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Windmühle

Wechselnde Bedingungen - Wie den Riester führen

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Windmühle

Hallo liebes Forum,

 

ich möchte die Gelegenheit nutzen mich kurz vorzustellen. Ich bin 30 Jahre und fertig mit dem Studium. Ich bin verheiratet und Vater einer einjährigen Tochter. Vor meiner Anmeldung habe ich hier schon viel gelesen und möchte erstmal Danke sagen, für diese Wissensdatenbank in Sachen Finanzwesen!

 

Nun Kurz zu meiner / unserer Situation: Ich plane dieses Jahr die Altersvorsorge und Geldanlage meiner Familie zu überarbeiten, da während des Studiums kaum Geld und Zeit da war ausgiebig zu Recherchieren und zu Investieren.

 

Tochter:

Meine Tochter hat derzeit ein Girokonto bei der PSD Bank (2% verzinst für Geburtstags/Weihnachtsgeld etc) und dort 500€ als Genossenschaftsanteile (die die letzten Jahre gut Dividende abgeworfen haben). Sie wird ein Depot bei der Comdirect erhalten mit einem ETF-Sparplan gespeist von und und dem Girokonto (ca. 50€/mon) Hier wird es vermutlich auf einen MSCI-World oder einen kostenlosen ComStage hinauslaufen. Selbiges werde ich auch für meine Frau und mich abschließen.

 

Nun zu dem mir noch unsicheren Teil:

 

Meine Frau (29J, öff. Dienst Jahresbrutto ca. 35000) und ich haben 2010 einen Riestervertrag bei der Mecklenburgischen abgeschlossen. Ich hatte das letzte Jahr durch die Diplomarbeit ca. 7000€ Brutto raus und fange jetzt als Doktorand an. Gehalt ist gestaffelt (1. Jahr 22000 Brutto, 2.Jahr 36000, 3. Jahr 48000 Brutto) Von der Pflichtversicherung habe ich mich vorerst nicht befreien lassen, man weiß nicht, was noch kommt. Wir haben 5000€ als Reserve auf einem DKB-Tagesgeldkonto liegen und ich habe ca. 7000€ noch aktiv gemanagete Fonds (FondsDepot) Für die VWL haben wir noch einen Bausparer, den meine Frau mit 40€ im Monat bespart.

 

Unsere Riesterverträge und meine Vorstellungen sahen so aus: Meine Frau (arbeitet seit 6 Jahren im ÖD, betriebliche AV vorhanden) zahlt jeden Monat 60€ ein und erhält den Kinderfreibetrag. Laut Übersicht 2016 hat Sie damit mit jetzigem Stand im Tarif RD9F eine beitragsfreie Altersrente von 101,40€. Wieso ist das so wenig?

Ich habe mit 5€ im Monat während des Studiums angefangen um die Grundzulage zu erhalten. Jedes Jahr hat sich der Beitrag um 2€ erhöht Zitat "In diesem Erhöhungsbeitrag sind Abschluss- und Vertriebskosten von 0,63€ monatlich für die nächsten 5 Jahre, und Verwaltungskosten während der Beitragszahldauer von 0,16€ monatlich bereits einkalkuliert und werden nicht gesondert enthoben" Fast 40% Gebühren für nix, ist das richtig?

Jetzt Zahle ich 17€ im Monat und muss den Beitrag aufgrund steigenden Einkommens anpassen lassen auf 4%Jahresbrutto. Ich habe mal einige Riesterrechner bemüht aber durch meine finanziell wechselnde Situation ist es schwer eine zukünftige Aussage zu erhalten. Das nächste Kind ist 2017, spätestens aber 2018 geplant. Mit diesen Daten komme ich immer zu dem Schluss, dass sich Riestern für meine Frau und mich eigentlich gar nicht lohnt. (Ca 35% Förderbonus maximal) Erst bei einem astronomischen Gehalt würde sich bei mir (gesetzt dem Fall ich nehme die Kinder auf mich und meine Frau wechselt auf eine mittelbare Förderung) wieder eine lohnenswerte Sache.

Falls sich herausstellt, dass das alles Mist war, wie lässt sich der Schaden eindämmen. Ich gebe zu, dass ich die ganze Wohnriestergeschichte noch nicht durchgearbeitet habe und mir darüber noch nicht den Kopf zerbrochen habe.

 

Ich bin für jedwede Art von Vorschlägen und Tipps Dankbar.

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Shonsu
· bearbeitet von Shonsu

Hallo Windmühle,

 

 

ich bin zwar kein Riesterexperte, kann aber evtl. ein paar Tipps geben.

 

 

Bei der Überlegung was zu tun ist würde ich trennen zwischen:

 

1.) Was für Konditionen habe ich in meinen Vertrag

 

2.) Wie hoch ist die Förderquote

 

Zu 1.): Aufgrund der aktuellen Geldpolitik sind die Versprechungen der Versicherungen natürlich sehr gering. Dein Vertrag klingt mir nach dem "üblichen" Fall, dass die Versicherung die ersten 5 Jahre erst mal fleißig Provision abgreift, bevor überhaupt ein nennenswerter Beitrag für Euch angelegt wird. Zumindest Deine Frau ist im ÖD beschäftigt (Du als Doktorand auch?) und ich vermute, dass die Betriebliche Altersvorsorge über die VBL läuft. Ich war als Doktorand damals an der Uni und habe mich damals bei der VBL über die Riesterrente informiert und dann dort auch abgeschlossen, da die Garantieleistungen im Vergleich zu klassischen Versicherungen höher waren. Ob das heute noch so ist kann man bestimmt in Erfahrung bringen. Evtl. lohnt es sich die bisherige Riesterversicherung stillzulegen oder zu kündigen. Derzeit wird die VBL aber auch nicht viel versprechen können, die können auch nur mit Wasser kochen (sprich mit dem aktuellen Zinsniveau arbeiten). Alternativ aber mit mehr Risiko sind Riesterrenten, die in Aktienfonds anlegen, aber auch hier lauert die 5 Jahre Gebührenfalle und es ist mit mehr Risiko behaftet.

 

Zu 2.) Nunja, 35 % Förderung ist ja per se erst mal nicht schlecht, die Idee ist ja, dass man jetzt anspart und dabei 35 % Förderung (je nach Einkommen noch höher durch Steuerfreibetrag) bekommt, dieses geförderte Geld auch "Arbeiten" kann. Im Alter wird es dann entnommen und hoffentlich etwas weniger stark besteuert (das weiß natürlich jetzt noch nicht, wie das Steuer- und Sozialabgabengesetz in 20-40 Jahren aussieht)

 

Und gerade wenn Ihr ein zweites (oder sogar ein drittes?) Kind plant ist die Frage, wer wie lange aus dem Beruf aussteigt. 60 Euro Eigenbetrag bei 754 Euro Förderbetrag (1 Erwachsener +2 Kinder) ist aus meiner Sicht eine sehr gute Rendite.

 

 

 

Und noch zum Wohnriestern: Das wollte mir der Bausparkassenvertreter auch aufschwatzen, aber mir ist das ganze System mit dem "virtuellen" Konto etc. zu undurchsichtig. Bei meinen aktuellen Riesterverträgen kann ich im Bedarfsfall (z.B. wenn ich auswandern will) immer noch die Reißleine ziehen, den Vertrag kündigen, das Geld förderschädlich (sprich Rückzahlung der Förderung) entnehmen. Wie das beim Wohnriestern dann aussieht und was die Politik daran in den nächsten 20 Jahren noch rumschraubt weiß kein Mensch

 

 

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odensee

Meine Frau (29J, öff. Dienst Jahresbrutto ca. 35000) und ich haben 2010 einen Riestervertrag bei der Mecklenburgischen abgeschlossen. Ich hatte das letzte Jahr durch die Diplomarbeit ca. 7000€ Brutto raus und fange jetzt als Doktorand an. Gehalt ist gestaffelt (1. Jahr 22000 Brutto, 2.Jahr 36000, 3. Jahr 48000 Brutto)

Dem Schema bei polydeikes folgend ist für die nächsten beiden Jahre Riester nicht zu empfehlen: https://www.wertpapier-forum.de/topic/35416-riester-rente-tipps-und-tricks/?do=findComment&comment=727783 dort solltest du, falls noch nicht geschehen, mal genauer nachlesen.

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