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Factor Investing mit ETFs

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
<br style="font-size: 27.5632px;">Ich dachte, ich hätte das bereits DEUTLICH zum Ausdruck gebracht. crying.gif <br style="font-size: 27.5632px;"><br style="font-size: 27.5632px;">Ernsthaft @Stoxx: Entweder du hast Muße, Interesse und Kenntnisse, dich mit der vermutlich nicht ganz trivialen Materie zu beschäftigen (mir geht bereits bei SF die Puste aus) und bildest dir selbst ein Urteil - oder du lässt es in der Tat erst mal bleiben (so wie ich es handhabe).<br style="font-size: 27.5632px;">

Also bitte. Ich nutze nur einen winzig kleinen Teil der vom WPF angebotenen Mittel zur besseren Verdeutlichung meine Inhalte inklusive der dabei relevanten Gefühle. Letztere spielen ja bekanntlich eine nicht unerhebliche Rolle beim Wissenstransfer. Aber fragen wir doch einen aufmerksamen Leser.

@ Stoxx:

War die optische Verdeutlichung meine Inhalte bei deinem Verständnis derselben hilfreich oder nicht? Hättest Du weitere Wünsche zur besseren Verdeutlichung meiner Inhalte? Ich empfehle dir auch ausdrücklich das Lesen von anerkannter Primärliteratur, zum Beispiel Bogle oder Swensen, bevor du hier aktiv wirst.

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Stoxx

Ernsthaft @Stoxx: Entweder du hast Muße, Interesse und Kenntnisse, dich mit der vermutlich nicht ganz trivialen Materie zu beschäftigen (mir geht bereits bei SF die Puste aus) und bildest dir selbst ein Urteil - oder du lässt es in der Tat erst mal bleiben (so wie ich es handhabe).

Oki doki.

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moneybunny

und wird nicht nur zur hochwirksamen Therapie sondern von mehr und mehr Höchstleistern auch zur Verbesserung ihrer geistigen Fähigkeiten eingesetzt.

Oder sie pudern sich regelmäßig die Nasen...vintage.gif

 

Jedenfalls kann sich hier jeder selbst einen Eindruck davon verschaffen, welche Nebenwirkungen psychoaktive Substanzen bei gefährdeten Personen offenbar entfalten können... anders kann man ein solches, äh, nennen wir es mal "Auftreten" ja nicht mehr erklären. wallbash3.gif

 

 

Back to topic:

Nur weil Bogle durchaus berechtigte Bedenken äußert, heißt es noch lange nicht, dass man die bisher bekannten Faktoren komplett ignorieren muss. Es geht dabei auch nicht darum, eine stete Outperformance gegenüber dem reinen MCap-Index zu erzielen, sondern eben über die bekannten Faktoren zu diversifizieren. Natürlich spielen möglichst geringe Kosten dabei eine wichtige Rolle - die sollte der Faktor-ETF natürlich mindestens wieder reinholen (dann hat man gegenüber der reinen MCap auch nichts verloren).

 

Da der weltverbessernde und natürlich-nur-unser-Bestes-(also-unser-Geld)-im-Sinn-habende Smartinvestor-Psychopharmaka-Ingenieur-Scharlatan (und zukünftiger Hedge-Fund-Manager? HAHAHA!!!!) so ein großer Bogle-Verehrer ist, hält er doch sicherlich einzig und allein Market-Cap-Indizes im RK3-Teil des Welt-Portfolios und würde niemals auf die Idee kommen, selbst Market-Timing oder Stockpicking zu betreiben, gell? Und natürlich auch nur über Direktanlage ohne Umweg über einen dieser neumodischen ETF-Anbieter, denn die sind in seinen Augen ja allesamt nur raffgierige und verlogene Abzocker...

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

und wird nicht nur zur hochwirksamen Therapie sondern von mehr und mehr Höchstleistern auch zur Verbesserung ihrer geistigen Fähigkeiten eingesetzt.

Oder sie pudern sich regelmäßig die Nasen...vintage.gif

 

Jedenfalls kann sich hier jeder selbst einen Eindruck davon verschaffen, welche Nebenwirkungen psychoaktive Substanzen bei gefährdeten Personen offenbar entfalten können... anders kann man ein solches, äh, nennen wir es mal "Auftreten" ja nicht mehr erklären. wallbash3.gif

 

 

Back to topic:

Nur weil Bogle durchaus berechtigte Bedenken äußert, heißt es noch lange nicht, dass man die bisher bekannten Faktoren komplett ignorieren muss. Es geht dabei auch nicht darum, eine stete Outperformance gegenüber dem reinen MCap-Index zu erzielen, sondern eben über die bekannten Faktoren zu diversifizieren. Natürlich spielen möglichst geringe Kosten dabei eine wichtige Rolle - die sollte der Faktor-ETF natürlich mindestens wieder reinholen (dann hat man gegenüber der reinen MCap auch nichts verloren).

 

Da der weltverbessernde und natürlich-nur-unser-Bestes-(also-unser-Geld)-im-Sinn-habende Smartinvestor-Psychopharmaka-Ingenieur-Scharlatan (und zukünftiger Hedge-Fund-Manager? HAHAHA!!!!) so ein großer Bogle-Verehrer ist, hält er doch sicherlich einzig und allein Market-Cap-Indizes im RK3-Teil des Welt-Portfolios und würde niemals auf die Idee kommen, selbst Market-Timing oder Stockpicking zu betreiben, gell? Und natürlich auch nur über Direktanlage ohne Umweg über einen dieser neumodischen ETF-Anbieter, denn die sind in seinen Augen ja allesamt nur raffgierige und verlogene Abzocker...

 

Wer sagt denn, dass man die Faktoren komplett ignorieren soll? Ich habe doch mehrfach klar zum Ausdruck gebracht, dass diese Faktoren hervorragend zum Traden von mean Reversion Effekten zu gebrauchen sind. Es ist mir ein absolutes Rätsel, wie man mit dieser Kenntnis, die du offensichtlich hast, denn du mockierst dich sogar über meine wiederholten Hinweise auf mean-reversion, unterstellen kann, dass ich diese Faktoren komplett ignoriere???

Offensichtlich waren meine Wiederholungen noch nicht einmal ausreichend, damit sie von dir geistig verarbeitet werden können. whistling.gif

Also nochmals: Ich begrüße diese Faktormania ausdrücklichst, denn sie führet u.a. zu einer hoch willkommenem Verstärkung dieser tradable Mean Reversion Effects durch zyklische "Dumb Money" Flüsse rein und wieder raus und wieder rein, raus, ... Absolut traumhaft für meine Handelsstraegie. Und dank dieses Threads verstehe ich die dahinterliegende Dynamik jetzt viel besser, was zu einer entscheidenden Verbesserung meiner Handelsstrategie maßgeblich beigetragen hat, wie im Handlssoftwarethread beschrieben. Insofern schädige ich mich quasi selber, wenn ich mit meinen MF-kritischen Beiträgen versuche, das Dumb Money hier von weiteren Dummheiten abzubringen. Aber von Freunden so reichlich zu profitieren und sie dann ins offene Messer laufen zu lassen, geht mir "Weltverbesserer" natürlich total gegen den Strich. Zum Glück zwingen ist mir sicher nicht möglich. Aber alles Mögliche versuche ich aus Dankbarkeit schon. Also hier nochmals mein herzlichstes DANKE AN ALLE hier im Thread, dir ihr mir diese unschätzbar profitablen Einblicke in die Seele "unbedarfter Anleger" gewährt habt. Bei meiner Handelsstrategie erwarte ich, dass dort in diesem Jahr die Post abgeht, da meine Indikatoren jetzt die Formierung starker Mean Reversion Trends prognostizieren, vor denen ich hier eindringlich warne, da sie genau diesen MF-ETFs herbe Verluste ggü. marktbreiten ETFs bescheren werden.

Den Rest lassen wir einfach mal so stehen. Da fehlen dir offensichtlich jegliche Zugangsmöglichkeiten dazu. Also schauen wir einach, wie sich die Dinge so weiter entwickeln. I will be around. cool.gif

 

Nur soviel noch: Mein Idol Swensen hat auch keinerlei Probleme mit der Empfehlung von passivem Indexing gemäß Bogle und der rein aktiven Ausrichtung seines weltbesten Yale Endowment Fuds. Ich habe auch Jahrzehnte gebraucht, um das zu verstehen. Jetzt ist es mir gelungen, wozu dieser Thread mit dazu beigetragen hat. DANKE!

 

thumbsup.gifthumbsup.gifthumbsup.gif

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moneybunny
· bearbeitet von moneybunny

EDIT: Ups, leider ist mein eigentlicher Beitrag irgendwie verschwunden bzw. wurde nicht richtig an die Forensoftware übermittelt huh.gif

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IRRer-Zins

Wer eine verbesserte Indexingstrategie fahren möchte, ist mit MF-Indizes eher nicht so gut bedient, weil das Thema viel zu komplex ist.

Das liegt u.a. daran, dass schon das vollständige Einfahren eines einzelnen Faktors mit einem long-only Exposure schwer möglich ist.

Weiter ist zu beachten, dass die Faktorrenditen nicht konstant sind und erheblich schwanken.

Sobald es an die Kombination von mehreren Faktoren geht, muss das mitberücksichtigt werden.

Gerade das macht es Multifaktorindizes höchst komplex, sodass eine Kombination am Ende wieder in einer Standardfrage der Portfoliotheorie enden wird.

Insbesondere ist zu beachten, dass die Faktorenladungen über die Zeit in einem Portfolio schwanken werden und man daher auf regelmäßiges Rebalancing angewiesen ist.

Empirisch ist eine zeitliche Abnahme der Faktorenladung zu beobachten.

Für eine Untersuchung müssten daher mehrfach zwischen den Rebalancingzeitpunkten Faktorregressionen durchgeführt werden, um die konstant zu erzielenden Faktorladungen bestimmen zu können.

Im FTSE Paper unten sind ein paar Ergebnisse dazu verlinkt.

 

Produkte sollten daher auf die Tatsache der Verwässerung der Faktoren untersucht werden, wie es hier weiter vorne im Thread schon durch Anfragen beim Indexsponsor geschehen ist.

Zu den Produkten ist zu sagen, dass z.B. der Source-ETF auf einem Index aufbaut, dessen Regularien mir nicht gefallen.

Rebalancing zweimal pro Monat, Benchmarkindex bekommt Caps als Randbedingungen, mehrstufige Optimierung und sehr komplexes Grundmodell sind einige Gründe.

Außerdem müsste man sich mit der Risikomodellierung von Axioma und deren Optimierungsverfahren auseinandersetzen.

Bei weniger Aufwand kann man auch ohne explizite Faktorengeschichten eine sehr gute Indexstrategie erstellen.

Das schwere bleibt wie immer das Durchhalten über lange Zeiträume.

 

Ein Vergleich zu verschiedenen MF Indizes und deren Faktorgrundlage ist bei Axioma zu finden.

Bei diesen besteht allgemein die Problematik, dass sich die Faktoren von Einfaktorindizes gegenseitig aufheben.

Dies muss durch die Portfoliokonstruktion verhindert werden. Wer dies kann, sollte sich nach einem Arbeitsplatz in der Finanzindustrie umsehen und nicht nach ETF suchen.

 

Ein bisschen Literatur dazu:

Source ETF Index Methodology

S&P Multifactor Indizes Paper

Axioma Multifactor Paper

FTSE Paper

EDHEC Paper

EDHEC Working Paper

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odensee

Mein Idol Swensen hat auch keinerlei Probleme mit der Empfehlung von passivem Indexing gemäß Bogle und der rein aktiven Ausrichtung seines weltbesten Yale Endowment Fuds.

 

Wie jetzt? Ist er dein Idol? Kürzlich klang es noch so, als seid ihr mehr oder weniger Kollegen?

Alle anderen überlegen dann weiter, warum außer mir auch andere weltweit hoch anerkannte echte Größen solche Kommentare über unser Thema abgeben: 00000402.gif Swensen, Professor an der Elite Uni Yale und weltweit erfolgreichster Fondsmanager des Yale Endowment Fund, in "Erfolgreich investieren", 2. Auflage, 2007, S. 455, "Schlecht strukturierte ETFs":
Naja, auch Kollegen können Idole sein...rolleyes.gif

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moneybunny
Wer sagt denn, dass man die Faktoren komplett ignorieren soll? Ich habe doch mehrfach klar zum Ausdruck gebracht, dass diese Faktoren hervorragend zum Traden von mean Reversion Effekten zu gebrauchen sind. Es ist mir ein absolutes Rätsel, wie man mit dieser Kenntnis, die du offensichtlich hast, denn du mockierst dich sogar über meine wiederholten Hinweise auf mean-reversion, unterstellen kann, dass ich diese Faktoren komplett ignoriere???

Offensichtlich waren meine Wiederholungen noch nicht einmal ausreichend, damit sie von dir geistig verarbeitet werden können. whistling.gif

Was haben denn bitte Faktoren wie Small, Value, Quality etc per se und grundsätzlich mit RTM zu tun? Die Faktoren sind ein Versuch, gewisse Gemeinsamkeiten und Rendite-Merkmale von Aktienmärkten zu erklären. Und dass es zyklische Effekte dabei gibt, ist auch unbestritten. Aber auch der Gesamtmarkt zeigt zyklische Strukturen (auch makroskopisch) - entscheidend ist letztlich doch aber die erwartete, langfristige Rendite.

Also nochmals: Ich begrüße diese Faktormania ausdrücklichst, denn sie führet u.a. zu einer hoch willkommenem Verstärkung dieser tradable Mean Reversion Effects durch zyklische "Dumb Money" Flüsse rein und wieder raus und wieder rein, raus, ... Absolut traumhaft für meine Handelsstraegie.

Meinst du etwa deine (Achtung, IRONIE: geniale, nobelpreisträchtige und absolut neue) Strategie, den MDAX als Proxy für "Small" zu shorten??? Was du versuchst, ist nichts anderes als Market Timing, nur eben nicht auf den Gesamtmarkt bezogen, sondern auf das, was du als "Small Cap" betrachtest.

 

(P.S. Den Handelssoftware-Thread habe ich nicht gelesen und werde das auch nicht tun, dein Gebrabbel hier in diesem Thread ist schon unerträglich genug!)

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Was haben denn bitte Faktoren wie Small, Value, Quality etc per se und grundsätzlich mit RTM zu tun?

...

(P.S. Den Handelssoftware-Thread habe ich nicht gelesen und werde das auch nicht tun, dein Gebrabbel hier in diesem Thread ist schon unerträglich genug!)

Junge, Junge. Mit deinen Defiziten im Logischen UND Zwischenmenschlichen möchte ich bestimmt nicht tauschen. Erst triviale Fragen stellen und dann mein angebliches "Gebrabbel" nicht lesen wollen. Bevor du hier weiterpostest empfehle ich dir dringendst, deine Gedanken zu ordnen, sonst macht die Diskussion mit dir echt keinen Spaß.

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moneybunny

Junge, Junge. Mit deinen Defiziten im Logischen UND Zwischenmenschlichen möchte ich bestimmt nicht tauschen.

Dann sind wir uns ja tatsächlich mal einig - ich mit deinen nämlich auch nicht vintage.gif

 

Aber nochmal zur Sache: Wozu brauchst du für RTM-Trading denn die Faktoren? Glaubst du etwa wirklich, dass die paar Kröten (gemessen am Gesamtmarkt!!!), die derzeit in "Smart Beta"-Produkte investiert sind, wirklich deinen Braten fett machen?

Und glaubst du wirklich, das dein Geld ausschließlich smart und nicht etwa auch "Dumb Money" ist?

 

Ups & Downs gab es an den Aktienmärkten schon immer - und auch Effekte wie Reversion to the Mean -, schon lange bevor Begriffe wie "Value", "Small" oder "Beta" überhaupt in diesem Zusammenhang bekannt waren. Und auch die Renditen von Small Caps, Value Stocks etc. schwankten gegenüber der Gesamtmarkt-Rendite schon immer (und hinkten durchaus auch mal Dekaden hinterher). Ist also alles nichts Neues! Zu jedem Verkäufer muss es schließlich auch einen Käufer geben und die Märkte streben eben nicht stur in eine Richtung.

RTM ist jedoch weder die Ursache für die Schwankungen und auch nicht die Erklärung, sondern lediglich eine Auswirkung der sich verändernden Bewertungen, Beurteilungen und Meinungen über jedes einzelne Wertpapier sowie letztlich über den gesamten Finanzmarkt. Und dein Versuch, RTM-Effekte profitabel zu nutzen, ist nun auch nichts weiter als ein alter Hut - sell high, buy low.

Das haben schon viele vor dir so gemacht und werden auch viele nach dir so machen - und die einen haben dabei Glück (und schreiben es dann ihren "Fähigkeiten" zu), die anderen eben nicht (und glauben dann, sie hatten einfach nur "Pech").

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Smartinvestor

Junge, Junge. Mit deinen Defiziten im Logischen UND Zwischenmenschlichen möchte ich bestimmt nicht tauschen.

Dann sind wir uns ja tatsächlich mal einig - ich mit deinen nämlich auch nicht vintage.gif

 

Aber nochmal zur Sache: Wozu brauchst du für RTM-Trading denn die Faktoren? Glaubst du etwa wirklich, dass die paar Kröten (gemessen am Gesamtmarkt!!!), die derzeit in "Smart Beta"-Produkte investiert sind, wirklich deinen Braten fett machen?

Und glaubst du wirklich, das dein Geld ausschließlich smart und nicht etwa auch "Dumb Money" ist?

 

Ups & Downs gab es an den Aktienmärkten schon immer - und auch Effekte wie Reversion to the Mean -, schon lange bevor Begriffe wie "Value", "Small" oder "Beta" überhaupt in diesem Zusammenhang bekannt waren. Und auch die Renditen von Small Caps, Value Stocks etc. schwankten gegenüber der Gesamtmarkt-Rendite schon immer (und hinkten durchaus auch mal Dekaden hinterher). Ist also alles nichts Neues! Zu jedem Verkäufer muss es schließlich auch einen Käufer geben und die Märkte streben eben nicht stur in eine Richtung.

RTM ist jedoch weder die Ursache für die Schwankungen und auch nicht die Erklärung, sondern lediglich eine Auswirkung der sich verändernden Bewertungen, Beurteilungen und Meinungen über jedes einzelne Wertpapier sowie letztlich über den gesamten Finanzmarkt. Und dein Versuch, RTM-Effekte profitabel zu nutzen, ist nun auch nichts weiter als ein alter Hut - sell high, buy low.

Das haben schon viele vor dir so gemacht und werden auch viele nach dir so machen - und die einen haben dabei Glück (und schreiben es dann ihren "Fähigkeiten" zu), die anderen eben nicht (und glauben dann, sie hatten einfach nur "Pech").

Sorry, alles OT. Wenn du Handelsstrategien diskutieren willst, musst du dich schon wohl oder übel in den Handelssoftwarethread begeben. Aber das ist dann wirklich die Königsklasse und nichts für Weicheier... 00000806.gif

 

 

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moneybunny
· bearbeitet von moneybunny
Sorry, alles OT. Wenn du Handelsstrategien diskutieren willst, musst du dich schon wohl oder übel in den Handelssoftwarethread begeben. Aber das ist dann wirklich die Königsklasse und nichts für Weicheier... 00000806.gif

Nee, muss ich nicht - allerdings gebe ich zu, dass ich doch neugierig war und die beiden anderen Threads mal überflogen habe. Weniger aus inhaltlichen Gründen, sondern um dich und deinen Background besser zu verstehen.

Nun, immerhin durfte ich dabei feststellen, dass du durchaus in der Lage bist, rein sachlich und (bis auf ein paar Ausnahmen) ohne allzu viel Selbstüberhöhung und Eigenliebe zu schreiben (übrigens scheint dabei eine hohe Korrelation zwischen dem Grad aktueller Selbstverliebtheit und der Smiley/Emoji-Dichte zu existieren...)

 

Ich selbst kann mit chartbasiertem Trading (egal ob kurz- oder langfristig basiert) sowie versuchtem Market Timing nichts anfangen, da ich einfach nicht an deren Zuverlässigkeit und Profitabilität nach Kosten für Otto-Normal-Investor glaube. Natürlich gibt es da gewisse Profit-Chancen, allerdings ist das nun echt nichts Innovatives mehr und es gibt weltweit genügend institutionelle und private Investoren, die dieselben Techniken in der einen oder anderen Form nutzen. Der Mehrwert ist für mich persönlich aber nicht erkennbar - doch jedem Tierchen sein Plaisierchen. Wenn fast jeder nur passiv B&H investieren statt arbitrieren oder spekulieren würde, wären die Finanzmärkte im Dauerequilibrium ja langweilig...

 

Sicherlich wird es demnächst (wann auch immer) ein Umschwenken geben und SCs werden in ihrer Performance für einige Zeit den LCs hinterher hinken - das hält mich aber nicht davon ab, dennoch ca. 15% (eben ihr MCap-Anteil) meines riskanten Portfolios in ebensolche zu investieren. Genausowenig, wie ich wahrscheinlich auch ein paar %-Punkte in die "halbaktiven" Faktor-ETF (die iShares-Edge-ETF z.B. sind von den Kosten her wirklich vertretbar, über den Source-ETF mit 0,65% TER muss ich noch genauer nachdenken) investieren werde - vor allem aus Diversifikationsgründen und völlig losgelöst vom aktuellen Marktumfeld.

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donkey_63

Wer eine verbesserte Indexingstrategie fahren möchte, ist mit MF-Indizes eher nicht so gut bedient, weil das Thema viel zu komplex ist.

 

Diese Aussage ist viel zu pauschal, da es offensichtlich ganz viele verschiedene MF-ETFs gibt.

 

Das liegt u.a. daran, dass schon das vollständige Einfahren eines einzelnen Faktors mit einem long-only Exposure schwer möglich ist.

 

Das ungenau ausgedrückt.

Korrekt ist, dass man mit long-only nicht die ganze Prämie einfahren kann. Auch mit einem short/long wäre die vollständige Prömie aufgrund Handelskosten, etc. nicht erreichbar.

 

Was aber viel wichtiger ist, dass du dein Risiko über mehrere Risk-Faktoren diversifizierst, anstatt alle Eier in den Risk-Faktor-Korb Market-Beta zu legen.

Der gleiche Grund, warum man ja nicht nur Aktien (Risk-Faktor Market-Beta) im Portfolio hat, sondern z. B. auch Anleihen (Risk-Faktor Term).

 

 

Weiter ist zu beachten, dass die Faktorrenditen nicht konstant sind und erheblich schwanken.

Sobald es an die Kombination von mehreren Faktoren geht, muss das mitberücksichtigt werden.

Gerade das macht es Multifaktorindizes höchst komplex, sodass eine Kombination am Ende wieder in einer Standardfrage der Portfoliotheorie enden wird.

Insbesondere ist zu beachten, dass die Faktorenladungen über die Zeit in einem Portfolio schwanken werden und man daher auf regelmäßiges Rebalancing angewiesen ist.

Empirisch ist eine zeitliche Abnahme der Faktorenladung zu beobachten.

Für eine Untersuchung müssten daher mehrfach zwischen den Rebalancingzeitpunkten Faktorregressionen durchgeführt werden, um die konstant zu erzielenden Faktorladungen bestimmen zu können.

Im FTSE Paper unten sind ein paar Ergebnisse dazu verlinkt.

 

Genau, auch das Rebalancing der verschiedenen ETFs wurde hier (u. a. von mir) mehrfach erläutert.

Das ist ja der Sinn der Sache. Als Beispiel-Portfolio:

US SmallCapValue

Intl. SmallCapValue

EM Value

 

Drei ETFs zum Rebalancen.

Viel komplizierter muss es nicht sein.

 

Produkte sollten daher auf die Tatsache der Verwässerung der Faktoren untersucht werden, wie es hier weiter vorne im Thread schon durch Anfragen beim Indexsponsor geschehen ist.

Zu den Produkten ist zu sagen, dass z.B. der Source-ETF auf einem Index aufbaut, dessen Regularien mir nicht gefallen.

Rebalancing zweimal pro Monat, Benchmarkindex bekommt Caps als Randbedingungen, mehrstufige Optimierung und sehr komplexes Grundmodell sind einige Gründe.

Außerdem müsste man sich mit der Risikomodellierung von Axioma und deren Optimierungsverfahren auseinandersetzen.

 

Genau, die undurchsichtige Methode, im Gegensatz zu dem MSCI ETFs hatte ich schon erwähnt.

 

Bei weniger Aufwand kann man auch ohne explizite Faktorengeschichten eine sehr gute Indexstrategie erstellen.

 

Genau siehe oben.

 

Das schwere bleibt wie immer das Durchhalten über lange Zeiträume.

 

Soviel Übereinstimmung in einem Beitrag. Das soll uns mal jemand nachmachen. :-)

 

Ein Vergleich zu verschiedenen MF Indizes und deren Faktorgrundlage ist bei Axioma zu finden.

Bei diesen besteht allgemein die Problematik, dass sich die Faktoren von Einfaktorindizes gegenseitig aufheben.

 

Siehe meinen wirklich allerersten Beitrag im Thread. Danach brach hier die Hölle los.

Trotzdem ist die Aussage nicht ganz korrekt. Faktoren heben sich nicht unbedingt gegenseitig auf. Sie korrelieren teilweise nicht oder negativ. Hier böten sich dann Rebalancing-Möglichkeiten.

Bei der Kombination von Einfaktor-Indices geht es u. a. darum, dass doppelte Tradingkosten erzeugt werden, ohne dass sich am Gesamtinhalt etwas ändert (Besp. Value-Aktie-> Momentum, o. ä.)

 

Richtiger wäre (als Beispiel): wenn ich einen Value- und einen Growth-ETF kaufe, bleibt von der Value-Prämie nichts mehr übrig.

Sprich, in einem Total Market Index heben sich alle Faktoren auf, da jeweils long und short enthalten sind. Als Ergebnis bleibt dann Market Beta als Risk-Faktor übrig (also das Standard-WPF-Depot).

 

Dies muss durch die Portfoliokonstruktion verhindert werden. Wer dies kann, sollte sich nach einem Arbeitsplatz in der Finanzindustrie umsehen und nicht nach ETF suchen.

 

Auch das ist kein Hexenwerk. Grobes Beispiel.

 

Angenommen, mein Portfolio hat folgenden Tilt/Factor-Loads:

Small 0.8

Value 0.5

Momentum -0.1

 

Ich möchte noch positives Momentum hinzufügen, um den Tracking Error etwa zu reduzieren.

Nun könnte man z. B. MTUM (negativer Value- und Size-Faktor, Mom positiv) in geeignetem Anteil hinzufügen und käme dann vielleicht auf folgende Werte:

Small 0.3

Value 0.1

Momentum 0.1

 

Insgesamt hat das Portfolio nun positives Momentum, allerdings zum Nachteil des SmallValue-Tilts.

 

In einem guten Multifaktor-Index passiert das innerhalb desselben, z. B. wird bei einen Value-ETF der Junk aussortiert (=Quality-Faktor), womit die Qualität des ETFs verbessert wird.

Diese Methode hatte ich ebenfalls schon beschrieben.

 

Du hast aber insofern Recht, dass die Methode eine wesentliche Rolle spielt.

Die DFA-Fonds sind da den herkömmlich verfügbaren ETFs um Längen voraus.

 

 

 

Vielen Dank dafür.

 

 

Zusammengefasst: ein gutes Portfolio ist sowohl über Asset-Klassen, Regionen als auch Risk-Faktoren diversifiziert.

 

Anstatt aber dem üblichen Large-Blend ein bisschen Small beizumischen, kann man auch direkt 100% SmallValue fahren.

Durch die höhere zu erwartende Rendite kann dann der Aktien-Anteil massiv reduziert werden, ohne die Rendite im Vergleich zu einem HighBeta (=Gesamtaktienmarkt) -Portfolio zu schmälern.

Zudem wird das Tail-Risk, also die Auswirkung von s. g. Black-Swan-Events, massiv reduziert, ohne aber die positive Rendiite in gleichem Masse zu schmälern.

 

Das grösste Risiko bei einem solchen Vorgehen bleibt aber der Investor selber, da diese Portfolios einen hohen Tracking-Error zum Gesamtmarkt (z. B. S&P 500, World) haben können.

 

(Und: die zaghaften 10%-Small-"Beimischungen" die hier immer wieder in Erwägung gezogen werden, sind vor diesem Hintergrund völlig unzureichend.

Selbst der K*mmer'sche Small-Anteil von 50% (allerdings nicht in EM! Warum? Warum kein EM-Value?) machen den Kohl eher nicht fett. Und dann leider nicht einmal SmallValue, sondern Small und Value über alle Regionen. Totaler Overkill.

Solche Portfolios sind viel zu aufgeblasen. Insgesamt 10 (!) ETF im Vorschlag im "Bibel"-Buch.)

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
Sorry, alles OT. Wenn du Handelsstrategien diskutieren willst, musst du dich schon wohl oder übel in den Handelssoftwarethread begeben. Aber das ist dann wirklich die Königsklasse und nichts für Weicheier... 00000806.gif

Nee, muss ich nicht - allerdings gebe ich zu, dass ich doch neugierig war und die beiden anderen Threads mal überflogen habe. Weniger aus inhaltlichen Gründen, sondern um dich und deinen Background besser zu verstehen.

Nun, immerhin durfte ich dabei feststellen, dass du durchaus in der Lage bist, rein sachlich und (bis auf ein paar Ausnahmen) ohne allzu viel Selbstüberhöhung und Eigenliebe zu schreiben (übrigens scheint dabei eine hohe Korrelation zwischen dem Grad aktueller Selbstverliebtheit und der Smiley/Emoji-Dichte zu existieren...)

 

Ich selbst kann mit chartbasiertem Trading (egal ob kurz- oder langfristig basiert) sowie versuchtem Market Timing nichts anfangen, da ich einfach nicht an deren Zuverlässigkeit und Profitabilität nach Kosten für Otto-Normal-Investor glaube. Natürlich gibt es da gewisse Profit-Chancen, allerdings ist das nun echt nichts Innovatives mehr und es gibt weltweit genügend institutionelle und private Investoren, die dieselben Techniken in der einen oder anderen Form nutzen. Der Mehrwert ist für mich persönlich aber nicht erkennbar - doch jedem Tierchen sein Plaisierchen. Wenn fast jeder nur passiv B&H investieren statt arbitrieren oder spekulieren würde, wären die Finanzmärkte im Dauerequilibrium ja langweilig...

 

Sicherlich wird es demnächst (wann auch immer) ein Umschwenken geben und SCs werden in ihrer Performance für einige Zeit den LCs hinterher hinken - das hält mich aber nicht davon ab, dennoch ca. 15% (eben ihr MCap-Anteil) meines riskanten Portfolios in ebensolche zu investieren. Genausowenig, wie ich wahrscheinlich auch ein paar %-Punkte in die "halbaktiven" Faktor-ETF (die iShares-Edge-ETF z.B. sind von den Kosten her wirklich vertretbar, über den Source-ETF mit 0,65% TER muss ich noch genauer nachdenken) investieren werde - vor allem aus Diversifikationsgründen und völlig losgelöst vom aktuellen Marktumfeld.

Hi moneybunny,

Danke für dein nunmehr recht sachlich gewordenes Feedback, auch wenn es nach wie vor sehr OT-lastig ist.

 

Warum soll ich nicht sachlich schreiben können? Wenn du diesen Thread von Anfang an gelesen hast, wirst du feststellen, dass ich hier auch ganz sachlich gestartet habe. Dann hat donkey die Diskussion sehr schnell emotionalisiert, und ich habe mich ihrem Diskussionsstil angepasst. Dann gab es wohl einen „Zwischenfall mit einem „Clown“ der auftauchte und plötzlich mit einer längeren Textpassage wieder verschwand. Ich vermute mal Mod.-Intervention, da sie es trotz wiederholter Anspielungen nie aufgeklärt hat. Jedenfalls wurde donkey daraufhin trotz vorheriger Eskalation unvermittelt vorübergehend deutlich sachlicher, was der Diskussion sehr gut tat, und interessierte sich sogar für meine Tradingstrategie. Dann emotionalisierte sie die Diskussion wieder und ich passte mich wieder entspr. an, bis Sucher seiner Verärgerung darüber vor einer Woche Luft verschaffte. Seitdem hat donkey wieder eine sachlichere Phase eingelegt. Aber durch diese emotionale Wortführerin plus das offensichtlich auch andere Größen zur Emotionalität, wie zum Beispiel sogar Nobelpreisträger Sharpe zur „Übelkeit“ anregende Thema ist der ganze Diskussionsstil hier halt auch entsprechend emotional geprägt. Ich habe damit aus naheliegenden Gründen die geringsten Probleme, da mich die Thematik vor allem als Trader interessiert und ich die emotional dominierte Entscheidungsfindung des „Dumb Money“ aus erster Hand erfahren und verstehen will, um meine Tradingstrategie zu optimieren.

 

Bei mir vor diesem „Sachverhalt“, den ich hier wiederholt offen angesprochen habe, quasi Unfähigkeit zu Sachlichkeit zu vermuten lässt hingegen bei dir einen Mangel an Erkenntnisfähigkeit von Zusammenhängen vermuten. Dieses Defizit ist aber z.B. auch bei donkey ganz stark zu vermuten. Denn wie schon mal angesprochen hinterfragte sie meine Kompetenz hier im Zusammenhang mit meinem Beruf als Dipl.-Ing.:

3)

Zudem würde mich interessieren, was genau *dich* (als Dipl.-Ing.) befähigt, den Unterschied zwischen "etablierten" und "Mode"-ETF zu definieren. Für mich klingt das eher nach Grössenwahn.

(Das absolut Banale dabei ist, dass das mit den "etablierten" und "Mode"-ETFs ja nur eine aus der Bogle Bibel wiederholte Binsenweisheit ist, s.o., die ich zum besten gegeben hatte. An der Bezeichnung dieses banalen Sachverhalts als "Größenwahn" erkennt jeder leicht, wer die emotionale Aufladung dieser denkwürdigen Diskussion hier verursacht hat. Ich bin hier nur ein anpassungsfähiger Mitspieler, der an dieser speziellen "Dynamik" der Meinungsbildung aus bekannten Gründen interessiert ist.)

Ich habe auf diese Aufforderung dann versucht, meine entspr. Kompetenz hier erstmals möglichst realitätsnah glaubhaft darzustellen, wie ich das aus erfolgreichen Vorstellungsgesprächen kenne, worauf sie das dann mit "putzigem Geschwurbel" oder so ähnlich kommentiert hat. Seitdem taucht dieses Thema hier im Thread immer wieder auf. Da kann man als Betroffener, wenn man sich nicht allzu ernst nimmt, aus leicht nachvollziehbaren Gründen doch auch kaum ernst und sachlich bleiben, oder? Daraus dann wieder auf krankhafte „Selbstüberhöhung und Eigenliebe“ zu schließen, scheint dein Defizit bzgl. Zusammenhängen nur zu deutlich zu bestätigen, oder? Ganz freundschaftlich rate ich dir daher dringend, dich mal mit „Systemik“ vs. „Systematik“ näher zu befassen, da beides heutzutage in der immer komplexer werdenden Geschäftswelt eine der Schlüsselkompetenzen ist. Die Finanzindustrie beherrscht dieses Duo meisterlich, zu ihrem eigenen Vorteil unter Ausnutzung der Unkenntnis ihrer Kunden darüber, wie z.B. die Subprime Krise gezeigt hat und wie auch dieses Thema wieder sehr schön zeigt. Hast du „The Big Short“ schon gelesen oder geschaut? Da kannst du auch einen guten Eindruck von gleichermaßen meisterlich beherrschter „Systemik“ UND „Systematik“ bekommen.

 

Ich vermute du beziehst dich hier auf meine Futures-Handelsstrategie? Dazu ist zu sagen, dass das ein auf ein Jahr begrenzter Selbstversuch ist, der erfolgreich ist, wenn ich den 0/0 ohne realen Verlust "überstehe". Laut CME Trading-Empfehlungen kann dann noch was aus mir als Trader werden, da es im Terminmarkthandel wesentlich anspruchsvollere Handelstechniken als im "normalen" Aktienhandel mit großen Kontraktvolumina und Verlustrisiken emotional stabil zu bewältigen gilt. Vor allem die emotionale Dimension ist sehr anspruchsvoll beim von mir geübten Traden langfristiger RTM Effekte. Das will ich dabei für mich herausfinden. Diesen Selbstversuch dokumentiere ich detailliert im Handelssoftwarethread, da das enorm hilft, systematisch wissensbasiert und so wenig wie möglich zufällig emotionsgetrieben vorzugehen.

 

Also nichts da mit „raffgierig“. Wenn ich nur den entferntesten Verdacht des Vorliegens solcher Motive hätte, würde ich den Teufel tun, mich an so ein Thema zu wagen, da allgemein bekannt ist, dass Trader fast immer an ihren unbeherrschten Emotionen scheitern. Wenn dir an einer sachlichen Bewertung eines solch höchst komplexen Themas tatsächlich gelegen wäre, müsstest du dich halt schon durch den ganzen Handelssoftwarethread quälen, denn dort werden all diese Aspekte detailliert behandelt. Ohne das sind auch insb. alle Einschätzungen des Innovationsgrades reines Raten. Die meisten Diskutanten dort halten meine Handelsstrategie z.B. für „total abwegig“, „habe ich noch nie gesehen“, „ist das ernst gemeint?“, „am Tor zur Hölle“ aber fragen bei Erfolgsnachweis auch schon mal nach Beteiligungsmöglichkeiten. Auch meinen bekannt hervorragenden Broker IB/Captrader habe ich mit meinen ausgefallenen Wünschen schon wiederholt an seine Grenzen gebracht. Spricht das alles aus deiner Sicht für eine 0-8-15 Strategie? Wenn ich da nicht mehr auf der Pfanne hätte, könnte ich es auch gleich vergessen, denn Tradingerfolg ist neben Beherrschung der eigenen Emotionen hauptsächlich vom Grad der Eigenständigkeit und Originalität der Strategie abhängig, denn bekannte Ansätze macht ja jeder ohne Aussicht auf Outperformance. Ist ja auch hier mein Credo. Dein unbeholfener Bewertungsversuch weist leider auch wieder auf entspr. Defizite hin, s.o.

 

Btw., im Handelssoftwarethread hat mal ein ähnlich emotionaler Diskutant wie donkey names „civis“ mitgewirkt. Der hat dann nicht allzu lange im WPF "überlebt". Bin gespannt wie lange es donkey schafft. Ist allerdings schade um civis. Seine Gedanken waren zwar auch recht „ungeordnet“, aber er war sehr originell und kreativ (der einmalige Name meiner Tradingstrategie „am Tor zur Hölle“ stammt z.B. von ihm), und er hat mir ein sehr wertschätzendes Beteiligungsangebot gemacht, nachdem er meine Strategie zu erahnen begann. Gerade als wir dann begannen, miteinander "warm" zu werden, nachdem wir unsere ganz unterschiedlichen aber sich sehr gut ergänzenden Backgrounds ausgelotet hatten, ist er leider von der Bildfläche verschwunden, aus welchen Gründen auch immer....

 

Bis auf die „paar %Punkte“ ist dein Vorgehen ein absolut vernünftiges, SC gemäß MCap. und Bogle zu allokieren. Das hat aber nun wieder rein gar nichts mit dem hier diskutierten Thema zu tun, das Faktor- oder MF-ETFs als einen Hauptbestandteil eines Depots behandelt. Was schließlich deine geplanten MF-Anteile betrifft, so kannst du die gleich ganz vergessen, denn Anteile unter 5% sind laut Swensen irrelevant für das Anlageergebnis. Also diese 5% lieber gleichmäßig auf die restlichen MCap- oder BIP-gewichteten Anteile verteilen, und du kannst ganz beruhigt sein, nichts zu versäumen, was die Finanzwelt aktuell für ehrenwerte passive Anleger bereithält. Für alles, was darüber hinaus geht, braucht man besondere Voraussetzungen, die dir m.E. bislang noch abgehen. Wenn du mehr erreichen willst, stehen dir mein Depotbesprechungsthread und der Handelssoftwarethread mit meinen Anleitungen zum entspr. Kompetenzaufbau frei zur Verfügung.

 

Viele Grüße vom

 

Scharlatan Smartinvestor

- Dipl.-Ing - Germanistik-Student -

 

p.s.: Deine Einschätzung mit dem "Dauerequilibrium" bestätigt auch wieder eine völlige Unfâhigkeit für das Denken in Zusammenhängen: In einem Markt, der nur Buy & Hold Anleger enthält, würde sich nicht im "Dauerequilibrium" befinden sondern in dessen genauen Gegenteil. Wenn du marky's Beiträge nicht nur gelesen sondern auch verstanden hättest, wäre dir solch ein fataler Trugschluss nicht unterlaufen.

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Wer eine verbesserte Indexingstrategie fahren möchte, ist mit MF-Indizes eher nicht so gut bedient, weil das Thema viel zu komplex ist.

Das liegt u.a. daran, dass schon das vollständige Einfahren eines einzelnen Faktors mit einem long-only Exposure schwer möglich ist.

Weiter ist zu beachten, dass die Faktorrenditen nicht konstant sind und erheblich schwanken.

Sobald es an die Kombination von mehreren Faktoren geht, muss das mitberücksichtigt werden.

Gerade das macht es Multifaktorindizes höchst komplex, sodass eine Kombination am Ende wieder in einer Standardfrage der Portfoliotheorie enden wird.

Insbesondere ist zu beachten, dass die Faktorenladungen über die Zeit in einem Portfolio schwanken werden und man daher auf regelmäßiges Rebalancing angewiesen ist.

Empirisch ist eine zeitliche Abnahme der Faktorenladung zu beobachten.

Für eine Untersuchung müssten daher mehrfach zwischen den Rebalancingzeitpunkten Faktorregressionen durchgeführt werden, um die konstant zu erzielenden Faktorladungen bestimmen zu können.

Im FTSE Paper unten sind ein paar Ergebnisse dazu verlinkt.

 

Produkte sollten daher auf die Tatsache der Verwässerung der Faktoren untersucht werden, wie es hier weiter vorne im Thread schon durch Anfragen beim Indexsponsor geschehen ist.

Zu den Produkten ist zu sagen, dass z.B. der Source-ETF auf einem Index aufbaut, dessen Regularien mir nicht gefallen.

Rebalancing zweimal pro Monat, Benchmarkindex bekommt Caps als Randbedingungen, mehrstufige Optimierung und sehr komplexes Grundmodell sind einige Gründe.

Außerdem müsste man sich mit der Risikomodellierung von Axioma und deren Optimierungsverfahren auseinandersetzen.

Bei weniger Aufwand kann man auch ohne explizite Faktorengeschichten eine sehr gute Indexstrategie erstellen.

Das schwere bleibt wie immer das Durchhalten über lange Zeiträume.

 

Ein Vergleich zu verschiedenen MF Indizes und deren Faktorgrundlage ist bei Axioma zu finden.

Bei diesen besteht allgemein die Problematik, dass sich die Faktoren von Einfaktorindizes gegenseitig aufheben.

Dies muss durch die Portfoliokonstruktion verhindert werden. Wer dies kann, sollte sich nach einem Arbeitsplatz in der Finanzindustrie umsehen und nicht nach ETF suchen.

 

Ein bisschen Literatur dazu:

Source ETF Index Methodology

S&P Multifactor Indizes Paper

Axioma Multifactor Paper

FTSE Paper

EDHEC Paper

EDHEC Working Paper

Das sind erfreulich klare Worte, die grundlegendes Verständnis dieser Thematik zeigen. Bravo! Wenn man das Erfolgs-Prinzip KISS (Keep It Simple Stupid) kennt, stehen einem die Haare zu Berge, was dem „unbedarften Anleger“ hier mit sogenannten „MF-ETFs“ untergejubelt werden soll. Genau derselbe betrügerische Umgang der raffgierigen Finanzindustrie mit Komplexität war die Hauptursache für das in letzter Minute verhinderte Meltdown des gesamten Finanzsystems bei der letzten globalen Finanzkrise: scheinbar hochintelligente Finanzexperten erpressten AAA-Bewertungen von „unbedarften Rating-Agenturen“ für ihre hochkomplexen Subprime-Anleihen und jubelten diese dann noch „unbedarfteren Anlegern“ unter. Bei diesem „MF ETF“ Scam sind solche Auswirkungen wahrscheinlich nicht zu befürchten, aber wenn man die dahinterliegenden Vermarktungs-Muster einmal verinnerlicht hat, kann man sie eigentich bei diesem Thema kaum noch übersehen, oder?

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donkey_63

Wer eine verbesserte Indexingstrategie fahren möchte, ist mit MF-Indizes eher nicht so gut bedient, weil das Thema viel zu komplex ist.

Das liegt u.a. daran, dass schon das vollständige Einfahren eines einzelnen Faktors mit einem long-only Exposure schwer möglich ist.

Weiter ist zu beachten, dass die Faktorrenditen nicht konstant sind und erheblich schwanken.

Sobald es an die Kombination von mehreren Faktoren geht, muss das mitberücksichtigt werden.

Gerade das macht es Multifaktorindizes höchst komplex, sodass eine Kombination am Ende wieder in einer Standardfrage der Portfoliotheorie enden wird.

Insbesondere ist zu beachten, dass die Faktorenladungen über die Zeit in einem Portfolio schwanken werden und man daher auf regelmäßiges Rebalancing angewiesen ist.

Empirisch ist eine zeitliche Abnahme der Faktorenladung zu beobachten.

Für eine Untersuchung müssten daher mehrfach zwischen den Rebalancingzeitpunkten Faktorregressionen durchgeführt werden, um die konstant zu erzielenden Faktorladungen bestimmen zu können.

Im FTSE Paper unten sind ein paar Ergebnisse dazu verlinkt.

 

Produkte sollten daher auf die Tatsache der Verwässerung der Faktoren untersucht werden, wie es hier weiter vorne im Thread schon durch Anfragen beim Indexsponsor geschehen ist.

Zu den Produkten ist zu sagen, dass z.B. der Source-ETF auf einem Index aufbaut, dessen Regularien mir nicht gefallen.

Rebalancing zweimal pro Monat, Benchmarkindex bekommt Caps als Randbedingungen, mehrstufige Optimierung und sehr komplexes Grundmodell sind einige Gründe.

Außerdem müsste man sich mit der Risikomodellierung von Axioma und deren Optimierungsverfahren auseinandersetzen.

Bei weniger Aufwand kann man auch ohne explizite Faktorengeschichten eine sehr gute Indexstrategie erstellen.

Das schwere bleibt wie immer das Durchhalten über lange Zeiträume.

 

Ein Vergleich zu verschiedenen MF Indizes und deren Faktorgrundlage ist bei Axioma zu finden.

Bei diesen besteht allgemein die Problematik, dass sich die Faktoren von Einfaktorindizes gegenseitig aufheben.

Dies muss durch die Portfoliokonstruktion verhindert werden. Wer dies kann, sollte sich nach einem Arbeitsplatz in der Finanzindustrie umsehen und nicht nach ETF suchen.

 

Ein bisschen Literatur dazu:

Source ETF Index Methodology

S&P Multifactor Indizes Paper

Axioma Multifactor Paper

FTSE Paper

EDHEC Paper

EDHEC Working Paper

Das sind erfreulich klare Worte, die grundlegendes Verständnis dieser Thematik zeigen. Bravo! Wenn man das Erfolgs-Prinzip KISS (Keep It Simple Stupid) kennt, stehen einem die Haare zu Berge, was dem „unbedarften Anleger“ hier mit sogenannten „MF-ETFs“ untergejubelt werden soll. Genau derselbe betrügerische Umgang der raffgierigen Finanzindustrie mit Komplexität war die Hauptursache für das in letzter Minute verhinderte Meltdown des gesamten Finanzsystems bei der letzten globalen Finanzkrise: scheinbar hochintelligente Finanzexperten erpressten AAA-Bewertungen von „unbedarften Rating-Agenturen“ für ihre hochkomplexen Subprime-Anleihen und jubelten diese dann noch „unbedarfteren Anlegern“ unter. Bei diesem „MF ETF“ Scam sind solche Auswirkungen wahrscheinlich nicht zu befürchten, aber wenn man die dahinterliegenden Muster einmal verinnerlicht hat, kann man sie eigentich bei diesem Thema kaum noch übersehen, oder?

 

 

Bin ich der einzige der merkt, dass Smarty hier wieder wohlwollend lobt, als wenn er die Thematik verstanden hätte, und somit das Thema mentorhaft versucht zu vereinnahmen?

Und dann im nächsten Satz IRR-Zinses Aussage völlig ins Gegenteil verdreht?

 

Wenn mein Vorschlag "dumb money" wäre, hätte er jeden einzelnen Punkt widerlegen können. Kann er aber nicht.

 

Dieses Muster zieht sich durch die ganze Diskussion: Aussage per Zustimmung vereinnahmen, ins Gegenteil verkehren, auf das Thema konkret gar nicht eingehen, sondern sich den nächsten "Gesprächspartner" herauspicken.

 

Also bitte, don't feed the troll.

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Stoxx

Der Markt war und ist immer zuerst da. Erst im Anschluss kommen die diversen Strategien, die auf den Ergebnissen der Marktvergangenheit beruhen. Zukünftige, zuverlässige Prognosen sind nicht möglich.

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marky2k
· bearbeitet von marky2k

Der Markt war und ist immer zuerst da. Erst im Anschluss kommen die diversen Strategien, die auf den Ergebnissen der Marktvergangenheit beruhen. Zukünftige, zuverlässige Prognosen sind nicht möglich.

 

Das ist ein Totschlag-Argument. Warum investieren wir denn in Aktien? Eben weil die im letzten Jahrhundert einen Boom und ein gutes Rendite/Risiko Verhältnis hatten. Implizit investieren wir alle in Aktien, weil wir prognostizieren, dass das in der Zukunft genauso sein wird. Und weil wir gewillt sind, das Risiko einzugehen.

 

Rein logisch sehe ich da jetzt nicht den Unterschied, wenn man Aktien mit "Value-Faktor" austauscht, zum Beispiel.

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kafkaesk93
· bearbeitet von kafkaesk93

Das sind erfreulich klare Worte, die grundlegendes Verständnis dieser Thematik zeigen. Bravo! Wenn man das Erfolgs-Prinzip KISS (Keep It Simple Stupid) kennt, stehen einem die Haare zu Berge, was dem „unbedarften Anleger“ hier mit sogenannten „MF-ETFs“ untergejubelt werden soll. Genau derselbe betrügerische Umgang der raffgierigen Finanzindustrie mit Komplexität war die Hauptursache für das in letzter Minute verhinderte Meltdown des gesamten Finanzsystems bei der letzten globalen Finanzkrise: scheinbar hochintelligente Finanzexperten erpressten AAA-Bewertungen von „unbedarften Rating-Agenturen“ für ihre hochkomplexen Subprime-Anleihen und jubelten diese dann noch „unbedarfteren Anlegern“ unter. Bei diesem „MF ETF“ Scam sind solche Auswirkungen wahrscheinlich nicht zu befürchten, aber wenn man die dahinterliegenden Muster einmal verinnerlicht hat, kann man sie eigentich bei diesem Thema kaum noch übersehen, oder?

 

NEIN!

 

MF-ETFs vs CDOs/MBS/ABS/CDS = Äpfel vs Birnen :rolleyes:

 

 

Bin ich der einzige der merkt, dass Smarty hier wieder wohlwollend lobt, als wenn er die Thematik verstanden hätte, und somit das Thema mentorhaft versucht zu vereinnahmen?

 

 

Nein, seine Genialität* und sein vorbildlicher*, zurückhaltender* Diskussionsstil ist schon (zwangsläufig) dem einen oder anderen aufgefallen. :-*

 

*Achtung Ironie!!!

 

Gruß kafkaesk93

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Stoxx

Das ist ein Totschlag-Argument. Warum investieren wir denn in Aktien? Eben weil die im letzten Jahrhundert einen Boom und ein gutes Rendite/Risiko Verhältnis hatten. Implizit investieren wir alle in Aktien, weil wir prognostizieren, dass das in der Zukunft genauso sein wird. Und weil wir gewillt sind, das Risiko einzugehen.

 

Rein logisch sehe ich da jetzt nicht den Unterschied, wenn man Aktien mit "Value-Faktor" austauscht, zum Beispiel.

(Langfristig) investieren aber nicht spekulieren (auf bspw. Turnaround-Wetten). Und Value funktoniert auch nicht in jeder Marktphase. Schau' Dir mal folgende Tabelle an: #116.

Auf 10 Jahre liefert 'World Quality' gerade mal 3,33 % p. a. Mehrrendite. Das ist mager. Zieht man zusätzlich noch die höhere TER auf 10-Jahressicht ab (Bspw. MSCI World Core mit 0,09% zu 0,25% bei MSCI World Quality) wird der Mehrwert bei unter 3% p. a. liegen.

 

Warren Buffett schrieb' einmal, würde er heute Geld anlegen, dann in einen kostengünstigen S&P-500 ETF. Ganz so abwägig ist das nicht.

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marky2k

Klar funktioniert Value nicht in jeder Marktphase. Aktien ja auch nicht. Momentum auch nicht. Bei den MSCI Indices stellt sich dann wieder die Frage, inwiefern sie das abbilden, was man eigentlich im Sinn hat.

 

Und noch ein Gedankenanstoß, den ich auch schonmal hier irgendwo im Thread geschrieben hatte:

 

Der Markt war und ist immer zuerst da. Erst im Anschluss kommen die diversen Strategien, die auf den Ergebnissen der Marktvergangenheit beruhen. Zukünftige, zuverlässige Prognosen sind nicht möglich.

 

Was wenn ich sage, dass 'passiv Investieren' eine dieser Strategien ist, die offensichtlich auf den Ergebnissen der Marktvergangenheit beruhen? Wir investieren nicht in aktive Fonds, weil die Vergangenheit gerade gezeigt hat, dass das nicht profitabel für uns ist. Indem wir also passiv investieren, machen wir dann genau so eine Prognose-- implizit nehmen wir an, dass passiv Investieren auch in der Zukunft erfolgreich sein wird.

 

Das muss nicht so sein! Und ich halte es auch nicht für unmöglich, dass aktive Fonds in der Zukunft wieder besser abschneiden im Schnitt. Denn je mehr Kapital aus aktiven Fonds abgezogen wird und passiv investiert wird, desto weniger Geld jagt die Möglichkeiten und die Profite für die, die es tun, könnten höher sein. Mit anderen Worten: vergangenene Underperformance impliziert nicht zukünftige Underperformance, wenn es abnehmende Skalenerträge in der Finanzindustrie gibt (je größer sie ist, desto schwerer ist es für den einzelnen einen Profit zu machen).

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donkey_63

Das ist ein Totschlag-Argument. Warum investieren wir denn in Aktien? Eben weil die im letzten Jahrhundert einen Boom und ein gutes Rendite/Risiko Verhältnis hatten. Implizit investieren wir alle in Aktien, weil wir prognostizieren, dass das in der Zukunft genauso sein wird. Und weil wir gewillt sind, das Risiko einzugehen.

 

Rein logisch sehe ich da jetzt nicht den Unterschied, wenn man Aktien mit "Value-Faktor" austauscht, zum Beispiel.

(Langfristig) investieren aber nicht spekulieren (auf bspw. Turnaround-Wetten). Und Value funktoniert auch nicht in jeder Marktphase. Schau' Dir mal folgende Tabelle an: #116.

Auf 10 Jahre liefert 'World Quality' gerade mal 3,33 % p. a. Mehrrendite. Das ist mager. Zieht man zusätzlich noch die höhere TER auf 10-Jahressicht ab (Bspw. MSCI World Core mit 0,09% zu 0,25% bei MSCI World Quality) wird der Mehrwert bei unter 3% p. a. liegen.

 

a)

Ja, dass die Risk-Faktoren nicht alle gleichzeitig auftreten und teilweise über viel Jahre nicht ist unbestritten und wurde schon mehrmals erwähnt.

Genau deshalb sind es ja Risk-Faktoren. Das Investment in diese stellt ein Risiko dar, von dem sich die Investoren eine Risiko-Prämie erhoffen.

 

b)

Also wenn 3% p. a. Mehr-Rendite wenig für dich ist, weiss ich auch nicht.

Was erwartest du denn an Rendite von deinem Investment, wenn man fragen darf?

 

Und nochmal: es geht nicht nur um eine höhere Rendite, sondern um Diversifikation über unterschiedlich Risiko-Faktoren. Nicht nur in einen namens Market Beta.

Hab ich doch ein paar Beiträge vorher erläutert.

 

 

 

Warren Buffett schrieb' einmal, würde er heute Geld anlegen, dann in einen kostengünstigen S&P-500 ETF. Ganz so abwägig ist das nicht.

 

Er empfiehlt den S&P für den durchschnittlichen Anleger. Natürlich ist das nicht abwegig.

Rate mal, in welchem Index die meisten seiner Unternehmen vertreten sind. (Wohl eher nicht um Russel 2000, sag ich jetzt mal.)

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Sucher

Um mal wieder zum Thema Bogle zu kommen (das letzte von Smartinvestors noch nicht widerlegten Argumenten, abgesehen von der charttechnisch-motivierten MR-Vermutung, die logisch nicht zu widerlegen ist):

 

Folgendes Interview ist zur Abwechslung mal ein aktueller (Oktober 2016) Nachweis von Bogles Kritik. Ich fasse mal zusammen:

 

I said in the first annual report and the second annual report, I am reading it further, don't buy one because you think it's going to do better than the other. You will always be wrong. Nobody knows whether value or growth will win over the long run, but they will go back and forth each year and my projection assumes that in the long run they will be identical, okay?

 

Bogle nahm vor 25 Jahren einen Mean Reversion-Zyklus zwischen Value und Growth an und sah damals (außer steuerlichen Gründen) keine Vorteile gegenüber einem Marktportfolio.

 

 

So, the end of [...] 25 years [...] and both funds had given a 9% return. I said they'd be the same and they were the same. [...]And aye, there's the rub. And that is the investors in both funds did about half as well whether you are in the balanced (ich denke er meint hier value) fund or the growth fund because the money comes into the one when it looks good and goes out into the other one when it looks bad.

Beide Fonds haben nach 19?/25 Jahren 9% p.a. erreicht. Die Investoren in diese Fonds haben jedoch nur die Hälfte dieser 9% erzielt, die beide Fonds pro Jahr gemacht haben. Sowohl im Value?- als auch im Growth-Fond. Das lag daran, dass die Investoren zwischen den beiden Fonds mit Market Timing-Ideen hin und her geschwankt sind.

 

And so, what's going on from then forward has been a whole mirage of ill-thought out and well-thought out funds, but the people have tried it and the best-known examples are Rob Arnott's fund and Jeremy Siegel's fund when based on fundamental earnings, dividends and things of that nature, book values, for Rob and for Jeremy, totally weighted by dividends they pay.

[...]

So the result is that after 10 years the returns of all three funds are virtually identical. In Rob's case, it's a little bit better with higher volatility and therefore, a lower Sharpe Ratio and the S&P 500 risk-adjusted return ratio and for Jeremy's just the opposite, a slightly lower return and a slightly lower volatility, and therefore, the same Sharpe Ratio, risk-adjusted return ratio below that of the S&P 500.

 

 

Hier geht es zwar nicht um Vanguard-, aber trotzdem um Faktor-Investments: WisdomTrees Jeremy Siegel (Dividenden) und Robb Arnott (Dividenden, Value) verglichen mit einem S&P500-Marktfonds. Alle drei sind nach 10 Jahren fast identisch gelaufen, der S&P500 hatte dennoch die beste Sharpe Ratio.

 

 

So we are looking at 19 years cumulatively and nothing has been proven. So my argument was from the beginning was it may work, but I will tell you what I know works. If you're trying to get your share of the market return, get it by owning the market.

Schlusswort: Bogle sieht die Erfahrungen der Vergangenheit und kommt zu dem Schluss, dass ein Faktor-Investment funktionieren kann, aber nicht muss. Überzeugt ist er nur vom Marktportfolio.

Was kann man dazu ergänzen?

- Er sieht ganz offensichtlich MR-Zyklen von wenigen Jahren bei Growth und Value. Das widerspricht sich mit der überlegenen MF-Performance seit 1998 (immerhin 20 Jahre).

- Seine Begründungen für zukünftige Investments und gegen Faktoren holt er sich ebenso aus der Vergangenheit.

- Auf intuitive/fundamentale Argumente geht er, zumindest in der Kernbotschaft, nicht ein.

- Auf das Fama/French-Modell und seine Nachfolger geht er, zumindest in der Kernbotschaft, nicht ein.

Fazit für mich aus diesem Interview:

- Für mich ist sind Bogles Argumente nicht überzeugend, da alle neueren wissenschaftlichen Veröffentlichungen das anders sehen. Mit Sharpe und Bogle sind vor allem alte Experten gegen den Faktor-Trend, die nicht mehr wirklich aktiv arbeiten.

- Sollte jemand Bogles Rat folgen, macht er sicherlich auch nichts "falsch".

 

-----

 

Falls noch Interesse zur MF-Diskussion im Zusammenhang mit einem Portfolio besteht, an anderer Stelle habe ich mal mein im Aufbau befindliches Portfolio zur Debatte gestellt.

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IRRer-Zins

Genau, auch das Rebalancing der verschiedenen ETFs wurde hier (u. a. von mir) mehrfach erläutert.

Das ist ja der Sinn der Sache. Als Beispiel-Portfolio:

US SmallCapValue

Intl. SmallCapValue

EM Value

 

Drei ETFs zum Rebalancen.

Viel komplizierter muss es nicht sein.

Das Beispiel mit dem Small Value Tilt hängt sich an die Forschungsergebnisse von Arnott und anderen. Einfach und ausreichend, wenn das zusätzliche Faktorrisiko getragen und durchgehalten werden kann.

Angenommen, mein Portfolio hat folgenden Tilt/Factor-Loads:

Small 0.8

Value 0.5

Momentum -0.1

 

Ich möchte noch positives Momentum hinzufügen, um den Tracking Error etwa zu reduzieren.

Nun könnte man z. B. MTUM (negativer Value- und Size-Faktor, Mom positiv) in geeignetem Anteil hinzufügen und käme dann vielleicht auf folgende Werte:

Small 0.3

Value 0.1

Momentum 0.1

 

Insgesamt hat das Portfolio nun positives Momentum, allerdings zum Nachteil des SmallValue-Tilts.

Bei diesen besteht allgemein die Problematik, dass sich die Faktoren von Einfaktorindizes gegenseitig aufheben.

Genau das habe ich mit gegenseitigem Aufheben gemeint.

Eine Kombination zu erstellen, bei denen alle empirischen Faktoren möglichst hoch und konstant vorhanden sind.

Das Beispiel ist mathematisch eher wackelig, da n=2 und auf eine hohe Varianzaufklärung durch die Regressionen gesetzt wird neben zeitkonstanten Faktorladungen.

Da die Regressionen ein hohes Bestimmtheitsmaß haben, geht es hier ganz gut auf. Implizit wird z.B. auch ein Rebalancing bei jedem Datenpunkt unterstellt, das bereinigt werden müsste.

 

Ein anderer Weg des Faktorinvestings ist bei EDHEC Indizes beschrieben und wird häufig in ähnlicher Weise umgesetzt.

Dabei werden nicht die Faktoren selbst gesucht, sondern verschiedene Portfoliokonstruktionsgrundsätze verwendet und gleichgewichtet investiert; z.B. Equal Weight, MVO mit historischer Kovarianzmatrixabschätzung, Fundamentale Indexbildung, ...

EDHEC schiebt noch die Faktorebene, die Optionen in der Aktienauswahlebene und Capmöglichkeiten dazwischen, aber es funktioniert nach Lussier (in Successful Investing is a process) auch ohne diese.

Die daraus zu erwartende Outperformance kann durch Faktorladungen erklärt werden.

 

Die Probleme für individuelle Investoren sind die hohen Turnover, welche mit Kosten und Besteuerung verbunden sind. Daher sind die Fondslösungen interessant.

z.B. EDHEC versucht bei ihren Indizes Turnover von 30% p.a. nicht zu überschreiten, was die Mehrrendite bei einer individuellen Umsetzung mit Bestandsdepots stark schmälern wird.

Bei Depots in der Aufbauphase ist eine Umsetzung effizienter machbar.

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Um mal wieder zum Thema Bogle zu kommen (das letzte von Smartinvestors noch nicht widerlegten Argumenten, abgesehen von der charttechnisch-motivierten MR-Vermutung, die logisch nicht zu widerlegen ist):

 

Folgendes Interview ist zur Abwechslung mal ein aktueller (Oktober 2016) Nachweis von Bogles Kritik. Ich fasse mal zusammen:

 

I said in the first annual report and the second annual report, I am reading it further, don't buy one because you think it's going to do better than the other. You will always be wrong. Nobody knows whether value or growth will win over the long run, but they will go back and forth each year and my projection assumes that in the long run they will be identical, okay?

 

Bogle nahm vor 25 Jahren einen Mean Reversion-Zyklus zwischen Value und Growth an und sah damals (außer steuerlichen Gründen) keine Vorteile gegenüber einem Marktportfolio.

 

 

So, the end of [...] 25 years [...] and both funds had given a 9% return. I said they'd be the same and they were the same. [...]And aye, there's the rub. And that is the investors in both funds did about half as well whether you are in the balanced (ich denke er meint hier value) fund or the growth fund because the money comes into the one when it looks good and goes out into the other one when it looks bad.

 

Beide Fonds haben nach 19?/25 Jahren 9% p.a. erreicht. Die Investoren in diese Fonds haben jedoch nur die Hälfte dieser 9% erzielt, die beide Fonds pro Jahr gemacht haben. Sowohl im Value?- als auch im Growth-Fond. Das lag daran, dass die Investoren zwischen den beiden Fonds mit Market Timing-Ideen hin und her geschwankt sind.

 

And so, what's going on from then forward has been a whole mirage of ill-thought out and well-thought out funds, but the people have tried it and the best-known examples are Rob Arnott's fund and Jeremy Siegel's fund when based on fundamental earnings, dividends and things of that nature, book values, for Rob and for Jeremy, totally weighted by dividends they pay.

[...]

So the result is that after 10 years the returns of all three funds are virtually identical. In Rob's case, it's a little bit better with higher volatility and therefore, a lower Sharpe Ratio and the S&P 500 risk-adjusted return ratio and for Jeremy's just the opposite, a slightly lower return and a slightly lower volatility, and therefore, the same Sharpe Ratio, risk-adjusted return ratio below that of the S&P 500.

 

 

Hier geht es zwar nicht um Vanguard-, aber trotzdem um Faktor-Investments: WisdomTrees Jeremy Siegel (Dividenden) und Robb Arnott (Dividenden, Value) verglichen mit einem S&P500-Marktfonds. Alle drei sind nach 10 Jahren fast identisch gelaufen, der S&P500 hatte dennoch die beste Sharpe Ratio.

 

 

So we are looking at 19 years cumulatively and nothing has been proven. So my argument was from the beginning was it may work, but I will tell you what I know works. If you're trying to get your share of the market return, get it by owning the market.

 

Schlusswort: Bogle sieht die Erfahrungen der Vergangenheit und kommt zu dem Schluss, dass ein Faktor-Investment funktionieren kann, aber nicht muss. Überzeugt ist er nur vom Marktportfolio.

 

 

Was kann man dazu ergänzen?

- Er sieht ganz offensichtlich MR-Zyklen von wenigen Jahren bei Growth und Value. Das widerspricht sich mit der überlegenen MF-Performance seit 1998 (immerhin 20 Jahre).

- Seine Begründungen für zukünftige Investments und gegen Faktoren holt er sich ebenso aus der Vergangenheit.

- Auf intuitive/fundamentale Argumente geht er, zumindest in der Kernbotschaft, nicht ein.

- Auf das Fama/French-Modell und seine Nachfolger geht er, zumindest in der Kernbotschaft, nicht ein.

 

Fazit für mich aus diesem Interview:

- Für mich ist sind Bogles Argumente nicht überzeugend, da alle neueren wissenschaftlichen Veröffentlichungen das anders sehen. Mit Sharpe und Bogle sind vor allem alte Experten gegen den Faktor-Trend, die nicht mehr wirklich aktiv arbeiten.

- Sollte jemand Bogles Rat folgen, macht er sicherlich auch nichts "falsch".

 

-----

 

Falls noch Interesse zur MF-Diskussion im Zusammenhang mit einem Portfolio besteht, an anderer Stelle habe ich mal mein im Aufbau befindliches Portfolio zur Debatte gestellt.

vielen Dank, dass du als erster überhaupt in diesem Thread auf den m.E. ausgewiesensten Kritiker des Factor Investing Bogle eingehst. Ich verstehe ihn so: vorhandene wissenschaftliche Untersuchungen sind hier völlig irrelevant, da die MF-ETFs in der vorliegenden Form nie wiss. untersucht wurden, da durch die massenhafte Verbreitung der untersuchten zugrundeliegenden Effekte durch ETFs eine völlig neue nie wiss. untersuchte Situation vorliegt und da diese unpassende und veraltete Wissensbasis auch noch weitere mind 30 Jahre Bestand haben müsste, um die durchschnittliche Wirkdauer d.h. Zykluszeit des hier bei MF ETFs dominierenden Size-Effekts bzw. ein aktuelles Anlageleben lang abzudecken. Schon die letzte Anforderung ist absolut illusorisch in anbetracht der Änderungsdynamik aktueller Finanzmärkte, z.B. 2 Jahrhundertkrisen im Abstand von 6 Jahren (2002, 2008) oder Innovationsdynamik global umwälzender Erfindungen in der IT, Energietechnik, ...

 

Wenn Entwicklungsingenieure in der Produktentwicklung mit einem derartigen Neuheitsgrad (neue unbekannte Produktausprägung (hier: long-only MF statt long/short single Factor) plus neue Applikation (hier: ETF-Massenmarkt statt Anwendung durch institutionelle Investoren)) die auf jahrzehnte geplante Großserie starteten, würden sie eine fristlose Kündigung wegen schwerster Sabotage riskieren, wenn sie dafür nur bereits verfügbares Wissen aus der vorherigen Produktgeneration aus einer anderen Applikation einfach übertragen würden, auch wenn alles wohldurchdacht und logisch erscheint. Vor einer Markteinführung muss in dem Fall zwingend eine umfassende Grundlagenentwicklung genau für alle Neuheitsgrade durchgeführt werden, um alle "Nebenwirkungen" abzuchecken und die neue Produktausprägung umfassend in der neuen Applikation zu verifizieren und zu validieren.

 

Bei diesen MF ETFs liegt nicht nur nichts dergleichen für die jetzige Zeit vor, wobei man fest davon ausgehen muss, dass die weitere massenhafte Verbreitung der Faktor-Effekte durch ETFs das Marktverhalten schon ganz wesentlich ggü. demjenigen zur Zeit der verfügbaren wiss. Untersuchungen von ganz anderen Produktausprägungen verändert hat und noch viel mehr und schneller verändern wird. Nein, man muss sich sogar noch darauf verlassen, dass diese wiss. Untersuchungen aus der Vergangenheit sogar noch mind. 30 Jahre in die Zukunft extrapoliert gelten.

 

Ingenieurmäßig gesprochen ist das in etwa so, als ob man auf Basis eines ersten völlig unerprobten Prototypen für eine neue Marketing-getriebene Produktausprägung (z.B. moderne elektrohydraulische (= long-only MF ETF) statt rein hydraulische Bremse (= institut. long/short single Faktor Fonds), der aus Ideenskizzen zusammengenagelt wurde, die Großserie für eine neue Applikation (PKW statt NKW = ETF Massenmarkt statt institut. Investoren) startet, die dann mind. 30 Jahre laufen soll. Das würde als schwerste Sabotage eingestuft und zu fristloser Entlassung führen, wenn es jemand versuchen sollte. Aber das würde sowieso schon am ersten Quality Gate auffliegen und abgebrochen, und der verantw. Projektleiter sofort wegen völliger Unprofessionalität abgelöst.

 

In der Produktentwicklung wäre ein derartiges Vorgehen schlichtweg eine Lachplatte. Aber mit MF-ETFs wird dem "unbedarften Anleger" genau solch ein völlig unerprobtes Erzeugnis in neuer Anwendung angedreht, und dieser muss sich dann während der 30 Jahre währenden Size-Zyklusszeit darauf verlassen, dass die dann 40 - 50 Jahre alten wiss. Untersuchungen noch Bestand haben. Sicher ausschließen, dass das klappt, kann natürlich niemand, genau wie man auch einen 6er in Lotto nie ausschließen kann. Aber die Wahrscheinlichkeit dazu ist so dermaßen klein, dass das ganze Unterfangen illusorisch erscheint. Was soll also die Diskussion der bei erhofftem Eintreten der Vorteile (d.h. reduzierte Vola bei mind. gleichgroßer Performance) in 30 Jahren dann 40 - 50 Jahre alten wiss, Untersuchungen? Das Ganze ist doch wieder ein schönes Beispiel für "precisely wrong" (= angebl. wissenschaftlich abgesichertes Factor Investing) statt "roughly right" (intuitive Einschätzung von Bogle)..

 

Meine Schätzung ist: Nach spätestens 10 Jahren der demnächst hier unstrittig anstehenden Underperformancephase wird der Schwundgradient sein Maximum erreichen und nach 15 Jahren Underperformance werden dann die letzten MF-ETFs aufgelöst, just kurz vor Beginn der nä. Outperformance-Phase. Diese muss dann aber auch wieder 15 Jahre anhalten und durchgehalten werden, damit die kumulierte Underperformance der ersten 15 Jahre wieder reingeholt würde. Aber das wird mangels verfügbarer MF ETFs wahrscheinlich gar nicht mehr stattfinden können (MF ETF Mode lange vorbei). So verstehe ich als simpler Dipl-Ing. Bogle, wenn er von dieser vorübergehenden Faktor-Mode stark abrät. Ist das nicht nachvollziehbar? Ich meine, welcher Anleger hält 30 Jahre durch, um eine Underperformance auszusitzen und dann zumindest wieder mit dem gesamten Markt nur gleichzuziehen, geschweige denn eine minimale Outperformance zu erzielen? Eventuelle Vorteile durch Diversifikation in andere Risikofaktoren sind dem mit diesen MF ETFs angestrebten Massenmarkt (vgl. werbemäßige Bezeichnung "Edge") sowieso nicht klar.

 

Lange Rede kurzer Sinn:

  • Für mich steht außer Frage, dass die vorliegende Bewertungsaufgabe pro/contra MF ETF als Basisinvest, das für die Wirksamkeit seiner spezifichen Vorteile (verbesserte Diversifikation/niedrigere Volatilität des Gesamtdepots ohne Risikoprämie) ca. 30 Jahre benötigt, nie und nimmer auf Basis von aktuellen aber immerhin 5-10 Jahre alten wiss. Untersuchungen erfolgen kann, die 30+ Jahre in die Vergangenheit reichen. In dieser Spanne von 60 Jahren liegen Welten bei der aktuellen Dynamik der Finanzmärkte.
  • Daher kann diese Entscheidung nur auf Basis der geschulten Intuition erfahrener Experten getroffen werden. Wer wäre dazu besser geeignet als Bogle (und Sharpe)? => Ich "glaube" hier fest an diesen Titanen anlegerfreundlicher Investmentprodukte. Bei diesem Thema gibt es nicht den geringsten Anlass eines Zweifels daran.

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