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Factor Investing mit ETFs

Empfohlene Beiträge

Tom49
vor 7 Minuten von chirlu:
vor 3 Stunden von Tom49:
  • ETFs "versprechen" nichts.
  • "Sicherheit" gibt es bei Aktien nicht.

 

Man kann sich natürlich beliebig dumm stellen und sämtliche Metonymien und verkürzte Vergleiche als Fehler bezeichnen.

Ich habe nichts als "Fehler" "bezeichnet", sondern den Artikel als "Mist" und "schlecht" bezeichnet.

Streng genommen sind es Fehler, aber so hart wollte ich gar nicht urteilen, sondern allgemein argumentieren, dass es schlechter Journalismus ist.

 

vor 10 Minuten von chirlu:

Was denn nun: Sind es jetzt wissenschaftlich gut belegte Faktoren oder doch nicht?

Du scheinst mir hier einen Widersprcuh vorzuwerfen. Aber wo denn?
Growth, Dividenden sind keine Faktoren. Value ist ein wissenschaftlich gut belegter Faktor, aber kein ETF verspricht, dass er den Markt schlägt. Allein schon aus rechtlichen Gründen.

Faktoren funktionierten in der Vergangenheit, aber niemand Seriöses verspricht eine Outperformance. Höchstens eine Erwartung an eine Outperformance über lange zukünftige Zeiträume.
Die meisten wissenschaftlichen Studien arbeiten mit Long-Short, aber ETFs machen nur Long.


Aber das weißt Du ja alles.

Daher wundere ich mich über Deine Kritik.
 

vor 16 Minuten von chirlu:

Und werden als „Smart-Beta-ETFs“ von den Fondsgesellschaften nur wissenschaftlich gut belegte Faktoren angepriesen?

Es gibt sicherlich irgendjemanden, der irgendeinen Scheiß anpreist. Wie immer.
Ungenaue Marketingscheiße muss kritisiert werden. So wie ungenaue Finanzporno Kritik von Zeitungen, die als seriös gelten. Ohne sprachlich genaues Formulieren ist keine niveauvolle Diskussion und Erkenntnisgewinn möglich.

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Pirx
vor 31 Minuten von chirlu:

(...) Ja, früher war alles besser.(...)

Nein. Meine Kontoauszüge beweisen das Gegenteil :narr:

 

 

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Stoiker

The Case Against Factor Investing (Rick Ferri)

 

 

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Beginner81

 

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finisher

 

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Bigwigster

Könntet ihr ein bisschen Kontext zu den Videos geben? Also z.b. 1-2 Sätze wie dass es besonders fachlich fundiert ist, oder hier wurde eine neues Thema beleuchtet oder überhaupt um was es geht?

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Beginner81

Ich hatte nur ein Video mit dem Titel "The case FOR factor investing" als Antwort auf das Video "The case AGAINST factor investing" verlinkt. Der Redner P. Merriman sollte dafür hinreichend kompetent sein.

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tobi444

Ich finde eine kurze Zusammenfassung gehört sich bei Videos trotzdem. Oder wenigstens der Zeitstempel bei dem die Kernaussagen kommen. Nicht jeder will sich erst 40 Minuten Gerede anhören um dann festzustellen dass doch nichts Neues gesagt wurde.

 

Bei verlinkten Texten ist es was anderes, die kann man überfliegen und oft gibt es ein Abstract oder ein Fazit.

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Hicks&Hudson

Sind das nicht die gleichen Videos wie hier vor Kurzem im Thread?

 

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Tom49
· bearbeitet von Tom49

Zu den verlinkten Vorträgen von Rick Ferri: Ich habe schon mehrere Interviews mit ihm gehört/gelesen und den Eindruck bekommen, dass er Privatanleger für zu dumm hält, um in Faktoren zu investieren. Das scheint sein Hauptargument gegen Faktorinvesting zu sein: Er hat die Sorge, dass sie zu viel Geld in zu teure Faktor-ETFs zum falschen Zeitpunkt investieren und aus Enttäuschung zu früh verkaufen, weil sie sich immer mit Kumpels und dem Markt vergleichen und keine Geduld haben. Er redet anscheinend hauptsächlich für Leute, die relativ kurz vor dem Ruhestand sind und daher nervöser werden bei längerer Underperformance.
 

Diese behavioralistischen Fehler sind m.E. der Hauptgrund, warum er Faktorinvesting für Privatanleger ungeeignet hält.

Er zweifelt aber auch grundsätzlich Faktoren an mit dem Argument, dass es keine (nennenswerte) Outperformance nach Veröffentlichung der wissenschaftlichen Studien gegegeben hätte. Naja, da gibt es wohl unterschiedliche Meinungen zu verschiedenen Faktoren; Momentum z.B. lief gut. Zudem ist ja nicht so viel Zeit seit der Veröffentlichung der Studien vergangen (20 Jahre ist bei Faktoren nicht viel) und der US Markt boomte bzw. ist in einer Blase. Natürlich laufen Faktoren schlecht, wenn der Markt überwertet bzw in einer Blase ist. Ein Grund für Faktorprämien ist ja, dass Faktoren (sehr) lange schlechter als der Markt laufen und die Masse den Glauben an Value, Qualität und fundamentale Kennziffern allgemein verliert, so dass die Faktoren dann niedrig bewertet sind und dann wieder besonders gut (auch nach den höheren Kosten) outperformen können.

 

Meine persönlichen Hauptargumente für Faktorinvesting:
1. Diversifikation zu marktkapitalisierungsgewichteten ETFs. Weil der Value-Growth Spread momentan extrem hoch ist, möchte ich den MSCI World durch MSCI World Enhanced Value diversifizieren, also die Risiken durch überwertete Growth Aktien rausnehmen. (Andere Leute finden auch, dass Marktkapitalisierung nicht das einzige Kriterium, das einzige Game in Town sein sollte und setzen ergänzend auf Gleichgewichtung oder BIP. Das macht für mich weniger Sinn. Daher setze ich lieber auf Value, Qualität, und ein wenig Momentum als Ergänzung zu Marktkapitalisierung.) Meine Erwartung ist hier also nicht eine Outperformance, sondern weniger Depot-Schwankungen: Wenn MSCI World schlechter läuft, dann läuft MSCI World Enhanced Value hoffentlich besser. Ja, im Crash geht vermutlich beides für zwei Jahre runter, aber entscheidend ist ja für Sequence of Return Probleme, ob die Kurse drei oder fünf Jahre unten bleiben; hier erwarte ich den Mehrwert von (Small Cap) Value, Momentum, Qualität, Emerging Markets.

2. Value (und Qualität) sind anscheinend zur Zeit sehr günstig bewertet. Ja, Faktor-Timing ist gefährlich. Und man sollte vorsichtig sein etc. Mein Punkt ist vielmehr: Günstige Bewertungen sind ein zusätzliches Argument für Faktorinvesting. Anti-zyklisch investieren. Wenn ich mich richtig erinnere, dann waren "Smart-Beta"-ETFs 2016 oder 2018 in Mode, weil Value ein paar Jahre gut lief, aber Value war auch recht hoch bewertet, also kein guter Einstiegszeitpunkt. Wer 120%ig (!) von Value überzeugt ist und über 50 Jahre Anlagehorizont vor sich hat, der mag jederzeit investieren, aber wer wie ich die Kritik ernst nimmt, der schaut auch auf die Bewertungen, Spreads, das Sentiment etc. um zu sehen, ob aktuell mehr Voraussetzungen für eine Outperformance gegeben sind. Man muss sich aber trotzdem klar sein, dass der Markt schlau ist und all dies auch bzw. sogar noch besser weiß: Schwarmintelligenz. Aber es gibt auch den destruktiven Herdentrieb, so dass selbst schlaue Leute ihr Gehirn ausschalten oder glauben, sie könnten in einer Blase viel Geld verdienen und rechtzeitig verkaufen, weil sie ja so schlau seien.

 

 

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 24 Minuten von Tom49:

Zu den verlinkten Vorträgen von Rick Ferri: Ich habe schon mehrere Interviews mit ihm gehört/gelesen und den Eindruck bekommen, dass er Privatanleger für zu dumm hält, um in Faktoren zu investieren.

vor 24 Minuten von Tom49:

Er hat die Sorge, dass sie zu viel Geld in zu teure Faktor-ETFs zum falschen Zeitpunkt investieren und aus Enttäuschung zu früh verkaufen, weil sie sich immer mit Kumpels und dem Markt vergleichen und keine Geduld haben

vor 24 Minuten von Tom49:

Diese behavioralistischen Fehler sind m.E. der Hauptgrund, warum er Faktorinvesting für Privatanleger ungeeignet hält.

Vielleicht sollte man diese mentalen Aspekte/Anfälligkeiten der Anleger nicht unbedingt als "zu dumm" bezeichnen, sondern eben als das, was sie sind, nämlich behavioristische Anfälligkeiten/Gefahren. Diese nicht ernst zu nehmen, kann eher dumm sein. Das Forum hier ist voll von Anlegern, die zu dumm mental anfällig sind. Das sieht man fast täglich in neuen oder auch bereits existierenden Threads.

 

vor 24 Minuten von Tom49:

weil sie sich immer mit Kumpels und dem Markt vergleichen

REFERENZRAHMENRISIKO eben.

Bei Factor-Investing ist das vermutlich das größte Risiko für den Anleger. Sogar Gerd Kommer wies darauf immer wieder explizit hin. Auch dieses Risiko verwirklicht sich hier im Forum fast täglich (nicht nur bei Factor-Portfolios; da reicht schon eine Gewichtung abseits von MCAP aus).

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Schwachzocker
vor 8 Minuten von Hicks&Hudson:

Vielleicht sollte man diese mentalen Aspekte/Anfälligkeiten der Anleger nicht unbedingt als "zu dumm" bezeichnen, sondern eben als das, was sie sind, nämlich behavioristische Anfälligkeiten/Gefahren. Diese nicht ernst zu nehmen, kann eher dumm sein. Das Forum hier ist voll von Anlegern, die zu dumm mental anfällig sind. Das sieht man fast täglich in neuen oder auch bereits existierenden Threads.

Das ist doch deren persönliches Problem und hat nichts mit der Funktionalität der Strategie zu tun.

Gewichtsabnahme funktioniert auch nur dann, wenn man es mental durchhält. Und für diejenigen, die es nicht durchhalten, funktioniert es eben nicht. 

 

Warum muss auf solch einen trivialen Sachverhalt immer wieder hingewiesen werden?

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 9 Minuten von Schwachzocker:

Das ist doch deren persönliches Problem und hat nichts mit der Funktionalität der Strategie zu tun.

Da irrst du dich leider gewaltig. Natürlich hat es sehr damit zu tun, ob die gewählte Strategie und auch Asset Allocation zum mentalen Zustand des Anlegers passt und man kann lernen, es zu verbessern. Dazu muss man aber erst einmal erkennen, dass es ein Problem ist und eben nicht einfach nur "ich bin halt so".

Wäre es anders, würde es nicht Leute geben, die nur in diesem Bereich forschen:

https://www.behavioral-finance.de/

 

vor 9 Minuten von Schwachzocker:

Gewichtsabnahme funktioniert auch nur dann, wenn man es mental durchhält. Und für diejenigen, die es nicht durchhalten, funktioniert es eben nicht. 

So einfach ist es nicht, das Thema abzutun.

Der ganze Bias-Bereich, von denen du auch manchmal einen postest, fällt komplett in diesen Verhaltens-Bereich.

Wer versteht, was da wie in unserem Kopf passiert, der lernt, damit umzugehen und lernt auch, wo seine Gefahren liegen => er lernt, Wege und Portfolios zu finden, die ihn eher den ganzen Weg durchhalten lassen.

 

vor 9 Minuten von Schwachzocker:

Warum muss auf solch einen trivialen Sachverhalt immer wieder hingewiesen werden?

Ich habe das Thema hier nur deshalb aufgegriffen, weil oben der Begriff "zu dumm" benutzt wurde.

Den gesamten Komplex der Behavioral Finance als "Dummheit" abzutun, ist leider selbst nicht besonders schlau.

Falls du Lust und Zeit hast, könntest du dir mal dieses Buch hier antun:

https://www.amazon.de/Gier-Neuroökonomie-ticken-wenn-Geld/dp/3446412239

Das könnte dir vielleicht helfen, zu verstehen, was ich meine.

 

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor einer Stunde von Schwachzocker:

Gewichtsabnahme funktioniert auch nur dann, wenn man es mental durchhält. Und für diejenigen, die es nicht durchhalten, funktioniert es eben nicht. 

Dazu vielleicht noch, damit du es womöglich verstehst.

 

Wenn jemand abnehmen will, hat es dann nicht Sinn, sich damit zu beschäftigen, welche Methode man am ehesten durchhalten kann und welche eher nicht, weil dort mehr Trigger vorhanden sind?

 

Oder ist es eher ratsam, sich gar keine Gedanken zu machen und irgendwas (sozusagen hirnlos) zu versuchen und dann einfach nur irgendwie durchzuhalten, obwohl es mit einer anderen Variante leichter wäre, es zu schaffen?

 

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Schwachzocker
vor einer Stunde von Hicks&Hudson:

Dazu vielleicht noch, damit du es womöglich verstehst.

 

Wenn jemand abnehmen will, hat es dann nicht Sinn, sich damit zu beschäftigen, welche Methode man am ehesten durchhalten kann und welche eher nicht, weil dort mehr Trigger vorhanden sind?

 

Oder ist es eher ratsam, sich gar keine Gedanken zu machen und irgendwas (sozusagen hirnlos) zu versuchen und dann einfach nur irgendwie durchzuhalten, obwohl es mit einer anderen Variante leichter wäre, es zu schaffen?

 

Ja, klar. Aber nach der Methode wird ja oft nicht gefragt, sondern die wird vorgegeben.

Wer Faktor-Investing betreiben will, soll das halt tun? 

 

Ich unterstelle den Menschen ja nicht grundsätzlich, dass sie unfähig sind. Es wird manchmal aber eben offensichtlich. Soeben hält z.B. ein erfahrender Anleger in einem benachbarten Thread Dividenden für "Milch und Honig" und gibt dieses "Wissen" an einen neuen User weiter.

Wer die Dividendenstrategie verfolgen will, soll das auch tun. Aber er soll dabei keine Märchengeschichten erzählen.

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Hicks&Hudson
vor 48 Minuten von Schwachzocker:

Wer Faktor-Investing betreiben will, soll das halt tun? 

Ja klar. Ich habe auch nie gesagt, dass das keiner tun soll oder?

Dass ich selbst nicht davon überzeugt bin, ist ja eine andere Sache.

 

vor 48 Minuten von Schwachzocker:

Aber nach der Methode wird ja oft nicht gefragt, sondern die wird vorgegeben.

Da bin ich mal du und sage: Wer zu blöd ist, zu fragen, der ist eben selbst Schuld.

Wir hier haben aber keine Vorgaben oder? Wir können uns aussuchen, wie wir anlegen oder?

 

vor 49 Minuten von Schwachzocker:

Ich unterstelle den Menschen ja nicht grundsätzlich, dass sie unfähig sind.

Echt? :D (Scherz)

 

vor 49 Minuten von Schwachzocker:

Es wird manchmal aber eben offensichtlich.

Also doch :lol: (aber ich verstehe dich schon - mir geht es oft ähnlich).

 

vor 50 Minuten von Schwachzocker:

Soeben hält z.B. ein erfahrender Anleger in einem benachbarten Thread Dividenden für "Milch und Honig" und gibt dieses "Wissen" an einen neuen User weiter. Wer die Dividendenstrategie verfolgen will, soll das auch tun. Aber er soll dabei keine Märchengeschichten erzählen.

Sehe ich exakt genauso. Jeder hier kann machen, was er will und solange es für ihn erfolgreich ist, ist ja alles gut.

Aber bitte nicht pauschal für alle empfehlen, aktiv anzulegen.

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Tom49
Am 29.1.2024 um 11:44 von Hicks&Hudson:

Den gesamten Komplex der Behavioral Finance als "Dummheit" abzutun, ist leider selbst nicht besonders schlau.

Klar, aber mir ging es darum zu differenzieren, ob man an der Faktor-Prämie an sich zweifelt oder am Anleger.  Ferri zweifelt m.E. primär am Anleger.

 

Wenn Du eine Kettensäge kaufen/ausleihen willst, um einen Baum im Garten zu fällen, dann wird Dir evtl ein Verkäufer/Freund, Dir sagen, dass eine Kettensäge nicht so gut ist wie eine Axt (Zweifel an der Faktor-Prämie), aber ein anderer Verkäufer/Freund wird Dir keine Kettensäge geben wollen, weil er befürchtet, dass Du Dich verletzt (Faktor-Investing ungeeignet wegen Emotionen, Bias Probleme).

 

Wenn ein Freund mich für unfähig hält, mit einer Kettensäge sicher umzugehen, dann soll er mir das so ehrlich sagen und nicht Zweifel am Nutzen der Kettensäge vorschieben aus Sorge mich zu beleidigen.

 

 

 

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Tom49
Am 28.1.2024 um 19:23 von Stoiker:

The Case Against Factor Investing (Rick Ferri)

In einem anderen Video sagt Ferri, dass er in Small Cap Value investiert sei, es "compelling evidence" für die Faktor Prämie gäbe, aber 25 Jahre Anlagehorizont sinnvoll seien. Hier ab Minute 33.

 

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Saek

Ein kurzer Blogbeitrag, der gegen Diversifikation über Risikofaktoren als unabhängige systematische Risiko- bzw. Renditequellen argumentiert. Fand ich ganz interessant.

https://investingbydonovan.com/the-myth-of-risk-factor-diversification/

Das Diversifikationsargument kann aber trotzdem noch in anderer Art funktionieren, zumindest für einen Teil der Anleger (ein anderer Teil müsste dann die Gegenseite einnehmen)

Quote

Alternatively, if factors are taken to be sources of risk, certain individuals may still profit from them if they don’t care about said risks. For example, if value stocks have higher returns because they are riskier for long-term investors, then older investors with short-term horizons may be able to profit without taking more risk. This approach preserves the equilibrium assumption of the CAPM without relying on the faulty notion of risk factor diversification. However, this approach only justifies factor-investing for some people, and the average person would not benefit from this.

 

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Bigwigster

Hmm, der Blogartikel scheint mir oberflächlich. 

Zitat

Risk factors by definition are non-diversifiable, which makes this so-called risk factor diversification literally impossible. 

Wird ziemlich mit Behauptungen ohne Begründungen/Beweis um sich geworfen.

Auch nicht konkret was der Diversifikationsbenefit sein soll über den eigentlich geredet wird. Volatilität, Drawdown oder was?

 

Persönlich denke ich bei Faktordiversifikation immer an diesen Chart:

image.png.e2df7bf484fa95674a7a485d3f5de36b.png

Quelle

Klassische Risiken wie Vola und Drawdown werden hier halt komplett ausgeblendet ;)

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Saek
· bearbeitet von Saek
2 hours ago, Bigwigster said:

Auch nicht konkret was der Diversifikationsbenefit sein soll über den eigentlich geredet wird

Z.b. Larry Swedroe und viele andere sprechen von (Faktor-) Diversifikation über verschiedene systematische Risiken. Das Argument hier ist, dass systematisch äquivalent zu nicht diversifizerbar ist. Siehe z.b. Wikipedia zu systematischem Risiko

Quote

Das systematische Risiko ist in der Portfoliotheorie und beim Capital Asset Pricing Model (CAPM) ein Finanzrisiko, das in einem Portfolio alle darin enthaltenen Finanzinstrumente oder Finanzprodukte gemeinsam trifft und durch Risikodiversifizierung nicht beseitigt werden kann.

Oder auch aus dem FF3 Paper von 1993

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Wenn die Faktorrisiken also nicht diversifizierbar sind, was bringt dann ihre Kombination? Eine Risikoreduktion  (egal wie gemessen) kann es nicht sein, außer du bist dem speziellen Risiko nicht ausgesetzt (dann ist es ein free lunch, aber nicht für alle Investoren) oder der Grund ist nicht Risiko sondern Mispricing (dann ist es ein free lunch für alle)

 

Der Autor des Blogs hat das vermutlich deutlich besser erklärt als ich es wiedergeben kann. (Er ist übrigens in der RR Community, da habe ich es her). Was ich damit anfangen soll, weiß ich noch nicht so recht.

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster

Also ich habe hier glaube ich einfach Probleme mit der Begrifflichkeit. Für mich gibt es klare Diversifikationsvorteile, wie eben ein besseres Sharpe Ratio bei Small Cap Value oder den Vorteil dass in 10-Jahreszeiträumen Faktoren meistens abliefern wenn der Marktfaktor eben schwächelt. Ich bewege mich hier vom Verständnis zwar eher auf dem Niveau Bauernschläue, aber kann von diesem Ausgangspunkt her einfach die Aussage dass Diversifikation mit Faktoren unmöglich ist nicht nachvollziehen.

In welchem Thread findet die Diskussion bei RR statt?

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Saek

Ungefähr hier vor kurzem, wo der Blogpost verlinkt oder diverse ältere Posts von DonovanC, z.B. hier.

3 hours ago, Bigwigster said:

Für mich gibt es klare Diversifikationsvorteile, wie eben ein besseres Sharpe Ratio bei Small Cap Value oder den Vorteil dass in 10-Jahreszeiträumen Faktoren meistens abliefern wenn der Marktfaktor eben schwächelt.

Ja, in der Vergangenheit war das so (für meinen Geschmack auch ausreichend post publication bzw. mit DFA Fonds beobachtet, mehr Evidenz geht nicht). Aber es waren es "Diversifikationsvorteile" oder war es etwas anderes? Der Durchschnittsanleger investiert immer in den Markt und das kann man problemlos jedem emfpehlen. Aber kann man jedem Faktor-Investing empfehlen? Wenn es ein zusätzliches Risiko von SCV gibt, das anders als Marktbeta ist, (dass sich nicht als Volatilität zeigt!), dann sollte wohl nur derjenige in SCV investieren, der davon nicht oder weniger tangiert wird. Denn jemand anderes muss die Gegenposition (LCG) einnehmen. Aber dann ist das SCV-Risiko für diesen SCV-Anleger kein relevantes Risiko und man erhält die (eventuell) höhere Rendite, ohne mehr Risiko einzugehen.

 

Das ganze ist auch keine Erfindung von dem Blogpost. Ein paar Mal war das schon Thema in dem RR Podcast, siehe z.B. RR169 mit Cochrane oder RR234 mit Merton, Stichworte wären state variable hedging oder  ICPAM.

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etherial
· bearbeitet von etherial
vor 14 Stunden von Bigwigster:

Also ich habe hier glaube ich einfach Probleme mit der Begrifflichkeit. Für mich gibt es klare Diversifikationsvorteile, wie eben ein besseres Sharpe Ratio bei Small Cap Value oder den Vorteil dass in 10-Jahreszeiträumen Faktoren meistens abliefern wenn der Marktfaktor eben schwächelt.

Das ist eben eine Vergangenheitsbetrachtung (Backtesting) mit allen Risiken die so etwas mit sich bringt. Die naive Annahme wäre doch: Das hat damals niemand gesehen. In dem Fall würde es heute aber jeder wissen und der Markt würde diesen Vorteil wegabitrieren.

 

Deswegen halte ich den einzigen Vorteil von Faktor-Investing in der Erwirtschaftung von Diversifikationsvorteilen. Die Basis davon ist die APT , welche das Risiko nicht wie in der Portfolio-Theorie (oder dem CAPM) in alpha und beta unterteilt, sondern in beta1 bis betan Risiken (wobei n noch nicht bekannt ist) und alpha. Nun kann man dieses Portfolio eben nicht mit nur einem Risiko optimieren sondern mit mehreren und kommt so zu anderen Gewichtungen als wenn man es nur mit dem Markt-Beta gemacht hätte.

Dieser theoretische Ansatz hat einen ganz großen Haken: Markt-Beta (propoertional zur Volatilität) lässt sich einfach messen, alle anderen Risiken sind Stand heute eher Spekulation. Daher kann man zwar vermuten, dass die Beimischung von Faktoren ein Portfolio abrundet, aber die Tatsache, dass man die Risiken nicht messen kann, macht eine genaue Berechnung unmöglich.

vor 10 Stunden von Saek:

Wenn es ein zusätzliches Risiko von SCV gibt, das anders als Marktbeta ist, (dass sich nicht als Volatilität zeigt!), dann sollte wohl nur derjenige in SCV investieren, der davon nicht oder weniger tangiert wird.

 

Solange das Risiko von SmallCapValue nicht bekannt/messbar ist, ist es aus meiner Sicht auch sehr schwer abschätzbar ob man selbst tangiert ist. Weiterhin würde ich mal sagen, dass ein Risiko, von dem nur einige tangiert sind, sich nicht in Risikoprämien niederschlagen sollte,  zumindest nicht im effizienten Markt weil in dem die bevorzugten Anleger (ohne Risiken) dann eben den Markt unter sich ausmachen.

Swedroe und Berkin haben in ihrem Buch ein paar Spekulationen darüber abgegeben was die Risiken einzelner Faktoren sein könnten. War für mich ganz interessant ... ich mische auch gern ein wenig Faktoren bei, betrachte es aber nicht als erwiesen überlegene Strategie, sondern als Spielerei/Spekulation.

vor 14 Stunden von Saek:

Das Argument hier ist, dass systematisch äquivalent zu nicht diversifizerbar ist.

Ich würde es so ausdrücken:

- Zwar kann ich die systematischen Faktor(beta)-Risiken nicht senken
- Aber wenn ich von einer Gleichung mit alpha und beta zu einer mit alpha und beta1 bis betan übergehe, dann wird das Alpha schon einmal automatisch kleiner. Wenn ich dann auch noch die Gewichtungen der Risiken so gestalte, dass das Alpha klein wird kann ich eben deutlich mehr Alpha-Risiko senken, als wenn ich bei der Diversifikation mit nur beta gekonnt hätte.

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James_133
· bearbeitet von James_133

Kann ich hier Fragen zu meinem geplanten Portfolio (mit Faktorinvesting) stellen oder sollte ich dafür einen eigenen Faden öffnen?

 

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