Zum Inhalt springen
foolbar

AfD

Empfohlene Beiträge

bert54
vor 4 Stunden schrieb Hellerhof:

Nein.

 

Ich bin jedoch überzeugt davon, dass nur ein Bruchteil der Wähler des FN in Frankreich eingefleischte Rassisten sind. Der Großteil dürfte einfach ein paar Probleme mit den "Segnungen" der letzten Jahrzehnte haben. Namentlich der EU, der Handelsliberalisierungen, des Euros und der Einwanderung mit all ihren Konsequenzen. Du verkürzt ihre Wahlentscheidung auf Rassismus - genau sowas meine ich. Diese Unterstellung ist eine Spielart des Klimas, das ich der Gesellschaft attestiere.

Das glaube ich auch, aber genau genommen verkürze ich ihre Wahlentscheidung auf das Ergebnis wenn sie denn eine Mehrheit erreichen, nämlich die Wahl eines/einer Rassisten/in. Schau in die USA, glaubst du alle die Trump gewählt haben sind rassistisch und ausländerfeindlich? Wohl kaum, wahrscheinlich haben viele einfach nur über Trumps rassismus hinweggeschaut und es gedulded oder sie haben gewählt weil sie eh nicht dachte, dass er durch kommt oder warum auch immer...aber macht das jetzt noch einen Unterschied? Nein, denn sie haben das volle Trump-Programm, einen Präsidenten der z.B. nicht mal Willens ist die Geschehnisse in Charlottesville klar zu verurteilen, was selbst von vielen Republikanern kritisiert wird. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
bert54
vor 4 Stunden schrieb Schildkröte:

Sind AfD-Wahler Rassisten? Der Spiegel hat nachgefragt, was tatsächlich die Motive der AfD-Wahler sind. 

Sie meinen Post vorher, es macht im Ergebnis keinen so großen Unterschied ob ein rassisst durch rassisten oder durch nicht rassisten gewählt wird. Mir ist wohl bewusst dass die Gründe die AFD zu wählen vielfältig sind und rassismus nur einer davon und wahrscheinlich nicht mal der häufigste, aber das macht die Wahl der AFD in meinen Augen aus bereits benannten Gründen nicht weniger problematisch.

vor 4 Stunden schrieb Schildkröte:

 

 

Bert, die CSU ist nicht rassistisch(?):

 

 

Und dann war da ja noch die Sache mit dem "wunderbaren Neger"... 

Ich habe wohlweislich selten bis fast nie gesagt, mir ist wohl bewusst dass auch in der CSU gelegentlich sehr grenzwertige Aussagen gefallen sind, dennoch kein Vergleich zur AFD. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
bert54
vor 3 Stunden schrieb €-man:

 

Nein, rechtsextreme Ideen verbreiten sich schlichtweg dann, wenn der Boden entsprechend aufbereitet wurde. Es bedarf Menschen, die mit den vorherrschenden Systemen und Zuständen nicht mehr einverstanden sind. Diese nehmen die "Botschaften" an. Einem sattgefressenen und träge schlummernden Löwen kannst Du den schönsten Leckerbissen vor Augen führen. Er wird sich nicht erheben und ihn jagen.   

 

Denke an die deutsche Geschichte und die Gründe warum GröFaZ an die Macht kam. Nicht weil einem satten Volk eine braune Banane vor die Nase gehalten wurde.

Unzufriedenheit mit dem vorherrschenden System ist eine Komponente der meisten Veränderungen, diese kann aber in jede Richtung gehen und ist nicht spezifisch eine Voraussetzung für einen Rechtsruck. In welche Richtung die Veränderung geht hängt dann vom öffentlichen Diskurs ab und wer da am besten sich da am besten verkauft...lässt man rechtsextremen die beste Rolle, dann können sie gewinnen und man bekommt wie in den USA einen Trump, lässt man sie ihnen nicht dann bekommt man mit etwas Glück eine AFD a "nur" 7% wie in Deutschland.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Hellerhof

Wenn Leute trotz einer solchen Eigenschaft gewählt werden, sollte man sich fragen, was die Wähler soweit getrieben hat.

 

Dein Kreis schließt sich bei: wäre man dem Rassimus entgegen getreten, würde der/die/das nicht dort sein wo er/sie/es nun ist. Ich behaupte: zu kurz gesprungen.

 

Bestimmte Positionen, die vielen Wählern wichtig sind und schon lange Zeit unter den Nägeln brannten hat man lange Zeit links liegen lassen, ist sie gar bewusst übergangen und hat sie verächtlich gemacht. Jetzt gibt es bzw. gab es die Quittung.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
€-man
vor 7 Stunden schrieb bert54:

Unzufriedenheit mit dem vorherrschenden System ist eine Komponente der meisten Veränderungen, diese kann aber in jede Richtung gehen und ist nicht spezifisch eine Voraussetzung für einen Rechtsruck. In welche Richtung die Veränderung geht hängt dann vom öffentlichen Diskurs ab und wer da am besten sich da am besten verkauft...lässt man rechtsextremen die beste Rolle, dann können sie gewinnen und man bekommt wie in den USA einen Trump, lässt man sie ihnen nicht dann bekommt man mit etwas Glück eine AFD a "nur" 7% wie in Deutschland.

 

Es kann nicht in jede andere Richtung gehen. Dazu gibt es zu wenig Richtungsmöglichkeiten. Denke an das links aufgezogene Pendel. Links haben wir aktuell und Leute werden anscheinend damit unzufriedener. Soll jetzt noch weiter links die Lösung sein? Oder Mittiger? Mittig links orientierter oder mittig rechts orientierter? Liberaler? In welcher Richtung soll der Liberalismus geprägt sein? 

 

Was bleibt übrig?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
GoGi
· bearbeitet von GoGi
vor 16 Minuten schrieb €-man:

[...] zu wenig Richtungsmöglichkeiten [...]

Es gibt unendlich viele Richtungsmöglichkeiten. Wer glaubt, dass in irgendeiner Situation nur endlich viele Vorgehensweisen zur Auswahl stehen, liegt praktisch immer falsch.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
bert54
· bearbeitet von bert54
vor 1 Stunde schrieb Hellerhof:

Wenn Leute trotz einer solchen Eigenschaft gewählt werden, sollte man sich fragen, was die Wähler soweit getrieben hat.

 

Dein Kreis schließt sich bei: wäre man dem Rassimus entgegen getreten, würde der/die/das nicht dort sein wo er/sie/es nun ist. Ich behaupte: zu kurz gesprungen.

 

Bestimmte Positionen, die vielen Wählern wichtig sind und schon lange Zeit unter den Nägeln brannten hat man lange Zeit links liegen lassen, ist sie gar bewusst übergangen und hat sie verächtlich gemacht. Jetzt gibt es bzw. gab es die Quittung.

 

Du vergisst den Ausgangspunkt unserer Diskussion, die Behauptung unsere Demokratie geht den Bach runter, wobei einer der wesentlichen Belege dafür die Protest gegen die AfD war. Dass ich diese Proteste für legitim und richtig halte und darin kein Problem für unsere Demokratie sehe, schließt nicht aus dass Proteste allein nicht alles sein können. Klar muß man sich auch die Frage stellen warum Menschen die AfD wählen, trotz teils rassistischer Inhalte und man muss sich die Frage stellen welche Fehler in der Vergangenheit evtl. Zu dieser Entwicklung geführt haben. Das muss aber nicht einher mit der Normalisierung der AfD und ihrer Inhalte gehen, nicht solange dieses auch Rassismus und ähnliches beinhalten, solange das der Fall ist halte ich Protest für wichtig und legitim, ohne darin ein Problem für die Demokratie zu sehen.

 

Edit: Zitat eingefügt auf den sich der Post bezieht, als ich angefangen habe zu schreiben gab es dazwischen nichts ;)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
GoGi
· bearbeitet von GoGi

Außerdem haben wir aktuell nicht "Links", sondern "CDU/CSU in ihrer Version von 2017". :)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
€-man
· bearbeitet von €-man
vor 28 Minuten schrieb GoGi:

Es gibt unendlich viele Richtungsmöglichkeiten. Wer glaubt, dass in irgendeiner Situation nur endlich viele Vorgehensweisen zur Auswahl stehen, liegt praktisch immer falsch.

 

Im direkten Bezug zur Politik ist das aber jetzt schon sehr theoretisch betrachtet.

 

 

vor 28 Minuten schrieb bert54:

Du vergisst den Ausgangspunkt unserer Diskussion, die Behauptung unsere Demokratie geht den Bach runter, wobei einer der wesentlichen Belege dafür die Protest gegen die AfD war. Dass ich diese Proteste für legitim und richtig halte und darin kein Problem für unsere Demokratie sehe, schließt nicht aus dass Proteste allein nicht alles sein können. Klar muß man sich auch die Frage stellen warum Menschen die AfD wählen, trotz teils rassistischer Inhalte und man muss sich die Frage stellen welche Fehler in der Vergangenheit evtl. Zu dieser Entwicklung geführt haben. Das muss aber nicht einher mit der Normalisierung der AfD und ihrer Inhalte gehen, nicht solange dieses auch Rassismus und ähnliches beinhalten, solange das der Fall ist halte ich Protest für wichtig und legitim, ohne darin ein Problem für die Demokratie zu sehen.

 

Den Ausgangspunkt vergesse ich nicht. Die "Qualität" der befeuerten Proteste hat für mich eine Schwelle überschritten, die nicht mehr in Einklang mit gelebter Meinungsfreiheit und somit einem wesentlichen Bestandteil der Demokratie zu vereinbaren ist. Wer solche (evt. gut gemeinten) Auswüchse toleriert und anheizt, darf sich über Trotzreaktionen auf der anderen Seite nicht wundern. Kommen jetzt rechte Gruppen, die ebenfalls ihre "Proteste" so austragen und von Dir, wie Du schriebst, auch zu tolerieren sind, dann nähern wir uns der Anarchie. 

 

Der "Proteststich" geht auch bis in die ganz mittig stehende Rechtsklientel, die als nächstes ihre politische Existenz in Gefahr gebracht sieht. Bei denen ist nix mit Rassismus & Co. Wenn Du aber allein  

im WPF nachliest, wie die Reaktionen ausfielen und m. E. auch weiterhin ausfallen werden, wenn man auch nur die kritische Stimme erhebt, dann kannst Du vielleicht nachempfinden was ich meine.  

 

 

vor 22 Minuten schrieb GoGi:

Außerdem haben wir aktuell nicht "Links", sondern "CDU/CSU in ihrer Version von 2017". :)

 

Nein, haben wir nicht. Wir haben Fr. Merkel.

 

Und genau da liegt der Hase im Pfeffer. Die Partei hat sich der Kanzlerin untergeordnet und dabei ihre Stammwähler, mit deren Politikvorstellungen, vergessen. Ach was, ausgebootet.  

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
GoGi
· bearbeitet von GoGi
vor 25 Minuten schrieb €-man:

Und genau da liegt der Hase im Pfeffer. Die Partei hat sich der Kanzlerin untergeordnet und dabei ihre Stammwähler, mit deren Politikvorstellungen, vergessen. Ach was, ausgebootet.  

Die Kanzlerin genießt breite Zustimmung. Was nicht bedeutet, dass sie nicht Fehler machen kann und macht. Jeder darf und soll diese Fehler herausarbeiten. (Für die SPD wäre das sogar eine natürliche Aufgabe :wacko:.)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
bert54
vor 50 Minuten schrieb €-man:

 

Es kann nicht in jede andere Richtung gehen. Dazu gibt es zu wenig Richtungsmöglichkeiten.

Denke an das links aufgezogene Pendel. Links haben wir aktuell und Leute werden anscheinend damit unzufriedener. Soll jetzt noch weiter links die Lösung sein? Oder Mittiger? Mittig links orientierter oder mittig rechts orientierter? Liberaler? In welcher Richtung soll der Liberalismus geprägt sein? 

 

Was bleibt übrig?

Das ist eine sehr subjektive Wahrnehmung und wahrscheinlich mangelnder Phantasie geschuldet, es gibt einige denkbare Richtungen mit unendlich vielen möglichen Abstufungen.

Und wenn du findest wir sind aktuell sehr weit links dann ist auch das eine sehr subjektive Wahrnehmung und damit sage ich nichts über richtig oder falsch, auch meine Wahrnehmung ist da per Definition subjektiv, aber man sollte sich dessen auch bewusst sein wenn man darüber diskutieren will was alles möglich ist. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
€-man
· bearbeitet von €-man
vor 5 Minuten schrieb GoGi:

Die Kanzlerin genießt breite Zustimmung.

 

Mangels Alternative. Du hast den Hype um Hr. Schulz erlebt. Das war ein "Merkel-loswerden-Aufschrei", der sich aber in Ernüchterung auflöste.

 

 

vor 2 Minuten schrieb bert54:

Das ist eine sehr subjektive Wahrnehmung und wahrscheinlich mangelnder Phantasie geschuldet, es gibt einige denkbare Richtungen mit unendlich vielen möglichen Abstufungen.

 

Die da wären? Und vor allen Dingen von wem angeboten werden?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
bert54
vor 27 Minuten schrieb €-man:

Den Ausgangspunkt vergesse ich nicht. Die "Qualität" der befeuerten Proteste hat für mich eine Schwelle überschritten, die nicht mehr in Einklang mit gelebter Meinungsfreiheit und somit einem wesentlichen Bestandteil der Demokratie zu vereinbaren ist. Wer solche (evt. gut gemeinten) Auswüchse toleriert und anheizt, darf sich über Trotzreaktionen auf der anderen Seite nicht wundern. Kommen jetzt rechte Gruppen, die ebenfalls ihre "Proteste" so austragen und von Dir, wie Du schriebst, auch zu tolerieren sind, dann nähern wir uns der Anarchie. 

 

Der "Proteststich" geht auch bis in die ganz mittig stehende Rechtsklientel, die als nächstes ihre politische Existenz in Gefahr gebracht sieht. Bei denen ist nix mit Rassismus & Co. Wenn Du aber allein  

im WPF nachliest, wie die Reaktionen ausfielen und m. E. auch weiterhin ausfallen werden, wenn man auch nur die kritische Stimme erhebt, dann kannst Du vielleicht nachempfinden was ich meine.  

Nun ich will die Diskussion nicht nochmal von vorne beginnen, ich habe um Belege gebeten was genau zu weit geht, einige wurden genannt, ich habe erklärt warum ich sie auch alle zusammen nicht überzeugend finde um ein demokratisches Problem zu belegen. Das kann man natürlich trotzdem anders sehen, aber ohne etwas neues (andere Belege oder ähnliches was bisher nicht genannt wurde) werde ich auf jeden Fall nicht überzeugt werden und falls es bisher nicht geschehen ist umgekehrt wohl auch nicht. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
GoGi
· bearbeitet von GoGi
vor 14 Minuten schrieb €-man:

Mangels Alternative.

Das hört sich so an als ob die Mehrheit Merkel so schlecht findet, dass jede Alternative besser wäre. Aber das stimmt nicht. Es gibt viele schlechtere Alternativen. Es ist nicht Merkels Problem, dass kein vernünftiger Gegenkandidat aufgestellt wird.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
tom1956
vor 2 Stunden schrieb Hellerhof:

 

Bestimmte Positionen, die vielen Wählern wichtig sind und schon lange Zeit unter den Nägeln brannten hat man lange Zeit links liegen lassen, ist sie gar bewusst übergangen und hat sie verächtlich gemacht. Jetzt gibt es bzw. gab es die Quittung.

War letztes Jahr einige Male in Austria, da konnte man das gut beobachten (Hofer vs Van der Bellen). Wer Kritik oder auch nur Bedenken äußerte (vom Arbeitsmarkt über den Wohnungsmarkt bis hin zum Thema Überfremdung) der wurde im besten Fall als ewig Gestriger hingestellt. Von "progressiven linken Intellektuellen" auch als Spinner oder Schlimmeres. Tenor: Was wollt ihr denn, ihr Idioten, wird schon gut gehen ! Erst als die Stimmung gänzlich zu kippen drohte, wurden schließlich Programmpunkte der FPÖ (z. B. die eigenen Grenzen kontrollieren und schützen) Bestandteile der allgemeinen Politik. Insoweit hat die FPÖ inhaltlich erfolgreich agiert und die Richtung entscheidend (mit)bestimmt.

 

Was sich aber gewisse Kreise schon fragen müßten: Wie groß muß der Verdruß sein, wenn ein Brexit passieren kann, ein Trump gewählt wird oder - um beim Beispiel Österreich zu bleiben - ein Hofer in der Bundespräsidentenwahl über 46% der Stimmen (wenn ich mich richtig erinnere) erhält !?

 

Apropos Quittung: Hierzulande könnte eine ganze Generation von Sparern um ihre Erträge und/oder ihre Altersvorsorge gebracht werden (die Deutschen sind eben nicht aktien-affin und die Wohneigentumsquote ist im europäischen Vergleich auch sehr mager). Nicht beabsichtigt aber eben ein kleiner Kollateralschaden der Eurorettung. Umso länger das anhält, desto mehr wird sich dies via Lebensversicherungen, Betriebsrenten, Versorgungswerke usw. in die Lebensplanung der Menschen hineinfräsen. Dies könnte (z. B. in einer unvermeidlich kommenden zyklischen Abschwungs-Phase) den Blick auf Europa und den Euro verändern - ebenso könnte in einer solchen Phase die "Willkommenskultur" (durch dann zunehmende Verteilungskämpfe) eine ziemliche Neubewertung erfahren. 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
€-man

Beispiel einer Pendelbewegung - nur diesmal aus der anderen Richtung.

 

 

vor 34 Minuten schrieb tom1956:

 - ebenso könnte in einer solchen Phase die "Willkommenskultur" (durch dann zunehmende Verteilungskämpfe) eine ziemliche Neubewertung erfahren.

 

Zumal solche Aktionen m. E. in Zukunft auch nicht zwingend weniger werden dürften.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Tom, soweit denkt das Gros der Bürger nicht. Es ist zwar ärgerlich, dass es kaum noch Zinsen gibt. Aber solange das Geld (nominal) erhalten bleibt, nimmt man das zähneknirschend hin. Lediglich bei der Flüchtlingskrise war irgendwann die Schmerzgrenze erreicht, was sich in Pegida und vor allem der AfD zum Ausdruck brachte. Und aus Sicht der Anleger (die großen wie wir kleinen) sind die niedrigen Zinsen doch sogar zu begrüßen. Lange Zeit kletterten die Anleihekurse, die Aktienkurse klettern noch immer und man kommt spottbillig an Baukredite. Wobei letzteres durch die gestiegenen Immobilienpreise in den Toplagen längst ausgeglichen ist. Dafür kann man sich (zur Eigennutzung, nicht als Kapitalanlage) im ländlichen Raum billig Immobilien kaufen und als Schuldner werden bestehende Schulden weginflationiert. Ein bisschen können wir geldpolitisch konservativen Nordeuropaer uns ja auch was von den geldpolitisch lockeren Südeuropaern abschauen. ;)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
tom1956
vor 3 Minuten schrieb Schildkröte:

Tom, soweit denkt das Gros der Bürger nicht. Es ist zwar ärgerlich, dass es kaum noch Zinsen gibt. Aber solange das Geld (nominal) erhalten bleibt, nimmt man das zähneknirschend hin.

In meinem Umfeld gibt es diverse Selbständige und Freiberufler, die damals (wie so viele) auf KLVs gesetzt haben oder konservativ selbst gespart haben oder jetzt auch ein gewisses Vermögen zum Einkauf eine privaten RV nutzen wollen. Das sind einige inzwischen schon ziemlich sauer ...

vor 3 Minuten schrieb Schildkröte:

 

... die Aktienkurse klettern noch immer

Wieviel Leute sind in Deutschland überhaupt in Aktien engagiert ? Schätze mal roundabout nur 10% !?

vor 3 Minuten schrieb Schildkröte:

 

und man kommt spottbillig an Baukredite. Wobei letzteres durch die gestiegenen Immobilienpreise in den Toplagen längst ausgeglichen ist.

Allerdings ! Immobilienblase in Ballungsräumen ?

vor 3 Minuten schrieb Schildkröte:

 

Dafür kann man sich (zur Eigennutzung, nicht als Kapitalanlage) im ländlichen Raum billig Immobilien kaufen

Ob eine Immobilie im ländlichen Raum stets ein gutes Investment ist, wage ich mal zu bezweifeln.

vor 3 Minuten schrieb Schildkröte:

 

und als Schuldner werden bestehende Schulden weginflationiert. Ein bisschen können wir geldpolitisch konservativen Nordeuropaer uns ja auch was von den geldpolitisch lockeren Südeuropaern abschauen. ;)

Die Frage ist nur was ? Halbwegs stabile Währungen (wie damals Schilling, Gulden oder die DM und heute noch der Schweizer Franken) bieten mehr Planungssicherheit für den Durchschnittbürger. Weichwährungen ohne adäquaten Zins bedeuten dagegen die Alternative: Entweder man schaut zu wie auch die Guthaben weginflationiert werden oder Otto Normalverbraucher muß vermehrt in riskantere und volatilere Märkte (wie Aktien oder Immobilien) gehen. Ob dies auf Mikro- und Makroebene für mehr Stabilität sorgen kann ... ?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Günter Paul
vor 1 Stunde schrieb tom1956:

Umso länger das anhält, desto mehr wird sich dies via Lebensversicherungen, Betriebsrenten, Versorgungswerke usw. in die Lebensplanung der Menschen hineinfräsen. Dies könnte (z. B. in einer unvermeidlich kommenden zyklischen Abschwungs-Phase) den Blick auf Europa und den Euro verändern - ebenso könnte in einer solchen Phase die "Willkommenskultur" (durch dann zunehmende Verteilungskämpfe) eine ziemliche Neubewertung erfahren. 

:D Wo nichts ist , da kann man auch nicht hineinfräsen , Tom .

Selbst Augstein spricht vom Verfall und vergleicht inzwischen schon mit der Spätantike .

 

Inzwischen ist wohl auch dem Letzten klar , was kommen wird , unsere Soldaten fallen vom Himmel und sterben , am Boden nehmen sie Putschmittel um einen Übungsmarsch bewältigen zu können und sterben , die Texte für Jugendliche Musikfans sind allesamt auf Schonung bedacht wie heißt es " sei nicht so hart zu dir selbst "

 

Ich habe keine Lust mehr immer wieder darauf hinzuweisen und immer wieder diese Unfähigkeit mitzuerleben .

Was als Toleranz angefangen hat ist heute Gleichgültigkeit , wie heißt es so schön , wozu brauche ich Erfahrung Alter , was soll ich lernen , ich hab` doch dies hier ( Smartphone ) .

 

Ja , ja , jetzt kommen die Hilferufe vermehrt aus Handwerkskreisen , man findet keine Lehrlinge mehr , das Dachdeckerhandwerk ebenso wie Schreier , Tischler , Köche und , ja das könnte Euro man  betreffen , es wird bald keine qualifizierten Metzger mehr geben :wub: .

Der Deutsche hat eben Abitur oder auch nicht , er kann schließlich auch ohne studieren oder das tun , was man dafür hält .

Sieht so aus , als seien wir alle intelligenter geworden , die Jugend jedenfalls ;)

 

Nehmt das mal als Glosse ....,  ich werde heute einen Kaninchenbraten als Herausforderung nehmen , mit Thymian , Zwiebeln , Knoblauch , Öl , Weißwein und Dijon Senf , man merkt schon , ein Französisches Rezept aber anbraten werde ich es römisch , dazu werden die Teile mit Haut in den Gussbräter gelegt ohne Öl , dann wird es knallen , weil die Haut platzt und sich an den Boden krallt um Röstaromen zu bilden erst danach beginnt das übliche Procedere  .. wo war ich , ach ja beim Kochen ihr solltet auch mal entspannen ;)

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
€-man
· bearbeitet von €-man

Günter Paul, es gibt mittlerweile - zumindest in unserer Gegend - wieder junges Blut in den Metzgereien. In diesen Betrieben legen die "jungen Wilden", sehr zu meiner Freude, vermehrt Wert auf Qualität und (relativ) neue Wege. Dry Aged sei mal als Beispiel angeführt.

 

Etwas rätseln lässt mich Dein Beitrag aber schon. Kaninchen mit Haut? Ansonsten hört sich alles verführerisch an. Auch der Gussbräter, der hervorragende Ergebnisse liefert. Dieser kommt mit den angebratenen Zutaten (die halt anzubraten sind) und mit Deckel in den Elektro-Steinbackofen bei ca. 85°. Nach ca. 6 Stunden dürfte das Kaninchen (aber bitte ohne Balg!) butterweich und zart den Gaumenfreuden dienen.

 

Apropos: Ich habe schon seit geraumer Zeit auch auf Gusspfannen (Skeppshult) umgestellt. Super!   

 

Edit: Geordneter Rückzug. Du meinst die hauchdünne Silberhaut, die nach dem Ausziehen am Fleisch bleibt!?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
tom1956
· bearbeitet von tom1956
vor einer Stunde schrieb Günter Paul:

:D Wo nichts ist , da kann man auch nicht hineinfräsen , Tom .

Bei denen war ja mal was bzw. die haben über lange Zeit (zugegebenermaßen falsch aber dennoch) brav gespart für ihr Alter - wie von der Politik gebetsmühlenartig gefordert. Wer sich heute z. B. 3.000 Euro Rente einkaufen will, muß dafür schon über eine Million Euro hinblättern. Da dürfte auch das "moderne" Zinsniveau eine Rolle spielen ....

Zitat

Inzwischen ist wohl auch dem Letzten klar , was kommen wird , unsere Soldaten fallen vom Himmel und sterben , am Boden nehmen sie Putschmittel um einen Übungsmarsch bewältigen zu können und sterben , die Texte für Jugendliche Musikfans sind allesamt auf Schonung bedacht wie heißt es " sei nicht so hart zu dir selbst "

In meinem Umfeld hat sich dafür die Terminologie "Himbeerbubis" etabliert ...

Zitat

 

Ich habe keine Lust mehr immer wieder darauf hinzuweisen und immer wieder diese Unfähigkeit mitzuerleben .

Was als Toleranz angefangen hat ist heute Gleichgültigkeit , wie heißt es so schön , wozu brauche ich Erfahrung Alter , was soll ich lernen , ich hab` doch dies hier ( Smartphone ) .

So geht es mir auch und zwar mit dem Thema EU und Euro ...

Oder wie mir jüngst ein Himbeerbubi sagte: Der Euro ist doch toll, da brauche ich beim Urlaub auf Malle vorher kein Geld mehr tauschen so wie früher ! Na denn, prosit ...

Zitat

 

Der Deutsche hat eben Abitur oder auch nicht , er kann schließlich auch ohne studieren oder das tun , was man dafür hält .

Sieht so aus , als seien wir alle intelligenter geworden , die Jugend jedenfalls ;)

 

Klar, in manchen Bundesländern haben sich Zahlen der Absolventen mit Einser Abitur binnen kurzer Zeit glatt vervielfacht. Faszinierend mit welchem Tempo die immer schlauer werden ...

Ein Mathematik-Professor meinte letztens allerdings: Da ging es um Kompetenzen, Präsentationen usw. ... "Ich persönlich fände es einen guten Anfang, wenn Abiturienten die Grundrechenarten beherrschen würden".

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Tom, der langfristige Anleihe- bzw. Zinszyklus sollte von 1982 (Aktienkurse im Keller, Inflation und Zinsen on top) bis 2012 (Signore Draghi: "Whatever it takes...") betrachtet werden. Wer in der Frühphase dieses Zyklusses eine KLV abgeschlossen hat, durfte sich über reichlich Kurssteigerungen infolge der sinkenden Zinsen freuen. Da macht angesichts der nun mickrigen Zinsen eine Einmalzahlung mehr Sinn als eine Verrentung. Marktlagen ändern sich halt mit der Zeit immer wieder. Mal ist es für die eine Anlageklasse günstiger, dann wieder für die andere. Wer kriegt schon market timing hin. Mein Patenonkel hatte Anfang der 2000er fondsgebundene Riester-RV mit dem Schwerpunkt auf Aktien abgeschlossen. 2008 (!) ging er vorzeitig in Rente. 2007 ahnte er angesichts der Subprimekrise, dass da was im Anmarsch ist. Leider kam er aufgrund des Konstruktes nicht vorzeitig an sein Geld und musste 2008 wohl oder übel einsehen, dass der Aktienmarkt genau wie vorhergesehen exakt bei seinem Renteneintritt abschmierte. Man kann also auch aus anderen Gründen in die Röhre schauen. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
tom1956
vor 5 Minuten schrieb Schildkröte:

Da macht angesichts der nun mickrigen Zinsen eine Einmalzahlung mehr Sinn als eine Verrentung.

Das sehe ich ähnlich.

vor 5 Minuten schrieb Schildkröte:

 

Marktlagen ändern sich halt mit der Zeit immer wieder. Mal ist es für die eine Anlageklasse günstiger, dann für die andere. Wer kriegt schon market timing hin.

In Zeiten von (lang anhaltenden oder gar dauerhaften) Niedrigstzinsen wird es aber für die breite Masse schwerer, Vermögen aufzubauen. Das setzt nämlich intensivere Beschäftigung mit der Materie voraus und/oder entsprechend höhere Volumina, um breit zu diversifizieren und auch Schwankungen vertragen zu können.

vor 5 Minuten schrieb Schildkröte:

 

Mein Patenonkel hatte Anfang der 2000er fondsgebundene Riester-RV mit dem Schwerpunkt auf Aktien abgeschlossen. 2008 (!) ging er vorzeitig in Rente. 2007 ahnte er angesichts der Subprimekrise, dass da was im Anmarsch ist. Leider kam er a aufgrund des Konstruktes nicht vorzeitig an sein Geld und musste 2008 wohl oder übel einsehen, dass der Aktienmarkt genau wie vorhergesehen exakt beu seinem Renteneintritt abschmierte. Man kann also auch aus anderen Gründen in die Röhre schauen. 

Wie gesagt, wenn man bei Aktien, Immobilien usw. engagiert ist, muß man die Märkte intensiver beobachten, als eben früher ein Sparbrief- oder Pfandbriefhalter. Und natürlich auch die Flexibilität und Möglichkeit zum schnellen Handeln haben, wie Dein Beispiel (Patenonkel mit Riester RV mit Schwerpunkt Aktien) zeigt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Günter Paul
vor 1 Stunde schrieb €-man:

Edit: Geordneter Rückzug. Du meinst die hauchdünne Silberhaut, die nach dem Ausziehen am Fleisch bleibt!?

Yepp......eben diese meinte ich , erst nach dem Knallen wird Öl  ( Oliven/Sonne)hinzugegeben ,ebenso Knoblauchzehen mit Schale ! dann scharf anbraten , bis die Bräune da ist , zuvor lediglich mit Salz eingerieben .

 

Sonst , ohne Schale ,  wird das Zeug bitter , so kann man es gepaart mit einem Thymiansträußchen ( oder auch zwei ) hineingeben und den Knoblauch nach einigen Minuten herausnehmen !, erst dann werden grob gehackte Zwiebeln hineingegeben , der Knoblauch , der inzwischen abgekühlt ist wird aus der Schale hinausgedrückt , ebenfalls hinzugegeben und dann lässt man diesen Sud die Röststoffe am Boden lösen , mit einem Holzschaber arbeiten , es funktioniert mit Zwiebeln einwandfrei , erst danach wird mit Weißwein aufgegossen .

 

Nun köcheln lassen , mit überwiegend geschlossenem Deckel  , wenn das Fleisch vom Knochen löst , nach bereits 90 Minuten ,dann wird es herausgenommen in eine vorbereitete Pfanne gelegt , Thymian herausgenommen , es ist weitestgehend nur noch Stiel , der Rest verbleibt und wird mit verquirlt hinzu kommen zwei Löffel Dijonsenf und wer mag ,kann auch noch creme fraiche hinzugeben .

Diese Köstlichkeit reiche ich mit Franz. Weißbrot , nichts weiter , ach ja natürlich ein Gläschen Wein ;)

 

Bräter und Pfannen bei mir sind von le creuset , die Glasur ist von Nöten wegen des Alkohols , ansonsten gerne auch ohne Glasur .

 

Von den Jungen Wilden habe ich auch schon gehört und ja , sie scheinen eine Marktlücke zu erwischen , ebenso wie der Marktstand in Münster der die Aufschrift " Edles Fleisch" nicht nur als Werbung nutzt , endlich mal eine positive Meldung :D

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
€-man

Mmmmh, ich kann es förmlich riechen. Lass es Dir gut schmecken!

 

Bei emaillierten Gusseisentöpfen auch gerne von Staub. Nicht ganz so fein gearbeitet wie le creuset, dafür aber im Preis geschmeidiger.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gast
Dieses Thema wurde für weitere Antworten geschlossen.

×
×
  • Neu erstellen...