telephon Juli 20, 2016 · bearbeitet Juli 20, 2016 von telephon Hallo, Ich bin neu hier im Forum, und beschäftige mich auch erst 1-2 Jahre mit dem Thema Geldanlage. Ich habe schon viel über die Praxis des Investierens gelesen und bin jetzt auch ganz gut informiert auf dem Gebiet. Nun habe ich aber eine theoretische Frage: Wie wird erreicht, dass der ETF relativ genau dem Index folgt? Da der ETF selbst auch frei gehandelt wird, müsste der doch relative schnell ein Eigenleben entwickeln - oder mache ich hier einen Denkfehler? Was ich meine ist: Nehmen wir an der Index fällt. Aus welchem Grund auch immer wird ETF X auf diesen Index aber gerade vermehrt gekauft. Der ETF wird teurer. Natürlich kann die Fondsgesellschaft je nachdem jetzt Werte verkaufen oder swappen. Aber davon bekommt der normale Anleger doch gar nichts mit. Wie wirkt sich das dann auf den Preis aus? Je mehr ich darüber nachdenke, desto mysteriöser kommt es mir vor. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Juli 20, 2016 Hallo, Ich bin neu hier im Forum, und beschäftige mich auch erst 1-2 Jahre mit dem Thema Geldanlage. Ich habe schon viel über die Praxis des Investierens gelesen und bin jetzt auch ganz gut informiert auf dem Gebiet. Nun habe ich aber eine theoretische Frage: Wie wird erreicht, dass der ETF relativ genau dem Index folgt? Da der ETF selbst auch frei gehandelt wird, müsste der doch relative schnell ein Eigenleben entwickeln - oder mache ich hier einen Denkfehler? Was ich meine ist: Nehmen wir an der Index fällt. Aus welchem Grund auch immer wird ETF X auf diesen Index aber gerade vermehrt gekauft. Der ETF wird teurer. Natürlich kann die Bank je nachdem jetzt Werte verkaufen oder swappen. Aber davon bekommt der normale Anleger doch gar nichts mit. Wie wirkt sich das dann auf den Preis aus? Je mehr ich darüber nachdenke, desto mysteriöser kommt es mir vor. Der ETF Preis hängt nicht von der ETF-Nachfrage/ vom ETF-Angebot ab - sondern ausschließlich von der Wertentwicklung der der im jeweiligen Index enthaltenen Werte. Stichwort: Creation / Redemption Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker Juli 20, 2016 ... Wie wird erreicht, dass der ETF relativ genau dem Index folgt? Da der ETF selbst auch frei gehandelt wird, müsste der doch relative schnell ein Eigenleben entwickeln - oder mache ich hier einen Denkfehler? Was ich meine ist: Nehmen wir an der Index fällt. Aus welchem Grund auch immer wird ETF X auf diesen Index aber gerade vermehrt gekauft. Der ETF wird teurer. Der Fondsanteil wird nicht teurer, weil er vermehrt gekauft wird. Er wird nur teurer, wenn die darin enthaltenden Werte vermehrt gekauft also teurer werden. Du musst Dir vergegenwärtigen, dass der Verkauf eines ETF-Anteils von Anleger A zu Anleger B keine einzige Aktie bewegt, sondern eben nur einen Fondsanteil. Der Inhalt bleibt nach dem Geschäft gleich. Interessant wird es nur, wenn neue Fondsanteile kreiert werden oder alte verschwinden müssen. Dann müssen natürlich die entsprechenden Aktien gekauft bzw. verkauft werden, was dann natürlich Auswirkungen auf den Wert des Fondsanteil hat. Dieses Wertentwicklung wird aber auch hier ausschließlich durch den Kauf oder Verkauf der Einzelwerte gesteuert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
telephon Juli 20, 2016 OK, das macht Sinn. Ist es dann so, dass wenn der Fonds z.B. physisch vollreplizierend ist, die Fondsgesellschaft auch verpflichtet ist, für jeden ausgegeben Fondsteil die Werte nachzukaufen? Gibt es hier große Unterschiede was gesetzliche Vorgaben in den verschieden EU-Ländern angeht, oder ist das relativ einheitlich? Danke schon mal für die Antworten! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Juli 20, 2016 · bearbeitet Juli 20, 2016 von otto03 OK, das macht Sinn. Ist es dann so, dass wenn der Fonds z.B. physisch vollreplizierend ist, die Fondsgesellschaft auch verpflichtet ist, für jeden ausgegeben Fondsteil die Werte nachzukaufen? Gibt es hier große Unterschiede was gesetzliche Vorgaben in den verschieden EU-Ländern angeht, oder ist das relativ einheitlich? Danke schon mal für die Antworten! Liest du eigentlich die Antworten? Bist du lernunwillig? Creation / Redemption Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker Juli 20, 2016 · bearbeitet Juli 20, 2016 von Schwachzocker Ist es dann so, dass wenn der Fonds z.B. physisch vollreplizierend ist, die Fondsgesellschaft auch verpflichtet ist, für jeden ausgegeben Fondsteil die Werte nachzukaufen?... Ich stelle mir das nicht so vor, dass die Fondsgesellschaft das macht. Wenn eine erhöhte Nachfrage nach einem Fonds entsteht, muss ein autorisierter Börsenmakler das ausgleichen. Nach meinem Verständnis ist das sein Job. Er oder eine andere autorisierte Person kauft dann die erforderliche Anzahl an Aktien, idealerweise in der richtigen Gewichtung, übergibt dieses Aktienpaket der Fondsgesellschaft und erhält dafür Fondsanteile, mit denen er dann wieder den liquiden Handel an der Börse sicherstellen kann. Das sind eher schwurbelige Mutmaßungen meinerseits. Man möge mich korrigieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Juli 20, 2016 Lesen bildet: ETF-Handbuch Börse Frankfurt Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maciej Juli 21, 2016 Der ETF Preis hängt nicht von der ETF-Nachfrage/ vom ETF-Angebot ab - sondern ausschließlich von der Wertentwicklung der der im jeweiligen Index enthaltenen Werte. Stichwort: Creation / Redemption So wie ich das verstehe, bezieht sich das doch nur auf ETF-Anteile, die neu erstellt oder vernichtet werden. Aber die täglichen Börsenschwankungen kommen doch letztlich trotzdem nur durch Angebot und Nachfrage zustande, oder? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
telephon Juli 21, 2016 OK, das macht Sinn. Ist es dann so, dass wenn der Fonds z.B. physisch vollreplizierend ist, die Fondsgesellschaft auch verpflichtet ist, für jeden ausgegeben Fondsteil die Werte nachzukaufen? Gibt es hier große Unterschiede was gesetzliche Vorgaben in den verschieden EU-Ländern angeht, oder ist das relativ einheitlich? Danke schon mal für die Antworten! Liest du eigentlich die Antworten? Bist du lernunwillig? Creation / Redemption Tut mir leid, das hatte ich wirklich überlesen und nicht nachgeschaut. Hätte ich ja sogar auf Wikipedia finden können - Asche auf mein Haupt! Bleibt aber die Frage nach der Regulierung. Ist das für Europa einheitlich geregelt, oder gibt es evtl. Unterschiede zwischen z.B. Luxemburg und Irland? Zumindest in den USA sehe ich, dass selbst bei physisch replizierenden ETFs die Anteile auch aus Leihgeschäften stammen können. Was passiert dann (in dem zugegeben unwahrscheinlichen Fall) sollte die KAG zahlungsunfähig werden. Der ETF wird aufgelöst und die Anteile werden an die Anleger ausgezahlt, klar, aber kommt es hier nicht zu einem Problem, wenn doch gar keine Anteile vorhanden waren? Ich gehe davon aus, dass es hier noch weitere Sicherheiten geben muss, gerade wenn der ETF swappt, richtig? Lesen bildet: ETF-Handbuch Börse Frankfurt Danke. Sehr einfach und verständlich für Anfänger erklärt. Habe hier noch das ein oder gelernt, obwohl mir ein Großteil schon bekannt war. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Juli 21, 2016 Der ETF Preis hängt nicht von der ETF-Nachfrage/ vom ETF-Angebot ab - sondern ausschließlich von der Wertentwicklung der der im jeweiligen Index enthaltenen Werte. Stichwort: Creation / Redemption So wie ich das verstehe, bezieht sich das doch nur auf ETF-Anteile, die neu erstellt oder vernichtet werden. Aber die täglichen Börsenschwankungen kommen doch letztlich trotzdem nur durch Angebot und Nachfrage zustande, oder? Nein, die von den Market Makern/Designated Sponsors gestellten Preise "mäandern" stets um den iNav der sich aus der den Preisen der Bestandteile des abgebildeten Index ergibt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
telephon Juli 21, 2016 · bearbeitet Juli 21, 2016 von telephon So wie ich das verstehe, bezieht sich das doch nur auf ETF-Anteile, die neu erstellt oder vernichtet werden. Aber die täglichen Börsenschwankungen kommen doch letztlich trotzdem nur durch Angebot und Nachfrage zustande, oder? Nein, die von den Market Makern/Designated Sponsors gestellten Preise "mäandern" stets um den iNav der sich aus der den Preisen der Bestandteile des abgebildeten Index ergibt. Also passiert doch beides! Die Kurse werden von den Marekt Makern bestimmt, schwanken dann aber doch leicht beim Handel an der Börse! Allerdings scheinen die börslich bedingten Preisschwankungen praktisch vernachlässigbar zu sein, da: 1. ein Großteil der ETFs außerbörslich gehandelt wird und 2. Bei zu großen Abweichungen vom Index die Market Makers anscheinend eingreifen und ETFs aufkaufen oder neue emittieren. Hier wird das so beschrieben: Because an ETF trades like a stock, its price will fluctuate during the trading day, due to simple supply and demand. If many investors want to buy an ETF, for instance, the ETF’s share price might rise above the value of its underlying securities. When this happens, the AP can jump in to intervene. Recognizing the “overpriced” ETF, the AP might buy up the underlying shares that compose the ETF and then sell ETF shares on the open market. This should help drive the ETF’s share price back toward fair value, while the AP earns a basically risk-free arbitrage profit. Likewise, if the ETF starts trading at a discount to the securities it holds, the AP can snap up 50,000 shares of that ETF on the cheap and redeem them for the underlying securities, which can be resold. By buying up the undervalued ETF shares, the AP drives the price of the ETF back toward fair value while once again making a nice profit. This arbitrage process helps to keep an ETF’s price in line with the value of its underlying portfolio. With multiple APs watching most ETFs, ETF prices typically stay in line with the value of their underlying securities. Und hier noch ein Paper was meiner Ansicht nach sehr lesenswert ist und einen guten Überblick darüber gibt, wie ETFs funktionieren: http://www.frankfurt...000000200785AB4 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag