps drinnen. Es geht also nicht mit einem Fonds.

 

 

Gruß

Joseph

 

Hab die Tage einen schönen Artikel gelesen, in dem es darum ging, warum die Deutschen zwar in ETF investieren, aber damit ehr Geld vernichten. Ergebnis war recht eindeutig: zu kompliziert, zu speziell, einfach nicht langweilig genug.

 

Ich schaue mal, ob ich den wieder finde.

 

Edit meint:

Ging überraschend schnell. Guckst du hier. Okay, Herr S. ist jetzt nicht unbedingt die Topquelle, aber den Artikel find ich echt gut.

 

Du willst nicht wirklich die Emerging Markets und Small Caps der Industrieländer mit dem in deinem Artikel beschriebenen Einzellandinvestment Vietnam vergleichen ? Das wäre absurd.

Mit Emerging Markets und SC habe ich noch nie Geld vernichtet :)

 

 

Gruß

Joseph

 

 

 

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Joseph Conrad
· bearbeitet von Joseph Conrad
.... Was für 10.000 richtig ist, muss auch für 1 Mio richtig sein und andersrum....

Nein! Mit einem Gesamtvolumen von 10.000 sind 6 Aktien-ETFs mit 10% SC-Beimischung nicht richtig!

 

 

 

 

Entscheidend ist die angestrebte Depotgröße und die Höhe der Sparrate. Dann ist 10k nur eine Momentaufnahme und man kann sogar bei noch geringeren Summen mehrere ETF besparen.

Ich fahre immer mindestens 25% SC Anteil.

 

Sind 10k wirklich alles was langfristig in Aktien steckt bliebe ich eher bei TG.

 

Gruß

Joseph

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BigDukeSix

Du willst nicht wirklich die Emerging Markets und Small Caps der Industrieländer mit dem in deinem Artikel beschriebenen Einzellandinvestment Vietnam vergleichen ? Das wäre absurd.

Mit Emerging Markets und SC habe ich noch nie Geld vernichtet :)

 

 

Gruß

Joseph

 

Es ging mir eigentlich darum, dass es oft viel, viel komplizierter gemacht wird, als es die Sache wert ist. Und oftmals kommt dann halt sowas raus. Ich halte mich da lieber an das Paretoprinzip. Und mit dem SPDR ACWI IMI tu ich auch schon liebäugeln. ;)

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Schwachzocker

Ist man wirklich mit einem MSCI World ETF gut diversifiziert ? Ich denke nicht. Weder mit 10k noch mit 1mio. Man hat weder die Rendite bringenden Emerging Markets noch die Small Caps drinnen. Es geht also nicht mit einem Fonds.

 

 

Gruß

Joseph

 

Hab die Tage einen schönen Artikel gelesen, in dem es darum ging, warum die Deutschen zwar in ETF investieren, aber damit ehr Geld vernichten. Ergebnis war recht eindeutig: zu kompliziert, zu speziell, einfach nicht langweilig genug.

 

Ich schaue mal, ob ich den wieder finde.

 

Edit meint:

Ging überraschend schnell. Guckst du hier. Okay, Herr S. ist jetzt nicht unbedingt die Topquelle, aber den Artikel find ich echt gut.

 

Ursprüngliche Quelle ist ein Artikel in der F.A.Z., der in dem Text verlinkt ist.

...

Mehrere Wissenschaftler nahmen zwischen 2005 und 2010 bei einem großen deutschen Discountbroker (der geheim bleiben möchte) 7.761 Anleger unter die Lupe. Mit ihren ETFs verloren die Privatanleger erschreckende 0,55 Prozent im Jahr. Die Leute machen aus dem eigentlich sicheren Indexsparen eine wilde Zockerei. Sie führen das solide ETF-Investieren ad absurdum....

Wenn ich das mal grob überschlage, dann hat sich der Kurs des MSCI World von 2005 bis 2010 kaum verändert. Was war doch gleich für ein Ereignis in diesem Zeitraum?

Im übrigen muss man in 5 Jahren nun wirklich keinen Gewinn machen. Das ist nichts neues.

Und dass da in 2008 viele Anleger nervös geworden sind und verkauft haben, liegt auch auf der Hand. Das hat so alles keine repräsentative Aussagekraft.

 

 

 

 

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otto03
· bearbeitet von otto03

 

 

Wenn ich das mal grob überschlage, dann hat sich der Kurs des MSCI World von 2005 bis 2010 kaum verändert. Was war doch gleich für ein Ereignis in diesem Zeitraum?

Im übrigen muss man in 5 Jahren nun wirklich keinen Gewinn machen. Das ist nichts neues.

Und dass da in 2008 viele Anleger nervös geworden sind und verkauft haben, liegt auch auf der Hand. Das hat so alles keine repräsentative Aussagekraft.

 

:thumbsup:

 

es gibt schon Schlaumeier

 

MSCI World €-net 31.12.2005 - 31.12.2010 minus 0,86%, die p.a. Rendite möge man selbst ausrechenen

 

Alles Quark

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paradox82

Wenn jährliches Rebalancing 1% Rendite bringt und etwa 20€ kostet, sollte man dann nicht schon 2000€ auf zwei ETFs aufteilen?

Ich zitiere mal Kommer 2007, Seite 163:

 

In einer Berechnung des Autors. dem ein gleichgewichtetes Portfolio aus sechs Asset-Klassen über den Zeitraum von 1988 bis 2008 zugrunde gelegt wurde, verbesserte jährliches Rebalancing die Portfoliorendite um fast einen ganzen Prozentpunkt.

Fett durch mich. Hast du ein solches Portfolio? Nenne doch mal die Assetklassen.

 

Zunächst wünsche ich allen Mitforisti ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2017.

 

Als Zwischenfazit entnehme ich der bisherigen Diskussion, dass Rebalancing vor allem der periodischen Widerherstellung der Portfoliostruktur dient. Man sichert sich durch das Rebalancing insofern die Einhaltung des selbst gewählten Risikoprofils, das sich eben durch die selbst gewählte Assetallokation bestimmt.

 

Darüber hinaus ergeben sich aus meiner Sicht zwei weitere Effekte durch Rebalancing (vgl. Kommer 2015, S. 301ff.)

 

(a) Verbesserung der Rendite durch Ausbeutung der Regressionzum Mittelwert innerhalb von Assetklassen mit etwa derselben erwarteten Rendite.

 

Kommer nennt zwei Studien aus dem Jahr 2014, die einen Effekt von bis zu einem halben Prozentpunkt sprechen. Kommer selbst kommt auf Basis eines „gleichgewichtetes Portfolio aus sechs Aktien- und Rohstoff Assetklassen über den Zeitraum von 1988 bis 2010 (23 Jahre)“ ebenfalls auf „fast einen halben Prozentpunkt, während das Risiko durch Rebalancing geringfügig sank.“

 

Ich muss mal gucken, ob/wo Kommer dieses Portfolio näher beschreibt. Denn so wie Kommer es ausdrückt ist diese Rendite durch das Rebalancing innerhalb dieser sechs Assetklassen zustandegekommen.

 

(b) Verbesserte risikogewichtete Rendite durch Rebalancing zwischen Assetklassen unterschiedlicher erwarteter Renditen (also z. B. Aktien und Anleihen).

 

Punkt b führt laut Kommer dazu, dass die Portfoliorendite tendenziell sinke. Denn man verhindere, dass die höher rentierliche Assetklassen ihr Portfoliogewicht ausdehnen. Dafür erhöht man aber die risikogewichtete Rendite der selbst gewählten Assetallokation.

 

Mein Fazit:

 

1. Kommer spricht m. E. sowohl von Rebalancing innerhalb von Assetklassen als auch zwischen Assetklassen.

2. Gegenüber älteren Ausgaben kommt Kommer (auch unter Bezugnahme auf andere Studien) nunmehr zu einem renditefördernden Effekt von Rebalancing innerhalb der Assetklassen von einem halben Prozent (ehemals ein Prozent).

3. Rebalancing zwischen den Assetklassen fördert die risikogewichtete Rendite.

 

Zum TO:

 

Ich fürchte, dass die Frage, ab wann ein Rebalancing zwischen wieviel Postionen (innerhalb einer Assetklasse) auch immer sinnvoll ist, sich aufgrund der Vielzahl an Fallkonstellationen nicht pauschal wird beantworten lassen.

 

Ich persönlich würde es immer an den Transaktionskosten des Einzelfalls festmachen. Diese können m. E. bereits bei Beträgen deutlich kleiner 2.500 Euro unterhalb von einem Prozent liegen. Dies würde mich jedenfalls dann von einem jährlichen Rebalancing nicht abhalten. Denn ich möchte sowohl meine selbst gewählte Assetallokation einhalten und die Regression zum Mittelwert ausbeuten.

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Limit
· bearbeitet von Limit

Es kann mMn auch bei einem Depot mit ETFs auf Regionen/Länder-Indizes Sinn machen zusätzlich noch einen MSCI World / AC World / AC World IMI oder ähnliches dazu zu nehmen, falls man den gesamten Aktienanteil mal kurzfristig reduzieren/erhöhen will ohne gleich ein ganzes Rebalancing mit einzubauen. Für den reinen Passivanleger oder Leute mit "exoktischer" Aufteilung sicher nicht relevant, aber für die übrigen ermöglicht es die Änderung der Gesamtaktienquote mit nur einer Transaktion ohne dabei die Aufteilung zu stark zu verändern. Das Prinzip könnte man z.B. mit dem Arero noch weiter ausdehnen wobei es dann nur noch um die Liquiditätssteuerung ginge.

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Leonhard_E

(Zitat gekürzt)

....

Zum TO:

 

Ich fürchte, dass die Frage, ab wann ein Rebalancing zwischen wieviel Postionen (innerhalb einer Assetklasse) auch immer sinnvoll ist, sich aufgrund der Vielzahl an Fallkonstellationen nicht pauschal wird beantworten lassen.

 

Ich persönlich würde es immer an den Transaktionskosten des Einzelfalls festmachen. Diese können m. E. bereits bei Beträgen deutlich kleiner 2.500 Euro unterhalb von einem Prozent liegen. Dies würde mich jedenfalls dann von einem jährlichen Rebalancing nicht abhalten. Denn ich möchte sowohl meine selbst gewählte Assetallokation einhalten und die Regression zum Mittelwert ausbeuten.

 

Das von mir vorgeschlagene Vorgehen bezieht sich auf die Anzahl der Positionen und geeignete Transaktionsgrößen. Da man auch die kleinste Position rebalancen will, muss hier eine gewisse Größe erreicht werden, um im Fall einer Abweichung eben diese Transaktionsgröße vorliegen zu haben. Auf Sparaktionen wie von ING Diba oder comdirect habe ich hingewiesen. Für diese gilt das Vorgehen nur eingeschränkt, denn damit ändern sich die Transaktionskosten für den Kauf, nicht jedoch für den möglicherweise notwendigen Verkauf.

 

Das empfinde ich nicht als "pauschal". Welche Aspekte sind nicht berücksichtigt?

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Ich zitiere mal Kommer 2007, Seite 163:

 

[/size]

Fett durch mich. Hast du ein solches Portfolio? Nenne doch mal die Assetklassen.

 

Darüber hinaus ergeben sich aus meiner Sicht zwei weitere Effekte durch Rebalancing (vgl. Kommer 2015, S. 301ff.)

 

...

Kommer nennt zwei Studien aus dem Jahr 2014, die einen Effekt von bis zu einem halben Prozentpunkt sprechen. Kommer selbst kommt auf Basis eines „gleichgewichtetes Portfolio aus sechs Aktien- und Rohstoff Assetklassen über den Zeitraum von 1988 bis 2010 (23 Jahre)“ ebenfalls auf „fast einen halben Prozentpunkt, während das Risiko durch Rebalancing geringfügig sank.“

 

....

 

Mein Fazit:

 

...

2. Gegenüber älteren Ausgaben kommt Kommer (auch unter Bezugnahme auf andere Studien) nunmehr zu einem renditefördernden Effekt von Rebalancing innerhalb der Assetklassen von einem halben Prozent (ehemals ein Prozent).

3. Rebalancing zwischen den Assetklassen fördert die risikogewichtete Rendite.

 

Ich fürchte hier geht so Einiges durcheinander. Man sollte folgende Effekte strikt voneinder Trennen:

1) der Diversifikationeffekt: Es dürfte den meisten Alegern klar sein, dass dieser Effekt gewaltig und wichtig ist, aber es ist kein Rebalancingeffekt. Lediglich unter extremen Buy&Hold Szenarien bei denen sich logischerweise irgendwann sehr windschiefe Assetallocationen ergeben, kommt es zu einem Verlust des Diversifikationseffektes, den man durch Rebalancing wieder herstellen kann. Präzise zusammengefaßt, gibt es daher auch lediglich eine verbesserte risikogewichtete Diversifikationsrendite, aber keine Rebalancingrendite. Man kann durch Rebalancing lediglich wieder den Diversifikationseffekt besser nutzen. Ohne Regression zum Mittelwert gibt es keine Rebalancingrendite.

2) Ein eigenständiger reenditefördernder Effekt durch Rebalancing ergibt sich möglicherweise systematisch durch die Regression zum Mittelwert bzw. dadurch dass man unterbewertete Assetklassen durch Rebalancing nachkauft. Ob das ein Rebalancingeffekt ist, hängt von der Definition des Rebalancings ab. Daher muss man zwei Fälle unterscheiden:

Definition a) "Starre und dumme Zielallokation" => Rebalancing hat eine Renditeerwartung: Diese unscharfe Definition stimmt nur unter zwei relativ extremen Annahmen: Erstens muss der Anleger sein Zielportfolio immer und unter allen Rahmenbedingungen starr halten, ohne Berücksichtigung von Renditeerwartungen. Zweitens muss sich durch eine Abwertung von Assetklassen systematisch eine Unterbewertung und somit eine höhere Renditeerwartung einstellen. Nur unter diesen Annahmen würde man dem Rebalancing eine Renditeerwartung zuschreiben. Behaviouristen mögen so denken, aber es erscheint mir eine sehr unpräzise Logik. Denn erstens wird hier unterstellt, dass sinkende Assetpreise automatisch auch eine Unterbewertung und gesteigerte Renditeerwartung erzeugt, Das ist aber nicht immer der Fall. Assets können auch in realistischem Umfang und ohne Übertreibung abwerten. Zum anderen ist auch die Annahme eines fixen Zielportfolios in der Praxis sehr unrealistisch und nur bei dogmatischen Anlegertypen realistisch (also sehr selten).

Definition b) "Zielallokation unter Berücksichtigung von Renditeerwartungen" => Rebalancing hat keine Renditeerwartung: Unter dieser Definition ermittelt der Anleger die Gewichtung seines Zielportfolios auf Basis von Renditeerwartungen gelegentlich neu. In der Praxis machen das wohl die meisten Profis aus guten Gründen so und die meisten Nichtprofis aus ggf. weniger guten Gründen so. Sollten Assets durch Marktübertreibung extrem unterbewertet sein (z.B. Aktien 2009) und somit eine hohe Renditeerwartung haben oder extrem überbewertet sein (z.B. Japan oder Dot-Com-Blase) also eine niedrige Renditeerwartung haben, dann passt ein Anleger die Allocation seines Zielportfolio entsprechend an. Die höhere Renditeerwartung entsteht in diesem Fall durch die Anpassung in Richtung der Zielallokation, nicht durch das anschliessende Rebalancing.

 

Ich finde Definition 2b) für mich angemessener und präziser. Rebalancing hat somit einen weniger dramatischen Effekt.

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Joseph Conrad

@ Bärenbulle thumbsup.gif

 

 

Also wie Immer. Die Kirche im Dorf lassen und ruhig mal laufen lassen . Diese Erbsenzählereihappy.gif des allzu häufigen rebalancings führt zu nichts.

 

 

Gruß

Joseph

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xfklu
· bearbeitet von xfklu

Sollten Assets durch Marktübertreibung extrem unterbewertet sein (z.B. Aktien 2009) und somit eine hohe Renditeerwartung haben oder extrem überbewertet sein (z.B. Japan oder Dot-Com-Blase) also eine niedrige Renditeerwartung haben, dann passt ein Anleger die Allocation seines Zielportfolio entsprechend an.

Ist denn zur Zeit irgend etwas extrem über- oder unterbewertet?

 

Ich würde sagen, dass alle Anleihen mit negativer Rendite extrem überbewertet sind. Aber bei Aktien, Rohstoffen, Immobilien weiß man es meist erst hinterher, wenn die Blase schon geplatzt ist.

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