Sestertius Juni 7, 2020 · bearbeitet Juni 7, 2020 von Sestertius vor 14 Stunden von Madame_Q: Rebalancing fällt mir psychologisch so auch leichter, weil sich alle drei recht sicher unterschiedlich entwickeln werden. Bei MinVol bin ich mir da relativ sicher, was Momentum und Standard World angeht aber nicht, deswegen auch meine Frage. Von der Grundüberlegung her versucht ja Momentum die zuletzt herrschende Marktstimmung einzufangen und in wenigen Werten das zu konzentrieren bzw. übergewichten, was von den Marktteilnehmern stärker nachgefragt wurde und hofft dabei, dass dieser Trend noch einige Zeit weiter anhält. In den letzten Jahren waren das halt vorwiegend Techwerte. Guckt man jetzt aber in den Standard World, stehen auch dort die Techwerte ganz oben, d.h. hält das (positive) Momentum eines Sektors länger an, wird sich dies auch früher oder später in rein markt-kapitalisierten Indizes niederschlagen. Man versucht mit Momentum halt nur (etwas) stärker von diesen Trends zu profitieren. Verstärkend kommt hinzu, dass die MSCI-Faktoren auch einen erheblichen (!) Anteil Marktkapitalisierung enthalten, da ja nur eine Übergewichtung gegenüber dem (i.d.R. MK) Mutterindex stattfindet, sodass z.B. ein Mid-Cap Wert, selbst wenn er das höchste Momentum des ganzen Index aufweist, nicht unendlich übergewichtet werden kann. Momentum könnte man entsprechend auch (abstrakt) als leicht "gehebelten" MK-Ansatz interpretieren. Bestimmt hat jeder schon mal den Satz gehört, dass die Marktrendite zu 90% von 10% der Unternehmen erwirtschaftet wird. Dazu wie sehr das tatsächlich zutrifft, hat Meb Faber auf S. 55 in seinem Buch "Global Value: How to Spot Bubbles, Avoid Market Crashes, and earn Big Returns in the Stock Market" eine sehr interessante Grafik geliefert. Leider darf ich die hier nicht verlinken, aber ich versuche es mal zu beschreiben: Die Grafik (Chart) zeigt die Total-Return Kurve des S&P 500 von 1972-2013, sowie darunter eine Kurve, die sich aus den zum jeweiligen Zeitraum größten Einzelwerten im Index zusammensetzt. Von den 70ern bis frühen 90ern wechseln sich IBM und AT&T ab, danach folgt eine kurze Periode Exxon, gefolgt von General Electric, Microsoft (Dotcom-Blase) usw. bis Apple (2013). Was man sofort sieht ist erst mal, dass sich beide Kurven obwohl eine sich nur aus Einzelwerten zusammensetzt, bei unterschiedlicher Volatilität nahezu gleich verlaufen. Gleichzeitig sieht man auch wieviel ein Wert zur Gesamtrendite des ganzen Index beigetragen hat (nicht wenig). Dadurch ergibt sich m.M. das Problem, dass man mit beiden Ansätzen (MK wie Momentum) quasi blind in jede Blase hinein läuft. Aus meiner Sicht kann Factor-Investing auch nur deswegen funktionieren, da die Märkte eben nicht immer zu 100% effizient sein können, da es schlicht nicht möglich ist zukünftige Renditen insbesondere im Growth-Segment mit hinreichender Genauigkeit zu ermitteln/schätzen. Der Momentum Faktor, der ja per Definition nicht auf fundamentalen Kenndaten beruht, könnte m.M. als Ausprägung solcher Ineffizienzen interpretiert werden, da er gewissermaßen versucht Autokorrelationen bei den Kursen auszunutzen (Wert ist gestiegen, deswegen steigt Wert weiter). Da es aber langfristig nicht möglich ist, dass ein Sektor sich dauerhaft besser entwickelt als der Durchschnitt des restlichen Marktes (obwohl er diesen natürlich anheben kann), kommt es zu Blasen. Wäre das nicht so und Tech liefe die nächsten 100 Jahre weiter wie bisher, müsste der MSCI World irgendwann zu einem 99%igen Techindex werden. Dagegen spricht m.M. auch, dass - über hinreichend lange Zeiträume - die Marktrenditen quasi immer +- um den gleichen Wert pendeln. An der Stelle kommen dann auch die anderen Faktoren ins Spiel. Man filtert anhand verschiedener Kriterien (Quality/Value/Was-auch-immer) Werte aus dem Markt, die relativ zum kurz- bis mittelfristigen Trend schlechter/besser liefen und setzt auf die bereits angesprochene langfristige mean-regression. bzw. den Turnaround von Marktsegmenten, die sich zu lange überdurchschnittlich entwickelt haben. Meine Kritik am rein markt-kapitalisierten Ansatz ist daher, dass er zwar (weitestgehend) die Meinung der Marktteilnehmer wiederspiegelt, aber Meinungen eben nicht immer rational sein müssen. Die Markteffizienzhypothese verlangt ja, sofern ich sie richtig verstanden habe, dass den Preisen rationale Erwartungen zugrunde liegen und sich diese nicht wesentlich vom "wahren" Preis unterscheiden. Da die Ungenauigkeit zukünftig erwartbarer Gewinne aber nicht gleich verteilt ist (Bsp. Startup vs. Large-Cap Value), sind auch die kurzfristigen Fehlbepreisungen unterschiedlich verteilt. Der normale World Index ist ja im Endeffekt auch nur ein Modell des Marktes, welches eben nur einen Faktor (Equity) berücksichtigt und sich bei Anlegern gerade zufällig als beliebter Standard herauskristallisiert hat. Evtl. neigt er sogar (genau wie Momentum) verstärkt dazu Werte zu übergewichten, bei denen der Erwartungswert unklar ist und deswegen sogar auf Dauer schlechter performt als eigentlich möglich wäre. Ein sehr viel besseres und genaueres Modell, um den "wahren" Markt und seine Rendite abzubilden, wäre daher vllt. sogar eine Art vollständig replizierender ACWI IMI Multi-Factor Index. So, das waren jetzt sicherlich einige steile Thesen meinerseits, daher lass ich es erst mal gut sein und wünsche noch einen schönen Sonntag! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Beginner81 Juni 7, 2020 vor 32 Minuten von Sestertius: Man filtert anhand verschiedener Kriterien (Quality/Value/Was-auch-immer) Werte aus dem Markt, die relativ zum kurz- bis mittelfristigen Trend schlechter/besser liefen und setzt auf die bereits angesprochene langfristige mean-regression. bzw. den Turnaround von Marktsegmenten, die sich zu lange überdurchschnittlich entwickelt haben. Zumindest ist es meines Wissens so, dass die bekannten Faktoren eine langfristige Überrendite erzielt haben. Mit langfristig ist wohl ein Zeitraum >20 Jahre gemeint. Hier sollte z.B. auch der Value-Faktor, der ja die letzten Jahre schlechter abgeschnitten hat, dabei sein. Insgesamt finde ich die Daten dazu etwas dünn, hier wären Untersuchungszeiträume >100 Jahre schon überzeugender. vor 39 Minuten von Sestertius: Dadurch ergibt sich m.M. das Problem, dass man mit beiden Ansätzen (MK wie Momentum) quasi blind in jede Blase hinein läuft. Das ist möglich, aber was ist eine Blase? Klar ist es z.B. beim damaligen "Neuen Markt", da keinerlei Substanz hinter vielen "Unternehmen" stand. Aber wie ist es aktuell mit USA / FANG? Ich sehe hier schon einen Unterschied. vor 43 Minuten von Sestertius: Bestimmt hat jeder schon mal den Satz gehört, dass die Marktrendite zu 90% von 10% der Unternehmen erwirtschaftet wird. Die Untersuchungen mögen stimmen, es ist jedenfalls bemerkenswert, dass z.B. in den MinVol und Mom- Indizes recht verschiedene Unternehmen sind und die Renditen langfristig trotzdem ziemlich ähnlich sind. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Madame_Q Juni 7, 2020 · bearbeitet Juni 7, 2020 von Madame_Q @Sestertius Teils kann ich deine Sichtweise verstehen. Ich weiß, dass der Standard World viel Momentum drin hat. Trotzdem glaube ich nicht, dass Momentum und Standard sich in Zukunft ähnlich entwickeln. Quality wird das eher machen, aber auch da ist nichts sicher. Momentum hat doch so viel Wechsel drin, wie kein zweiter Faktor. Alle 6 Monate wird wie auch bei MinVol teilweise alles neu strukturiert. Ich habe auch irgendwo gelesen, dass Momentum die höchsten Transaktionskosten hat. Sicher ist wie immer nichts. Was ich aber zugebe: Ich habe lange überlegt, ob Momentum als dritter Baustein wirklich nötig ist, aber nur deshalb, weil er am meisten Risiko hat. Der überzeugendste Faktor für mich bleibt nach wie vor Minimum Volatility. Der risikosenkende Effekt in Kombination mit Chance auf gleicher/höherer Rendite hat auf mich am wenigsten die Gefahr, zu enttäuschen. Bei Momentum kann es eher komplett anders kommen: Mehr Risiko + Möglichkeit der Underperformanc. Das kann frustrierend sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
WolfderMauerstr. Juni 7, 2020 vor 45 Minuten von Sestertius: gerade zufällig als beliebter Standard herauskristallisiert hat Das würd ich mal so nicht sagen, am Schluss sind wir alle der Markt. Jeder darf gut und gerne jederzeit bei Börsenöffnung die Aktien kaufen und verkaufen bei Kursen, wo man selbst es für richtig hält. Ich hätte jetzt schon gesagt, dass das sehr einleuchtend ist, dass wenn man schaut, wie viel Dollars der Markt den jeweiligen Unternehmen allokiert, man bei Marktkapitalisierungsgewichtung sagt "Ihr [der Markt, wir alle] habt in dieser Momentaufnahme absolut recht, nehmt mein Geld und gebt 3,06% davon Microsoft , 2,74% Apple und 0,003% irgeneiner Pharma-Klitsche, die pleite gehen könnte, aber auch mal Krebs heilen könnte - plastisch ausgedrückt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Madame_Q Juni 7, 2020 Für einen langfristigen Anleger halte ich diese Thesen mit "Marktkapitalisierung führt zur Blase" oder "BIP-Gewichtung ist günstiger und hat mehr Chancen" für völlig unnötig. Auch hier ist nichts sicher auf lange Sicht. Relativ sicher ist dagegen, dass BIP z.B. einfach mehr Risiko hat aufgrund sehr hohen Anteil. An meiner Denkweise sieht man auch, dass ich nicht wie viele in erster Linie Rendute-Maximierung anstrebe, sondern zuerst Risikominimierung. Dsher vermeide uch z.B. EM komplett. Momentum widerspricht dem allerdings etwas, das muss ich eingestehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sestertius Juni 7, 2020 · bearbeitet Juni 7, 2020 von Sestertius vor 4 Stunden von Beginner81: Zumindest ist es meines Wissens so, dass die bekannten Faktoren eine langfristige Überrendite erzielt haben. Mit langfristig ist wohl ein Zeitraum >20 Jahre gemeint. Hier sollte z.B. auch der Value-Faktor, der ja die letzten Jahre schlechter abgeschnitten hat, dabei sein. Insgesamt finde ich die Daten dazu etwas dünn, hier wären Untersuchungszeiträume >100 Jahre schon überzeugender. Die Frage, die ich mir dazu oben gestellt habe, ist ja eben Überrendite wozu? Antwort: Zu einem (vermeintlich?) marktneutralen Portfolio, was mich zu der Frage geführt hat, was "der Markt" überhaupt ist und ob MK alleine diesen überhaupt hinreichend genau abbilden kann. Der Ausgangspunkt des Mehrfaktoren-Modells war ja, dass der Marktfaktor allein nur einen Teil (wenn auch einen erheblichen) der Rendite erklären konnte und Fama-French deswegen zunächst HML und SMB hinzugefügt haben, was die Genauigkeit des Modells weiter verbessern konnte (so die Theorie). Dazu kamen dann später halt noch weitere Faktoren hinzu. Meine Überlegung ging entsprechend in die Richtung, dass die Mehrrendite von Faktoren eigentlich gar keine Mehrrendite sein könnte, sondern eigentlich eine Minderrendite vom MK gegenüber dem, was der "Markt" eigentlich hergibt. Gerade deswegen wäre es ja auch aus meiner Sicht interessant ein wissenschaftlich korrekt konstruiertes MF-Portfolio langfristig mit MK zu vergleichen, insbesondere da Faktoren ja nicht immer additiv sind, sondern sich auch gegenseitig auslöschen können. Was die Untersuchungszeiträume angeht, hast du aber natürlich recht. Wobei die Daten von Fama/French m.W. bis 1975 zurückreichen (teilweise sogar bis 1926). Der Zeitraum wäre entsprechend mindestens 45 Jahre. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass die meisten Investmententscheidungen auf Grundlage wesentlich kürzerer Zeitreihen getroffen werden, insofern macht es aus meiner Sicht eigentlich keinen Sinn nur deswegen gegen Faktoren zu wetten. Zitat Das ist möglich, aber was ist eine Blase? Klar ist es z.B. beim damaligen "Neuen Markt", da keinerlei Substanz hinter vielen "Unternehmen" stand. Aber wie ist es aktuell mit USA / FANG? Ich sehe hier schon einen Unterschied. An der Börse wird ja grundsätzlich nicht die Gegenwart, sondern die Zukunft gehandelt. Eine Blase würde ich entsprechend definieren als einen Zustand in dem die Entwicklung von einzelnen oder mehreren Unternehmen zu weit in die Zukunft extrapoliert wird. Platzen tun sie immer dann, wenn externe Schocks oder andere Verwerfungen auftreten, die das Risikobudget der Anleger dahinschmelzen lassen und/oder sich Zukunftserwartungen ruckartig zum Negativen verändern. Da sich solche Ereignisse aber i.d.R. nicht prognostizieren lassen und größtenteils dem Zufall geschuldet sind, ist market-timing auch nicht möglich. Ich halte FANG übrigens nicht für mit dem "Neuen Markt" vergleichbar, immerhin sind das alles hoch lukrative Unternehmen und dementsprechend auch hoch im Quality Index gewichtet. Die Frage ist halt, was passiert z.B., wenn die FTC morgen verkündet, dass Facebook oder Google tatsächlich zerschlagen werden (was ja gerade geprüft wird) oder die Politik plötzlich neue Regularien ankündigt, aber der Markt statische Verhältnisse die nächsten 5+ Jahre eingepreist hat? Dann ändern sich die Zukunftprognosen schlagartig und der Markt, also wir alle, müssen den zukünftigen Zustand neu bewerten. Das Problem welches ich hier grundsätzlich sehe ist, dass die Wahrscheinlichkeit, ob das so eintritt oder nicht, sich mathematisch nicht als Risiko bestimmten lässt, sodass hier stattdessen nur von einer Unsicherheit gesprochen werden kann. Mein Kernargument war dementsprechend, dass die EMH zwar grundsätzlich funktioniert, aber potentiell überall dort versagt, wo öffentlich verfügbare Informationen eben so große Unwägbarkeiten aufweisen, dass eine korrekte Bepreisung nur unzureichend möglich ist oder sich ex post als falsch heraus stellen. Oder einfach gesagt: Aussagen wie "Roboter werden die Welt verändern", "Biotech wird die Medizin revolutionieren" etc. lassen so große Interpretationsspielräume zu, dass sich von KGV 1 bis 1.000 so ziemlich alles rechtfertigen lässt (überspitzt gesagt). Trotzdem zeigt die Erfahrung, dass genau das immer wieder versucht wird, siehe Japan Bubble, Dotcom usw. Momentum und Equity sehe ich konstruktionsbedingt eben als besonders prädestiniert dafür an, genau in sowas hinein zu laufen. Komischerweise entstehen Blasen auch eigentlich nie im Value-Bereich (korrigiert mich, wenn es Ausnahmen gibt...), wo operative Cash-Flows usw. über kurz- und mittelfristige Zeiträume wesentlich erwartbarer abschätzbar sind, als bei irgendeiner Techbude, die zwar eine potentiell revolutionäre Idee hat, aber außer Geldverbrennen und Ankündigungen machen, noch nicht viel geleistet hat. Bzw. müsste sich m.E. eine Blase im Value Bereich per Definition des Faktors von selber auflösen, da die Gewichtung steigendem KGV usw. immer weiter abnehmen müsste (zumindest sofern nicht ALLE Unternehmen überbewertet sind, was Buffett ja für die USA z.Z. wohl so ähnlich zu sehen scheint). Entsprechend konnte bisher auch noch kein Growth Factor festgestellt werden, obwohl es genau diese Werte sind, die den World Index häufig maßgeblich antreiben. Wenn man vor diesem Hintergrund die Aussage, dass die Renditen des Aktienmarktes langfristig um einen Mittelwert pendeln und einzelne Unternehmen oder Segmente ihre Gewinne nicht bis ins Unendliche steigern können (siehe auch beim Beispiel oben), als wahr erachtet, wird meine Skepsis contra "nur" MK und pro Faktoren vielleicht klar: Wenn ich langfristig mit marktbreitem Buy&Hold eh nicht mehr als diesen Durchschnittswert bekommen kann, ist es aus meiner Sicht nur rational, historisch aus dem Raster fallende Renditen zu vermeiden, da sie nicht von Dauer sein werden. Ich versuche zwar diese Überrendite z.B. mit einem Momentum-ETF mitzunehmen, nehme aber gleichzeitig auch die Minderrendite von Value in Kauf, um möglichst irgendwo in der Mitte zu landen. Spätestens hier geht es dann auch nicht mehr um die Erzielung von Überrenditen, sondern darum die Renditen im zeitlichen Mittel zu glätten. Das Stichwort ist hier Korrelation. Folgender >LINK< (Tabelle 2) kann das vllt. nochmal etwas verdeutlichen. vor 4 Stunden von Madame_Q: Für einen langfristigen Anleger halte ich diese Thesen mit "Marktkapitalisierung führt zur Blase" oder "BIP-Gewichtung ist günstiger und hat mehr Chancen" für völlig unnötig. Erheblich entscheidend ist m.M. aber auch der zeitliche Ablauf der Renditen. Was bringt es z.B., wenn ich "nur" standard World habe, dieser 20 Jahre bis zum Renteneintritt mit 7% p.a. "läuft" und ausgerechnet dann, wenn ich das Geld brauche, ein Crash passiert, sich der Wert halbiert und die nächsten 20 Jahre nicht mehr ganz erholt? Die meisten werden sagen, ich schichte halt regelmäßig von RK3 in RK1 um, was aber die Rendite erheblich mindern dürfte. Wenn der oben genannte Ansatz tatsächlich funktioniert (ich habe zum Glück noch über 30 Jahre, um das herauszufinden) wäre es rein theoretisch möglich viel länger im Risiko zu bleiben. Eine mögliche Alternative zu BIP wäre übrigens auch die Regionen nach Schiller-KGV zu adjustieren, was dem o.g. Gedanken ("Überdurchschnittliche Renditen halten nicht ewig an") ja auch nahe kommt. Wobei mir bei dem Ansatz nicht gefällt, dass es einerseits egal sein sollte, ob ein Unternehmen in New York, Feuerland Mitte oder am Südpol sitzt, und dass andererseits auf Länderebene einzelne Werte (z.B. CH mit Nestlé/Novartis) das Gesamtbild stark verzerren können. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Madame_Q Juni 7, 2020 vor 15 Minuten von Sestertius: Was bringt es z.B., wenn ich "nur" standard World habe, dieser 20 Jahre bis zum Renteneintritt mit 7% p.a. "läuft" und ausgerechnet dann, wenn ich das Geld brauche, ein Crash passiert, sich der Wert halbiert 20 Jahre lang 7% Rendite und dann ein Crash mit 50% Einbruch sind keine Katastrophe finde ich. Man ist dann immer noch gut im Plus oder habe ich hier einen Denkfehler? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nachdenklich Juni 7, 2020 vor 11 Minuten von Sestertius: Eine mögliche Alternative zu BIP wäre übrigens auch die Regionen nach Schiller-KGV zu adjustieren, was dem o.g. Gedanken ("Überdurchschnittliche Renditen halten nicht ewig an") ja auch nahe kommt. Wobei mir bei dem Ansatz nicht gefällt, dass es einerseits egal sein sollte, ob ein Unternehmen in New York, Feuerland Mitte oder am Südpol sitzt, und dass andererseits auf Länderebene einzelne Werte (z.B. CH mit Nestlé/Novartis) das Gesamtbild stark verzerren können. Wie würdest Du diesen Ansatz praktisch umsetzen? Rußland, Korea und China sind derzeit niedrig bewertet und werden daher übergewichtet? USA ist derzeit hoch bewertet und wird deshalb untergewichtet? Der Standard MSCI World geht nach Marktkapitalisierung vor. Darin sind daher die Werte hoch gewichtet, die schon lange im Trend liegen. Sollte der Trend enden und sich ein neuer Trend (zu Gunsten der derzeit niedrig bewerteten Regionen/Sektoren?) bilden, dann haben die bisher im Trend liegenden Werte noch eine längere Zeit ein hohes Gewicht im (Standard) MSCI World. Der neue Trend wird sich in der Marktkapitalisierung erst nach längerer Zeit signifikant auswirken. Ein MSCI World Momentum würde auf die Änderung des Trends schneller reagieren und in die neuen Trendfolger umschichten. Trends laufen nun aber oft länger als man erwartet. Solange der bisherige Trend weiter läuft ist man mit dem nach Marktkapitalisierung gewichteten ETF gut dran, mit dem Momentum-Fonds sogar noch besser. Wenn der Trend langsam ausläuft und sich langsam ein neuer Trend bildet, dann wird der Momentum Fonds das gut abbilden. Bricht der bisherige Trend abrupt ab, dann sind die Kursrückschläge im Momentum sicher im Augenblick größer als im Standard MSCI World; die Frage ist aber, ob die Vorteile während des laufenden Trends dieses Risiko nicht überkompensieren? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sestertius Juni 7, 2020 vor 3 Minuten von Madame_Q: 20 Jahre lang 7% Rendite und dann ein Crash mit 50% Einbruch sind keine Katastrophe finde ich. Man ist dann immer noch gut im Plus oder habe ich hier einen Denkfehler? Kommt drauf an, wenn ich dem > Fondsrechner < vertraue und 100€ pro Monat (jährlich um 2% Inflation angepasst) annehme, Abgeltungssteuer und 0,25% TER berücksichtige, lande ich am Ende von 20 Jahren bei einem Endwert von ca. 50.000€ bei Einzahlungen von knapp 30.000€. Dann wärst du bei -50% wieder in der Verlustzone. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nachdenklich Juni 7, 2020 vor 5 Stunden von Beginner81: Zumindest ist es meines Wissens so, dass die bekannten Faktoren eine langfristige Überrendite erzielt haben. Mit langfristig ist wohl ein Zeitraum >20 Jahre gemeint. Hier sollte z.B. auch der Value-Faktor, der ja die letzten Jahre schlechter abgeschnitten hat, dabei sein. Wenn der Momentum-Faktor Fonds bisher die Tech-/Wachstumswerte übergewichtet hat, dann sollte er bei einem von Dir antizipierten Umschwung hin zum Value-Faktor darauf ja reagieren und zu gegebener Zeit in Value-Werte umschichten. Ein Momentum-Fonds kann also theoretisch gleichzeitig ein Übergewicht zu Value haben. Klingt doch gut? Die Frage ist nur, wie schnell er reagiert und welche Transaktionskosten bei solchen Umschichtungen anfallen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sestertius Juni 7, 2020 vor 6 Minuten von Nachdenklich: Wie würdest Du diesen Ansatz praktisch umsetzen? Ich selber würde das gar nicht umsetzen wollen, aber ich habe vor Kurzem an einem Webinar mit Andreas Beck teilgenommen (das von Mission Money, vielleicht hat das ja jemand mitbekommen). Dort hat er ein Portfolio vorgestellt, das genau das umsetzt und welches sich speziell an Stiftungen oder Privatiers mit Anlagehorizonten von mehreren Generationen richtet. Die Vorgehensweise war da so, dass er im ersten Schritt von der Marktkapitalisierung im ACWI ausgeht, dann aber die einzelnen Regionen separat nach ihrer Abweichung vom durchschnittlichen CAPE unter- bzw. übergewichtet. Small Caps werden einzeln gewichtet, wobei er davon abgeraten hat da auf den MSCI World Small Cap zu setzen, weil der "Mist" wäre (ohne das näher zu erläutern). Stattdessen nutzt er da z.B. Russel 2000/MSCI Europe Small Cap usw.. Die USA+Kanada (inkl. SC) machen aktuell 48% vom Aktienanteil aus, sind also etwas untergewichtet. EM sind ganz außen vor, da sie ihm zu Folge, ein "Eigenleben" führen und dürfen deswegen höchstens mit ihrem ACWI Anteil mit drin sein. Die Asset Allocation wird ebenfalls in Abhängigkeit davon, ob gerade Eigen- oder Fremdkapital für die Unternehmen knapp ist, dynamisch angepasst, wobei Aktien/Anleihen jeweils maximal 90% ausmachen dürfen. Aktuell steht das Portfolio bei 80% Aktien, wenn ich mich richtig erinnere. Anleihen werden nur von höchster Bonität aufgenommen (bis minimal A), außer die Risikoprämien im Investment Grade Bereich steigen deutlich an, was aber unter der momentanen Notenbankpolitik nicht zu erwarten ist. vor 22 Minuten von Nachdenklich: Wenn der Trend langsam ausläuft und sich langsam ein neuer Trend bildet, dann wird der Momentum Fonds das gut abbilden. Prinzipiell hast du das Recht. Momentum ist ein bisschen das "Chamäleon" unter den Faktoren. Theoretisch könnte der Index in ein paar Jahren auch Value Titel beinhalten, sofern die plötzlich besser laufen. Ich war aber trotzdem zu feige, mich nur darauf zu verlassen. :^) vor 26 Minuten von Nachdenklich: Ein MSCI World Momentum würde auf die Änderung des Trends schneller reagieren und in die neuen Trendfolger umschichten. Wenn es zu einem echten Momentum Crash kommt, kann es aber auch passieren, dass der Fonds nicht schnell genug umschichten kann und so z.B. kurzfristige extreme Trends/Aufholbewegungen verpasst. Eine Lösung dafür soll wohl irgendwas namens "residual momentum" sein, damit habe ich mich aber bisher noch nicht weiter befasst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Madame_Q Juni 7, 2020 vor 55 Minuten von Nachdenklich: Die Frage ist nur, wie schnell er reagiert Alle 6 Monate wird die Zusammensetzung neu justiert oder? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nachdenklich Juni 7, 2020 vor 1 Minute von Madame_Q: Alle 6 Monate wird die Zusammensetzung neu justiert oder? Stimmt. Und die Frage ist, ob das reicht ..... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Madame_Q Juni 7, 2020 · bearbeitet Juni 7, 2020 von Madame_Q vor einer Stunde von Sestertius: vor Kurzem an einem Webinar mit Andreas Beck teilgenommen (das von Mission Money, vielleicht hat das ja jemand mitbekommen). Dort hat er ein Portfolio vorgestellt, das genau das umsetzt und welches sich speziell an Stiftungen oder Privatiers mit Anlagehorizonten von mehreren Generationen richtet. Die Vorgehensweise war da so, dass er im ersten Schritt von der Marktkapitalisierung im ACWI ausgeht, dann aber die einzelnen Regionen separat nach ihrer Abweichung vom durchschnittlichen CAPE unter- bzw. übergewichtet. Small Caps werden einzeln gewichtet, wobei er davon abgeraten hat da auf den MSCI World Small Cap zu setzen, weil der "Mist" wäre (ohne das näher zu erläutern). Stattdessen nutzt er da z.B. Russel 2000/MSCI Europe Small Cap usw.. Die USA+Kanada (inkl. SC) machen aktuell 48% vom Aktienanteil aus, sind also etwas untergewichtet. Meinst du das, was er in diesem Video beschreibt? Beck schlägt dort den ACWI IMI vor (für den es seiner Meinung nach aber keinen guten ETF gibt). Das wäre aber trotzdem wieder Marktkapitalisierung und letztendlich im Kern typisch Gerd Kommers Empfehlung als simpelste Variante. Es geht also einfach darum, breit zu streuen auf sehr viele Unternehmen. Ich halte einen MSCI WORLD mit 1600 Unternehmen für ausreichend und finde nicht, dass Schwellenländer und Small Caps unbedingt mit dabei sein müssen, da beide eben auch erhöhtes Risiko bedeuten. Dagegen würde ich auf der anderen Seite nicht nur auf Faktor-ETFs setzen weil es einfach zu wenig Firmen wären (Momentum und MinVol haben je nur ca. 350 drin). Letztendlich läuft alles doch auf fast das gleiche hinaus, nur mit persönlichen, kleinen Vorlieben und Wetten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lion Juni 7, 2020 Auch ich habe mich vor einiger Zeit für Momentum und MinVol entschieden. Eigentlich würde ich aber noch gerne einen dritten Faktor dazunehmen, da "springt" mich aber keiner mehr an. Welcher würde denn aus Eurer Sicht die beiden am sinnvollsten ergänzen...? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Madame_Q Juni 7, 2020 · bearbeitet Juni 7, 2020 von Madame_Q vor 31 Minuten von Lion: Welcher würde denn aus Eurer Sicht die beiden am sinnvollsten ergänzen...? Vielleicht Value? Hätte ich nicht Standard genommen als drittes, würde ich noch Quality nehmen, aber einfach, weil ich eher defensiv favorisiere. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Beginner81 Juni 7, 2020 · bearbeitet Juni 7, 2020 von Beginner81 vor 3 Stunden von Sestertius: Ich selber würde das gar nicht umsetzen wollen, aber ich habe vor Kurzem an einem Webinar mit Andreas Beck teilgenommen Witzig, hatte da auch teilgenommen. Da meine beabsichtige Gewichtung eine ungefähre Mischung aus MK, BIP und Gleichgewichtung ist, komme ich auf ähnliche Resultate wie in dem von ihm vorgestellten Portfolio (nur der EM-Anteil ist höher, wird aber zum Teil mit EM-Anleihen umgesetzt). vor 1 Stunde von Lion: Welcher würde denn aus Eurer Sicht die beiden am sinnvollsten ergänzen...? Keine Ahnung, vermutlich ist das im Endergebnis ziemlich egal. @Sestertius Bei all der Diskussion um MK, was seltsam ist: Der MSCI World Equal Weighted hat sich genauso wie der normale MSCI World entwickelt, obwohl da von den FANG-Aktien und US-Übergewicht nichts zu sehen ist.https://www.msci.com/documents/10199/f7972c87-76f7-425b-9942-4e8929255210 Der Sinn des MinVol leuchtet mir nicht mehr so ganz ein: Was hilft es, wenn es weniger Schwankungen gibt, der Index aber im Crash genauso verliert, ob es nun 35% oder 30% ist letztendlich dann "auch schon egal". Wenn ich sehr langfristig orientiert bin, sind doch solche Volatilitätsunterschiede ziemlich unwichtig, der einzige Grund für einen "Faktor" ist m.E. eine mögliche Überrendite. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
HansK Juni 7, 2020 Am 5.6.2020 um 19:35 von cutter111th: Ach Leute, dass ist weder merkwürdig noch ist das ein Momentum Crash. Der Momentum stagniert ganz einfach deswegen, weil er schon gut gelaufen ist., Die Tech Werte, welche die Rally ja bis vor Kurzem angetrieben haben, stagnieren ja auch. Das ist nach so einem Anstieg ja auch logisch. Das die Indizes gerade weiter anziehen, hat ja vor allem damit zu tun, dass jetzt die anderen Werte aufholen wie Zykliker etc. Die Corona Profiteure wiederum müssen nach ihrer fetten Rally jetzt erst mal konsolidieren. Davon ab finde ich es schon mutig in so einen überkauften Zustand wie jetzt reinzukaufen. Die Indikatoren sind aktuell schon ganz schön überhitzt Alle ETFs, die hier diskutiert werden, sind noch nicht wieder bei ihrem ATH, sondern 10% oder etwas mehr drunter. Da ist also durchaus noch Potential nach oben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
HansK Juni 7, 2020 vor 13 Minuten von Beginner81: Der Sinn des MinVol leuchtet mir nicht mehr so ganz ein: Was hilft es, wenn es weniger Schwankungen gibt, der Index aber im Crash genauso verliert, ob es nun 35% oder 30% ist letztendlich dann "auch schon egal". Wenn ich sehr langfristig orientiert bin, sind doch solche Volatilitätsunterschiede ziemlich unwichtig, der einzige Grund für einen "Faktor" ist m.E. eine mögliche Überrendite. - Man hält Crashs psychologisch leichter aus, da der MinVol eben nicht genauso verliert. - In Crashs bieten sich eventuell lohnenswerte Möglichkeiten zum Rebalancing. - Der MinVol lieferte über die letzten 20 Jahre eine Überrendite gegenüber dem MSCI World. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sestertius Juni 7, 2020 vor 18 Minuten von Beginner81: Bei all der Diskussion um MK, was seltsam ist: Der MSCI World Equal Weighted hat sich genauso wie der normale MSCI World entwickelt, obwohl da von den FANG-Aktien und US-Übergewicht nichts zu sehen ist. Hm. Dass Market-Beta so stark ist, hatte ich tatsächlich nicht auf dem Schirm. Ist aber interessant. Ich hatte mich hauptsächlich den Jahresrenditen aus den Factsheets und den Charts aus dem MSCI Prospekt aus Post #817 orientiert, wobei ich mir da, seh ich gerade, auch noch einen Denkfehler eingestehen muss. Über kurze Zeiträume entwickeln sich die Indizes aber schon etwas anders. Wenn auch wohl nicht ganz so stark wie ich ursprünglich gedacht habe, was die Möglichkeit zur Diversifikation begrenzt. Korrekterweise müsste man zur Ernte der reinen Faktorprämien auch eine Shortseite haben, die aber i.d.R. fehlt. Das hatte ich bei meine ganzen "Überlegungen" wohl etwas in den Hintergrund rücken lassen Der einzige in Deutschland erhältliche ETF, der sowas macht, ist soweit ich weiß der "Amundi iStoxx Europe Multi-Factor Market Neutral", da sieht das Bild dann so aus: Zitat Der iSTOXX® Europe Multi-Factor Market Neutral Index bietet Zugang zu europäischen Aktien. Dabei entspricht der iSTOXX® Europe Multi-Factor Market Neutral Index einer Long Position auf den iSTOXX® Europe Multi-Factor Index, bei gleichzeitigem halten einer entsprechenden Short Position auf den STOXX® Europe 600 Futures Roll Index. Hier sieht man dann wieder recht klar, dass den Faktoren das auf und ab, ziemlich egal ist. vor 3 Stunden von Madame_Q: Alle 6 Monate wird die Zusammensetzung neu justiert oder? Zitat In addition to the two Semi-Annual Index Reviews in May and November, MSCI Momentum Indexes undergo ad-hoc rebalancing subject to meeting certain trigger criteria. The details of the ad-hoc rebalancing are provided in Appendix III. The trigger condition for ad-hoc rebalancing is checked every month as detailed in Appendix III. --> MSCI Momentum Index Methodology Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Madame_Q Juni 7, 2020 vor 18 Minuten von Sestertius: In addition to the two Semi-Annual Index Reviews in May and November, MSCI Momentum Indexes undergo ad-hoc rebalancing subject to meeting certain trigger criteria. The details of the ad-hoc rebalancing are provided in Appendix III. The trigger condition for ad-hoc rebalancing is checked every month as detailed in Appendix III. Passt doch recht gut oder? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Madame_Q Juni 7, 2020 · bearbeitet Juni 7, 2020 von Madame_Q vor 1 Stunde von Beginner81: Der Sinn des MinVol leuchtet mir nicht mehr so ganz ein: Was hilft es, wenn es weniger Schwankungen gibt, der Index aber im Crash genauso verliert, ob es nun 35% oder 30% ist letztendlich dann "auch schon egal". Wenn ich sehr langfristig orientiert bin, sind doch solche Volatilitätsunterschiede ziemlich unwichtig, Sofern dir Volatilität und maximaler Drawdown völlig egal sind und du nur Wert auf möglichst hohe Rendite legst, dann hat ein MinVol in der Tat für dich wenig Sinn. Dann müsstest du aber auch von der Logik her 100% Aktienquote fahren im gesamten Depot. Bei einem Sparplan würde ich übrigens auch keinen MinVol nehmen. Da sehe ich tatsächlich kaum einen Sinn darin. Bei mir ist das eben anders. Ich betrachte immer auch das Risiko und überlege mir genau, was ich ertragen kann im meinem Depot. Natürlich garantiert mir ein MinVol auch nicht, dass der nächste große Einsturz 10 oder 5% niedriger ist als bei anderen Produkten, aber die Wahrscheinlichkeit ist zumindest höher, dass es glimpflicher ausgeht. Der MinVol ist deshalb so interessant, weil er die eigentliche Grundregel "keine Mehrrendite ohne Mehr an Risiko" historisch widerlegt hat. Wenn es egal ist, ob man 30 oder 35% Drawdown hat, dann sind auch 40 oder 50% egal oder 70 und 55? Jeder hat irgendwo seine "Schmerzgrenze" und zu versuchen, dass diese nicht überschritten wird, ist sicherlich nicht verkehrt. Ebenso könnte man sagen, dass es egal ist, ob ich 6 oder 7% Rendite bekomme. vor 1 Stunde von Beginner81: der einzige Grund für einen "Faktor" ist m.E. eine mögliche Überrendite. Da bist du nicht alleine und ich vermute, dass die meisten natürlich Faktoren einsetzen, weil sie mehr Rendite haben wollen. Sinn gibt aber auch das nur, wenn dabei das Risiko nicht höher ist, als bei einem normalen Standard-Index-Depot, denn wenn das Risiko durch Faktor-Investing steigt, könnte man genauso einfach RK3 um ein paar Prozente erhöhen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
HansK Juni 7, 2020 vor einer Stunde von Madame_Q: denn wenn das Risiko durch Faktor-Investing steigt, könnte man genauso einfach RK3 um ein paar Prozente erhöhen. Nicht wenn man bereits 100% in RK3 hat (und keinen Kredit aufnehmen möchte). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Madame_Q Juni 7, 2020 vor 7 Minuten von HansK: Nicht wenn man bereits 100% in RK3 hat (und keinen Kredit aufnehmen möchte). Das ist logisch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cutter111th Juni 8, 2020 · bearbeitet Juni 8, 2020 von cutter111th vor 15 Stunden von Madame_Q: Meinst du das, was er in diesem Video beschreibt? Beck schlägt dort den ACWI IMI vor (für den es seiner Meinung nach aber keinen guten ETF gibt). Das wäre aber trotzdem wieder Marktkapitalisierung und letztendlich im Kern typisch Gerd Kommers Empfehlung als simpelste Variante. Es geht also einfach darum, breit zu streuen auf sehr viele Unternehmen. Ich halte einen MSCI WORLD mit 1600 Unternehmen für ausreichend und finde nicht, dass Schwellenländer und Small Caps unbedingt mit dabei sein müssen, da beide eben auch erhöhtes Risiko bedeuten. Dagegen würde ich auf der anderen Seite nicht nur auf Faktor-ETFs setzen weil es einfach zu wenig Firmen wären (Momentum und MinVol haben je nur ca. 350 drin). Letztendlich läuft alles doch auf fast das gleiche hinaus, nur mit persönlichen, kleinen Vorlieben und Wetten. Becks eigentliches Portfolio sieht ja schon etwas anders aus. Das hat er während der Krise bei Mission Money veröffentlichtr. Er diversifiziert ja auch stark bei den Fondanbietern. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag