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Factor Investing mit ETFs

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Johannes34567

Vanguard Global Value Etf ist meiner Meinung nach immernoch die deutlich bessere Variante. Hat sogar ca.25% in small cap value Aktien und dazu noch ein höheres Exposure zu Value, als der Enhanced Value Index von MSCI.

Wenn der Vanguard Global Momentum endlich mal mehr AUM hat, würde ich auch diesen deutlich bevorzugen gegenüber der MSCI Variante, aufgrund der Small Caps.

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster
vor 12 Minuten von Johannes34567:

Vanguard Global Value Etf ist meiner Meinung nach immernoch die deutlich bessere Variante. Hat sogar ca.25% in small cap value Aktien und dazu noch ein höheres Exposure zu Value, als der Enhanced Value Index von MSCI.

Wenn der Vanguard Global Momentum endlich mal mehr AUM hat, würde ich auch diesen deutlich bevorzugen gegenüber der MSCI Variante, aufgrund der Small Caps.

Vanguard hat Price/earnings ratio 11.6x und Price/book ratio 0.9x

MSCI World Enhanced Value Index 13,05x und 0,89x

 

Von den blanken Werten Vanguard also etwas besser, wobei MSCI ja auf die zukünftigen Gewinne schaut, was ich sinnvoller finde. Was mich an Vanguard stört ist die aktive Komponente, was machen die genau bzw. was dürfen die genau?

 

Auch interessant: 

Vanguard: 63,5% USA

MSCI: 37,8%

 

Gibt es irgendwelche Papers oder Untersuchungen ob es beim Factor Exposure von Vorteil ist die Ländergewichtung nach Marktkapitalisierung beizubehalten?

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Johannes34567
vor 11 Minuten von Bigwigster:

Vanguard hat Price/earnings ratio 11.6x und Price/book ratio 0.9x

MSCI World Enhanced Value Index 13,05x und 0,89x

 

Von den blanken Werten Vanguard also etwas besser, wobei MSCI ja auf die zukünftigen Gewinne schaut, was ich sinnvoller finde. Was mich daran stört ist die aktive Komponente bei Vanguard, was machen die genau bzw. was dürfen die genau?

 

Auch interessant: 

Vanguard: 63,5% USA

MSCI: 37,8%

 

Gibt es irgendwelche Papers oder Untersuchungen ob es beim Factor Exposure von Vorteil ist die Ländergewichtung nach Marktkapitalisierung beizubehalten?

Komisch, auf der Vanguard UK/DE Seite hat er 0,8 PB und 11,6 PE.

Der Vanguard schaut auf P/B, forward P/E und Cash Flow to price.

 

Er ist (meiner Meinung nach) genauso aktiv wie der Enhanced Value Index, da er die Aktien auch mit quantitativen Modell aus dem Ftse Developed All Cap/ Russel 3000 Index herausfiltert und dies eben nur auf Fondebene geschieht, da er ja wie gesagt keinen Value Index nachbildet. Dazu ist er in sofern "aktiver'', dass er täglich rebalancen kann. Eine ausführliche Mehtodologie konnte ich nicht finden, nur die für die US Faktor Etfs, welche eigentlich gleich sein sollten.

 

Vanguard schreibt, dass sie sich bei der Ländergewichtung nahe an dem mcap Index halten möchten. Ob das gut oder schlecht ist kann ich nicht beurteilen und soweit ich weiss, gibt es dazu keine wissenschaftlichen Papers bis jetzt.

 

 

 

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Schuldenschnitt

Beim Vanguard Global Value ETF missfallen mir die sector bets (und der damit einhergehende noise), sowie die fehlende "richtige" Tracking Difference, um den TER besser einschätzen zu können.

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C-Dog

Performancetechnisch geben sie sich jedenfalls in den letzten 4 Jahren nicht viel:

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DST
· bearbeitet von DST

Und ihr glaubt nicht, dass ein gutes Value-Investment auch über einen großen und stabilen Burggraben oder andere innere Werte verfügen muss, um nicht nur günstig sondern auch wertvoll zu sein? Ohne den Vergleich zu machen gehe ich davon aus, dass der Morningstar Wide Moat ETF besser als andere Value-ETFs perfomt hat.

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Johannes34567
vor 4 Stunden von Schuldenschnitt:

Beim Vanguard Global Value ETF missfallen mir die sector bets (und der damit einhergehende noise), sowie die fehlende "richtige" Tracking Difference, um den TER besser einschätzen zu können.

Naja wie soll es eine TD gebe, wenn keinen untergründingen Index gibt. Ich gehe mal davon aus, dass du mit Sektorwette die hohe Gewichtung des Finanzsektors siehst.

Mal abgesehen davon, dass sich einfach der Großteil der globalen Value Aktien einfach im Finanzsektor befindet bzw. genauso wie ein normaler Growth Index über 30% in Infromationstechnologie gewichtet hat. Beim Msci World Enahnced Value Index ist soviel Japan drin, da der Index die Sektorengewichtung des MSCI World beibehalten muss. IT Value scheint in Japan in Mengen vorhanden zu sein und desshalb wird Japan (sinnfrei) übergewichtet.

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Johannes34567
· bearbeitet von Johannes34567
vor 20 Minuten von DST:

Und ihr glaubt nicht, dass ein gutes Value-Investment auch über einen großen und stabilen Burggraben oder andere innere Werte verfügen muss, um nicht nur günstig sondern auch wertvoll zu sein? Ohne den Vergleich zu machen gehe ich davon aus, dass der Morningstar Wide Moat ETF besser als andere Value-ETFs perfomt hat.

Es gibt einen Unterschied zwischen dem Value Faktor (HmL) und Value Investing alla Warren Buffet. Der Value Faktor beruht auf effizienten Märkten, während hingegen Value Investing von ineffizienten Märkten ausgeht, also Aktie A hat ist wertvoller als sie bepreist ist.

Faktor Investing hat nichts mit aktivem Investieren zu tun.

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DST
vor 2 Minuten von Johannes34567:

Es gibt einen Unterschied zwischen dem Value Faktor (HmL) und Value Investing alla Warren Buffet. Der Value Faktor beruht auf effizienten Märkten, während hingegen Value Investing von ineffizienten Märkten ausgeht, also Aktie A hat ist wertvoller als sie bepreist ist.

Im Gegensatz zum Value ETF hat der Morningstar ETF den S&P 500 in den letzten Jahren geschlagen. Vielleicht handelt es sich also um den besseren Ansatz. Die historische Performance von Warren Buffet dürfte den Value Faktor ebenfalls in den Schatten stellen.

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Johannes34567
· bearbeitet von Johannes34567
vor 14 Minuten von DST:

Im Gegensatz zum Value ETF hat der Morningstar ETF den S&P 500 in den letzten Jahren geschlagen.

Das ist schön, aber ich verstehe nicht was das mit dem Value Faktor zutun hat?

vor 14 Minuten von DST:

Die historische Performance von Warren Buffet dürfte den Value Faktor ebenfalls in den Schatten stellen.

Das stimmt, aber was willst du jetzt damit sagen? Das aktives Investieren besser als passives Investieren für Privatanleger ist?

 

Letztendlich ist der Value Faktor schon über 100 Jahre empirsich nachgewiesen und man konnte mit einer Überrendite von 3-4% rechnen. Bei Small Cap Value Aktien sogar über 5%. Das reicht mir vollkommen aus, als dass ich mein Glück mit aktiven Fonds ausprobiere, welche im Durchschnitt deutlich schlechter liefen.

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Johannes34567
· bearbeitet von Johannes34567

Hier noch ein interessantes Paper für @DST:

http://docs.lhpedersen.com/BuffettsAlpha.pdf

 

Da wird ganz schön dargestellt, dass die gute Performence von Berkshire über die letzten Jahrzehnte nicht durch "Alpha", also den Skill von Warren Buffet, zustande kommt, sondern sich durch die Faktoren Size, Value, Momentum, Quality, leverage, BaB und dem allgemeinen Markt Faktor erklären lässt.

Das Alpha von Buffet ist nähmlich nicht mehr statitisch signifikant, wenn man sein Exposure zu den obengenannten Faktoren miteinbezieht.

Soviel zum Thema Warren Buffet.

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The Statistician
· bearbeitet von The Statistician
vor 53 Minuten von DST:

Und ihr glaubt nicht, dass ein gutes Value-Investment auch über einen großen und stabilen Burggraben oder andere innere Werte verfügen muss, um nicht nur günstig sondern auch wertvoll zu sein?

Im Grunde gibt es einen qualitativen Value-Ansatz und einen quantitativen Value-Ansatz. Du scheinst unter dem Value-Faktor den qualitativen Ansatz zu verstehen, was natürlich nicht stimmt. Beim Value-Faktor geht man auch ein höheres Risiko ein, sofern man der Ansicht ist, dass das Premium existiert.

vor 26 Minuten von DST:

Im Gegensatz zum Value ETF hat der Morningstar ETF den S&P 500 in den letzten Jahren geschlagen. Vielleicht handelt es sich also um den besseren Ansatz.

Besserer Ansatz aufgrund von einer besseren Performance über die vergangenen 5 Jahre (~17%-Punkte) und einer kaum nennenswert besseren Performance (<1%-Punkt) in den vergangenen 3 Jahren? (Fondsweb: Vergleich)

Zitat

Die historische Performance von Warren Buffet dürfte den Value Faktor ebenfalls in den Schatten stellen.

Der Hauptanteil ist auch bei WB auf Faktoren zurückzuführen:

Warren Buffet: Greatest Factor Investor

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Sestertius
· bearbeitet von Sestertius
vor 33 Minuten von DST:

Die historische Performance von Warren Buffet dürfte den Value Faktor ebenfalls in den Schatten stellen.

Den Value Factor für sich gesehen vllt. schon, bei einem Multi-Factor Portfolio, das gleiche exposures wie die Berkshire aufweist, wird die Luft hingegen schon etwas dünner.

 

Zitat

The factor-mimicking portfolio follows the trend of Berkshire Hathaway relatively closely and therefore achieves a similar outperformance relative to the S&P 500.

--> WARREN BUFFET: THE GREATEST FACTOR INVESTOR OF ALL TIME? - Factorresearch.com

 

PS: Ups, da war jemand schneller x)

 

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster

Jetzt bin ich doch noch über einen interessanten ETF gestoßen um das Small Cap Value Exposure zu erhöhen:

WisdomTree Emerging Markets SmallCap Dividend Index

morningstar

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Die Faktorgewichtung schaut gut aus obwohl der Valuefaktor nur "indirekt" über die Dividendenrendite abgebildet wird. Und die TER ist mit 0,54% dafür auch in Ordnung (TD circa 0,6%).

Kurs-Gewinn 9,66

Kurs-/Buchwert-Verhältnis 0,98

Durchschn. Marktkapitalisierung 1,29 Bil  (Im MSCI EM Small Caps sind es nur 0,45 und im normalen 4,5)

 

Was haltet ihr von diesem ETF?

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DST
· bearbeitet von DST

Mir ist schon klar was der Value-Factor ist. Es ist aber nicht so, dass man beim Value-Investing nicht auch auf günstig bewertete Unternehmen Wert legt und die sind ja im Prinzip wiederum die Basis für den Value-Faktor. In meinen Augen muss etwas günstiges nicht zwangsläufig auch wertvoll sein. Beim Value-Investing investiert man hingegen nur in Werte, die günstig bewertet sind, aber auch einen hohen inneren Wert haben. Wenn ich mir die Unternehmen in Value-Factor-ETFs so anschaue, dann verwundert mich die schlechte Performance der letzten Jahre nicht. Manche Unternehmen sind einfach nur deswegen günstig, weil sie ihren Zenit überschritten haben und sie schlicht weg nicht mehr so "wertvoll" sind wie sie es mal waren.

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Leeloo Dallas
· bearbeitet von Leeloo Dallas

@Bigwigster

Was auch bei diesem "Small Cap" ETF wieder interessant ist, ist dass es eher ein Mid Cap ETF ist:

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Für etwas was sich als Small Cap ETF schimpft ist ~30% echt nicht gerade viel.

 

Der Xtrackers MSCI Europe hat, im Vergleich, immerhin etwas mehr im Small Cap Bereich, aber selbst hier würde ich mir von einem Small Cap auch wirklich eine klarere Gewichtung in Small Caps wünschen:

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DST
· bearbeitet von DST

Die Performance von Small Cap Value in den letzten 5 Jahren ist wirklich bemerkenswert.

 

 

chart.jpg

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DST
· bearbeitet von DST
vor 15 Minuten von Leeloo Dallas:

@BigwigsterWas auch bei diesem "Small Cap" ETF wieder interessant ist, ist dass es eher ein Mid Cap ETF ist

Könnte daran liegen, dass Morningstar eine völlig andere Definition dieser Größen als MSCI hat.

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C-Dog
vor einer Stunde von DST:

Die Performance von Small Cap Value in den letzten 5 Jahren ist wirklich bemerkenswert.

Würden Faktoren in jedem Zeitraum den zugrundeliegenden Index out performen, wäre es ja auch ein Free Lunch. Ist halt das höhere Risiko, das damit einhergeht.

Wie sieht es denn für größere Zeiträume aus, gibt es da Daten?

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Johannes34567
vor einer Stunde von DST:

Mir ist schon klar was der Value-Factor ist. Es ist aber nicht so, dass man beim Value-Investing nicht auch auf günstig bewertete Unternehmen Wert legt und die sind ja im Prinzip wiederum die Basis für den Value-Faktor. In meinen Augen muss etwas günstiges nicht zwangsläufig auch wertvoll sein. Beim Value-Investing investiert man hingegen nur in Werte, die günstig bewertet sind, aber auch einen hohen inneren Wert haben. Wenn ich mir die Unternehmen in Value-Factor-ETFs so anschaue, dann verwundert mich die schlechte Performance der letzten Jahre nicht. Manche Unternehmen sind einfach nur deswegen günstig, weil sie ihren Zenit überschritten haben und sie schlicht weg nicht mehr so "wertvoll" sind wie sie es mal waren.

Ich glaube nicht, dass du es verstanden hast. Der HmL Faktor stellt einfach nur die simple Beobachtung dar, dass niedriger bewertete Aktien höherbewertete Aktien in der Vergangenheit geschlagen haben. Das hat absolut nichts mit dem "inneren Wert" bzw. der vermeintlichen Über- oder Unterbewertung einer Aktie zutun.

Der Value Faktor beruht auf effizienten Märkten und deshalb macht es überhaupt keine Sinn ihn mit einer aktiven Strategie zu vergleichen.

vor einer Stunde von DST:

Die Performance von Small Cap Value in den letzten 5 Jahren ist wirklich bemerkenswert

Ist ja nichts neues, was willst du uns damit jetzt sagen? Ich gehe mal davon aus, dass du einfach nur butthurt warst, weil dein Warren Buffet ja doch kein ach so toller Alpha-Jäger ist.

 

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DST
· bearbeitet von DST
vor einer Stunde von Johannes34567:

Ich glaube nicht, dass du es verstanden hast. Der HmL Faktor stellt einfach nur die simple Beobachtung dar, dass niedriger bewertete Aktien höherbewertete Aktien in der Vergangenheit geschlagen haben. Das hat absolut nichts mit dem "inneren Wert" bzw. der vermeintlichen Über- oder Unterbewertung einer Aktie zutun.

Der Value Faktor beruht auf effizienten Märkten und deshalb macht es überhaupt keine Sinn ihn mit einer aktiven Strategie zu vergleichen.

Es ist also nicht so, dass man beim "Value-Investing" auf niedrig bewertete Aktien setzt, die wiederum die Basis für den Value-Factor bilden? Deiner Logik nach dürfte man keinen aktiven Fonds mit einem MSCI World vergleichen. Tatsächlich gibt es jedoch keinen besseren Benchmark für aktive Value-Investing-Strategien als passive Value-Factor-Strategien. Der einzige Unterschied ist die aktive Wahl der Value-Titel. Der Growth-Factor spielt beim Value-Investing hingegen sogut wie keine Rolle.

 

Zitat

Ist ja nichts neues, was willst du uns damit jetzt sagen?

Nichts, ich finde es einfach nur bemerkenswert wie absolut grottig SC Value die letzten 5 Jahre gelaufen ist und bin froh hier nicht investiert zu haben.

 

Zitat

Ich gehe mal davon aus, dass du einfach nur butthurt warst, weil dein Warren Buffet ja doch kein ach so toller Alpha-Jäger ist.

Nur weil seine Performance mit Faktoren im Nachhinein erklärt werden kann heißt das noch lange nicht, dass er kein guter Stock-Picker ist. Oder wäre es das nur in deinen Augen, wenn er Titel mit Überrendite picken würde, die keine hohe Factor-Übereinstimmung hätten? Das wäre ein Widerspruch in sich, denn wie du sicherlich weißt können Faktoren einen Großteil der Rendite am Aktienmarkt erklären.

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Sestertius
vor 6 Stunden von DST:

Und ihr glaubt nicht, dass ein gutes Value-Investment auch über einen großen und stabilen Burggraben oder andere innere Werte verfügen muss, um nicht nur günstig sondern auch wertvoll zu sein?

Tatsächlich finde ich das nicht unbedingt notwendig. Begriffe wie Burggraben und "wertvoll" (wie auch immer man das definiert) sind Begriffe, die ich klassischerweise Qualitätsaktien zuschreiben würde. Wer auf Value setzt, war schon immer eher der Typ, der "mit den schmutzigen Kindern" spielt. Es geht einfach nur darum, dass (im Verhältnis zu fundamentalen Kenndaten) günstige Unternehmen ein bisschen "zu günstig" werden. Das KANN im Zweifelsfall auch ein Schrottunternehmen sein. Aktuelle Beispiele, wo das evtl. der Fall gewesen sein könnte, sind z.B. Gamestop oder Sportsman's Warehouse, mit denen Michael Burry meines Wissens zuletzt einen ganz guten Schnitt gemacht hat. 

 

Die Strategie lief meistens dann gut, wenn sich zuvor die Kurse in Teilen des Marktes von den Gewinnen entkoppelt hatten. Im neuen Markt hieß es auch KUV sei das neue KGV, weil Gewinne (erst mal) egal sind. Das Resultat kennen wir heute...

Andere Beispiele sind: Die Nifty Fifty, Japan Bubble, Finanzkrise, Dotcom etc.

 

Ursache sind m.M. nach Disruptionen, die in Ermangelung von belastbaren Zukunftsprognosen (aka Kristallkugeln), übertrieben eingeschätzt werden. Bzw. andersherum die Überlebens-, Anpassungs- und Gewinnerzielungsfähigkeit von Old Economy Firmen unterschätzt wird (was zu Unterbewertungen führt). Der >Hype Cycle< könnte ein Anhaltspunkt dafür sein, wie sowas funktioniert. Robert Shiller nennt es hingegen "Narrativ" und hat sein Buch entsprechend "Narrative Economics: How Stories Go Viral and Drive Major Economic Events" genannt.

 

Damit Märkte wirklich immer zu 100% effektiv sein können, müssten m.E. auch die Informationen, die die Mehrheit der Anleger einpreist, immer verlässlich sein. Die Historie lehrt aber, dass das nicht unbedingt immer der Fall sein muss, was temporäre kognitive Verzerrungen ermöglicht, sodass bislang High minus Low immer mal wieder funktionieren konnte. Ob das auch noch in Zukunft so sein wird, muss jeder für sich selber einschätzen. Burggräben oder andere Formen der "Überlegenheit" halte ich dafür aber nicht für zwingend erforderlich.

 

Ansonsten zu Buffett noch ein Auszug auf der Wikipedia:

Zitat

Im Unterschied zu Buffett war Munger schon recht früh von anderen Investoren wie Philip Fisher beeinflusst. So missfiel ihm Buffetts ursprüngliche, noch von Graham herrührende Präferenz für Unternehmen, die – meist aufgrund schlechter Geschäftsaussichten – unterhalb ihres Liquidationswertes notierten. Stattdessen war es seiner Ansicht nach „besser, einen angemessenen Preis für ein gutes Unternehmen zu bezahlen als einen Spottpreis für eine Schrottfirma.“ Daher bewog er Buffett im Laufe der Jahre dazu, seinen Investmentansatz dahingehend zu überdenken, was Buffett auch wiederholt öffentlich zugegeben hat.

- Quelle: Wikipedia

 

Frage in die Runde: Wenn man gerne Quality und Value kombinieren möchte, wie würdet ihr das (in einem ETF/Index) umsetzen? Evtl. MSCI World High Dividend Yield (mehr Value) oder MSCI World Diversified Multiple-Factor (mehr Quality)?

Oder doch lieber "Wide Moat"? Kennt ihr noch andere Ansätze? :)

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Schuldenschnitt

MSCI Prime Value USA und EMU von UBS stehen zur Verfügung.

 

„Quality scores are calculated using the standard MSCI Quality methodology for all Parent Index constituents. The Quality Z-scores are calculated using fundamental variables such as Return on Equity, Earnings Variability and Debt to Equity.“


„The Prime Value score for each security in the Quality Parent Universe is calculated by combining the z- scores of four value descriptors, namely Trailing Price to Earnings (P/E), Price to Book Value (P/B), Price to Sales (P/S) and Price to Cash Earnings (P/CE).“
 

https://www.msci.com/eqb/methodology/meth_docs/MSCI_Prime_Value_Indexes_Methodology_Mar15.pdf

vor 8 Stunden von Sestertius:

Frage in die Runde: Wenn man gerne Quality und Value kombinieren möchte, wie würdet ihr das (in einem ETF/Index) umsetzen? Evtl. MSCI World High Dividend Yield (mehr Value) oder MSCI World Diversified Multiple-Factor (mehr Quality)?

Oder doch lieber "Wide Moat"? Kennt ihr noch andere Ansätze? :)

 

 

 

 

 

 

 

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hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt
vor 9 Stunden von Sestertius:

Wenn man gerne Quality und Value kombinieren möchte, wie würdet ihr das (in einem ETF/Index) umsetzen? Evtl. MSCI World High Dividend Yield (mehr Value) oder MSCI World Diversified Multiple-Factor (mehr Quality)?

(Edit) Der ISHARES MSCI WORLD QUALITY DIVIDEND (IE00BYYHSQ67) basiert auf ersterem, da kommen auch gewisse Qualitätsfilter zum Einsatz, das finde ich eigentlich einen guten Kompromiss zwischen Value und Quality:

https://www.msci.com/documents/10199/74fe7e16-759e-405c-96aa-8350623fae65

Zitat

Each MSCI High Dividend Yield Index targets companies with high dividend income and quality characteristics and includes companies that have higher than average dividend yields that are both sustainable and persistent. Index construction starts with a dividend screening process: only securities with a track record of consistent dividend payments and with the capacity to sustain dividend payouts into the future are eligible index constituents. Securities are also screened based on certain “quality” factors such as return on equity (ROE), earnings variability, debt to equity (D/E), and on recent 12-month price performance.

 

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Johannes34567
vor 12 Stunden von DST:

Es ist also nicht so, dass man beim "Value-Investing" auf niedrig bewertete Aktien setzt

Nein man setzt nicht nur auf eine Aktie, weil sie niedrig bewertet ist, sondern auf eine Aktie, welche nach Meinung des Investoren "unterbewertet" ist. 

vor 12 Stunden von DST:

Deiner Logik nach dürfte man keinen aktiven Fonds mit einem MSCI World vergleichen.

Ich meinte damit, die Strategie kann man nicht vergleichen, nicht die Rendite oder sonstiges.

 

vor 15 Stunden von DST:

In meinen Augen muss etwas günstiges nicht zwangsläufig auch wertvoll sein. Beim Value-Investing investiert man hingegen nur in Werte, die günstig bewertet sind, aber auch einen hohen inneren Wert haben.

Eben dieser Vergleich ist sinnfrei. Value Aktien (HmL) habe in der Theorie eine höhere Rendite, da sie mehr Risiko tragen (EMT). 

Value Investing geht davon aus, dass es über- und unterbewertete Aktien gibt und man als Investor diese Ineffizienzen des Marktes nutzen kann. 

Was macht es für einen Sinn dann darüber zu urteilen, ob eine aktive Strategie oder eine passive Strategie besser ist, wenn beide von komplett anderen Annahmen ausgehen?

vor 13 Stunden von DST:

Nichts, ich finde es einfach nur bemerkenswert wie absolut grottig SC Value die letzten 5 Jahre gelaufen ist und bin froh hier nicht investiert zu haben.

Absolut butthurt wie ein kleines Kind, aber wenn es dich aufmuntert, ich war auch nicht investiert ;)

 

vor 13 Stunden von DST:

Nur weil seine Performance mit Faktoren im Nachhinein erklärt werden kann heißt das noch lange nicht, dass er kein guter Stock-Picker ist. Oder wäre es das nur in deinen Augen, wenn er Titel mit Überrendite picken würde, die keine hohe Factor-Übereinstimmung hätten?

Er hat kein Alpha. Trotzdem halte ich ihn für einen brillanten Menschen.

Ich finde es nur schlimm, dass viele ihn immer als Gegenargument zur EMT oder als Argument für aktive Strategien nehmen. Den selben Erfolg hätte man auch mit ähnlichem Faktor Exposure erreicht, was dann letztendlich doch heißt, dass er kein Skill hatte, sondern einfach nur mehr Risiko eingegangen ist.

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