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IG oder AA/AAA-Fremdwährungsanleihen zur Portfoliodiversifikation

Empfohlene Beiträge

Sucher
· bearbeitet von grapple

Kurz zu meiner Vorgeschichte für alle, die die Diskussionen in verschiedenen Threads nicht ganz so intensiv verfolgen:

 

 

Aktuell fahre ich folgende Strategie:

50% Tagesgeld / Festgeld

30% Deutsche Pfandbriefe-ETF

20% Europäische Staatsanleihen-ETF (darunter 40% Gurken, also Italien + Spanien)

 

Diese 50% Anleihen entsprechen gleichzeitig 25% Anleihen in meinem Arero-Nachbau:

60% Aktien

25% Anleihen

15% Gold + Rohstoffe (angestrebt sind 7% Xetra-Gold & 8% 3M-Future-Rohstoff-ETF, der wiederum 10% Gold enthält)

 

Dazu kommt noch eine Notreserve aus TG und etwas physischem Gold.

 

 

Eigentlich wäre das meine Idealvorstellung, aber bekanntermaßen sind europäische Staatsanleihen aktuell nicht gerade beliebt. Und das meines Erachtens völlig zurecht, die erwarteten Nachteile sind gravierend. Sehr niedrige Renditen selbst für kommende Krisenländer (Italien) durch die heftigen Aktionen der EZB, die möglicherweise unbeabsichtigt eine gigantische Blase aufbaut. Zu den miesen Renditen kommen die Unsicherheit über die Eurozone allgemein, die Unsicherheit über Italien (Staat und Banken!) im Speziellen und das Zinsrisiko. Also keine guten Voraussetzungen. Das gipfelt aktuell in folgendem Bild, auch befeuert durch die Trump-Manie an den US-Aktienmärkten und der US-Zinserhöhung.

 

http://www.boerse.de...staatsanleihen/

http://www.tradingec...try-list/rating

 

Australien 2,82% -> AAA

USA 2,43% -> AA+

Kanada 1,71% -> AAA

Norwegen 1,63% -> AAA

Italien 1,78% -> BBB-

Spanien 1,39% -> BBB+

Deutschland 0,3% -> AAA

Schweiz -0,11% -> AAA

 

Das ist schon irre.

 

Jetzt wäre es das einfachste einfach den TG/FG-Block zu erhöhen. Will ich aber nicht, da ich meine Sicherheiten nicht nur auf der Einlagensicherung basiert haben will.

 

Was bleibt, wenn EUR-Staatsanleihen Murks sind? Nun, man könnte die EU verlassen.

 

- Also entweder ein Währungsrisiko in Kauf nehmen und beispielsweise einen der folgenden Indizes kaufen:

iShares Global AAA-AA Govt Bond UCITS ETF (0,85%) (20% USA, 20% DE, 10% UK, 10% FR)

iShares Global Govt Bond UCITS ETF (1,05%) (40% USA, 25% Japan, inkl. Italien, da noch IG)

dbx iBoxx $ Treasuries UCITS ETF (DR) 1D (2,49%, 100% USA)

 

- Alternativ etwas mit Währungsabsicherung:

dbx iBoxx $ Treasuries UCITS ETF (DR) 2D (EUR hedged) (2,49%, 100% USA)

dbx Global Sovereign UCITS ETF 1D (EUR hedged) (0,96%, 36% USA, 28% Japan)

 

 

- Oder gleich was besonderes:

iShares $ TIPS UCITS ETF (2,25%, 100% US-Linker)

 

 

Nochmal: Warum das Ganze?

- Anleihen zur Portfoliodiversifikation gesucht

- EUR-Anleihen sind durch die Aktionen der EZB nicht besonders attraktiv

- Tagesgeld und Festgeld sind für mich keine komplett subtituierenden Alternativen (aus Sicherheits- und Diversifikationsgründen)

 

 

Was meint ihr?

 

 

EDIT: Formatierung angepasst, die hat es mal wieder zerschossen.

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus

Du musst dir des Fremdwährungsrisikos bewusst sein. Du veränderst damit eine eigentlich sichere Allokation in eine relativ Risikobehaftete.

Wenn du Fremdwährungsanleihen mit Hedge raussuchst musst du bedenken, dass der Hedge in EUR ggü fast allen Währungen (außer CHF) etwas kostet. Bei USD sind das derzeit, je nach Laufzeit des verwendeten Hedges, 1,7-2,3%p.a., die dich der Hedge kostet. Wenn du den US Treasury ETF kaufst, bleibt also nach Hegde und Kosten kaum was von der Rendite.

Eine tatsächliche Mehrrendite erzielst du nur wenn du eine ausreichend lange Duration bei einer steilen Zinskurve spielst. Allerdings hat dieses Geschäft weitere Risiken, die einem evtl. so nicht bewusst sind. So kann es zum Beispiel sein, dass die Zinsen in den USA am kurzen Bereich der Zinskurve schneller steigen als im langen Bereich (nicht das unwahrscheinlichste Szenario wenn du mich fragst...). Dein Hedge wird teuerer und teuerer, gleichzeitig hast du Kursverluste auf den Anleihen. Verkaufen trotz Verlusten ist dann die große Kunst.

 

Davon mal abgesehen: Der Zeitpunkt jetzt von EUR in den USD zu wechseln, könnte etwas prozyklisch sein. Der EUR steht bei 1,04 und hat seit dem Jahreshoch rund 10% verloren. Kann natürlich weiter laufen. Aber Währungen zu prognostizieren. Sagen wir so: Ich habe noch keinen getroffen, dem das nachhaltig gelungen ist.

 

Wenn du noch etwas Alternatives suchst, wären ggf. Emerging Markets Hartwährungsanleihen etwas worüber man nachdenken kann.

Ein ETF: https://etf.deutscheam.com/DEU/DEU/ETF/LU0321462953/DBX0AV/Emerging-Markets-Liquid-Eurobond-UCITS-ETF

Durchschnittliches Rating sollte so im Bereich Baa2-Baa3 liegen. Also gerade noch IG.

Allerdings würde ich in dem Bereich eher einem aktiven Manager vertrauen. Es gibt auch sehr viel Schrott der da rumfliegt.

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Sucher

Der Hedge ist natürlich nicht sonderlich attraktiv, das ist mir klar. Ansonsten wären solche Investments auch wesentlich weiter verbreitet.

 

Ich persönlich tendiere aktuell eher zum in Kauf nehmen des Fremdwährungsrisikos. Gerade bei einem Korb aus verschiedenen Währungen sollte das Risiko überschaubar bleiben und man kommt doch etwas aus der ungemütlichen Eurozone heraus.

 

Wahrscheinlich versuche ich mir gerade meine eigene Idee schmackhaft zu machen, aber könnte man nicht eigentlich als Arbeitnehmer das eigene Gehalt als "Hedge" sehen?

- Fallender Euro: Man profitiert von den fremden Devisen, das eigene Gehalt verliert an Kaufkraft.

- Steigender Euro: Das eigene Gehalt bekommt mehr Kaufkraft, während die Anleihen ihre verlieren.

- Turbulenzen in einer anderen Währung: Man besitzt einen Korb aus verschiedenen Fremdwährungen.

 

Zum Thema zyklisches Verhalten: Wenn du noch keinen getroffen hast, der jemals Recht hatte, hast du dann jetzt Recht? cool.gif Außerdem sind gefühlt gerade alle Investments prozyklisch von Aktien über Immobilien bis hin zu EUR.Anleihen, dank EZB. Aber Tagesgeld ist keine Alternative für 100% des "sicheren" Teils.

 

EM-Anleihen hatte ich mir auch schon überlegt. Gerade China (AA-) wäre eine Option.

 

Der von dir genannte Fonds hat aber auch 80% USD und nur 20% EUR und dazu ein nicht zu vernachlässigendes Ausfallrisiko. Da holt man sich noch mehr Risiko ins Depot und nach Gebühren für einen möglichen aktiven Manager kann ich auch gleich AA/AAA-Staatsanleihen nehmen.

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Ramstein

Du suchst das Pendant zur eierlegenden Wollmilchsau unter den Anleihen. Aber das suchen alle. Schon länger als du. Mit besseren Daten als du. Also wirst du nicht fündig werden, sondern musst dich entscheiden.

 

Es gibt - wie bei anderen Anlagen auch - ein magisches Dreieck. Bei Anleihen sind das Sicherheit/Rating, Zins, Währung. Zwei kannst du optimieren, aber nicht drei. Also (Beispiele):

  • gute Sicherheit, hoher Zins: TRY-Anleihen der EIB
  • gutes Rating, gute Währung: Bundesanleihen, CHF-Bonds der KfW
  • hoher Zins, stabile Währung: Nachränge der Deutschen Bank

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troi65
· bearbeitet von troi65

- Alternativ etwas mit Währungsabsicherung:

dbx iBoxx $ Treasuries UCITS ETF (DR) 2D (EUR hedged) (2,49%, 100% USA)

dbx Global Sovereign UCITS ETF 1D (EUR hedged) (0,96%, 36% USA, 28% Japan)

 

Was meint ihr?

 

Warum das denn ? s. #2

Währungshedge spielt für mich auf Aktien- wie auf Anleiheseite keine Rolle.

Und angesichts des bevorstehenden steigenden Dollar schon gar nicht.happy.gif

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Sucher

Ich denke, dass die globalen AA/AAA-Anleihen in Fremdwährung als Ergänzung gut passen würden. Damit sterbe ich einen Tod @Ramstein.

 

Mal eine mögliche Ausgestaltung (aktuell sind es mir aber eher noch zu viele ETF, liegt am Bestand):

 

post-33171-0-24856300-1481826133_thumb.png

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DrFaustus

Der Hedge ist natürlich nicht sonderlich attraktiv, das ist mir klar. Ansonsten wären solche Investments auch wesentlich weiter verbreitet.

[/Quote]

Sie waren es. Kauf US Staatsanleihen, Hedge in EUR war die letzten 2-3 Jahre en vogue. Ist jetzt aber ausgelutscht das Thema durch die Zinserhöhungen (meine Meinung).

Ich persönlich tendiere aktuell eher zum in Kauf nehmen des Fremdwährungsrisikos. Gerade bei einem Korb aus verschiedenen Währungen sollte das Risiko überschaubar bleiben und man kommt doch etwas aus der ungemütlichen Eurozone heraus.

[/Quote]

Meinst du? Ich habe nicht mitgezählt, aber wie oft hat man in den letzten Jahren von einer Parität gesprochen und wie oft hat der EUR dann 10-15% in die andere Richtung gemacht?

Das Risiko dessen was du vor hast ist um ein Vielfaches höher als das was du aktuell hast.

 

 

Wahrscheinlich versuche ich mir gerade meine eigene Idee schmackhaft zu machen,

[/Quote]

Das ist offensichtlich.

 

aber könnte man nicht eigentlich als Arbeitnehmer das eigene Gehalt als "Hedge" sehen?

- Fallender Euro: Man profitiert von den fremden Devisen, das eigene Gehalt verliert an Kaufkraft.

- Steigender Euro: Das eigene Gehalt bekommt mehr Kaufkraft, während die Anleihen ihre verlieren.

[/Quote]

Wieviel % deines Gehaltes gibst du für Produkte aus, die außerhalb des EUR-Raumes hergestellt werden?

Ich vermute der Anteil liegt bei <10%. Außerdem reden wir hier nicht nur von einem Fremdwährungsrisiko USD, sondern du hast noch andere Währungen in dem Basket. Gut möglich, dass der EUR ggü dem Dollar verliert aber gegen EM-Währungen gewinnt oder ggü dem Pfund.

- Turbulenzen in einer anderen Währung: Man besitzt einen Korb aus verschiedenen Fremdwährungen.

[/Quote]

Lasse ich mal so gelten...

 

Zum Thema zyklisches Verhalten: Wenn du noch keinen getroffen hast, der jemals Recht hatte, hast du dann jetzt Recht? cool.gif

Ist mir egal ob ich Recht habe oder nicht. Ich weiß, dass ich nichts weiß. Ich versuche Fehler zu vermeiden. Und aus meiner Sicht ist es ein Fehler eine Währung dann zu kaufen, wenn sie gerade 10% aufgewertet hat.

 

Außerdem sind gefühlt gerade alle Investments prozyklisch von Aktien über Immobilien bis hin zu EUR.Anleihen, dank EZB. Aber Tagesgeld ist keine Alternative für 100% des "sicheren" Teils.

[/Quote]

Tagesgeld ist ganz sicher nicht prozyklisch. Vor allem weil man als Privatkunde eine deutlich höheren Zinssatz bekommt als marktüblich. Im Moment gibt es nicht viel zu kaufen, das stimmt wohl. Aber Gelegenheiten ergeben sich. Schau mal auf Schwellenländeranleihen in Lokalwährung. Was da passiert ist nach der US Wahl. (Vorsicht! Das ist jetzt eine andere Risikokategorie als das worüber du redest!) Das war eine schöne Gelegenheit für einen Antizykliker. Die Anleihen kann man dann auch weiter halten so lange sich keine weitere Gelegenheit ergibt.

Der von dir genannte Fonds hat aber auch 80% USD und nur 20% EUR und dazu ein nicht zu vernachlässigendes Ausfallrisiko. Da holt man sich noch mehr Risiko ins Depot und nach Gebühren für einen möglichen aktiven Manager kann ich auch gleich AA/AAA-Staatsanleihen nehmen.

Schwellenländeranleihen sind für mich noch relativ weit von einem effizienten Markt entfernt. Gerade dumme Indizes sorgen dafür, dass sich Opportunitäten bieten. Die kann ein aktiver Manager durchaus abschöpfen. Aber ich will hier keine Grundsatzdiskussion starten.

Was ich dir noch auf den Weg geben will:

Das was du machst, ist der typsiche Weg, den Anleger gehen wenn ihnen die risikolosen Zinsen zu gering sind. Sie steigen die Risikoleiter nach oben. Ob das gut ist und deinem Risikoprofil entspricht, wage ich mal zu bezweifeln.

Grundsätzlich bin ich ein Freund davon einen gewissen Anteil im Portfolio in Fremdwährung zu halten, als Diversifikation. Aber dieser Anteil ist meistens im Aktienbereich gut abgedeckt (ja, ich bin mir bewusst, dass Aktien Sachwerte sind und eigentlich kein Fremdwährungsrisiko besteht. Die Umsätze der Unternehmen sind es allerdings nicht). Im Rentenbereich nehme ich nur dort FW-Risiko, wo ich eine echte Opportunität sehe.

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migieger

 

Aus dem Faden: "Deutsche Bundesanleihen erste Wahl für RK1 ?"

vor 2 Stunden schrieb Sucher:

@migieger: Zumindest im Ansatz wurde es hier besprochen. Das Wechselkursrisiko bei Ausgaben in EUR und Einnahmen in USD ist schon gewaltig. Dieses zu tragen muss man sich meines Erachtens leisten können. Es gibt aber natürlich auch Vorteile durch die Fremdwährung wie der geringere Einfluss einer einzigen Zentralbank.

 

Danke fuer die Nennung dieses Fadens - der passt definitv besser vom Thema her, als "Deutsche Bundesanleihen erste Wahl für RK1"?

 

Wenn ich mir beispielsweise den Barclays Global Aggregate (IG Staats- und Unternehmensanleihen weltweit) anschaue, gibt's ueberraschenderweise kein groesseres Waehrungsrisiko fuer lange Zeitraeume aus EUR-Sicht (0,21 % Differenz zw. hedged und unhedged fuer 2003-2015, ohne tatsaechliche Hedgingkosten, nur als Index gerechnet), wobei einzelne Jahre durchaus uebel schwanken koennen (die >10 % in 2003 beim EUR sind knackig). Muss man aushalten und aussitzen koennen, scheint's - oder Dr. Faustus' Rat befolgen und beim EUR bleiben (und schon sind wir wieder bei Bundesanleihen)...

 

Bloomberg Barclays Global Aggregate Bond Index Annual Returns (Source: Factsheets)
  USD EURO JPY GBP CHF CAD
Year Unhedged Hedged Unhedged Hedged Unhedged Hedged Unhedged Hedged Unhedged Hedged Unhedged Hedged
2003 12.51% 3.11% -6.40% 4.03% 1.61% 1.83% 1.18% 5.53% 6.30% 1.94% -7.97% 4.72%
2004 9.27% 4.89% 1.40% 5.54% 4.48% 3.28% 1.89% 8.04% 0.47% 3.77% 1.31% 5.71%
2005 -4.49% 4.28% 10.07% 3.13% 10.02% 0.85% 6.82% 5.77% 10.71% 1.69% -6.88% 3.69%
2006 6.64% 3.64% -4.61% 1.48% 7.66% -1.29% -6.46% 3.30% -1.23% -0.10% 6.28% 2.58%
2007 9.48% 5.33% -1.27% 3.89% 2.64% 0.23% 7.62% 5.76% 1.50% 2.09% -7.00% 4.51%
2008 4.79% 5.58% 10.22% 6.04% -14.97% 2.70% 45.08% 7.59% -1.49% 4.18% 31.07% 5.73%
2009 6.93% 5.40% 3.60% 5.14% 9.81% 4.45% -4.80% 5.30% 3.86% 4.46% -9.19% 5.04%
2010 5.54% 4.61% 12.88% 4.70% -8.05% 4.13% 8.86% 4.82% -4.83% 4.18% 0.04% 5.04%
2011 5.64% 5.40% 9.17% 6.03% 0.22% 4.92% 6.43% 5.80% 5.98% 4.87% 8.26% 6.33%
2012 4.32% 5.42% 2.72% 5.53% 17.23% 5.27% -0.26% 5.93% 2.12% 5.32% 2.01% 6.55%
2013 -2.60% -0.14% -6.81% -0.33% 18.40% -0.40% -4.41% 0.04% -5.37% -0.55% 3.94% 0.62%
2014 0.59% 7.59% 14.54% 7.54% 14.74% 7.30% 6.84% 7.92% 12.38% 7.28% 9.65% 8.59%
2015 -3.15% 1.02% 7.88% 0.68% -2.83% 0.47% 2.45% 1.39% -2.44% -0.52% 16.15% 1.61%
CAGR (03-15) 4.14% 4.30% 3.87% 4.08% 4.25% 2.57% 4.85% 5.14% 2.01% 2.94% 3.14% 4.65%

 

 

Michael

 

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus

Schön das der Thread mal wieder auftaucht. Wieder wurde allerorts die Parität gesehen. Was macht der EUR? Seit meinem letzten Post +3,3% ggü USD. Heißt über 3% Verlust auf der USD Währungsseite. Und das auf der "sicheren" Rentenallokation. Und weil das nicht reicht, sind die Zinsen auch noch gestiegen seit Trumps Wahl. So schnell kann es gehen. Da verliert man in Summe mal schnell 7-10% in 1,5 Monaten.

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Sucher
vor 20 Stunden schrieb DrFaustus:

Schön das der Thread mal wieder auftaucht. Wieder wurde allerorts die Parität gesehen. Was macht der EUR? Seit meinem letzten Post +3,3% ggü USD. Heißt über 3% Verlust auf der USD Währungsseite. Und das auf der "sicheren" Rentenallokation. Und weil das nicht reicht, sind die Zinsen auch noch gestiegen seit Trumps Wahl. So schnell kann es gehen. Da verliert man in Summe mal schnell 7-10% in 1,5 Monaten.

 

Deshalb steige ich als langfristig orientierter Anleger auch nicht auf einmal ein ;) 

 

Sicherheit bei Renten bedeutet für mich nicht, dass sie nicht in einem gewissen Maße schwanken dürfen. Sicherheit bedeutet für mich "kein Ausfallrisiko" und negative Korrelation mit Aktien, insbesondere auch in einer Wirtschaftskrise.

 

Ich jedenfalls habe den iShares Global AAA-AA Govt Bond UCITS ETF  jetzt als Teil meines Depots (neben europäischen Linkern) fest eingeplant. Für mich ist der gewisse Fremdwährungsanteil kein Nachteil, da man schlussendlich nur so im Anleihenanteil den riskanten Einfluss der Eurozone etwas im Zaum halten kann.

 

Das Währungsrisiko sehe ich auch weiterhin durch den "Gehalts-Hedge" im Zaum gehalten.

- Eine Euro-Aufwertung geht durch die höhere Kaufkraft des Gehalts direkt mit einer Erhöhung des Lebenstandards einher. Elektronik, Autos, Urlaube außerhalb Europas, vieles kann man dann günstiger bekommen. Zudem kann man dann auch ausländische Aktien günstiger erwerben.

- Eine Euro-Abwertung hingegen frisst jeglichen Wert in EUR und das sind neben dem Gehalt und der Rente auch die Bankeinlagen.

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus
vor 28 Minuten schrieb Sucher:

 

Deshalb steige ich als langfristig orientierter Anleger auch nicht auf einmal ein ;) 

 

Sicherheit bei Renten bedeutet für mich nicht, dass sie nicht in einem gewissen Maße schwanken dürfen. Sicherheit bedeutet für mich "kein Ausfallrisiko" und negative Korrelation mit Aktien, insbesondere auch in einer Wirtschaftskrise.

 

Ich jedenfalls habe den iShares Global AAA-AA Govt Bond UCITS ETF  jetzt als Teil meines Depots (neben europäischen Linkern) fest eingeplant. Für mich ist der gewisse Fremdwährungsanteil kein Nachteil, da man schlussendlich nur so im Anleihenanteil den riskanten Einfluss der Eurozone etwas im Zaum halten kann.

 

Das Währungsrisiko sehe ich auch weiterhin durch den "Gehalts-Hedge" im Zaum gehalten.

- Eine Euro-Aufwertung geht durch die höhere Kaufkraft des Gehalts direkt mit einer Erhöhung des Lebenstandards einher. Elektronik, Autos, Urlaube außerhalb Europas, vieles kann man dann günstiger bekommen. Zudem kann man dann auch ausländische Aktien günstiger erwerben.

- Eine Euro-Abwertung hingegen frisst jeglichen Wert in EUR und das sind neben dem Gehalt und der Rente auch die Bankeinlagen.

 

Eine Korrelation von Währungen zu Aktien lässt sich meiner Meinung nach überhaupt nicht prognostizieren. Zumal du nicht definierst welche Währung zu welchen Aktien. Schau dir mal aktuell die türkische Lira und den türkischen Aktienmarkt an. Negative Korrelation?! Eher nicht...

2008/2009 dein "Gehaltshedge" in Bezug auf den USD aufgegangen.

Aber wer sagt dir, dass bei der nächsten Krise die Korrelation nicht komplett dreht? Reines Glücksspiel wenn du mich fragst.

 

Dein Argument mit "ausländische Aktien günstiger erwerben" zieht auch nicht so richtig. Aktien sind Sachwerte. Punkt. Richtig ist, der Wert der Aktien ist abhängig vom Umsatz/Gewinn. Wird dieser Umsatz einer ausländischen AG nicht im Heimatland erzielt sondern im Ausland, ist er stark abhängig vom Währungskurs. Beispiel: Apple erzielt 2/3 seines Umsatzes außerhalb der USA. Europa ist nach den USA der wichtigste Absatzmarkt. Eine USD Abwertung für tendenziell bei Apple zu steigenden Gewinnen würde ich mal pauschal vermuten. Also nichts mit günstig einkaufen.

 

Zum Thema Gehaltshedge habe ich schonmal geschrieben: Wieviel % deines Gehaltes gibst du für Waren und Dienstleistungen außerhalb des EUR Raumes aus? Überschlage das mal. Mehr % würde ich nicht in Fremdwährung stecken innerhalb der Rentenallokation wenn der Hedge tatsächlich ein Hedge sein soll. Vor allem stellt sich dann die Frage, wieviel Waren und Dienstleistungen du in USD einkaufst? Ein Hedge ist das was du da tust für mich nicht. Eher ein Schönreden deiner Umschichtung.

 

Nochmal: Man kann Währung zur Diversifikation ins Portfolio nehmen. Der Gedanke dies zu tun, weil EUR-Anleihen gerade keine Rendite mehr bringen, könnte aber nicht falscher sein.

 

Dem Durtationsrisiko bei den Linkern bist du dir bewusst? 7,5 Jahre nahe des Alltime Low in den Zinsen ist mal eine Wette... Wenn die Inflation anzieht, bekommst du von der Zinsseite eine mit, die die Inflation erstmal kompensieren muss.

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Ramstein
vor 9 Minuten schrieb DrFaustus:

Nochmal: Man kann Währung zur Diversifikation ins Portfolio nehmen. Der Gedanke dies zu tun, weil EUR-Anleihen gerade keine Rendite mehr bringen, könnte aber nicht falscher sein.

Man kann natürlich auch Fremdwährungsanleihen kaufen, weil es auf den deutschen Markt nichts vergleichbares gibt. Meine Beispiele: Vale, Transocean.

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Sucher
vor 5 Stunden schrieb DrFaustus:

 

Eine Korrelation von Währungen zu Aktien lässt sich meiner Meinung nach überhaupt nicht prognostizieren. Zumal du nicht definierst welche Währung zu welchen Aktien. Schau dir mal aktuell die türkische Lira und den türkischen Aktienmarkt an. Negative Korrelation?! Eher nicht...

2008/2009 dein "Gehaltshedge" in Bezug auf den USD aufgegangen.

Aber wer sagt dir, dass bei der nächsten Krise die Korrelation nicht komplett dreht? Reines Glücksspiel wenn du mich fragst.

 

Ich meinte die Korrelation von Anleihen und Aktien. Dafür sollte es egal sein, in welcher Währung die Anleihe vorliegt.

 

vor 5 Stunden schrieb DrFaustus:

Dein Argument mit "ausländische Aktien günstiger erwerben" zieht auch nicht so richtig. Aktien sind Sachwerte. Punkt. Richtig ist, der Wert der Aktien ist abhängig vom Umsatz/Gewinn. Wird dieser Umsatz einer ausländischen AG nicht im Heimatland erzielt sondern im Ausland, ist er stark abhängig vom Währungskurs. Beispiel: Apple erzielt 2/3 seines Umsatzes außerhalb der USA. Europa ist nach den USA der wichtigste Absatzmarkt. Eine USD Abwertung für tendenziell bei Apple zu steigenden Gewinnen würde ich mal pauschal vermuten. Also nichts mit günstig einkaufen.

 

Die meisten Unternehmen erzielen große Teile ihrer Umsätze in ihrem Heimatmarkt. Vielleicht gilt das "günstig einkaufen" dann eben nicht für die allergrößten extrem international ausgerichteten Unternehmen, aber dennoch bleibt der Punkt bestehen.

 

vor 5 Stunden schrieb DrFaustus:

Zum Thema Gehaltshedge habe ich schonmal geschrieben: Wieviel % deines Gehaltes gibst du für Waren und Dienstleistungen außerhalb des EUR Raumes aus? Überschlage das mal. Mehr % würde ich nicht in Fremdwährung stecken innerhalb der Rentenallokation wenn der Hedge tatsächlich ein Hedge sein soll. Vor allem stellt sich dann die Frage, wieviel Waren und Dienstleistungen du in USD einkaufst? Ein Hedge ist das was du da tust für mich nicht. Eher ein Schönreden deiner Umschichtung.

 

Nur weil ich Fernseher und Handys in Euro bezahle, heißt das nicht, dass deren Preise nicht von Wechselkursen beeinflusst werden. Und "Made in China" sind heute eine Menge Luxusgüter, die man sich je nach Geldbeutel leisten kann oder auch nicht.

 

vor 5 Stunden schrieb DrFaustus:

Nochmal: Man kann Währung zur Diversifikation ins Portfolio nehmen. Der Gedanke dies zu tun, weil EUR-Anleihen gerade keine Rendite mehr bringen, könnte aber nicht falscher sein.

 

Das ist doch gar nicht meine Hauptintention? Wie schon im ersten Post beschrieben, möchte ich mich im Anleihenteil ein Stück weit von der Politik der EZB und Eurozone lösen, indem ich meine ausfallsicheren Anleihen weltweit streue.

 

vor 5 Stunden schrieb DrFaustus:

Dem Durtationsrisiko bei den Linkern bist du dir bewusst? 7,5 Jahre nahe des Alltime Low in den Zinsen ist mal eine Wette... Wenn die Inflation anzieht, bekommst du von der Zinsseite eine mit, die die Inflation erstmal kompensieren muss.

 

Die Global AA/AAA sind keine Linker, sondern einfach nur globale Anleihen. Mein aktuell präferierter Linker-ETF hat aber eine Duration im ähnlichen Bereich. Schlussendlich ist das im gleichen Maße eine Wette wie auf fallende Zinsen zu wetten. Steigende Zinsen werden jedenfalls seit 2011 erwartet, wer weiß schon, wann sie kommen.

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus
Zitat

 

 


Ich meinte die Korrelation von Anleihen und Aktien. Dafür sollte es egal sein, in welcher Währung die Anleihe vorliegt.
 

 

Wir reden aber hier nicht von Anleihen im Allgemeinen, sondern explizit von Fremdwährungsanleihen. Es geht ja nicht darum Aktien oder Immobilien durch Anleihen zu ersetzen, sondern EUR durch USD, GBP, etc.

Wenn man in EUR lebt, denkt und seine Performance misst ist es alles andere als egal in welcher Währung eine Anleihe notiert.

Zum Thema negative Korrelation Anleihen/Aktien: Einfach mal der erste Halbjahr 2015 anschauen.;)

 

Zitat

 

 


Die meisten Unternehmen erzielen große Teile ihrer Umsätze in ihrem Heimatmarkt. Vielleicht gilt das "günstig einkaufen" dann eben nicht für die allergrößten extrem international ausgerichteten Unternehmen, aber dennoch bleibt der Punkt bestehen.
 

 

Definiere "Die meisten".

S&P 500: http://topforeignstocks.com/2015/08/30/sp-500-companies-sales-by-country/ gerade mal 52% in den USA.

DAX: http://www.boerse.de/aktien/umsatz-dax-konzerne-im-ausland/grafik Nicht Gewichtet. Aber die Grafik sagt genug aus denke ich...

Für die kleinen Unternehmen mag das sogar mehr oder weniger zutreffen. Die grlßen Player, die in den Indizes am höchsten gewichtet sind, können es sich im Grunde gar nicht leisten nur am Heimatmarkt tätig zu sein.

 

Zitat

 

 


Nur weil ich Fernseher und Handys in Euro bezahle, heißt das nicht, dass deren Preise nicht von Wechselkursen beeinflusst werden. Und "Made in China" sind heute eine Menge Luxusgüter, die man sich je nach Geldbeutel leisten kann oder auch nicht.
 

 

Und weiter? Wieviel % deiner Währungsallokation steckt in RMB? Du führst hier etwas als "Quasihedge" auf ohne auch nur annähernd zu verstehen ob es überhaupt ein Hedge ist.

 

Zitat

 

 


Das ist doch gar nicht meine Hauptintention? Wie schon im ersten Post beschrieben, möchte ich mich im Anleihenteil ein Stück weit von der Politik der EZB und Eurozone lösen, indem ich meine ausfallsicheren Anleihen weltweit streue.
 

 

Ok, und weil dir die Politik der EZB nicht gefällt, setzt du dich der Politik der FED (Hallo Mr. Trump), der BOE (Hallo Brexit), der BOJ (Hallo Abenomics) aus. Irgendwie mit dem Teufel den Belzebub austreiben finde ich.

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Sucher
· bearbeitet von Sucher
vor 3 Stunden schrieb DrFaustus:

Wir reden aber hier nicht von Anleihen im Allgemeinen, sondern explizit von Fremdwährungsanleihen. Es geht ja nicht darum Aktien oder Immobilien durch Anleihen zu ersetzen, sondern EUR durch USD, GBP, etc.

Wenn man in EUR lebt, denkt und seine Performance misst ist es alles andere als egal in welcher Währung eine Anleihe notiert.

 

Sicherst du auch Aktieninvestments, die ihre Umsätze/Erträge in EUR erzielen ab? Oder nur dann, wenn deine Glaskugel dir sagt, dass du es tun sollst?

 

Konkret: Was unterscheidet die Situation bei Anleihen von der bei Aktien? Nur deren vermeintliche Aufgabe für Sicherheit/Stabilität im Depot zu sorgen? Wenn ich dir jetzt aber nun sage, dass es mir bei den Anleihen um absolute Ausfallsicherheit geht und um geringe/negative Korrelation zu Aktien im Fall einer Wirtschaftskrise, steht dein Einwand dann immer noch?

 

Ansonsten würde ich Ramsteins Bondsammlung nachbauen oder in deine EM-Hartwährungsanleihen investieren, damit hätte ich unter normalen Umständen sicherlich mehr Freude am Ende des Jahres.

 

Bei Aktien wird fröhlich gesagt: "Ist quasi egal, ob ihr MSCI World oder BIP macht". Dass das Währungsrisiko ein anderes ist, wenn der Anteil an Euro-Unternehmen kleiner wird, juckt absolut keinen bei der Empfehlung. 

 

Zitat

Zum Thema negative Korrelation Anleihen/Aktien: Einfach mal der erste Halbjahr 2015 anschauen.;)


Bezüglich der Korrelation interessieren mich irgendwelche willkürlich gewählten Zeiträume ehrlich gesagt nicht. Mir geht es um Krisen.

 

Zitat

Definiere "Die meisten".

S&P 500: http://topforeignstocks.com/2015/08/30/sp-500-companies-sales-by-country/ gerade mal 52% in den USA.

DAX: http://www.boerse.de/aktien/umsatz-dax-konzerne-im-ausland/grafik Nicht Gewichtet. Aber die Grafik sagt genug aus denke ich...

Für die kleinen Unternehmen mag das sogar mehr oder weniger zutreffen. Die grlßen Player, die in den Indizes am höchsten gewichtet sind, können es sich im Grunde gar nicht leisten nur am Heimatmarkt tätig zu sein.

 

Du hast es dir doch selbst schon beantwortet? 52% im S&P500 sind aus meiner Sicht ein hoher Umsatzanteil. Die DAX-Grafik ist natürlich absolut unpassend, da in unserer Währungsdiskussion für deutsche Unternehmen der Euro-Raum maßgeblich ist. Zudem sind im Stoxx 600 zusätzlich kleinere Unternehmen enthalten, dann kommen wir sicher auf ähnliche Regionen wie im S&P500. Wenn das nicht bedeutend ist, was dann?

 

Zitat

Und weiter? Wieviel % deiner Währungsallokation steckt in RMB? Du führst hier etwas als "Quasihedge" auf ohne auch nur annähernd zu verstehen ob es überhaupt ein Hedge ist.


In RMB steckt nichts. China ist ja noch kein AA/AAA-Land. Die Verteilung bei den Anleihen ist folgende (dazu kommt nochmal EUR-TG in gleicher Höhe):

 

Anleihen_vereinfacht.png

 

Zum Hedge:

Lassen wir das einfach. Es ist kein klassischer Hedge, da hast du völlig recht. Was ich schlussendlich versucht habe darzulegen, ist folgendes: Ich habe genug Einkünfte in EUR, um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Bei einer weiteren EUR-Abwertung bekommen alle Euro-Bürger irgendwann Probleme ihren Lebensstandard (hinsichtlich Luxusgütern aus dem Ausland) zu halten. Bei einer EUR-Aufwertung profitiert mein Gehalt von sinkenden Lebenshaltungskosten. Die in Euro erbrachten Leistungen verursachen immer die gleichen Kosten, das ist klar. Das war die Idee, mehr nicht. Siehe Schweiz. Bei einer deutlichen Abwertung des Franken (unwahrscheinlich) werden die ihren Lebensstandard nicht mehr halten können.

 

Zitat

Ok, und weil dir die Politik der EZB nicht gefällt, setzt du dich der Politik der FED (Hallo Mr. Trump), der BOE (Hallo Brexit), der BOJ (Hallo Abenomics) aus. Irgendwie mit dem Teufel den Belzebub austreiben finde ich.

 

Japan ist nicht mehr AAA/AA. Die sind schon rausgeflogen. Wenn es uns Donald (und seine Nachfolger) zu weit treiben, droht den USA ein ähnliches Schicksal. Immun gegen Abstufungen sind sie nicht mehr seit S&P 2011 durchgegriffen hat.

 

Und ganz ehrlich: Ich weiß es einfach nicht, was in Zukunft passieren wird. Zusammenbruch des Euros/Wiedererstarken des Euros/Euro-Bonds, Platzen der Schuldenblase in den USA/Herauswachsen aus den Schulden, schwere Verwerfungen in GB nach dem Brexit/Entwicklung einer britischen Schweiz, chinesischer Goldstandard/Zusammenbruch des Regimes. Alles möglich. Keine Ahnung, wie es kommt. Ausschließen will ich nichts.

 

Ist es da sinnvoll voll und ganz Herrn Draghi zu vertrauen, der uns alle paar Monate einen Schnipsel seines Masterplans präsentiert? Oder Herrn Schäuble, der ebenfalls mit der Salamitaktik im 2-Jahres-Takt neue Rettungspakete für Griechenland präsentiert? Von Italien gar nicht zu reden, die nicht einmal einen reformbereiten Eindruck machen. Oder Frankreich, die über kurz oder lang vor ähnlichen Problemen wie die anderen Südländer stehen?

 

Für die Eurozone sehe ich mehrere Szenarien:

1. Euro-Bonds. Damit verschafft man sich einige weitere Jahre Luft. Wird man wahrscheinlich aufgrund von Nord-Wählern nicht machen können.

2. Streichen der Schulden durch die Zentralbank. Sie haben bereits einen großen Teil gekauft. Warum nicht auf die Rückzahlung verzichten? 

3. Langfristig niedrige Zinsen und Inflation. In Kombination mit 2 der eleganteste Weg zur Entschuldung der Staaten aus meiner Sicht.

4. Zusammenbruch: Austritt der PIG aus dem Euro. Default von Griechenland und Italien. Chaos.

5. Unbegrenzte Anleihenkäufe bis in alle Ewigkeit zum Halten des Status Quo.

 

Alle Szenarien sind so angelegt, dass ich mich mit 100% Euro-Bonds nicht besonders wohl fühle ehrlich gesagt. Dann lieber 25% Einfluss anderer Politiker zum Ausgleich extremer Szenarien.

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus
vor 25 Minuten schrieb Sucher:

 

Sicherst du auch Aktieninvestments, die ihre Umsätze/Erträge in EUR erzielen ab? Oder nur dann, wenn deine Glaskugel dir sagt, dass du es tun sollst?

Niemals. Wieso sollte ich?

Zitat

 

Konkret: Was unterscheidet die Situation bei Anleihen von der bei Aktien? Nur deren vermeintliche Aufgabe für Sicherheit/Stabilität im Depot zu sorgen? Wenn ich dir jetzt aber nun sage, dass es mir bei den Anleihen um absolute Ausfallsicherheit geht und um geringe/negative Korrelation zu Aktien im Fall einer Wirtschaftskrise, steht dein Einwand dann immer noch?

Nun, die der Unterschied liegt natürlich auch in der Form und Gestaltung der Rendite bzw. der Herkunft der Erträge. Aber ja. ICh stimme zu, Anleihen liefern eine gewisse Stabilität im Depot. WENN sie auf deine Heimtwährung lauten.

Wenn es dir um absolute Ausfallsicherheit geht, solltest du keine Fremdwährung rein nehmen.

Kauf USD Anleihe bei EUR/USD 1,08 100.000 EUR = 108.000 USD

Verkauf USD Anleihe bei EUR/USD 1,30 108.000 EUR = 83.076,92 EUR macht 17.000 EUR miese. Absolute Ausfallsicherheit?!

Ja, erst recht im Falle einer Wirtschaftskrise besteht die hohe Gefahr, dass die Korrelation nicht negativ ist. Grundsätzlich halte ich von prognostizierten Korrelationen wenig bis gar nichts. Noch weniger bei so stark politischen Märkten, wie wir sie derzeit haben.

 

Zitat

 

Ansonsten würde ich Ramsteins Bondsammlung nachbauen oder in deine EM-Hartwährungsanleihen investieren, damit hätte ich unter normalen Umständen sicherlich mehr Freude am Ende des Jahres.

 

Bei Aktien wird fröhlich gesagt: "Ist quasi egal, ob ihr MSCI World oder BIP macht". Dass das Währungsrisiko ein anderes ist, wenn der Anteil an Euro-Unternehmen kleiner wird, juckt absolut keinen bei der Empfehlung. 

 

Weil Aktien prinzipiell Sachwerte sind. Anleihen Nominalwerte. Die Ertragsquelle ist eine komplett Unterschiedliche.

 

Zitat

 


Bezüglich der Korrelation interessieren mich irgendwelche willkürlich gewählten Zeiträume ehrlich gesagt nicht. Mir geht es um Krisen.

 

Und? Du willst Krisen? Ich geb dir Krisen:

 

Griechenland: Bonds und Aktien

Argentinien: Bonds und Aktien

Asienkrise: Bonds und Aktien

Russlandkrise: Bonds, Währung und Aktien

 

Zitat

 

 

Du hast es dir doch selbst schon beantwortet? 52% im S&P500 sind aus meiner Sicht ein hoher Umsatzanteil. Die DAX-Grafik ist natürlich absolut unpassend, da in unserer Währungsdiskussion für deutsche Unternehmen der Euro-Raum maßgeblich ist. Zudem sind im Stoxx 600 zusätzlich kleinere Unternehmen enthalten, dann kommen wir sicher auf ähnliche Regionen wie im S&P500. Wenn das nicht bedeutend ist, was dann?

 


In RMB steckt nichts. China ist ja noch kein AA/AAA-Land. Die Verteilung ist folgende:

 

Anleihen_vereinfacht.png  0   132 kB

 

Zum Hedge:

Lassen wir das einfach. Es ist kein klassischer Hedge, da hast du völlig recht. Was ich schlussendlich versucht habe darzulegen, ist folgendes: Ich habe genug Einkünfte in EUR, um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Bei einer weiteren EUR-Abwertung bekommen alle Euro-Bürger irgendwann Probleme ihren Lebensstandard (hinsichtlich Luxusgütern aus dem Ausland) zu halten. Bei einer EUR-Aufwertung profitiert mein Gehalt von sinkenden Lebenshaltungskosten. Die in Euro erbrachten Leistungen verursachen immer die gleichen Kosten, das ist klar. Das war die Idee, mehr nicht. Siehe Schweiz. Bei einer deutlichen Abwertung des Franken (unwahrscheinlich) werden die ihren Lebensstandard nicht mehr halten können.

 

Frag mal die Schweizer wie es ihnen mit dem stark aufwertenden Franken ging. Eine Starke Währung ist für ein Exportland wie Deutschland Gift. Was glaubst du wie unser Lebensstandard leidet, wenn unsere Währung 30% aufwertet? Du machst es dir viel, viel, viel zu einfach...

 

Zitat

 

 

Japan ist nicht mehr AAA/AA. Die sind schon rausgeflogen. Wenn es uns Donald (und seine Nachfolger) zu weit treiben, droht den USA ein ähnliches Schicksal. Immun gegen Abstufungen sind sie nicht mehr seit S&P 2011 durchgegriffen hat.

Was willst du dann noch kaufen? Bleibt nicht mehr viel AAA...

 

Zitat

 

Und ganz ehrlich: Ich weiß es einfach nicht, was in Zukunft passieren wird. Zusammenbruch des Euros/Wiedererstarken des Euros/Euro-Bonds, Platzen der Schuldenblase in den USA/Herauswachsen aus den Schulden, schwere Verwerfungen in GB nach dem Brexit/Entwicklung einer britischen Schweiz, chinesischer Goldstandard/Zusammenbruch des Regimes. Alles möglich. Keine Ahnung, wie es kommt. Ausschließen will ich nichts.

 

Ist es da sinnvoll voll und ganz Herrn Draghi zu vertrauen, der uns alle paar Monate einen Schnipsel seines Masterplans präsentiert? Oder Herrn Schäuble, der ebenfalls mit der Salamitaktik im 2-Jahres-Takt neue Rettungspakete für Griechenland präsentiert? Von Italien gar nicht zu reden, die nicht einmal einen reformbereiten Eindruck machen. Oder Frankreich, die über kurz oder lang vor ähnlichen Problemen wie die anderen Südländer stehen?

Ist ja schön und gut. Du sagst, du willst nichts ausschließen und trotzdem gehst du Wetten ein.

 

 

Zitat

Für die Eurozone sehe ich mehrere Szenarien:

1. Euro-Bonds. Damit verschafft man sich einige weitere Jahre Luft. Wird man wahrscheinlich aufgrund von Nord-Wählern nicht machen können.

2. Streichen der Schulden durch die Zentralbank. Sie haben bereits einen großen Teil gekauft. Warum nicht auf die Rückzahlung verzichten? 

3. Langfristig niedrige Zinsen und Inflation. In Kombination mit 2 der eleganteste Weg zur Entschuldung der Staaten aus meiner Sicht.

4. Zusammenbruch: Austritt der PIG aus dem Euro. Default von Griechenland und Italien. Chaos.

5. Unbegrenzte Anleihenkäufe bis in alle Ewigkeit zum Halten des Status Quo.

 

Alle Szenarien sind so angelegt, dass ich mich mit 100% Euro-Bonds nicht besonders wohl fühle ehrlich gesagt. Dann lieber 25% Einfluss anderer Politiker zum Ausgleich extremer Szenarien.

 

Außer Punkt 4 sehe ich keinen Punkt für den ich mir Währungsrisiko bei Anleihen ins Boot holen würde. Wahrscheinlichkeit? <10% würde ich sagen.

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Sucher
vor 7 Stunden schrieb DrFaustus:

Und? Du willst Krisen? Ich geb dir Krisen:

 

Griechenland: Bonds und Aktien

Argentinien: Bonds und Aktien

Asienkrise: Bonds und Aktien

Russlandkrise: Bonds, Währung und Aktien

 

Alles keine AA/AAA-Länder.

 

vor 7 Stunden schrieb DrFaustus:

 

Frag mal die Schweizer wie es ihnen mit dem stark aufwertenden Franken ging. Eine Starke Währung ist für ein Exportland wie Deutschland Gift. Was glaubst du wie unser Lebensstandard leidet, wenn unsere Währung 30% aufwertet? Du machst es dir viel, viel, viel zu einfach...

 

Die DM war (wie der Euro noch vor einigen Jahren) ebenfalls sehr stark und trotzdem haben deutsche Konzerne fleißig exportiert. Und die Schweizer Exportwirtschaft ist schwer in der Krise, da hast du natürlich recht! Ein Rekord-Export und eine Rekord-Handelsbilanz in 2016 reichen nicht aus. Natürlich sorgt eine starke Währung in diversen Branchen für Probleme, aber so riesig, dass sie die Unternehmen killt, sind diese nun auch wieder nicht.

 

vor 7 Stunden schrieb DrFaustus:

Was willst du dann noch kaufen? Bleibt nicht mehr viel AAA...

 

Ohne US bleiben DE, FR, UK, BE, NL, CA, AU, AT, DK, FI, CH, S, SG die im gewählten Index enthalten sind und HK, KW, LI, LU, NZ, NO, QA, SK, UAE, die nicht enthalten sind, mit AA oder besser. China und einige andere Länder sind kurz vor AA.

 

vor 7 Stunden schrieb DrFaustus:

Außer Punkt 4 sehe ich keinen Punkt für den ich mir Währungsrisiko bei Anleihen ins Boot holen würde. Wahrscheinlichkeit? <10% würde ich sagen.

 

Vielleicht hast du ja wirklich recht und ich sollte auf die Fremdwährung verzichten. Ich denke die nächsten Tage nochmal gründlich über alle Argumente nach und versuche auch nochmal ein paar andere Meinungen zu bekommen.

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migieger

 

 

Am 2.2.2017 um 16:32 schrieb DrFaustus:

...

Zum Thema negative Korrelation Anleihen/Aktien: Einfach mal der erste Halbjahr 2015 anschauen.;)

 

 

Habe Deinen Hinweis befolgt und mir mal die Korrelationen von MSCI World (und EM) zu US Aggregate und EU Aggregate angesehen, und zwar fuer 2012-2016 (5 Jahre), 2015-2016 (2 Jahre) und fuer's erste Halbjahr 2015. Und zwar in USD und in EUR gerechnet...

 

Das Ergebnis ist bedrueckend: die Korrelationen schwanken untereinander je nach Zeitraum und gewaehlter Basiswaehrung von negativen Werten bis zu hohen positiven Werten (>0.8) ohne jede Systematik :-( Das geht so weit, dass z.B. der MSCI World zu US Aggregate fuer's erste Halbjahr 2015 in USD bei -0.36 liegt, in EUR bei 0.79, pfui. Selbst fuer 5 Jahre liegen die beiden Korrelationswerte in USD bzw. EUR bei 0.29 und 0.82. Wer nachschauen will, s. hier: Correlation.xlsx

 

Ich ueberlege (ernsthaft?) statt 50:50 Aktien:Anleihen/Tagesgeld auf 100:0 Aktien zu gehen. Die Korrelation zw. Aktien und Aktien (!) laege nur unwesentlich ueber Aktien zu EU Aggregate. (Wer hatte mal behauptet Aktien und Anleihen wuerden negativ korrelieren)?

 

Ernuechtert, Michael

 

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migieger
vor 18 Stunden schrieb Sucher:

...

Am 2.2.2017 um 19:39 schrieb DrFaustus:

...

Außer Punkt 4 sehe ich keinen Punkt für den ich mir Währungsrisiko bei Anleihen ins Boot holen würde. Wahrscheinlichkeit? <10% würde ich sagen.

 

Vielleicht hast du ja wirklich recht und ich sollte auf die Fremdwährung verzichten. Ich denke die nächsten Tage nochmal gründlich über alle Argumente nach und versuche auch nochmal ein paar andere Meinungen zu bekommen.

 

Das war: 4. Zusammenbruch: Austritt der PIG aus dem Euro. Default von Griechenland und Italien. Chaos.

 

Das waere nicht mehr das Argument Fremdwaehrungsanleihen wg. der (erhofften) negativen Korrelation zw. weltweiten Aktien und weltweiten Anleihen, sondern eher Risikovorsorge gg. einen moeglichen ungeordneten Zusammenbruch des EUR und damit ein ganz anderes Thema...

 

Michael

 

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus

Ja, so war das die letzten Jahre. Es ist immer problematisch, wenn man Dogmen in der Vergangenheit sucht und meint, das müsste auf alle Ewigkeit so Bestand haben.

Die letzten 5 Jahre hatten wir sehr politische Märkte, die getrieben waren von der Notenbankpolitik und regulatorischen Vorgaben für Banken und Versicherungen. Historisch sicher so noch die da gewesen. Aber wer sagt einem, dass das in Zukunft nicht so weiter geht? Oder wird es wieder komplett anders?

 

Die Frage wieviel % Aktien du wählen solltest, sollte sich schon gar nicht nach irgendwelchen (historischen) Korrelationen richten, sondern nach deiner Risikotragfähigkeit. Die kennst nur du selbst oder auch nicht. Wenn du mit -40-50% im Portfolio leben kannst, kannst du 100% Aktien vertragen. Wenn nicht, dann nicht.

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troi65
vor 3 Stunden schrieb DrFaustus:

Die Frage wieviel % Aktien du wählen solltest, sollte sich schon gar nicht nach irgendwelchen (historischen) Korrelationen richten, sondern nach deiner Risikotragfähigkeit. Die kennst nur du selbst oder auch nicht. Wenn du mit -40-50% im Portfolio leben kannst, kannst du 100% Aktien vertragen. Wenn nicht, dann nicht.

Eben :thumbsup:.

 Alleine auf Korrelationen abzustellen - zumal für ausgewählte Zeiträume - finde ich einen fatalen Fehler.

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migieger

 

 

Keine Sorge, wird keine Kurzschlusshandlungen geben...

 

Trotzdem schade, dass heute der Kauf eines breiten Anleihe-ETFs nicht mehr die Stabilitaet ins Depot bringt, die es vor der Geldflutung der Maerkte gab :-(

Wenn Anleihen gewuenscht sind, dann geht's, fuerchte ich z.Z. nur "a la Ramstein", durch sorgfaeltige Auswahl von Einzelanleihen und Abwaegung der zugehoerigen Vor- und Nachteile mit dem damit verbundenen Aufwand.

 

Michael

 

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