Schildkröte Juli 14, 2018 vor 36 Minuten schrieb polydeikes: Wenn auch inhalltich etwas gänzlich anderes, so sehe ich die Situation als ein wenig vergleichbar zu der Notlage offener Immobilienfonds seinerzeit. Hohe Bewertungen, massive Mittelabflüsse, ein paar wurden liquidiert und das Zeug wird heute wieder gekauft, als wäre nie etwas passiert. Gier frisst Hirn bzw. Menschen vergessen halt schnell. Zwar ist die aktuelle Lage am (Technologie-)Aktienmarkt nicht 1:1 mit dem Neuen Markt vergleichbar. Aber auch für etablierte Unternehmen sollte man keine Mondpreise bezahlen. Ich selbst habe PKV, Riester-RV, BU, einen Bausparer sowie einige Sachversicherungen bei der Debeka. Insofern kann es mir nicht egal sein, dass (nicht nur) die Debeka unter den anhaltend niedrigen Zinsen leidet. Nach Deiner Einschätzung kann man aber als Bestandskunde die Füße still halten, weil die Zinsen auch in der Eurozone irgendwann wieder steigen werden (in den USA tun sie es ja bereits)? Wie siehst Du als Makler (und aus Sicht der Versicherer) eigentlich den Aspekt, dass das Konzept kapitalbildende Lebens- bzw. private Rentenversicherung durch die niedrigen Zinsen nicht mehr so attraktiv für junge Leute ist, was sich entsprechend negativ auf das Neuabschlussgeschaft auswirken dürfte? Oder können das alternative Konzepte wie fondsgebundene Rentenversicherungen kompensieren? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli Juli 14, 2018 vor einer Stunde schrieb Schildkröte: Ich selbst habe PKV, Riester-RV, BU, einen Bausparer sowie einige Sachversicherungen bei der Debeka. Geht mir halt ähnlich. Dadurch, dass ein direkter Nachbar lange Jahre bei der Debeka gearbeitet hatte (schon lange in Rente) gab es Zeiten, da hatten wir 100% aller Versicherungen bei der Debeka. Irgendwann sind wir Kinder dann aus dem Haus und es diversifizierte sich etwas. Es diversifizierte sich für mich persönlich weiter als ich hier ins WPF kam. Dennoch ist es so, halt noch diverse Langläufer wie LVs oder meine bAV bei der Debeka sind. Von daher ist es halt schon spannend bzw. subjetiv ängistend zu diskutieren wo die debeka (oder auch viele andere Versicherungen) gerade stehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte Juli 14, 2018 Passend zum Thema: Die Lebensversicherer verkaufen aufgrund der Niedrigzinsen nach einem Bericht des "Focus" zunehmend Anleihen aus ihren Beständen. ... Die Lebensversicherer müssen frühere Zinsversprechen an Altkunden erfüllen Hier der vollständige Artikel aus dem manager magazin. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes Juli 14, 2018 · bearbeitet Juli 14, 2018 von polydeikes Zitat Ich selbst habe PKV, Riester-RV, BU, einen Bausparer sowie einige Sachversicherungen bei der Debeka. LV / Sach / Kranken sind unterschiedliche Unternehmen. Selbst wenn bspw. die LV-Sparte hopps gehen würde, hätte das keinesfalls zwangsläufig Auswirkungen auf die anderen Sparten (Unternehmen). Zitat Nach Deiner Einschätzung kann man aber als Bestandskunde die Füße still halten, weil die Zinsen auch in der Eurozone irgendwann wieder steigen werden (in den USA tun sie es ja bereits)? Ich sagte: Der reine Umstand Niedrigzinsphase killt eine Debeka nicht. Das was so tödlich ist, ist die mit Eigenkapital erfolgende Ausfinanzierung zukünftiger Leistungsversprechen. Inhaltlich zwar unvollständiger Käse, aber leichter zu verstehen, daher extremst vereinfacht: Die Debeka hat viele bei Auszahlung steuerfreie Kapital-LVs. Muss heute aber verpflichtend Rücklagen dafür bilden, dass die ja verrentet werden können. Im Branchenschnitt werden solche Verträge aber zu über 70 % nie verrentet, sondern einmalig abgefunden. --- Zitat Wie siehst Du als Makler (und aus Sicht der Versicherer) eigentlich den Aspekt, dass das Konzept kapitalbildende Lebens- bzw. private Rentenversicherung durch die niedrigen Zinsen nicht mehr so attraktiv für junge Leute ist, was sich entsprechend negativ auf das Neuabschlussgeschaft auswirken dürfte? Kapital LVs waren zum Abschlusszeitpunkt noch nie attraktiv. Und die Debeka hat vor allem Kapital-LVs. a) Kleinstverträge und b) Baufi-Wetten ... die zwei sind der Großteil im Bestand Neugeschäft ist ein ganz anderes Thema. Die Debeka ist ein unflexibler Laden, mit Vermittlern, die zu gutem Teil mit Fixum bezahlt werden. Eine Allianz steht "so gut" da, weil ihre Ausschließlichkeitshorde das unter die jungen Leute bringt, was für diese zwar völliger Käse, aber für die Allianz lukrativ ist (Indexpolicen, Perspektive Policen etc. ...). Die Debeka ist viel zu starr um hier Schritt zu halten. Digitalisierung völlig verpennt, Produktpalette völlig veraltet und eine Vermittlerschaft, so wendig und flexibel wie eine Natursteinmauer. Zudem im Risikobereich (BU, RLV) einfach im Marktvergleich unterirdisch. Mal angemerkt: Es gibt kaum einen Versicherer, bei dem die gesamte Softwarebasis nicht auf DOS-Basis läuft. Umstellung hoffnungslos ... Ergo und Generali sind technisch am Anfang der 90er stehen geblieben, meine Meinung (aber die meisten Makler auch, das sei mal unbenommen). Zitat Oder können das alternative Konzepte wie fondsgebundene Rentenversicherungen kompensieren? AUs beschriebenen, vereinfachten Aspekten eine Debeka wohl kaum. Allianz hat den turn arround diesbezüglich eigentlich schon geschaft, ist aber auch im Risikobereich eine ganz andere Hausnummer. Nur sagte ich auch da: Aktuell prostituiert sich die Allianz in völlig ungekanntem Ausmaß ggü. Maklern, weil es die reine AO offensichtlich nicht hinreichend hinbekommen hat. Geht aber allen so, da effektiv im Bestand kein BU-Wachstum mehr generiert wird. Zuwächse im Gesamtbestand BU gibt es nur noch via Schüler, Azubis, Studenten. Alles andere stagniert oder sinkt im Gesamtbestand. Aus der Praxis: Ab 100 BU Verträgen im Jahr werden Versicherer heute zum Teil schon verhandlungsbereit (siehe bspw. die HDI Konzepte für Zielgruppen). Vor 10 Jahren hätte da keiner zugehört ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
TWP17 Juli 14, 2018 · bearbeitet Juli 14, 2018 von TWP17 Ich finde das was hier so geschrieben wird, haben die Kollegen von der Debeka teilweise nicht verdient :-)) Wir sind hier doch in einen Wirtschaftsforum, schaut euch doch einfach mal die Bilanzen der betreffenden VU (nicht vergessen ist umgekehrt zu lesen) und die dazugehörigen ZZR an. Selbst der letzte größere Protektor-Fall (meine es war die Mannheimer) ist relativ lautlos an die Continentale übergeben worden und die systemrelevanten VU stehen wirklich sehr sicher da. Nicht zu vergessen das es die Spartentrennung gibt (LV, HuK, etc.) Zur Debeka, dort hat Studi24 bereits alles relevante gesagt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr Juli 14, 2018 · bearbeitet Juli 14, 2018 von tyr Zur These, dass die Niedrigzinpshase rein politisch gewollt ist: so einfach ist es nicht. Es gibt zur anhaltenden Niedrigzinsphase in den entwickelten Ländern noch weitere Erklärungsansätze, wie z. B. die Sparschwemme durch die alternde Bevölkerung, die Rücklagen gebildet und konservativ in Zinsanlagen angelegt hat. Diesen vielen älteren Menschen folgt eben dank seit 1965 breit durch die Pille möglicher Geburtenkontrolle eine viel kleinere jüngere Generation als früher. Dass man in der Eurozone versucht, den Laden zusammen zu halten und die Zinsen niedrig gehalten werden sollen, damit die Euro-Schuldenkrise (staatlich und privat!) in den Euro-Südländern nicht sofort wieder akut wird und einigen Ländern das Genick bricht ist m. E. eine Wirkung, aber nicht nur die alleinige Ursache. Wenn man den Zinsen freien Lauf lassen würde, würde die Eurozone auseinanderbrechen und dann dürften auch wir Deutschen dafür zu größeren Teilen die Rechnung bezahlen, z. B. siehe http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/deutsches-target-guthaben-naehert-sich-rasant-der-billion-15678194.html Das Chaos eines ungeordneten Zusammenbruchs des Euro will hier glaube ich niemand haben. Dagegen ist eine schwierige, aber noch nicht existenzbedrohende Situation bei einigen deutschen Lebensversicherern in einer ansonsten sehr gut laufenden deutschen Wirtschaft nicht mal ein laues Lüftchen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte Juli 15, 2018 @polydeikes Danke für Dein Feedback! Ich halte einfach die Füße still. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
B2BFighter September 14, 2018 Nun geht es den alten Rentenversicherungsverträgen an den Kraken Die Debeka versendet tausende Schreiben im September... Eine Beitragsanpassung von fast 20%, bei gleichbleibender Leistung, damit die Debeka ihre Reserven auffüllen kann. (siehe Anhang). Schlimm genug, dass anscheinend keine Reserven mehr vorhanden zu sind. Der Artikel der gestrigen FAZ bestätigt dies. Zitat aus Artikel Von 84 untersuchten Unternehmen haben 9 eine Solvenzquote von weniger als 100, darunter große Marktteilnehmer wie die HDI Leben. Das bedeutet, dass sie ohne die von der Aufsicht gewährten Übergangsmaßnahmen zu wenig Eigenmittel hätten, um das Geschäft zu betreiben. Marktführer Allianz ist mit 307 Prozent der erforderlichen Mittel gut ausgestattet, ebenso ihr größter Rivale R+V mit 476 Prozent. Große Wettbewerber wie die Ergo mit 113 Prozent und die Debeka mit 108 Prozent liegen nur knapp über der notwendigen Grenze." http://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/vorsorgen-fuer-das-alter/allianz-markt-fuer-lebensversicherungen-wird-immer-enger-15784882.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Studi24 September 14, 2018 vor 25 Minuten schrieb B2BFighter: Zitat aus Artikel Von 84 untersuchten Unternehmen haben 9 eine Solvenzquote von weniger als 100, darunter große Marktteilnehmer wie die HDI Leben. Das bedeutet, dass sie ohne die von der Aufsicht gewährten Übergangsmaßnahmen zu wenig Eigenmittel hätten, um das Geschäft zu betreiben. Marktführer Allianz ist mit 307 Prozent der erforderlichen Mittel gut ausgestattet, ebenso ihr größter Rivale R+V mit 476 Prozent. Große Wettbewerber wie die Ergo mit 113 Prozent und die Debeka mit 108 Prozent liegen nur knapp über der notwendigen Grenze." https://www.policendirekt.de/magazin/solvenzquoten-und-pflichtberichterstattung-der-deutschen-lebensversicherer/# Da kann jeder seine eigenen Schlüsse draus ziehen. Fakt ist, Marktgröße schützt nicht vor Problemen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein September 14, 2018 vor einer Stunde schrieb B2BFighter: Nun geht es den alten Rentenversicherungsverträgen an den Kraken Die Debeka versendet tausende Schreiben im September... Eine Beitragsanpassung von fast 20%, bei gleichbleibender Leistung, damit die Debeka ihre Reserven auffüllen kann. (siehe Anhang). Schlimm genug, dass anscheinend keine Reserven mehr vorhanden zu sind. Der Artikel der gestrigen FAZ bestätigt dies. 439 kB Ich habe Zweifel an deinem Textverständnis. Es ist eine Garantieverzinsung von 2,25% kalkuliert und fest zugesagt. Dies bleibt auch so. Solange die Versicherung eine höhere Rendite erwirtschaftet, nutzt sie vereinbarungsgemäß die Überrendite um die Beiträge zu senken. In der momentanen Zinslage erwirtschaftet sie nicht mehr als 2,25%. Daher keine Beitragsreduktion. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus September 14, 2018 vor 1 Minute schrieb Ramstein: Ich habe Zweifel an deinem Textverständnis. Es ist eine Garantieverzinsung von 2,25% kalkuliert und fest zugesagt. Dies bleibt auch so. Solange die Versicherung eine höhere Rendite erwirtschaftet, nutzt sie vereinbarungsgemäß die Überrendite um die Beiträge zu senken. In der momentanen Zinslage erwirtschaftet sie nicht mehr als 2,25%. Daher keine Beitragsreduktion. Das würde ich so nicht stehen lassen. Ich würde sagen: Sie erwirtschaftet nicht genug um die vorherige Reduzierung der Beiträge aufrecht erhalten zu können. Wenn sie 2,25% garantiert hat, muss das auch einfließen. Wenn sie vorher mit 4% kalkuliert hat und jetzt nur noch 3% schafft, müssen die Beiträge trotzdem angepasst werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Okabe September 14, 2018 2,25% zu garantieren ist einfach bekloppt, solange der Versicherer nicht aus der Luft Geld herzaubern kann. Und DrFaustus hat Recht. Was würde wohl passieren, wenn die Debeka auch 2,25% nicht mehr schafft? Tja... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus September 14, 2018 · bearbeitet September 14, 2018 von DrFaustus vor 3 Minuten schrieb Okabe: 2,25% zu garantieren ist einfach bekloppt, solange der Versicherer nicht aus der Luft Geld herzaubern kann. Und DrFaustus hat Recht. Was würde wohl passieren, wenn die Debeka auch 2,25% nicht mehr schafft? Tja... Dann haftet sie vermutlich mit ihrem Eigenkapital dafür. Was passiert wenn eine Bank dir einen Sparbrief über 30 Jahre und mit 5% verzinst verkauft hat? Haftet sie auch mit ihrem EK dafür. Verträge sind einzuhalten. Auch wenn es weh tut. Keiner hat die Versicherung gezwungen diese Verträge abzuschließen. Und keiner hat sich beschwert, als man jahrelang sehr gut damit verdient hat. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes September 14, 2018 Beitragsreduktion hat nichts mit "hat aber garantiert" zu tun. AVBs sollte man nicht nur lesen, sondern auch verstehen. Betrifft die Beitragsreduktion zudem eine Risikoversicherung (idR Todesfallabsicherung einer KLV bei der Debeka), ist der versicherungstechnische Beitrag zunächst garantiert, nie aber der Zahlbeitrag. Zitat Dann haftet sie vermutlich mit ihrem Eigenkapital dafür. Nö, dann kommen §§163 VVG und 314 VAG via Bafin zur Anwendung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
B2BFighter September 14, 2018 vor einer Stunde schrieb Studi24: https://www.policendirekt.de/magazin/solvenzquoten-und-pflichtberichterstattung-der-deutschen-lebensversicherer/# Da kann jeder seine eigenen Schlüsse draus ziehen. Fakt ist, Marktgröße schützt nicht vor Problemen. Danke für den Link. vor 17 Minuten schrieb DrFaustus: Das würde ich so nicht stehen lassen. Ich würde sagen: Sie erwirtschaftet nicht genug um die vorherige Reduzierung der Beiträge aufrecht erhalten zu können. Wenn sie 2,25% garantiert hat, muss das auch einfließen. Wenn sie vorher mit 4% kalkuliert hat und jetzt nur noch 3% schafft, müssen die Beiträge trotzdem angepasst werden. Das ist halt die Preisfrage, wie hoch die Überschüsse der Debeka überhaupt noch sind. Im Gegensatz zu der Garantieverzinsung ist die Überschussbeteiligung nicht garantiert und hängt im Wesentlichen vom Anlageerfolg der Debeka ab. Die Verwendung der Überschüsse war– wie bisher im Vertrag – durch die Beitragsermäßigung bei Vertragsabschluss vereinbart worden. Es kam also so zu einer Sofortverrechnung mit den vereinbarten Vertragsbeiträgen. Hier wurde der Zahlbeitrag mit und ohne Gewinnbeteiligung ausgewiesen. Wobei mir klar ist, dass der Beitrag mit der Beteiligung nur für das laufende Geschäftsjahr garantiert werden konnte. Nun ist der ungünstigste Fall eingetreten, es entfällt die Verrechnung, da keine Überschüsse ausgewiesen werden und der im Versicherungsvertrag maximale Bruttobeitrag ist zu zahlen ist. Theoretisch könnten die Überschüsse bei der Debeka auch unter 2,25% liegen. Das kann man aber nur genau wissen, wenn Versicherte mit einem Garantiezins von 1,75% (seit 01.01.2012) dieses Schreiben ebenfalls erhalten haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus September 14, 2018 vor 3 Minuten schrieb polydeikes: Nö, dann kommen §§163 VVG und 314 VAG via Bafin zur Anwendung. Schön, das war mir neu. Gilt das auch für Riesterrentenversicherungen und deren Beitragsgarantie? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes September 14, 2018 · bearbeitet September 14, 2018 von polydeikes jup ... auch für vage Zusagen einer MyLife auf Papier ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Okabe September 14, 2018 Ich frage mich immer noch, inwiefern solche Garantiezusagen bei einem VVaG sinnvoll sein können. Der schüttet ja sowieso alles an seine Versicherungsnehmer aus - naja zumindest 90% oder so. D.h. wenn die Garantie nicht eingehalten kann, stehen dann wohl direkt §§163 VVG und 314 VAG bevor, denn woher soll das Geld sonst kommen? Aber vielleicht bin ich auch einfach zu blöd und es ist einfach eine Werbemaßnahme oder ich überseh irgendetwas... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus September 14, 2018 Ich frage mich gerade ob das Wort "Garantie" überhaupt noch die Bedeutung in unserem Wortschatz hat, die es mal hatte oder die mir geläufig ist. Vielleicht meint "Garantie" neuerdings: "Wenn ich dazu in der Lage bin, erfülle ich dir deine Leistungen." Verrückt. Würde mich mal interessieren wieviel % der VN das wissen, dass ihre "Garantie" eigentlich nicht viel wert ist... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes September 14, 2018 · bearbeitet September 14, 2018 von polydeikes Wenn Garantien in der LV nicht eingehalten werden können, kann der VR erstmal aus der Risikoversicherung (bspw. RLV / BU etc.) kalkuliert nach Leben auffüllen. Erträge aus Risikoversicherungen dürfen auch zur Finanzierung der ZZR heran gezogen werden. Das ist auch gleichzeitig der Grund, warum sich aktuell so viele ("neue") Versicherer im Bereich Berufsunfähigkeitsversicherung tummeln, obwohl deren Sachbearbeiter dieses Wort nicht fehlerfrei schreiben können. Hat der VR aber kein relevantes Risiko(neu)geschäft (wie bspw. eine Debeka), ist halt aus die Maus. 163 VVG oder 314 VAG sind aber keine Recht des VR, sondern Rechte der aufsichtsführenden Behörde, aktuell Bafin. vor 3 Minuten schrieb DrFaustus: Ich frage mich gerade ob das Wort "Garantie" überhaupt noch die Bedeutung in unserem Wortschatz hat, die es mal hatte oder die mir geläufig ist. Vielleicht meint "Garantie" neuerdings: "Wenn ich dazu in der Lage bin, erfülle ich dir deine Leistungen." Verrückt. Würde mich mal interessieren wieviel % der VN das wissen, dass ihre "Garantie" eigentlich nicht viel wert ist... Das hatte es schon immer und habe ich gefühlte 100mal in Diskussion um Rechnungsgrundlagen bei Riester erläutert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Okabe September 14, 2018 vor 20 Minuten schrieb polydeikes: Wenn Garantien in der LV nicht eingehalten werden können, kann der VR erstmal aus der Risikoversicherung (bspw. RLV / BU etc.) kalkuliert nach Leben auffüllen. Erträge aus Risikoversicherungen dürfen auch zur Finanzierung der ZZR heran gezogen werden. Das ist auch gleichzeitig der Grund, warum sich aktuell so viele ("neue") Versicherer im Bereich Berufsunfähigkeitsversicherung tummeln, obwohl deren Sachbearbeiter dieses Wort nicht fehlerfrei schreiben können. Anders ausgedrückt, die Konditionen für RLV/BU werden dann bei dem Versicherer durch die Querfinanzierung entsprechend schlechter. Natürlich verliert er dann mehr VN und bekommt weniger neue als andere Versicherer, die eine solche Querfinanzierung nicht machen (müssen). Klingt nach einer Abwärtsspirale. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes September 14, 2018 · bearbeitet September 14, 2018 von polydeikes Nö. Vertriebsvorstände denken 5-10 Jahre, länger sind sie idR auch nicht im Amt. Da passt BU hervorragend. Die wird üblicherweise 25-35 (wobei sich das in den letzten Jahren stark nach vorn verschiebt) abgeschlossen und die maximale Eintrittswahrscheinlichkeit um etwa 50 erreicht. Zweckdienlich für kurzfristige Zahlenkosmetik. Das Wechselrisiko 50+ ist dann ob meist mangelnder Versicherbarkeit auch eher überschaubar. Es sei denn, Versicherer prostituieren sich mit Aktionsanträgen um sich bspw. auf die Kadaver zu stürzen, wie bei einer WWK. Die Debeka hat einfach zwei Sachen verpennt. a) die Umstellung auf garantiefreies, ertragsstärkeres und risikoloses Geschäft (bspw. Fondspolicen, Indexpolicen und sonstiger Schwachsinn) b) ein vernünftiges Risikogeschäft Die Debeka hat zwar ne AO, das sind aber Fixumempfänger mit Beamtenmentalität, die drücken keine 100.000 Perspektiveschrottverträge in den Markt, wie es eine Allianz mit der künstlich in der Armut gehaltenen Vermittlerschaft geschaft hat. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli September 14, 2018 vor 3 Stunden schrieb Ramstein: Ich habe Zweifel an deinem Textverständnis. Es ist eine Garantieverzinsung von 2,25% kalkuliert und fest zugesagt. Dies bleibt auch so. Solange die Versicherung eine höhere Rendite erwirtschaftet, nutzt sie vereinbarungsgemäß die Überrendite um die Beiträge zu senken. In der momentanen Zinslage erwirtschaftet sie nicht mehr als 2,25%. Daher keine Beitragsreduktion. Rein rechtlich gesehen hast Du schon Recht. ABER: Es kommt natürlich darauf an wie das Ganze seinerzeit verkauft wurde. Wir persönlich haben das Ganze schon mit 3 LVs bei der Debeka durch. Wenn Du 20 Jahre lang einen deutlich geringeren monatlichen Betrag gezahlt hast, dann ist "Daher keine Beitragsreduktion" defakto eine Beitragserhöhung. Keine Ahnung wie das bei der Rentenversicherung gehandhabt wird, bei der LV bot die Debeka seinerzeit an die Vertragssumme soweit zu verringern, dass man weiterhin den ermäßigten Preis zahlen konnte. Jetzt wird es aber langsam interessant: Die Cash-Cow LV wurde ja schon vor dem Hintergrund der Niedrigzinsen geschlachtet (nicht nur von der Debeka). Wird interessant ob jetzt auch die Private RV geschlachtet wird. Da könnte die Niedrigzinspolitik echt verbrannte Erde hinterlassen und auf Jahrzehnte nachwirken. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwaben-Sparer September 14, 2018 vor 7 Stunden schrieb polydeikes: ... die drücken keine 100.000 Perspektiveschrottverträge in den Markt, ... ... gemäß der ausgewiesenen Leistung bei Kündigung in der Online-Auskunft bei der Allianz hat mein Perspektive Vertrag eine Rendite von mehr als 2,8% p.a. in den letzten 4 Jahren erwirtschaftet (nach Kosten!). Super Schöner Schrott! Während die Dekeba ihren Kunden Briefe schreibt, dass sie keine 2,25% auf vor viel längerer Zeit abgeschlossene Verträge erwirtschaften kann, lässt die Allianz ihre Muskeln spielen: https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/lebensversicherer-allianz-leben-sagt-zum-pfandbrief-bye-bye/23058892.html?ticket=ST-6550774-CNqgKis2JMH5ijnAUxM2-ap4 Ich werde meine Perspektive natürlich nicht kündigen, sondern weiterhin kostengünstige Zuzahlungen leisten und den Vertrag bis zum Ende halten und mich Jahr für Jahr über die für die gebotene Sicherheit unschlagbare Rendite freuen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli September 14, 2018 vor 8 Minuten schrieb Schwaben-Sparer: ... gemäß der ausgewiesenen Leistung bei Kündigung in der Online-Auskunft bei der Allianz hat mein Perspektive Vertrag eine Rendite von mehr als 2,8% p.a. in den letzten 4 Jahren erwirtschaftet (nach Kosten!). Super Schöner Schrott! Naja, schau Dir das Umfeld der letzten 4 Jahre an: Die Aktien sind gestiegen, die Wirtschaft brummte. Was passiert in einer Rezession? Sicher, man kann sich über den Sinn einer LV mit 2,25% streiten aber man muss sich auch fragen was der Vorteil eines Allianz-Produktes ist, dass in einer Boomphase 2,8% nach Kosten erwirtschaftet (wenn ich privat locker 4,0% oder mehr schaffe) aber dessen Performance in einer Wirtschaftsflaute aber noch absolut unbekannt ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag