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ofcrs

Riester als Soldat

Empfohlene Beiträge

ofcrs

Guten Tag, sehr geehrte Foren-Aktive,

 

nachdem ich hier im Forum viele der angehefteten Themen gelesen und die Suche benutzt habe wurde mir klar, dass viele der von mir getroffenen Entscheidungen im Bereich Finanzen völlig falsch waren. Bevor ich nun aber ins nächste Fettnäpfchen trete, möchte ich um Rat bitten.

 

Zu mir, 26 J, Soldat auf Zeit 19 Jahre mit Medizinstudium (BS nicht vorgesehen). Abgeschlossen habe ich eine Riester Rente über MLP bei der Allianz vor zwei Monaten.

Dank der Beiträge von polydeikes dämmert mir allerdings, dass eine Riester-Rente für mich völlig unzweckmäßig ist, da ich nach meiner Dienstzeit ohnehin nicht mehr staatlich gefördert werden kann.

Nun ist mein Ansatz, die Riester Rente zu kündigen, da sie eine sehr kurze Laufzeit hat, ist der Schaden überschaubar.

 

Bevor ich nun wieder eine vielleicht voreilige Entscheidung treffe, würde ich mich über Feedback freuen.

 

LG

ofcrs

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polydeikes

Naja. Dürfte ja vermutlich so A12 / Stabsarzt sein. Bereinigt man das Brutto auf das Äquivalent eines Zivilisten (also grobe 30 % oben drauf), sollte man problemlos auch mit den Stickyschemata im Bereich "kann Riestern" ankommen. Somit ist ggf. für die restliche Verpflichtungszeit durchaus eine "kann man befristet mitnehmen" Konstellation gegeben. Ob man das dann nun unbedingt mit einem teilgezillmerten Versicherungsvertrag machen muss, andere Frage.

 

Platter formuliert: Förderkonstellation konzeptbezogen dürfte ein befristetes "KANN" sein, halbgare vermtl. Fondspolice eher ein "nö".

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ofcrs
· bearbeitet von ofcrs

Danke für die Antwort und ein großes Dankeschön für die ganzen Themen die du mühevoll aufgearbeitet hast!

Ansonsten wäre mir vermutlich erst in Jahren aufgefallen, dass ich dem gesamten Verkaufsapparat auf dem Leim gegangen bin. Nun ist es nach einem Jahr BU+Rürup, seltsamen Riester-Vertrag und teuren Fondssparplänen hoffentlich noch nicht zu spät, das ganze mit verhältnismäßig kleinem Schaden wieder gerade zu ziehen.

Werde nun Konsequenzen daraus ziehen, die Riester Rente kündigen und mich erstmal weiter belesen, genug Stoff ist es ja.

 

EDIT:

A9, LT (SanOA), DZE 2031

 

LG

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polydeikes

Sagen wir mal so. Für Riester täte es zunächst mal eine Beitragsfreistellung um ggf. auf einen anderen Vertrag zu übertragen, so man Riester fortsetzen wollen würde. Das würde zumindest mal ein paar Tage Zeit verschaffen, um über die Story mal gründlich nachzudenken.

 

Anders formuliert: Prüfen und verstehen ja, blinder Aktionismus eher nein. Gilt analog für die anderen Stories.

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ofcrs
· bearbeitet von ofcrs

Guten Morgen,

 

danke für deine Warnung! Genau das habe ich veranlasst um erstmal das Produkt als solches zu verstehen, denn leider habe ich den Fehler gemacht ein Produkt zu kaufen, welches ich überhaupt nicht verstehe.

Aktuell sieht es wie folgt aus:

 

Produkt: RiesterRente IndexSelect ARIU2U

Riester-Rechner (SwissLife)

- Status: Beamter (bzw. beamtenähnliches Verhältnis)

- Brutto: 34416,36 €

- Eigenbetrag: 1946 € / p.a.

- Zulage: 154 €

- Steuerförderung: 551 €

- Riesterförderung in %: 50,53 (reale Förderung) wird in 3 Jahren auf ca. 63% steigen

- BMF: 33,57% entsprechend in 3 Jahren: 38,52%

Jedoch rechne ich der Einfachheit halber erstmal nur mit den ersten Zahlen

 

Besonderheit: In spätestens 15 Jahren bin ich nicht mehr förderfähig.

Bis zu diesem Zeitpunkt ergibt sich, wenn ich nicht völlig falsch liege eine ungefähre Rendite von 50 (reale Förderung) /15 (Förderzeitraum) = 3,3 %, gemessen an der Gesamtlaufzeit von gerundet 40 Jahren: 15/40 * 3,3 = 1,24%

Soweit korrekt?

 

Grundsätzlich gilt folgende Faustregel ... ist ein niedriger Steuersatz im Rentenalter zu erwarten als während des Erwerbslebens UND übersteigen zu erwartende Zulagen und Steuervorteile die zu erwartende nachgelagerte Besteuerung UND liegt das Einkommen / Vermögen im Alter oberhalb der engen Grenzen für die Grundsicherung ... DANN lohnt sich Riester tendentiell.

"ist ein niedriger Steuersatz im Rentenalter zu erwarten als während des Erwerbslebens":

- bezogen auf den Förderzeitraum oder generell, und wie ist das einschätzbar?

"übersteigen zu erwartende Zulagen und Steuervorteile die zu erwartende nachgelagerte Besteuerung":

- in den 15 Jahren sollte das nicht der Fall sein ? (33,57 < max. Grenzsteuersatz 42%) und in der Gesamtlaufzeit, da würde ich auf 15/41 * 33,57% = 12,25 % kommen

- Arbeite ich hier überhaupt mit den richtigen Zahlen? Wenn ja, müsste hier bereits das Argument gegen Riester liegen, oder?

"liegt das Einkommen / Vermögen im Alter oberhalb der engen Grenzen für die Grundsicherung "

- Stand heute: bei monatlicher Rücklage iHv 500 € bis zum Rentenbeginn ist davon auszugehen.

Mir ist bewusst, dass mir niemand die Entscheidung abnehmen wird, allerdings würde ich mich darüber freuen wenn mir jemand sagen könnte ob die bisherigen Gedankengänge richtig waren, oder in eine völlig falsche Richtung gingen.

 

Danke für die Ratschläge bis hierhin!

LG

ofcrs

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polydeikes
Bis zu diesem Zeitpunkt ergibt sich, wenn ich nicht völlig falsch liege eine ungefähre Rendite von 50 (reale Förderung) /15 (Förderzeitraum) = 3,3 %, gemessen an der Gesamtlaufzeit von gerundet 40 Jahren: 15/40 * 3,3 = 1,24%

Soweit korrekt?

 

Jup. Ist der von mir empfohlene, einfachste Überschlag. Die mathematischen Fetischisten im Forum werden aber drauf hinweisen, dass du die exakte p.a. Überrendite über die Wurzel der Jahre ermittelst. Der Hinweis wäre dann natürlich auch korrekt, aber behelfsmäßig zwecks Verständnis tut es auch erstmal der einfache Überschlag.

 

"ist ein niedriger Steuersatz im Rentenalter zu erwarten als während des Erwerbslebens":

- bezogen auf den Förderzeitraum oder generell, und wie ist das einschätzbar?

 

Dafür gibt es einen hervorragenden Thread von Schinzi: https://www.wertpapier-forum.de/topic/35322-humankapital-und-assetallocation-in-abhaengigkeit-vom-alter-einkommen-sparrate-beruf-und-der-risikoneigung/?do=findComment&comment=667320

 

"übersteigen zu erwartende Zulagen und Steuervorteile die zu erwartende nachgelagerte Besteuerung":

- in den 15 Jahren sollte das nicht der Fall sein ? (33,57 < max. Grenzsteuersatz 42%) und in der Gesamtlaufzeit, da würde ich auf 15/41 * 33,57% = 12,25 % kommen

- Arbeite ich hier überhaupt mit den richtigen Zahlen? Wenn ja, müsste hier bereits das Argument gegen Riester liegen, oder?

 

Passt schon grob.

 

Mir ist bewusst, dass mir niemand die Entscheidung abnehmen wird, allerdings würde ich mich darüber freuen wenn mir jemand sagen könnte ob die bisherigen Gedankengänge richtig waren, oder in eine völlig falsche Richtung gingen.

 

Richtung ist bisher in Ordnung.

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ofcrs
· bearbeitet von ofcrs

Danke soweit,

 

mir kommen dann folgende Optionen in den Sinn:

1.) die Förderung für 15 Jahre mitnehmen und mich über 3,3% freuen, anschließend eine Beitragsfreistellung beantragen wodurch ich am Ende 31500 € (+ Zinsen / Rendite je nach Modell, gerechnet mit 2 % auf die restliche Laufzeit ca. 66000€) vorhanden sind. Davon können bei Renteneintritt 30% (19800€) ausgezahlt werden.

Zusätzlich kann ich die 15*551€ Steuerförderung die jährlich anfallen anlegen. Bei fiktiven 3% Rendite im Zeitraum der 15 Jahre würden 10555,44€ erreicht werden. Lege ich diese 10555€ für weitere 25 Jahre mit einem Sparplan der nun freien 162€ pro Monat, bei einer fiktiven Rendite von 3% an, komme ich auf ca. 94128,38 € (rein aus der Steuerförderung).

Hinzu kommen die 19800€ die ich mit Rentenbeginn auszahlen lassen kann.

 

2.) Auf Riester verzichten. Um auf die 160128€ (66000€ Riester + 94128€ aus Anlage der Steuerförderung) in der gleichen Laufzeit (40 Jahre) zu kommen, wäre eine Rendite von 3,31 % p.a. bei einem Sparplan von 162 pro Monat nötig. Dies sollte möglich sein.

 

Sehe ich das bis hierhin richtig, oder sind hier grobe Denkfehler? Ist eine Rendite von 2% in 1.) überhaupt realistisch?

 

Der Vorteil der Riester Rente ist die Lebenslange Rente. Was mir nicht gefällt ist die fehlende Flexibilität, und die Steuern die später noch auf die Rente fallen.

Ein vergleichbares Ergebnis ist mit mehr Flexibilität zumindest denkbar, denn eine steuerbereinigte 3,31% Rendite erscheint mir nicht als völlig unrealistisch.

Gibt es noch weiter Möglichkeiten, die ich jetzt übersehe?

Meine Schlussfolgerung wäre, aufgrund des starren Konstruktes und der Steuernachteile bei 1.) auf Riester zu verzichten, wissend das dies auch eine emotionale Entscheidung ist.

Ist diese Schlussfolgerung nachvollziehbar, oder eher ein Trugschluss?

 

Vielen dank für's lesen!

LG

ofcrs

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DerFremde
· bearbeitet von DerFremde

Ich stelle mir eher die Frage, warum 2031 die Bundeswehr verlassen, um dann noch mindestens 27Jahre weiter buckeln, anstatt einfach noch weitere 15Jahre Bundeswehr und dann gesicherte Pension.

 

Beurteilungen, Offz- Lehrgang und Studium so schlecht das BS ausweglos scheint?

 

Für das Gehalt eines Stabs-/ Oberstabsarztes muß man im zivilen schon viele Stunden Buckeln, Schulden aufnehmen und abtragen usw usw usw

 

Bin immer wieder überrascht, wenn ich so höre was bei "selbstständigen" zivilen Ärzten so am Ende des Monats für ein lächerlicher Stundenlohn hängenbleibt nach Abzug aller Kosten. Zumal man eh mehr Zeit mit Abrechnungen und Krankenkassenkorrespondenz verbringt, anstatt mit Patienten.

 

Dann lieber eine gemütliche 39h Woche.

 

 

Gruß

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ofcrs

Hallo DerFremde,

 

grundsätzlich ist die Übernahme nicht völlig aussichtslos.

In dieses Thema spielen allerdings sehr viel mehr Faktoren hinein, die sich nicht auf eine angebliche 41h Woche und eine vermeintlich frühe Pension runterbrechen lassen.

Du hast insofern recht, dass es eine attraktive Alternative sein kann, und niemals völlig aus den Augen gelassen werden sollte, jedoch plane ich im Moment mit dem wahrscheinlicheren Szenario einer Entlassung nach 19/21 Jahren.

Sollte es wider Erwartend dazu kommen, dass mir die Option BS gefällt und eine Übernahme möglich ist verzichte ich zwar heute auf mögliche Förderung im Rahmen der Riester Rente, habe dafür aber verfügbares Kapital und eine gute Absicherung durch die von dir angesprochen Pension.

 

Möchte mich trotzdem bei dir für den Denkanstoß bedanken, der mich dazu bewegt diese Option nicht völlig außer Acht zu lassen.

 

LG

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