fab123 Dezember 4, 2016 Hallo Forenmitglieder, ich würde mich gerne hier bezüglich der künftigen Altersvorsorge für mich und meine Partnerin beraten lassen. Das Ganze wird ab Mitte 2017 noch interessanter, da wir dann monatlich ca. 600 € netto mehr zur Verfügung haben werden (s.u.). Also: Welche Form der weiteren Altersvorsorge lohnt sich am ehesten für uns? Mir ist sehr klar, dass wir Nachholbedarf haben (s.u.). Persönliche Situation 2.1 38 (m) / 37 (w) / noch unverheiratet (Hochzeit 2017), 2 Kinder (4/1) Beide Freiberufler (Journalisten/Texter) 2.2 Nettojahreseinkommen: 30.000 Euro Gewinn NACH Steuern 15.000 Euro Gewinn NACH Steuern (aktuell halbtags, ab Mitte 2017 ca. 22.000) Wieviel Geld bleibt bei Abzug aller Kosten im Monat übrig? ca. 350 Euro (da ist alles u.g. schon abgezogen, also auch die bereits bestehende Altersvorsorge) ab Mitte 2017 entsprechend ca. 600 € mehr) 2.3 mtl. reserviertes Kapital für Altersvorsorge Sollte künftig so hoch sein wie nötig. Da tue ich mich schwer mit einer Angabe. 2.4 Risikobereitschaft Gering 2.5 Bisherige Risikovorsorge (siehe unten). 2.6 Umfang der Absicherung Familie 2.7 bisherige Erfahrung mit Altersvorsorgeanlagen s.u. 3.1 Rentenansprüche bisher: Er: 550€ Sie: 500€ ---> Einkommen jahrelang klein gerechnet (KSK-Mitglieder). Im Nachhinein nicht gut. I know. 3.2 Kein Riester oder Rürup-Vertrag vorhanden 3.3 Arbeitgeberfinanzierte Rente (bAV), AVWL-Zahlung nicht möglich 3.4 Private Vorsorge aus Eigenmitteln (erst seit 2 Jahren) Fondssparpläne: Arero - Weltfonds WKN DWS0R4 - 125 Euro/mtl. CARMIGNAC PATRIMOINE A WKN A0DPW0 - 125 Euro/mtl. --- ICH: Presse PrivatRente Klassik, Versorgungswerk der Presse / Allianz Laufzeit (09/12 - 09/2043) Zahle mtl. 140 Euro (7% meines Bruttohonorars in Höhe v. 2000 €), einer meiner Auftraggeber (öffentl.-rechtl. TV) legt 4% drauf (80€). Rentenleistung 09/2043: 824 € / mtl. oder 161.000€ Kapital --- SIE: DBV/AXA Kapitalbildende Lebensversicherung (abgeschl. 2004) mtl. 114€ (Dynamik 6%/Jahr), 60.000 € bei Tod bzw. Ablauf (11/2044) Gesamtleistung inkl. Überschussbeteiligung: 70.000€ 4.1 Sparguthaben (Girokonto): 40.000 Euro 4.2 Schuldenfrei 4.3 absehbare Investitionen / Ziele / Wünsche Unser Auto (Kombi) hat zwar schon 7 Jahre auf dem Buckel, aber erst 80.000 km auf dem Tacho. Vollkommen in Ordnung, d.h. also wenn es nach uns geht benötigen wir kein neues Fahrzeug. Der Traum vom Eigenheim ist allerdings da, wenngleich wir derzeit in einer Großstadt leben in der dieser Traum für uns preisbedingt in weiter Ferne ist. Dennoch würden wir unsere derzeitige Miete künftig gerne in Eigentum stecken, sofern es bezahlbares Wohneigentum im Umkreis gibt. 4.4 Derzeitige Miete: 1.000 Euro kalt 5. Bestehende Verträge oder Angebote Privathaftpflichtversicherung (Asstel) Deckungssumme: 7.500.000 € pauschal für Personen-, Sach- und Vermögensschäden Laufzeit (seit 09/12) 54 € / jährlich BU Versicherungen ICH: Presse Ergänzende Berufsunfähigkeitspolice, Versorgungswerk der Presse/Allianz vereinbarte Berufsunfähigkeitsrente: 1.500 € Berufsgruppe: Journalist riskante Hobbys: nein Dynamik: 3% Beitrag: 55€ (11/16) Keine Vorerkrankungen vorhanden. --- SIE: BU DBV / AXA Tarif: ML51v mtl. 40€ BU-Rente: 600 € Versicherungssumme: 17.000 --- KFZ - Versicherung (AllSecur Premium KaskoDirekt) Haftpflicht + Vollkasko Selbstbeteiligung 300 EUR Vollkasko /150 EUR Teilkasko Beitrag 356,21 € jährlich --- Hausratversicherung (Docura protect) Versicherungssumme: 68.000 inkl. Fahrraddiebstahlversicherung 178 € / Jahr --- Kein Rechtsschutz, keine Kinderinvaliditätsversicherung, kein Bausparvertrag. --- Vielen Dank für die Mühe diesen Thread zu lesen! LG F. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
mzl Dezember 4, 2016 Hallo F, willkommen im Forum! Ich verstehe nicht ganz, was Du mit nach Gewinn meinst? Also auch nach Berücksichtigung aller steuerlich abziehbaren Kosten? Grob gesagt sollte der typische Freiberufler konsequent ein Drittel seiner Nettoeinkünfte fürs Alter zurück- und klug anlegen. Aufgrund Eures fortgeschrittenen Alters eher mehr, also > 15 TEUR. Auf jeden Fall würde ich an Eurer Stelle eine Cashreserve ungefähr in der vorhandenen Höhe des Tagesgelds vorhalten, um Dürremonate oder ein - jahr durchstehen zu können und nicht in Panik geraten zu müssen. Als Freiberufler habt Ihr tatsächlich das Problem, kein extrem hohes Risiko bei der Altersvorsorge eingehen zu können, zumal die Zukunft der textlastigen Arbeit ja in den Sternen steht. Bezüglich des Immothemas müsstet Ihr wohl 'raus aus der Stadt ziehen und würdet dort etwas kaufen, was Ihr wahrscheinlich nur für 15 - 20 Jahre richtig gebrauchen könnt. Frei nach dem Investmentpunk handelte es sich um den klassischen Fehler der Mittelschicht, nämlich die Anschaffung des Hauses in der Pampa auf Pump. Bevor es um konkrete Produkte gibt: könntet Ihr Euch weiter einschränken, um die Sparquote zu erhöhen? Oder beispielsweise Cashturbos wie einen 450-Euro-Job annehmen, um die Nettoeinkünfte zu erhöhen? Oder trotz innerer Widerstände Content gegen Cash produzieren? Wie sähe es mit der Entwicklung vom Selbständigen zum Unternehmer aus, d.h. sich um ein skalierendes Geschäftsmodell zu bemühen (ich weiß, wie schwierig dies für Journalisten häufig ist)? Ihr solltet einmal versuchen, Eure finanziellen Bedürfnisse im Alter abzuschätzen und dann als Barwert abzuzinsen oder alternativ die im Raum stehende Sparrate von rund 1.000 Euro inklusive Zinseszins aber abzüglich aller Kosten und Steuern bis aufs 70. Lebensjahr hochzurechnen. Es lässt sich mit den vorliegenden Daten nicht sagen, ob Ihr beispielsweise auf zu großem Fuß lebt und wie viel Geld Ihr wirklich benötigt. Die BUs sind auf jeden Fall recht niedrig dotiert. BSV etc. braucht Ihr nicht. Den Carmignac würde ich nicht besparen, weil die Kosten viel zu hoch sind, doch das ist bei der ungeklärten Gesamtlage wenig hilfreich und pseudo-konkret... Ich wünsche Dir bzw. Euch eine konstruktive Diskussion! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tom1956 Dezember 5, 2016 · bearbeitet Dezember 5, 2016 von tom1956 Hallo Forenmitglieder, ich würde mich gerne hier bezüglich der künftigen Altersvorsorge für mich und meine Partnerin beraten lassen. Das Ganze wird ab Mitte 2017 noch interessanter, da wir dann monatlich ca. 600 € netto mehr zur Verfügung haben werden (s.u.). Also: Welche Form der weiteren Altersvorsorge lohnt sich am ehesten für uns? Mir ist sehr klar, dass wir Nachholbedarf haben (s.u.). Persönliche Situation 2.1 38 (m) / 37 (w) / noch unverheiratet (Hochzeit 2017), 2 Kinder (4/1) Beide Freiberufler (Journalisten/Texter) 2.2 Nettojahreseinkommen: 30.000 Euro Gewinn NACH Steuern 15.000 Euro Gewinn NACH Steuern (aktuell halbtags, ab Mitte 2017 ca. 22.000) Wieviel Geld bleibt bei Abzug aller Kosten im Monat übrig? ca. 350 Euro (da ist alles u.g. schon abgezogen, also auch die bereits bestehende Altersvorsorge) ab Mitte 2017 entsprechend ca. 600 € mehr) 2.3 mtl. reserviertes Kapital für Altersvorsorge Sollte künftig so hoch sein wie nötig. Da tue ich mich schwer mit einer Angabe. 2.4 Risikobereitschaft Gering 2.5 Bisherige Risikovorsorge (siehe unten). 2.6 Umfang der Absicherung Familie 2.7 bisherige Erfahrung mit Altersvorsorgeanlagen s.u. 3.1 Rentenansprüche bisher: Er: 550€ Sie: 500€ ---> Einkommen jahrelang klein gerechnet (KSK-Mitglieder). Im Nachhinein nicht gut. I know. 3.2 Kein Riester oder Rürup-Vertrag vorhanden 3.3 Arbeitgeberfinanzierte Rente (bAV), AVWL-Zahlung nicht möglich 3.4 Private Vorsorge aus Eigenmitteln (erst seit 2 Jahren) Fondssparpläne: Arero - Weltfonds WKN DWS0R4 - 125 Euro/mtl. CARMIGNAC PATRIMOINE A WKN A0DPW0 - 125 Euro/mtl. --- ICH: Presse PrivatRente Klassik, Versorgungswerk der Presse / Allianz Laufzeit (09/12 - 09/2043) Zahle mtl. 140 Euro (7% meines Bruttohonorars in Höhe v. 2000 €), einer meiner Auftraggeber (öffentl.-rechtl. TV) legt 4% drauf (80€). Rentenleistung 09/2043: 824 € / mtl. oder 161.000€ Kapital --- SIE: DBV/AXA Kapitalbildende Lebensversicherung (abgeschl. 2004) mtl. 114€ (Dynamik 6%/Jahr), 60.000 € bei Tod bzw. Ablauf (11/2044) Gesamtleistung inkl. Überschussbeteiligung: 70.000€ 4.1 Sparguthaben (Girokonto): 40.000 Euro 4.2 Schuldenfrei 4.3 absehbare Investitionen / Ziele / Wünsche Unser Auto (Kombi) hat zwar schon 7 Jahre auf dem Buckel, aber erst 80.000 km auf dem Tacho. Vollkommen in Ordnung, d.h. also wenn es nach uns geht benötigen wir kein neues Fahrzeug. Der Traum vom Eigenheim ist allerdings da, wenngleich wir derzeit in einer Großstadt leben in der dieser Traum für uns preisbedingt in weiter Ferne ist. Dennoch würden wir unsere derzeitige Miete künftig gerne in Eigentum stecken, sofern es bezahlbares Wohneigentum im Umkreis gibt. 4.4 Derzeitige Miete: 1.000 Euro kalt 5. Bestehende Verträge oder Angebote Privathaftpflichtversicherung (Asstel) Deckungssumme: 7.500.000 € pauschal für Personen-, Sach- und Vermögensschäden Laufzeit (seit 09/12) 54 € / jährlich BU Versicherungen ICH: Presse Ergänzende Berufsunfähigkeitspolice, Versorgungswerk der Presse/Allianz vereinbarte Berufsunfähigkeitsrente: 1.500 € Berufsgruppe: Journalist riskante Hobbys: nein Dynamik: 3% Beitrag: 55€ (11/16) Keine Vorerkrankungen vorhanden. --- SIE: BU DBV / AXA Tarif: ML51v mtl. 40€ BU-Rente: 600 € Versicherungssumme: 17.000 --- KFZ - Versicherung (AllSecur Premium KaskoDirekt) Haftpflicht + Vollkasko Selbstbeteiligung 300 EUR Vollkasko /150 EUR Teilkasko Beitrag 356,21 € jährlich --- Hausratversicherung (Docura protect) Versicherungssumme: 68.000 inkl. Fahrraddiebstahlversicherung 178 € / Jahr --- Kein Rechtsschutz, keine Kinderinvaliditätsversicherung, kein Bausparvertrag. --- Vielen Dank für die Mühe diesen Thread zu lesen! LG F. Finde es prima und sehr lobenswert, daß Du/Ihr euch informiert, um Struktur in das Ganze zu bringen, sprich die Altersvorsorge auf das richtige Gleis zu setzen. Statt wie so manche einfach den Kopf in den Sand zu stecken. Auch habt ihr ja schon einige Dinge angeleiert. Das Letzte, was ich will, wäre Löcher in eure Pläne zu schießen oder euch zu entmutigen. Ganz im Gegenteil ! Ohne auf Details einzugehen - da gibt es hier auch viel kundigere Leute - erlaube ich mir aber als "Generalist" und älterer Mensch (Jahrgang 1956) dennoch eine allgemeine Anmerkung. Auch und gerade vor dem Hintergrund, daß ich einstmals selbst als Journalist und Texter angefangen habe und dann über Public Relations zum Consulting gekommen bin. Dies habe ich dann über 30 Jahre auf freiberuflicher Basis betrieben. Mir ist auch klar, daß die Zeiten heute in dem Segment jedenfalls sicherlich nicht einfacher geworden sind. Um es möglichst subtil zu beschreiben (leicht war es übrigens auch früher nicht; aber wohl doch etwas gemütlicher). Meine - zugegebenermaßen ganz subjektive - Meinung: Roundabout 50 tsd. netto für zwei (!) Freiberufler zusammen mit Familie und Mietwohnung und in diesem Alter sind einfach recht wenig (zu wenig ?) um eine solide Altersvorsorge aufzubauen. Insbesondere eingedenk der Risiken, die eine freiberufliche Tätigkeit so mit sich bringt (bei A wie Auftragsflaute schon mal angefangen). Auch vor dem Hintergrund, daß der Arbeitgeberanteil (Sozialbeiträge) ja fehlt. Daher als Anregung, vielleicht einmal anprüfen, ob auch eine Tätigkeit als Angestellter in dem Bereich möglich wäre. Mir ist bewußt, daß auch dies heute nicht mehr so easy ist (Trend zum Freelancer). Eventuell wäre als Kompromiss ja auch ein Kombimodell denkbar: Einer bleibt Freiberufler, der andere wird Angesteller, um wenigstens etwas mehr Sicherheit und Spielraum zu haben. Wenn eine Tätigkeit als Angestellter denn zum Naturell und Charakter paßt ... Dazu kommt: Viel Risiko (renditeträchtige Anlagen) könnt ihr euch eigentlich gar nicht leisten. Und sichere Anlagen rentieren heute extrem niedrig oder gar nahe Null (dies könnte wegen der Eurokrise auch durchaus noch länger so sein). Mein Tipp wäre also, parallel mal nüchtern und kühl prüfen, ob eine Selbständigkeit auf Dauer wirklich das Richtige ist. Wenn ja, dann sollten in absehbarer Zeit deutlich andere Nettoeinkünfte angestrebt werden und damit auch andere Möglichkeiten der Altersvorsorge von den Volumina her. Natürlich kennt ihr eure individuelle Lage am besten (so habt ihr eventuell ja ein Erbe in Aussicht etc. oder lebt extrem bescheiden). Mein Statement bitte ich als konstruktiven Denkanstoß zu verstehen und als kleine Warnung. Habe in meinem privaten Umfeld sehr viele Freiberufler aus gerade diesem Arbeitsfeld (Grafiker, Texter, Journalisten, Werber, PR-Leute usw.), die nun in Ruhestand gehen wollen und verwundert feststellen, wie wenig Geld sie dann wirklich zur Verfügung haben. Und sehr viele dachten, daß sie mit 500, 600 oder 700 DM monatlich (damals gar nicht so wenig Geld) für die zusätzliche Private Altersvorsorge auf der sicheren Seite sind. Manche müssen nun schlicht weiterarbeiten, ob sie wollen oder nicht. Anders formuliert: Selbst die, die aus damaliger Sicht eine "überdimensionierte Altersvorsorge" implementiert haben, kommen heute gerade so hin. Das wollte ich einfach mal generell zu bedenken geben, bevor es dann "en Detail" weitergeht ... Bitte nicht falsch verstehen. Ist einfach meine Erfahrung. LG Tom Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Perma Dezember 5, 2016 Vielleicht hilft ein kleiner Vergleich, um eure Situation besser einzuschätzen (sehr grob, ich weiss, aber vielleicht ein guter Denkanstoß): Wenn du 55.000€/Jahr im Jahr angestellt verdienen würdest, hättest du ca. 32.000€/Jahr netto, und dein Arbeitgeber und du würden pro Jahr ca. 10.000€ in die Rentenversicherung einzahlen. Zusätzlich sollen Angestellte privat vorsorgen, weil das gesetzliche Rentenniveau nicht reicht. Von diesen Größenordnungen seid ihr beide bei eurer Sparrate ziemlich weit entfernt. D.h. wenn ihr weiterhin freiberuflich arbeiten wollt, solltet ihr die monatliche Sparrate deutlich erhöhen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr euch selbst mit dem "Projekt" Haus keinen Gefallen tun würdet. Eure Kinder werden in 20 Jahren ausziehen. Dann sitzt ihr zu zweit (falls keine Scheidung etc.) in einem großen Haus in der Pampa, für das ihr evtl. bei weitem nicht so viel Geld bekommt, wie ihr reingesteckt habt. Ihr habt lange Wege, Mobilität wird immer teurer, etc. Das Haus in diesem Plan ist ein absolutes Luxusgut, und das könnt ihr euch nicht leisten!!! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tom1956 Dezember 5, 2016 Vielleicht hilft ein kleiner Vergleich, um eure Situation besser einzuschätzen (sehr grob, ich weiss, aber vielleicht ein guter Denkanstoß): Wenn du 55.000€/Jahr im Jahr angestellt verdienen würdest, hättest du ca. 32.000€/Jahr netto, und dein Arbeitgeber und du würden pro Jahr ca. 10.000€ in die Rentenversicherung einzahlen. Zusätzlich sollen Angestellte privat vorsorgen, weil das gesetzliche Rentenniveau nicht reicht. Von diesen Größenordnungen seid ihr beide bei eurer Sparrate ziemlich weit entfernt. D.h. wenn ihr weiterhin freiberuflich arbeiten wollt, solltet ihr die monatliche Sparrate deutlich erhöhen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr euch selbst mit dem "Projekt" Haus keinen Gefallen tun würdet. Eure Kinder werden in 20 Jahren ausziehen. Dann sitzt ihr zu zweit (falls keine Scheidung etc.) in einem großen Haus in der Pampa, für das ihr evtl. bei weitem nicht so viel Geld bekommt, wie ihr reingesteckt habt. Ihr habt lange Wege, Mobilität wird immer teurer, etc. Das Haus in diesem Plan ist ein absolutes Luxusgut, und das könnt ihr euch nicht leisten!!! Der Vergleich mit dem Angestellten (und Zahlungen in die GRV inkl. Arbeitgeberanteil ) veranschaulichen das/euer Problem recht gut. Dazu kommen ja noch die inzwischen unverzichtbaren "privaten Vorsorgebemühungen" ... Conclusio: "Sparrate deutlich erhöhen" (wenn es dauerhaft auf freiberuflicher Basis weiter gehen soll) heißt aber übersetzt und im Klartext, daß die Einnahmen nach Steuern wohl deutlich steigen müßten. Klar seid ihr noch jung. Unter Altersvorsorgegesichtpunkten aber "schon" Ende 30. Dieser Aspekt kommt also noch hinzu. Auch auf die KSK/KSV ist nur bedingt Verlass. Sicherlich ein Baustein, aber eben auch nur ein Element von hoffentlich mehreren/vielen. Mal generell zu den Versorgungswerken (verkammerte Berufe), auch wenn das mit euch nicht komplett vergleichbar ist. Diverse Ärzte, Anwälte, Apotheker usw. in meinem Umfeld sehen sich inwischen ganz anderen Renten-Werten gegenüber, als einstmals prognostiziert. Sicherlich, jedes Versorgungswerk wirtschaftet anders und hat andere Alters-Strukturen. Aber aus einstmals üppigsten Renten-Vorhersagen in DM sind jetzt bei vielen deutlich (!) bescheidenere Euro-Renten herausgekommen. Das habe ich diverse Male erlebt. So würde ich die GRV aber auch das eigene Versorgungswerk (als Freiberufler) nicht mehr als Basis sondern eher nur als einen Baustein zur Diversifikation der Altersvorsorge sehen. Etwas bitter, aber ein Fakt. An einer ganz grundsätzlichen Überlegung (stehen die Unwägbarkeiten und Risiken einer freiberuflichen Tätigkeit in vernünftiger Relation zum Einkommen/Gewinn) führt nach meinem Dafürhalten daher kein Weg vorbei. Eine eigene Immobilie paßt (bei den hier bekannten Zahlen) aus diversen Gründen nicht in das Konzept. Das sehe ich wie "Perma" (zu wenig EK, Klumpenrisiko, sehr hohe Verschuldung, wenn es denn ein halbbwegs werthaltiger Standort sein soll, schwankende Einnahmen, Risiken bei einer eventuell Trennung bzw. Scheidung usw.). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 Dezember 5, 2016 · bearbeitet Dezember 5, 2016 von Fondsanleger1966 Hallo, 2.6 Umfang der Absicherung Familie was ist mit dieser Aussage genau gemeint? Die Antwort ist entscheidend für alles Weitere. 3.1 Rentenansprüche bisher: Er: 550€ Sie: 500€ Ist das der bis heute bereits fest erworbene Rentenanspruch (also XY Entgeltpunkte) oder der hochgerechnete Anspruch bei regulärem Beginn der Altersrente (auf Basis des Durchschnitts der gezahlten Beiträge in den vergangenen 5 Jahren)? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fab123 Dezember 5, 2016 Ich verstehe nicht ganz, was Du mit nach Gewinn meinst? Also auch nach Berücksichtigung aller steuerlich abziehbaren Kosten? Ja, genau. Bevor es um konkrete Produkte gibt: könntet Ihr Euch weiter einschränken, um die Sparquote zu erhöhen? Oder beispielsweise Cashturbos wie einen 450-Euro-Job annehmen, um die Nettoeinkünfte zu erhöhen? Oder trotz innerer Widerstände Content gegen Cash produzieren? Wie sähe es mit der Entwicklung vom Selbständigen zum Unternehmer aus, d.h. sich um ein skalierendes Geschäftsmodell zu bemühen (ich weiß, wie schwierig dies für Journalisten häufig ist)? Weiter einschränken - schwierig. Meiner Einschätzung nach leben wir auf recht schlankem Fuß. Skalierendes Geschäftsmodell: Das ist eigentlich genau mein Plan. In Form einer Produktionsfirma, da ich ohnehin größtenteils im TV-/Filmbereich unterwegs bin. Evtl. würde ich dann auch mehr in Richtung Industrieproduktion gehen, wo die Margen noch deutlich höher sind. Und zuverlässige und kompetente Freelancer, die ich beschäftigen könnte, kenne ich genug. Meine Partnerin hat zudem ein vages Angebot erhalten, für einen Ihrer Auftraggeber im kommenden Jahr in Festanstellung arbeiten zu können. Ob das Angebot konkretisiert wird ist derzeit noch unklar. Es könnte aber unsere Situation verbessern und gleichzeitig eine höhere Absicherung bedeuten. Den Carmignac würde ich nicht besparen, weil die Kosten viel zu hoch sind, doch das ist bei der ungeklärten Gesamtlage wenig hilfreich und pseudo-konkret... 1,5% Management-Gebühr. Welche Alternative schlägst Du vor? Ich wünsche Dir bzw. Euch eine konstruktive Diskussion! Danke :-) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fab123 Dezember 5, 2016 Finde es prima und sehr lobenswert, daß Du/Ihr euch informiert, um Struktur in das Ganze zu bringen, sprich die Altersvorsorge auf das richtige Gleis zu setzen. Statt wie so manche einfach den Kopf in den Sand zu stecken. Auch habt ihr ja schon einige Dinge angeleiert. Das Letzte, was ich will, wäre Löcher in eure Pläne zu schießen oder euch zu entmutigen. Ganz im Gegenteil ! Du schießt keine Löcher rein, keine Sorge. Ich bin auf kritische Anmerkungen und Veränderungen vorbereitet, sonst hätte ich diesen Thread nicht eröffnet. Roundabout 50 tsd. netto für zwei (!) Freiberufler zusammen mit Familie und Mietwohnung und in diesem Alter sind einfach recht wenig (zu wenig ?) um eine solide Altersvorsorge aufzubauen. Insbesondere eingedenk der Risiken, die eine freiberufliche Tätigkeit so mit sich bringt (bei A wie Auftragsflaute schon mal angefangen). Auch vor dem Hintergrund, daß der Arbeitgeberanteil (Sozialbeiträge) ja fehlt. Daher als Anregung, vielleicht einmal anprüfen, ob auch eine Tätigkeit als Angestellter in dem Bereich möglich wäre. Mir ist bewußt, daß auch dies heute nicht mehr so easy ist (Trend zum Freelancer). Eventuell wäre als Kompromiss ja auch ein Kombimodell denkbar: Einer bleibt Freiberufler, der andere wird Angesteller, um wenigstens etwas mehr Sicherheit und Spielraum zu haben. Wenn eine Tätigkeit als Angestellter denn zum Naturell und Charakter paßt ... Das Kombimodell streben wir an. Meine Partnerin hat dazu auch eine mündliche Anfrage erhalten, ob Sie sich grundsätzlich vorstellen könne, in Festanstellung für einen Ihrer Auftraggeber zu arbeiten. Konkretere Gespräche gibt es aber erst Anfang 2017. So oder so wird es aber aufgrund unserer Kinder nicht auf einen Vollzeitstelle hinauslaufen. Ich betreue die Kinder derzeit auch gelegentlich nach dem Kindergarten, kann das aber nicht garantieren (aufgrund der Unwägbarkeiten meines Jobs...kennst Du ja...) Dazu kommt: Viel Risiko (renditeträchtige Anlagen) könnt ihr euch eigentlich gar nicht leisten. Und sichere Anlagen rentieren heute extrem niedrig oder gar nahe Null (dies könnte wegen der Eurokrise auch durchaus noch länger so sein). Mein Tipp wäre also, parallel mal nüchtern und kühl prüfen, ob eine Selbständigkeit auf Dauer wirklich das Richtige ist. Wenn ja, dann sollten in absehbarer Zeit deutlich andere Nettoeinkünfte angestrebt werden und damit auch andere Möglichkeiten der Altersvorsorge von den Volumina her. Natürlich kennt ihr eure individuelle Lage am besten (so habt ihr eventuell ja ein Erbe in Aussicht etc. oder lebt extrem bescheiden). Mein Statement bitte ich als konstruktiven Denkanstoß zu verstehen und als kleine Warnung. Habe in meinem privaten Umfeld sehr viele Freiberufler aus gerade diesem Arbeitsfeld (Grafiker, Texter, Journalisten, Werber, PR-Leute usw.), die nun in Ruhestand gehen wollen und verwundert feststellen, wie wenig Geld sie dann wirklich zur Verfügung haben. Und sehr viele dachten, daß sie mit 500, 600 oder 700 DM monatlich (damals gar nicht so wenig Geld) für die zusätzliche Private Altersvorsorge auf der sicheren Seite sind. Manche müssen nun schlicht weiterarbeiten, ob sie wollen oder nicht. Anders formuliert: Selbst die, die aus damaliger Sicht eine "überdimensionierte Altersvorsorge" implementiert haben, kommen heute gerade so hin. Das wollte ich einfach mal generell zu bedenken geben, bevor es dann "en Detail" weitergeht ... Bitte nicht falsch verstehen. Ist einfach meine Erfahrung. LG Tom Gerade deshalb versuche ich ja grade schon zumindest etwas in die richtige Richtung anzustoßen. Danke für den Denkanstoß! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fab123 Dezember 5, 2016 Vielleicht hilft ein kleiner Vergleich, um eure Situation besser einzuschätzen (sehr grob, ich weiss, aber vielleicht ein guter Denkanstoß): Wenn du 55.000€/Jahr im Jahr angestellt verdienen würdest, hättest du ca. 32.000€/Jahr netto, und dein Arbeitgeber und du würden pro Jahr ca. 10.000€ in die Rentenversicherung einzahlen. Ich zahle ja über die KSK auch in die Rentenversicherung ein und kann die Einzahlung theoretisch über die Angabe meines Einkommens sogar noch steuern. Den Arbeitgeberanteil habe ich über die KSK auch drin. Hier stellt sich mir grundsätzlich dei Frage ob ich anstatt in die KSK besser einen Teil in eine alternative Anlageform stecke? Von diesen Größenordnungen seid ihr beide bei eurer Sparrate ziemlich weit entfernt. D.h. wenn ihr weiterhin freiberuflich arbeiten wollt, solltet ihr die monatliche Sparrate deutlich erhöhen. Verstanden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr euch selbst mit dem "Projekt" Haus keinen Gefallen tun würdet. Eure Kinder werden in 20 Jahren ausziehen. Dann sitzt ihr zu zweit (falls keine Scheidung etc.) in einem großen Haus in der Pampa, für das ihr evtl. bei weitem nicht so viel Geld bekommt, wie ihr reingesteckt habt. Ihr habt lange Wege, Mobilität wird immer teurer, etc. Das Haus in diesem Plan ist ein absolutes Luxusgut, und das könnt ihr euch nicht leisten!!! In der Pampa würde ich ohnehin nicht kaufen wollen. Infrastruktur, Bahnanbindung und max. 20 km von Großstadt entfernt. So in etwa. Aber auch das ist derzeit wohl unrealistisch. Wenngleich ich seit 10 Jahren immer pünktlich eine satte Miete zahle, in dessen Höhe ich auch ein Haus abzahlen könnte. Und das ist ja genau der Punkt, der mich unglaublich nervt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fab123 Dezember 5, 2016 Hallo, 2.6 Umfang der Absicherung Familie was ist mit dieser Aussage genau gemeint? Die Antwort ist entscheidend für alles Weitere. Das ist etwas missverständlich. In erster Linie geht es hier um mich und meine Partnerin. Für die Kinder habe ich derzeit zwei kleine Sparpläne a 25 € laufen. Die werde ich irgendwann aufstocken. Mit Familie meinte ich auch, dass ich meinen Kindern später nicht auf der Tasche liegen möchte. Allerdings kann ich derzeit nicht mehr für die beiden zurücklegen als das was ich grade tue. 3.1 Rentenansprüche bisher: Er: 550€ Sie: 500€ Ist das der bis heute bereits fest erworbene Rentenanspruch (also XY Entgeltpunkte) oder der hochgerechnete Anspruch bei regulärem Beginn der Altersrente (auf Basis des Durchschnitts der gezahlten Beiträge in den vergangenen 5 Jahren)? Leider der hochgerechnete Anspruch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Okabe Dezember 5, 2016 Hallo, was ist mit dieser Aussage genau gemeint? Die Antwort ist entscheidend für alles Weitere. Das ist etwas missverständlich. In erster Linie geht es hier um mich und meine Partnerin. Für die Kinder habe ich derzeit zwei kleine Sparpläne a 25 € laufen. Die werde ich irgendwann aufstocken. Mit Familie meinte ich auch, dass ich meinen Kindern später nicht auf der Tasche liegen möchte. Allerdings kann ich derzeit nicht mehr für die beiden zurücklegen als das was ich grade tue. In diesem Bereich wird es schon sehr subjektiv. Diese Sparpläne halte ich allerdings für ziemlich sinnfrei bis negativ. Die Motivation dass du deinen Kindern etwas Gutes tun möchtest ist natürlich toll, aber die Umsetzung ist für deine Kinder nicht wirklich optimal. Aus meiner Sicht solltest du folgende Prioritäten setzen: Die Entwicklung deiner Kinder und eine vernünftige Risikoabsicherung. Und mit der Risikoabsicherung meine ich nicht nur deine Kinder. Die BU-Rente für deine Frau ist ein Witz und auch bei dir ist sie nicht hoch genug, das wäre als erstes anzugehen. Was bringt es dir, 50€ im Monat zu sparen, wenn du diesen Spartopf aufgrund von (auch nur temporärer) Berufsunfähigkeit innerhalb von Monaten aufbrauchen musst? Darum: erstmal eine vernünftige Absicherung für dich (BU Versicherung und ne vernünftige Haftpflicht (nicht euer jetziger Asstel-Vertrag) sind das Mindeste - je nach finanziellem Polster ist eine grundlegende Hausratversicherung auch anzuraten). Danach kommt dann - bei euch und den Kindern - je nach Geschmack noch eine Aufbesserung der Krankenversicherung in Frage. Ich persönlich halte mindestens mal eine Krankenhauszusatzversicherung für Pflicht, aber das sehen manche auch anders. Jedenfalls sollte man mal drüber nachgedacht haben. Da deine Kinder noch recht jung sind, wird eine BU Versicherung für diese wahrscheinlich noch nicht in Frage kommen. Es gibt andere Versicherungsformen für Kindern, die mehr oder weniger sinnvoll sein mögen; das kann ich nicht so gut beurteilen, aber wir haben hier im Forum ja die Experten dafür. Jedenfalls bringt es deinen Kindern nix, wenn du 5000€ für die ansparst und sie aufgrund eines Unfalls oder eine Krankheit ihr Leben lang niemals richtig arbeiten können. Wahrscheinlich bekommst du mit den 50€ nur einen Teil dessen, was aus meiner Sicht sinnvoll wäre, aber besser als nichts! Und die 25€ sind wirklich nicht wichtig. Darauf kommt es nicht an. Wenn überhaupt, dann sind sie sinnvoll, damit deine Kinder sich ein Auslandssemester ermöglichen können und wichtige Erfahrungen sammeln können. Oder falls sie einen Beruf ergreifen wollen, bei dem man vorher ein wenig investieren muss. Für alles andere ist das Geld nicht sinnvoll. =) Ich gebe aber zu, dass es natürlich einfach ist, pro Monat eine fixe Summe zu sparen - sich intensive Gedanken über die Absicherung der Kinder (und sich selbst!) zu machen ist anstrengend und fordernd. Darum ist es super, dass du dich darum kümmerst. Das tun nicht allzuviele und so einige erleben dann später ihr blaues Wunder... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 Dezember 5, 2016 · bearbeitet Dezember 5, 2016 von Fondsanleger1966 Ist das der bis heute bereits fest erworbene Rentenanspruch (also XY Entgeltpunkte) oder der hochgerechnete Anspruch bei regulärem Beginn der Altersrente (auf Basis des Durchschnitts der gezahlten Beiträge in den vergangenen 5 Jahren)? Leider der hochgerechnete Anspruch. Und wieviele Entgeltpunkte habt Ihr aktuell jeweils? Ist der Versicherungsverlauf bei der GRV schon geklärt? Wie hoch wäre eine volle Erwerbsunfähigkeitsrente aktuell? Das ist etwas missverständlich. In erster Linie geht es hier um mich und meine Partnerin. Für die Kinder habe ich derzeit zwei kleine Sparpläne a 25 € laufen. Die werde ich irgendwann aufstocken. Mit Familie meinte ich auch, dass ich meinen Kindern später nicht auf der Tasche liegen möchte. Allerdings kann ich derzeit nicht mehr für die beiden zurücklegen als das was ich grade tue. Es gibt also keine Eltern, die Euch und ihre Enkel unterstützen bzw. notfalls auch finanziell einspringen können? Erwartet ihr ein nennenswertes Erbe? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 Dezember 5, 2016 Wie schon einige Vorposter möchte auch ich nicht Euer Familienglück mit den kleinen Kindern eintrüben. Aber wie Du schon ahnst, steht hier noch einiges an Planungsarbeit an. Um bereits ein paar Punkte anzusprechen: 1) Beratung holt Ihr Euch bitte beim Fachmann. Einer der großen Berufsverbände Eurer Branche hat einen ganz vernünftigen Versicherungsservice. Den könntet Ihr in Anspruch nehmen. Die Mitgliedschaft in einem solchen Berufsverband ist in Eurer Situation auch die einzige Möglichkeit, etwas beruflichen Rechtsschutz zu bekommen. Hier im Forum könntet Ihr Anregungen und Tipps erhalten. Beratung in einem solchen Fall ist aber noch etwas anderes. 2) Geht als erstes einmal die Basisabsicherung durch. Sprich die Sachversicherungen, die sehen etwas verdächtig aus (Berufshaftpflicht? berufliche Vermögensschadenshaftpflicht? usw.), und v.a. die Absicherung des Todesfallrisikos - sprich zusätzliche Risikolebensversicherungen in ausreichender Höhe - und die Absicherung des BU-Risikos. Eventuell auch die eines Krankheitsfalls. Da könnte in Eurem Alter noch etwas zu machen sein. Verlasst Euch nicht auf die beiden KLV. Deren Beitragszahlung könntet Ihr in finanziell schwierigen Zeiten möglicherweise nicht mehr leisten. 3) Knackpunkt ist - wie schon von anderen Postern mehrfach angesprochen - Euer Humankapital und seine Nutzung. Da solltet Ihr schauen, was sich durch eine Festanstellung oder besser noch einen Wechsel in eine andere Branche mit besseren Perspektiven machen lässt. Habt Ihr Ausbildungen, die so etwas ermöglichen? Eventuell solltet Ihr auch über eine Umschulung nachdenken. Noch seid Ihr jung genug dafür. 4) Über einen Immobilienerwerb braucht Ihr nicht weiter nachzudenken, wenn Ihr noch immer in der Großstadt wohnt, die Du in einem früheren Posting nanntest. Das ist viel zu illusorisch in Eurer finanziellen Situation (wenn das nicht Eltern/Großeltern sponsorn). 5) Ihr solltet Euch auch über den Worst Case Gedanken machen und mit der Schutzfunktion von Riesterpolicen vertraut machen. Ein paar Anregungen dazu gibt es hier http://www.wertpapie...ndpost&p=837518 und hier http://www.wertpapie...dpost&p=1058036 . Je nach Eurer Einstellung zum Risiko könnte es möglicherweise sinnvoll sein, Jahr für Jahr die Riesterhöchstbeträge zu nutzen. Vielleicht lässt sich auch der Auftraggeberzuschuss in so einen Riestervertrag umleiten. 6) Danach wäre es wohl sinnvoll, dass Ihr Euch mit Euren Vorsorgeverträgen und -anlagen beschäftigt und sie verstehen lernt. Deine künftige Frau hat eine noch relativ attraktive KLV abgeschlossen. Rechnungszins dürften 2,75% sein, durch Abschluss vor 2005 ist die Auszahlung komplett steuerfrei und die 6%-Dynamik ermöglicht, diese guten Konditionen künftig noch stärker zu nutzen. Ihre Beiträge sollten deshalb Vorrang vor denen der anderen privaten Vorsorgeverträge haben. 7) Gleichzeitig müsst Ihr aufpassen, ausreichend liquide zu sein. Stichwort Auto-Ersatzanschaffung, 2. Auto, Startkapital für Deine Filmproduktion, Finanzierung einer Umschulung usw. Daher eine mehrjährige Finanz-, Anlage- und Liquiditätsplanung erstellen und pflegen. 40.000 Euro finde ich nicht wirklich viel, kenne Eure Ansprüche an ein Auto aber auch nicht. 8) Schließlich gilt es auch noch steuerliche Aspekte zu berücksichtigen. Die Möglichkeit für Selbständige, durch die Günstigerprüfung erhöhte Vorsorgeaufwendungen anzusetzen, läuft in den nächsten Jahren aus. Der Steuerabzug der GRV-Beiträge erreicht aber erst 2025 die volle Höhe. Dadurch können ein paar Jahre lang die Steuererstattungen niedriger ausfallen. 9) Wenn dieses Gerüst - also die Punkte 1)-8) - steht, könnt Ihr Euch über die Altersvorsorge im engeren Sinn Gedanken machen und Alternativen abwägen. Ein Aspekt dazu schon jetzt: Grundsätzlich ist der finanzielle Aufwand für eine gesetzliche Rente derzeit (noch) niedriger als für eine private (siehe hier http://www.wertpapie...dpost&p=1058768 FAZ-Link am Ende beachten). Allerdings unterliegt die gesetzliche Rente direkten politischen Eingriffen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fab123 Dezember 5, 2016 Leider der hochgerechnete Anspruch. Und wieviele Entgeltpunkte habt Ihr aktuell jeweils? Ist der Versicherungsverlauf bei der GRV schon geklärt? Das ist etwas missverständlich. In erster Linie geht es hier um mich und meine Partnerin. Für die Kinder habe ich derzeit zwei kleine Sparpläne a 25 € laufen. Die werde ich irgendwann aufstocken. Mit Familie meinte ich auch, dass ich meinen Kindern später nicht auf der Tasche liegen möchte. Allerdings kann ich derzeit nicht mehr für die beiden zurücklegen als das was ich grade tue. Es gibt also keine Eltern, die Euch und ihre Enkel unterstützen bzw. notfalls auch finanziell einspringen können? Erwartet ihr ein nennenswertes Erbe? Versicherungsverlaufe sind geklärt, ich hab beide aber grad nicht zur Hand. Entgeltpunkte sind jedenfalls bescheiden... Ein "nennenswertes Erbe" ist wohl eine Frage der Definition. Eins ist aber sicher: Es wird nicht sechsstellig sondern eher im oberen fünfstelligen Bereich. Es sei denn unsere jeweiligen Geschwister (denen es finanziell durchaus besser geht) verzichten auf ihren Anspruch... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr Dezember 5, 2016 Wenngleich ich seit 10 Jahren immer pünktlich eine satte Miete zahle, in dessen Höhe ich auch ein Haus abzahlen könnte. Und das ist ja genau der Punkt, der mich unglaublich nervt. Das ist ein oft geäußerter Punkt und m. E. ein Irrtum vieler Mieter, die gerne eine Immobilie kaufen möchten. In dieser Formulierung steckt die Annahme, dass mit der Mietzahlung stattdessen auch eine zur Mietimmo vergleichbare Kaufimmobilie abbezahlt werden könnte. Das ist m. E. falsch. Denn das würde bedeuten, dass der Vermieter sich nach Abzug aller seiner Kosten mit der Miete die Taschen voll stopft! Dem ist aber nicht so, die meisten Vermieter in Deutschland erwirtschaften einstellige Renditen oder nach Abzug der Inflation nichts: http://www.faz.net/-hbv-7u13t Gehen wir mal optimistisch (!) von 5% Rendite für den Vermieter aus. Das heißt umgekehrt, dass 95% der Miete durchlaufende Kosten für den Vermieter für die Bereitstellung des Wohnraums sind. Diese Kosten fallen immer an und die müssen immer bezahlt werden, egal wie. Auch wenn du eine Immobilie selber bewohnst bezahlst du diese Wohnkosten auf irgendeine Weise. Wovon willst du dann mit der weg gefallenen Miete eine Immobilie abzahlen, mit den bestenfalls eingesparten 5% Vermieterrendite? Zudem braucht eine Immobilienfinanzierung viel Eigenkapital. Mindestens die 10% Kaufnebenkosten sollte man selber zahlen können. Dann hast du immer noch eine 100% Finanzierung, die kaum attraktive Konditionen bringen wird am Hals. Niedrige Zinsen gibt es eher bei 40% Eigenkapital. Wenn die Wohnkosten dir zu hoch sind hast du es als Mieter vergleichsweise einfach: umziehen in eine weniger nachgefragte, kleinere oder weniger gut ausgestattete Wohnung in weniger guter Lage. Ein Immobilienbesitzer hat es nicht so leicht. Mit Vermietung wird man weder zwangsweise glücklich noch reich, siehe oben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 Dezember 5, 2016 Ich habe oben noch die Frage nach der EU-Rente nachgetragen. Sie ergänzt Euren BU-Schutz und ist die Berechnungsgrundlage für die Witwenrente. Die große Witwenrente beträgt aber nur 55% der vollen EU-Rente. Die Höhe der Waisenrente kannst Du ja selbst googeln. Sprich: Die Hinterbliebenenversorgung muss noch aufgestockt werden, selbst wenn Ihr jetzt angemessen in die KSK einzahlt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 Dezember 5, 2016 Grundsätzlich gehen tyrs Ausführungen in die richtige Richtung. Dieser Punkt Gehen wir mal optimistisch (!) von 5% Rendite für den Vermieter aus. Das heißt umgekehrt, dass 95% der Miete durchlaufende Kosten für den Vermieter für die Bereitstellung des Wohnraums sind. ist mathematisch nicht ganz präzise formuliert. Die 5% Mietrendite sind keine Umsatzrendite wie hier formuliert, sondern z.B. die (anfängliche) Bruttomiete geteilt durch den Kapitaleinsatz. Angesehen davon trifft aber die Grundaussage zu. Von 1.000 Euro Kaltmiete muss zunächst einmal die Instandhaltungsrücklage bzw. die Abschreibung abgezogen werden. In diesem Beitrag http://www.wertpapie...ndpost&p=654965 habe ich mit der Petersschen Formel über den Lebenszyklus einer durchschnittlichen Immobilie dafür einen Satz von 3,1% p.a. der Herstellungskosten errechnet. Wenn man zusätzlich Zinsen und zeitanteilig die Nebenkosten berücksichtigt, kommt man aktuell auf ca. 5% p.a. Aufwand für die nächsten ca. 25 Jahre. Das ergibt - bezogen auf die Kaltmiete von 1.000 Euro - einen Kaufpreis von 240.000 Euro inkl. Nebenkosten (6,5% Grunderwerbssteuer, ca 2% Grundbuch und Notar, ca 3,6% Makleranteil Käufer). Wenn man dann noch ein paar kleinere Umbauten, eine neue Küche usw. einrechnet, kommt man bei ca. 200.000 Euro Kaufpreis heraus. Und dafür gibt es in dieser Großstadt nichts, in dem man wirklich wohnen wollte. Und das trifft auch für die anderen der Top-7-Großstädte zu. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
mzl Dezember 6, 2016 In der Pampa würde ich ohnehin nicht kaufen wollen. Infrastruktur, Bahnanbindung und max. 20 km von Großstadt entfernt. So in etwa. Aber auch das ist derzeit wohl unrealistisch. Wenngleich ich seit 10 Jahren immer pünktlich eine satte Miete zahle, in dessen Höhe ich auch ein Haus abzahlen könnte. Und das ist ja genau der Punkt, der mich unglaublich nervt. Ich will hier nicht die übliche Anti-Immo-Mauer des WPFs aufbauen. In Eurem konkreten Fall hast Du keinen Grund genervt zu sein. Es gibt weder ein Anrecht auf die Wunschwohnung im In-Viertel noch das eigene Häuslein. Selbstgenutzte Häuser sind in den meisten Fällen eine Konsum- und keine Investitionsentscheidung und diesen Luxus könnt Ihr Euch leider nicht erlauben. Wenn Du statt der - Achtung, ich bringe den zweiten abgeschmackten Begriff nach Betongold - üblichen Milchmädchenrechnung einmal eine umfangreiche Immorechnung aufmachen würdest, wüsstest Du das. Vielleicht tust Du dies "aus Spaß" für ein Testobjekt? Nach Berücksichtigung der laufenden Instandhaltung und Einrichtung eines Instandhaltungssparplans für größere Vorhaben wie Fenster, Heizung, Dach, etc., der Veranschlagung der versunkenen Kaufnebenkosten für Makler, Notar, Gericht, etc., der Berechnung der Opportunitätskosten des eingesetzten Eigenkapitals und weiterer Petitessen kommt in den meisten Fällen keine positive Rendite heraus. Und mit Miete sparen oder Altersvorsorge hat das Ganze sowieso wenig zu tun. Höchstens der Sparzwang für die Bankraten wirkt sich segensreich für das Gros der Häuslekäufer aus. Das ließe sich allerdings auch durch konsequente Wertpapierkäufe imitieren. Man kann auch in einer schönen Mietswohnung oder in einem gemieteten Haus sehr glücklich leben. Selbst wenn Ihr jetzt alles fürs Eigenheim-Eigenkapital ansparen würdet, bräuchtet Ihr wohl noch zwei bis drei Jahre, um genug zusammenzubekommen für eine vernünftige EK- bzw. Beleihungsquote und um das passende Objekt zu finden. Wenn Ihr dann endlich im Haus wohnen würdet, wäre Euer jüngstes Kind ca. fünf, d.h. der unter Verrenkungen geschaffene neue Lebens(t)raum wird im schlechtesten Fall nur fünfzehn Jahre genutzt, bis die Kinder flügge werden. Dann sitzt Ihr zwei alleine im zu großen Haus und dürft nebenbei noch die Ausbildungskosten mitstemmen. Warum ich darauf so penetrant herumreite? Ich bin selbst eine zeitlang Freiberufler gewesen und kenne dementsprechend viele Freiberufler. Ein Geschäftspartner von mir hat sich vor drei Jahren ein älteres Haus gekauft, welches er sich mMn nicht leisten konnte. Das haben Vertraute wie z.B. ich ihm auch vorgerechnet und angemahnt. Natürlich wollte er dies nicht hören und hat auch keine größere Instandhaltungsrücklage gebildet, sondern die letzten Reserven für ein neues Bad verpulvert (im Eigentum findet man sich selbstverständlich nicht mit dem okay-Bad ab, welches man als Mieter duldet). Durch eine familiäre Wende benötigt er jetzt dringend Geld und droht sein Haus zu verlieren. Sehr bitter, aber leider nicht allzu überraschend... Diese kleine Anekdote dürfte nur ein Vorgeschmack auf die Welle der implodierenden Immobilienfinanzierungen sein, wenn die Leitzinsen zum Mittelwert regressieren und die Immopreise purzeln, die Anschlussfinanzierungsraten in die Höhe schießen, die Banken Beleihungswerte nachfordern usw. @ Carmignac ja/nein Ich würde stattdessen mit zwei ETFs arbeiten, deren kombinierte TER bei ca. 0,5 % liegen dürfte, d.h. Du würdest schonmal 1 % sparen. Außerdem hast Du nur die laufenden und nicht die Einmalkosten wie z.B. Transaktionsgebühren genannt. Diese konkrete Entscheidung spielt momentan allerdings keine Rolle, weil Du erst strategische Ziele und Strategien formulieren solltest, bevor Du Dich mit der Produktauswahl beschäftigst. Und noch wichtiger wäre die existenzielle Risikovorsorge, auf die meine Vorredner bereits hinwiesen. EMPFEHLUNG Diskutierte mit Deiner zukünftigen Frau in Ruhe die finanziellen Prioritäten. Lass Dich von uns Forianern nicht verrückt machen. Erst kommt die Risikoabsicherung, dann stellt Ihr eine laufende Finanzplanung für die Familie auf und dann überlegst Du Dir, welche Finanzprodukte eingesetzt werden. Und nebenbei nicht vergessen, fleißig am skalierenden Geschäftsmodell zu arbeiten, weil dort im Zweifelsfall die Lösung Eurer Finanzprobleme zu finden wäre. Wenn es Dir wirklich gelänge, etwas Nachhaltiges aufzubauen, bieten sich neue Möglichkeiten der Altersvorsorge und z.B. ein gelungener Unternehmensverkauf zum rechten Zeitpunkt könnte Euch vollständig "sanieren". Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fab123 Dezember 6, 2016 Wie schon einige Vorposter möchte auch ich nicht Euer Familienglück mit den kleinen Kindern eintrüben. Aber wie Du schon ahnst, steht hier noch einiges an Planungsarbeit an. Um bereits ein paar Punkte anzusprechen: 1) Beratung holt Ihr Euch bitte beim Fachmann. Einer der großen Berufsverbände Eurer Branche hat einen ganz vernünftigen Versicherungsservice. Den könntet Ihr in Anspruch nehmen. Die Mitgliedschaft in einem solchen Berufsverband ist in Eurer Situation auch die einzige Möglichkeit, etwas beruflichen Rechtsschutz zu bekommen. Hier im Forum könntet Ihr Anregungen und Tipps erhalten. Beratung in einem solchen Fall ist aber noch etwas anderes. 2) Geht als erstes einmal die Basisabsicherung durch. Sprich die Sachversicherungen, die sehen etwas verdächtig aus (Berufshaftpflicht? berufliche Vermögensschadenshaftpflicht? usw.), und v.a. die Absicherung des Todesfallrisikos - sprich zusätzliche Risikolebensversicherungen in ausreichender Höhe - und die Absicherung des BU-Risikos. Eventuell auch die eines Krankheitsfalls. Da könnte in Eurem Alter noch etwas zu machen sein. Verlasst Euch nicht auf die beiden KLV. Deren Beitragszahlung könntet Ihr in finanziell schwierigen Zeiten möglicherweise nicht mehr leisten. 3) Knackpunkt ist - wie schon von anderen Postern mehrfach angesprochen - Euer Humankapital und seine Nutzung. Da solltet Ihr schauen, was sich durch eine Festanstellung oder besser noch einen Wechsel in eine andere Branche mit besseren Perspektiven machen lässt. Habt Ihr Ausbildungen, die so etwas ermöglichen? Eventuell solltet Ihr auch über eine Umschulung nachdenken. Noch seid Ihr jung genug dafür. 4) Über einen Immobilienerwerb braucht Ihr nicht weiter nachzudenken, wenn Ihr noch immer in der Großstadt wohnt, die Du in einem früheren Posting nanntest. Das ist viel zu illusorisch in Eurer finanziellen Situation (wenn das nicht Eltern/Großeltern sponsorn). 5) Ihr solltet Euch auch über den Worst Case Gedanken machen und mit der Schutzfunktion von Riesterpolicen vertraut machen. Ein paar Anregungen dazu gibt es hier http://www.wertpapie...ndpost&p=837518 und hier http://www.wertpapie...dpost&p=1058036 . Je nach Eurer Einstellung zum Risiko könnte es möglicherweise sinnvoll sein, Jahr für Jahr die Riesterhöchstbeträge zu nutzen. Vielleicht lässt sich auch der Auftraggeberzuschuss in so einen Riestervertrag umleiten. 6) Danach wäre es wohl sinnvoll, dass Ihr Euch mit Euren Vorsorgeverträgen und -anlagen beschäftigt und sie verstehen lernt. Deine künftige Frau hat eine noch relativ attraktive KLV abgeschlossen. Rechnungszins dürften 2,75% sein, durch Abschluss vor 2005 ist die Auszahlung komplett steuerfrei und die 6%-Dynamik ermöglicht, diese guten Konditionen künftig noch stärker zu nutzen. Ihre Beiträge sollten deshalb Vorrang vor denen der anderen privaten Vorsorgeverträge haben. 7) Gleichzeitig müsst Ihr aufpassen, ausreichend liquide zu sein. Stichwort Auto-Ersatzanschaffung, 2. Auto, Startkapital für Deine Filmproduktion, Finanzierung einer Umschulung usw. Daher eine mehrjährige Finanz-, Anlage- und Liquiditätsplanung erstellen und pflegen. 40.000 Euro finde ich nicht wirklich viel, kenne Eure Ansprüche an ein Auto aber auch nicht. 8) Schließlich gilt es auch noch steuerliche Aspekte zu berücksichtigen. Die Möglichkeit für Selbständige, durch die Günstigerprüfung erhöhte Vorsorgeaufwendungen anzusetzen, läuft in den nächsten Jahren aus. Der Steuerabzug der GRV-Beiträge erreicht aber erst 2025 die volle Höhe. Dadurch können ein paar Jahre lang die Steuererstattungen niedriger ausfallen. 9) Wenn dieses Gerüst - also die Punkte 1)-8) - steht, könnt Ihr Euch über die Altersvorsorge im engeren Sinn Gedanken machen und Alternativen abwägen. Ein Aspekt dazu schon jetzt: Grundsätzlich ist der finanzielle Aufwand für eine gesetzliche Rente derzeit (noch) niedriger als für eine private (siehe hier http://www.wertpapie...dpost&p=1058768 FAZ-Link am Ende beachten). Allerdings unterliegt die gesetzliche Rente direkten politischen Eingriffen. Vielen Dank für diese ausführlichen Ratschläge. Ich werde die Punkte abarbeiten bzw. klären. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fab123 Dezember 6, 2016 Das ist etwas missverständlich. In erster Linie geht es hier um mich und meine Partnerin. Für die Kinder habe ich derzeit zwei kleine Sparpläne a 25 € laufen. Die werde ich irgendwann aufstocken. Mit Familie meinte ich auch, dass ich meinen Kindern später nicht auf der Tasche liegen möchte. Allerdings kann ich derzeit nicht mehr für die beiden zurücklegen als das was ich grade tue. Aus meiner Sicht solltest du folgende Prioritäten setzen: Die Entwicklung deiner Kinder und eine vernünftige Risikoabsicherung. Und mit der Risikoabsicherung meine ich nicht nur deine Kinder. Die BU-Rente für deine Frau ist ein Witz und auch bei dir ist sie nicht hoch genug, das wäre als erstes anzugehen. Was bringt es dir, 50€ im Monat zu sparen, wenn du diesen Spartopf aufgrund von (auch nur temporärer) Berufsunfähigkeit innerhalb von Monaten aufbrauchen musst? Darum: erstmal eine vernünftige Absicherung für dich (BU Versicherung und ne vernünftige Haftpflicht (nicht euer jetziger Asstel-Vertrag) sind das Mindeste - je nach finanziellem Polster ist eine grundlegende Hausratversicherung auch anzuraten). Danach kommt dann - bei euch und den Kindern - je nach Geschmack noch eine Aufbesserung der Krankenversicherung in Frage. Ich persönlich halte mindestens mal eine Krankenhauszusatzversicherung für Pflicht, aber das sehen manche auch anders. Jedenfalls sollte man mal drüber nachgedacht haben. Danke für die Anregungen! Dann werde ich mich zunächst um unsere BUs sowie weitere Risikoabsicherungen (RLV bei uns, sowie Unfall-/Invaliditätsversicherungen für die Kinder) machen. Was genau ist an den vorhandenen Policen Haftpflicht und Hausrat schlecht? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fab123 Dezember 6, 2016 Ich will hier nicht die übliche Anti-Immo-Mauer des WPFs aufbauen. In Eurem konkreten Fall hast Du keinen Grund genervt zu sein. Es gibt weder ein Anrecht auf die Wunschwohnung im In-Viertel noch das eigene Häuslein. Selbstgenutzte Häuser sind in den meisten Fällen eine Konsum- und keine Investitionsentscheidung und diesen Luxus könnt Ihr Euch leider nicht erlauben. Wenn Du statt der - Achtung, ich bringe den zweiten abgeschmackten Begriff nach Betongold - üblichen Milchmädchenrechnung einmal eine umfangreiche Immorechnung aufmachen würdest, wüsstest Du das. Vielleicht tust Du dies "aus Spaß" für ein Testobjekt? Werde ich mal machen - nachdem ich mich um die Risikoabsicherungen für uns und die Kids gekümmert habe :-) Nach Berücksichtigung der laufenden Instandhaltung und Einrichtung eines Instandhaltungssparplans für größere Vorhaben wie Fenster, Heizung, Dach, etc., der Veranschlagung der versunkenen Kaufnebenkosten für Makler, Notar, Gericht, etc., der Berechnung der Opportunitätskosten des eingesetzten Eigenkapitals und weiterer Petitessen kommt in den meisten Fällen keine positive Rendite heraus. Und mit Miete sparen oder Altersvorsorge hat das Ganze sowieso wenig zu tun. Höchstens der Sparzwang für die Bankraten wirkt sich segensreich für das Gros der Häuslekäufer aus. Das ließe sich allerdings auch durch konsequente Wertpapierkäufe imitieren. Man kann auch in einer schönen Mietswohnung oder in einem gemieteten Haus sehr glücklich leben. Selbst wenn Ihr jetzt alles fürs Eigenheim-Eigenkapital ansparen würdet, bräuchtet Ihr wohl noch zwei bis drei Jahre, um genug zusammenzubekommen für eine vernünftige EK- bzw. Beleihungsquote und um das passende Objekt zu finden. Wenn Ihr dann endlich im Haus wohnen würdet, wäre Euer jüngstes Kind ca. fünf, d.h. der unter Verrenkungen geschaffene neue Lebens(t)raum wird im schlechtesten Fall nur fünfzehn Jahre genutzt, bis die Kinder flügge werden. Dann sitzt Ihr zwei alleine im zu großen Haus und dürft nebenbei noch die Ausbildungskosten mitstemmen. Warum ich darauf so penetrant herumreite? Ich bin selbst eine zeitlang Freiberufler gewesen und kenne dementsprechend viele Freiberufler. Ein Geschäftspartner von mir hat sich vor drei Jahren ein älteres Haus gekauft, welches er sich mMn nicht leisten konnte. Das haben Vertraute wie z.B. ich ihm auch vorgerechnet und angemahnt. Natürlich wollte er dies nicht hören und hat auch keine größere Instandhaltungsrücklage gebildet, sondern die letzten Reserven für ein neues Bad verpulvert (im Eigentum findet man sich selbstverständlich nicht mit dem okay-Bad ab, welches man als Mieter duldet). Durch eine familiäre Wende benötigt er jetzt dringend Geld und droht sein Haus zu verlieren. Sehr bitter, aber leider nicht allzu überraschend... Penetranz hilft manchmal. Ich habe mittlerweile auch verstanden, dass ich das Thema Hauskauf/Wohnungskauf derzeit ad acta legen muss/sollte. EMPFEHLUNG Diskutierte mit Deiner zukünftigen Frau in Ruhe die finanziellen Prioritäten. Lass Dich von uns Forianern nicht verrückt machen. Erst kommt die Risikoabsicherung, dann stellt Ihr eine laufende Finanzplanung für die Familie auf und dann überlegst Du Dir, welche Finanzprodukte eingesetzt werden. Und nebenbei nicht vergessen, fleißig am skalierenden Geschäftsmodell zu arbeiten, weil dort im Zweifelsfall die Lösung Eurer Finanzprobleme zu finden wäre. Wenn es Dir wirklich gelänge, etwas Nachhaltiges aufzubauen, bieten sich neue Möglichkeiten der Altersvorsorge und z.B. ein gelungener Unternehmensverkauf zum rechten Zeitpunkt könnte Euch vollständig "sanieren". Danke für die Empfehlung! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Okabe Dezember 6, 2016 Aus meiner Sicht solltest du folgende Prioritäten setzen: Die Entwicklung deiner Kinder und eine vernünftige Risikoabsicherung. Und mit der Risikoabsicherung meine ich nicht nur deine Kinder. Die BU-Rente für deine Frau ist ein Witz und auch bei dir ist sie nicht hoch genug, das wäre als erstes anzugehen. Was bringt es dir, 50€ im Monat zu sparen, wenn du diesen Spartopf aufgrund von (auch nur temporärer) Berufsunfähigkeit innerhalb von Monaten aufbrauchen musst? Darum: erstmal eine vernünftige Absicherung für dich (BU Versicherung und ne vernünftige Haftpflicht (nicht euer jetziger Asstel-Vertrag) sind das Mindeste - je nach finanziellem Polster ist eine grundlegende Hausratversicherung auch anzuraten). Danach kommt dann - bei euch und den Kindern - je nach Geschmack noch eine Aufbesserung der Krankenversicherung in Frage. Ich persönlich halte mindestens mal eine Krankenhauszusatzversicherung für Pflicht, aber das sehen manche auch anders. Jedenfalls sollte man mal drüber nachgedacht haben. Danke für die Anregungen! Dann werde ich mich zunächst um unsere BUs sowie weitere Risikoabsicherungen (RLV bei uns, sowie Unfall-/Invaliditätsversicherungen für die Kinder) machen. Nur als Ergänzung: Unfallversicherungen sind Ergänzungsversicherungen, die aus meiner Sicht eher geringere Priorität haben. BU und RLV (die ich vergessen hatte) sind viel viel wichtiger. Für Kinder in diesem kann ich die sinnvollste Absicherung nicht genau abschätzen. Da kannst du ggf. hier im Forum nochmal einen Extra Thread eröffnen. Was genau ist an den vorhandenen Policen Haftpflicht und Hausrat schlecht? Die Hausrat hatte ich nur irgendwie überlesen - die ist auch nicht so wichtig und wahrscheinlich ausreichend. Bei der Haftpflicht hat Asstel den Ruf weg und selbst die besten Tarife sind mWn. nicht wirklich leistungsstark. Zudem ist die Versicherungssumme (7,5 Mio €) zu niedrig. Eine deutliche höhere Summe (z.B. 20 Mio oder besser 50 Mio) kostet nicht allzuviel mehr, ist aber im Fall des Falles sehr nützlich. Meine Meinung: lieber einen leistungsstärkeren Tarif mit höherer Versicherungsumme und dafür ein höherer Selbstbehalt als ein schwacher Tarif ohne Selbstbehalt. Hier im Forum kommen z.B. die HKD mit den entsprechenden Tarifen sowie die Interrisk XXL Tarife ganz gut weg - die kannst du ja mal mit deinem jetzigen Tarif vergleichen oder von einem Makler vergleichen lassen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag