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Smartinvestor

155 k mit ETF und Absolute Return Fonds unkonventionell für Tochter anlegen

Empfohlene Beiträge

Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966

Hallo Smartinvestor,

 

endlich mal wieder ein interessanter Thread. Glückwunsch dazu!

 

Meine Anmerkungen zu den Inhalten:

 

1) Talmud-Allokation als Beispiel für eine historisch bewährte Vermögensaufteilung

 

Das erste Mal bin ich über dieses Thema gestolpert, als ich ein Interview mit Reinfried Pohl las. Dieser zog die Talmud-Regel allerdings für die Begründung eines Investments in (physisches) Gold heran. Ob Gold dort auch aufgeführt ist, weiß ich nicht, da ich keinen Zugang zur Primärquelle habe. Der Autor, den Du verlinkt hast, anscheinend auch nicht. ;-) Zumindest würde Gold gut zu der Aufzählung passen. Im Deutschland von ca. 1920 bis ca. 1950 haben jedenfalls zuerst die Anleihen und das Bargeld (1922 f.), dann die Aktien (1929 ff.) und schließlich häufig auch die Immobilien (Kriegsschäden, Ersatzabgaben) massiv an Wert verloren. Gold dagegen kaum.

 

2) Geeignete Immobilienanlage für Kleinanleger

 

Wenn es wirklich um Kleinanleger geht, scheinen mir Anteile an soliden deutschen Wohnungsbaugenossenschaften in wachsenden Städten eine gute Basis für die Imobilienanlage zu sein (4% Dividende plus evtl. Wohnungsbauprämie). Reits würde ich da eher als Ergänzung sehen, mit der Möglichkeit, global zu diversifizieren, aber auch mit sehr hohen Wertschwankungen.

 

3) Zukunft der passiven Anlage

 

Kurzfristige Moden sind bei derart langfristigen Anlagen m.E. völlig irrelevant. Passive Anlagekonzepte sind seit nunmehr über 40 Jahren erfolgreich am Markt und ich bin fest davon überzeugt, dass sie es auch noch in den kommenden 40 Jahren sein werden.

Passive Anlagen haben bisher noch keine kritische Größe erreicht. Wenn sie jedoch in der Geschwindigkeit weiterwachsen wie bisher, wird dies innerhalb der nächsten 40 Jahre der Fall sein.

 

Wir dürfen nicht vergessen, dass passive Anlagekonzepte als Trittbrettfahrer das Vorhandensein aktiver Anlagestrategien mit einem ausreichenden Volumen am Markt zwingend voraussetzen. Fehlen die aktiven Marktteilnehmer oder sind diese am Markt zu schwach vertreten, fehlt die notwendige Selektionsfunktion. Es kann dann jeder seinen Schrott am Aktienmarkt abladen, weil die passiven Anlageinstrumente diese aufnehmen müssen. Dann könnte es am Aktienmarkt Verhältnisse wie am Grauen Kapitalmarkt geben.

 

4) Absolute-Return-Anlagen

 

Ein Problem bei der Diskussion um Absolute-Return-Anlagen ist, dass darunter fünf Leute sieben unterschiedliche Dinge verstehen. Deshalb bringen solche Diskussionen meist nur wenig. Ein paar Anmerkungen mache ich dennoch.

 

Das von Dir vorgestellte Konzept "Aktien" plus "Managed Futures" ist mir jetzt seit fast einem Vierteljahrhundert geläufig. Ich kann nachvollziehen, dass es für einige erfahrene Anleger geeignet ist, die stark aktienorientiert sind und die für sehr starke Einbrüche am Aktienmarkt eine gegenläufige Anlage suchen. Allerdings haben die Managed Futures auch einige gravierende Nachteile: lange Phasen der Seitwärts-/Abwärtsentwicklung, starke Wertschwankungen, operationelle Risiken, hohe Kosten und - vielleicht am wichtigsten - die Frage, ob sie sich wirklich immer wieder neu auf veränderte Marktstrukturen/Strukturbrüche einstellen können.

 

Für überzeugender halte ich deshalb integrierte Ansätze - z.B. Long/Short mit Long Bias wie etwa den des Ennismore European Smaller Companies, der in den vergangenen 17 Jahren sehr schön outperformt hat (höhere Wertentwicklung bei geringeren Maximum Drawdowns): http://www.morningst...00000H4K&tab=13 (auf "Max" klicken). Nachteil: Man kommt in solche Produkte zwar am Anfang ganz gut rein - beim Ennismore wurde in der einschlägigen Fachpresse sogar recht laut geklingelt - später dann aber oft nicht mehr.

 

Eine Alternative kann auch die im WPF immer wieder vorgeschlagene Steuerung der Aktieninvestitionsquote über gleitende Durchschnitte sein. Damit dürften die heftigsten Abstürze auch vermieden werden. Allerdings ist eine solche Überwachung natürlich sehr aufwändig.

 

Mit Deiner sehr hohen Managed-Futures-Quote von ungefähr einem Drittel hätte ich meine Probleme - zumal bei einer derart starken Konzentration auf nur drei Produkte. Üblich sind Quoten von ca. 10 bis max. 20 Prozent. Und gerade in diesem Bereich des Fondsmarktes sind operationelle Risiken nicht selten. Wenn auch nur ein Fonds ausfällt, ist gleich ungefähr ein Neuntel des Portfolios betroffen. Das wäre mir viel zu viel Risiko für den letztendlich doch recht überschaubaren Mehrwert nach Kosten dieser Fonds. Und seit 2008 wissen wir, dass selbst ein vollregulierter EU-Absolute-Return-Ucits-Fonds mit einer sehr namhaften Depotbank zu einem (zumindest temporären) Komplettausfall werden kann.

 

Leistungsfähige AR Fonds werden solange funktionieren, wie die Finanzmärkte nicht vollständig effizient sind.

Letzteres ist leider keine hinreichende Bedingung für einen [EDIT] erfolgreichen leistungsfähigen Absolute-Return-Fonds.

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Fondsanleger1966

5. Konkrete Produkte und Alternativen

 

Wie man deutlich sieht, hat der MAN AHL bei ähnlicher Rendite eine deutlich höhere Vola als der Winton. Sollte man den MAN AHL aus dem Grund also rauskicken, da der Winton ja eine höhere risikobezogene Rendite (höheres Sharpe Ratio) liefert? Ich tendiere dazu, ersteren aus Diversifikationsgründen zu behalten und weiterhin zu besparen/rebalancen, da er durch seine höhere Volatilität, die nicht wirklich stört, ein höheres Rebalancing-Premium im Gesamtdepot erzeugen müsste. Sehe ich das richtig?

Auch bei Managed Futures sollte man keine Äpfel mit Birnen vergleichen. Es gibt sehr unterschiedlich ausgerichtete Programme, sogar von ein und derselben Unternehmen. Das von Man AHL in dem Chart scheint deutlich schwankungsintevsiver ausgerichtet zu sein. Vielleicht durch eine höhere Investitionsquote bzw. einen stärkeren Hebel. Falls dies der Fall ist bringt nur ein zyklusgenauer Vergleich etwas.

 

Grundsätzlich würde ich aber auch eher zu Winton als zum Man AHL neigen. Beide Unternehmen wurden von David Harding gegründet. AHL hat er an Man verkauft, Winton danach gegründet. Bei Winton kann er das umsetzen, was ihm vorschwebt. Und Winton hat AHL inzwischen wohl auch bei den AuM überholt. Allerdings habe ich oben schon geschrieben, dass mir Deine AR-Auswahl deutlich zu konzrentiert wäre bei der hohen Gewichtung und den hohen absoluten Beträgen. Insofern hat etwas Diversifikation auch seine Vorzüge.

 

Alternativen sind nicht so leicht zu finden. Bis vor kurzem hätte ich noch den Galaxy dazu gezählt, der auf Winton und zwei anderen MF-Programmen basiert: http://www.fondsweb.at/chartvergleich/LU0149619255-R120 . Seit Frühjahr gibt es für den allerdings keine Kurse mehr.

 

Aktuell fällt mir deshalb nur noch der SEB Asset Selection vom Bornemann ein http://www.morningstar.de/de/funds/snapshot/snapshot.aspx?id=F000000RTI&tab=13 (auf "Max" klicken), den es auch in einer aggressiven Variante als Opportunistic gibt. Beide sind außerdem für MF-Fonds vergleichsweise günstig in der laufenden Gebühr. Chartvergleich: http://www.fondsweb.de/chartvergleich/LU0256624742-LU0427297527-LU0462954982-LU0428380397-LU0425994844-R120

 

Allerdings: Alle diese Produkte hatten von Anfang 2009 bis Anfang 2014 erhebliche Probleme und sind bestenfalls seitwärts gelaufen (mit einer unterschiedlich hohen Schwankungsbreite) oder sogar abgerutscht. Das sollte man bedenken, bevor man investiert.

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Update

 

Hallo,

habe mich gerade ein paar ruhige Stunden hingesetzt, um nochmal in Ruhe durch diesen Thread zu gehen, den Schatz an Informationen darin zu reflektieren und hier und da noch ein paar zur Vollständigkeit oder Abrundung zu ergänzen. Habe darauf jeweils mit „Nachtrag 30.10.2016“ hingewiesen, damit evtl. Argumentationsbrüche zu folgenden Diskussionbeiträgen nachvollziehbar sind. Außerdem habe ich die m.E. wichtigesten Kernaussagen gefettet.

 

Hier eine Übersicht mit Links auf ergänzte Beiträge:

Update 2

 

Habe noch ein paar Dinge in früheren Posts nachgetragen, um wichtige Themenbeiträge beieinander zu halten: Damit man darauf aufmerksam wird, hier direkte Links darauf:

 

Geschrieben 20. Oktober 2016 - 21:56

Link

Zu Chartanalyse vs. statistische Analyse

(Nachtrag 4.11.2016)

Geschrieben 26. Oktober 2016 - 22:40:

- Weitere Erläuterungen mit interessantem Artikel zu fehlenden Rohstoffen in Anlagevorschlag.

- Begründung für nachhaltige Renditen von AR-Fonds.

 

 

Viele Grüße vom

Scharlatan

00000781.gif

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Hallo Smartinvestor,

 

endlich mal wieder ein interessanter Thread. Glückwunsch dazu!

 

 

Hi 'Fondsanleger1966'

 

Vielen Dank, das hört man gern. Das ist genau eines meiner Hauptanliegen, interessante Beiträge zu schreiben, auch wenn man dabei wegen meiner Scharlatenerie nie so genau weiß, ob es ernst gemeint ist oder nicht. Aber konventionell und interessant ist schwer möglich. Also muss man auch mal "eigene" Interpretationen tolerieren, wie ich meine. wink.gif

 

Dein interessanter Beitrag bringt auch viele neue für mich wertvolle Anregungen in die Diskussion.

 

Meine Anmerkungen zu den Inhalten:

 

1) Talmud-Allokation als Beispiel für eine historisch bewährte Vermögensaufteilung

 

Das erste Mal bin ich über dieses Thema gestolpert, als ich ein Interview mit Reinfried Pohl las. Dieser zog die Talmud-Regel allerdings für die Begründung eines Investments in (physisches) Gold heran. Ob Gold dort auch aufgeführt ist, weiß ich nicht, da ich keinen Zugang zur Primärquelle habe. Der Autor, den Du verlinkt hast, anscheinend auch nicht. ;-) Zumindest würde Gold gut zu der Aufzählung passen. Im Deutschland von ca. 1920 bis ca. 1950 haben jedenfalls zuerst die Anleihen und das Bargeld (1922 f.), dann die Aktien (1929 ff.) und schließlich häufig auch die Immobilien (Kriegsschäden, Ersatzabgaben) massiv an Wert verloren. Gold dagegen kaum.

 

In Deutschland mag das bisher so gewesen sein. Daher kommt wohl auch die renditevernichtende Gold-Manie vieler Deutschen. Aber auch Deutschland ist mittlerweile so international geworden, dass es sich entsprechenden ungünstigen Trends nicht wird entziehen können, wenn es mal international dazu kommt. Und international stimmt das mit der absoluten Krisensicherheit von Gold leider schon nicht mehr. Daher aber vielmehr aus fehlender Ertragserwartung hat Gold wie andere Commodities für mich wie auch für Swensen und Graham oder Kommer keine besondere Bedeutung bei der langfristigen Vermögensanlage, so wie das auch hier im WPF gesehen wird. Es ist mehr Geschmacksfrage der persönlichen Weltuntergangsparanoia. Ein paar Gold- und Silbermünzen für alle Fälle hat ja fast jeder zu Hause, was der historischen Bedeutung im Talmud entspricht. Da man mit der heutzutage hohen Liqudität der Märkte im Gegensatz zu talmudischen Zeiten jederzeit auch sehr schnell verbriefte Anlagen "versilbern" kann, ist ein größerer Bestand an "Reserve bei sich" (s.o.) m.E. nicht mehr erforderlich.

 

Warum sollte ich als Kleinanleger aber mehr in Gold investieren, wenn das nicht einmal Swensen für notwendig hält, der ein zig Milliardenvermögen praktisch für die Ewigkeit nach Kosten und Inflation bewahren soll und der das äußerst gewissenhaft auf dem aktuellesten Stand der Finanzwissenschaft tut? Interessant ist in dem Zusammenhang, dass er mit seiner Asset Allocation auch sehr nahe an einer Gleichverteilung liegt, die jedoch von ihm über wissenschaftlich erarbeitete Ertragserwartungen abgeleitet ist.

 

Ansonsten hast du Recht. Wenn man alte zeitlose Weisheiten nutzt, sollte man zunächst den gesamten sich bietenden Interpretationsraum mit dem bekannten Zitat als Ausgangspunkt aufmachen:

 

"Let every man divide his money into three parts, and invest a third in land, a third in business, and a third let him keep by him in reserve" (Talmud, B. M. 42a)

Wie alle guten Weisheiten, Regeln und Prinzipien ist es - bis auf die erste Asset Class „Land“ - relativ zeitlos und abstrakt formuliert („Business“, „Reserve“), was Raum zu sehr flexibler Interpretation lässt, was sicher auch bezweckt war bei dem Auftrag, der dahinterstand. In dieser Form lassen sich jedenfalls alle 3 Haupt-Asset-Classes sehr flexibel den eigenen Umständen entsprechend interpretieren und anpassen. Das kann auch in den verschiedenen Lebensphasen unterschiedlich erfolgen oder sich, wie bei mir, mit dem eigenen Erkenntnisfortschritt weiterentwickeln. Als einzigen konstanten gemeinsamen Nenner würde ich die gleichgewichtete Aufteilung auf die drei Hauptklassen sehen, die man nach Möglichkeit bei der eigenen Asset Allocation so ein- und beibehalten sollte, um von der einzigartigen Existenzsicherungsfunktion dieser Weisheit lebenslang in vollem Umfang zu profitieren.

 

Interpretationsmöglichkeiten, die ich sehe:

 

  • Land
    • Grundstücke, Acker-, Forstland (historisch)
    • Eigengenutzte und vermietete Immobilien
    • Offene oder geschlossene Immobilienfonds
    • REITs, REIT-ETFs (advanced)

    [*]Business

    • Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrungen (historisch)
    • Eigenes Unternehmen (historisch)
    • Direktbeteiligungen
    • Aktien ETFs (advanced)
    • Private Equity, Venture Capital (very advanced)

    [*]Reserve

    • Gold, Silber, Edelmetalle (historisch und m.E. überkommen zur langfrist. Vermögensanlage da ohne Rendite)
    • Bargeld (bald historisch, sehr riskant und ebenfalls überkommen zur langfrist. Vermögensanlage)
    • Bankkonten, Festgeld
    • Anleihen
    • Anleihe-ETFs (advanced)
    • AR- und echt marktneutrale Hedgefonds (very advanced)

Ganz æhnlich wird dies auch bei anderen Gleichverteilungsansätzen, z.B. „Warum überhaupt investieren?“ von Stelter, gesehen, obgleich dort Gold als eigene Hauptallokationsklasse gewæhlt wurde, was ich aus o.a. Gründen nicht befürworten. Diese Gleichverteilungsansätze sind m.E. deswegen besonders krisensicher weil sich bei den uns allen früher oder später noch bevorstehenden großen Umbrüchen die Verhæltnisse danach vollkommen ändern werden. Soviel ist schon jetzt sicher. Und die beste Vorbereitung darauf ist die GIeichverteilung. Und da auch dann gelten wird „nach der Krise ist vor der Krise“ würde ich diese Gleichverteilung auf immer beibehalten, da alles andere Market Timing wäre, das ich viel sinnvoller und besser mit speziellen Strategien (z.B. AR-Fonds) darstellen kann als auf Gesamtdepotebene.

 

2) Geeignete Immobilienanlage für Kleinanleger

Wenn es wirklich um Kleinanleger geht, scheinen mir Anteile an soliden deutschen Wohnungsbaugenossenschaften in wachsenden Städten eine gute Basis für die Imobilienanlage zu sein (4% Dividende plus evtl. Wohnungsbauprämie). Reits würde ich da eher als Ergänzung sehen, mit der Möglichkeit, global zu diversifizieren, aber auch mit sehr hohen Wertschwankungen.

Das ist sicher auch eine individuell sinnvolle Interpretation, wenn man damit persönlich gute Erfahrungen gemacht hat und glaubt, dass die langfristig Bestand haben werden. Die globale Diversifizierung mit REIT ETFs ist mir persönlich aus den von dir unter 1) genannten nationalen Gründen und den für mich unvermeidbaren Klumpenrisiken bei der AR Asset Class aber so wertvoll, dass ich dafür gern mit höheren kurzfristigen Wertschwankungen bezahle, zumal die in einem breit diversifizierten Depot durch deren niedrige Korrelation sogar noch für eine adäquatere Volatilitäts-Dämpfung und Diversifizierungsrendite bzw. Mean Reversion Premium durch Rebalancing sorgen.

 

…3) Zukunft der passiven Anlage

 

Kurzfristige Moden sind bei derart langfristigen Anlagen m.E. völlig irrelevant. Passive Anlagekonzepte sind seit nunmehr über 40 Jahren erfolgreich am Markt und ich bin fest davon überzeugt, dass sie es auch noch in den kommenden 40 Jahren sein werden.

Passive Anlagen haben bisher noch keine kritische Größe erreicht. Wenn sie jedoch in der Geschwindigkeit weiterwachsen wie bisher, wird dies innerhalb der nächsten 40 Jahre der Fall sein.

 

Wir dürfen nicht vergessen, dass passive Anlagekonzepte als Trittbrettfahrer das Vorhandensein aktiver Anlagestrategien mit einem ausreichenden Volumen am Markt zwingend voraussetzen. Fehlen die aktiven Marktteilnehmer oder sind diese am Markt zu schwach vertreten, fehlt die notwendige Selektionsfunktion. Es kann dann jeder seinen Schrott am Aktienmarkt abladen, weil die passiven Anlageinstrumente diese aufnehmen müssen. Dann könnte es am Aktienmarkt Verhältnisse wie am Grauen Kapitalmarkt geben.

Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, denn diese Fehlentwicklung würde eine neue aktiv ausbeutbare Riesen-Ineffizienz schaffen, die bestimmt nicht lange brach läge. Da die Mærkte aber kontinuierlich effizienter werden, wird das ganz bestimmt nicht eintreten, sonst würden effiziente Mærkte ja ad absurdum geführt. Da bin ich mir auch ganz sicher.

 

4) Absolute-Return-Anlagen

 

Ein Problem bei der Diskussion um Absolute-Return-Anlagen ist, dass darunter fünf Leute sieben unterschiedliche Dinge verstehen. Deshalb bringen solche Diskussionen meist nur wenig. Ein paar Anmerkungen mache ich dennoch.

 

Das von Dir vorgestellte Konzept "Aktien" plus "Managed Futures" ist mir jetzt seit fast einem Vierteljahrhundert geläufig. Ich kann nachvollziehen, dass es für einige erfahrene Anleger geeignet ist, die stark aktienorientiert sind und die für sehr starke Einbrüche am Aktienmarkt eine gegenläufige Anlage suchen. Allerdings haben die Managed Futures auch einige gravierende Nachteile: lange Phasen der Seitwärts-/Abwärtsentwicklung, starke Wertschwankungen, operationelle Risiken, hohe Kosten und - vielleicht am wichtigsten - die Frage, ob sie sich wirklich immer wieder neu auf veränderte Marktstrukturen/Strukturbrüche einstellen können.

So ist es; daher lege ich bei der Auswahl meiner MFF grundsætzlich auch besonderen Wert auf ein der Fondsgröße entsprechendes state-of-the-art F&E, ähnlich wie ich das aus seit jahrzehnten global führenden Technologiekonzernen kenne (selbstverstændlicher Bestandteil meines Due Diligence). Das ist die beste Möglichkeit, sich auf die ständigen Marktveränderungen einzustellen. Hat sich offensichtlich seit fast einem Vierteljahrhundert bei den von mir ausgewählten Produkten bewæhrt. Dieser laufende F&E-Aufwand ist auch der Hauptgrund, warum gute AR-Fonds ihre Mehrkosten (ca. 2%) ggü. z.B. Aktienfonds wert bzw. für die gebotene Leistung sogar günstig sind. Bei guten AR-Fonds wird nämlich die Management-Gebühr für echte harte Fondsmanagementleistung zur nachhaltig statistisch signifikanten Generierung von Alpha verwendet, bei aktiven Aktienfonds meist nur für üppige Manager-Gehälter ohne jeglichen Gegenwert. Dazu eine einfache Rechnung: Bei aktiven Aktienfonds spricht man bei nachhaltig 1% p.a. Outperformance nach Kosten ggü. dem Index schon von einer sehr guten und kaum erreichbaren Leistung, wobei letztere wegen der Anforderungen der Kommer-Tabelle auch noch extrem schwer nachzuweisen ist, gute AR-Fonds liegen bei ca. 10% p.a.. Aber gehen wir mal von rel. günstigen Gebührensätzen und nachweisbarem Alpha aus: ETF: 0,5% p.a. für Verwaltung (nicht aktives Management)/0% Alpha, aktive Aktienfonds: 2,0%(0,5% für Verwaltung, 1,5% für aktives Management)/1% Alpha, gute AR-Fonds: 4,0%/10% Alpha. D.h. bei aktiven Aktienfonds bezahle ich eine vermeintlche aktive Managementleistung ohne nachweisbarem Mehrwert mit 1,5% pro 1 Alpha-%, bei guten AR-Fonds eine echte aktive Managementleistung mit nachweisbarem Mehrwert aber nur mit 0,35% pro 1 Alpha-%.

 

Diesen Zusammenhang habe ich intuitiv geahnt, aber war mir zuvor nicht so klar bewusst. Aber damit ergibt sich ein weiteres Argument für die gewählte passiv/aktive Core Satellite-Strategie mit ETF und AR-Fonds statt vielleicht rein auf aktive Aktienfonds zu setzen: Beta erhalte ich am kosteneffizientesten mit plain vanilla Index-ETFs, da sich gute Aktienfonds kaum von diesen unterscheiden und die Gebührenaufschläge ggü. Index-ETF kaum für echtes F&E verwendet wird, Alpha am effizientesten mit guten AR-Fonds, da nur dort die Gebührenaufschläge für echtes F&E verwendet wird. Man fragt sich unwillkürlich, wie kann der "gemeine" Kleinanleger so dumm sein, überwiegend die Kosten-ineffizientesten aktiven Aktienfonds zu wählen und warum ist das so? Der "gemeine" Kleinanleger wird davon getäuscht, dass es dem aktiven Fonds-Marketing gelingt, ihm zu suggerieren, dass das bislang rel. gute Beta aktiver Aktienfonds größtenteils durch aktive Managementleistung bewirkt wird. Bei guten AR-Fonds wird die dahinterstehende tatsächliche Managementleistung i.d.R. nicht erkannt, da die komplizierten Zusammenhänge beim Nachweis dieser Leistung mittels statistischer Signifikanzanalyse der Outperformance ggü. dem korrekten Banchmark meistens nicht verstanden wird, wie die Diskussionen hier in diesem Thread und in dem anderen Thread schön zeigen. Wie siehst du das alles?

 

Und nun zu den anderen "Nachteilen":

  • Lange Phasen der Seitwärts-/Abwärtsentwicklung: Warum siehst du das als Nachteil (vermutlich ggü. Aktienfonds)? Aktienfonds haben ähnlich lange
    Phasen der Seitwärts-/Abwärtsentwicklung (siehe aktuell Japan oder EM). Für mich kein Nachteil sondern Gütenachweis: nennenswerte Outperformance ist ohne diesen "Nachteil" nicht erzielbar. Daher kam mir der berüchtigte "Phoenix Managed Account" mit seiner astronomischen Sharpe Ratio auch gleich zu verdächtig vor. Das ist schlichtweg ein Ding der Unmöglichkeite, ähnlich einem Perpetuum Mobile in der Physik.
  • Starke Wertschwankungen: Gegenfrage dto. Einzelne AR-Fonds zeigen diesbezüglich ebenfalls ggü. sehr breiten Aktienfonds (MSCI World) sehr ähnliches Verhalten, siehe hier. Da es sich bei dem Vergleich um die Volas des sehr breiten MSCI World und einzelner AR-Fonds handelt, ist die Schwankung zumindest dieser beiden ausgewählen AR-Fonds m.E. als eher gering im Vergleich zum breitesten MSCI World-Index zu bewerten.
  • Operationelle Risiken: Das ist in der Tat ein besonderes Risiko bei AR-Fonds, da sich bei diesen kleinste Fehler durch starke Hebelung schnell verheerend auswirken können (siehe Leeson/Barings oder Kerviel/Société Générale). Daher bedarf es beim Due Diligence hierbei höchster Sorgfalt, indem die Kompetenz des Managements und der Mitarbeiter und die installierten Strukturen gut durchleuchtet und vor dem eigenen Erfahrungshintergrund, z.B. aus dem eigenen Berufsleben, reflektiert und bewertet werden sollten. Für mich persönlich eine der schwierigsten Aufgaben bei der Auswahl guter AR-Fonds, da sich dieser Erfolgsfaktor auch ständig verändern kann und man als Kleinanleger nur sehr schwer an ausreichende Informationen dazu gelangt. Da muss man eher indirekt vorgehen, d.h. welche anderen Merkmale sind bei gutem Management zu erkennen? Da ist es von großem Vorteil, wenn man selber gutes und schlechtes Management in der Wirtschaft in qualifizierter Funktion erlebt hat, wo man deren Auswirkungen sehr direkt gespürt hat.
  • Hohe Kosten: Dieser "Nachteil" müsste mit der o.a. relativen Kostenbetrachtung m.E. auch ausgeräumt sein, denn danach zahlt man für die Alpha-bezogene aktive Managementleistung bei guten AR-Fonds nur etwa 1/4 ggü. den allerbesten Aktienfonds. Also sind gute AR-Fonds doch eher ein Schnäppchen. Oder wie würdest du aktive Aktienfonds bezeichnen, die nachhaltig statistisch signifikante Outperformance ggü. ihrem korrekten Benchmark von 1% p.a. generieren und 0,5 + 0,4 = 0,9% p.a. Gebühren kosten? Das ist m.W. sogar die Obergrenze von Indexfonds.

Für überzeugender halte ich deshalb integrierte Ansätze - z.B. Long/Short mit Long Bias wie etwa den des Ennismore European Companies, der in den vergangenen 17 Jahren sehr schön outperformt hat (höhere Wertentwicklung bei geringeren Maximum Drawdowns): http://www.morningst...00000H4KHYPERLINK "http://www.morningstar.de/de/funds/snapshot/snapshot.aspx?id=0P00000H4K&tab=13"&HYPERLINK "http://www.morningstar.de/de/funds/snapshot/snapshot.aspx?id=0P00000H4K&tab=13"tab=13 (auf "Max" klicken). Nachteil: Man kommt in solche Produkte zwar am Anfang ganz gut rein - beim Ennismore wurde in der einschlägigen Fachpresse sogar recht laut geklingelt - später dann aber oft nicht mehr.

Interessant aber aus genannten Gründen wohl nicht für eine allgemeine Empfehlung tauglich. Werde ich mir aber zur Anregung mal näher anschauen, obwohl das sowieso nicht in meine strukturierte Auftrennung in sortenreine Alpha- und Beta-Produkte passen würde. Diese Auftrennung habe ich gewählt, da ich mich dann bei der Optimierung der Produktauswahl viel besser auf die ganz unterschiedlichen und teilweise entgegengesetzen Erfolgsfaktoren (z.B. Größe, Anlageinstrumente, Kosten) konzentrieren kann. Jede Vermischung der Haupt- und Unteranlageklassen versuche ich so weit wie möglich zu vermeiden, auch damit man das ganze besser verstehen, steuern und rebalancen kann.

 

Hast du mal überprüft, ob dieser Fonds statistisch signifikant Outperformance ggü. dem korrekten Benchmark nach den Anforderungen der Kommer-Tabelle erzielt? Wie sehen die entspr. Kennzahlen aus? Wie ist gewährleistet, dass die Outperformance nachhaltig erzielt wird? Mit der Wahrheit scheint es die KAG ja wohl nicht so genau zu nehmen, wenn man das hier liest ...

 

The ESCF is managed as an absolute return fund with the objective of generating positive returns irrespective of market conditions rather than performing relative to any benchmark index.

 

... und dann feststellt, dass der Kursverlauf dem MSCI Europe SC sehr ähnlich ist. Bei der Info würde ich eine Korr. um die 0 zu diesem Benchmark erwarten, was absolut nicht der Fall ist. Welchen Anteil hast du da seit wann investiert?

 

Eine Alternative kann auch die im WPF immer wieder vorgeschlagene Steuerung der Aktieninvestitionsquote über gleitende Durchschnitte sein. Damit dürften die heftigsten Abstürze auch vermieden werden. Allerdings ist eine solche Überwachung natürlich sehr aufwändig.

Genau. Und eine wissenschaftlich nachgewiesene systematische „Allokationsquotenstrategie“ kenne ich auch nicht, oder kennst du eine? Außerdem wäre es aktives Market Timing, das wahrscheinlich Swensen auf dieser Gesamtdepotebene beherrscht, ich mir aber aus Kompetenzgründen verkneife nach meinem Motto „Respect your limits but nothing less“. Aus diesen Gründen bin ich trotz Anfangsüberlegungen nicht weiter in diese Richtung gegangen sondern bin vielmehr vor kurzem auf die verrückte Idee mit meiner Mean Reversion/Trendfollowing Futuresstrategie („am Tor zur Hölle“) gekommen. Damit will ich - sauber abgetrennt als Unter-Strategie - nicht nur ein bischen Rebalancing- und Reallokation-Premium ernten sondern das volle Potenzial der zugrundeliegenden Mean Reversion- und Momentum-Marktineffizienzen maximal gehebelt ausbeuten. Allerdings vorerst nur für meine eigene Anlage und nicht für die mir anvertrauten. Ist auch meinem Prinzip der sauberen Alpha-/Beta-Trennung geschuldet.

 

Mit Deiner sehr hohen Managed-Futures-Quote von ungefähr einem Drittel hätte ich meine Probleme - zumal bei einer derart starken Konzentration auf nur drei Produkte. Üblich sind Quoten von ca. 10 bis max. 20 Prozent. Und gerade in diesem Bereich des Fondsmarktes sind operationelle Risiken nicht selten. Wenn auch nur ein Fonds ausfällt, ist gleich ungefähr ein Neuntel des Portfolios betroffen. Das wäre mir viel zu viel Risiko für den letztendlich doch recht überschaubaren Mehrwert nach Kosten dieser Fonds. Und seit 2008 wissen wir, dass selbst ein vollregulierter EU-Absolute-Return-Ucits-Fonds mit einer sehr namhaften Depotbank zu einem (zumindest temporären) Komplettausfall werden kann.

Das kann ich gut nachvollziehen, da du mich nicht persönlich kennst. Alle meine von mir betreuten Verwandten (nicht nur meine Tochter) und Bekannten folgen mir jedoch auch bei diesem Thema trotz entsprechender eindringlicher Warnhinweise. Meine Antwort auf dieses nicht zu unterschætzende Risiko ist ein jahrelanges penibelstes Due Diligence vor Investition, das auch danach nie endet. Ich sage mir dabei: Wenn alle ca. 300 Mitarbeiter von Renaissance Technologies, das eine æhnlich strukturierte Hedgefonds-Firma ist wie MAN AHL oder WINTON und deren Vorbild ist, sogar auf eigenen Wunsch eine Ausnahme erwirkt haben, dass ihre bAV in ihrem eigenen Hedgefonds als Pensionsfondsersatz angelegt wird, weil er ihnen sicher viel mehr bringt als jeder externe Pensionsfonds, sage ich mir, dass ich mit meiner Konzentration in dieser einen Anlageklasse, die sicher deutlich unter dem Anteil einer bAV liegt, sehr gut leben kann:

 

Medallion as a retirement fund

 

"[Renaissance] won the [Labor Department]'s permission to put pieces of Medallion inside Roth IRAs. That means no taxes -- ever -- on the future earnings of a fund that averaged a 71.8 percent annual return, before fees, from 1994 through mid-2014."

 

— Rubin and Collins. June 16, 2015. Bloomberg

 

Renaissance Technologies terminated its 401(k) retirement plan in 2010 and employees account balances were put into Individual Retirement Arrangements.[8] Contributions could be made to a standard Individual Retirement Arrangements and then converted to a Roth IRA regardless of income.[30] By 2012 Renaissance was granted a special exemption by the United States Labor Department allowing employees to invest their retirement money in Medallion arguing that Medallion had consistently outperformed their old 401(k) plan. In 2013 Renaissance's IRA plans had 259 participants who $86.6 million contribution grew to $153 million that year without fees or annual taxes.[8] Renaissance set up a new 401(k) plan and in November 2014 the Labor Department allowed that plan to be invested in Medallion as well.[8]

Ist das nachvollziehbar oder übersehe ich dabei etwas? Einen AR-Index-ETF gibt es nicht und würde in diesem Nullsummenspiel auch gar nicht funktionieren. Wenn ich irgend wann mal æhnlich hervorragende AR-Fonds identifiziert habe, werde ich weiter diversifizieren. Ein paar ganz wenige vorgefilterte sind bereits under Due Diligence. Aber ständige Qualitætssicherung, wie ich das auch aus der Großserie gut kenne, geht bei mir ganz klar vor Diversifikation, was mich vor Totalausfällen seit fast 20 Jahren bewahrt hat.

 

Und die bisher von mir erzielten 9 % p.a. Rendite [EUR] mit dieser Anlageklasse nach allen Kosten und Steuern mit negativer Korrelation im Vergleich zu 6,5% aller anderen seit 99 sind für mich nicht nur „überschaubarer Mehrwert“ sondern bislang DIE Cash Cow im Depot, für die sich mein investierter Aufwand mehr als nur gelohnt hat, zumal dadurch neben dem etwas drögen Indexing zur Abwechslung ein sehr profitabler „Fun-Faktor“ dazu kommt, der mir persönlich auch eine nicht zu unterschätzende emotionale Rendite bringt. Welchen Anteil investierst du denn in dir seit fast 25 Jahren geläufige MFF oder andere Alternative und welche sind das konkret?

 

Leistungsfähige AR Fonds werden solange funktionieren, wie die Finanzmärkte nicht vollständig effizient sind.

Letzteres ist leider keine hinreichende Bedingung für einen [EDIT] erfolgreichen leistungsfähigen Absolute-Return-Fonds.

Was würdest du als hinreichend ansehen? Viele andere Kriterien habe ich ja im Thread schon erwähnt. Reichen die dir alle zusammen auch nicht?

Viele Grüße vom

Scharlatan

 

00000781.gif

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

5. Konkrete Produkte und Alternativen

 

Auch bei Managed Futures sollte man keine Äpfel mit Birnen vergleichen. Es gibt sehr unterschiedlich ausgerichtete Programme, sogar von ein und derselben Unternehmen. Das von Man AHL in dem Chart scheint deutlich schwankungsintevsiver ausgerichtet zu sein. Vielleicht durch eine höhere Investitionsquote bzw. einen stärkeren Hebel. Falls dies der Fall ist bringt nur ein zyklusgenauer Vergleich etwas.…

 

Insofern hat etwas Diversifikation auch seine Vorzüge.

Hi Fondsanleger1966,

 

Danke für die Bestätigung meiner Wahl

Das mit den Äpfeln und Birnen verstehe ich leider nicht. Bitte um nähere Hinweise dazu. Ein genauer Zyklusvergleich zeigt, dass die Ergebnisse des Winton-Programms - vermutlich durch die mir auch bekannte selbe Uhrheberschaft - eine große Ähnlichkeit mit denen des MAN AHL haben. Die Volatilität des Winton-Programms ist allerdings nur im kurzfristigen Bereich deutlich geringer als die von MAN HAL. Entsprechend habe ich schon sehr unterschiedliche Volatilitätsangaben für das Winton-Programm gefunden, bei denen von MAN AHL jedoch nicht. Daraus schließe ich, dass sich ersteres statistisch nicht ganz normal verhält, da sich die kurzfristigen und langfristigen Volatilitäten nicht wie sonst normal zueinander verhalten. Eine Erklärung habe ich dazu bislang nicht gefunden. Kannst du mir dabei vielleicht auf die Sprünge helfen? Es ist ein interessantes Phänomen, das ich gern verstehen würde - jegliche sachdienliche Hinweise sind herzlich willkommen.

 

Alternativen sind nicht so leicht zu finden. Bis vor kurzem hätte ich noch den Galaxy dazu gezählt, der auf Winton und zwei anderen MF-Programmen basiert: http://www.fondsweb....0149619255-R120 . Seit Frühjahr gibt es für den allerdings keine Kurse mehr.

 

Aktuell fällt mir deshalb nur noch der SEB Asset Selection vom Bornemann ein http://www.morningst...00000RTI&tab=13 (auf "Max" klicken), den es auch in einer aggressiven Variante als Opportunistic gibt. Beide sind außerdem für MF-Fonds vergleichsweise günstig in der laufenden Gebühr. Chartvergleich: http://www.fondsweb....425994844-R120@

Den Galaxy kannte ich aber habe ich nicht, da ich FoFs wegen zusætzlicher Gebùhren und schwieriger zu kontrollierender höherer Komplexität im allgemeinen sowie großer Überlappung mit meinem Winton-Anteil in diesem speziellen Fall nicht mag. Ein weiteres Programm darin ist m.W. Transtrend, den ich auch schon längere Zeit beobachte.

 

Mit deinem SEB-Vorschlag „Asset Selection Opportunistic“ hast du einen Volltreffer bei mir gelandet. Jawohl, er kann meinen beiden vorgeschlagenen Produkten absolut das Wasser reichen, scheint absolut seriös zu sein und ist zu angemessenen Konditionen für Kleinanleger über meine Broker erhältlich. Das einzige Manko ist ein rel. Kurzer Track Record, der nach der Kommer-Tabelle auf den ersten Blick noch nicht ganz reichen würde, um statistische Signifikanz der Ertrâge nachzuweisen. Dazu muss man wohl noch ein paar Jährchen warten. Aber gut Ding braucht eben Weile. Da ich den noch nicht kannte habe ich bereits meinen umfassenden Due Diligence Prozess gestartet. Bin ziemlich zuversichtlich, dass sich das lohnen wird. Ein kleines Fragezeichen ist mir allerdings dabei gerade noch aufgefallen konnte ich mittlerweile klären (Nachtrag 5.11.2016): Für die sich allein in der Vola unterscheidenden Tranchen "Asset Selection", " ... Defensive" und "... Opportunistic" werden dieselben entsprechend abgstufte Gebühren erhoben, wobei bei "Asset Selection" und "... Defensive" vermutlich dem "... Opportunistic" einfach nur doppelt und vierfach Geldmarktpapiere beigemischt werden. Das wäre natürlich keine sehr ist eine faire Gebührenstruktur, wenn SEB für die halbe und 1/4 aktive Managementleistung dieselben entsprechend abgestufte Gebühren verlangt. Werde dem weiter auf den Grund gehen und bin gespannt, wie die das begründen werden. Auf jeden Fall Herzlichen Dank für diesen interessanten Vorschlag!

 

Das ist mehr, als ich mir aus diesem Thread erwartet habe. So hat er sich für mich nicht nur wegen der erhofften umfassenden Wissensexternalisierung, d.h. mir in der Diskussion selber bewusst zu machen, was ich bislang meist rein intuitiv gemacht habe – siehe Wissensspirale – Wikipedia – und -Dokumentation, sondern zusätzlich noch wegen der Erschließung weiterer in dieser Anlageklasse fùr Kleinanleger extrem begrenzter valider Diversifikationspotenziale.

 

Ich habe übrigens als einzigen weiteren MFF noch das ASPECT-Programm der anderen beiden Partner neben Harding in AHL in meiner Pipeline: Fund in Focus: Aspect Diversified Futures – Class A - Limberg Asset Managemrnt. Leider habe ich dazu bislang keinen Zugang in Deutschland als Kleinanleger gefunden. Kennst du einen?

 

Allerdings: Alle diese Produkte hatten von Anfang 2009 bis Anfang 2014 erhebliche Probleme und sind bestenfalls seitwärts gelaufen (mit einer unterschiedlich hohen Schwankungsbreite) oder sogar abgerutscht. Das sollte man bedenken, bevor man investiert.

Das schreckt mich aus bereits mehrfach angesprochenen Grùnden nun wirklich am allerwenigsten. Dich etwa? Im Gegenteil, diese fünfjährige Schwächephase ist ja wie o.a. ein regelrechter Qualitätsnachweis, auf den im übrigen bei allen guten Produkten im Kleingedruckten präzise so hingewiesen wird, d.h. dass dies keine Anlage unter fünf Jahren ist. Wer das Kleingedruckte geduldig gelesen hat, dem war das also schon lange vorher bekannt und es kam wie es kommen musste - q.e.d! Bei Aktien, die hier allerorten hochgehalten werden, ist das auch nicht anders. Ganz im Gegenteil, seit Anbeginn meiner Anlagestrategie 1999 haben meine ausgewählten MFF bei ähnlicher Vola sogar deutlich besser performt als internat. Aktien-ETF, s.o. Für die nächste Zukunft erwarte ich keine großen Sprünge nach vorne bei Aktien, aber bei MFF, wenn die Zentralbanken endlich ihre Interventionen einstellen oder erst Recht wenn vielleicht mal wieder ein kleiner oder großer Crash ansteht. Für mich ist damit alles aber auch wirklich ALLES im grünen Bereich, und ich kann die Nervosität in diesem Punkt hier absolut nicht verstehen. Oder übersehe ich da etwas? Solange ich dazu keine VALIDEN Gegenargumente erfahre, nutze ich das auch ganz aktuell erkennbare Zwischentief, um günstig „nachzuladen“, denn das ist jetzt für mich verstârkt erforderlich, da ich - wie auch Swensen sicher nicht grundlos - kürzlich meinen AR-Anteil als Ersatz für die entledigten Anleihen deutlich erhöht habe.

 

Viele Grüße vom

Scharlatan

 

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Fondsanleger1966

Danke für die ausführlichen Antworten. Da ich im Moment noch ein paar dringende Sachen auf dem Schreibtisch liegen habe, werde ich wohl nur kurz und selektiv antworten können.

 

Der SEB Asset Selection ist der MF-Publikumsfonds der SEB längsten Historie (ab 03.10.2006) und deshalb für eine Due-Diligence am besten geeignet. Der Opportunistic ist eine jüngere Variante mit höherem Risiko, der Defensiv eine jüngere mit niedrigerem Risiko.

 

Ähnlich wie die unterschiedlichen Risikoausprägungen bei der SEB scheinen auch die beiden Man-AHL- und Winton-MF-Produkte in Deinem Chart in http://www.wertpapie...53#entry1055353 unterschiedliche Risikoausprägungen zu haben. Zu erkennen z.B. am stärkeren Anstieg des Man AHL Ende 2008 und Ende 2015/Anfang 2015 und dem stärkeren Abfall nach Erreichen des jeweiligen Hochs ggü. dem Winton. Deshalb das Äpfel-/Birnen-Bild. Für einen sinnvollen Vergleich müssen die beiden Produkte jeweils über einen vollen Zyklus betrachtet werden, z.B. vom Hoch Anfang 2009 bis zum Hoch Anfang 2015. Auf dem Chart sieht es so aus, dass sie dabei ein vergleichbares Ergebnis erzielt hätten. Allerdings schwankt der Man AHL zwischenzeitlich stärker, hat also ein schlechteres Verhältnis von Rendite zu Risiko.

 

An den Aspect hatte ich auch schon mal gedacht, weil er ebenfalls aus der AHL-"Familie" stammt, aber der ist wohl nicht erhältlich für deutsche Kleinanleger.

 

Einen Zugang zu Transtrend kenne ich - außer den über den Galaxy - ebefalls nicht.

 

Den Rest der erhältlichen MF-Produkte finde ich enttäuschend, z.B. auch den Nordea Heracles von Metzler.

 

Allerdings: Alle diese Produkte hatten von Anfang 2009 bis Anfang 2014 erhebliche Probleme und sind bestenfalls seitwärts gelaufen (mit einer unterschiedlich hohen Schwankungsbreite) oder sogar abgerutscht. Das sollte man bedenken, bevor man investiert.

Das schreckt mich aus bereits mehrfach angesprochenen Grùnden nun wirklich am allerwenigsten. Dich etwa?

Die 5jährige Seitwärtsphase vom Frühjahr 2009 bis Frühjahr 2014 hat mich ziemlich stark gestört, weil ich eine geringere Risikoneigung und einen kürzeren Anlagehorizont habe als Du. Innerhalb eines 5jährigen Zeitraums erwarte ich schon einen Ergebnisbeitrag. Zumal in dem genannten Zeitraum auch ohne hohes Risiko locker 20-40% Plus möglich waren statt eines Minus von ca 5-20% bei den maßgeblichen MF-Produkten (und noch höheren bei den schlechten). Aus heutiger Sicht mit dem Niedrig-/Nullzinsumfeld mag das etwas anders sein. Da sind die Opportunitätskosten niedriger.

 

Zusätzlich fand ich erschreckend, dass die Märkte durch die Notenbanken so massiv verändert wurden, dass nicht nur einzelne Produkte wesentlich länger als die üblichen 1-2 Jahre aus den Tritt kamen, sondern faktisch alle MF. Dass bedeutet, dass auch künftig bei entsprechenden Eingriffen die MF versagen könnten.

 

Bei Aktien, die hier allerorten hochgehalten werden, ist das auch nicht anders.

Beta-1-Investments in Aktien sehe ich auf dem erreichten Niveau auch kritisch. Das sollte man derzeit im großen Umfang nur mit einem entsprechend großen Risikobudget machen. Ich denke inzwischen auch wieder über den SEB-Fonds als Absicherung meiner steuerfreien Altbestände an Aktienfonds nach.

 

Für die nächste Zukunft erwarte ich keine großen Sprünge nach vorne bei Aktien, aber bei MFF, wenn die Zentralbanken endlich ihre Interventionen einstellen

Das wird wohl kaum so schnell geschehen.

 

oder erst Recht wenn vielleicht mal wieder ein kleiner oder großer Crash ansteht.

Es hat durchaus eine deutliche Korrektur an den Aktienmärkten gegeben: Z.B. verlor der MSCI World von Mitte April 2015 bis bis in den August 2015 hinein fast 20% an Wert. Ärgerlicherweise brachen die hier diskutierten MF-Fonds in diesem Zeitraum ebenfalls stark ein: http://www.fondsweb....97-LU0274208692 . Erst bei der zweiten Aktienkorrektur von Anfang Dezember 2015 bis in den Februar 2016 hinein - ebenfalls mit einem Minus von rund 20% - haben wenigstens die SEB-MF-Fonds gegengehalten.

 

Für mich ist damit alles aber auch wirklich ALLES im grünen Bereich, und ich kann die Nervosität in diesem Punkt hier absolut nicht verstehen. Oder übersehe ich da etwas?

Wenn Du so direkt fragst: Ich finde Deine Haltung schon sehr optimistisch. Vielleicht wäre etwas mehr gesunde Distanz angebracht. Ja, es gibt Gründe, warum MF in einigen Fällen sinnvoll sein können. Ja, die grundlegenden Veränderungen an den Märkten erhöhen die Ineffizienzen und bieten Total-Return-Strategien wieder bessere Möglichkeiten. Aber wie sich die MF in Zukunft schlagen werden, bleibt mit einigen Fragezeichen versehen. Der Einfluss der Zentralbanken dürfte noch eine Zeit lang hoch bleiben. Eine Finanztransaktionsteuer hätte erheblichen Einfluss auf die MF. Die nächste große Krise könnte die Derivate treffen und damit die MF. Auch Deine Prämisse einer hohen Liquidität der MF würde ich kritischer sehen. Das kann sich bei einem Event sehr schnell ändern.

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Fondsanleger1966
Und die bisher von mir erzielten 9 % p.a. Rendite [EUR] mit dieser Anlageklasse nach allen Kosten und

 

Steuern mit negativer Korrelation im Vergleich zu 6,5% aller anderen seit 99 sind für mich nicht nur „überschaubarer Mehrwert“ sondern bislang DIE Cash Cow im Depot, für die sich mein investierter Aufwand mehr als nur gelohnt hat

Zum Vergleich: Der Ennismore hat seit seinem Start 1999 eine durchschnittliche Rendite von gut 13% p.a. erzielt. wink.gif

 

Ich weise so gerne auf diesen Fonds hin, weil an ihm einige wichtige Aspekte bei der Fondsanlage deutlich werden. Z.B. war seine Investmentstory sehr überzeugend: Zwei Fondsmanager, die bei einer großen Fondsgesellschaft einen europäischen Small-Caps-Fonds über Jahre hinweg sehr erfolgreich verwalteten, wurden dort derart mit Geld zugeworfen, dass sie sich mit dem Ennismore selbständig machten, um ihre erfolgreiche Investmentphilosophie in einer Nische weiterverfolgen zu können. Die laufende Gebühren waren anfangs niedrig, dafür gab es eine Erfolgsbeteiligung. Dies sollte eine Fondschließung ermöglichen, sobald eine Volumensbeschränkung erforderlich war. Sprich: Das war ein klarer Kauf - und er hat sich über die Jahre hervorragend ausgezahlt.

 

Für unser Thema ist der Fonds darüber hinaus ein sehr gutes Beispiel, weil die theoretisch sinnvolle Trennung von Alpha und Beta eine Chimäre ist und in der Praxis kaum funktioniert. Alpha ist ein rares Gut und damit der Engpassfaktor, an dem ich mich orientierten muss. Positives Alpha gibt es praktisch nie isoliert, sondern es ist i.d.R. immer mit (etwas) Beta verbunden. Z.B. lassen sich erfahrungsgemäß eher gute Long/Short-Fonds mit einem Long-Bias finden als marktneutrale Long-/Short-Fonds. Wenn ich also positives Alpha in meinem Portfolio haben will, muss ich das mit ihm verbundene Beta akzeptieren. Und wenn mir das zu wenig Beta ist, kann ich dieses ja noch erhöhen. Am besten über Anlagen, die mir zugleich auch etwas von dem raren, aber begehrten Alpha liefern. Oder ansonsten über smartes Beta, das ebenfalls etwas Alpha enthalten kann. Auch dort finde ich eher gute Faktor-Aktienfonds für Low Vola oder Qualitätsaktien mit inkludiertem Beta als marktneutrale Faktorinvestments. Die Deutsche Bank hat mit dem DB Platinum IV Equity Risk Premia gerade erst einen solchen marktneutralen Versuch wegen Erfolgslosigkeit eingestampft.

 

Dieser laufende F&E-Aufwand ist auch der Hauptgrund, warum gute AR-Fonds ihre Mehrkosten (ca. 2%) ggü. z.B. Aktienfonds wert bzw. für die gebotene Leistung sogar günstig sind. Bei guten AR-Fonds wird nämlich die Management-Gebühr für echte harte Fondsmanagementleistung zur nachhaltig statistisch signifikanten Generierung von Alpha verwendet, bei aktiven Aktienfonds meist nur für üppige Manager-Gehälter ohne jeglichen Gegenwert.

Das ist eine der Aussagen in Deinen Postings, die ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Unter den Fondsmanagern mit dem höchsten Einkommen finden sich (fast?) nur Hedgefondsmanager. Bei den aktiven Aktienfonds geht dagegen ein erheblicher Teil der Gebühren an den Vertrieb, sprich die Anlageberater, die damit für ihre Beratungsdienstleistung an dem normalen Kleinanleger vergüteten werden sollen (ob sie diese dann erbringen, steht auf einem anderen Blatt). Kapitalmarkterfahrene Sparfüchse ohne Beratungsbedarf lassen sich deshalb einen Teil der Fondskosten rückvergüten.

 

Bei aktiven Aktienfonds spricht man bei nachhaltig 1% p.a. Outperformance nach Kosten ggü. dem Index schon von einer sehr guten und kaum erreichbaren Leistung, wobei letztere wegen der Anforderungen der Kommer-Tabelle auch noch extrem schwer nachzuweisen ist, gute AR-Fonds liegen bei ca. 10% p.a.. Aber gehen wir mal von rel. günstigen Gebührensätzen und nachweisbarem Alpha aus: ETF: 0,5% p.a. für Verwaltung (nicht aktives Management)/0% Alpha, aktive Aktienfonds: 2,0%(0,5% für Verwaltung, 1,5% für aktives Management)/1% Alpha, gute AR-Fonds: 4,0%/10% Alpha. D.h. bei aktiven Aktienfonds bezahle ich eine vermeintlche aktive Managementleistung ohne nachweisbarem Mehrwert mit 1,5% pro 1 Alpha-%, bei guten AR-Fonds eine echte aktive Managementleistung mit nachweisbarem Mehrwert aber nur mit 0,35% pro 1 Alpha-%.

Das stimmt ebenfalls nur sehr bedingt. Z.B. hat der Robeco European Conservative Equities D EUR den MSCI Europe bzw. entsprechende ETFs seit der Auflegung Ende Jan 2008 um ca 28%pkt outperformt, also durchschnittlich um ca. 3%pkt p.a.: http://www.fondsweb....0274209237-R120 . Seine laufenden Kosten betragen nur 1,2% p.a. Eine Performance Fee gibt es nicht.

 

Wenn ich dagegen z.B. den DB Platinum IV Systematic Alpha (= Winton) seit dem Fondsstart im Juli 2010 gegen einen simplen Euro-Unternehmensanleihen-ETF laufen lasse, der gerade einmal ein Drittel der Vola des Winton aufweist, komme ich auf eine Outperformance von weniger als 10%, also ca. 1,5% p.a. im Schnitt: http://www.fondsweb....00B3F81R35-R120 . Der Man AHL schneidet sogar schlechter ab als der Euro-Unternehmensanleihen-ETF: http://www.fondsweb....00B3F81R35-R120 . Selbst beim SEB Asset Selection mit seiner längeren Laufzeit und noch einigen guten Jahren vor Frühjahr 2009 bleibt nicht viel Mehrrendite gegenüber deutschen Bundesanleihen (hier gewählt wegen der längeren Historie des entsprechenden ETFs): http://www.fondsweb....0006289465-R120 .

 

zumal dadurch neben dem etwas drögen Indexing zur Abwechslung ein sehr profitabler „Fun-Faktor“ dazu kommt, der mir persönlich auch eine nicht zu unterschätzende emotionale Rendite bringt.

Ich will Dir Dein Hobby nicht madig machen - für mich ist die Geldanlage schließlich auch so etwas. Aber bei aller emotionaler Rendite, aller Begeisterung, ist auch etwas Nüchternheit, etwas gesunde Distanz nicht verkehrt.

 

In den fast 25 Jahren, in denen ich mit nennenswerten eigenem Geld investiert bin, hat sich die Anlagewelt mehrfach komplett geändert. Z.B. spielten die Managed Futures in den 1990er Jahren praktisch keine Rolle. Warum auch? Die zehnjährigen Bundesanleihen rentierte Anfang der 1990er Jahre bei ca 9% p.a. Als ich 1994 zum ersten Mal nennenswert investierte, waren es immer noch 7,5% p.a. Die 30jährige Bundesanleihe gab es im Herbst 1994 mit einer Rendite von 8% p.a. Meinen VL-Aktienfondssparplan habe ich in den 1990er Jahren mit einer Rendite von 20% p.a. aufgelöst. Den Ennismore habe ich aus einer kleinen Erbschaft im Sommer 1999 gekauft. Der hat sich innerhalb von einem Dreivierteljahr verdoppelt - und war damit noch nicht einmal besonders gut. Ein anderer europäischer Small-Cap-Fonds kam im selben Zeitraum auf das Zweieinhalbfache, also ein Plus von 150%, entsprechend einer Rendite von 240% p.a.

 

Mein Interesse an Absolute Return und damit auch an alternativen Anlagen und Managed Futures kam erst in den 2000er Jahren auf. Der zweite europäische Small-Cap-Fonds verlor in der Baisse 2000/2003 rund Zweidrittel vom Höchststand aus gerechnet (und war damit im Vergleich zu Technologiefonds noch ziemlich gut), der Ennismore begrenzte die Verluste dagegen durch den Einsatz von Shortpositionen und Kassehaltung auf maximal 20%. Mein Einstiegsinvestment fiel also nie unter 160%. Das fand ich richtig gut! rolleyes.gif

 

Ich suchte daraufhin andere Anlagen mit einem ähnlichen Chancen-/Risiko-Verhältnis, auch bei den alternativen Investments und den Managed Futures - und wurde meistens enttäuscht. Vieles habe ich mir glücklicherweise nur angeschaut, in manches aber auch investiert - und bin da i.d.R. heil wieder rausgekommen, allerdings meistens ohne große Rendite. Funktioniert haben dagegen einige aktive Investmentfonds. Hier einige im Forum gut bekannte Beispiele sowie der eb.rexx im Vergleich zum von Apano lancierten Man-AHL-Fonds seit dessen Start: http://www.fondsweb....0006289465-R120 . Wie man sieht, hat sich praktisch alles besser entwickelt als der Man AHL.

 

Ich bin deshalb auch bei neuen Apano-Produkten etwas skeptisch, auch wenn so etwas wie Star-AI-Portfolio schon interessant aussieht: (Link nicht postbar, bitte selbst aufrufen) und Webinar: https://www.csnstart...video/star1006/ . Dort ist u.a. auch Renaissance vertreten. Was mich skeptisch stimmt, ist das angestrebte Chancen-/Risiko-Verhältnis. Das ist deutlich zu gut, um realistisch zu sein - zumindest demzufolge, was ich aktuell von unabhängigen Hedgefondsexperten aus dem Family-Office-Bereich höre. Die gehen nicht davon aus, dass frühere Anlageergebnisse aus dem Hedgefonds-Bereich wiederholbar sind. Auch bei den alternativen Investments wird man ihrer Meinung nach niedrigere Renditen akzeptieren müssen.

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Danke für die ausführlichen Antworten. Da ich im Moment noch ein paar dringende Sachen auf dem Schreibtisch liegen habe, werde ich wohl nur kurz und selektiv antworten können.

Hi Fondsanleger1966,

 

auch danke. Freue mich insbes. über das aktuell tolle Niveau der Diskussion, das mit dir Einzug gehalten hat.

 

 

Der SEB Asset Selection ist der MF-Publikumsfonds der SEB längsten Historie (ab 03.10.2006) und deshalb für eine Due-Diligence am besten geeignet. Der Opportunistic ist eine jüngere Variante mit höherem Risiko, der Defensiv eine jüngere mit niedrigerem Risiko.

Danke. Habe mal die beiden SEB-Fonds mit dem höheren Risiko seit Auflage des Opportunistik gegen meine Referenzen MAN AHL und WINTON verglichen:

 

post-33395-0-44448100-1478372051_thumb.png

Rot: SEB ASSET SELECT., lila: SEB … OPPORTUNISTIC, schwarz/gelb: MAN AHL, grün: WINTON

 

Dagegen kann selbst der Opportunistik scheinbar nicht mithalten. Man sieht auch gut, dass dieser genau auf die doppelte Vola = doppeltes Risilo des Asset Selection eingestellt ist, wie die KAG ebenfalls angibt. Ich meine aber auch wie du schreibst, dass dieser Zeitraum zu kurz für einen seriösen Vergleich ist.

 

Daher habe ich den SEB Asset Selection auf die doppelte Vola des Opportunistik hochgerechnet und ab Auflage des ersteren mit meinen beiden Referenzen MAN AHL und Winton verglichen. Der korrekte Zeitraum wäre für mich ca. 10 Jahre wie hier, wo die globale Marktreferenz, der MSCI World einen (geschätzt) vollen Börsenzyklus absolviert hat. Voilà:

 

post-33395-0-51714900-1478372137_thumb.png

Blau: MSCI WORLD perform., schwarz/gelb: MAN AHL, grün: WINTON, rosa: ASPECT, rot: SEB ASSET SELECT., rot gestrichelt: SEB ... OPPORT. hochgerechnet aus SEB ASSET SELECT.

 

Wenn diese Hochrechnung stimmt, würde der Opportunistik im Gegensatz zum für ihn enttäuschenden Vergleich ab Auflage deutlich vor allen anderen guten MFF liegen, wozu vermutlich die günstigere Kostenstruktur beiträgt, Hochachtung! Danach zu urteilen wird er sich voraussichtlich unter die besten für Privatanleger in D erhältliche MFF einreihen. Das bestätigt sich, wenn man erst ab knapp 1 Jahr nach Auflage, das meist noch nicht ganz repräsentativ ist, vergleicht:

 

post-33395-0-34583200-1478372203_thumb.png

Blau: MSCI WORLD perform., schwarz/gelb: MAN AHL, grün: WINTON, rosa: ASPECT, rot: SEB ASSET SELECT., rot gestrichelt: SEB ... OPPORT. hochgerechnet aus SEB ASSET SELECT.Werde also auf jeden Fall dranbleiben und mal zu den offen Punkten bei der KAG nachhaken. Nochmals vielen Dank für diesen tollen Tipp.

 

Den Rest der erhältlichen MF-Produkte finde ich enttäuschend, z.B. auch den Nordea Heracles von Metzler.

Genau auf dieselbe Schlussfolgerung bin ich auch gekommen inkl. Heracles (letzterer hatte bislang eine ähnliche Performance bei etwas höherer Vola wie der SEB Asset Select). Heißt das jetzt, dass du auch über eine „überlegene Ausbildung“ und einen „übernatürlichen Sachverstand“ verfügst, um „einen Fondsmanager-Helden identifizieren zu können“, wie bei mir in diesem Post vermutet? Dazu wäre relevant, WANN du zu genau dieser MFF-Auswahl gekommen bist und in WELCHE du WANN selber investiert warst (ernst gemeint)? Nach dieser denkwürdigen Diskussion würde ich jetzt schon gern wissen, ob nur ich jetzt so ein riesen Glück hatte, dass ich in den vergangenen fast 20 Jahren genau all die AR-Fonds prognostiziert habe, die statistisch signifikant Outperformance generiert haben, oder ob dazu nicht praktisch jeder erfahrene Anleger nach hinreichend sorfältigem Due Diligence in der Lage sein müsste. Was hat dich dazu befähigt? Wäre sehr dankbar über deine erhellenden Hinweise, um ggf. vorhandenen Overconfidence Bias bei mir zu erkennen und zu reduzieren, s.u.

 

Die 5jährige Seitwärtsphase vom Frühjahr 2009 bis Frühjahr 2014 hat mich ziemlich stark gestört, weil ich eine geringere Risikoneigung und einen kürzeren Anlagehorizont habe als Du. Innerhalb eines 5jährigen Zeitraums erwarte ich schon einen Ergebnisbeitrag.

Das wundert mich jetzt aber schon. Hast du nie den folgendem beispielhaften Risikohinweis in den „Wesentlichen Anlegerinformationen“ der SEB MF, der sogar ganz oben unter „Ziele und Anlagepolitik“ steht, ...

 

Empfehlung: Dieser Fonds ist unter Umständen für Anleger nicht geeignet, die ihr Geld innerhalb eines Zeitraums von 5 Jahr(en) aus dem Fonds wieder zurückziehen wollen.

... und den eigentlich alle diskutierten guten MFF-Fonds so ähnlich enthalten, gelesen. D.h. für mich, dass die jetzt vorliegenden Umstände von Anfang an in den Handelsstrategien der AR/MFF mit berücksichtigt sind und diese eben als gute Strategien bewusst so ausgelegt wurden, dass diese ausgedehnten Verlust-/Seitwärts-Phasen eintreten können und bei gewissen Umständen eben auch sollen. Und jetzt tun MFF, was sie jetzt tun sollen. Und das stört dich ernsthaft? Dann hättest du gar nicht erst in diese Fonds investieren dürfen. Und was hast du in der 5jährigen Seitwärtsphase des Ennismore von A. 2006 bis A. 2011 gemacht? Für mich ist es eher faszinierend, wie genau diese Strategie-Auslegung in der rauhen Wirklichkeit getroffen wurde.

 

 

Zumal in dem genannten Zeitraum auch ohne hohes Risiko locker 20-40% Plus möglich waren statt eines Minus von ca 5-20% bei den maßgeblichen MF-Produkten (und noch höheren bei den schlechten)..

Und während der o.a. Seitwärtsphase des Ennismore hätte ein banaler MDAX ETF (den hatte ich z.B. wink.gif) knapp 40% und der WINTON gut 50% gebracht! Hat dich das auch so dermaßen gewurmt?

 

Zusätzlich fand ich erschreckend, dass die Märkte durch die Notenbanken so massiv verändert wurden, dass nicht nur einzelne Produkte wesentlich länger als die üblichen 1-2 Jahre aus den Tritt kamen, sondern faktisch alle MF. Dass bedeutet, dass auch künftig bei entsprechenden Eingriffen die MF versagen könnten.

Dieser Zusammenhang war (mir) auch von vornherein bekannt und klar. Trendfolgende MFF brauchen Trends, um zu performen. Massive Notenbankinterventionen stören diese natürlich einerseits, bauen aber andererseits auch trendauslösende und -verstärkende Marktverzerrungen auf, die nach deren Ende dann zu umso profitableren Korrekturtrends führen werden. Auch alles schon dagewesen, siehe das weiter oben von kafakaesk93 zitierte exzellente Paper Century of Evidence on Trend-Following Investing. Was könnte wohl der Grund sein, warum danach eine Trendfolgestrategie von 1930 bis 1939 den zweitniedrigsten Wert von nur 6,9% p.a. nach Kosten gebracht hätte (im Vergleich zum niedrigsten Wert von 5,9% von 1910 bis 1919 und zum aktuellen von 7,9% von 2000 bis 2013)? In den folgenden Jahrzehnten wären diese Renditen dann wieder auf 11, 15, 10 und 20% angestiegen. Sind doch keine schlechten Aussichten, oder?

Beta-1-Investments in Aktien sehe ich auf dem erreichten Niveau auch kritisch. Das sollte man derzeit im großen Umfang nur mit einem entsprechend großen Risikobudget machen. Ich denke inzwischen auch wieder über den SEB-Fonds als Absicherung meiner steuerfreien Altbestände an Aktienfonds nach.

Das ist genau deren Rolle in einem Depot und meine Rede. So geht das. Aber wenn schon denn schon richtig, d.h. mit einem nennenswerten Anteil in Depot, der dem der Aktien entspricht, und das möglichst diversifiziert auf mehrere gute AR-Fonds, um Restrisiken und Vola zu minimieren. Sonst wäre es keine vollständige Absicherung.

 

Für die nächste Zukunft erwarte ich keine großen Sprünge nach vorne bei Aktien, aber bei MFF, wenn die Zentralbanken endlich ihre Interventionen einstellen

Das wird wohl kaum so schnell geschehen.

M.W. wurde das Quantitative Easing in USA schon E. 2015 beendet. Andere werden früher oder später folgen. Aber je länger die Interventionen anhalten, desto profitabler werden die anschließenden Korrekturtrends, s.o., die m.E. noch profitabler werden, wenn die Zentralbanken - wie immer wieder betont - alles tun, um die Märkte nicht zu irritieren, sprich damit die Marktentzerrungen nicht zu abrupt sondern in schön nachhaltigen gleichmäßigen Trends stattfinden. Kannst du dir vorstellen, was das für Trendfollowing/MFF bedeuten wird?

 

Es hat durchaus eine deutliche Korrektur an den Aktienmärkten gegeben: Z.B. verlor der MSCI World von Mitte April 2015 bis bis in den August 2015 hinein fast 20% an Wert. Ärgerlicherweise brachen die hier diskutierten MF-Fonds in diesem Zeitraum ebenfalls stark ein: http://www.fondsweb....97-LU0274208692 . Erst bei der zweiten Aktienkorrektur von Anfang Dezember 2015 bis in den Februar 2016 hinein - ebenfalls mit einem Minus von rund 20% - haben wenigstens die SEB-MF-Fonds gegengehalten.

Bei einer Volatilität des MSCI World von 16% liegt ein mittelfristiges Abrutschen von „nur“ 20% im Bereich der ganz normalen Schwankungsbreite. Das hat noch lange nichts mit kleinem Crash zu tun und war offensichtlich auch kein ausreichend ausgeprägter Trend für MFFs.

 

Wenn Du so direkt fragst: Ich finde Deine Haltung schon sehr optimistisch. Vielleicht wäre etwas mehr gesunde Distanz angebracht. Ja, es gibt Gründe, warum MF in einigen Fällen sinnvoll sein können. Ja, die grundlegenden Veränderungen an den Märkten erhöhen die Ineffizienzen und bieten Total-Return-Strategien wieder bessere Möglichkeiten. Aber wie sich die MF in Zukunft schlagen werden, bleibt mit einigen Fragezeichen versehen. Der Einfluss der Zentralbanken dürfte noch eine Zeit lang hoch bleiben. Eine Finanztransaktionsteuer hätte erheblichen Einfluss auf die MF. Die nächste große Krise könnte die Derivate treffen und damit die MF. Auch Deine Prämisse einer hohen Liquidität der MF würde ich kritischer sehen. Das kann sich bei einem Event sehr schnell ändern.

Oha, jetzt kommt aber schweres Geschütz bzw. Schrotflinte. Ja, Optimismus ist meine zweite Natur. Gesunde Distanz ist mir dabei natürlich auch sehr wichtig. Daher habe ich diese Diskussion ja überhaupt erst angezettelt und ich hoffe auf Fragen, die ich auch nach längerem Nachdenken nicht parieren kann. Bislang warte ich noch darauf. Du bist dem aber schon näher gekommen, als alle anderen wink.gif Also, weiter geht’s...

 

Fragezeichen stehen m.E. mehr denn je über ALLEN Asset Classes. Bei keiner anderen Haupt-Asset-Class außer AR/MF gibt es aber überhaupt nur einen Hauch von Story für die kommenden Jahre abgesehen von Verschiebungen innerhalb von Asset Classes, wie z.B. weg von USA hin zu fast allen anderen Aktienmärkten. Ob das aber zu einem Anstieg der anderen oder zum Gegenteil in USA führen wird, ist noch völlig offen, daher pro Trendfollowing. Aber in jeder Zeit geht irgendwo etwas. Und die Wahrscheinlichkeit dafür ist bei AR/MF m.E. aktuell am höchsten, wo sonst? Und warum sonst hat Swensen den AR-Anteil in seinem Fonds in den letzten Jahren (2012.->15) um mehr als 50% von 14% auf 20% erhöht?

 

Was wäre denn der Grund/die Story dafür, dass die nächste große Krise die Derivate treffen soll? Mit dem Volumen, das Derivate erreicht haben und das die Realwirtschaft und Spotmärkte um ein Vielfaches übertreffen, wäre ein Einbruch gleichbedeutend mit dem Super-GAU der weltweiten Finanzmärkte, d.h. Derivate sind absolut systemrelevant und die Zentralbanken werden absolut sicher dafür sorgen, dass denen nichts passiert, genau wie den Leitwährungen. Derivate sind mittlerweile zusammen mit den Leitwährungen und Forex DAS Rückgrad der weltweiten Finanzmärkte. Für mich undenkbar, dass man denen was zustoßen lässt. Regulierung wie die Transaktionssteuer wäre natürlich ein Einfluss, aber in welche Richtung ist m.E. noch völlig offen, denn diese Steuer wird z.B. vom Star-Hedgefondsmanager Soros aktiv unterstützt, und die dadurch bewirkte Eliminierung des Hochfrequenzhandels würde z.B. für AR/MF/Trendfollowing verlustreiches Slippage reduzieren. Also auch nicht wirklich ein Showstopper. Die Transaktionssteuer, wenn sie denn je global kommen sollte, was mehr als fraglich ist, wird m.E. auf jeden Fall so begrenzt werden, dass die gesunde Funktion des Terminmarkthandels dadurch auf keinen Fall leidet. Und dazu gehört Trendfollowing, denn sonst fehlt es ganz schnell an der dazu erforderlichen Liquidität.

 

Vor diesem ganzen Hintergrund bleibt m.E. kein wirklicher Grund mehr, an der Liquidität von MFF zu zweifeln. Bei der Generalprobe 2009/2008 waren MFF entsprechend DIE global liquidesten Assets! Das habe ich selber nahe dem Tiefstpunkt der Krise im Dez. 2008 getestet, als ich ca. die Hälfte meiner MFF auf Knopfdruck völlig problemlos liquidiert habe, um den reichlichen Erlös zeitgleich in die gecrashten Aktien und REITs zu rebalancen. Das war ein Fest sag ich dir mit profitablen Nachwirkungen bis heute.

 

biggrin.gif

 

Viele Grüße vom

Scharlatan

 

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Adrian.Sideline

"Zwischenbilanz dieses Threads

Passives Buy-and-Hold mit Index-ETFs kombiniert mit AR-Fonds in einer passiv/aktiven Core/Satellite-Strategie plus optimiertes Rebalancing mit relativem Trigger (s.o. Eröffnungspost) kann den rein passiven Indexing-Ansatz nachhaltig verbessern, und es besteht die gut begründete Aussicht auf längerfristigen Bestand dieser Erkenntnis unter der Voraussetzung, dass geeignete AR-Fonds mit entsprechendem Aufwand identifiziert werden können.

 

Was genau meinst du mit Core/Satellite Strategie ? Ist es die dynamische Einbindung von AR-Fonds je nach Marktlage/Trend ? Wenn ich dein Grundvorgehen richtig verstanden habe würde ich es so interpretieren: Du möchtest die Trendentwicklung durch Mean Reversion, die ja definitiv heutzutage immer noch vorhanden ist, durch geeignete Produkte profitabel machen und das heißt entweder selbst (durch deine Handelsstrategie) oder mit Hilfe von AR-Fonds (hohe Kosten aber dadurch "kein" Aufwand - bis auf die Selektion!) ausnutzen ?

Derzeitig bin ich mit ETFs passiv investiert und bin ebenfalls davon überzeugt, dass die passive Anlage seine Daseinsberechtigung hat. Leider bin ich nicht der Meinung, dass nur eine reine passive ETF Strategie in Form eines Weltportfolios, die optimale Anlage für mich darstellt. Inspiriert von den kritischen Thesen von u.a. Taleb und deinen Erfahrungen möchte ich gerne meinen momentan sehr hohen Cash Anteil, den ich in den heutigen Märkten als immer wichtiger schätze, in einen (eventuell später einen weiteren zur Diversifikation) geeigneten, vertrauenswürdigen AR-Fond investieren.

Hier sind schon einige Namen von Fonds gefallen, aber mir fällt es schwer den richtigen zu identifizieren, da in den Verkaufsprospekten teilweise unzählige Varianten (verschiedene Währungen, unterschiedlichen Mindesteinlagen) des selben Fonds vorfinde. Mein Anlagehorizont ist mind. 20J und da ich am Anfang meines Berufslebens stehe ist das Humankapital noch enorm gegenüber dem was mir zur Zeit an Vermögen zur Verfügung steht.

Was würdest du mir empfehlen ?

Grüße,

Adrian

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sparfux

Und warum sonst hat Swensen den AR-Anteil in seinem Fonds in den letzten Jahren (2012.->15) um mehr als 50% von 14% auf 20% erhöht?

Wobei Swensen, wie in dem von Dir verlinkten Jahresbericht von 2015 nicht in Trendfolge- sondern in "event-driven" und "value-driven" Strategien investiert.

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Smartinvestor

Und warum sonst hat Swensen den AR-Anteil in seinem Fonds in den letzten Jahren (2012.->15) um mehr als 50% von 14% auf 20% erhöht?

Wobei Swensen, wie in dem von Dir verlinkten Jahresbericht von 2015 nicht in Trendfolge- sondern in "event-driven" und "value-driven" Strategien investiert.

Korrekt. Das sind Swensen's Spezialitäten mit denen er sich am besten auskennt. "Value-driven" dürfte dabei meiner Spezialität "Trendfollowing/MFF" am nächsten kommen, denn der Ausgleich der Wertabweichungen erfolgt auch i.d.R. in Trends. Aus Yale Endowm ent Report 2015:

 

 

 

Value-driven strategies involve hedged positions in assets or

securities with prices that diverge from their underlying economic value.

 

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kafkaesk93
· bearbeitet von kafkaesk93

@Fondsanleger1966 & Smartinvestor

Ich möchte eurer Darstellung bezüglich MF und Marktneutralen Strategien in Bezug auf deren Alphamöglichkeiten widersprechen. ;)

 

Zu Marktneutralen Strategien:

 

Wenn Alpha möglich ist, dann erschließt sich mir nicht warum ein Fondsmanager nicht Long in den aussichtsreichen papieren geht und Short im Index, wozu braucht es da ein Long Bias?! Natürlich hätte man mit Long Bias eine höhere Renditeerwartung aber natürlich mit höherer Korrelation.

 

Wenn eine Marktneutrale Strategie so einfach Alpha generieren kann, dann kann ein Aktienfondsmanager auch ohne Hedging der Shortside Alpha gegenüber der Benchmark generieren.

 

Was ich damit sagen möchte ist: Glaubt man Alphamanager finden zukönnen, ergibt es keinen Sinn diese nur im Long Biasd Bereich findenzu können und nicht in Marktneutralen oder Long only Produkten

 

Was mich zu den MF-Strategien bringt:

 

Auch hier frage ich mich: Welches Alpha haben denn die hier aufgelisteten (bereits Suvivorship Biasten) Produkte generiert? Legt man eine super simple, x-beliebige L/S Trendfolgestrategie, wie von mir in #64 vorgestellt zu Grunde, kann ich beim besten willen kein Alpha, der vorgestellten Produkte erkennen. :-*

 

 

Aus diesen genannten gründen würde ich mehr nach einem günstigen CTA-Beta ausschau halten, anstatt den versuch zu Unternehmen den besten Manager zu finden, genau so wie im Aktien oder Anleihen Bereich halt auch. :thumbsup:

 

Gruß kafkaesk93

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
Und die bisher von mir erzielten 9 % p.a. Rendite [EUR] mit dieser Anlageklasse nach allen Kosten und Steuern mit negativer Korrelation im Vergleich zu 6,5% aller anderen seit 99 sind für mich nicht nur „überschaubarer Mehrwert“ sondern bislang DIE Cash Cow im Depot, für die sich mein investierter Aufwand mehr als nur gelohnt hat

Zum Vergleich: Der Ennismore hat seit seinem Start 1999 eine durchschnittliche Rendite von gut 13% p.a. erzielt.

 

Hi Fondsanleger1966,

freut mich für dich. Aber jetzt vergleichst du wirklich Äpfel mit Birnen, denn meine +9% habe ich mit einem praktisch marktneutralen echten AR-Fonds erzielt, du hast die +13% aber mit einem aktiven Long-Bias Aktienfonds erzielt. Macht aber nichts, denn damit kann man sehr gut aufzeigen, wie selbst erfahrene Anleger noch auf den uralten aktiven Aktienfondstrick hereinfallen, sich Beta als überwiegend Alpha verkaufen zu ganz lassen, wie es diese KAG wohl gezielt praktiziert, wenn sie einen überwiegend long Size-Faktorfonds sogar im Factsheet als AR-Fonds ausgibt, s.o. Das ist für mich schlicht unseriös. Also ich würde mir da so meine Gedanken über die KAG machen...

 

Der MSCI European Small Cap Index brachte seit dessen Verfügbarkeit A.2002 8,7% p.a. (Beta), der Ennismore nur noch 9,5% p.a. seit der Zeit, s. 1. Chart. Damit verbleibt für das Alpha dieses Fonds gerade mal 0,8 % p.a. über die letzten 15 Jahre! Nicht schlecht aber nicht hilfreich in unserer Diskussion über eine nachhaltige finanzwissenschaftlich fundierte Anlagestrategie, die den Faktor Zufall vollständig zu vermeiden versucht. Das ist jedenfalls mein erklärtes Ziel. Wärst du stattdessen frühzeitig Anfang der 00er in den MDAX gegangen, wie ich es getan habe, hättest du ein reines Beta z.B. von 10,5% p.a. seit A.2002 erzielt. Und seit 2003 weist der Ennismore sogar ein negatives Alpha ggü. seinem korrekten Benchmark auf, s. 2. Chart. Da hat diese Fondsgesellschaft mit der Fondsschließung für neue Invests wohl sogar mal ausnahmsweise ganz uneigennützig gehandelt, um neue Anlager vor Schaden zu bewahren. Ich glaube es ist unschwer nachvollziehbar, dass ich nun beim besten Willen nicht erkennen kann, warum ich diesen Fonds meinen bewährten MFF vorziehen sollte. Denn die haben auch in den schwierigen vergangenen 5 Jahren eine ordentliche Outperformance von +3% p.a. ggü. dem korrekten Benchmark 3 M.T Bill abgeliefert, s. 3. Chart, während dessen der Ennismore seinem korrekten Index weit hinterher getrielt ist, s. 4. Chart.

 

Ennismore_Europ_SC.pdf

 

Sieht so nachhaltige Outperformance für dich aus? Wie kommst du nur zu deiner Empfehlung? Ist das so schwer, Alpha von Beta zu unterscheiden? Alpha ist die Differenz zwischen dem Kursverlauf des Produkts minus dem des korrekten Benchmarks. Bei echten AR-Fonds ist das sehr einfach, denn der Benchmark ist der Geldmarkt. Bei Long-Bias Fonds müsste man ein gewichtetes Miitel aus Aktienindex und Geldmarkt nehmen. Wenn aber die genaue Gewichtung nicht vorliegt, wie im Fall des Ennismore (oder kennst du die?), kann man nur raten.

 

M.E. eine Bestätigung für meinen Ansatz, Alpha- und Beta-Produkte klar zu trennen. Sonst hat man Obstsalat und gar keine Chance, Äpfel von Birnen zu unterscheiden und macht fatale Fehlannahmen und Fehlentscheidungen. wink.gif

 

B.t.w.: Ich würde den European SC Fund demnächst in einen marktbreiten Europa-Indexfonds/ETF umtauschen, da die ungewöhnlich lange Outperformance der Small Caps ggü. breitem Index wahrscheinlich demnächst enden und Mean Reversion einsetzen wird. Ich beobachte das aktuell sehr intensiv, um meinen MDAX ETF möglichst nahe der m.E. nahenden Trendwende umzutauschen.

 

Dies sollte eine Fondschließung ermöglichen, sobald eine Volumensbeschränkung erforderlich war. Sprich: Das war ein klarer Kauf - und er hat sich über die Jahre hervorragend ausgezahlt.

Diese wohl nicht seltene Schließung für Neuanlagen schließen diese Art Fonds für meine Anlage-Strategie ebenfalls aus, denn wie soll man damit rebalancen? Dieser klare Kauf hat sich m.E. höchstens bis 2002 ausgezahlt. Ab 2003 wärst du mit einem Index-Fonds/ETF besser gefahren, s.o.

 

Für unser Thema ist der Fonds darüber hinaus ein sehr gutes Beispiel, weil die theoretisch sinnvolle Trennung von Alpha und Beta eine Chimäre ist und in der Praxis kaum funktioniert. Alpha ist ein rares Gut und damit der Engpassfaktor, an dem ich mich orientierten muss. Positives Alpha gibt es praktisch nie isoliert, sondern es ist i.d.R. immer mit (etwas) Beta verbunden. Z.B. lassen sich erfahrungsgemäß eher gute Long/Short-Fonds mit einem Long-Bias finden als marktneutrale Long-/Short-Fonds. Wenn ich also positives Alpha in meinem Portfolio haben will, muss ich das mit ihm verbundene Beta akzeptieren. Und wenn mir das zu wenig Beta ist, kann ich dieses ja noch erhöhen. Am besten über Anlagen, die mir zugleich auch etwas von dem raren, aber begehrten Alpha liefern. Oder ansonsten über smartes Beta, das ebenfalls etwas Alpha enthalten kann. Auch dort finde ich eher gute Faktor-Aktienfonds für Low Vola oder Qualitätsaktien mit inkludiertem Beta als marktneutrale Faktorinvestments. Die Deutsche Bank hat mit dem DB Platinum IV Equity Risk Premia gerade erst einen solchen marktneutralen Versuch wegen Erfolgslosigkeit eingestampft.

Oh je, jetzt bringst du aber einiges durcheinander. Warum soll Trennung von Alpha und Beta eine Chimäre sein? Zumindest die beiden von mir vorgeschlagenen MFF haben sehr geringe bis leicht negative Korrelation zu Aktien. Wo siehst du da Beta? Wenn die MFF temporär long Aktien gehen heißt das noch lange nicht, dass sie damit nennenswert Beta bekommen, denn sie können ja im nächsten Moment gleichermaßen auch short in Aktien gehen oder long/short in ganz andere Assets , ganz wie die Trends sich gerade drehen. Das verstehe zumindest ich unter pure positive Alpha ohne nennenswerten Rest an Beta. Und nur solche Fonds suche ich für meine AR Asset Class aus o.a. Gründen.

 

Dass Alpha ein rares Gut ist, ist offensichtlich zu einem Hauptthema dieses Threads geworden und eine klare Tatsache. Die Herausforderung liegt also darin, pos. Alpha in statistisch signifikanter Form zu finden und für die Zukunft nachhaltig zu prognostizieren. Dies ist aber zumindest uns beiden doch wohl schon seit langem bei den MFF gelungen, aus welchen Gründen auch immer. Beim Ennismore ist es dir hingegen nicht gelungen, s.o. Bei mir vermute ich, dass ich von folgender eher seltenen Gabe profitiere:

 

Great investors don’t get sucked into the vortex of influence. This requires the trait of not caring what others think of you, which is not natural for humans. Indeed, many successful investors have a skill that is very valuable in investing but not so valuable in life: a blatant disregard for the views of others. Success entails considering various points of view but ultimately shaping a thesis that is thoughtful and away from the consensus. The crowd is often right, but when it is wrong you need the psychological fortitude to go against the grain. This is much easier said than done, especially if it entails career risk (which is often the case).

 

Quelle: Reflections of the 10 Attributes of Great Investors (Credit Suisse)

Dass sich eher gute Long/Short-Fonds mit einem Long-Bias (von erfahrenen Privatanlegern) finden lassen sollen, ist für mich eine bislang nicht nachgewiesene Behauptung. Vor weiterer Diskussion darüber würde ich bitte gern einen Nachweis sehen, dass solche von dir ausgewählten Fonds statistisch signifikant Outperformance oder positives Alpha generiert haben, s.o.

 

Das ist eine der Aussagen in Deinen Postings, die ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Unter den Fondsmanagern mit dem höchsten Einkommen finden sich (fast?) nur Hedgefondsmanager. Bei den aktiven Aktienfonds geht dagegen ein erheblicher Teil der Gebühren an den Vertrieb, sprich die Anlageberater, die damit für ihre Beratungsdienstleistung an dem normalen Kleinanleger vergüteten werden sollen (ob sie diese dann erbringen, steht auf einem anderen Blatt). Kapitalmarkterfahrene Sparfüchse ohne Beratungsbedarf lassen sich deshalb einen Teil der Fondskosten rückvergüten.

Da hast du mich leider ganz falsch verstanden. Habe ich mich denn so missverständlich ausgedrückt? Mir geht es nicht um das höchste Einkommen von Fondsmanagern, sondern darum, ob das Einkommen durch adäquate Erarbeitung von statistisch signifikantem positivem Alpha gerechtfertigt ist. Und das sehe ich bei vielen GUTEN Hedgefondsmanager gegeben, bei aktiven Aktienfondsmanagern ist mir bislang kein einziger bekannt, daher ohne „gute“. Selbst bei dem scheinbar über jeden Zweifel erhobenen Warren Buffett streiten sich die Gelehrten, da er in den vergangenen 20 Jahren seinen korrekten USA-Gesamtmarkt-Value-Aktien-Index (nicht den S&P 500) wohl „nur“ um einen Prozentpunkt p.a. geschlagen haben soll, was unter der statistischen Signifikanzanforderung liegt, siehe Buffett's Alpha. Die Statistik ist da halt (zum Glück für die schwierige Fonds-Bewertung) unerbittlich.

 

Dass bei praktisch allen Publikumsfonds ein Teil der Gebühren in Bestandsprovisionen gehen, weiß ich, aber eben nur ein Teil und das bei allen Fondskategorien. Der erhebliche GebührenTeil für die angebliche aktive Managementleistung wird bei einem sehr kleinen Teil der aktiven Aktienfonds für eine bestenfalls sehr seltene effektive NULL-LEISTUNG und im Normalfall für eine mehr oder weniger verlustreiche negative Leistung oder neg. Alpha bezahlt!!! Das wurde doch in tausenden von Studien vielfach nachgewiesen, dass der weit überwiegende Teil der aktiven Aktienfondsmanager langfristig schlechter als der korrekte Index abschneidet. Und bei den wenigen, die besser abschneiden, ist es reiner Zufall, der leider NICHT prognostizierbar ist.

 

Die weltweit bekannten Finanzwissenschaftler Fama und French haben z.B. in dieser sehr umfassenden Studie Luck versus Skill in Mutual Fund Performance KEINEN EINZIGEN AKTIVEN AKTIENFONDS unter gut 3000 gefunden, der statistisch signifikante Outperformance nach Kosten erzielt, vor Kosten zumindest bei ca. 5% aller Fonds. D.h. in diesem Metier sind sogar noch mehr unseriöse Betrüger unterwegs als bei den AR/Hedgefonds, nämlich praktisch ALLE aktiven Aktienfondsmanager, obwohl es sich bei Aktienfonds um ein gesetzlich hoch geregeltes Segment handelt bei Hedgefonds jedoch nicht. Ist es nicht ein SKANDAL, dass gesetzlich geregelte Produkte öffentlich angeboten, beworben und verkauft werden dürfen, die behaupten, eine echte Leistung zu erbringen, um dann Kosten für eine im ganz seltenen Bestfall effektive Nullleistung und im Normalfall sogar negative Leistung d.h. AKTIVE VERMÖGENSVERNICHTUNG in Rechnung zu stellen? In der freien Wirtschaft wird das auch Sabotage genannt und üblicherweise hart bestraft. Denn das geschieht bei aktiven Aktienfonds nicht hin und wieder aus Versehen sondern mit voll bewusster Absicht, denn allen angeblichen aktiven Aktienfondsmanagern sind diese Studien und deren Folgen der weltweit zunehmenden Kapitalbewegung weg von aktiven Aktienfonds hin zu passiven Indexfonds seit mehr als 40 Jahren bekannt.

 

Da sind doch die im harten Wettbewerb entstehenden Spitzengehälter für die wenigen erfolgreichen Hedgefonds Manager, die wesentlich einfacher nachweisbar statistisch signifikante Outperformance hart erarbeiten, unendlich mal gerechtfertigter und legitimer als jegliches erschlichene Gehalt für ganz wenige bestenfalls leistungslose Aktienfondsmanager, ganz zu schweigen vom Rest, der Anlegern aktiv was von ihren hart erarbeiteten Ersparnissen wissentlich vernichtet und dafür auch noch bezahlt wird! Getoppt wird das ganze in D noch dadurch, dass diese Bezahlung von Nichtleistern und Betrügern z.B. via Riester noch staatlich subventioniert wird. Ein Hohn, dass aber das Riestern mit erfolgreichen AR-Fonds nicht zugelassen ist. Es juckt mich in den Fingern, da mal eine Musterklage loszutreten. mad.gif

Aber jetzt klarer geworden, was ich meine?

 

Hier einige Kernaussagen aus der absolut über jeden Zweifel erhabenen Studie der beiden aktuell führenden Wissenschaftler auf diesem Gebiet:

 

00000402.gif

Are Winners Skilled or Lucky?

Aggregate Returns for US Equity Mutual Funds

 

If we measure fund returns before fees and expenses - in other words, if we add back each fund's expense ratio - the α estimate for the aggregate fund portfolio rises to 0.13% per year, which is only 0.40 standard errors from zero. Thus, even before expenses, the overall portfolio of active mutual funds shows no evidence that active managers can enhance returns.

 

Adding insult to injury, the aggregate portfolio of active mutual funds looks a lot like the cap-weighted stock market portfolio.

 

In short, the combined portfolio of all active mutual funds is close to the cap-weighted market portfolio, but with a return weighed down by the high fees and expenses of actively managed funds.

 

Are Winners Skilled or Lucky?

 

But this just means that our estimate of true α for the top three percentiles of historical performers is near zero - not great, but better than the negative true α estimates for the vast majority of actively managed funds.

 

Our tests exclude index funds, but we can report that the three-factor α for 1984-2006 for the aggregate portfolio of index funds is quite close to zero, -0.16% (-16 basis points) per year. In other words, at least in aggregate, the three-factor benchmark-adjusted returns on passive funds come close to covering their costs. This is probably due to lower turnover and lower management fees for passive funds, and more opportunities to offset costs with revenues from securities lending.

 

Since large low cost index funds are not subject to the vagaries of active management, it seems reasonable to infer that true α for a portfolio of these funds is close to zero. In other words, going forward we expect that a portfolio of low cost index funds will perform about as well as a portfolio of the top three percentiles of past active winners, and better than the rest of the active fund universe.

Is There Evidence of Skill If We Ignore Expenses?

for the 95th and higher percentiles of t(α), the estimates for actual gross fund returns beat those from the simulations in more than 90% of the simulation runs. This is rather strong evidence that some of the strong performance in the extreme right tail of the t(α) estimates is better than would be expected if performance was just due to chance. In other words, when returns are measured before the fund expenses borne by investors, we find evidence that there are some true winners in the population of fund managers.

 

Keep in mind, however, that after costs […] the evidence says that for the vast majority of funds true α is negative. And even for the top percentiles of historical t(α), strong past performance is probably due to chance. Going forward, the estimates of true α for the top performers is close to zero - about the same as for an efficiently managed portfolio of passive funds.

Diese Studie bestätigt somit auch meine Aussage, dass positives Alpha durch gute Managementleistung statist. signifikant möglich ist, aber durch die Kostenbelastung NICHT bei aktiven Aktienfonds sondern ausschließlich bei guten Hedgefonds, vermutlich weil diese wesentlich kosteneffizientere Produkte einsetzen, z.B Futures und Options. Sogar der Anteil von 5% an aktiven Aktienfonds, die vor Kosten statist. signifikant positives Alpha erzielen, entspricht der Quote von 5% an guten Hedgefondsmanagern, die dies meistens auch können (siehe Frontiers of finance – on the edge“, Economist, Oct 9th, 1993: "For every genuine thinker […] there are probably about 20 charlatans on the loose.”), aber die IM GEGENSATZ ZU AKTIVEN AKTIENFONDSMANAGERN den Kleinanlegern noch was davon übrig lassen. Also sind doch selbst die höchstbezahlten guten Hedgefondsmanager wahre Wohltäter im Vergleich zu den im Gegensatz zu Swensen tatsächlich am äußersten Rand der Legalität operierenden sogenannten aktiven Aktienfondsmanagern, die den kleinen Rest an Alpha, den die besten 3% erwirtschaften, auch noch komplett für sich behalten. 00000270.gif

 

Entsprechend nutzt der erfahrene Anleger kosteneffiziente plain vanilla Index-ETF für Beta und gute Hedge/AR Fonds für Alpha, so wie ich das in meiner Basis-Anlagestategie vorschlage. Alles andere ist nachgewiesenermaßen reine Geldvernichtung. Eine Vermischung von Alpha und Beta in einem Produkt ist m.E. viel schwieriger zu bewerten. Spätestens wenn man die relativen Kosten dieser "Mischfonds" für deres erzieltes Alpha mit denen der "reinen" Alpha-Produkten vergleicht, erkennt man den Nepp bei ersteren. Ich lasse mich aber gern vom Gegenteil überzeugen, wenn ich einen korrekten statist. Signifikanznachweis für deren pos. Alpha sehe. Bin gespannt, wer den hier zuerst postet. Die SEB AR-Fonds scheinen hierbei eine rühmliche Ausnahme zu sein, denn deren Gebühren skalieren mit dem Risiko = Alpha-Anteil. Für mich ein untrügliches Zeichen für deren hohe Qualität. Eine wirklich sehr gute Empfehlung von dir. thumbsup.gif

 

... D.h. bei aktiven Aktienfonds bezahle ich eine vermeintlche aktive Managementleistung ohne nachweisbarem Mehrwert mit 1,5% pro 1% vermeintlichem Alpha, bei guten AR-Fonds eine echte aktive Managementleistung mit nachweisbarem Mehrwert aber nur mit 0,35% pro 1% "true Alpha".

Das stimmt ebenfalls nur sehr bedingt. Z.B. hat der Robeco European Conservative Equities D EUR den MSCI Europe bzw. entsprechende ETFs seit der Auflegung Ende Jan 2008 um ca 28%pkt outperformt, also durchschnittlich um ca. 3%pkt p.a.:http://www.fondsweb....0274209237-R120 . Seine laufenden Kosten betragen nur 1,2% p.a. Eine Performance Fee gibt es nicht.

Du kannst gern eine alternative Rechnung erstellen, aber bitte nur auf Basis statistisch … du weißt jetzt hoffentlich mittlerweile wink.gif. Bin gespannt auf dein Ergebnis. Bis dann sehe ich keinen ernsthaften Zweifel an meiner Aussage.

 

Und was die KAG Robeco betrifft, so ist diese ein besonders lehrreiches trauriges Beispiel für den betrügerischen Nepp sogen. aktiver Aktienfonds: Zu Beginn meiner Anlagestrategie Ende der 90er hatte ich einen großen Anteil in deren Flaggschiff "Robeco N.V." investiert, da er einem heutigen MSCI World ETF von Ishares sehr nahe kam mit Gebühren von 0,25% p.a., einem Volumen von ca. 6 Mrd. EUR. und von einer der ältesten genossenschaftlichen Fondsgesellschaften Europas kam (ca. 100 J. alt). Besser ging zu der Zeit nicht für einen passiven Investor in D. Dann kam Robeco so um 2002/03 plötzlich auf die Idee, aus dem langweiligen Fonds einen richtig aktiven Fonds zu machen und dazu vor allem die Gebühren innerhalb von 1 - 2 Jahren zu VERSECHSFACHEN auf 1,5% p.a.! Das traurige Ergebnis kann hier bewundert werden: 00000270.gif

 

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Schwar/gelb: Robeco, blau: MSCI World

 

Auf meine Frage, welchen Mehrwert ich denn von diesen drastisch erhöhten Gebühren erwarte könne, gab mir Robeco seinerzeit die zugegebenermaßen sehr ehrliche Antwort, dass das jetzt in dieser Branche so üblich wäre. Von Mehrwert keine Rede. Durch Bogle gewappnet war mir sofort klar, dass diese Gebührenerhöhung nur ein Renditeverlust in mindestens ähnlicher Größenordnung bedeuten konnte, und ich habe sofort begonnen, meine Anteile in die ersten aufkommenden echten Indexfonds von Balzac und Pictet zu switchen. Nach dem Ergebnis zu urteilen, muss Robeco in der Folge wohl nur noch Manager mit "true negative Alpha" abbekommen haben. Die Größe ist entsprechend auf weniger als die Hälfte zurückgegangen. Traurig, traurig kann man da nur sagen. Selbst wenn Robeco jetzt Index-Fonds oder Hedgefonds anböte, würde ich einen großen Bogen drum herum machen. Und jetzt kommst du mit einem sogen. aktiven Aktienfonds von denen. Sei freundschaftlich gewarnt. rolleyes.gif

 

Wenn ich dagegen z.B. den DB Platinum IV Systematic Alpha (= Winton) seit dem Fondsstart im Juli 2010 gegen einen simplen Euro-Unternehmensanleihen-ETF laufen lasse, der gerade einmal ein Drittel der Vola des Winton aufweist, komme ich auf eine Outperformance von weniger als 10%, also ca. 1,5% p.a. im Schnitt:http://www.fondsweb....00B3F81R35-R120 . Der Man AHL schneidet sogar schlechter ab als der Euro-Unternehmensanleihen-ETF:http://www.fondsweb....00B3F81R35-R120. Selbst beim SEB Asset Selection mit seiner längeren Laufzeit und noch einigen guten Jahren vor Frühjahr 2009 bleibt nicht viel Mehrrendite gegenüber deutschen Bundesanleihen (hier gewählt wegen der längeren Historie des entsprechenden ETFs):http://www.fondsweb....0006289465-R120 .

Oh, oh. Leider gleich 2 fatale Irrtümer in einem Satz: Die korrekte Benchmark für diese Fonds ist der Geldmarkt und der Zeitraum definitiv zu kurz, s.o.

 

Ich will Dir Dein Hobby nicht madig machen - für mich ist die Geldanlage schließlich auch so etwas. Aber bei aller emotionaler Rendite, aller Begeisterung, ist auch etwas Nüchternheit, etwas gesunde Distanz nicht verkehrt.

Das kann gar niemand. Aber sehe ich ansonsten absolut genauso. Daher meine fast schon verzweifelte Suche nach validen Bedenken und Gegenargumenten, die mir bislang leider noch niemand in diesem Thread geliefert hat. Bei dir hatte ich erste Hoffnungen, dass du es schaffen würdest. Aber es ist ja noch nicht aller Tage Abend …

 

In den fast 25 Jahren, in denen ich mit nennenswerten eigenem Geld investiert bin, hat sich die Anlagewelt mehrfach komplett geändert. Z.B. spielten die Managed Futures in den 1990er Jahren praktisch keine Rolle. Warum auch? Die zehnjährigen Bundesanleihen rentierte Anfang der 1990er Jahre bei ca 9% p.a. Als ich 1994 zum ersten Mal nennenswert investierte, waren es immer noch 7,5% p.a. Die 30jährige Bundesanleihe gab es im Herbst 1994 mit einer Rendite von 8% p.a. Meinen VL-Aktienfondssparplan habe ich in den 1990er Jahren mit einer Rendite von 20% p.a. aufgelöst. Den Ennismore habe ich aus einer kleinen Erbschaft im Sommer 1999 gekauft. Der hat sich innerhalb von einem Dreivierteljahr verdoppelt - und war damit noch nicht einmal besonders gut. Ein anderer europäischer Small-Cap-Fonds kam im selben Zeitraum auf das Zweieinhalbfache, also ein Plus von 150%, entsprechend einer Rendite von 240% p.a.

 

Mein Interesse an Absolute Return und damit auch an alternativen Anlagen und Managed Futures kam erst in den 2000er Jahren auf. Der zweite europäische Small-Cap-Fonds verlor in der Baisse 2000/2003 rund Zweidrittel vom Höchststand aus gerechnet (und war damit im Vergleich zu Technologiefonds noch ziemlich gut), der Ennismore begrenzte die Verluste dagegen durch den Einsatz von Shortpositionen und Kassehaltung auf maximal 20%. Mein Einstiegsinvestment fiel also nie unter 160%. Das fand ich richtig gut! %

Bis 2002 hat dir das vermutlich einen Vorteil ggü. dem korrekten Benchmark gebracht. Ab dann war das jedoch nur noch von Nachteil, s.o. Wird also Zeit, dir das einzugestehen. sad.gif

 

Managed Futures Publikumsfonds rentierten aufgrund des höheren Zinsniveaus in den 90ern auch wesentlich höher bei ca. 15% p.a. Entsprechend habe ich mir die ab ca. Mitte der 90er näher angesehen und bin noch völlig unbeeinflusst von Swensen aber sehr nahe an seinen Überlegungen schon früh auf Basis der Studien von Lintner zu der Schlussfolgerung gekommen, diese als eigenständige Asset Class mit einem nennenswerten Anteil – seinerzeit 10 % - ins Depot zu nehnen, also zu einer Zeit, wo die noch richtig dolle Renditen erwirtschaftet haben.

 

Ich suchte daraufhin andere Anlagen mit einem ähnlichen Chancen-/Risiko-Verhältnis, auch bei den alternativen Investments und den Managed Futures - und wurde meistens enttäuscht. Vieles habe ich mir glücklicherweise nur angeschaut, in manches aber auch investiert - und bin da i.d.R. heil wieder rausgekommen, allerdings meistens ohne große Rendite. Funktioniert haben dagegen einige aktive Investmentfonds. Hier einige im Forum gut bekannte Beispiele sowie der eb.rexx im Vergleich zum von Apano lancierten Man-AHL-Fonds seit dessen Start: http://www.fondsweb....0006289465-R120 . Wie man sieht, hat sich praktisch alles besser entwickelt als der Man AHL.

Und wie bringt uns dieser erneute Vergleich von Äpfeln mit Birnen jetzt weiter? M.W. sind das alles keine AR-Fonds sondern für mich solange zweifelhafte aktive Aktienfonds bis ich einen Nachweis der statistischen … du weißt schon. Auch dein vorgeschlagener SEB Fonds würde da keine gute Figur machen. Also warum erwägst du dann überhaupt dessen Kauf bei solch blendenden Alternativen?

 

Ich bin deshalb auch bei neuen Apano-Produkten etwas skeptisch, auch wenn so etwas wie Star-AI-Portfolio schon interessant aussieht: (Link nicht postbar, bitte selbst aufrufen) und Webinar:https://www.csnstart...video/star1006/ . Dort ist u.a. auch Renaissance vertreten. Was mich skeptisch stimmt, ist das angestrebte Chancen-/Risiko-Verhältnis. Das ist deutlich zu gut, um realistisch zu sein - zumindest demzufolge, was ich aktuell von unabhängigen Hedgefondsexperten aus dem Family-Office-Bereich höre. Die gehen nicht davon aus, dass frühere Anlageergebnisse aus dem Hedgefonds-Bereich wiederholbar sind. Auch bei den alternativen Investments wird man ihrer Meinung nach niedrigere Renditen akzeptieren müssen.

Wenn du mich fragst, lass die Apano-Produkte außen vor. Apano ist zwar m.E. als seriös einzustufen aber sehr geschäftstüchtig. Musste in den 90ern noch auf die von und für Apano “kostenoptimierte“ Global Futures Serie mit weiter kostentreibender „Rückzahlungsgarantie“ zurückgreifen, um in D an das MAN AHL Div. Programme zu kommen, da ich lange keinen Direktzugang gefunden hatte. Erst 2005 ist mir das anlässlich eines längeren Auslandsaufenthalts gelungen, und ich habe all das Apano Zeugs in das Original von MAN AHL umgetauscht. Seitdem beobachte ich, was die so anbieten, um neue Ideen zu bekommen, aber Kaufen nein danke.

 

Anteile an Renaissance-Fonds bringen gar nichts, da die ihren konkurrenzlos guten Medaillon Fonds nur noch mit eigenen Geldern der Firmeneigner und Mitarbeiter betreiben. Extern angehotene Fonds entsprechen eher dem unteren Durchschnitt guter AR-Fonds. Damit vermarkten die primär ihren Namen. Nur Anheuern würde einen weiterbringen, aber der Ersatzbedarf wegen Fluktuation soll bei denen aus gutem Grund praktisch Null sein. Kein Wunder bei der Mitarbeiterorientierung, die Mitarbeiter weit über Kunden stellt. Da erblassen selbst die sozialsten deutschen und schwedischen Unternehmen vor Neid.

 

Trotz kontroverser Standpunkte herzlichen Dank für deine interessanten Beitrag! thumbsup.gif

Er hat mich offensichtlich angeregt, einiges an intuitivem Wissen für mich und alle anderen an die Oberfläche zu bringen.

 

Viele Grüße vom

Scharlatan

 

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Was genau meinst du mit Core/Satellite Strategie ? Ist es die dynamische Einbindung von AR-Fonds je nach Marktlage/Trend ? Wenn ich dein Grundvorgehen richtig verstanden habe würde ich es so interpretieren: Du möchtest die Trendentwicklung durch Mean Reversion, die ja definitiv heutzutage immer noch vorhanden ist, durch geeignete Produkte profitabel machen und das heißt entweder selbst (durch deine Handelsstrategie) oder mit Hilfe von AR-Fonds (hohe Kosten aber dadurch "kein" Aufwand - bis auf die Selektion!) ausnutzen ?

Derzeitig bin ich mit ETFs passiv investiert und bin ebenfalls davon überzeugt, dass die passive Anlage seine Daseinsberechtigung hat. Leider bin ich nicht der Meinung, dass nur eine reine passive ETF Strategie in Form eines Weltportfolios, die optimale Anlage für mich darstellt. Inspiriert von den kritischen Thesen von u.a. Taleb und deinen Erfahrungen möchte ich gerne meinen momentan sehr hohen Cash Anteil, den ich in den heutigen Märkten als immer wichtiger schätze, in einen (eventuell später einen weiteren zur Diversifikation) geeigneten, vertrauenswürdigen AR-Fond investieren.

Hier sind schon einige Namen von Fonds gefallen, aber mir fällt es schwer den richtigen zu identifizieren, da in den Verkaufsprospekten teilweise unzählige Varianten (verschiedene Währungen, unterschiedlichen Mindesteinlagen) des selben Fonds vorfinde. Mein Anlagehorizont ist mind. 20J und da ich am Anfang meines Berufslebens stehe ist das Humankapital noch enorm gegenüber dem was mir zur Zeit an Vermögen zur Verfügung steht.

Was würdest du mir empfehlen ?

Grüße,

Adrian

Hi Adrian,

Genau so mache ich das bislang über AR-Fonds, die wie die ETF einen festen Anteil im Depot haben und rebalanced werden. Insofern profitiere ich von Mean Reversion Trends in zweifacher Hinsicht: durch direktes Trendfollowing innerhalb der AR-Fonds und in einem geringeren Maße über das Mean Reversion Premium.

 

Meine Empfehlung für diese Anlageklasse ist vor allem, keiner direkten Produktempfehlung von irgend jemand mehr oder weniger blind zu folgen. Diese Anlageklasse sollte nur vom Anleger mit vertieften Kenntnissen darin verwendet werden, damit er selbständig die Fonds identifizieren und alle wesentlichen Einflussfaktoren verstehen kann, die zu den 5% „guten“ gehören bzw. erforderlich sind. Dazu solltest du zumindest beide Bücher von Swensen (für private und institutionelle Anleger) und die Kapitel über Hedgefonds aus Managing Investment Portfolios. Maginn u.a., CFA gelesen und vollständig verstanden haben und im wesentlichen befolgen.

 

Ich habe mit diesem Vorgehen bisher eine Trefferquote von >90%, d.h. ich hatte lediglich ganz am Anfang mal über 2 Jahre 2 MFF, die beide zumindest zu der Zeit seriös waren aber meine Renditeerwartungen nicht ganz erfüllten. Ich bin gleich wieder 0 auf 0 ausgestiegen und dann zunächst in MAN AHL und später in DB PLATINUM von Winton bis jetzt eingestiegen. Beide verkauften Fonds wurden m.W. bereits irgendwann aufgelöst, ich habe sie aber nicht weiter verfolgt.

 

Die in meinem Anlagevorschlag_20161017.pdf aufgeführten konkreten Fondstranchen in USD von MAN AHL und DB PLATINUM erfüllen alle MEINE Anforderungen und sind die kostengünstigsten und mit minimalen Anlagebeträgen von 500 EUR über comdirect mit Fondsvermittler erhältlich. Viel Erfolg! blink.gif

 

Viele Grüße vom

Scharlatan

 

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Fondsanleger1966

Hallo Smartinvestor,

 

Trotz kontroverser Standpunkte herzlichen Dank für deine interessanten Beitrag! thumbsup.gif

wir haben eine sehr unterschiedliche Ausgangssituation: Du scheinst eine hohe Risikotragfähigkeit und große Verlustbereitschaft zu besitzen und außerdem einen langen Anlagehorizont. Bei mir ist die Risikotragfähigkeit inzwischen gering und der Anlagehorizont kurz. Ich muss daher viel stärker auf das Anlagerisiko achten als Du, also z.B. auf den Maximum Drawdown (MDD), versteckte Risiken, die Transparenz der Produkte und die Visibilität ihrer Erfolgsaussichten.

 

Der MSCI European Small Cap Index brachte seit dessen Verfügbarkeit A.2002 8,7% p.a. (Beta), der Ennismore nur noch 9,5% p.a. seit der Zeit, s. 1. Chart. Damit verbleibt für das Alpha dieses Fonds gerade mal 0,8 % p.a. über die letzten 15 Jahre!

Du hast die Risikoadjustierung vergessen. Ich nehme diese über den MDD vor. Der war beim Ennismore nur ungefähr halb so hoch wie beim Index. Daher besteht der korrekte Vergleichsindex näherungsweise aus 50% Index und 50% Tagesgeld. Entsprechend hoch war das Alpha des Ennismore.

 

Auch Deine Benchmark für die Managed Future Fonds (MFF) halte ich nicht für korrekt. Wie in Deinen Vergleichscharts - Danke für die Erstellung! - gut zu erkennen, gibt es bei vielen der Top-MFF doch erhebliche Wertschwankungen. Mindestens diese müssen bei der Wahl einer geeigneten Benchmark berücksichtigt werden. Meine Vorschläge weiter oben gehen in diese Richtung, sind aber natürlich aus der Denke eines Absolut-Return-Anlegers heraus entstanden, und nicht aus der eines Aktienanlegers, der eine Absicherung für seine Positionen bei Extrembewegungen sucht.

 

Eigentlich sollten auch die besonderen impliziten Risiken der MFF dabei reflektiert werden. Komplexe Absolute-Return-Anlagen sind oft auf niedrige Wertschwankungen in einem normalen Kapitalmarktumfeld optimiert, beinhalten dafür aber besondere versteckte Risiken, die auf einmal (z.B. bei unerwarteten Extremereignissen) schlagend werden - das dann aber massiv. Ein schönes Beispiel mit Ansage dafür ist das hier http://www.wertpapie...pendent-invest/ mit diesem Ergebnis: http://www.fondsweb....0006289465-R120 Aber auch bei den MFF könnte durch ihren Hebel ganz schön viel schief gehen, wenn die Handelssysteme falsch positioniert sind, viele Fehlsignale auftreten und das Risikomanagement versagt.

 

Damit sind wir bei der weiter oben aufgeworfenen Frage: Welche Ansprüche kann ich als Privatanleger an mein Research zu den MFF stellen? Ich denke, dass man schon einen Großteil der schlechten und der betrügerischen Produkte aussortieren kann (Stärke der Rückschläge, Rocklänge der Hostessen am Messestand usw.). Aber gleichwohl bleiben MFF eine Blackbox - und dies vermutlich nicht nur für Privatanleger. Ich kann mich daher nur an großen Namen in der Branche orientieren und hoffen, dass diese die besten Handelssysteme und das beste Risikomanagement entwickeln werden, weil sie dafür die besten Leute am Markt anziehen werden. Aber mehr als eine Hoffnung ist das nicht. Und große Namen können auch scheitern. Ein bekanntes Beispiel dafür ist LTCM. Da hat noch nicht einmal das Knowhow eines Wirtschaftsnobelpreisträgers ausgereicht, um einen Totalschaden zu vermeiden.

 

Was bekomme ich, wenn ich dieses Risiko eingehe? Die Ergebnisse von Anfang 2007 bis März 2009 waren sicherlich beeindruckend. Danach sieht es aber mau aus. Zum Anstieg in 2014 hatte ich bereits hier eine kurze Analyse geschrieben: http://www.wertpapie...221#entry917221 Ergänzend dazu ein 10-Jahres-Vergleich von SEB Asset Selection vs Carmignac Patrimoine: http://www.fondsweb....0010135103-R120 Da sind einige Parallelen im Kursverlauf zu entdecken. Wenn man Beta nicht nur als Aktien-Beta versteht, liefern die MFF halt nicht nur Alpha ab, sondern auch (verkapptes) Beta.

Legt man eine super simple, x-beliebige L/S Trendfolgestrategie, wie von mir in #64 vorgestellt zu Grunde, kann ich beim besten willen kein Alpha, der vorgestellten Produkte erkennen. :-*

Gegenfrage: Welche ISIN hat denn diese Strategie? Vermutlich gibt es keine, und das ist das Problem.

 

Die in meinem Anlagevorschlag_20161017.pdf aufgeführten konkreten Fondstranchen in USD von MAN AHL und DB PLATINUM erfüllen alle MEINE Anforderungen und sind die kostengünstigsten und mit minimalen Anlagebeträgen von 500 EUR über comdirect mit Fondsvermittler erhältlich. Viel Erfolg! blink.gif

Der Man AHL käme mir nicht ins Depot, nicht einmal in der USD-Tranche (die ältere EUR-Tranche ist noch enttäuschender). Über DB-Platinum/Winton könnte man nachdenken. Die genannte Tranche scheint auch bei einigen anderen Direktbanken/Plattformen erhältlich zu sein, siehe z.B. https://www.fondsdis...s/lu0462954479/ . Bei der Comdirect gibt es inzwischen auch eine jüngere, ausschüttende Tranche, die steuerlich einfacher sein könnte: https://www.comdirec...UE=LU1106524454 Den SEB Asset Selection gibt es seit kurzem auch ausschüttend als Tranche D (ISIN LU1252208191).

 

Bei all diesen MFF muss man aber klar sagen, dass sie in einer anderen Risikoklasse spielen als Aktienfonds oder gar Mischfonds. Daher sollten Interessenten vor dem Kauf den Prospekt gründlich studieren und auch den Hinweise zum Risiko des Totalverlusts lesen und verstehen.

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kafkaesk93
· bearbeitet von kafkaesk93

Legt man eine super simple, x-beliebige L/S Trendfolgestrategie, wie von mir in #64 vorgestellt zu Grunde, kann ich beim besten willen kein Alpha, der vorgestellten Produkte erkennen. :-*

Gegenfrage: Welche ISIN hat denn diese Strategie? Vermutlich gibt es keine, und das ist das Problem.

 

Ich habe den Hinweis verstanden und werde so schnell es geht eine kostengünstige, low turnover, steuereinfache und effiziente Alternative auflegen... vintage.gifbiggrin.gif

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Fondsanleger1966

 

Gegenfrage: Welche ISIN hat denn diese Strategie? Vermutlich gibt es keine, und das ist das Problem.

 

Ich habe den Hinweis verstanden und werde so schnell es geht eine kostengünstige, low turnover, steuereinfache und effiziente Alternative auflegen... vintage.gifbiggrin.gif

Sehr gut! thumbsup.gif Und klasse, dass Du auch an die steuerlich einfache Handhabung gedacht hast!

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Adrian.Sideline

Was genau meinst du mit Core/Satellite Strategie ? Ist es die dynamische Einbindung von AR-Fonds je nach Marktlage/Trend ? Wenn ich dein Grundvorgehen richtig verstanden habe würde ich es so interpretieren: Du möchtest die Trendentwicklung durch Mean Reversion, die ja definitiv heutzutage immer noch vorhanden ist, durch geeignete Produkte profitabel machen und das heißt entweder selbst (durch deine Handelsstrategie) oder mit Hilfe von AR-Fonds (hohe Kosten aber dadurch "kein" Aufwand - bis auf die Selektion!) ausnutzen ?

Derzeitig bin ich mit ETFs passiv investiert und bin ebenfalls davon überzeugt, dass die passive Anlage seine Daseinsberechtigung hat. Leider bin ich nicht der Meinung, dass nur eine reine passive ETF Strategie in Form eines Weltportfolios, die optimale Anlage für mich darstellt. Inspiriert von den kritischen Thesen von u.a. Taleb und deinen Erfahrungen möchte ich gerne meinen momentan sehr hohen Cash Anteil, den ich in den heutigen Märkten als immer wichtiger schätze, in einen (eventuell später einen weiteren zur Diversifikation) geeigneten, vertrauenswürdigen AR-Fond investieren.

Hier sind schon einige Namen von Fonds gefallen, aber mir fällt es schwer den richtigen zu identifizieren, da in den Verkaufsprospekten teilweise unzählige Varianten (verschiedene Währungen, unterschiedlichen Mindesteinlagen) des selben Fonds vorfinde. Mein Anlagehorizont ist mind. 20J und da ich am Anfang meines Berufslebens stehe ist das Humankapital noch enorm gegenüber dem was mir zur Zeit an Vermögen zur Verfügung steht.

Was würdest du mir empfehlen ?

Grüße,

Adrian

Hi Adrian,

Genau so mache ich das bislang über AR-Fonds, die wie die ETF einen festen Anteil im Depot haben und rebalanced werden. Insofern profitiere ich von Mean Reversion Trends in zweifacher Hinsicht: durch direktes Trendfollowing innerhalb der AR-Fonds und in einem geringeren Maße über das Mean Reversion Premium.

 

Meine Empfehlung für diese Anlageklasse ist vor allem, keiner direkten Produktempfehlung von irgend jemand mehr oder weniger blind zu folgen. Diese Anlageklasse sollte nur vom Anleger mit vertieften Kenntnissen darin verwendet werden, damit er selbständig die Fonds identifizieren und alle wesentlichen Einflussfaktoren verstehen kann, die zu den 5% „guten“ gehören bzw. erforderlich sind. Dazu solltest du zumindest beide Bücher von Swensen (für private und institutionelle Anleger) und die Kapitel über Hedgefonds aus Managing Investment Portfolios. Maginn u.a., CFA gelesen und vollständig verstanden haben und im wesentlichen befolgen.

 

Ich habe mit diesem Vorgehen bisher eine Trefferquote von >90%, d.h. ich hatte lediglich ganz am Anfang mal über 2 Jahre 2 MFF, die beide zumindest zu der Zeit seriös waren aber meine Renditeerwartungen nicht ganz erfüllten. Ich bin gleich wieder 0 auf 0 ausgestiegen und dann zunächst in MAN AHL und später in DB PLATINUM von Winton bis jetzt eingestiegen. Beide verkauften Fonds wurden m.W. bereits irgendwann aufgelöst, ich habe sie aber nicht weiter verfolgt.

 

Die in meinem Anlagevorschlag_20161017.pdf aufgeführten konkreten Fondstranchen in USD von MAN AHL und DB PLATINUM erfüllen alle MEINE Anforderungen und sind die kostengünstigsten und mit minimalen Anlagebeträgen von 500 EUR über comdirect mit Fondsvermittler erhältlich. Viel Erfolg! blink.gif

 

Viele Grüße vom

Scharlatan

 

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Danke für deine Antwort. Die Kapitel Hedge Funds und Managed Futures aus dem Buchlink habe ich bereits durch und mir eine Liste mit To-Do's bei der Fondsuche erstellt. Da nun schon einige Namen hier gefallen sind habe ich mir um ein besseres Gefühl bei der Identifizierung eines/mehreren geeigneten AR-Fonds zu erlange, die verschiedenen Prospekte angeschaut. Beim SEB Asset Selection Fund, SEB Asset Selection Opportunistic und beim MAN AHL Trend Alternative sind mir insbesondere bei den Class-Names Abkürzungen aufgefallen, die mir leider Google nicht komplett beantwortet. Daher bitte ich um eure Hilfe (auch wenn mir klar ist, dass ich gar nicht in alle Klassen investieren kann, würde ich gerne wissen was sich dahinter verbirgt und welche Vor- und Nachteile mir dadurch entstehen):

 

MAN AHL:

DN -

DNY -

IN -

H - hedged

acc - accum. = thesaurierend

 

SEB:

C -

D -

HNWC (irgendwas mit High Net Wort Investor?)

HNWD -

IC -

SIC -

 

Da ich die Fondsanteile für einen langen Zeitraum erwerben möchte und eher nachkaufe als verkaufe (da Ansparphase, Verkäufe vermutlich nur dann notwendig wenn sich ähnliches wie 2008 abspielt um günstig ETFs nachzukaufen), sollte ich doch die Variante bevorzugen mit einer geringeren Managementgebühr ? z.B. eher Class D anstatt C (da C laut Google mehr für "kurzfristige" Investments daher höhere Mgmt.geb. und niedrigere Ausgabeaufschlag (i.d.R.) ?

 

Aus den hier zusammengetragenen Informationen werde ich mir in der nächsten Zeit die folgenden Fondsstrukturen genauer ansehen und sobald das Swensen Buch ankommt auch die Erkenntnisse daraus darauf anwenden:

 

MAN AHL Trend Alternative

DB Platinum IV Systematic Alpha

SEB Asset Selection Fund

SEB Asset Selection Opportunistic

 

Wo kann ich nach weiteren Fonds suchen ? Hoffe ihr könnt mir ein paar Quellen nennen. Angenommen ich möchte 20% in AR-Fonds investieren und diese 20% übersteigen einen Grenzwert, so dass die Kosten für den Kauf von diversen Fonds nicht relevant sind, eher konzentrieren oder diversifizieren ? Ich würde zu einer Wahl zwischen 2-3 Fonds tendieren.

 

Der Man AHL käme mir nicht ins Depot, nicht einmal in der USD-Tranche (die ältere EUR-Tranche ist noch enttäuschender).

Fondsanleger1966, was spricht deiner Meinung nach hauptsächlich gegen den MAN AHL ?

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Fondsanleger1966
Der Man AHL käme mir nicht ins Depot, nicht einmal in der USD-Tranche (die ältere EUR-Tranche ist noch enttäuschender).

Fondsanleger1966, was spricht deiner Meinung nach hauptsächlich gegen den MAN AHL ?

Der MDD von - 20% (März 2009 bis Frühjahr 2014). Der SEB und der Winton haben sich in dieser Zeit deutlich besser gehalten. Als Absolute-Return-Anleger bevorzuge ich Produkte, die ihre Risiken (besser) im Griff haben.

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

@Fondsanleger1966 & Smartinvestor

Ich möchte eurer Darstellung bezüglich MF und Marktneutralen Strategien in Bezug8 auf deren Alphamöglichkeiten widersprechen.

 

Zu Marktneutralen Strategien:

 

Wenn Alpha möglich ist, dann erschließt sich mir nicht warum ein Fondsmanager nicht Long in den aussichtsreichen papieren geht und Short im Index, wozu braucht es da ein Long Bias?! Natürlich hätte man mit Long Bias eine höhere Renditeerwartung aber natürlich mit höherer Korrelation.

 

Wenn eine Marktneutrale Strategie so einfach Alpha generieren kann, dann kann ein Aktienfondsmanager auch ohne Hedging der Shortside Alpha gegenüber der Benchmark generieren.

 

Was ich damit sagen möchte ist: Glaubt man Alphamanager finden zukönnen, ergibt es keinen Sinn diese nur im Long Biasd Bereich findenzu können und nicht in Marktneutralen oder Long only Produkten

 

Was mich zu den MF-Strategien bringt:

 

Auch hier frage ich mich: Welches Alpha haben denn die hier aufgelisteten (bereits Suvivorship Biasten) Produkte generiert? Legt man eine super simple, x-beliebige L/S Trendfolgestrategie, wie von mir in #64 vorgestellt zu Grunde, kann ich beim besten willen kein Alpha, der vorgestellten Produkte erkennen.

 

Aus diesen genannten gründen würde ich mehr nach einem günstigen CTA-Beta ausschau halten, anstatt den versuch zu Unternehmen den besten Manager zu finden, genau so wie im Aktien oder Anleihen Bereich halt auch.

 

Gruß kafkaesk93

Die Benchmark zur Bestimmung des vom Fonds erzielten Alphas kann man natürlich festlegen wie man will, aber nach Kommer gibt es dazu i.d.R. genau eine "korrekte" Benchmark, nämlich der investierbare relevante breite Markt, dessen Rendite der passive Investor ohne Alpha erzielen kann, i.e. Beta, wie auch Swensen hier bestätigt. Und der ist für (echte) AR-Fonds der Geldmarkt, denn wenn ich alle für AR-Fonds investierbaren Underlyings long und short halte, verbleibt präzise die Geldmarktrendite übrig, nicht mehr und nicht weniger. Was anderes zählt jedenfalls für mich nicht. Und es passt auch zu meiner Gesamtstrategie nach Talmud, denn ich nutze die AR-Fonds u.a. für die "Reserve", die z.Zt. i.d.R. RK1 = Geldmarkt bedeutet.

 

Ist für mich persönlich in sich stimmig und konsistent. Aber kann natürlich jeder halten wie er will. Auf dieser m.E. wissenschaftlich korrekten Basis erzielen meine ausgewählten AR-Fonds seit fast 20Jahren statistisch signifikantes Alpha, siehe hier. Und da das ein sehr langfristiger Nachweis der Managerfähigkeit ist, gehe ich davon aus, dass diese Fähigkeit auch nachhaltig erhalten bleibt, wenn die installierten Strukturen aufrecht erhalten und angemessen weiterentwickelt werden. Wenn letzteres durch ein laufendes Due Diligence sichergestellt wird, ist die Wahrscheinlichkeit dafür m.E. ausreichend gegeben. Ein verbleibendes operationelles Restrisiko des Totalausfalls, das man durch Bewertung der Management-Strukturen auch rel. gut abschätzen kann, wenn man selber Managementerfahrungen in ähnlichen industriellen Strukturen hat, kann man durch Diversifizierung, wie schon angesprochen, weiter absenken.

 

Damit sind wir bei der weiter oben aufgeworfenen Frage: Welche Ansprüche kann ich als Privatanleger an mein Research zu den MFF stellen? Ich denke, dass man schon einen Großteil der schlechten und der betrügerischen Produkte aussortieren kann (Stärke der Rückschläge, Rocklänge der Hostessen am Messestand usw.). Aber gleichwohl bleiben MFF eine Blackbox - und dies vermutlich nicht nur für Privatanleger. Ich kann mich daher nur an großen Namen in der Branche orientieren und hoffen, dass diese die besten Handelssysteme und das beste Risikomanagement entwickeln werden, weil sie dafür die besten Leute am Markt anziehen werden. Aber mehr als eine Hoffnung ist das nicht. Und große Namen können auch scheitern. Ein bekanntes Beispiel dafür ist LTCM. Da hat noch nicht einmal das Knowhow eines Wirtschaftsnobelpreisträgers ausgereicht, um einen Totalschaden zu vermeiden.

Große Namen sind für mich wie auch für Swensen oder Maginn u.a. nicht mal ein notwendiges Kriterium und habe das auch nie behauptet. Das A und O sind bewährte und ständig aktualisierte Management-Strukturen. Die können in Unternehmen JEDER Größe vorliegen oder auch nicht. LTCM ist gerade an seinem Namen und der offensichtlich grenzenlosen Overconfidence seiner Nobelpreisträger gescheitert, die wider besseres Wissen gegen bestehende Risiko-Regelungen verstoßen haben, und dazu mit ihrem Namen brutal Druck auf regelkonforme Bankmitarbeiter ausgeübt haben, siehe hier. Harvard Endowment war mit LTCM-Invest darauf hereingefallen, Yale unter Swensen nicht. U.a. deswegen ist der "ewige" Swensen/Yale mein absolutes Vorbild und nicht Harvard, die einen Manager nach dem anderen verschleißen und trotzdem oder deswegen schlechter sind. 00000270.gif

 

Ist schon eine Crux mit diesen AR-Fonds, oder? AR/MFF sind klarerweise Black Boxes der high Finance und müssen das auch sein, um ihren Wettbewerbsvorteil möglichst nachhaltig zu bewahren. Wem das nicht behagt, sollte sein Auto auch nicht mit Airbags, ABS, ESP, ACC und vielen weiteren Assistenten ausstatten, die es so gibt und noch mehr so kommen werden, denn das sind noch viel komplexere Black Boxes der high Tech, die von tausenden hochqualifizierten Experten (weiter)entwickelt werden und die nicht nur über ein bischen Alpha und partielles finanzielles Ausfallrisiko, sondern STÄNDIG über UNSER LEIB und LEBEN entscheiden, auch wenn wir sie nicht in eigenen Wagen haben sollten, denn praktisch alle aktuellen Autos haben sie eingebaut. Ganz zu schweigen von aktuellen Verkehrsflugzeugen, Bussen, Bahnen, .... Das sind auch für mich als Ingenieur Black Boxes. Also, wie hältst du es damit, Fondsanleger1966? Nur Oldtimer vor Airbag-Zeiten in der Garage und Reisen zu Fuß, zu Pferd, evtl. per rein muskelbetriebenem Fahrrad, handgesteuertem Segelboot, ..., oder? Das hat alles was mit Risikoverständnis und -Balance bzw.-Management insgesamt zu tun und sollte nie isoliert in Einzelfall betrachtet werden. Sonst lebst du in der falschen Zeit oder im falschen Land. Eine falsche Airbagauslösung bei Annäherung eines aktuellen Autos an eine grüne Fußgängerampel kann fatale Folgen für alle Beteiligte haben, sowohl für die im Auto und als auch die auf dem Zebrastreifen. Risikoverständnis und –Management ist heutzutage eine DER Kernkompetenzen in qualifizierten Berufen und privat.

Aus diesen genannten gründen würde ich mehr nach einem günstigen CTA-Beta ausschau halten, anstatt den versuch zu Unternehmen den besten Manager zu finden, genau so wie im Aktien oder Anleihen Bereich halt auch.

 

Gruß kafkaesk93

Oh, oh, wieder so ein fataler Trugschluss. Ich habe doch gerade lang und breit versucht darzustellen, dass die Auswahl von Index-ETF und AR-Fonds ganz unterschiedlich erfolgen sollte, wenn man Erfolg damit haben will: Index-ETF sollten nach minimalen Kosten und Tracking-Error ausgewählt werden, AR-Fonds nach statistisch signifikant erzieltem Alpha sowie Management-Strukturen, s.o. Ist halt leider nicht ganz genau gleich. Außerdem geht es zumindest MIR NICHT um die Auswahl des besten AR-Managers, sondern um die Auswahl und Diversifikation in die für Privatanleger verfügbaren "guten" AR-Manager.

 

Du hast die Risikoadjustierung vergessen. Ich nehme diese über den MDD vor. Der war beim Ennismore nur ungefähr halb so hoch wie beim Index. Daher besteht der korrekte Vergleichsindex näherungsweise aus 50% Index und 50% Tagesgeld. Entsprechend hoch war das Alpha des Ennismore.

Nein, das habe ich bestimmt nicht, wie wiederholt erwähnt. Also dann nochmal zum Mitschreiben: Gerade zur Risikoadjustierung des Gesamtdepots sind die MFF extrem wertvoll. Denn genau der MDD ist durch den gleichgewichteten Anteil MFF an meinem vorgeschlagenen Depot auch nur ungefähr halb so hoch wie beim Index oder sogar noch geringer: MDD war in meinem Depot 2008/09 nur knapp 30% statt 50%, weil ich zu der Zeit „nur“ 20% MFF-Anteil hatte. Jetzt erhöhe ich den AR-Anteil auf 35 %, um den MDD im Gesamtdepot auf max. die Hälfte des Index zu begrenzen. Das habe ich mit der Trennung in sortenreine Alpha- und Beta-Produkte aber vollständig selber in der Hand und habe noch dazu geringere Kosten als bei komplexen Mischprodukten wie beim Ennismore oder Carmignac Patrimoine. Viel geringer sollte der MDD bei solchen "Gelegenheiten" auch gar nicht sein, denn sonst würde ich durch Rebalancing kaum Rebalancing Premium generieren. cool.gif

 

Letzterer Fonds ist übrigens auch wieder so ein Beispiel für grenwertig unfaire Geschäftsmodelle sogen. aktiver Aktienfonds, wenn dieser Fonds in den letzten 10 Jahren lächerliche rein zufällige 2% Outperformance (nicht p.a. sondern insgesamt über die letzten 10 Jahre) ggü. dem in diesem Fall korrekten Benchmarkt erzielt hat und dafür auch noch 1,68% p.a. (nicht insgesamt über 10 Jahre) Gebühren kassiert, siehe Wesentliche Anlegerinformationene. 00000270.gif

 

fwwdok_7p6XMh91Vh.pdf

 

Da lob ich mir doch meine AR-Fonds, die auch "nur" ähnlichen Gebühren kassieren, aber dafür richtiges "true" Alpha hart erarbeiten.

Ansonsten macht die weitere Diskussion, wie schon gesagt, über den Ennismore und andere "aktive" Mischfonfds wirklich keinen Sinn solange du nicht die statistische Signifikanz des erzielten Alphas bewertet hast. Und das ist wahrlich nicht schwer, wenn man das präzise Alpha kennt, s.o. Aber letzteres ist eben genau die von den "aktiven" KAG gezielt herbeigeführte Intransparenz, mit der unkundige Privatanleger bewusst über den Tisch gezogen werden sollen. 00000270.gif

 

Auch Deine Benchmark für die Managed Future Fonds (MFF) halte ich nicht für korrekt. Wie in Deinen Vergleichscharts - Danke für die Erstellung! - gut zu erkennen, gibt es bei vielen der Top-MFF doch erhebliche Wertschwankungen. Mindestens diese müssen bei der Wahl einer geeigneten Benchmark berücksichtigt werden. Meine Vorschläge weiter oben gehen in diese Richtung, sind aber natürlich aus der Denke eines Absolut-Return-Anlegers heraus entstanden, und nicht aus der eines Aktienanlegers, der eine Absicherung für seine Positionen bei Extrembewegungen sucht.

 

Eigentlich sollten auch die besonderen impliziten Risiken der MFF dabei reflektiert werden. Komplexe Absolute-Return-Anlagen sind oft auf niedrige Wertschwankungen in einem normalen Kapitalmarktumfeld optimiert, beinhalten dafür aber besondere versteckte Risiken, die auf einmal (z.B. bei unerwarteten Extremereignissen) schlagend werden - das dann aber massiv. Ein schönes Beispiel mit Ansage dafür ist das hier http://www.wertpapie...pendent-invest/ mit diesem Ergebnis: http://www.fondsweb....0006289465-R120 Aber auch bei den MFF könnte durch ihren Hebel ganz schön viel schief gehen, wenn die Handelssysteme falsch positioniert sind, viele Fehlsignale auftreten und das Risikomanagement versagt.

 

Was bekomme ich, wenn ich dieses Risiko eingehe? Die Ergebnisse von Anfang 2007 bis März 2009 waren sicherlich beeindruckend. Danach sieht es aber mau aus. Zum Anstieg in 2014 hatte ich bereits hier eine kurze Analyse geschrieben: http://www.wertpapie...221#entry917221 Ergänzend dazu ein 10-Jahres-Vergleich von SEB Asset Selection vs Carmignac Patrimoine: http://www.fondsweb....0010135103-R120 Da sind einige Parallelen im Kursverlauf zu entdecken. Wenn man Beta nicht nur als Aktien-Beta versteht, liefern die MFF halt nicht nur Alpha ab, sondern auch (verkapptes) Beta.

Was du für das Risiko bekommst hast du doch selber gerade angesprochen und ist hier wiederholt intensiv diskutiert worden: NEGATIVE KORRELATION BIS ZU -1 ZUM AKTIENMARKT und zwar insbesondere dann, WENN DIESER CRASHT. Und das nicht symmetrisch sondern mit attraktiver dem Aktienmarkt vergleichbarer Rendite und Vola, "nur halt" um ca. 180 Grad "börsenphasenverschoben". Das findet man z.Zt. nirgendwo sonst und ist es laut Swensen den Selektionsaufwand für den Privatanleger mehr als wert, der ausreichende Kenntnisse und Erfahrungen dafür hat. Zu den einzigartigen Benefits siehe auch hier:

 

Vielen Dank fùr diesen hervorragenden Artikel! thumbsup.gif

Der enthält alles, was bisher hier diskutiert wurde und noch mehr. Insbesondere Exhibit 4 ist sehr aufschlussreich für mich: Das Renditeplus durch 20% Trendfolgestrategie im 60/40 Aktienindex/Anleihe-Depot beträgt danach +0,7%-Punkte und die Volatilität bzw. Max Drawdown werden primär aufgrund niedriger bis leicht negativer Korrelationen zum restlichen Depot um -2%-Punkte bzw. -12%-Punkte reduziert. Das Sharpe Ratio steigt entsprechend von 0,38 auf 0,54.

Ich sehe dein Problem jetzt gerade nicht. Du vermittelst den Eindruck von einem Führerscheinbesitzer der vor lauter Angst vor den fraglos vorhandenen Restrisiken nicht selber fährt sondern nur bei anderen mitfährt. Welche Ratio steckt da dahinter? Oder stehe ich irgendwie auf dem Schlauch, dass ich es gerade nicht raffe?

 

Wenn du behauptest, dass der Geldmarkt nicht der passende Benchmark ist, dann solltest du auch einen passenderen vorschlagen. Sonst ist es nur Mutmaßung und Geschwurbel ohne jegliche Relevanz. Die Bestimmug von Alpha auf Basis des geeigneten d.h. korrekten Benchmarks hat nichts mit dem Blickwinkel des Anlegers zu tun sondern ist präzise Finanzwissenschaft, s.o.

 

Bei den vorgschlagenen MFF kann wegen der hohen Hebelung etwas durch operationelle Risiken schiefgehen, was ich durch sorgfältiges Due Diligence der Managementstrukturen stark minimieren kann, aber m.E. nicht durch unerwartete Extremereignisse, wie z.B. 9/11 oder Lehman Insolvenz. Denn diese führ(t)en i.d.R. zu sehr profitablen Trends und ließen/lassen meine MFF jedes Mal um ca. 50 % in die Höhe schnellen.

 

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Fondsanleger1966, was spricht deiner Meinung nach hauptsächlich gegen den MAN AHL ?

Der MDD von - 20% (März 2009 bis Frühjahr 2014). Der SEB und der Winton haben sich in dieser Zeit deutlich besser gehalten. Als Absolute-Return-Anleger bevorzuge ich Produkte, die ihre Risiken (besser) im Griff haben.

Das hat m.E. nichts mit „Risiken im Griff haben“ zu tun, sondern ist bewusst gefahrene Strategie und sogar ein Qualitätsnachweis für langfristig nachhaltige Alpha-Maximieriung, wie wissenschaftlich fundiert dargestellt in The Sustainable Active Investing Framework: Simple, But Not Easy. SEB und Winton schaffen das zumindest zeitweise mit etwas geringeren MDD, aber das sind m.E. nicht vermeidbare Unterschiede, wenn nicht nach dem exakt selben Kochrezept gemanaged werden kann und aus Diversifikationsgründen auch nicht soll. Winton/Harding bezeichnet im Übrigen seinen ehemaligen Arbeitgeber MAN AHL als „fierce rival“. So würde er wohl keinen abgeschriebenen Loser bezeichnen.

 

Und wie kann ein MDD von -20% eines Anteils von 10% im Depot, entsprechend -2% MDD bzgl. Gesamtdepot, stören, wenn gleichzeitig die meisten anderen Anteile haussieren? Selbst wenn ich das gesamte Depot ungeplant liquidieren müsste, würde ich das mit großem Gewinn tun können. Sorry, aber irgendwie verstehe ich deine ganze Argumentation gerade überhaupt nicht. Mit meinem Vorschlag hättest du eine sehr hohe Rendite durch 1. kostengünstigste Beta-Produkte Index-ETF und 2. gut performende AR-Produkte plus minimale MDD des Gesamtdepots (was anderes ist für den erfahrenen Anleger eigentlich völlig irrelevant) durch geringe bis leicht negative Korrelation von Hauptanteilen. biggrin.gif

 

Viele Grüße vom

Scharlatan

 

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kafkaesk93
· bearbeitet von kafkaesk93

Der einzige fatale Trugschluss den ich hier sehe:

Trendfolgestrategien gegen den Geldmarkt laufen zu lassen und sich danach über sein gigantisches, statistisch signifikantes, Alpha zu freuen. :rolleyes:

 

Gruß kafkaesk93

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Der einzige fatale Trugschluss den ich hier sehe:

Trendfolgestrategien gegen den Geldmarkt laufen zu lassen und sich danach über sein gigantisches, statistisch signifikantes, Alpha zu freuen. :rolleyes:

 

Gruß kafkaesk93

Hi kafkaesk93,

 

dass das Alpha gigantisch ist, habe zumindest ich nie behauptet. Es hat meine Erwartungen und Anforderungen bisher mit einer ausreichenden Sicherheitsmarge erfüllt, nicht mehr und nicht weniger. Aber das ist vermutlich auch wieder so ein fataler Trugschluss, wenn du die bisherigen Ergebnisse als "gigantisches Alpha" bezeichnest. Ansonsten gilt nach wie vor auch für dich: Wenn du den angegeg. Benchmark nicht für geeignet hältst, dann bitte um einen besseren Vorschlag. Bis dahin ist es leider auch nur irrelevantes Geschwurbel. dry.gif

 

Viele Grüße vom

Scharlatan

 

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

wink.gif

Danke für deine Antwort. Die Kapitel Hedge Funds und Managed Futures aus dem Buchlink habe ich bereits durch und mir eine Liste mit To-Do's bei der Fondsuche erstellt. Da nun schon einige Namen hier gefallen sind habe ich mir um ein besseres Gefühl bei der Identifizierung eines/mehreren geeigneten AR-Fonds zu erlange, die verschiedenen Prospekte angeschaut. Beim SEB Asset Selection Fund, SEB Asset Selection Opportunistic und beim MAN AHL Trend Alternative sind mir insbesondere bei den Class-Names Abkürzungen aufgefallen, die mir leider Google nicht komplett beantwortet. Daher bitte ich um eure Hilfe (auch wenn mir klar ist, dass ich gar nicht in alle Klassen investieren kann, würde ich gerne wissen was sich dahinter verbirgt und welche Vor- und Nachteile mir dadurch entstehen):

 

[...]

 

Aus den hier zusammengetragenen Informationen werde ich mir in der nächsten Zeit die folgenden Fondsstrukturen genauer ansehen und sobald das Swensen Buch ankommt auch die Erkenntnisse daraus darauf anwenden:

 

MAN AHL Trend Alternative

DB Platinum IV Systematic Alpha

SEB Asset Selection Fund

SEB Asset Selection Opportunistic

 

Wo kann ich nach weiteren Fonds suchen ? Hoffe ihr könnt mir ein paar Quellen nennen. Angenommen ich möchte 20% in AR-Fonds investieren und diese 20% übersteigen einen Grenzwert, so dass die Kosten für den Kauf von diversen Fonds nicht relevant sind, eher konzentrieren oder diversifizieren ? Ich würde zu einer Wahl zwischen 2-3 Fonds tendieren.

Hi Adrian,

du hast es verstanden und bist auf dem richtigen Weg. Vielen Dank, dass du dich damit hier "outest". thumbsup.gif

 

Nur der "SEB Selection" bringt dir nichts, da du dasselbe Ergebnis kostengünstiger erzielen kannst, wenn du nur die Hälfte der geplanten Summe in den "Opportunistic" und die andere Hälfte selber direkt in den Geldmarkt investierst. SEB macht auch nichts anderes, und das ist nur der unzureichenden Kenntnisse der Privatanleger geschuldet, die Risiken kaum verstehen, damit nicht sinnvoll umgehen können und unbedingt einen "weniger" riskanten Fonds haben wollen. Aber zumindest macht SEB das durch teilweise entsprechend der damit verkauften Alpha-Leistung runterskalierte Gebühren einigermaßen fair. Der "unfaire" Rest ist nur ein Teil der verfügbaren Zahlungsbereitschaft unkundiger Anleger, die SEB m.E. völlig legitim abschöpfen darf, ohne durch MEIN Anforderungsfilter zu fallen. SEB macht letzteres sogar besonders fair, indem es sich diese Zahlungsbereitschaft mit seinen Kunden teilt. M.E. eine absolut vorbildlich nachhaltige Vertriebsstrategie.

 

Die Fondskürzel findet man vollständig in der Langform der Verkaufsprospekte erläutert.

 

Wegen des fraglos vorhandenen operationellen Restrisikos würde ich mich immer für maximale Diversifikation entscheiden, auch wenn das etwas mehr Aufwand und höhere Kosten verursacht. Voraussetzung dafür ist aber, dass die Fonds völlig unabhängig voneinander gemanagt werden UND vergleichbare Alpha-Renditen generieren. Beudes ist zum Beispiel bei dem SEB Asset Selection und dem SEB Opportunistic nicht der Fall.

 

Vielleicht schaust du dir auch noch den Nordea Alpha in meinem Anlagevorschlag an. Der hat zwar für die übliche statitische Signifkanzanforderung noch nicht lange genug Alpha produziert, aber er hat nach meinen Erfahrungen ansonsten das Zeug dazu. Ist mal ein Test meiner Prognosefähigkeit, ob ich statistisch signifikantes Alpha nicht schon lange vor dessen Nachweis vorhersagen kann. Was hältst du davon, nachdem du dich eingearbeitet hast?

 

An weiteren Vorschlägen für gute AR-Fonds hier in D bin ich auch laufend interessiert.

 

Viele Grüße vom

Scharlatan

 

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kafkaesk93
· bearbeitet von kafkaesk93

Bitteschön, Beispiele für Trendfolge/CTA Indices:

 

http://www.redrockca...__Feb_2015_.pdf

 

https://cib.societeg...thly_Report.pdf

 

Aber du bist natürlich frei zu Benchmarken wie du möchtest.

 

Ich bin dann mal Raus... :-*

 

Gruß kafkaesk93

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Bitteschön, Beispiele für Trendfolge/CTA Indices:

 

http://www.redrockca...__Feb_2015_.pdf

 

https://cib.societeg...thly_Report.pdf

 

Aber du bist natürlich frei zu Benchmarken wie du möchtest.

 

Ich bin dann mal Raus...

 

Gruß kafkaesk93

Hi kafkaesk 93,

Vielen Dank für die interessanten Links. Nach kurzer Durchsicht kann ich feststellen, dass sich meine vorgeschlagenen AR Fonds gegenüber allen aufgeführten CTA Indizes gut schlagen. Als Benchmark für einen Performance-Vergleich taugen diese Indizes sehr gut, auch wenn sie das berüchtigte selection und survivorship Bias beinhalten.

 

Aber wie man die statistische Signifikanz des Alphas eines einzelnen AR Fonds mit Hilfe von Indizes nachweisen soll, die das durchschnittliche Alpha der erfassten AR Fonds widerspiegeln, erschließt sich mir leider in keiner Weise. Und einen investierbaren breiten Markt beschreiben die auch nicht. Wenn ein MFF jederzeit long oder short in allen möglichen Underlyings gehen kann, so kann der passive Benchmark zur Bestimmung des Alphas nach meinem aktuell wohl noch begrenzten Verständnis doch nur der Geldmarkt sein, oder? Denn alles andere wäre nicht mehr passiv sondern würde bereits aktives Alpha enthalten, das damit ja erst als Vergleichsgröße gemessen werden soll. In der o.a. Studie Luck versus Skill in Mutual Fund Performance der beiden bekanntesten Wissenschaftler auf diesem Gebiet, Fama und French, wird ja auch der rein passive breite US NYSE Amex Index als Benchmark zugrunde gelegt und nicht der Durchschnitt aller aktiven Aktienfonds, um die statistische Signifikanz deren individuellen Alphas zu berechnen. Warum sollte das bei AR-Fonds anders gemacht werden? Das hat m.E. rein gar nichts mit persönlicher Präferenz zu tun, sondern ist simple Logik und Statistik. Oder interpretiere ich die Mathematik hier mal wieder zu eigenständig, was mir bei diesem Thema wohl schon öfter passiert ist?

 

Aufruf an alle WPF Mitglieder:

Wäre schön, wenn sich mal ein echter Statistiker unter den WPF Migliedern meiner erbarmen könnte, und mir Schritt für Schritt erklärte, wie man die statistische Signifikanz von Alpha bei AR-Fonds richtig nachweist, am besten anhand eines real existierenden Beispiels. Irgendwie scheint das hier im WPF ein wohl gehütetes Geheimwissen zu sein, auf das immer mal wieder vieldeutig verwiesen wird. Aber es hat sich bislang leider noch niemand gefunden, der einfach mal Klartext mit mir redet und sagt, wie es geht oder wo es beschrieben wird, so wie ich das auch immer mache. Ein einfacher Link würde mir vollkommen reichen, um mir das selbständig zu erarbeiten. Wenn sich hier keiner findet, eröffne ich vielleicht noch einen eigenen Thread dazu. Denn ich möchte ja nicht immer als Scharlatan durch das WPF geistern. Also bitte jetzt hier um sachdienliche Hinweise und leicht verständliche Anleitungen zur Berechnung. Erinnerungen an die Ingenieursmathematik und -statistik aus meiner Unizeit vor 30 Jahren sind noch voranden.

 

Viele Grüße vom

Scharlatan

 

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P.s.: wer kann mich endlich aus meiner Scharlatanerie erlösen?

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