icwiener September 28, 2016 Hallo zusammen, ich lese hier immer mal wieder mit und möchte mich als erstes bei allen für die vielen hilfreichen Beiträge bedanken. Ihr habt mich sicherlich vor einigen teuren Fehlern bewart! Ich habe folgendes Depot von meiner Mutter bekommen, bei dem sie große Teile von ihrem Vater geerbt hat. Eine tiefgründige Strategie würde ich hier nicht suchen, es wurde halt gekauft, was irgendwelche Bankberater empfohlen haben: 14,8% offene Immobilienfonds UniImmo: Deutschland, DE0009805507, ausschüttend, TER 0,84%, steuereinfach UniImmo: Europa, DE0009805515, ausschüttend, TER 0,84%, steuereinfach 8,3% Anleihenfonds RK2 UniEuroRenta Real Zins A, LU0192293511, ausschüttend, TER 0,78%, vermutlich steuerhässlich (enthält 40% italienische, 40% französische, 12% deutsche, 4% spanische Staatsanleihen) 6,1% Aktienfonds Europa DE.INV.II-EUR.TOP DIV. LC, LU0781237614, thesaurierend, TER 1,77%, vermutlich steuerhässlich HEN.GAR.-CONT.EURO.R EO A, LU0201071890, thesaurierend, TER 1,69%, vermutlich steuerhässlich 1,3% Aktienfonds Japan IFS 1-INVESCO JAPAN.EQ. C, IE0003599283, ausschüttend, TER 1,65%, vermutlich steuereinfach PARVEST-EQ.JAP.CLASS.CAP., LU0012181748, thesaurierend, TER 1,97%, vermutlich steuerhässlich 69,4% Fest/Tagesgeld Die Fonds wurden alle vor 2009 gekauft. Ich habe bereits ein wesentlich kleineres 4-ETF Standardportfolio, dessen Aufteilung ich auch beibehalten will: 21% Nordamerika 21% Europa 7% Pazifik 21% Emerging Markets 30% Tagesgeld Jetzt ist natürlich die große Frage: kann ich irgendwas besser machen, als das alte Zeug einfach zu verkaufen und neue ETF Anteile entsprechend meiner Aufteilung zu erwerben? Ich möchte hier mal möglichst strukturiert meine Überlegungen zur Diskussion stellen. Immobilien: Hier stellen sich mir zwei Fragen - möchte ich allgemein Immobilienfonds in mein Portfolio mit aufnehmen? Aufgrund von niedriger Korrelation zum Aktienmarkt könnte es ja Sinn machen. Ich habe keine eigene Immobilie und auch keine derartigen Pläne, aber werde irgendwann zwei Immobilien (Eigenheim und vermietete Wohnung) von meinen Eltern erben (Die guten sind jetzt so um die 60, ich so um die 30). Die Immobilien machen so etwa die Hälfte des Vermögens aus. Da ich das Familienvermögen auch eher als ganzes sehe, habe ich bisher selber nicht auch noch in Immobilien investiert. Bei diesem Punkt bin ich am unschlüssigsten. - falls ja, möchte ich konkret diese Fonds behalten? Ich hatte mich bisher nicht mit Immobilienfonds beschäftigt und war erstmal beeindruckt: über einen Zeitraum von 24 Jahren solide Kurssteigerung und Ausschüttungen bei minimalen Schwankungen (kein Vergleich zu dem auf und ab bei Aktien). Aber bestimmt gibt es auch hier kostengünstigere Indexfonds? Kommer spricht in seinem Buch immer wieder von REITs. RK2 Anleihen: Auch mit Anleihen kenne ich mich nicht aus. Aber die hohe Konzentration auf Italien und Frankreich widerspricht eigentlich dem Gedanken der Diversifizierung. Die würde ich losschlagen. Japanfonds: Weg damit. Die Positionen sind so klein, da lohnt sich der Aufwand nicht. Europafonds: Ich hab sie noch nicht genau analysiert, aber auf den ersten Blick war die Entwicklung der Fonds ziemlich parallel zum Index. Daher stellt sich die Frage: - Könnte ich nach Steuern da einen Vorteil haben im Vergleich zu einem ensprechenden Indexfonds? - Wie kann ich das so quantifizieren, dass ich diese Entscheidung treffen kann? Ich mache mal einen Versuch: Wenn (bei vergleichbaren Ausschüttungen) die jährliche Kursteigerung (nach Kosten) des aktiven Fonds mehr als 75% des Indexfonds beträgt, mache ich nach Steuern einen Gewinn. Eine Strategie könnte sein jedes Jahr zu prüfen ob das im Durchschnitt über die letzten x Jahre erfüllt war. Als x würde ich mal mit 5 anfangen. Über ein paar Meinungen würde ich mich sehr freuen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
utopie84 September 28, 2016 · bearbeitet September 28, 2016 von utopie84 Europafonds: Ich hab sie noch nicht genau analysiert, aber auf den ersten Blick war die Entwicklung der Fonds ziemlich parallel zum Index. Daher stellt sich die Frage: - Könnte ich nach Steuern da einen Vorteil haben im Vergleich zu einem ensprechenden Indexfonds? - Wie kann ich das so quantifizieren, dass ich diese Entscheidung treffen kann? Ich mache mal einen Versuch: Wenn (bei vergleichbaren Ausschüttungen) die jährliche Kursteigerung (nach Kosten) des aktiven Fonds mehr als 75% des Indexfonds beträgt, mache ich nach Steuern einen Gewinn. Eine Strategie könnte sein jedes Jahr zu prüfen ob das im Durchschnitt über die letzten x Jahre erfüllt war. Als x würde ich mal mit 5 anfangen. Über ein paar Meinungen würde ich mich sehr freuen. Der Ansatz ist mE gedanklich richtig, aber wie belastbar sind die Annahmen?. -Gleiche Ausschüttungen / Thesaurierungen ... naja vielleicht so halbwegs, wenn die Zusammensetzung ähnlich ist -Ist es eine gute Idee aus der Vergangenheit auf die Zukunft zu schließen bzgl. der Kurssteigerungen? Hatte ir ähnlich Gedanken gemacht, wegen der Überlegung eine komplett steuerfreie fondsgeb. LV, (vor 2005 abgeschlossen) zu Geld zu machen und in ETF anzulegen wegen der geringeren Kosten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsinvestor September 28, 2016 · bearbeitet September 28, 2016 von Fondsinvestor Hallo Icwiener, die Fonds wurden vor 2009 gekauft, unterliegen also derzeit nicht der Abgeltungssteuer. Das soll sich aber zum 1.1.2018 ändern. (Siehe zum Beispiel Börse Online) Du könntest also deine "Altlasten" bis dahin behalten und so in den nächsten anderthalb Jahren noch von der Abgeltungssteuerfreiheit profitieren. Die Immofonds würde ich vielleicht auch so lange noch behalten und dann verkaufen (wie du es ja schon zurecht überlegst). Bei Rentenfonds wird oft zum Verkauf geraten, weil die Zinsen wohl nicht mehr viel fallen können. Wenn sie aber steigen (was nicht sicher, aber gut möglich ist), erleidest du mit Rentenfonds Verluste. (Siehe Finanztip.de) Grüße, Stefan Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
icwiener September 30, 2016 Europafonds: Ich hab sie noch nicht genau analysiert, aber auf den ersten Blick war die Entwicklung der Fonds ziemlich parallel zum Index. Daher stellt sich die Frage: - Könnte ich nach Steuern da einen Vorteil haben im Vergleich zu einem ensprechenden Indexfonds? - Wie kann ich das so quantifizieren, dass ich diese Entscheidung treffen kann? Ich mache mal einen Versuch: Wenn (bei vergleichbaren Ausschüttungen) die jährliche Kursteigerung (nach Kosten) des aktiven Fonds mehr als 75% des Indexfonds beträgt, mache ich nach Steuern einen Gewinn. Eine Strategie könnte sein jedes Jahr zu prüfen ob das im Durchschnitt über die letzten x Jahre erfüllt war. Als x würde ich mal mit 5 anfangen. Über ein paar Meinungen würde ich mich sehr freuen. Der Ansatz ist mE gedanklich richtig, aber wie belastbar sind die Annahmen?. -Gleiche Ausschüttungen / Thesaurierungen ... naja vielleicht so halbwegs, wenn die Zusammensetzung ähnlich ist -Ist es eine gute Idee aus der Vergangenheit auf die Zukunft zu schließen bzgl. der Kurssteigerungen? Hatte ir ähnlich Gedanken gemacht, wegen der Überlegung eine komplett steuerfreie fondsgeb. LV, (vor 2005 abgeschlossen) zu Geld zu machen und in ETF anzulegen wegen der geringeren Kosten. - Die Auschüttungen müssen natürlich nicht gleich sein, dass hab ich nur zur Anschaulichkeit so gewählt. Mit unterschiedlich hohen Ausschüttungen wird die Rechnung halt komplizierter, aber die Idee sollte gleich sein. - Die Entwicklung der Vergangenheit ist halt das einzige was man hat. Es geht mir darum eine Regel zu definieren anhand der man entscheidet, wann man den Fonds verkauft. Aber das Kriterium muss ja nicht zwangsläufig jedes Jahr erfüllt sein, es würde ja eigentlich reichen wenn zu jedem Zeitpunkt gilt, dass beim alten Fonds die Kurssteigerung der letzten, z.B., fünf Jahre nach Steuern besser war als beim neuen. - Dies sollte sich mit moderatem Aufwand automatisieren lassen und somit könnte man die Entscheidung möglichst unemotional gestalten: Irgendwann geht halt die rote Lampe an und sagt "verkaufen" Hallo Icwiener, die Fonds wurden vor 2009 gekauft, unterliegen also derzeit nicht der Abgeltungssteuer. Das soll sich aber zum 1.1.2018 ändern. (Siehe zum Beispiel Börse Online) Du könntest also deine "Altlasten" bis dahin behalten und so in den nächsten anderthalb Jahren noch von der Abgeltungssteuerfreiheit profitieren. Die Immofonds würde ich vielleicht auch so lange noch behalten und dann verkaufen (wie du es ja schon zurecht überlegst). Bei Rentenfonds wird oft zum Verkauf geraten, weil die Zinsen wohl nicht mehr viel fallen können. Wenn sie aber steigen (was nicht sicher, aber gut möglich ist), erleidest du mit Rentenfonds Verluste. (Siehe Finanztip.de) Grüße, Stefan Danke für die Infos. Das sich 2018 auch für die alten Fonds was ändert, hatte ich noch nicht auf dem Schirm. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag