Genussscheine kaufen direkt bei Emittenten

[Freisinger]

Hallo!

Kennt Ihr Unternehmen die eine Emission mit Genussscheinen selbst begehen bzw. Unternehmen die Ihre Erstaktien bzw. Gesellschaftsanteile direkt vergeben?

 

 

 

[Akaman]

Kennt Ihr Unternehmen die eine Emission mit Genussscheinen selbst begehen

Ich kenne kein Unternehmen, das eine Emission mit Genussscheinen selbst begeht. Ich weiss aber, das PCC in der Vergangenheit mal Genussscheine direkt an Privatanleger ausgegeben hat. Wenn ich mich richtig erinnere, konnte man die aber anschliessend sowieso günstiger börslich erwerben.

[Freisinger]

Danke für das schnelle Feedback, Sie meinen die PCC Anleihe die auf N-TV beworben wurde/wird?

[Ramstein]

Hallo!

Kennt Ihr Unternehmen die eine Emission mit Genussscheinen selbst begehen bzw. Unternehmen die Ihre Erstaktien bzw. Gesellschaftsanteile direkt vergeben?

Vielleicht erläuterst du erst einmal, was der Sinn deiner Frage ist. Willst du Handelsgebühren sparen? Glaubst du an Schnäppchen? Bevorzugst du illiquide Anlagen?

[Malvolio]

Benutzt man das Wort "begehen" nicht eher bei Verbrechen oder Straftaten?

 

Aber bei so manchem dubiosen Papier liegt die Analogie vielleicht auch recht nahe.

 

Prokon und German Pellets würden mir noch einfallen .... beim Thema Genussrechte meine ich natürlich.

 

Ist sogar noch im Internet:

 

http://www.german-pellets.de/genussrechte.html

 

https://www.test.de/Prokon-Genussrechte-im-grossen-Stil-4589379-0/

[Al Bondy]

Kennt Ihr Unternehmen die eine Emission mit Genussscheinen selbst begehen

Ich kenne kein Unternehmen, das eine Emission mit Genussscheinen selbst begeht.

 

... doch, es gibt tatsächlich massenhaft kleine Emissionen von immer wieder neuen Genussscheinen, zumeist aus dem EEG- und Öko-Bereich bzw Landwirtschaft und Bio-Handel sowie dazu querbeet durch alle Branchen noch "Diverses". Allesamt nicht börsennotiert - und damit überwiegend Dunkelgrau- bis Schwarzmarkt. Die alte PROKON läßt grüßen. Sprich voll risiko- und verlusttragendes nachrangiges Eigenkapital, meist ohne jede vernünftige Berichterstattung oder gar Regulierung oder Kontrolle. Dazwischen nur wenige Ausnahmen, die es aber nicht zu Suchen lohnt und die mangels Börsenhandel generell auch nicht zu empfehlen sind.

 

Plazierung erfolgt meist im Eigenvertrieb, über "Finanzanlagevermittler" oder per "Social Media" bzw via dubioser Graumarkt-Plattformen an großteils unwissende und unerfahrene Klientel. Medienwirksame Skandale gibts es trotzdem kaum, weil dafür die plazierten Volumina und die Zahl der im Einzelfall Geschädigten viel zu klein sind. BAFin interessiert dieser in aller Stille neu entstandene Sumpf nicht - obwohl sich da auch eine Menge notorisch organisierte Kapitalanlagebetrüger tummeln, die man anderswo zuvor erfoglreich vertreiben hat.

 

Letztlich überschneidet sich das nahtlos mit dubiosen "Crowdfunding"-, Ethik- und "Social"-Investments - deren auffällige größere "Spitzen" wir auch kennen: Fußballvereine, Süßwarenhersteller, Weinhändler, oder die Bäckereikette wo man zu Kuchen oder Brötchen gleich noch ein "Investment" mit aufgeschwatzt kriegt - teils mit "Naturaldividende" oder Einkaufsrabatten. Mit Investment hat das wenig bis nichts zu tun, und nutzt teils hemmungslos den "gemeinschaftlich sozialen Beteiligungs-Gedanken" als pyramidierte Kumulierung vieler eingeworbener Kleinbeträge. Ergo grundsätzlich Finger weg - an solchen "Genussscheinen" ist fast immer mehr Schein als Genuss.

[Akaman]

 

Ich kenne kein Unternehmen, das eine Emission mit Genussscheinen selbst begeht.

 

... doch, es gibt tatsächlich massenhaft kleine Emissionen von immer wieder neuen Genussscheinen

Hi Al,

 

könnte es sein, dass du italic überlesen hast? Oder begehen die von dir angeführten Unternehmen tatsächlich Scheine?

 

nfu, Aka

[Freisinger]

@Al Bondy: Haben diese "massenhaften kleinst Emissionen" ISIN und Anleger-Informationsblatt die Sie auch ordentlich melden und bekanntgeben? Crowdinvesting ist halt wirklich eher Geld abzocke und hat nichts mit Vermögensaufbau zu tun, vor allem weil auch der Emittent viel zu hohe Kosten an den Plattformbetreiber bezahlt. Wenn es dann wirklich zum Exit kommt werden die "Investoren" günstig abgespeist. Der einzige Gewinner ist hier die Plattform.

Wenn ich von Genussschein spreche dann nur von aktienähnlichen Wertpapieren die den Investor ein Genussrecht an einem Anteil einer Kapitalgesellschaft gewähren, keine "Naturalbeteiligung" oder Rabattbeteiligung kein Social-Investment oder ähnliches.

Habe selber eine Kapitalgesellschaft im Bereich der technischen Industrie, denke darüber nach das Unternehmen zu "kapitalisieren". Crowdinvesting kommt garantiert nicht in Frage - zu teuer. Bankfinanzierung - wäre Fremdfinanzierung, wir haben bis heute keine Bankschulden. Eigenkapital ist zwar teuer, aber nachhaltiger wenn es darum geht das Unternehmen für ständigen Wachstum und die Ewigkeit vorzubereiten.

Wenn man jetzt Leute anspricht über Möglichkeiten von Genussscheinen, Anleihen und was Sie so im Portfolio haben fällt immer wieder: Prokon, Pellets, Holz, Windräder, Verlust.... Habe bis jetzt noch niemandem gefunden der einen Genussschein oder ein aktienähnliches Wertpapier eines noch etwas jüngeren Unternehmens hält mit dem er auch zufrieden ist. Man will ja nicht als Betrüger dastehen wenn die Firma den Familiennamen trägt.

[herbo66]

Schreibt das Unternehmen gewinne?

 

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[Al Bondy]

Hi Al,

könnte es sein, dass du italic überlesen hast? Oder begehen die von dir angeführten Unternehmen tatsächlich Scheine?

nfu, Aka

... hatte ich schon gesehen - aber es kommt ja öfter vor dass bei nichtbörsennotierten Wertpapieren die Begebung mit Begehung einer mutmaßlichen Straftat zusammenfällt

 

@Al Bondy: Haben diese "massenhaften kleinst Emissionen" ISIN und Anleger-Informationsblatt die Sie auch ordentlich melden und bekanntgeben? Crowdinvesting ist halt wirklich eher Geld abzocke und hat nichts mit Vermögensaufbau zu tun, vor allem weil auch der Emittent viel zu hohe Kosten an den Plattformbetreiber bezahlt. Wenn es dann wirklich zum Exit kommt werden die "Investoren" günstig abgespeist. Der einzige Gewinner ist hier die Plattform.

... teils ja, teils wohl auch nein - insgesamt nicht meine Welt, der nicht börslich notierte Graumarkt..

M.W. muss eh erst ab dem 150sten Eigenkapitalgeber überhaupt ein Prospekt erstellt und hinterlegt werden. Der Biohofladen kommt ergo oft legal auch ohne aus.

 

Wenn ich von Genussschein spreche dann nur von aktienähnlichen Wertpapieren die den Investor ein Genussrecht an einem Anteil einer Kapitalgesellschaft gewähren, keine "Naturalbeteiligung" oder Rabattbeteiligung kein Social-Investment oder ähnliches.

... wie gesagt - heute mischt sich das auf besagtem Schwarz.- und Graumarkt alles munter durcheinander, sowohl bei den Konditionen wie auch bei den Plazierungs- und Vertriebsverfahren..

 

Schon Genüsse oder Anleihen eines Fußballclubs rangieren irgendwo undefinierbar zwischen Liebhaberei und Investment. M.W. begeben zB auch regionale Raiffaisen-Landhandels-Unternehmen Genussscheine an ihre Kunden - so ähnlich wie die Geno-Anteile der Volksbanken. Das wäre der seriösere Teil des Marktes. Auch Edeka hat (leider) nicht mehr börsennotierte Genüsse begeben - deren frühere inzwischen ausgelaufene waren davor alle börslich notiert.

 

Genussscheine verfügen per se über ein sehr breites Spektrum an legalen Ausgestaltungsmöglichkeiten.

 

Habe selber eine Kapitalgesellschaft im Bereich der technischen Industrie, denke darüber nach das Unternehmen zu "kapitalisieren".

... damit stehen wir (überraschend) auf verschiedenen Seiten vom Zaun. Beraten kann ich Dich diesbezüglich nicht - für Berater und emissionsbetreuende Unternehmen gilt aber auch das oben Gesagte. Ebenfalls reichlich schwarze und graue Schafe dabei und teils gerade bei kleineren Emissionen oft total überteuert. Ich würde mal ganz brav und normal bei einem entsprechend kompetenten Bankberater anfangen und die diversen Möglichkeiten unverbindlich prüfen und durchrechnen lassen. Dazu gibts ausreichend Fachliteratur zum Bereich Mittelstandsfinanzierung, Banken-, Fremd- oder Eigen- oder Mezzanine-Kapital - sinnvollerweise vorher lesen, dann erkennt man auch gleich ob der Berater was drauf hat.

 

Wenn man jetzt Leute anspricht über Möglichkeiten von Genussscheinen, Anleihen und was Sie so im Portfolio haben fällt immer wieder: Prokon, Pellets, Holz, Windräder, Verlust.... Habe bis jetzt noch niemandem gefunden der einen Genussschein oder ein aktienähnliches Wertpapier eines noch etwas jüngeren Unternehmens hält mit dem er auch zufrieden ist.

... vermutlich zur falschen Zeit am falschen Ort gesucht

Die große Zeit der börslich notierten Banken- und Unternehmens-Genussscheine mitsamt ihrer Steuervorteile (vor AbgSt) ist längst vorbei. Trotzdem bin ich auch heute noch mit den verbliebenen Resten davon sehr zufrieden. Papiere ohne Börsennotierung fasse ich grundsätzlich nicht an - erstens hat man mangels täglicher Kursstellung keinerlei Bewertung und Kontrolle, zweitens kommt man bei Kapitalbedarf oder möglichen Problemen des Emittenten da kaum bis garnicht wieder raus.

 

Man will ja nicht als Betrüger dastehen wenn die Firma den Familiennamen trägt.

... selbst bei nicht börsennotierten Genussscheinen oder Anleihen gibt es durchaus einzelne seriöse Namen. Man darf und sollte halt nur nicht in den Graumarktsektor und dessen Umfeld mit seinen dubiosen Kraut&Rüben-Mini-Emissionen rutschen.