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Deutsche Bundesanleihen erste Wahl für RK1 ?

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M_M_M

Meiner Meinung nach, sollte man hier mal von einem Szenario, wie dem "Sauriersterben" absehen. Das führt zu nicht's.

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Dandy

Tja ; Korrelation ist halt nicht alles im Anlegerleben ( gab irgendwo auch mal einen Thread dafür :unsure:).

Blinden Gehorsam kann ich schon deshalb nicht ausüben , weil ich im risikoarmen Teil anders aufgestellt bin als Herr Kommer oder der TO .

Hab wegen der Diskussion auch nicht vor, an meiner Sparbriefleiter samt ( deutschem ;)) Pfandbrief-ETF was zu ändern.

1. War nicht persönlich gemeint sondern in die Runde, sorry.

2. Korrelation ist nicht alles, das stimmt. Es gehört auch eine gewisse Renditeerwartung dazu, aber gerade die sieht ja nun richtig schlecht aus bei Bundesanleihen. Gold hat auch keine sonderlich hohe Renditeerwartung, aber die Korrelationseigenschaften können zu einer enormen Stabilisierung des Depots führen (für manche mit geringem Risiko gleichzusetzen). Richtig eingesetzt können solche Komponenten im Depot durchaus eine positive Wirkung haben. Siehe Harry Browne.

 

Gerade aber die positiven Korrelationseigenschaften von Bundesanleihen zu einem globalen Aktienportfolio stelle ich in Frage. Von Kurzläufern gar nicht angefangen.

 

1) Kommer hab ich zwar nie gelesen (verlass mich da lieber auf Bernstein und Malkiel), aber soweit ich das hier mitbekommen habe möchte er sie als ein "träges" Gegengewicht zum Aktienteil verwenden, d.h. die Staatsanleihen sollen möglichst wenig im Kurs schwanken und so das Risiko im Portfolio reduzieren. Hier wären also kurz bis mittelfristige Anleihen sicherer Staaten in Eigenwährung angesagt. Die Korrelation zwischen hier geeigneten Anleihen von Deutschland, Niederlanden, Österreich, ..., und ja auch Frankreich, sind so hoch, dass sich eine Diversifikation hier kaum lohnt. Auf Home-Bias zu pochen ist hier meiner Meinung nach Fehl am Platz. Bei der aktuellen Zinslage würde ich hier aber tatsächlich kurzfristige Staatsanleihen links liegen lassen und lieber auf deutlich höherverzinste Bankeinlagen (aus vertrauenswürdigen Ländern mit guter Einlagensicherung) setzen.

Auch erstmal nur eine Behauptung, dass deutsche Staatsanleihen sicherer wären als ein Korb europäischer Staatsanlehen. Wer will, wegen mir mit gutem Rating, wenn man was drauf gibt. Apropos Rating: Die gibt es auch nicht so lange. Staatspleiten gibt es viel länger und es gibt kaum ein Land, das in seiner Geschichte nicht mal irgendwann eine hatte. Selbst die USA standen 1837 kurz davor, nicht gerade ein Land mit langer Geschichte. Sehr viele der heute hoch gerateten Länder waren schon dabei.

 

Mein Vorschlag ist aber ohnehin ein ganz anderer: Ein Korb aus Staatsanleihen unterschiedlicher Währungen. Wer will auch solche mit hohem Rating, wobei ich da nicht viel drauf geben würde, schließlich wird das geringere Rating auch entsprechend höher vergütet. Die dann noch vermeintlich vorhandenen Schwankungen sind eher als Schwankungen der Heimatwährung gegenüber dieses Währungskorbes zu sehen, denn als Schwankungen des Währungskorbes selbst. Der sorgt nämlich letztlich für extrem sicheren Kaufkrafterhalt und niedrigstes Ausfallrisiko in Summe. Wenn das nicht RK1 ist, dann weiß ich es auch nicht, aber die Definition aus dem Forenstandard oder von Kommer scheint ja manchen heilig zu sein. Dogmatisch könnte man sagen.

 

 

2) Gerade in der amerikanischen Literatur wird mehr die in einigen Situation bestehende negative Korrelation mit den Aktienmarkt hervorgehoben. Hierzu eignen sich keine Kurzläufer. Stattdessen werden entweder mittlere Laufzeiten oder Langläufer empfohlen (dabei gibt es wohl einige Veröffentlichungen die sagen, dass das Hebeln von mittleren Laufzeiten Langläufern vorzuziehen ist, da höhere Rendite bei ähnlicher Volatilität).

Ja, und was glaubst Du hat zu einem Aktien "Welt"-Portfolio die höhere Korrelation: Deutsche Staatsanleihen oder ein Korb internationaler Staatsanleihen der in etwa der Mischung aus dem Aktienkorb entspricht (nicht vergessen, die Unternehmen sind selbst oft über zig Währungen "diversifiziert")? Auf diesen Punkt ist bisher hier noch kein einziger eingegangen. Dieses Vorgehen ist für mich einfach unlogisch und unsicherer obendrein. Das Währungsrisiko steckt in der Heimatwährung, so wird ein Schuh draus. Darüberhinaus ist ein Korb aus Staatsanleihen vieler Länder und Währungen unter Garantie ausfallsicherer als deutsche Staatsanleihen. Mit nichts wäre man besser durch die letzten Jahrhunderte gekommen.

 

Das Festgelder implizit auch einem Zinsrisiko unterliegen sollte man in der ganzen Diskussion übrigens auch nicht vergessen - schließlich verliert man effektiv Geld wenn man Festgeld anlegt und dann kurz danach die Zinsen deutlich steigen. Nur weil man die Volatilität aufgrund fehlender Handelbarkeit nicht sieht heißt nicht, dass sie nicht da ist.

Zustimmung. Einzig die Rendite ist höher und dann gibt es halt noch so Zwitter wie DKB, VTB Flex und so. Die haben halt einen gewissen Tagesgeldcharakter, bei fester Verzinsung.

 

Hast du etwas besseres als die Bonitätsratings von S&P, Moody's usw.?

Ratings gibt es noch nicht so lange, insofern ist deren Aussagekraft für langfristige Anlagen schwer zu belegen. Wie schon geschrieben: Bei einem diversifizierten Korb aus internationalen Staatsanleihen kommt es meiner Meinung darauf gar nicht an. Du investierst im Aktienanteil schließlich auch nicht nur in Unternehmen höchster Bonität. Aber gut, kann man sicher als Streitpunkt sehen und wer will, nimmt halt nur Staatsanleihen hoher Bonität. Wichtig für die Sicherheit ist sowieso die Verteilung über viele Währungen.

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tyr

Hast du etwas besseres als die Bonitätsratings von S&P, Moody's usw.?

Ratings gibt es noch nicht so lange, insofern ist deren Aussagekraft für langfristige Anlagen schwer zu belegen.

Je nachdem was man als Startpunkt für die Ratings ansieht, gibt es diese seit 1909, 1919 oder 1922. Also ungefähr schon seit 100 Jahren. Wenn die Alternative ein selbst getätigter Laienblick in die Unternehmens- oder Staatshaushaltszahlen oder gar nur ein Gefühl eines uninformierten Kleinanlegers sein soll setze ich lieber auf das Rating. Da habe ich wenigstens irgendwas in der Hand, auch wenn dieses Werkzeug sicher nicht perfekt ist.

 

Schwer zu belegen sind Ratings auch nicht, ich habe schon in der Praxis in direkter Nähe mitbekommen, wie sich das Rating eines Unternehmens verändert hat und was dazu führte. Ich kann nicht sagen, dass die Ratingveränderung absolut unpassend war. Man kann durchaus damit leben. Besser als gar nichts zu haben oder nur auf ein Gefühl eines Kleinanlegers zu setzen ist es allemal.

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CHX

Grundsätzlich sollte bei Anleihen in der gewünschten Funktion sowohl ein "Save-Haven-Status" sowie eine möglichst hochliquide Handelbarkeit in "Ernstfällen" vorhanden sein. Diese Punkte dürften nach wie vor in erster Linie bei deutschen Bundesanleihen und bei US-Treasuries zutreffen.

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otto03

Grundsätzlich sollte bei Anleihen in der gewünschten Funktion sowohl ein "Save-Haven-Status" sowie eine möglichst hochliquide Handelbarkeit in "Ernstfällen" vorhanden sein. Diese Punkte dürften nach wie vor in erster Linie bei deutschen Bundesanleihen und bei US-Treasuries zutreffen.

 

Kleine Ergänzung (Klugsch*****rmodus)

 

Treasury Bills ==> Laufzeiten bis zu einem Jahr

Treasury Notes ==> Laufzeiten bis zu 10 Jahren

Treasury Bonds ==> Laufzeiten mehr als zehn Jahre

 

Alle Bezeichnungen bezogen auf Emissionsdatum

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ZappBrannigan
· bearbeitet von ZappBrannigan

1) Kommer hab ich zwar nie gelesen (verlass mich da lieber auf Bernstein und Malkiel), aber soweit ich das hier mitbekommen habe möchte er sie als ein "träges" Gegengewicht zum Aktienteil verwenden, d.h. die Staatsanleihen sollen möglichst wenig im Kurs schwanken und so das Risiko im Portfolio reduzieren. Hier wären also kurz bis mittelfristige Anleihen sicherer Staaten in Eigenwährung angesagt. Die Korrelation zwischen hier geeigneten Anleihen von Deutschland, Niederlanden, Österreich, ..., und ja auch Frankreich, sind so hoch, dass sich eine Diversifikation hier kaum lohnt. Auf Home-Bias zu pochen ist hier meiner Meinung nach Fehl am Platz. Bei der aktuellen Zinslage würde ich hier aber tatsächlich kurzfristige Staatsanleihen links liegen lassen und lieber auf deutlich höherverzinste Bankeinlagen (aus vertrauenswürdigen Ländern mit guter Einlagensicherung) setzen.

Auch erstmal nur eine Behauptung, dass deutsche Staatsanleihen sicherer wären als ein Korb europäischer Staatsanlehen. Wer will, wegen mir mit gutem Rating, wenn man was drauf gibt.

Hab doch gar nicht behauptet, dass ein Korb europäischer Staatsanleihen unsicherer ist, sondern nur gesagt, dass Bundesanleihen nicht signifikant unsicherer sind. Du magst ja anderer Meinung sein, aber der Markt sieht die Wahrscheinlichkeit einer Zahlungsunfähigkeit Deutschlands Nahe bei Null. Und sollte Deutschland tatsächlich doch Pleite gehen, so unwahrscheinlich das auch ist, so würde es den meisten Eurostaaten wohl kaum besser gehen. Eine Pleite Deutschlands ist schon eine ganz andere Hausnummer als eine Griechenlands. Das praktisch nicht vorhandene Risiko einer deutschen Staatspleite lässt sich mit Staatsanleihen aus der Eurozone also kaum wegdiversifizieren.

 

Apropos Rating: Die gibt es auch nicht so lange. Staatspleiten gibt es viel länger und es gibt kaum ein Land, das in seiner Geschichte nicht mal irgendwann eine hatte. Selbst die USA standen 1837 kurz davor, nicht gerade ein Land mit langer Geschichte. Sehr viele der heute hoch gerateten Länder waren schon dabei.

Neben den USA fǎllt mir da auch noch Großbritannien ein. Im übrigen waren die meisten Staatspleiten wohl irgendwie mit Kriegen verknüpft (in D war das jedenfalls so) - und die Sicherheitslage in Europa ist doch wohl eine ganz andere als vor 100 Jahren. Der Rückblick in die Geschichte ist also wenig zielführend.

 

 

Mein Vorschlag ist aber ohnehin ein ganz anderer: Ein Korb aus Staatsanleihen unterschiedlicher Währungen. Wer will auch solche mit hohem Rating, wobei ich da nicht viel drauf geben würde, schließlich wird das geringere Rating auch entsprechend höher vergütet. Die dann noch vermeintlich vorhandenen Schwankungen sind eher als Schwankungen der Heimatwährung gegenüber dieses Währungskorbes zu sehen, denn als Schwankungen des Währungskorbes selbst. Der sorgt nämlich letztlich für extrem sicheren Kaufkrafterhalt und niedrigstes Ausfallrisiko in Summe. Wenn das nicht RK1 ist, dann weiß ich es auch nicht, aber die Definition aus dem Forenstandard oder von Kommer scheint ja manchen heilig zu sein. Dogmatisch könnte man sagen.

Der Kommer-Vorschlag war aber: Staatsanleihen als träge Masse. Den Zweck erfüllen Währungen in Fremdwährungen definitiv nicht. Und wo steht, dass ich Kommer als heilig ansehe? Ich habe in Punkt 1 von 2 lediglich seinen Vorschlag wiedergegeben.

 

Und was Staatsanleihen niedriger Bonität angeht: Auch wenn sie höhere Rendite versprechen sind sie auch wieder stärker mit dem Aktienmarkt korreliert, schließlich flüchten Anleger in schlechten Zeiten in sichere Anlagen. Und da sind AAA-Staatsanleihen ziemlich im Vorteil. Niedrige Bonität taugt also auch für Punkt 2 nicht.

 

2) Gerade in der amerikanischen Literatur wird mehr die in einigen Situation bestehende negative Korrelation mit den Aktienmarkt hervorgehoben. Hierzu eignen sich keine Kurzläufer. Stattdessen werden entweder mittlere Laufzeiten oder Langläufer empfohlen (dabei gibt es wohl einige Veröffentlichungen die sagen, dass das Hebeln von mittleren Laufzeiten Langläufern vorzuziehen ist, da höhere Rendite bei ähnlicher Volatilität).

Ja, und was glaubst Du hat zu einem Aktien "Welt"-Portfolio die höhere Korrelation: Deutsche Staatsanleihen oder ein Korb internationaler Staatsanleihen der in etwa der Mischung aus dem Aktienkorb entspricht (nicht vergessen, die Unternehmen sind selbst oft über zig Währungen "diversifiziert")? Auf diesen Punkt ist bisher hier noch kein einziger eingegangen. Dieses Vorgehen ist für mich einfach unlogisch und unsicherer obendrein. Das Währungsrisiko steckt in der Heimatwährung, so wird ein Schuh draus. Darüberhinaus ist ein Korb aus Staatsanleihen vieler Länder und Währungen unter Garantie ausfallsicherer als deutsche Staatsanleihen. Mit nichts wäre man besser durch die letzten Jahrhunderte gekommen.

"Das Währungsrisiko steckt in der Heimatwährung" - was soll das denn bitte heißen? Das nur innereuropäische Entwicklungen Einfluss auf die Euro-Wechselkurse zu Fremdwährungen hat? Du musst doch wohl zugeben, dass das eine ziemlich inhaltsleere Phrase war. Und zum anderen Thema: Staatsanleihen sollen eben als Gegengewicht zum Aktienmarkt dienen - da macht es durchaus Sinn sich nicht noch ein größeres Wechselkursrisiko in dieses Gegengewicht reinzupacken. Wenn der Euro relativ zu Fremdwährungen gewinnt kann ich mir sonst noch weniger Brötchen für mein Portfolio kaufen (die Preise werden hier ja schließlich in Euro gemacht und Rohstoffe aus Fremdwährungen sind nur ein kleiner Teil der Produktionskosten). Und dabei sage ich gar nicht, dass Staatsanleihen in Fremdwährungen sinnlos wären - dass sind sie sicher nicht - sie erfüllen nur nicht wirklich die für Punkt 1 und 2 erforderlichen Eigenschaften.

 

Und das mit der Ausfallsicherheit habe ich ja bereits angesprochen - ich sehe da einfach kein signifikantes Risiko (jenseits eines apokalyptischen Ereignisses). Du kannst mir da gerne Naivität unterstellen, ich sehe bei dir viel Schwarzmalerei.

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troi65
· bearbeitet von troi65

Hab doch gar nicht behauptet, dass ein Korb europäischer Staatsanleihen unsicherer ist, sondern nur gesagt, dass Bundesanleihen nicht signifikant unsicherer sind. Du magst ja anderer Meinung sein, aber der Markt sieht die Wahrscheinlichkeit einer Zahlungsunfähigkeit Deutschlands Nahe bei Null. Und sollte Deutschland tatsächlich doch Pleite gehen, so unwahrscheinlich das auch ist, so würde es den meisten Eurostaaten wohl kaum besser gehen. Eine Pleite Deutschlands ist schon eine ganz andere Hausnummer als eine Griechenlands. Das praktisch nicht vorhandene Risiko einer deutschen Staatspleite lässt sich mit Staatsanleihen aus der Eurozone also kaum wegdiversifizieren.

 

.

Eben :thumbsup:

 

Einen Mehrwert für den Privatanleger , auf Anleihen aus der Eurozone - anstelle aus Deutschland - auszuweichen , kann ich nicht erkennen. Diskutabler erscheint mir der Vorschlag , auf einen breiten Währungskorb auch außerhalb Europas ausweichen zu wollen; aber :

 

1.) hat Zapp auch dazu einiges Bedenkenswertes geschrieben.

 

2.) Wäre das für mich keine RK1 mehr , um mal dogmatisch zu bleiben ( und vor allem : bleiben zu dürfen ! )

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GoGi
· bearbeitet von GoGi

[...] Staatsanleihen sollen eben als Gegengewicht zum Aktienmarkt dienen - da macht es durchaus Sinn sich nicht noch ein größeres Wechselkursrisiko in dieses Gegengewicht reinzupacken. [...]

Genau da ergibt es Sinn. Das "Gegengewicht" wird regelmäßig zum Rebalancen mit dem weltweiten Aktienportfolio verwendet, und da gibt es keine bevorzugte Währung.

 

Ein "Wechselkursrisiko" gibt es nur für das Geld, was geplanterweise oder voraussichtlich in Euro noch ausgegeben werden muss.

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ZappBrannigan
· bearbeitet von ZappBrannigan

Ein "Wechselkursrisiko" gibt es nur für das Geld, was geplanterweise oder voraussichtlich in Euro noch ausgegeben werden muss.

Für den durchschnittlichen Anleger also alles bis auf den gelegentlichen Urlaub außerhalb der Eurozone...

 

Noch einmal etwas deutlicher: Bei fallendem Euro steigen meine Weltaktien schon (in Euro gerechnet), da brauche ich keine Absicherung. Bei steigendem Euro will ich nicht das auch noch mein vermeintlich sicherer Portfolioteil im (Euro)kurs sinkt. Wechselkursrisiken sind bei der Strategie und für den Zweck einfach nicht akzeptabel.

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Dandy

Ein "Wechselkursrisiko" gibt es nur für das Geld, was geplanterweise oder voraussichtlich in Euro noch ausgegeben werden muss.

Für den durchschnittlichen Anleger also alles bis auf den gelegentlichen Urlaub außerhalb der Eurozone...

Glaubst Du ernsthaft als Euro-Konsument bist Du den Währungsschwankungen des Euros gegenüber anderen Währungen nicht ausgesetzt? Das ist doch genau das, was ich kritisiere. Die Schwankungen des Euro haben Auswirkungen auf dessen Kaufkraft. Diesen Schwankungen kann man begegnen, in dem man in einen Währungskorb investiert, genauso wie im Aktienteil. Das ist, ich wiederhole mich da gerne, sicherer als die Anlage alleine in Euro.

 

Noch einmal etwas deutlicher: Bei fallendem Euro steigen meine Weltaktien schon (in Euro gerechnet), da brauche ich keine Absicherung. Bei steigendem Euro will ich nicht das auch noch mein vermeintlich sicherer Portfolioteil im (Euro)kurs sinkt. Wechselkursrisiken sind bei der Strategie und für den Zweck einfach nicht akzeptabel.

Ah, ok, das heißt die Währungsstreuung im Aktienteil ist was schlechtes. Warum dann nicht in Aktien investieren die ausschließlich/überwiegend im Euroraum tätig sind oder zumindest die Euro hedged Varianten der Aktienindizes wählen? Wäre das dann nicht konsequenter?

 

Hier nochmal meine Fragen, auf die Du gerne konkret antworten kannst, ohne große Umschweife:

 

1. Wieso sollte der sichere Teil/Anleihenteil im Depot in Euro notiert günstigere Korrelationseigenschaften zu einem weltweiten Aktienportfolio besitzen als ein Korb aus Anleihen welcher dem Währungsmix im Aktienteil (annähernd) entspricht?

2. Was ist sicherer: Die Konzentration des sicheren Anteils in Bundesanleihen oder die Streuung über viele Schuldner/Staaten und Währungen hinweg, auf langfristige Sicht? Letzteres kann eigentlich nur bei einem globalen Wirtschaftskollaps ein Risiko darstellen. Für Bundesanleihen kann man das nicht ernsthaft behaupten.

3. Wieso sollte man sich den Währungsschwankungen des Euro entziehen können, wenn man sein Geld überwiegend/zu einem großen Teil in dieser Währung anlegt? Was passiert mit Deiner Kaufkraft, wenn der Euro abwertet? Ein Korb international relevanter Währungen erhält deutlich besser die Kaufkraft und schwankt demzufolge wesentlich weniger. Es ist der Euro der schwankt und eben nicht der Durchschnitt dieser Währungen (jedenfalls nicht annähernd so stark).

 

Mit Schwarzmalerei hat das gar nichts zu tun. Die Ausgangsbehauptung war, dass Bundesanleihen die sicherste Anlage wären und deshalb eine so geringe Verzinsung bieten würden. Ich entgegnete, dass ein Mix aus internationalen Anleihen sicherer und darüberhinaus besser rentierlich seien, was, je nach Sichtweise, der Theorie effizienter Märkte widersprechen würde. Warum ist dem so? Ganz einfach, weil die EZB unbestritten sehr starken Einfluss auf diesen Markt nimmt.

 

Wenn ich Schwarzmaler wäre, dann würde ich aktuell nicht den größten Depotanteil in Euro-Bankeinlagen halten. Der Grund ist schlicht, dass ich aktuell keine andere Möglichkeit kenne, um dem Zinsänderungsrisiko zu entgehen und noch wenigstens eine jämmerliche Restrendite einfahren zu können. Auf ewig werde ich das aber so nicht machen und langfristig strebe ich ein währungsdiversifiziertes Anleihenportfolio an.

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ZappBrannigan
· bearbeitet von ZappBrannigan

Glaubst Du ernsthaft als Euro-Konsument bist Du den Währungsschwankungen des Euros gegenüber anderen Währungen nicht ausgesetzt? Das ist doch genau das, was ich kritisiere. Die Schwankungen des Euro haben Auswirkungen auf dessen Kaufkraft. Diesen Schwankungen kann man begegnen, in dem man in einen Währungskorb investiert, genauso wie im Aktienteil. Das ist, ich wiederhole mich da gerne, sicherer als die Anlage alleine in Euro.

Sicher bist du den auch ausgesetzt, aber in abgeschwächter Form und stark verzögert (über Inflation/Deflation). Mit ausländischen Anleihen gehe ich aber zu 100% mit dem Wechselkurs mit und das ohne jegliche Verzögerung. Selbst Weltaktien sind deutlich weniger wechselkursabhängig.

 

Noch einmal etwas deutlicher: Bei fallendem Euro steigen meine Weltaktien schon (in Euro gerechnet), da brauche ich keine Absicherung. Bei steigendem Euro will ich nicht das auch noch mein vermeintlich sicherer Portfolioteil im (Euro)kurs sinkt. Wechselkursrisiken sind bei der Strategie und für den Zweck einfach nicht akzeptabel.

Ah, ok, das heißt die Währungsstreuung im Aktienteil ist was schlechtes. Warum dann nicht in Aktien investieren die ausschließlich/überwiegend im Euroraum tätig sind oder zumindest die Euro hedged Varianten der Aktienindizes wählen? Wäre das dann nicht konsequenter?

Nein das wäre überhaupt nicht konsequenter. In meinem ursprünglichen Post, den du wohl nicht gelesen oder mittlerweile vergessen hast ging ich auf zwei mögliche Portfoliostrategien ein. Die erste war die nach Kommer, d.h. die Reduzierung der Volatilität durch ein träges Gegengewicht im Portfolio. Hier können entweder Staatsanleihen kurzer Laufzeit oder - wie es sehr viele hier machen (und was ich momentan auch für vernünftig halte) - Bankeinlagen verwendet werden. Anleihen in Fremdwährungen sind überhaupt nicht träge - sie schwanken ständig und das nicht zu knapp - daher liegt es doch wohl vollkommen auf der Hand, dass sie sich hierzu überhaupt nicht eignen. Genausowenig wie Bankeinlagen in Fremdwährungen - warum möchtest du nicht auch da diversifizieren?

 

Bei der zweiten Strategie ging es um die bessere Reduzierung der Volatilität eines Aktienportfolios durch Beimischung von Anleihen mit möglichst negativer Korrelation. Das ist für Euro-Staatsanleihen mit hoher Bonität gegeben. Sowohl bei geringer Bonität als auch mit dem Eingehen von Wechselkursrisiken steigt die Korrelation mit dem Aktienmarkt deutlich. Die Diversifikation zwischen den Asset-Klassen funktioniert damit schlechter. Natürlich kann ich da gegen steuern indem ich mein Portfolio weiter umbaue - die Einfachheit eines 60/40 Aktien/Bond Portfolio lässt sich so aber nicht erreichen.

 

 

1. Wieso sollte der sichere Teil/Anleihenteil im Depot in Euro notiert günstigere Korrelationseigenschaften zu einem weltweiten Aktienportfolio besitzen als ein Korb aus Anleihen welcher dem Währungsmix im Aktienteil (annähernd) entspricht?

Siehe oben, Fremdwährungsbonds haben eine höhere Korrelation mit dem Aktienmarkt als Bonds in der Rechnungswährung (simple Erklärung: zusätzliche positive Korrelation über den Wechselkurs). Erklär mir mal bitte wieso ein weltweites Bondportfolio bessere Korrelationseigenschaften haben sollte.

 

 

2. Was ist sicherer: Die Konzentration des sicheren Anteils in Bundesanleihen oder die Streuung über viele Schuldner/Staaten und Währungen hinweg, auf langfristige Sicht? Letzteres kann eigentlich nur bei einem globalen Wirtschaftskollaps ein Risiko darstellen. Für Bundesanleihen kann man das nicht ernsthaft behaupten.

Bundesanleihen sind der Standard für den risikolosen Zins im Euroraum. Da brauche ich nicht zu diversifizieren. Wer an Weltuntergangsszenarien glaubt sollte lieber in Konservendosen investieren. Und nochmal: Diversifizierst du auch deine Bankeinlagen? Europäische Banken zählen nicht, müssen schon nicht-Eurozonen-Banken in Fremdwährung sein. Deutschland kaputt = Eurozone kaputt.

 

3. Wieso sollte man sich den Währungsschwankungen des Euro entziehen können, wenn man sein Geld überwiegend/zu einem großen Teil in dieser Währung anlegt? Was passiert mit Deiner Kaufkraft, wenn der Euro abwertet? Ein Korb international relevanter Währungen erhält deutlich besser die Kaufkraft und schwankt demzufolge wesentlich weniger. Es ist der Euro der schwankt und eben nicht der Durchschnitt dieser Währungen (jedenfalls nicht annähernd so stark).

Meine Kaufkraft sinkt auf lange Sicht, auf diesen Einwand war ich allerdings bereits vorbereitet wenn du nochmal genauer hinschaust. Die Kaufkraft folgt dem Wechselkurs eben längst nicht 1:1. Deine Schlußfolgerung ist daher falsch. EUR/USD-Schwankungen von 20% oder mehr in kurzer Zeit sind überhaupt nicht ungewöhnlich. Beim Bäcker um die Ecke habe ich solche Preisschwankungen (außerhalb von Angeboten) noch nicht erlebt.

 

 

Mit Schwarzmalerei hat das gar nichts zu tun. Die Ausgangsbehauptung war, dass Bundesanleihen die sicherste Anlage wären und deshalb eine so geringe Verzinsung bieten würden. Ich entgegnete, dass ein Mix aus internationalen Anleihen sicherer und darüberhinaus besser rentierlich seien, was, je nach Sichtweise, der Theorie effizienter Märkte widersprechen würde. Warum ist dem so? Ganz einfach, weil die EZB unbestritten sehr starken Einfluss auf diesen Markt nimmt.

Über die Rendite habe ich doch überhaupt nicht gesprochen, daher widerspricht hier auch nichts den effizienten Märkten. Hier ging es lediglich um die Volatilität und Korrelationseigenschaften vs. Aktienmarkt (beide von mir dargestellten Strategien sehen den Aktienanteil als wesentlichen Renditebringer). Das ein Mix internationaler Anleihen sicherer sei - gemessen an der Volatilität - ist völliger Schwachsinn. Bei beiden Strategien geht es nicht um das wegdiversifizieren von apokalyptischen Risiken (dazu sind Aktien-ETFs übrigens auch denkbar ungeeignet). Und jetzt fang nicht schon wieder mit deinem EZB Gebashe an, du hast ihre Aufgabe offensichtlich nicht verstanden.

 

Ich entgegnete, dass ein Mix aus internationalen Anleihen sicherer und darüberhinaus besser rentierlich seien, was, je nach Sichtweise, der Theorie effizienter Märkte widersprechen würde.

Auch wenn das hier nicht stimmt (weil Volatilität aufgrund des Wechselkursrisikos eben doch höher ist gegenüber der nahe Null Volatilität von kurzfristigen Euroanleihen), diese Aussage widerspricht überhaupt nicht den effizienten Märkten. Aus besserer Diversifizierung kann durchaus geringeres Risiko gepaart mit höherer Rendite resultieren.

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GoGi
· bearbeitet von GoGi

Beim Bäcker um die Ecke habe ich solche Preisschwankungen (außerhalb von Angeboten) noch nicht erlebt.

Es bringt ja nichts, wenn z.B. das Depot im Wert von einer Million gegenüber dem Wert eines Brötchens beim Bäcker um die Ecke wenig schwankt, wenn man in einem Leben vielleicht insgesamt 35000 Brötchen zu 50ct kaufen muss.

 

Siehe oben, Fremdwährungsbonds haben eine höhere Korrelation mit dem Aktienmarkt als Bonds in der Rechnungswährung (simple Erklärung: zusätzliche positive Korrelation über den Wechselkurs). Erklär mir mal bitte wieso ein weltweites Bondportfolio bessere Korrelationseigenschaften haben sollte.

Das fühlt sich falsch an. :huh: Gibt es dazu Belege? (Wo soll denn eine Korrelation über den Wechselkurs herkommen?!?)

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ZappBrannigan
· bearbeitet von ZappBrannigan

Beim Bäcker um die Ecke habe ich solche Preisschwankungen (außerhalb von Angeboten) noch nicht erlebt.

Es bringt ja nichts, wenn z.B. das Depot im Wert von einer Million gegenüber dem Wert eines Brötchens beim Bäcker um die Ecke wenig schwankt, wenn man in einem Leben vielleicht insgesamt 35000 Brötchen zu 50ct kaufen muss.

Ich weiß nicht was du mir damit sagen willst. Der Bäcker stand stellvertretend für den gesamten Warenkorb, dachte das sei klar.

 

Siehe oben, Fremdwährungsbonds haben eine höhere Korrelation mit dem Aktienmarkt als Bonds in der Rechnungswährung (simple Erklärung: zusätzliche positive Korrelation über den Wechselkurs). Erklär mir mal bitte wieso ein weltweites Bondportfolio bessere Korrelationseigenschaften haben sollte.

Das fühlt sich falsch an. :huh: Gibt es dazu Belege? (Wo soll denn eine Korrelation über den Wechselkurs herkommen?!?)

Gerade nen bißchen spät, belegen lässt sich das aber beispielsweise einfach indem man es ausrechnet.

 

Und woher sie herkommen soll ist einfach (siehe oben): Fällt der Euro, steigen Weltaktien im Kurs (in Euro gerechnet), das gleiche gilt (sogar stärker) für Fremdwährungsanleihen. Sinkt der Euro gilt das umgekehrte. Das ist die von mir genannte positive Korrelation über den Wechelkurs. Kurzfristige Euroanleihen zeigen praktisch keine Kursveränderung. Auf die Rechnungswährung kommt es eben an!

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GoGi
· bearbeitet von GoGi

Ich weiß nicht was du mir damit sagen willst. Der Bäcker stand stellvertretend für den gesamten Warenkorb, dachte das sei klar.

Bei mir auch. :lol:

 

Fällt der Euro, steigen Weltaktien im Kurs (in Euro gerechnet), das gleiche gilt (sogar stärker) für Fremdwährungsanleihen. Sinkt der Euro gilt das umgekehrte. Das ist die von mir genannte positive Korrelation über den Wechelkurs.

Neue Version: Wir können den Aktienmarkt in EUR als random walk mit positivem Erwartungswert und den USD in EUR als davon unabhängigen random walk mit Erwartungswert 0 modellieren. Die Beiden Zufallsvariablen sind dann nicht korreliert. Es gibt keinen Grund, warum der Aktienmarkt steigen sollte, wenn der USD in EUR steigt.

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M_M_M

Neue Version: Wir können den Aktienmarkt in EUR als random walk mit positivem Erwartungswert und den USD in EUR als davon unabhängigen random walk mit Erwartungswert 0 modellieren. Die Beiden Zufallsvariablen sind dann nicht korreliert. Es gibt keinen Grund, warum der Aktienmarkt steigen sollte, wenn der USD in EUR steigt.

 

So weit ich hier im Forum gelesen habe, wurde auch gesagt, dass es völlig egal ist, ob man sein Aktiendepot in EUR oder in Dollar hält (Thema UBS World z.B. in $). Das würde die These ja stützen.

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troi65
· bearbeitet von troi65

Nein das wäre überhaupt nicht konsequenter. In meinem ursprünglichen Post, den du wohl nicht gelesen oder mittlerweile vergessen hast ging ich auf zwei mögliche Portfoliostrategien ein. Die erste war die nach Kommer, d.h. die Reduzierung der Volatilität durch ein träges Gegengewicht im Portfolio. Hier können entweder Staatsanleihen kurzer Laufzeit oder - wie es sehr viele hier machen (und was ich momentan auch für vernünftig halte) - Bankeinlagen verwendet werden. Anleihen in Fremdwährungen sind überhaupt nicht träge - sie schwanken ständig und das nicht zu knapp - daher liegt es doch wohl vollkommen auf der Hand, dass sie sich hierzu überhaupt nicht eignen. Genausowenig wie Bankeinlagen in Fremdwährungen - warum möchtest du nicht auch da diversifizieren?

 

Bei der zweiten Strategie ging es um die bessere Reduzierung der Volatilität eines Aktienportfolios durch Beimischung von Anleihen mit möglichst negativer Korrelation. Das ist für Euro-Staatsanleihen mit hoher Bonität gegeben. Sowohl bei geringer Bonität als auch mit dem Eingehen von Wechselkursrisiken steigt die Korrelation mit dem Aktienmarkt deutlich. Die Diversifikation zwischen den Asset-Klassen funktioniert damit schlechter. Natürlich kann ich da gegen steuern indem ich mein Portfolio weiter umbaue - die Einfachheit eines 60/40 Aktien/Bond Portfolio lässt sich so aber nicht erreichen.

Hier ging es lediglich um die Volatilität und Korrelationseigenschaften vs. Aktienmarkt (beide von mir dargestellten Strategien sehen den Aktienanteil als wesentlichen Renditebringer). Das ein Mix internationaler Anleihen sicherer sei - gemessen an der Volatilität - ist völliger Schwachsinn. Bei beiden Strategien geht es nicht um das wegdiversifizieren von apokalyptischen Risiken (dazu sind Aktien-ETFs übrigens auch denkbar ungeeignet).

Ich denke auch , dass Dandy auf seiner Währungskorb-Mission irgendwie Dein erstes Posting aus den Augen verloren hat.

Danke Zapp ! Mit Deiner Zusammenfassung kann ich für mich hier einen Schlussstrich ziehen.

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ZappBrannigan
· bearbeitet von ZappBrannigan

Neue Version: Wir können den Aktienmarkt in EUR als random walk mit positivem Erwartungswert und den USD in EUR als davon unabhängigen random walk mit Erwartungswert 0 modellieren. Die Beiden Zufallsvariablen sind dann nicht korreliert. Es gibt keinen Grund, warum der Aktienmarkt steigen sollte, wenn der USD in EUR steigt.

Können wir, macht aber keinen Sinn. Aktienmarkt und EUR/USD sind keine unabhängigen Zufallsvariablen (Korrelation ungleich Null). Und natürlich gibt es einen Grund warum der Aktienmarkt in EUR gerechnet steigen sollte, wenn der EUR gegen den USD fällt. Du kannst ja alles mögliche behaupten und Modelle dafür aufstellen, wahrer werden deine Aussagen damit aber nicht.

 

Belege sind was zählen, dafür hier eine minikleine Analyse:

 

 

Da es einfacher war Daten in USD zu bekommen (umrechnen würde natürlich gehen), nehmen wir an wir sind US-Amerikaner uns interessiert die Korrelation des Aktienmarktes mit dem Wechselkurs zum Euro. Hier ACWI vs. USDEUR von August 2008 bis heute:

edit: Da war einiges falsch in meiner übereilten Analyse, hier nochmal die verbesserte Version, jetzt auch für den Euroraum-Anleger:

 

post-25270-0-43634400-1472642768_thumb.png

 

Die Korrelation zwischen ACWI in EUR und USDEUR liegt tagesweise gerechnet in diesem Zeitraum bei -0.73. Steigt der EUR fällt der ACWI in EUR gerechnet und umgekehrt.

 

 

Ich denke auch , dass Dandy auf seiner Währungskorb-Mission irgendwie Dein erstes Posting aus den Augen verloren hat.

Danke Zapp ! Mit Deiner Zusammenfassung kann ich für mich hier einen Schlussstrich ziehen.

Danke troi, dass ist denke ich dann auch jetzt der Schlusstrich für mich.

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Hellerhof

So weit ich hier im Forum gelesen habe, wurde auch gesagt, dass es völlig egal ist, ob man sein Aktiendepot in EUR oder in Dollar hält (Thema UBS World z.B. in $). Das würde die These ja stützen.

 

Was du hier meinst, ist die Fondswährung. Die ist in der Tat egal, nicht jedoch ist der Inhalt des Fonds.

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Dandy
· bearbeitet von Dandy

1. Wieso sollte der sichere Teil/Anleihenteil im Depot in Euro notiert günstigere Korrelationseigenschaften zu einem weltweiten Aktienportfolio besitzen als ein Korb aus Anleihen welcher dem Währungsmix im Aktienteil (annähernd) entspricht?

Siehe oben, Fremdwährungsbonds haben eine höhere Korrelation mit dem Aktienmarkt als Bonds in der Rechnungswährung (simple Erklärung: zusätzliche positive Korrelation über den Wechselkurs). Erklär mir mal bitte wieso ein weltweites Bondportfolio bessere Korrelationseigenschaften haben sollte.

Ich spreche von einer Mischung aus Fremdwährungsbonds, die dem Währungsmix meines Aktienportfolios annähernd entsprechen. Dass eine einzelne Währungsanleihe das nicht liefern kann ist ja klar. Gilt für jede Einzelwährung, eben auch dem Euro, bestätigt es letztlich nur.

 

Warum sollen die Korrelationseigenschaften besser sein? Ganz einfach: Gehen wir mal davon aus, dass die günstigste Korrelation zu Aktien bei Langläufern vorherrscht. Idealerweise zu Aktien die vor allem von dieser Währung abhängen, um eben genau die Währungsschwankungen (der erwähnte Random Walk) rauszuhalten und rein die Korrelationseigenschaften Aktien/Langläufer in der gleichen Währung ausnutzen zu können. Wie sollen sich denn bitte die zusätzliche Währungsschwankungen günstig auf die Korrelation auswirken. Argument?

 

Einem Aktienanteil, welcher letztlich aus einem breiten Währungskorb besteht, muss man demzufolge einen ähnlich breiten Währungskorb im Anleihenteil gegenüberstellen, um die günstigen Korrelationseigenschaften von Aktien zu Langläufern voll ausnutzen zu können. Dein Spielchen von ACWI/USD belegt diesbezüglich nichts (zumal der Zeitraum viel zu kurz ist), da es sich wieder um die Betrachtung einer Einzelwährung handelt. Gerade die EM-Währungen spielen heute eine viel größere Rolle als in der Vergangenheit.

 

2. Was ist sicherer: Die Konzentration des sicheren Anteils in Bundesanleihen oder die Streuung über viele Schuldner/Staaten und Währungen hinweg, auf langfristige Sicht? Letzteres kann eigentlich nur bei einem globalen Wirtschaftskollaps ein Risiko darstellen. Für Bundesanleihen kann man das nicht ernsthaft behaupten.

Bundesanleihen sind der Standard für den risikolosen Zins im Euroraum. Da brauche ich nicht zu diversifizieren. Wer an Weltuntergangsszenarien glaubt sollte lieber in Konservendosen investieren. Und nochmal: Diversifizierst du auch deine Bankeinlagen? Europäische Banken zählen nicht, müssen schon nicht-Eurozonen-Banken in Fremdwährung sein. Deutschland kaputt = Eurozone kaputt.

Ah, ist Standard, haben wir immer schon so gemacht, steht im Kommer und so. Die Ausgangsfrage war die nach maximaler Sicherheit. Beantworte die Frage mal direkt und ohne Umschweife: Welche Ausfallsicherheit ist höher? Die von Bundesanleihen oder die von einem Korb von Staatsanleihen verschiedener Währungen und Länder?

 

3. Wieso sollte man sich den Währungsschwankungen des Euro entziehen können, wenn man sein Geld überwiegend/zu einem großen Teil in dieser Währung anlegt? Was passiert mit Deiner Kaufkraft, wenn der Euro abwertet? Ein Korb international relevanter Währungen erhält deutlich besser die Kaufkraft und schwankt demzufolge wesentlich weniger. Es ist der Euro der schwankt und eben nicht der Durchschnitt dieser Währungen (jedenfalls nicht annähernd so stark).

Meine Kaufkraft sinkt auf lange Sicht, auf diesen Einwand war ich allerdings bereits vorbereitet wenn du nochmal genauer hinschaust. Die Kaufkraft folgt dem Wechselkurs eben längst nicht 1:1. Deine Schlußfolgerung ist daher falsch. EUR/USD-Schwankungen von 20% oder mehr in kurzer Zeit sind überhaupt nicht ungewöhnlich. Beim Bäcker um die Ecke habe ich solche Preisschwankungen (außerhalb von Angeboten) noch nicht erlebt.

Ich rede nicht von USD/EUR sondern von vielen unterschiedlichen/maßgeblichen Währungen. Die Versteifung auf USD und EUR ist aktuell heutzutage nicht mehr zu rechtfertigen und prinzipiell ein Währungspaar mit speziellen Eigenschaften. Ich habe nie davon geredet, noch ein paar USD-Anleihen mit reinzunehmen, sondern davon, viele verschiedene Währungen, auch EM, mit einzubeziehen. Erst dieser Mix garantiert den Kaufkrafterhalt. Dass ich natürlich dann nicht von einem stetig aufwertenden Euro profitieren kann liegt in der Natur der Sache. Das ist der Preis der Diversifizierung. Ich sichere mich im Gegenzug damit gegenüber einer stetigen Abwertung des Euro ab.

 

Mit Schwarzmalerei hat das gar nichts zu tun. Die Ausgangsbehauptung war, dass Bundesanleihen die sicherste Anlage wären und deshalb eine so geringe Verzinsung bieten würden. Ich entgegnete, dass ein Mix aus internationalen Anleihen sicherer und darüberhinaus besser rentierlich seien, was, je nach Sichtweise, der Theorie effizienter Märkte widersprechen würde. Warum ist dem so? Ganz einfach, weil die EZB unbestritten sehr starken Einfluss auf diesen Markt nimmt.

Über die Rendite habe ich doch überhaupt nicht gesprochen, daher widerspricht hier auch nichts den effizienten Märkten. Hier ging es lediglich um die Volatilität und Korrelationseigenschaften vs. Aktienmarkt (beide von mir dargestellten Strategien sehen den Aktienanteil als wesentlichen Renditebringer). Das ein Mix internationaler Anleihen sicherer sei - gemessen an der Volatilität - ist völliger Schwachsinn. Bei beiden Strategien geht es nicht um das wegdiversifizieren von apokalyptischen Risiken (dazu sind Aktien-ETFs übrigens auch denkbar ungeeignet).

Die Kernfrage ist, welchen Maßstab Du als Basis für die Ermittlung der Volatilität ansetzt. Ist es die Volatilität in Bezug auf die Heimatwährung, dem Euro? Dann hast Du recht. Ist es die Volatilität in Bezug auf die Kaufkraft? Dann hast Du Unrecht und das ist des Pudels Kern. Und nein, die Phasen der Stärke und der Schwäche des Euros sind überhaupt nicht kurzzeitig, sondern spielten sich schon mehrfach im Rahmen von etlichen Jahren ab. Genau davor schützen Währungsanleihen.

 

Die Einschränkung, gemessen an der Volatilität ist ohnehin eine willkürliche Festlegung auf ein Risikomaß. Das Ausfallrisiko ist definitiv geringer bei Streuung über viele Staatsanleihen unterschiedlicher Länder und Währungen. Ob man das als apokalyptisches Szenario oder was auch immer zu subjektivieren versucht, ist dabei völlig unerheblich. Risiko ist Risiko. Gefühlt fand ich es 2010 überhaupt nicht gering, auch wenn es nochmal gut ausgegangen ist.

 

Und jetzt fang nicht schon wieder mit deinem EZB Gebashe an, du hast ihre Aufgabe offensichtlich nicht verstanden.

Bei "die EZB unbestritten sehr starken Einfluss auf diesen Markt nimmt" von Gebashe zu schreiben ist unsachlich. Dir scheint das Thema irgendwie unangenehm. Du glaubst sicher nicht wirklich, die EZ nimmt auf den Markt für europäische Staatsanleihen derzeit keinen starken Einfluss, oder?

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M_M_M

So weit ich hier im Forum gelesen habe, wurde auch gesagt, dass es völlig egal ist, ob man sein Aktiendepot in EUR oder in Dollar hält (Thema UBS World z.B. in $). Das würde die These ja stützen.

 

Was du hier meinst, ist die Fondswährung. Die ist in der Tat egal, nicht jedoch ist der Inhalt des Fonds.

 

Danke für die Richtigstellung!

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ZappBrannigan
· bearbeitet von ZappBrannigan

Wen's noch interessiert, hier ein Artikel (Englisch) zum Thema. Auszug:

 

However, it's safe to say that few asset-allocation experts are in favor of mirroring the global markets' allocation to U.S. and foreign bonds. Even though more than 50% of the world's fixed-income investments exist outside the United States, and foreign bonds represented a third of the globe's market cap at the end of 2012, investing in foreign bonds has the potential to add cost and volatility to a U.S. investor's portfolio.

 

The volatility issue can be addressed--at least in large part--by hedging out the currency risk of the foreign bonds; that helps ensure that investors partake of foreign bonds' yields and any price changes, but not the currency-related impact when those returns are translated into dollars. However, hedging strategies entail costs, and in a low-returning asset class like bonds, those costs can take a big bite out of returns. That's a key reason that Morningstar's Lifetime Allocation Indexes, as well as target-date investment providers, have generally not mirrored the foreign/U.S. bond weightings of the global market capitalization.

 

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Hellerhof

Und jetzt fang nicht schon wieder mit deinem EZB Gebashe an, du hast ihre Aufgabe offensichtlich nicht verstanden.

Bei "die EZB unbestritten sehr starken Einfluss auf diesen Markt nimmt" von Gebashe zu schreiben ist unsachlich. Dir scheint das Thema irgendwie unangenehm. Du glaubst sicher nicht wirklich, die EZ nimmt auf den Markt für europäische Staatsanleihen derzeit keinen starken Einfluss, oder?

 

Eine neue Arbeit von Ökonomen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich weist ein weiteres Mal nach, dass die Anleiherenditen in der Welt nicht alleine von der Geldpolitik beeinflusst werden, sondern dass hier weitere mächtige Kräfte am Werk sind. Das ist auch bemerkenswert, weil die BIZ-Ökonomen der sehr expansiven Geldpolitik unserer Zeit eigentlich sehr kritisch gegenüberstehen und aus ihrer Kritik keinen Hehl machen. Aber auch für sie ist die These, die sehr expansive Geldpolitik erkläre alleine oder überwiegend den Fall der langfristigen Anleiherenditen unhaltbar. „Kurzfristige Zinsen beeinflussen langfristige Renditen, aber sie bestimmen sie nicht“, schreiben Peter Hördahl, Jhuvesh Sobrun und Philip Turner. Dafür spreche schon alleine die Tatsache, dass die Anleiherenditen seit sehr langer Zeit zurück gingen: „Es wäre unplausibel, einen Jahrzehnte währenden Trend alleine mit der Geldpolitik erklären zu wollen.“
Quelle

 

Wir groß ist die Wirksamkeit der EZB-Anleihekäufe auf die Renditen der Staatsanleihen? Eine aktuelle Schätzung stammt von Roberto A. de Santis, der erstens zu dem Schluss kommt, dass der größte Teil der Wirkung in der Ankündigungsphase zu beobachten war, aber nicht während der Käufe selbst. Insgesamt kommt er zu dem Schluss, dass das Kaufprogramm bis Oktober 2015 die Rendite der Staatsanleihen in der Währungsunion um 0,63 Prozentpunkte gesenkt hat, wobei die Peripherieländer stärker von Senkungen erfasst wurden als die Länder im Kern der Währungsunion. Damit befindet man sich grob auf dem Niveau von Schätzungen für die Ankaufprogramme in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien. Für Amerika liegt der Durchschnitt der Schätzungen bei 0,90 Prozentpunkten Reduzierung für die zehnjährigen Staatsanleihen, während der Durchschnitt für das britische Kaufprogramm 0,50 Prozentpunkte beträgt. Es gibt andere Schätzungen für den Euroraum, die zu nicht wesentlich anderen Ergebnissen gelangen.

 

Das heißt: Kaufprogramme reduzieren Renditen, aber bei weitem nicht so stark, wie man gelegentlich gerade in Deutschland glaubt.

Quelle 2

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GoGi

Die Korrelation zwischen ACWI in EUR und USDEUR liegt tagesweise gerechnet in diesem Zeitraum bei -0.73. Steigt der EUR fällt der ACWI in EUR gerechnet und umgekehrt.

Wenn das wirklich dauerhaft so wäre, könnte man in USD statt in ACWI investieren.

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ZappBrannigan
· bearbeitet von ZappBrannigan

Die Korrelation zwischen ACWI in EUR und USDEUR liegt tagesweise gerechnet in diesem Zeitraum bei -0.73. Steigt der EUR fällt der ACWI in EUR gerechnet und umgekehrt.

Wenn das wirklich dauerhaft so wäre, könnte man in USD statt in ACWI investieren.

Hab ich behauptet, dass der Zeitraum repräsentativ für die Ewigkeit ist? ACWI Daten habe ich auf die schnelle leider erst ab 2008 gefunden, kannst ja gerne eine bessere Analyse über einen längeren Zeitraum machen um deine Thesen zu unterstützen. Bei dir kam bisher nicht mehr als heiße Luft.

 

Könntest dir ja auch mal den Artikel durchlesen, der aus US-Sicht das gleiche sagt wie ich: Anleihen in Fremdwährungen erhöhen die Volatilität eines Bond/Aktienportfolios. Ist aus meiner Sicht auch ziemlich logisch. Kannst mir aber auch gerne eine halbwegs seriöse Quelle zeigen, die was anderes besagt.

 

Gefühle (O-Ton: "das fühlt sich falsch an") sollte man in einer sachbezogenen Diskussion außen vor lassen.

 

 

edit: Ok, jetzt verstehe ich was du sagen möchtest, aber nein, die Schlußfolgerung kann man nicht treffen: die Folgen (1, -1, 1, 1, -1, 1) und (1, -10, 1, 1, -10, 1) sind perfekt miteinander korreliert. Dennoch mache ich in einem Fall Gewinn, im anderen ordentlich Verlust.

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GoGi
· bearbeitet von GoGi

Könntest dir ja auch mal den Artikel durchlesen, der aus US-Sicht das gleiche sagt wie ich: Anleihen in Fremdwährungen erhöhen die Volatilität eines Bond/Aktienportfolios.

Das stimmt sicher.

 

Es ging mir nur um die Behauptung, dass ACWI und USD positiv korreliert sind, aber diese wird für die obige Aussage ja auch nicht benötigt.

 

Ich kann mein "Gefühl" inzwischen präzisieren. Wenn ACWI und USD positiv korreliert sind aus Sicht eines Europäers, dann sollten mit deiner Begründung auch ACWI und EUR positiv korreliert sein aus Sicht eines Amerikaners. Das kann aber nicht gleichzeitig sein.

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