donkey_63 Mai 11, 2018 · bearbeitet Mai 11, 2018 von donkey_63 vor 16 Stunden schrieb UserPS: Da ich mittlerweile mit dem 2018er Kommer durch bin kann ich abschließend ein paar Punkte zu den Ausführungen von Gerd Kommer zum Thema Faktor Investing sagen. Kurz gesagt, wer Swedroes "Your Complete Guide to Factor-Based Investing" oder andere Werke des Autors kennt, wird viel bekanntes im aktuellen Kommer wiederfinden. Ich habe sogar den Eindruck, dass das Buch von Swedroe für Kommer eine grobe Vorlage war, aktualisiert auf den jetzigen Stand (2018). An manchen Stellen geht Kommer leider nicht ganz so ins Detail wie Swedroe was ich etwas Schade finde. ... ... Klasse Zusammenfassung! vor 10 Stunden schrieb otto03: PS wenn ich es richtig verstanden habe, bildet der MSCI Size Factor eine Gleichgewichtung aller MidCap Werte des jeweiligen Anlageuniversums ab und hat - wie du richtig erkannt hast - mit SC nichts zu tun Ja, so ist das. Leider. Dazu eine Anmerkung: S&P legt ihren Indizes auch Profitability-Kriterien zugrunde, die sich positiv auf die Qualität der Indizes auswirken. Ich setze beispielsweise auf: EWX - SPDR S&P Emerging Markets Small Cap (statt auf den ebenfalls bekannten iShares MSCI EM SC, oder SPDR MSCI EM SC) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
papaschlumpf333 Mai 11, 2018 vor 6 Stunden schrieb UserPS: e1: Achja, falls jemand Andrew Angs "Asset Management" und Antti Ilmanens "Expected Returns" kennt oder gelesen hat, dem wäre ich für ein Feedback zu einen dieser Fachbücher sehr dankbar. Ist zwar bei beiden Büchern schon etwas her, dass ich sie gelesen habe, trotzdem eine kurze Einschätzung, soweit ich mich erinnern kann: - Beide sind sehr lesenswert. Ist halt keine Feierabendlektüre. Es lohnt sich aber durchaus auch, einzelne Kapitel zu lesen; die Bücher sind schon so aufgebaut, dass man nicht alles von vorne bis hinten durcharbeiten muss. - Ang ist vom Ansatz her etwas grundsätzlicher, ausführlicher und imho auch aktueller, was den Stand der akademischen Diskussion in der Finanzwirtschaft anbelangt. - Ang zitiert sehr viele Quellen und ist mathematisch konziser; kann man aber ohne großen Verlust überspringen, wenn einen das nicht interessiert oder man die Notation nicht gewöhnt ist. - Meinungsstark sind beide. - Die Bücher sind nicht ganz billig, sollten aber in jeder vernüftigen Universitätsbibliothek ausgeliehen werden können - lohnt sich ggf. vor einer Anschaffung. - Wenn ich mich für eines entscheiden sollte, würde ich "Asset Management" empfehlen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
UserPS Mai 13, 2018 · bearbeitet November 29, 2018 von UserPS Danke für dein Feedback. Bei Gelegenheit werde ich versuchen mir en Exemplar zu sichern (warscheinlich als Leihe). Ergänzend zu meiner Zusammenfassung zu Kommer 2018 bin ich hier (kurz) auf die Problematik der in Dtl. erhältlichen MF-Produkte eingegangen. Die wesentlichen Punkte lassen sich in der von Morningstar veröffentlichten Untersuchung vom Juni 2018 finden: A Framework for Analyzing Multifactor Funds Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Mai 14, 2018 · bearbeitet Mai 14, 2018 von Bärenbulle Am 11.5.2018 um 13:04 schrieb UserPS: e1: Achja, falls jemand Andrew Angs "Asset Management" und Antti Ilmanens "Expected Returns" kennt oder gelesen hat, dem wäre ich für ein Feedback zu einen dieser Fachbücher sehr dankbar. Der Angs-Schmöker ist mässig interessant und hat den "Fun Factor" eines Zahnarztbesuches. Es wimmelt von Formeln und Herleitungen und hat dazwischen immer mal etwas leidlich Interessantes zu bieten. Ich würde es mir nicht antun. Querlesen geht noch, aber ja mei, das muss nicht sein. Der Ilmanen ist wirklich das beste was ich zum Thema Investieren gelesen habe. Es strotzt vor Wissen, Fakten, Studien aber aufs Wesentliche reduziert. Am 13.5.2018 um 22:27 schrieb UserPS: Bei Gelegenheit werde ich versuchen mir en Exemplar zu sichern (warscheinlich als Leihe). Es lohnt sich das Buch zu kaufen. Es gibt allerdings auch eine kostenlose etwas kürzere Version hier: https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=2616228 Ilmanen dekliniert Faktorinvesting auch sehr schön durch. Was mir gut gefällt ist aber auch die Einfachheit des "Forward Looking"-Begriffes. Die Ganze Rumdebattiererei, ob ein Faktor nach seiner Entdeckung noch Rendite bringt, ist total ermüdent und überflüssig. Wer anfängt zu diskutieren, ob die Faktorpämie noch existiert oder ob Sie bereits wegarbitriert wird hat das Prinzip nicht richtig verstanden. Denn es existiert bei Aktien und Anleihen so etwas wie eine "forward-looking" Rendite die sich aus Multiples, CAPE etc. und Risikoprämien ja einfach ablesen läßt. Warum sollte man also spekulieren, ob ein Faktor noch funktioniert. Mit etwas Erfahrung sieht man ja in etwa was man wahrscheinlich bekommen wird. Forward-Looking Aktienrendite berechnen funktioniert zumindest bei Faktoren wie Value und Small sehr einfach. Das ist fast so einfach wie bei Anleihen, bei denen gilt bekanntermassen das WYSIWYG-Prinzip. Eingeschränkt gilt dies analog für Aktienrenditen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial Mai 15, 2018 vor 6 Stunden schrieb Bärenbulle: Wer anfängt zu diskutieren, ob die Faktorpämie noch existiert oder ob Sie bereits wegarbitriert wird hat das Prinzip nicht richtig verstanden. Das weiß man vermutlich erst nachdem man den Wälzer durchgearbeitet hat. Mich würde das Prinzip schon interessieren, welches diese Diskusssion überflüssig macht. vor 6 Stunden schrieb Bärenbulle: Denn es existiert bei Aktien und Anleihen so etwas wie eine "forward-looking" Rendite die sich aus Multiples, CAPE etc. und Risikoprämien ja einfach ablesen läßt. Warum sollte man also spekulieren, ob ein Faktor noch funktioniert. Mit etwas Erfahrung sieht man ja in etwa was man wahrscheinlich bekommen wird. "Forward-looking" hört sich ähnlich an wie Glaskugelschauen ... wieso funktioniert der Blick in die Zukunft hier? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Mai 15, 2018 · bearbeitet Mai 15, 2018 von Bärenbulle vor 6 Stunden schrieb etherial: ... wieso funktioniert der Blick in die Zukunft hier? Naja, das reziproke KGV ist die Aktienrendite. Die kann man z.B. vereinfacht als Erwartungswert für die Rendite ansetzen. Problem ist hier das oft interessengeleitete und somit falsche Prognostizieren der künftigen Unternehmensgewinne. Entweder setzt man einen historischen Korrekturfaktor an oder man "erdet" dieses Problem durch Verwendung des CAPE. Auch KBV, KCV, KUV zeigen alle Regressionen zu 100-jährigen Mittelwerten. Weichen diese Multiples nach oben unten ab, ist es statistisch ein Leichtes so etwas wie Über-/Unterbewertungen zu den erzielten historischen mittleren Renditen zu ermitteln und daraus einen ungefähren Renditeerwartungswert für breitere Indizees zu ermitteln. All dies sind Abschätzungen, aber aus all diese Multiples lassen sich für die die folgenden 5 oder 10 Jahre Erwartungswerte relativ zuverlässig prognostizieren. Es gibt massig Studien, die hier eine gute Prognosekraft bestätigen. Die erzielten Renditen mögen in Realität und in Einzelausprägung falsch sein, sind aber im Mittel über mehrere Einzelwerte auf lange Sicht erstaunlich zuverlässig. Für SC und Valuefaktoren kann man daher in etwa von WYSIWIG ausgehen und die Faktorvorteile in der Bewertung ablesen. Bei MSCI Indizees für die Multiples ja berechnet und publiziert werden ist daher z.B. schon allein per Draufsicht eine Prognose möglich. Diese Indizees gibt es oft ja auch als ETFs. Komplizierter ist es bei Low Volatility und Quality, weil sich der Faktor eigentlich nicht konkret wie beim KBV (korreliert z.B. stark mit Value) konkret in den Multiples widerspiegelt. Allerdings müßten die Multiples sich im historischen Vergleich verschlechtern, wenn die Faktoreffekte wegarbitriert werden. Ein Low Volatility Faktor wäre dann zwar noch existent, die höher Nachfrage aufgrund der Arbitrage würde aber zu höhern Multiples im Vergleich zum historischen Mittelwerten des Low Volatility Indizes führen, so dass man auch hier in etwa eine Renditeerwartung berechnen kann. Das Ganze zuverlässig auszubeuten ist sowieso nur auf lange Sicht, mit viel Geduld und sehr breiter Diversifizierung möglich. Die Beachtung solcher Foward-Looking KPIs hat aber mMn signifikante Effekte, die moderate Tradingkosten locker rechtfertigen. Moderat deswegen weil wir hier von 5-10 Jahreszeiträumen reden in denen sich die Renditen dann zumeist wieder an die langfristigen Mittelwerte annähern. So oft muss man also gar nicht handeln. Übrigens hat das nichts mit Ilmanen zu tun. Er benutzt den Begriff Forward-Looking nur recht häufig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial Mai 17, 2018 Am 15.5.2018 um 13:21 schrieb Bärenbulle: Naja, das reziproke KGV ist die Aktienrendite. Die kann man z.B. vereinfacht als Erwartungswert für die Rendite ansetzen. [...] Vereinfacht gesagt: Man schaut sich die fundamentalen Kennzeichen eines Faktorindexes an und die Historie davon und hat eine gute Vorstellung von der Bedeutung des Faktors? Wenn ich mir einen Small-Index anschaue und der gute Multiples hat muss das nicht auf den Small-Faktor zurückgehen. Es kann auch der Marktfaktor sein (der bei Small ja auch höher ist) oder ein x-beliebiger anderer Faktor der zufällig auch im Small-Index enthalten ist. Und aus meiner Sicht ist es auch relevant zu wissen ob ein Faktor schon wegarbitriert ist. Wegarbitrieren kann man kein systematisches Risiko. Ein Faktor ist aber systematisches Risiko. Daraus folgt, dass dieser Faktor nie einer war und deswegen auch vollkommen ungeeignet für eine Asset-Allokation ist (der Faktor ist ungeeignet nicht die Aktie, die könnte nämlich auf Grund eines anderen Faktors geeignet sein). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Mai 19, 2018 · bearbeitet Mai 19, 2018 von Bärenbulle Am 17.5.2018 um 18:33 schrieb etherial: Vereinfacht gesagt: Man schaut sich die fundamentalen Kennzeichen eines Faktorindexes an und die Historie davon und hat eine gute Vorstellung von der Bedeutung des Faktors? Wenn ich mir einen Small-Index anschaue und der gute Multiples hat muss das nicht auf den Small-Faktor zurückgehen. Es kann auch der Marktfaktor sein (der bei Small ja auch höher ist) oder ein x-beliebiger anderer Faktor der zufällig auch im Small-Index enthalten ist. Ja, so ähnlich. Zunächst mal erkennt man bei SmallCaps (bei Normalbewertung) wie Du sagst das systematische (hohe) Risiko in den Multiples. Folgerichtig haben SCs idR. immer deutlich bessere Multiples als LCs. Das systematische Risiko/Beta ist die Hauptrenditequelle bei SC. Die darüber hinausgehende "reine" SC-Faktorrendite ist eher kleiner. Ob der "nicht durch Beta verursachte" SC-Faktor, in den Multiples abgelesen werden kann, ist eine intelligente Frage und nicht wirklich beweisbar, viel spricht aber dafür. Die Reflektion in den Multiples ist für mich logisch begründbar: Nehmen wir an, irgendein Effekt führt zu dieser gemessen am systematischen Risiko nicht erwartbaren Zusatzrendite von SCs. Z.B. weil SCs weniger durch Analysten "gecovert" werden, oder wenig Aufmerksamkeit bekommen und daher eine geringere Nachfrage nach SCs herrscht. Die geringere Nachfrage führt zu besseren Multiplebewertungen und zu einem höhern Gewinn pro Aktie. Dann ist es nur logisch, dass sich eine solche Zusatzrendite auch an der günstigen Aktienrendite (Multiples) ablesen läßt. Das gilt so auch für den Faktor Quality (hier z.B. vielleicht eher am reziproken CAPE ablesbar wg. Kontinuität/Nachhaltigkeit der Quality-Faktoren). Für Value gilt es logischerweise sowieso (da das KBV-Multiple den Faktor selbst repräsentiert). Schwierige Fälle sind MinimumVola und Momentum. Hier stellt sich die Frage nach Art und Wirkungsweise der Renditequelle. Erklärungen für MinimumVola gehen z.B. in die Richtung, dass Lotterie-Aktien (die ausgesprochen desaströse Negativeffekte haben) eher eine hohe Vola haben und so in den MinimumVola-Indizees systematisch gemieden werden. Das kann man dann aber auch an den Multiples ablesen, da Lotterie-Aktien idR. überbewertete Multiples haben). Im Übrigen dürften sich die Faktoren stark überschneiden. Man kann davon ausgehen das SC und Value fast der gleiche Effekt sind bzw. die Ursachen für die Überrendite beider Faktoren sehr hohe Überschneidung haben. Denn SC Aktien sind in der Mehrheit auch Valueaktien. Value und MinimumVola stehen beide in dem Ruf, dass sie Lottery-Effekte effektiv meiden. Auch hier gibt es vermutlich eine starke Überschneidung. Die sogenannten Faktoren mögen ergo alle behaviouristischer Natur sein und (fast) die gleichen Ursache haben. Generell haben MinimumVola-Aktien aber natürlich ein geringeres systematische Risko was sich auch in vglw. schlechteren Multiples als z.B. bei Value niederschlägt. Sie sind vor allem gemessen am systematischen Risiko renditestark, ansonsten aber eher eine renditeschwache Faktorgattung. "Kniffelige" Ausnahme ist jedoch - wie schon oben erwähnt - Momentum, weil sich hier der Gewinn nicht in einem hohen Unternehmensgewinn manifestiert (=> und somit kein Multipleeffekt erkennbar ist). Der Gewinn entsteht vielmehr in einer trendfolgenden Kursveränderung ohne eine gestiegenen Unternehmensgewinn zu beachten. Das ist in den Multiples somit auch nicht erkennbar. Vermutetet Renditequelle kann hier der Herdentrieb und auch die zu langsame Anpassungsgeschwindigkeit an Marktgegebenheiten sein, die erst erfolgt, wenn Informationen in den Fokus der Öffentlichkeit rücken oder Übertreibungen in demselben Zusammenhang. So haben Momentum-Indizees dann auch ungünstigere Multiples als andere Faktor-Indizees. Aber auch hier bieten die Multiples eine Orientierung, da sich "Weg"-Arbitrage des Faktoreffektes in einer Erhöhung im Vergleich zu früheren Multiples (oder auch Normalaktien) zeigen muss. Interessanterweise sind Momentumaktien auch gegen Lotterieaktien-Effekte immun (bzw. profitieren sogar von Ihnen), da Sie lediglich den Lotterietrends folgen und nur die Vorzeichen mitwechseln. Fazit: Effekte durch Faktoren sind zwar statistisch durch wissenschaftliche Gleichungen einfach und signifikant belegbar. Aber solchen theoretischen Überlegungen sollte man in der Praxis nicht blind Glauben schenken. Besser ist es auf Forward Looking KPIs und Multiples zu achten. Denn damit schaut man "hinter die Kulissen" und kann "Glauben" durch "Wissen/Fakten" ersetzen. Das ergibt einen klareren Blick auf die tatsächliche künftige Renditeerwartung. Das gilt umso mehr weil vermutlich fast alle Faktoren gleiche / ähnliche Ursachen haben und somit nur Ausprägungen ähnlicher Strategien sind (nämlich der Vermeidung behaviouristischer Fallen wie z.B. Lotterie-Aktien sind; das übrigens so auch für EW und Rebalancing-Vorteile gilt). Ausnahme ist ggf. Momentum, welche die behavioristischen Fallen eher trendfolgend ausbeutet als vermeidet. So ist es auch keine Überraschung das Momentum das beste negative Korrelationsverhalten zu den übrigen Faktoren besitzt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte Juni 15, 2018 Zitat Auf mittlerweile knapp 2 Billionen Dollar beziffert der größte unabhängige Vermögensverwalter der Welt, Blackrock, das verwaltete Vermögen – bis 2022 sollen es 3,4 Billionen sein. Das ist ein jährliches Wachstum von elf Prozent und damit deutlich mehr als das der Fondsvermögen insgesamt. ... Wie sehr es sich beim „Faktor-Investing“ noch immer um ein vor allem amerikanisches und institutionelles Prinzip handelt, belegen andere Zahlen. Mehr als eine Billion Dollar entfallen auf institutionelle Anleger und nur 155 Milliarden auf Privatvermögen außerhalb Amerikas. Institutionelle Investoren setzen stärker auf die zweite Gruppe von Faktor-Fonds, die Ang als „proprietär“ bezeichnet: Aktiv verwaltete Fonds, die einem eigenen Ansatz und selbst gewonnenen Erkenntnissen folgen und in der Regel auf mehrere Faktoren setzen. ... Nachdem „Faktor-Investing“ bislang vor allem bei Aktien stattfindet, will Blackrock den Ansatz künftig auf Anleihen und Währungen ausdehnen. Hier der vollständige FAZ-Artikel. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
UserPS Juni 16, 2018 Passend zum obigen FAZ-Artikel: The Future for Factor Investing May Be Different Than its Backtested Past Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
eidgenoss61 Juni 16, 2018 · bearbeitet Juni 16, 2018 von eidgenoss61 vor 11 Stunden schrieb UserPS: Passend zum obigen FAZ-Artikel: The Future for Factor Investing May Be Different Than its Backtested Past Die beiden haben ja öfters sehr interessante Artikel. Nebenbei: sie bieten mittlerweile auch ETFs an... Value und Momentum Welche Schlüsse ich damit in Bezug auf meine mit ETFs umgesetzte (SmallCap-) Value-Strategie ziehe, kann ich noch nicht sagen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
lergal Juli 1, 2018 Hallo an die Faktor Experten! Ich bin vollkommen neu in der Materie und gerade dabei mein Depot zu eröffnen. Ich bitte daher um Nachsicht, mir fehlt Erfahrung und Durchblick. Habe den Thread hier nun ziemlich komplett (bis auf die doch zahlreichen Beiträge eines gewissen Users) gelesen und hoffe einiges mitgenommen zu haben. Ich plane mit einem langfristigen Anlagehorizont von etwa 30 Jahren, daher ist es für mich entscheidend zu Beginn keine Fehler zu machen und mich einmal ordentlich damit auseinander zu setzen. Wie wohl viele andere bin auch ich durch Kommer auf "Faktor-Investing" aufmerksam geworden, dachte mir aber schon das es nicht so einfach ist wie es dort vorgestellt wird, zumal in DE die Auswahl an "gescheiten" ETFs hierzu rar gesät scheint. Vorneweg will ich sagen das ich mir bewusst bin, mit einer Anlage die bestimmte Faktoren übergewichtet ein höheres Risiko einzugehen. Bei meinem geplanten Anlagehorizont ist das aber denke ich zu vernachlässigen und die zu erwartende Mehrrendite würde ich gerne mitnehmen. Auch bin ich mir bewusst das die Faktorprämien sich im Vergleich zur Vergangenheit verringert haben (und ggf. das noch weiter tun werden), die reine Risikoprämie der einzelnen Faktoren hätte ich aber zumindest gerne. Meine Frage ist nun, ob es nach der Meinung der Experten hier momentan einen gescheiten EFT zu erwerben gibt, der die Faktoren auch in einem Maß gewichtet wie er sie bewirbt? Für den "iShares Edge MSCI World Multifactor UCITS ETF" scheint das ja wie hier im Thread aufgezeigt nicht zu gelten. Die Nachteile, die beim Kauf von vier einzelnen World Factor ETFs (Quality, Size, Value, Momentum) scheinen mir logisch. Diese Möglichkeit scheidet daher für mich aus, zumal mein Depot zu Beginn von überschaubarem Volumen wäre und insgesamt 5 ETFs (zzgl EM World) etwas viel wären. Ich stehe daher nun aus meiner Sicht zwischen der Entscheidung zwischen zwei Möglichkeiten. 1. Die "klassische" Version 60% iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (0,20%) 15% iShares MSCI World Small Cap UCITS ETF (0,35%) 25% iShares Core MSCI Emerging Markets IMI UCITS ETF (0,18%) 2. Die "Faktor" Version 75% iShares Edge MSCI World Multifactor UCITS ETF USD (0,50%) 25% iShares Core MSCI Emerging Markets IMI UCITS ETF (0,18%) Variante 1 hat eine TER von 0,2175%, Variante 2 0,42%. Momentan tendiere ich zu Variante 1 und würde abwarten bis es passende ETFs zu vernünftigen Preisen gibt um dann ggf. zu wechseln. Oder übersteigt ein evtl. höherer Erwartungswert des suboptimalen MSCI World MF bereits jetzt die Mehrkosten? Wie gesagt bitte ich um Nachsicht und falls ich irgendwo komplett falsch liege, bitte aufzeigen. Mir ist nur ein gutes Gefühl bei einem solch langen Anlagehorizont extrem wichtig. Nicht das einen in schlechten Zeiten der Glaube verlässt... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
UserPS Juli 1, 2018 vor 20 Minuten schrieb lergal: Variante 1 hat eine TER von 0,2175%, Variante 2 0,42%. Momentan tendiere ich zu Variante 1 und würde abwarten bis es passende ETFs zu vernünftigen Preisen gibt um dann ggf. zu wechseln. Du hast dir die Antwort bereits selbst gegeben. Ich würde dir auch klar die Variante 1 empfehlen. Im Moment ist die Auswahl an MF-ETFs einfach zu schlecht und zu teuer (im Vgl. zu den in den USA angebotenen MF-ETFs). vor 28 Minuten schrieb lergal: Auch bin ich mir bewusst das die Faktorprämien sich im Vergleich zur Vergangenheit verringert haben (und ggf. das noch weiter tun werden), die reine Risikoprämie der einzelnen Faktoren hätte ich aber zumindest gerne. Und es bleibt weiterhin mehr als fraglich ob die Faktorprämie nicht noch weiter abnimmmt gerade weil in den letzten Jahren so massiv und gezielt via Faktor Produkte versucht wird die Faktorprämien abzugreifen. Abgesehen davon dass die Bewertung der einzelnen Faktoren drastisch zunimmt wie aktuell bei Size und Quality. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
maibaum2015 Juli 1, 2018 · bearbeitet Juli 1, 2018 von maibaum2015 Finde den ishares auch interessant (World Multifactor), habe auch den Kommer durchgearbeitet. Dass der ETF den Standardindex zugrunde legt und nicht den IMI-Index ist mir bewusst. Allerdings schreckt mich die (noch?) sehr hohe TD ab, siehe factsheet / KIID. Aber ist ja noch nicht lange auf dem Markt und hab's nicht selbst nachgerechnet... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
UserPS Juli 2, 2018 vor 23 Stunden schrieb maibaum2015: Finde den ishares auch interessant (World Multifactor), habe auch den Kommer durchgearbeitet. Dass der ETF den Standardindex zugrunde legt und nicht den IMI-Index ist mir bewusst. Allerdings schreckt mich die (noch?) sehr hohe TD ab, siehe factsheet / KIID. Aber ist ja noch nicht lange auf dem Markt und hab's nicht selbst nachgerechnet... Der IMI-Index wäre als Grundlage zwar ein wenig besser aber ein reiner Small Cap Index als Grundlage wäre für einen MF-Index wesentlich besser geeignet um den Size Factor deutlich besser abzubilden. Im Vgl. dazu werden lediglich Mid Caps im bisherigen iShares Edge MSCI World Multifactor UCITS ETF und bei all den anderen MF-ETFs abgebildet, die in Deutschland bisher verfügbar sind. Mit dem iShares Edge MSCI Multifactor USA Small-Cap ETF (Ticker: SMLF, TER 0,3%) und dem iShares Edge MSCI Multifactor Intl Small-Cap ETF (Ticker: ISCF, TER 0,4%) sind z.B. bei iShares in den USA zwei ETFs vorhanden, die genau dieses Kriterum erfüllen. Und das mit höheren Factor Loadings bei allen Faktoren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Juli 2, 2018 Das ist kein ETF-Problem sondern die Umsetzung des von MSCI so konstruiertem Index - aber ein wenig merkwürdig ist diese MSCI Definition schon. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stoxx Juli 6, 2018 Hallo zusammen, ich greife das Thema wieder auf. Kannte den Threat -bisher- noch nicht, habe ihn gestern Abend zum größten Teil durchgelesen. Wie lautet denn das Fazit? Small Value und Large Cap können durchaus je 50 : 50 gewählt werden, um -langfristig- die Chancen einer Überrendite zu erhöhen? Kann man das so zusammenfassen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Peter23 Juli 16, 2018 Darf ich mal 1-2 Fragen zum iShares Edge MSCI World Multifactor UCITS ETF USD (bzw zum entsprechenden Index) stellen? (Gerne verschieben oder verlinken, wenn woanders schon die Antwort steht) Ist die Basis tatsächlich der MSCI World? D.h. kein EM und kein Small Cap? Enthält der Index alle MSCI World Aktien aber gewichtet solche, die bestimmte Faktorkriterien erfüllen über oder werden gar nur solche Aktien abgebildet die Value, Momentum, ... und/oder Size Kriterien erfüllen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Juli 16, 2018 vor 11 Minuten schrieb Peter23: Darf ich mal 1-2 Fragen zum iShares Edge MSCI World Multifactor UCITS ETF USD (bzw zum entsprechenden Index) stellen? (Gerne verschieben oder verlinken, wenn woanders schon die Antwort steht) Ist die Basis tatsächlich der MSCI World? D.h. kein EM und kein Small Cap? Enthält der Index alle MSCI World Aktien aber gewichtet solche, die bestimmte Faktorkriterien erfüllen über oder werden gar nur solche Aktien abgebildet die Value, Momentum, ... und/oder Size Kriterien erfüllen? https://www.msci.com/documents/10199/0f369f17-3a93-41d3-9b8d-fc3594176fcb https://www.msci.com/eqb/methodology/meth_docs/MSCI_Diversified_Multi_Factor_Indexes_Methodology_April_2015.pdf Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Peter23 Juli 16, 2018 vor 5 Minuten schrieb otto03: https://www.msci.com/documents/10199/0f369f17-3a93-41d3-9b8d-fc3594176fcb https://www.msci.com/eqb/methodology/meth_docs/MSCI_Diversified_Multi_Factor_Indexes_Methodology_April_2015.pdf Das habe ich gelesen und schlussfolgere. Ja, kein Small Caps. und: Alle Aktien des Parent-Index (hier: MSCI World) sind enthalten, aber natürlich Übergewichtung von Momentum, Size etc. Richtig? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Juli 16, 2018 Gerade eben schrieb Peter23: Das habe ich gelesen und schlussfolgere. Ja, kein Small Caps. und: Alle Aktien des Parent-Index (hier: MSCI World) sind enthalten, aber natürlich Übergewichtung von Momentum, Size etc. Richtig? 1. keine Small Caps 2. Der zweite deiner Annahmen ist falsch, du hast offensichtlich die Dokumente nicht gelesen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Peter23 Juli 16, 2018 vor 2 Minuten schrieb otto03: 2. Der zweite deiner Annahmen ist falsch, du hast offensichtlich die Dokumente nicht gelesen Stimmt. Danke. Ich hatte folgenden Satz falsch interpretiert: "The applicable universe includes all the existing constituents of an underlying MSCI parentindex (herein, the “Parent Index”)." und dachte damit schon die Antwort auf meine Frage gefunden zu haben - sorry. P.S.: Auf dem Smartphone war es schlecht zu erkennen, dass es zwei Links sind und ich hatten tatsächlich nur den ersten gelesen und zudem falsch interpretiert. Danke für die Antwort. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
John Nash Juli 20, 2018 Hallo an alle, ich wollte mein Depot, das rein aus Factor-ETFs besteht, mal in die Runde werfen und gerne beurteilen lassen. Zuerst meine Daten. Alter: 37 Jahre Anlagehorizont: 25 Jahre bis unendlich, falls Kinder dazukommen Eingestiegen mit 20 000 Euro, die nächsten 4 Jahre kommen noch jährlich 20 000 Euro dazu, dann gibt es eine Pause von ca. 2023 - 2028, und ab 2028 kommt eine Summe von ca. 200 000 Euro hinzu, die ich auf einen Schlag investiere oder im Laufe der Jahre 2023-2028. Diese Summen bezeichne ich mal zu 99 % als sicher. Weitere Einzahlungen könnten eventuell erfolgen, sind aber nicht sicher und daher ausgespart. Mein Depot möchte ich kurz vorab erklären. Ausgangspunkt war der neue Kommer und sein Ansatz: 75 % multi-factor ETF / 25 % EM IMI. Da ich die Möglichkeit habe, Rebalancing durch Nachkauf zu betreiben, habe ich mich für eine Variante entschieden, mit der ich ein besseres Bauchgefühl habe (ich habe privat nicht die Zeit, mich über den Kommer hinausgehend damit zu befassen). Erst das Depot, dann die Begründung. Summe 20 000 Euro (das Euro lasse ich nun weg). Block 1: 12 000. (60 %) MSCI Momentum: 3000 MSCI Multi-Factor: 3000 MSCI Small Cap: 3000 MSCI Qualitiy: 3000 Block 2: 4000. (20 %) MSCI Europe Momentum: 1000 MSCI Europe Multi-factor: 1000 MSCI Europe Small cap: 1000 EMU Quality: 1000 Block 3: 4000 (20 %) Asia-Pacific: 2000 (möchte ich übergewichten, Chaos-Wirtschaften wie Brasilien, Russland oder Türkei möchte ich nicht zu sehr reinnehmen, da reicht der EM IMI) EM IMI: 2000 Blöcke 1 und 2 sind folgendermaßen erklärt: Im Endeffekt hat mir der Multi-factor nicht gereicht, da er ein zu geringes Exposure zu den Small Caps hat. Daher die Small Caps. Den Momentum, da man damit auch den aktuellen Trend einfängt. Das ist heute der Digi- und Tech-Sektor, kann morgen die Luftfahrt zum Mars sein oder das Auto mit Wasserstoff oder was auch immer. Quality: schlicht und einfach, weil ich von diesem Ansatz überzeugt bin. Value habe ich nicht mitaufgenommen, unter dem Eindruck der letzten Jahre. Ich weiß, dass dies kein Argument ist und deswegen schliesse ich nicht aus, den Multi-factor gegen den Value einzutauschen. Da bin ich noch in einer Phase der Überlegung. Werde mir ein Jahr Zeit lassen, ein Tausch ist schnell gemacht. Mir ist klar, dass Kommer von einem solchen Depot abrät und zu einem einzigen Multi-factor pro Region tendiert. Ich denke mir: Gerade WEIL Einzel-Faktoren teilweise heftig schwanken, lohnt sich ein solches Depot. Bestes Beispiel wäre der Momentum. Wenns kracht, kracht er vermutlich ordentlich, aber dann kann ich nachkaufen. Oder anders formuliert: In einem Depot mit Einzel-Faktoren (dass ich einen Multi-Factor habe, soll in der Überlegung keine Rolle spielen, er steht unter Beobachtung), und der Möglichkeit, mit relativ hohen Summen über relativ lange Zeiträume Rebalancing durch Nachkauf zu betreiben, erscheint mir der Nachteil, dass sich die Effekte eventuell in kleinen Teilen aufheben, geringner als der Vorteil. Abschliessend: Ich bin kein Finanz-Guru, und mein Depot ist daher eine Mischung aus Kommer, Intuition und eher schlichten Überlegungen. Daher ist Kritik erwünscht (mit Verbeserungsvorschlag, wenn möglich). Meine Risikotoleranz würde ich als groß beschreiben, die Summen, die ich zuschiessen kann, habe ich dabei jederzeit im Hinterkopf. Schonmal Danke! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cmx Juli 21, 2018 vor 6 Stunden schrieb John Nash: Abschliessend: Ich bin kein Finanz-Guru, und mein Depot ist daher eine Mischung aus Kommer, Intuition und eher schlichten Überlegungen. Daher ist Kritik erwünscht (mit Verbeserungsvorschlag, wenn möglich). Sorry, aber sieht mir ziemlich wild durcheinander gewürfelt aus. - Den MSCI Small kann ich noch nachvollziehen aber warum zum Multi-Faktor noch Quality und Momentum dazu? Der Multi-Faktor enthält diese Faktoren bereits. So gehst du Faktorwetten ein und es ist ineffizient (wenn Aktie A aus z.B. aus Quality fällt und dann z.B. in Momentum aufgenommen wird oder andersrum) - Dass du hohe Volalität begrüsst ist absurb. Du möchtest Market Timing betreiben und das geht meistens schief (wenn mann wüsste wo die Talsohe erreicht ist, wäre das Leben des Anlegers einfach...). Ich würde das vereinfachen auf: MSCI World (Multi-Faktor) MSCI World Small MSCI EM IMI [MSCI Europe (Multi-Faktor)] Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
eidgenoss61 Juli 21, 2018 · bearbeitet Juli 21, 2018 von eidgenoss61 vor 10 Stunden schrieb John Nash: Value habe ich nicht mitaufgenommen, unter dem Eindruck der letzten Jahre. Ich weiß, dass dies kein Argument ist Dir ist klar, dass auch die von dir verwendeten "Faktoren" solche Durststrecken wie Value in den letzten Jahren haben können, oder? Wenn du jetzt schon so anfängst, lass es lieber bleiben, da du das Konzept nicht verstanden hast und nicht durchhalten wirst. Tracking Error Regret wird deine Nemisis sein. Es würde helfen, wenn du zudem die ETFs angibst, die du verwenden willst. Block 1 wäre dann 60% US? Also eine Übergewichtung? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag