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skel_

Riestern für mich sinnvoll?

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odensee
· bearbeitet von odensee

ich muss zuerst sagen ich habe keine Ahnung von Riester.

.... was du hier:

Sicherlich kann es auch Verträge geben die in Ordnung sind. Aber der größte teil den ich so gehört habe ist extrem schlecht.
eindrucksvoll bestätigst... Gut, dass du einsiehst, keine Ahnung zu haben.

 

@skel_ "eigentlich" ist es ganz einfach. Riesterverträge haben zwei Phasen (von Feinheiten wie Kleinbetragsregelung und Wohnriester mal abgesehen).

1) Eine Einzahlphase, in der du vom Staat Geld bekommst (Prämien und Steuerersparnis)

2) Eine Auszahlphase, in der du an den Staat zahlst: die Riesterrente wird komplett (also nicht nur irgend ein Ertragsanteil!) mit deinem in der Rentenphase geltenden Steuersatz besteuert.

 

Riester lohnt sich, ganz platt gesagt, wenn du mehr vom Staat bekommst, also du an den Staat zahlst: in deinem Fall also: hohe Steuerersparnis jetzt (ist die bei drei Kindern noch gegeben? Siehe polydeikes!) und niedrigerer Steuersatz in der Rentenphase.

 

Dass sich Riester nur "lohnt", wenn man ausreichend alt wird, ist eine Binsenweisheit, das ist einfach die Logik einer Risikoversicherung: du sicherst dich damit gegen das "Risiko" ziemlich alt zu werden ab. Meine seit vielen Jahren laufende Haftpflichtversicherung hat sich bisher auch noch nicht "gelohnt" ("und das ist auch gut so")

 

Das Geld aus einem ETF-Sparplan/Auszahlplan kann irgendwann "zu Ende" sein, die Rentenversicherung (Riester in dem Fall) zahlt auch noch, wenn du 100 wirst. Aufgrund der geringen Summen, die man in Riesterverträge einzahlt, können diese natürlich nur ein Baustein der Altersvorsorge sein.

 

Statt auf das Geschwätz die Argumente deines "Bekannten" (für wen arbeitet der, wenn man mal fragen darf?) oder aktienbegeisterter WPFler à la strand78 zu hören, solltest du dir den Sticky von polydeikes nochmal in aller Ruhe durchlesen und versuchen, zu verstehen.

 

edit: sehe deinen neuen Beitrag erst jetzt...;)

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tyr

 

Ein Bekannter von mir, der sich "hobbymäßig" mit solchen Dingen beschäftigt, hat mir vor einem Monat zu argumentieren versucht, dass sich Riestern in meinem Fall sehr lohnen würde. Einfach aufgrund der staatlichen Zulagen und vermeintlicher steuerlicher Förderungen. Da ich keinen Vertrag abschließe den ich nicht verstehe, versuche ich die Riesterrente jetzt seit ca. einem Monat zu verstehen und durchsuche das Internet nach Informationen. Vor zwei Wochen bin ich dann auf den Sticky von polydeikes gestoßen und habe mir diesen seit dem mindestens ein mal am Tag durchgelesen. Da ich gewisse Punkte immer noch nicht verstanden habe, dieser Thread hier. Vielleicht bin ich zu blöd dafür, vielleicht ist auch einfach nicht der Groschen gefallen... whatever... Meinst du da bringt es etwas mir zu sagen ich solle es mir nochmal durchlesen? Auf die Idee bin ich auch schon gekommen...

Wie polydeikes bereits mehrfach geschrieben hat wird deine Situation im Sticky abgehandelt. Und ja, es braucht Zeit, bis man die Zusammenhänge wirklich verstanden hat. Wenn du das selber machen willst (mein Vorschlag Nr. 1) wirst du wohl weiter lesen müssen und dir die Zeit nehmen müssen. Wenn du jemanden kompetentes um Rat fragst wird dich das Geld kosten, oder einen abgeschlossenen Vertrag, der ggf. nicht zu deinen Bedürfnissen passt. Deine Entscheidung.

 

Ich schreibe auch nicht, dass du zu blöd dafür bist, die Zusammenhänge zu verstehen. Deswegen schreibe ich: lies den Sticky, bemühe die Google Websuche. Es ist nicht schwer, aber es dauert ggf.

 

Wenn du meinen ersten Post aufmerksam liset, wirst du feststellen, dass ich keinen Rat bezüglich der Altersvorsorge meiner Frau suche.

Danach hast du geschrieben, dass du glaubst, verstanden zu haben, dass du überlegst, für deine Frau zu riestern:

 

Vielen Dank für die schnellen Antworten!

 

Wenn ich es richtig verstehe, dann lohnt sich Riestern in meinem Fall nur für meine Frau.

 

Was mir noch nicht klar ist:

- Meine Frau ist für für 4 Jahre unmittelbar förderbrechtigt. Was passiert mit dem bereits abgeschlossenen Vertrag[...]

 

... jetzt doch wieder nicht, jetzt ist doch wieder alles offen. Was denn nun? <<< Schroffe Art und Weise, ich muss nicht wie ein Verkäufer den Frust über deine wankelmütigen Entscheidungen in mich hinein fressen, sondern kann das schreiben, was ich denke. Diese Freiheit bietet ein Diskussionsforum. Nicht böse gemeint!

 

 

Es geht rein um die Frage ob sich Riestern für micih lohnt oder nicht.

Noch einmal: das weiß niemand! Die Frage ist nicht beantwortbar, da man dazu wissen müsste, was in der Zukunft passiert. Mal ein paar unbekannte Variablen:

- du weißt nicht, wie lange du lebst. Vielleicht stirbst du schon nächste Woche, vielleicht lebst du aber auch noch 100 Jahre. Das weiß niemand. Um zu wissen, ob sich ein Sparvertrag für zusätzliche Altersvorsorge für dich (!) lohnt müsstest du wissen, wie lange du lebst. Das ist unbekannt, hoffe ich mal. Wenn es bekannt wäre und du dein Ableben demnächst erwartest, würdest du vermutlich keine Gedanken in Richtung Sparen für das Alter verschwenden.

- du kennst die Entwicklung der Riester- und Rentengesetze für die nächsten 40+ Jahre nicht. Daran werden noch Generationen von Politikern dran arbeiten. Insofern halte ich auch die Betrachtung von Steuerüberlegungen mit einer Auszahlungsphase, die erst in mehreren Jahrzehnten beginnen soll für nonsense. Und das ist noch nett ausgedrückt, nicht schroff.

- es ist unbekannt, wie es mit den Geldanlagen und der Währung im Riestervertrag weiter geht.

- für deine Frau: du weißt auch nicht, wie lange eure Beziehung Bestand haben wird. Ich kenne genügend Fälle, in denen Ehen mit Kindern irgendwann auseinander gegangen sind und dann die Ehepartner sehr unerfreut waren, wie sie ihre ehemals gemeinsamen Finanzen regeln sollen, wenn das Familieneinkommen vor allem von einem Partner erbracht wurde und der andere nun vor dem finanziellen "nichts" steht. Und damit rede ich dir weder in dein Leben rein noch in das deiner Frau, sondern ich weise dich nur darauf hin, dass du eben nicht weißt, wie sich die Zukunft entwickeln wird und daher heute keine Aussage getroffen werden kann, ob sich die Riesterübung für dich oder deine Frau lohnen wird.

 

Um dir zu erklären, was "lohnen" bei einer Altersvorsorge ist:

- du bekommst mehr aus den Altersvorsorgeanlagen heraus, als du eingezahlt hast

- bei einer Leibrente, für die Riester gedacht ist, musst du dafür lange leben, egal wie die Steuer-, Förder- und Vertragsentwicklungs- und Kostensituation ist. Du musst mit der Leibrente erst einmal wieder deine Einzahlungen durch Auszahlungen heraus holen. Nach Kosten, nach Steuern. Sonst ist es ein Verlustgeschäft. Wenn du aber lange lebst und der Vertrag sich gut entwickelt hat und die Steuersituation passt kann es sich lohnen.

 

Zusammen gefasst: man kann nur die heutige Fördersituation für ein Riester-Beitragsjahr beurteilen. Ausgehend von dieser Fördersituation sollte man festlegen, wie viel man in einen Riestervertrag in diesem Jahr einzahlt. Das ist für den Otto-Normalsparer nicht einfach zu verstehen und ziemlich weit weg davon, sich von einem Versicherungsverkäufer einen Vertrag mit monatlich festen Raten verkaufen zu lassen und noch einen seltsamen Zulagenzettel aus zu füllen. Das alles zu verstehen dauert für den Laien. Deshalb: gib' dir die Zeit und lese.

 

Ich könnte noch mehr schreiben, will jetzt aber erst mal abwarten, ob sich das für mich lohnt und ob du aus meinen Zeilen irgend etwas für dich mitnehmen kannst.

 

Bitte lese auch das Posting von polydeikes und versuche, dich da rein zu denken.

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odensee

- du kennst die Entwicklung der Riester- und Rentengesetze für die nächsten 40+ Jahre nicht. Daran werden noch Generationen von Politikern dran arbeiten. Insofern halte ich auch die Betrachtung von Steuerüberlegungen mit einer Auszahlungsphase, die erst in mehreren Jahrzehnten beginnen soll für nonsense. Und das ist noch nett ausgedrückt, nicht schroff.

Das ist deine Meinung... meiner Meinung nach kann man die Sinnhaftigkeit eines Riestervertrages nur situationsbezogen betrachten, und dazu gehört die aktuelle (denn das ist die einzige,die wir kennen!) steuerliche Situation in der Rentenphase. Natürlich können sich Gesetze ändern. Aber wenn man auf alle Eventualitäten Rücksicht nehmen will, darf man gar keinen langfristigen Vertrag abschließen. Was ist, wenn Auszahlungen aus Riester ab 2040 zu 50% pauschal besteuert werden? Dann sind auch alle deine Überlegungen für die Tonne...

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skel_

ich muss zuerst sagen ich habe keine Ahnung von Riester.

.... was du hier:

Sicherlich kann es auch Verträge geben die in Ordnung sind. Aber der größte teil den ich so gehört habe ist extrem schlecht.
eindrucksvoll bestätigst... Gut, dass du einsiehst, keine Ahnung zu haben.

 

@skel_ "eigentlich" ist es ganz einfach. Riesterverträge haben zwei Phasen (von Feinheiten wie Kleinbetragsregelung und Wohnriester mal abgesehen).

1) Eine Einzahlphase, in der du vom Staat Geld bekommst (Prämien und Steuerersparnis)

2) Eine Auszahlphase, in der du an den Staat zahlst: die Riesterrente wird komplett (also nicht nur irgend ein Ertragsanteil!) mit deinem in der Rentenphase geltenden Steuersatz besteuert.

 

Riester lohnt sich, ganz platt gesagt, wenn du mehr vom Staat bekommst, also du an den Staat zahlst: in deinem Fall also: hohe Steuerersparnis jetzt (ist die bei drei Kindern noch gegeben? Siehe polydeikes!) und niedrigerer Steuersatz in der Rentenphase.

 

Dass sich Riester nur "lohnt", wenn man ausreichend alt wird, ist eine Binsenweisheit, das ist einfach die Logik einer Risikoversicherung: du sicherst dich damit gegen das "Risiko" ziemlich alt zu werden ab. Meine seit vielen Jahren laufende Haftpflichtversicherung hat sich bisher auch noch nicht "gelohnt" ("und das ist auch gut so")

 

Das Geld aus einem ETF-Sparplan/Auszahlplan kann irgendwann "zu Ende" sein, die Rentenversicherung (Riester in dem Fall) zahlt auch noch, wenn du 100 wirst. Aufgrund der geringen Summen, die man in Riesterverträge einzahlt, können diese natürlich nur ein Baustein der Altersvorsorge sein.

 

Statt auf das Geschwätz die Argumente deines "Bekannten" (für wen arbeitet der, wenn man mal fragen darf?) oder aktienbegeisterter WPFler à la strand78 zu hören, solltest du dir den Sticky von polydeikes nochmal in aller Ruhe durchlesen und versuchen, zu verstehen.

 

edit: sehe deinen neuen Beitrag erst jetzt...;)

 

Klar, eine richtige Altersvorsorge besteht aus mehreren Komponenten und ich bin noch ganz am Anfang dieser Planung. Bisher ging es mir erst einmal darum mein BAföG, Studienkredite, etc. zurückzuzahlen. Jetzt wo ich wieder schuldenfrei bin gilt es entsprechend für die Zukunft zu planen. Die Bewertung der Riesterrente ist ein Bestandteil des ganzen. Mein Ziel wäre damit auch nicht in erster Linie das eingezahlte Geld wieder rauszubekommen, sondern als Renter ein zusätzliches Einkommen zu haben. Hierbei sollte zumindest rechnerisch unterm Strich ein gewisses Plus herauskommen. Aber genau das versuche ich zu hier zu verstehen: Ob ich rein rechnerisch vom Staat mehr bekommen würde als ich an ihn zahlen würde.

 

Der Bekannte macht quasi Honorarberatung nebenberuflich. Aber mehr möchte ich zu ihm jetzt auch nicht sagen ;)

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polydeikes

Wenn bisher richtig, dann wäre es am sinnvollsten wenn meine Frau 4 Jahre lang als unmittelbar berechtigte in einen Riestervertrag einzahlt. Danach sollte ich auch einen eigenen Riestervertrag abschließen, sodass meine Frau mittelbar förderberechtigt ist. Stimmt die Logik bisher?

 

Ja, natürlich und mehr ist da auch nicht zu verstehen.

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tyr

Das ist deine Meinung... meiner Meinung nach kann man die Sinnhaftigkeit eines Riestervertrages nur situationsbezogen betrachten, und dazu gehört die aktuelle (denn das ist die einzige,die wir kennen!) steuerliche Situation in der Rentenphase. Natürlich können sich Gesetze ändern. Aber wenn man auf alle Eventualitäten Rücksicht nehmen will, darf man gar keinen langfristigen Vertrag abschließen. Was ist, wenn Auszahlungen aus Riester ab 2040 zu 50% pauschal besteuert werden? Dann sind auch alle deine Überlegungen für die Tonne...

Er fragt, ob sich eine Riesterrente für ihn lohnt. Auf diese Frage kann man nur antworten: das weiß man nicht. Man kann aber wenn man die Aussicht auf ein langes Leben hat und die Fördersituation für das Kalenderjahr attraktiv erscheint durchaus einen Riestervertrag in einer passenden Höhe besparen.

 

Auf die Frage "lohnt sich Riester für mich?" kann es nur die Antwort geben, dass man das nicht weiß. Man kann bestenfalls rückblickend für bereits gestorbene Riester-Rentner ausrechnen, ob sich der Vertrag für diese gelohnt hat oder nicht.

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Was aber ebenfalls wieder bedingt, dass der Vertrag in Verrentung geht. Das wiederum ist keinesfalls unumstößlich / gegeben / Fakt / alternativlos.

 

Für die Verrentung ist es wiederum formal korrekt. Dennoch stimme ich nicht zu, dass man Rentabilitätsüberlegungen für Riester generell nicht anstellen könnte.

 

IdP wäre es aber nicht einmal formal korrekt, gibt ja noch die paar Produkte mit Restkapitalvererbung.

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skel_
· bearbeitet von skel_

Ein Bekannter von mir, der sich "hobbymäßig" mit solchen Dingen beschäftigt, hat mir vor einem Monat zu argumentieren versucht, dass sich Riestern in meinem Fall sehr lohnen würde. Einfach aufgrund der staatlichen Zulagen und vermeintlicher steuerlicher Förderungen. Da ich keinen Vertrag abschließe den ich nicht verstehe, versuche ich die Riesterrente jetzt seit ca. einem Monat zu verstehen und durchsuche das Internet nach Informationen. Vor zwei Wochen bin ich dann auf den Sticky von polydeikes gestoßen und habe mir diesen seit dem mindestens ein mal am Tag durchgelesen. Da ich gewisse Punkte immer noch nicht verstanden habe, dieser Thread hier. Vielleicht bin ich zu blöd dafür, vielleicht ist auch einfach nicht der Groschen gefallen... whatever... Meinst du da bringt es etwas mir zu sagen ich solle es mir nochmal durchlesen? Auf die Idee bin ich auch schon gekommen...

Wie polydeikes bereits mehrfach geschrieben hat wird deine Situation im Sticky abgehandelt. Und ja, es braucht Zeit, bis man die Zusammenhänge wirklich verstanden hat. Wenn du das selber machen willst (mein Vorschlag Nr. 1) wirst du wohl weiter lesen müssen und dir die Zeit nehmen müssen. Wenn du jemanden kompetentes um Rat fragst wird dich das Geld kosten, oder einen abgeschlossenen Vertrag, der ggf. nicht zu deinen Bedürfnissen passt. Deine Entscheidung.

 

Ich schreibe auch nicht, dass du zu blöd dafür bist, die Zusammenhänge zu verstehen. Deswegen schreibe ich: lies den Sticky, bemühe die Google Websuche. Es ist nicht schwer, aber es dauert ggf.

 

Wenn du meinen ersten Post aufmerksam liset, wirst du feststellen, dass ich keinen Rat bezüglich der Altersvorsorge meiner Frau suche.

Danach hast du geschrieben, dass du glaubst, verstanden zu haben, dass du überlegst, für deine Frau zu riestern:

 

Vielen Dank für die schnellen Antworten!

 

Wenn ich es richtig verstehe, dann lohnt sich Riestern in meinem Fall nur für meine Frau.

 

Was mir noch nicht klar ist:

- Meine Frau ist für für 4 Jahre unmittelbar förderbrechtigt. Was passiert mit dem bereits abgeschlossenen Vertrag[...]

 

... jetzt doch wieder nicht, jetzt ist doch wieder alles offen. Was denn nun? <<< Schroffe Art und Weise, ich muss nicht wie ein Verkäufer den Frust über deine wankelmütigen Entscheidungen in mich hinein fressen, sondern kann das schreiben, was ich denke. Diese Freiheit bietet ein Diskussionsforum. Nicht böse gemeint!

 

 

Es geht rein um die Frage ob sich Riestern für micih lohnt oder nicht.

Noch einmal: das weiß niemand! Die Frage ist nicht beantwortbar, da man dazu wissen müsste, was in der Zukunft passiert. Mal ein paar unbekannte Variablen:

- du weißt nicht, wie lange du lebst. Vielleicht stirbst du schon nächste Woche, vielleicht lebst du aber auch noch 100 Jahre. Das weiß niemand. Um zu wissen, ob sich ein Sparvertrag für zusätzliche Altersvorsorge für dich (!) lohnt müsstest du wissen, wie lange du lebst. Das ist unbekannt, hoffe ich mal. Wenn es bekannt wäre und du dein Ableben demnächst erwartest, würdest du vermutlich keine Gedanken in Richtung Sparen für das Alter verschwenden.

- du kennst die Entwicklung der Riester- und Rentengesetze für die nächsten 40+ Jahre nicht. Daran werden noch Generationen von Politikern dran arbeiten. Insofern halte ich auch die Betrachtung von Steuerüberlegungen mit einer Auszahlungsphase, die erst in mehreren Jahrzehnten beginnen soll für nonsense. Und das ist noch nett ausgedrückt, nicht schroff.

- es ist unbekannt, wie es mit den Geldanlagen und der Währung im Riestervertrag weiter geht.

- für deine Frau: du weißt auch nicht, wie lange eure Beziehung Bestand haben wird. Ich kenne genügend Fälle, in denen Ehen mit Kindern irgendwann auseinander gegangen sind und dann die Ehepartner sehr unerfreut waren, wie sie ihre ehemals gemeinsamen Finanzen regeln sollen, wenn das Familieneinkommen vor allem von einem Partner erbracht wurde und der andere nun vor dem finanziellen "nichts" steht. Und damit rede ich dir weder in dein Leben rein noch in das deiner Frau, sondern ich weise dich nur darauf hin, dass du eben nicht weißt, wie sich die Zukunft entwickeln wird und daher heute keine Aussage getroffen werden kann, ob sich die Riesterübung für dich oder deine Frau lohnen wird.

 

Um dir zu erklären, was "lohnen" bei einer Altersvorsorge ist:

- du bekommst mehr aus den Altersvorsorgeanlagen heraus, als du eingezahlt hast

- bei einer Leibrente, für die Riester gedacht ist, musst du dafür lange leben, egal wie die Steuer-, Förder- und Vertragsentwicklungs- und Kostensituation ist. Du musst mit der Leibrente erst einmal wieder deine Einzahlungen durch Auszahlungen heraus holen. Nach Kosten, nach Steuern. Sonst ist es ein Verlustgeschäft. Wenn du aber lange lebst und der Vertrag sich gut entwickelt hat und die Steuersituation passt kann es sich lohnen.

 

Zusammen gefasst: man kann nur die heutige Fördersituation für ein Riester-Beitragsjahr beurteilen. Ausgehend von dieser Fördersituation sollte man festlegen, wie viel man in einen Riestervertrag in diesem Jahr einzahlt. Das ist für den Otto-Normalsparer nicht einfach zu verstehen und ziemlich weit weg davon, sich von einem Versicherungsverkäufer einen Vertrag mit monatlich festen Raten verkaufen zu lassen und noch einen seltsamen Zulagenzettel aus zu füllen. Das alles zu verstehen dauert für den Laien. Deshalb: gib' dir die Zeit und lese.

 

Ich könnte noch mehr schreiben, will jetzt aber erst mal abwarten, ob sich das für mich lohnt und ob du aus meinen Zeilen irgend etwas für dich mitnehmen kannst.

 

Bitte lese auch das Posting von polydeikes und versuche, dich da rein zu denken.

 

Jetzt möchte ich nicht auf alles eingehen was du geschrieben hast, da damit niemandem geholfen ist ;) Eingehen möchte ich aber auf den letzten Teil bzgl. der Frage ob es sich lohnt oder nicht.

 

Deiner Definition des lohnens bei der Altersvorsorge stimme ich nicht ganz zu:

Wichtig ist es mir hier die Frage zu beantworten ob ich rein rechnerisch vom Staat und aus dem Vertrag mehr Geld bekommen würde als ich einzahle. Klar, ich kann mit 65 in Rente gehen und mit 66 den Löffel abgeben. Aber in diesem Fall wäre jede Altersvorsorge unnötig gewesen. Mir geht es nicht darum, dass gesamte Geld vor meinem Ableben zur verfügung zu haben damitt ich es noch ausgeben kann. Das ganze soll eben eine entsprechende zusätzliche Absicherung im Alter darstellen. Wenn ich bisher die Thematik richtig verstehe, dann ist der Knackpunkt bei der Riesterrente eben die nachgelagerte Besteuerung, durch die ich eventuell mehr Steuern zahlen müsste als ich Förderung erhalte. Die ganzen Vertragskosten sind dabei noch komplett außen vor.

 

Was ich damit sagen will, bei der ganzen Geschichte muss eine Best Case / Worst Case Betrachtung gemacht und dann nach Abwägen der Eventualitäten entschieden werden.

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skel_

Wenn bisher richtig, dann wäre es am sinnvollsten wenn meine Frau 4 Jahre lang als unmittelbar berechtigte in einen Riestervertrag einzahlt. Danach sollte ich auch einen eigenen Riestervertrag abschließen, sodass meine Frau mittelbar förderberechtigt ist. Stimmt die Logik bisher?

 

Ja, natürlich und mehr ist da auch nicht zu verstehen.

 

Danke!

 

Was aber ebenfalls wieder bedingt, dass der Vertrag in Verrentung geht. Das wiederum ist keinesfalls unumstößlich / gegeben / Fakt / alternativlos.

 

Für die Verrentung ist es wiederum formal korrekt. Dennoch stimme ich nicht zu, dass man Rentabilitätsüberlegungen für Riester generell nicht anstellen könnte.

 

IdP wäre es aber nicht einmal formal korrekt, gibt ja noch die paar Produkte mit Restkapitalvererbung.

 

Lese ich da zwischen den Zeilen richtig, dass du auch bei rechnerischer Rentabilität der Riesterrente keinen entsprechenden Vertrag für dich abschließen würdest? Einfach aufgrund der ganzen Unsicherheiten und Eventualitäten?

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Dandy

Wenn ich bisher die Thematik richtig verstehe, dann ist der Knackpunkt bei der Riesterrente eben die nachgelagerte Besteuerung, durch die ich eventuell mehr Steuern zahlen müsste als ich Förderung erhalte. Die ganzen Vertragskosten sind dabei noch komplett außen vor.

Genau. Ich habe wirklich wenig Ahnung von der Thematik, die deutlich komplexer ist als es die meisten ahnen, aber jetzt solltest Du mit der Aufgabenstellung zu Deinem Honorarberater/Bekannten gehen, ihm nicht zu viel von Deinem Vorwissen verraten und prüfen, ob er selbst zu genau diesem Vorschlag bezüglich der sinnvollsten Förderkonstellation kommt. Wenn nicht, dann stelle ich mal ganz stark in Frage, dass er in der Lage ist Dir wirklich ein gutes und kostengünstiges Produkt zu empfehlen. Denn nur wenn das auch passt, dann lohnt sich die Sache aus rein finanzieller Sicht in meinen Augen (konstruktionsbedingter Vorteil der Langlebigkeitsabsicherung mal außen vor).

 

Kannst ja mal seinen Vorschlag, den er konkret macht, hier darstellen. Mal sehen was dann rauskommt.

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polydeikes

Ich hatte vor vielen, vielen Jahren einen Riestervertrag, als ich noch förderberechtigt war. Ich bin schon lange nicht mehr förderberechtigt, entsprechend habe ich auch keinen Riestervertrag mehr.

 

Ob ich riestern würde, wenn ich könnte und es rechnerisch Sinn machen würde? Aktuell vermutlich schon, hängt von ab in welchem Maße es Sinn machen würde. Aber nein, dazu steht da nichts zwischen den zitierten Zeilen.

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skel_
· bearbeitet von skel_

Wenn ich bisher die Thematik richtig verstehe, dann ist der Knackpunkt bei der Riesterrente eben die nachgelagerte Besteuerung, durch die ich eventuell mehr Steuern zahlen müsste als ich Förderung erhalte. Die ganzen Vertragskosten sind dabei noch komplett außen vor.

Genau. Ich habe wirklich wenig Ahnung von der Thematik, die deutlich komplexer ist als es die meisten ahnen, aber jetzt solltest Du mit der Aufgabenstellung zu Deinem Honorarberater/Bekannten gehen, ihm nicht zu viel von Deinem Vorwissen verraten und prüfen, ob er selbst zu genau diesem Vorschlag bezüglich der sinnvollsten Förderkonstellation kommt. Wenn nicht, dann stelle ich mal ganz stark in Frage, dass er in der Lage ist Dir wirklich ein gutes und kostengünstiges Produkt zu empfehlen. Denn nur wenn das auch passt, dann lohnt sich die Sache aus rein finanzieller Sicht in meinen Augen (konstruktionsbedingter Vorteil der Langlebigkeitsabsicherung mal außen vor).

 

Kannst ja mal seinen Vorschlag, den er konkret macht, hier darstellen. Mal sehen was dann rauskommt.

 

Das habe ich schon gemacht. Auf diese Förderkonstellation ist er nicht gekommen. Seine Empfehlung war/ist einen Fondsgebundenen Riestervertrag für mich abzuschließen. Meine Frau hat er überhaupt nicht beürcksichtigt. Er hat sich lediglich darauf gestützt, dass ich 1054€ Förderung bei 1046€ Eigenleistung erhalte und gesagt, dass es sich somit lohnt.

Da ich mir nicht vorstellen konnte, dass die Sache so einfach ist, habe ich mich überhaupt mit der Thematik auseinandergesetzt.

 

Bottom line ist nun, dass es sich theoretisch rentieren würde, ich aber nicht weiß ob ich mir das antun werde.... und falls doch, dann über welchen Weg und mit welchen Produkt.

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Ist ja nicht falsch. Riesterst nur du, erhälst du für 1046 Nettoaufwand 1054 Förderung. Nur zahlst so halt 986 Euro völlig unnötig und ungefördert ein.

 

Wenn wir schon beim Thema sind: Bekanntschaften, die mir ohne blassen Schimmer was aus ihrer Strucki- / Drücker- / x-Bude andrehen wollen, würde ich zügig beenden.

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odensee

Er fragt, ob sich eine Riesterrente für ihn lohnt. Auf diese Frage kann man nur antworten: das weiß man nicht. Man kann aber wenn man die Aussicht auf ein langes Leben hat und die Fördersituation für das Kalenderjahr attraktiv erscheint durchaus einen Riestervertrag in einer passenden Höhe besparen.

 

Auf die Frage "lohnt sich Riester für mich?" kann es nur die Antwort geben, dass man das nicht weiß. Man kann bestenfalls rückblickend für bereits gestorbene Riester-Rentner ausrechnen, ob sich der Vertrag für diese gelohnt hat oder nicht.

Mal wieder ein bisschen Wortklauberei? (Das Fernsehprogramm ist auch wieder grottig heute abend, Olympiaübertragungen auf GEZ-Kosten sollten verboten werden, das Geld sollte man lieber in (finanzielle) Bildung stecken...gut dass es draußen jetzt langsam erträglich wird)

 

Dass "Riester" (wie jede Rentenversicherung, auch Rürup, auch ungeförderte private RV, auch gesetzliche RV, auch betriebliche AV, auch VBL..) nur lohnt, wenn man "alt genug" wird, darüber besteht ja Konsens. Ab wann "alt genug" ist (85 Jahre? 91 Jahre? 93,27653429 Jahre?) hängt aber (bei Riester) von verschiedenen Parametern ab. So z.B.von der Förderquote, von der erwirtschafteten Rendite und eben auch von der Steuersituation in der Auszahlphase . Natürlich kennen wir die heute nicht, aber als "initial guess" halte ich es für sinnvoller, die heutige gesetzliche Regelung anzunehmen, als gar keine (dein Ansatz). Wäre ja ganz schön doof, wenn "die Fördersituation für das Kalenderjahr attraktiv erscheint" und die nachglagerte Besteuerung einen gewaltigen Strich durch die Rechnung macht. Zumal ich davon ausgehe, dass sich die steuerliche Situation eher verschlechert als verbessert (du darfst gerne vom Gegenteil ausgehen...)

 

Das habe ich schon gemacht. Auf diese Förderkonstellation ist er nicht gekommen. Seine Empfehlung war/ist einen Fondsgebundenen Riestervertrag für mich abzuschließen. Meine Frau hat er überhaupt nicht beürcksichtigt.

Dann schieße ihn und seine Argumente in den Wind und lese dich selber ein. Kostet dich maximal ein verregnetes Wochenende.

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polydeikes

Er hat schon Recht im Grunde. Rendite im eigentlichen Sinne kann bei Riester erst im Nachhinein endgültig bestimmt werden (typisches Problem bei geschätzten 95 % Riesterfondssparplansparer). Egal ob nun Verrentung, förderschädliche Verwendung, Kleinbetragsrente, Wohnriesterentnahme, ... etc. pp. ...

 

Er schießt halt nur mal wieder in Sachen s/w bissel über das Ziel hinaus ... Rentabilitätsüberlegungen unterschiedlichster Art kann man sehr wohl anstellen.

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odensee

Er hat schon Recht im Grunde. Rendite im eigentlichen Sinne kann bei Riester erst im Nachhinein endgültig bestimmt werden (typisches Problem bei geschätzten 95 % Riesterfondssparplansparer).

Das bestreite ich doch gar nicht.

 

Wenn du als Riesterexperte jetzt erklärst, warum man die steuerliche Situation in der Auszahlphase (mal "normale" Auszahlung vorausgesetzt, nix Wohnriester, Kleinbetrag, 30%-Regelung...) nicht berücksichtigen muss/sollte, bin ich mal gespannt. Bisher dachte ich: wenn ich wenig gesetzliche Rente bekomme, dann wird meine Riesterauszahlung auch nur "gering" besteuert. Bekomme ich hingegen "hohe" Auszahlung aus der GRV und vielleicht auch noch "hohe" Auszahlung aus betrieblicher AV, dann zahle ich höhere Steuern auf den Riester. Damit "lohnt" sich Riester weniger. Was ist daran falsch? (Mir ist klar, dass sich Steuergesetze noch 1000mal ändern können...)

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polydeikes

Tyr hat dich gar nicht behauptet, dass die Steuersituation im Alter nicht zu berücksichtigen wäre. ;) An deiner Überlegung ist somit auch nichts falsch.

 

---

 

Aber um fies zu sein: Eine steuerlich geförderte Geldeinheit macht automatisch Gewinn, wenn die Rendite vor Steuer > 0 auch wenn Eingangs- und Ausgangsgrenzsteuersatz gleich sind.

 

Hier im Beispiel ist der Eingangsgrenzsteuersatz iS der realen Förderung sehr viel höher als der aus heutiger Sicht maximale Ausgangsgrenzsteuersatz. Insofern ist die steuerliche Betrachtung der Auszahlung hier bei korrekter Umsetzung aktuell irrelevant. :D

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juliusjr

Ahm ich komm da auch nicht mit.

Warum is er nicht unmittelbar förderberechtigt??

Er bekommt zulage geschenkt und beim rest den grenzsteuersatz. Später muss er dann versteuern. Die steuer is dann wahrscheinlich niedriger, weil man als Rentner normalerweise weniger verdient.

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juliusjr

Ah ok. Die zulage wird wieder zur steuer draufgeschlagen. Das hab ich schon ganz vergessen und damals auch nicht die nachteile der Riesterrente bedacht. Hmmmm...

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