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pillul

Riester-Banksparplan Überzahlung verboten

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pillul
· bearbeitet von pillul

Hallo Forum,

Ich habe vor kurzem meinen klassischen Riester-Vertrag wandeln lassen zu einem Banksparplan Namens "VR-RentePlus" bei der Volksbank Gronau-Ahaus eG.

Das Produkt wurde in verschiedenen Test-Berichten sehr gut bewertet.

Nun wollte ich meinen Beitrag so erhöhen, dass ich mehr als 2100€ im Jahr einbezahlen würde um meine Rentenlücke zu schließen.

Die Bank teilte mir lapidar mit dass der Vorstand beschlossen hätte eine Überzahlung nicht mehr zu gestatten.

Im Vertrag steht dazu folgendes:

Änderungen derRatenhöhe bedürfen zur Wirksamkeit der rechtzeitigen schriftlichen Mitteilung an die Bank. Eine Erhöhung über die staatlich geförderten Altersvorsorgebeiträge hinausbedarf der Zustimmung der Bank.

 

Aus meiner Sicht führt dies das ganze Thema Riester-Rente ad absurdum, denn nun ist es mir nicht möglich den Betrag anzusparen der für die Schließung der Renten-Lücke notwendig ist.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Kann jemand beurteilen ob das rechtlich so in Ordnung ist?

 

Sollte dies wirklich der letzte Stand zu dieser Frage sein müsste ich den Anbieter wieder wechseln, sind euch Banksparpläne bekannt die diese Restriktion nicht haben?

Vielen Dank,

pillul

 

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odensee
· bearbeitet von odensee

Aus meiner Sicht führt dies das ganze Thema Riester-Rente ad absurdum, denn nun ist es mir nicht möglich den Betrag anzusparen der für die Schließung der Renten-Lücke notwendig ist.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Kann jemand beurteilen ob das rechtlich so in Ordnung ist?

Es war nie Sinn von Riesterverträgen "die Rentenlücke" zu schließen. Es sollte lediglich die durch die Änderungen der gesetzlichen RV im Jahr 2002 entstandene "Lücke" geschlossen werden. Daher rührt auch die 4%-Regelung.

 

Sollte dies wirklich der letzte Stand zu dieser Frage sein müsste ich den Anbieter wieder wechseln, sind euch Banksparpläne bekannt die diese Restriktion nicht haben?

Ich kenne keinen weiteren Anbieter von Riesterbanksparplänen, aber google mal danach. Mir stellt sich aber die Frage: warum muss es unbedingt ein Riestervertrag sein? Staatliche Förderung bekommst du nur für maximal 2100 Euro/Jahr, den Rest würdest du, egal wo, ungefördert einzahlen. Und da gibt es sicher bessere Nicht-Riester-Sparpläne als den VR-Renteplus mit gerade mal 0,1% Verzinsung.

Zusammen mit der staatlichen Förderung mag dieser Banksparplan in Ordnung sein (in Abhängigkeit von deinem Alter und deinem Einkommen), das will ich nicht in Frage stellen.

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bondholder
· bearbeitet von bondholder

Wahnsinn: Ist es wirklich schon so weit, dass Leute dafür kämpfen wollen, Geld zu 0,1% p.a. anlegen zu dürfen?

 

Aus meiner Sicht führt dies das ganze Thema Riester-Rente ad absurdum, denn nun ist es mir nicht möglich den Betrag anzusparen der für die Schließung der Renten-Lücke notwendig ist.

Wer hindert dich daran, mit Hilfe irgendwelcher Kapitalanlagen (und sei es ein unverzinstes Tagesgeldkonto) Geld anzusparen?

 

Weitere Anlageidee:

Deutsche Rentenversicherung - freiwillige Beiträge

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odensee

Aus meiner Sicht führt dies das ganze Thema Riester-Rente ad absurdum, denn nun ist es mir nicht möglich den Betrag anzusparen der für die Schließung der Renten-Lücke notwendig ist.

Hab gerade mal im Forum gestöbert. Du bist jetzt ca. 30 Jahre alt. Da solltest du mal drüber nachdenken, einen Teil deiner Gelder mit etwas mehr Risiko anzulegen um dann auch Renditechancen größer 0,1% zu haben.

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polydeikes

Mal so angemerkt: VBGA bietet nächstes Jahr keine Riesterbanksparpläne an. Und es wird nicht der einzige Anbieter bleiben, der sich 2017 aus dem Geschäft zurückzieht.

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pillul

Hallo und Danke für die Antworten thumbsup.gif.

Ja ich bin um die 30 und nein es geht nicht um 0,1%.

 

Der Vorteil den ich am Riester sehe ist die "Verläßlichkeit" der Anlage, d.h die Garantie das Geld im hohen Alter auch zu erhalten.

Mir geht es darum mit 63-73 (wann auch immer ich jemals in Rente gehen darf) einen Betrag X zu bekommen von dem ich gut leben kann.

Die Förderung und nicht vorhandene Rendite nehme ich dafür gerne in Kauf, im Thema Rente bin ich damit sozusagen erzkonservativ.

 

Ich bespare Fonds und Tagesgeld mit einem relativ großem Betrag dass läuft für mich aber eher unter dem Punkt Vermögensaufbau und nicht Rente.

Die Diskussion ob es besser Riester-Verträge gibt möchte ich hier eigentlich ausklammern, da es darauf wohl keine all gemeingültige Antwort gibt blushing.gif.

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tyr

Mir fällt beim besten Willen kein Grund dafür ein, warum überriestern für irgendjemanden interessant sein sollte, außer Bequemlichkeit, möglichst viel Altersvorsorgesparen über möglichst wenige Verträge durch zu führen.

 

Riestern ist wegen der staatlichen Förderung und ggf. noch wegen der Pfändungssicherheit des geförderten (!) Riestervermögens interessant. So toll sind die Riesterverträge nicht, als dass man da ungefördert einzahlen sollte.

 

Von daher: wenn du langfristig Geld fürs Alter in risikoarme RK1-Zinsanlagen-lastige Produkte zurücklegen willst: mache das doch ohne Riester in Banksparpläne oder klassische Rentenversicherungsprodukte. Kein Grund zur Aufregung, wenn ein Riester-BSP-Anbieter zu sehr in Geld schwimmt und den Zustrom an Geld bremst.

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odensee

Hallo und Danke für die Antworten thumbsup.gif.

Ja ich bin um die 30 und nein es geht nicht um 0,1%.

Sondern? Eine Garantie hast du auch bei anderen Sparplänen, die deutlich besser verzinst sind.,

 

 

Der Vorteil den ich am Riester sehe ist die "Verläßlichkeit" der Anlage, d.h die Garantie das Geld im hohen Alter auch zu erhalten.

Mir geht es darum mit 63-73 (wann auch immer ich jemals in Rente gehen darf) einen Betrag X zu bekommen von dem ich gut leben kann.

Die Förderung und nicht vorhandene Rendite nehme ich dafür gerne in Kauf, im Thema Rente bin ich damit sozusagen erzkonservativ.

Wenn du so sehr auf Sicherheit wert legst, könntest du auch eine klassische Rentenversicherung abschließen. Du kannst ja mal ausrechnen was da rauskommt, die Europa z.B.. oder auch andere Versicherungen haben Rechner im Internet, da kannst du mal schauen. Eine bessere Rendite als 0,1% ist immer möglich.

 

Ich bespare Fonds und Tagesgeld mit einem relativ großem Betrag dass läuft für mich aber eher unter dem Punkt Vermögensaufbau und nicht Rente.

Und warum kannst du auf diese Weise nicht für deine "Rentenlücke" sparen?

 

Die Diskussion ob es besser Riester-Verträge gibt möchte ich hier eigentlich ausklammern, da es darauf wohl keine all gemeingültige Antwort gibt blushing.gif.

Hmm, du hattest doch ganz oben danach gefragt?

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herr_welker
Sondern? Eine Garantie hast du auch bei anderen Sparplänen, die deutlich besser verzinst sind.,

Eben. Eine Beitragsgarantie gibts bei jedem Riester Vertrag.

 

Sollte dies wirklich der letzte Stand zu dieser Frage sein müsste ich den Anbieter wieder wechseln, sind euch Banksparpläne bekannt die diese Restriktion nicht haben?

Du könntest auch mehrere Sparpläne auf machen. Die kannst du dann u. U. nicht fördern. (auch nicht wenn du insgesamt unter den 2.100 EUR bleibst).

Ich denke maximal kann man 2 oder 3 Riester Anlagen fördern lassen.

 

Wie oben schon geschrieben. Es macht nur eben keinen Sinn. Bei 0,1% Zinsen würde ich alles in Aktien setzen. Dort liegt die Rendite am Ende der Ansparphase schlimmstenfalls bei 0%.

 

Kurz überschlagen:

2.100 EUR jährliche Einzahlung, 0,01% Zinsen, 35 Jahre Laufzeit = 132,45EUR Zinsen insgesamt

 

Auf die kann man auch verzichten.

 

 

Das ganze ist natürlich eine Momentaufnahme und keiner weiß wie die Zinsen sich die nächsten 30 Jahre entwickeln werden.

 

Ich selbst habe auch zwei Riester Anlagen.

Eine in Aktien (bespare ich voll), eine in einem Banksparplan (5EUR/Monat).

Der Banksparplan hat Bonuszinsen. Ab dem 21. Lebensjahr gibts dort 1,5% auf dem normalen Zins obendrauf.

Vl. wäre so eine Überlegung auch etwas für dich.

Jetzt in Aktien und in 20 Jahren langsam auf sichere Anlagen umschichten.

 

 

Mir geht es darum mit 63-73 (wann auch immer ich jemals in Rente gehen darf) einen Betrag X zu bekommen von dem ich gut leben kann.

Sowas gibts nicht sicher.

Keiner weiß wieviel Rente dir der Banksparplan tatsächlich bringt. Erst am Ende wird dir eine Summe genannt, die dir jeden Monat zu steht. Ob die zum Leben reicht kann dir aber heute keiner garantieren.

Selbst wenn sie dir eine Summe X garantieren können, weiß keiner wie sich die Inflation entwickelt.

Kann gut sein, dass wir wieder Inflationen wie in den 70er bekommen. Dann schmilzt deine Rente dahin.

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odensee
Sondern? Eine Garantie hast du auch bei anderen Sparplänen, die deutlich besser verzinst sind.,

Eben. Eine Beitragsgarantie gibts bei jedem Riester Vertrag.

 

Ist das jetzt Zustimmung zu meiner Aussage? Was ich meine: WENN der TE einen Banksparplan mit Garantie haben will, sollte er die Riesterdenke mal aussen vor lassen. Ausserhalb der Riesterwelt bekommt er wahrscheinlich höhere Zinsen für einen Banksparplan.

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tyr

Ausserhalb der Riesterwelt bekommt er wahrscheinlich höhere Zinsen für einen Banksparplan.

Eben. Zumal ein Banksparplan leicht selber gebaut werden kann: Dauerauftrag auf ein Tagesgeldkonto, fertig. Beliebig erhöhbar, absenkbar, aussetzbar, auflösbar und neu anlegbar. Auszahlung und Einzahlung ebenso beliebig. Bei einer Bank mit Kapitalertragssteuerabführung ist die Steuerbehandlung zudem deutlich einfacher als sich mit der steuerlichen Komplexität eines überzahlten Riester-Banksparplans zu beschäftigen.

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herr_welker

 

Ist das jetzt Zustimmung zu meiner Aussage? Was ich meine: WENN der TE einen Banksparplan mit Garantie haben will, sollte er die Riesterdenke mal aussen vor lassen. Ausserhalb der Riesterwelt bekommt er wahrscheinlich höhere Zinsen für einen Banksparplan.

 

Ja. Ist eine Zustimmung zu deiner Aussage.

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Ulti

 

Nun wollte ich meinen Beitrag so erhöhen, dass ich mehr als 2100€ im Jahr einbezahlen würde um meine Rentenlücke zu schließen.

Die Bank teilte mir lapidar mit dass der Vorstand beschlossen hätte eine Überzahlung nicht mehr zu gestatten.

 

 

 

Hallo

 

Ich bin kein Fachmann in sachen Finanzen, aber ich denke das ist schon richtig von der Bank, dass du deinen Riester nicht übersparst.

Weil du sonst für den zu viel bezahlten Anteil zweimal versteuern (Lohnsteuer) musst.

 

Hier ein Beispiel mit bitte um Korrektur falls es nicht stimmt.

 

Du zahlst zum Beispiel 1936€ p.a. in deinen Riestervertrag ein.

Dafür bekommst du obendrauf deine Zulage 164€ (Alleinstehend Kinderlos)

Sind in Summe 2100€

Beim deiner Lohnsteuer kannst du diese Summe voll geltent machen.

Das heißt bei einem Lohnsteuersatz von 30% (von 2100€) bekommst du 630€ raus.

Deine Riesterrent musst du allerdings versteuern wenn du diese in anspruch nimmts. Quasi ab 67 Jahren.

Und soweit ich informiert bin die volle Summe des Vertrags. D. h. jede Einzahlung von dir, die Zulagen und die Zinsen.

-> Du musst die 2100€ plus Zins mit dann z.B. 25% Versteuern sind dann: 525€

Steueerersparnis: 105€

 

 

Du zahlst zum Beispiel 3000€ p.a. in deinen Riestervertrag ein.

Dafür bekommst du obendrauf deine Zulage 164€ (Alleinstehend Kinderlos)

Sind in Summe 3164€

Beim deiner Lohnsteuer kannst du aber nur 2100€ geltent machen.

Das heißt bei einem Lohnsteuersatz von 30% (von 2100€) bekommst du 630€ raus.

Deine Riesterrent musst du allerdings versteuern wenn du diese in anspruch nimmts. Quasi ab 67 Jahren.

Und soweit ich informiert bin die volle Summe des Vertrags. D. h. jede Einzahlung von dir, die Zulagen und die Zinsen.

-> Du musst die 3164€ plus Zins mit dann z.B. 25% Versteuern sind dann: 791€

Steuerersparnis: -161€ also zahlt man drauf

 

Jeder Euro der über die Summe von 2100€ p.a. geht wir zweimal versteuert. Einmal mit dem derzeitigen Lohnsteuersatz und einmal mit dem i.d.R. niedrigeren Lohnsteuersatz in der Rente.

 

Meiner Meinung nach ist Riester in der derzeitigen Form schlichtweg eine Unverschähmtheit und ist an Komplexität kaum noch zu überbieten.

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tyr

[/b]Meiner Meinung nach ist Riester in der derzeitigen Form schlichtweg eine Unverschähmtheit und ist an Komplexität kaum noch zu überbieten.

Dann beschäftige dich doch einfach nicht mit Riesterverträgen und kündige deinen, wenn es dir nicht gefällt.

 

Riesterverträge zu übersparen ergibt keinen Sinn. Zumindest kenne ich bisher keinen Fall, in dem das sinnvoll wäre im Vergleich zu den vielen Alternativen, ohne Riesterförderung Geld an zu legen. Dazu braucht es keine komplizierten Rechnungen.

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odensee

Ich bin kein Fachmann in sachen Finanzen,

Das vermute ich auch...rolleyes.gif

 

Bis zur Klarstellung durch einen evtl. mitlesenden Riesterexperten meine Laienmeinung:

 

Alles, was ungefördert ("Überzahlung") in einen Riestervertrag geht, wird wie eine ganz normale Rentenversicherung behandelt: bei Kapitalauszahlung gilt die 62/12-Regelung (hälftige Besteuerung des Gewinns) und bei Verrentung wird der Ertragsanteil besteuert. Beides dann mit dem persönlichen (Spitzen)steuersatz.

 

Wer Riester für kompliziert hält, sollte sich halt nur mit einfacehn Konstruktionen befassen, also z.B. Überzahlungen vermeiden.

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Ulti

Das mit der doppelten Besteuerung habe ich von einem Fachmann!

 

Ich konnte es selber nicht glauben.

 

Danke @ odensee für die Aufklärung

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