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hund555

Geld drucken und Aktien kaufen

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hund555
· bearbeitet von hund555
Die Schweizerische Nationalbank druckt Geld – und kauft damit Aktien von Apple, Microsoft und Exxon. 62 Milliarden Dollar hat sie bereits in US-Aktien investiert

Das Geld, das die Schweizer hier investieren, ist allerdings nicht etwa hart erarbeitet, wie das bei den meisten Kleinaktionären der Fall ist. Es ist vielmehr einfach per Knopfdruck auf einem Computer aus dem Nichts entstanden. Die SNB schafft seit Jahren zig Milliarden Franken, tauscht sie in Dollar und Euro ein und investiert das Geld anschließend – entweder in Anleihen oder eben in Aktien.

 

http://www.welt.de/w...-US-Boerse.html

 

 

Also als erstes finde ich diese ganze Gelddruckerei eine Verarsche. Zweites frage ich mich aber, wenn es erlaubt ist, warum drucken nicht arme Länder (Afrika) einfach Geld und kaufen damit Aktien? Nach gewisser Zeit wäre das Land nicht mehr arm.

Drittens, wenn Gelddruckerei erlaubt ist - können es doch alle machen (?) und wenn es alle machen würden, würde doch das ganze System zusammen brechen (!?) Aber anscheinend ist es nicht der Fall: Schweiz, EZB, FED, Japan,....

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kafkaesk93
· bearbeitet von kafkaesk93

Da solltest du dich noch einmal tiefer gehend informieren! rolleyes.gif

 

Das Monopol auf die Schöpfung von (Bar-)Geld obliegt den (nationalen) Zentralbanken (nein keine Privatbanken), sondern Geldmengenregulierungsbehörden. whistling.gifhttps://de.wikipedia...iki/Zentralbank

 

Gruß kafkaesk93

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Diogenes
· bearbeitet von Diogenes

@ hund555

 

Der Wert des Geldes liegt in der Erwartung hierfür Waren und Dienstleistungen kaufen zu können. Durch das Schaffen von mehr Geld werden aber die erwerbbaren Waren und Dienstleistungen nicht vermehrt. Das bedeutet, dass mit der Zunahme der Geldmenge (über die Zunahme der erwerbbaren Waren/Dienstleistungen (= Wachstum) hinaus) der Wert des Geldes sinkt (= Inflation). Das belastet derjenigen, die ein Guthaben in besagter Währung haben, denn deren Geld wird weniger Wert. Das ist nicht nur in der Schweiz so, sondern überall auf der Welt. Aus diesem Grund liegen bei einer nachhaltigen Geldpolitik die Habenzinsen eben auch über der Inflationsrate, weil derjenige, der auf Verkonsumierung des Geldes zeitweise verzichtet und das Geld statt dessen eben anlegt (= investiert), hierfür einen Gegenwert erhalten muss, denn sonst wird das Sparen unattraktiv, was eben dazu führt, dass auch nicht mehr investiert wird. Dieses Problem haben wir längst; die Eurozone begegnet dem Problem durch billige Kredite, die die Inflation zu Lasten der Sparer auf Dauer weiter anheizen wird und bei vielen Menschen eben auch Altersarmut nach sich ziehen wird.

 

Die meisten Zentralbanken (EZB/FED/BoJ) vermehren Geld, um Schulden für Konsum (Staatsausgaben) der Vergangenheit zu tilgen. Das bedeutet, dass die (Staats-) Schulden zu Lasten der Sparer abgebaut werden.

 

Die Schweiz erhöht die Geldmenge um durch den Kauf ausländischer Währungen primär den Kurs ausländischer Währungen gegenüber dem Franken zu stützen, so dass die schweizerische Wirtschaft international wettbewerbsfähig bleibt. Da die Schweiz diese Devisen (anders als die Eurozone) nicht zur Tilgung von Schulden benötigt, kauft sie mit dem Geld Anteile ausländischer Unternehmen. Das kommt den Schweizer Bürgern zugute. Bezahlt wird die Abwertung hingegen von allen Menschen, die ein Guthaben in Schweizer Franken haben; das sind eben nicht nur die Bürger der Schweiz.

 

Dieses Modell können andere Länder (z. B. aus Afrika) aber allenfalls theoretisch kopieren. Ein kleines (afrikanisches) Land könnte zwar die Geldmenge seiner Währung verdoppeln und mit dem neu geschaffenen Geld Anteile heimischer oder ausländischer Unternehmen kaufen. Auf der anderen Seite führt die Verdoppelung der Geldmenge aber auch dazu, dass das Geld der Bürger dieses Landes die Hälfte seines Wertes verliert. Die Bürger dieses Landes müssten dann für alle Importe das Doppelte bezahlen; auch für im Inland produzierte Waren/Dienstleistungen, die auf dem Weltmarkt gehandelt werden, würden sich die Preise verdoppeln. Dies können die Bürger vieler afrikanischer Länder aber nicht leisten. Mit anderen Worten: Es kommt dort zum Kollaps mit der Folge, dass das BIP sinkt. In einem wohlhabenden Land, wie der Schweiz, ist die Geldvermehrung nur wenig fühlbar, da die Geldmenge eben auch nicht gleich verdoppelt wird, sondern eben nur in kleinen Dosen angehoben wird. Hinzu kommt, dass die Abwertung des Franken für den Schweizer (anders als für den Bürger des afrikanischen Landes) auch nur wenig fühlbar ist, da der Wert anderer großer Währungen, wie z. B. Dollar Euro im Zweifel schneller sinkt, als der Wert der Franken.

 

Im Ergebnis kann also festgehalten werden, dass die Schweiz aus der beggar thy neighbor Politik anderer Länder Profit schlägt, indem es zu Lasten sämtlicher Sparer Anteile ausländischer Unternehmen kauft; dieses Modell können wirtschaftlich schwache Länder aber kaum kopieren, da der Geldschaffung (Inflation) Grenzen gesetzt sind, weil Inflation eben auch zu Verarmung der Bevölkerung führt und sie außerdem jegliche Einnahmen durch eine gerade noch vertretbare oder auch darüber hinausgehende Geldentwertung bereits für den laufenden Konsum (Staatsausgaben) benötigen.

 

Grüße Diogenes

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4R3S
Die Schweizerische Nationalbank druckt Geld – und kauft damit Aktien von Apple, Microsoft und Exxon. 62 Milliarden Dollar hat sie bereits in US-Aktien investiert

Das Geld, das die Schweizer hier investieren, ist allerdings nicht etwa hart erarbeitet, wie das bei den meisten Kleinaktionären der Fall ist. Es ist vielmehr einfach per Knopfdruck auf einem Computer aus dem Nichts entstanden. Die SNB schafft seit Jahren zig Milliarden Franken, tauscht sie in Dollar und Euro ein und investiert das Geld anschließend – entweder in Anleihen oder eben in Aktien.

 

http://www.welt.de/w...-US-Boerse.html

 

 

Also als erstes finde ich diese ganze Gelddruckerei eine Verarsche. Zweites frage ich mich aber, wenn es erlaubt ist, warum drucken nicht arme Länder (Afrika) einfach Geld und kaufen damit Aktien? Nach gewisser Zeit wäre das Land nicht mehr arm.

Drittens, wenn Gelddruckerei erlaubt ist - können es doch alle machen (?) und wenn es alle machen würden, würde doch das ganze System zusammen brechen (!?) Aber anscheinend ist es nicht der Fall: Schweiz, EZB, FED, Japan,....

 

Zeugt von mangelndem Grundwissen. Bitte einlesen.

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus

Ich bin mal so frei: Würden arme Länder in Afrika Geld drucken um ausländische Aktien zu kaufen, gäbe das eine Hyperinflation in sehr kurzer Zeit. Das gedruckte Geld ist nichts mehr wert, ergo kann man sich dafür auch keine Aktien mehr kaufen. Zudem besteht die Gefahr, dass die armen Leute, die die Hyperinflation trifft, die Schn.... voll haben von dieser Regierung und sie am nächsten Baum aufknüpfen. Und womit?

 

Mit Recht!

 

Btw. ist es genau das was die Schweizer erreichen möchten. Natürlich nicht Aufgeknüpft zu werden und auch keine Hyperinflation. Aber eine leichte Abwertung des Franken und etwas mehr Inflation soll es schon sein.

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John Silver

...

Wie lange habe ich denn nichts mehr von Dir gelesen? Oder überlesen? Freut mich das es noch einen der "Veteranen" hier gibt. :thumbsup:

 

GELD HYPERINFLATION 11.06.15

Simbabwe schafft seine völlig wertlose Währung ab

In Simbabwe kursieren Geldscheine im Wert von 100 Billionen Simbabwe-Dollar. Das heruntergewirtschaftete Land stampft sie jetzt ein – und zahlt nun offiziell mit der Währung eines fremden Landes.

...

http://www.welt.de/finanzen/article142358073/Simbabwe-schafft-seine-voellig-wertlose-Waehrung-ab.html

 

Auch wenn der Artikel etwas älter ist, zeigt alleine die Überschrift glaube ich worauf DrFaustus hinweisen möchte.

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