Marsipulami Juli 4, 2016 · bearbeitet Juli 4, 2016 von Marsipulami Hallo Zusammen, Über meine Person 1. Erfahrungen mit Geldanlagen Ich bin knapp 30 Jahre alt, habe durch ein erfolgreiches kleines Nebengewerbe während und kurz nach dem Studium knapp 350.000€ angespart (nach Steuern). Das Geld liegt bisher komplett auf meinen Girokonten. Ich habe noch nie aktiv Erfahrung mit Geldanlagen gesammelt und habe auch insgesamt recht wenig Erfahrung mit Geld. Ich war in letzter Zeit einige male bei einem (leider provisionsbasierten) Finanzberater. Dabei ist mir allerdings schnell aufgefallen, dass provisionsbasierte Beratung nichts für mich ist und ich habe das Ganze in letzter Minute abgebrochen. Nun will mich doch selbst in das Thema einarbeiten. (Bei der Beratung wurden mir viele Produkte mit m.E. sehr hohen einmaligen sowie jährlichen Kosten angeboten, ETFs wurden erst auf explizite Nachfrage meinerseits erwähnt. Insgesamt hatte ich dabei ein schlechtes Gefühl.) 2. Darstellung von bereits vorhandener Fondspositionen (Fondsbezeichnung und ISIN angeben): Keine 3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage: Generell interessiere ich mich schon sehr für das Thema, habe mich aber bisher nicht so recht rangetraut. Ich könnte mir vorstellen eine halbe Stunde pro Tag zu investieren, will aber hauptsächlich mittel bis langfristig investieren. 4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten: Ich bin bereit ein recht hohes Risiko einzugehen. Ich habe einen gut bezahlten, sicheren Job (70€k brutto) und selbst bei einem Totalausfall könnte ich mein Leben ganz normal weiterleben. Optionale Angaben: 1.Alter: knapp 30 2. Berufliche Situation: sehr sicherer Job, ca. 70k brutto + Nebengewerbe ca. 100-200k brutto Über meine Fondsanlage Pflichtangaben: 1. Anlagehorizont Ich würde das Geld gerne für 5-15 Jahre anlegen. 2. Zweck der Anlage Will das Geld weg vom Girokonto haben. Sonst kein richtiger Grund. Vielleicht irgendwann ein Haus mit meiner Frau, das ist aber überhaupt nicht dringend. 3. Einmalanlage und/oder Sparplan? Ich glaube ein Sparplan wäre mir lieber. 4. Anlagekapital: 350.000€ liegen auf meinem Girokonto. Zusätzlich kann ich momentan ca. 5-10.000€ (netto) pro Monat sparen. Ich habe nun an eine Mischung aus ETFs und ein paar aktiv gemanagten Fonds gedacht. Mich würde interessieren auf wieviele verschiedene Fonds ihr das Geld verteilen würdet (gerne auch Tipps was für Fonds). Momentan hätte ich an einen MSCI World ETF und dazu noch einen eher europalastigen (z.B. LYXOR UCITS ETF EURO STOXX 50 D) ETF gedacht. Dazu würde ich dann noch ein paar aktiv gemangte Fonds mischen. Insgesamt dachte ich so an 6-8 verschiedene Fonds. Ich habe versucht jemanden mit einer ähnlichen Situation wie meiner hier zu finden, bin aber nicht so richtig fündig geworden. Falls jemand einen ähnlichen Thread in Erinnerung hat würde ich mich sehr über den Link freuen. Generell überlege ich mal einen Honorarberater aufzusuchen, würdet ihr mir das empfehlen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
John Silver Juli 5, 2016 ... 3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage: Generell interessiere ich mich schon sehr für das Thema, habe mich aber bisher nicht so recht rangetraut. Ich könnte mir vorstellen eine halbe Stunde pro Tag zu investieren, will aber hauptsächlich mittel bis langfristig investieren. 4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten: Ich bin bereit ein recht hohes Risiko einzugehen. Ich habe einen gut bezahlten, sicheren Job (70€k brutto) und selbst bei einem Totalausfall könnte ich mein Leben ganz normal weiterleben. ... Generell überlege ich mal einen Honorarberater aufzusuchen, würdet ihr mir das empfehlen? Mein Tipp: Mach es selbst und hole Dir Zweitmeinungen ein. 7 * 0,5 = 3,5 Stunden pro Woche. Das ist nicht wenig. Wenn Du dazu bereit bist, solltest Du die Zeit in Bücher und Foren investieren. Es zahlt sich aus. Man unterschätzt immer(!) seine Risikotragfähigkeit. Da muss man schon eine ganz kräftige "sch*****gal"-Mentalität haben, wenn sich 5-6 Stellige Summen "auflösen". Man glaubt ja immer man kriegt alles umsonst. Selbst das Forum hier ist nicht umsonst, es kostet Zeit. Es ist mir unbegreiflich, warum Leute zum Arzt, zum Anwalt usw. rennen und viel Geld bezahlen, aber nachweislich ohne Ahnung bei Geldanlage meinen sie wissen alles besser. Wenn man wenig oder keine Ahnung hat: Was sind einmalig 300 bis 1000 Euro auf 350K? Sicherlich immer noch billiger als der nächste eigene Fehler. Von daher: Mach beides, frag einen Profi UND(!) lies Dich ein, sonst wirst Du das nie ganz blicken was er Dir rät. Außerdem macht es Spaß! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Noob1981 Juli 5, 2016 Nebengewerbe, wenn dort mehr Ertrag entsteht als durch den sicheren Job? Ich glaube du solltest auch mal einen Steuerberater befragen Ansonsten gilt das gleiche wie bei jedem: Wieso 2 ETFs und dann noch 4 aktive Fonds? Wenn du glaubst, die aktiven können es besser, dann machen die ETFs keinen Sinn und wenn du daran doch nicht glaubst, setz auf die ETFs. Persönlich kann ich dir nur den Tipp geben, fang mal mit 100k an, nachlegen kannst du immer noch. Aber so kannst du dich daran gewöhnen, dass die Werte doch spürbar schwanken und das irgendwann mit Werten, die größer sind als deine aktuell beachtliche Sparleistung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Leonhard_E Juli 5, 2016 · bearbeitet Juli 5, 2016 von Leonhard_E Erstmal eine Frage: Das dreifache im Nebenerwerb wie im regulären Job? Hast du eine Pflanzenzucht oder einen Handel mit seltenen Gütern? Was ich an deiner Stelle machen würde: 1. Geld wegparken, d.h. verteilt auf mehrere Festgelder jeweils in der Höhe von unter 100.000 Euro je Anbieter (Einlagensicherung beachten für ca. 6 Monate (oder welchen Zeitraum du für angemessen hältst, um dich einzuarbeiten. Kann auch 1 Jahr sein) 2. Lesen der Standardliteratur zu den Themen: Aktien, Börsen, ETF, Anleihen, Derivate, Geldanlage im Allgemeinen 3. Lesen der allgemein verfügbaren Internet Quellen (du hast das WPF gefunden, also die wichtigste Quelle hast du schon einmal ;-) 4. Sehen, dass sich andere wie z.B. Ramstein bereits vorher sehr ausgiebig mit den Themen beschäftigt haben. Mit neu angeeignetem Wissen abgleichen. 5. Eigene Strategie entwickeln. Genaue Gedanken zu allen Entscheidungen machen. Dann hier im Forum darstellen. 6. Sobald die Festgelder auslaufen, erstmal klein anfangen. Da du noch keine Erfahrung hast, erstmal sehen wie du tatsächlich auf Kursänderungen reagierst. Wenn im Depot ein fünfstelliger Betrag mit einem Minus steht, kann vieles anders sein als man vorher denkt. 7. Ein Honorarberater kann nicht schaden. Also: Lesen, Hinterfragen, Fragen, noch mehr lesen, Erfahrungen sammeln. Dann größere Entscheidungen treffen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Moneycruncher Juli 5, 2016 Nebengewerbe, wenn dort mehr Ertrag entsteht als durch den sicheren Job? Ich glaube du solltest auch mal einen Steuerberater befragen Ansonsten gilt das gleiche wie bei jedem: Wieso 2 ETFs und dann noch 4 aktive Fonds? Wenn du glaubst, die aktiven können es besser, dann machen die ETFs keinen Sinn und wenn du daran doch nicht glaubst, setz auf die ETFs. Persönlich kann ich dir nur den Tipp geben, fang mal mit 100k an, nachlegen kannst du immer noch. Aber so kannst du dich daran gewöhnen, dass die Werte doch spürbar schwanken und das irgendwann mit Werten, die größer sind als deine aktuell beachtliche Sparleistung. Nicht so dogmatisch bitte. Ich habe auch ETFs und aktive gemischt - es ist quasi eine Diversifikation der Analagevehikel. Ich glaube zwar, dass die ETFs weiterhin die Nase vorn haben, weiß es aber nicht.. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr Juli 5, 2016 Ich würde das Nebengewerbe (???) hauptberuflich machen. Der Schritt bringt wohl viel mehr Einnahmen als die beste Geldanlage. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Musterboo Juli 5, 2016 · bearbeitet Juli 5, 2016 von Musterboo Schau dich hier erst einmal ein wenig um, damit du einen Überblick bekommst was der Markt so alles her gibt. Wenn du zukünftig einen Vermögensberater konsultieren möchtest gibt es auch durchaus gute, allerdings solltest du vorher schon einmal wissen was er dir da gerade alles erzählt. Die Guten arbeiten nicht auf Provision! Taste dich am besten langsam an das Thema Aktien/ETF-Markt heran mit einer Summe von 100k-200k den Rest des Geldes solltest du zügig von deinem Giro Konto weg bekommen um damit Rendite zu erzielen. Zuerst einmal ein vernünftiges Tagesgeldkonto finden um die Rendite gegenüber dem Giro zu erhöhen. Als nächstes solltest du dich mal mit dem System der Festgeldleiter auseinandersetzen oder dir diverse Angebote zu Flex-Geld ansehen. Das würde auch gut zu deinem offenen Imobilienwunsch passen. Eine Streuung über ETFs und aktiv gemanagten Fonds ist dann auch nicht mehr von Nöten, da du selbst dein Risiko minimiert hast durch die Anlage in Festgeld. Du kannst also dann rein auf ETFs setzen. Wenn du ein wenig Erfahrung gesammelt hast und dir dann irgendwann im klaren darüber bist wie deine Risikoquote aussehen soll (z.B. 40%RK1 & 60%RK3), kannst du selbst innerhalb deiner Risikoklassen Rebalancen und machst somit fast das selbe wie ein Fondmanager. In starken Börsenzeiten werden dann Gewinne laufen gelassen und in schwachen Börsenzeiten tust du automatisch nachkaufen weil dein Cashanteil deutlich schneller anwächst wie die Depotwerte. Zu der Wahl der passenden ETFs findest du hier im Forum einige Informationen in den Stickys, einfach mal einlesen. Wenn du dir die Arbeit nicht machen möchtest gibt es natürlich auch noch Kandidaten wie den ARERO Da kannst du dich schön zurücklehnen und die Arbeit andere machen lassen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marsipulami Juli 5, 2016 · bearbeitet Juli 5, 2016 von Marsipulami Vielen Dank schonmal für die sehr hilfreichen Tipps! Nur zur Info: mein Nebengewerbe ist nichts was langfristig funktionieren kann (Hatte Glück mit ein paar iPhone Apps aber das wird irgendwann vorbei sein. ). Deshalb ist mir mein richtiger Job wichtig. Nebengewerbe heißt nur, dass ich dafür deutlich weniger Zeit investiere als für meinen Hauptjob. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Yoko Juli 5, 2016 Wenn man auf aktive Fonds setzt, dann sollte man eine sehr selektive Auswahl treffen. Je mehr aktive Fonds man hat, umso wahrscheinlicher kommst du bei der Marktrendite abzüglich der Kosten raus und dann kann man auch kostengünstige ETFs nehmen. Deren kosten liegt um ca. 1% - 2% p.a. niedriger, bei 100k Anlagevermögen sind das 1000 bis 2000 Euro pro Jahr an Kostenunterschied. Ansonsten würde ich mit einem kleinen Depot und kleinem Sparplan auf eine der Standardlösungen hier beginnen, also 70% World und 30% EM oder 30% North America, 30% Europe, 10% Pacific und 30% EM. Die ETFs von ComStage sind dafür ganz gut geeignet und lassen sich bei der DAB kostenlos besparen. Ebenso kann ich das Buch von Komer - Souverän investieren, empfehlen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Walter White Juli 5, 2016 Ich finde das jetzt nicht ungewöhnlich einen Nebenjob zu haben, der besser bezahlt ist als der Hauptjob. Das hatte ich auch mal über einige Jahre, war allerdings mit harter körperlicher Arbeit verbunden und auch nur gewollt zeitlich begrenzt um mir einige Wünsche zu erfüllen. Zum Thema wurde schon einiges geschrieben daher frage ich mal nach einer Berufsunfähigkeitsversicherung, denn das gute Einkommen (Hauptverdienst) will ja abgesichert sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Leonhard_E Juli 5, 2016 Wenn man auf aktive Fonds setzt, dann sollte man eine sehr selektive Auswahl treffen. Je mehr aktive Fonds man hat, umso wahrscheinlicher kommst du bei der Marktrendite abzüglich der Kosten raus und dann kann man auch kostengünstige ETFs nehmen. Deren kosten liegt um ca. 1% - 2% p.a. niedriger, bei 100k Anlagevermögen sind das 1000 bis 2000 Euro pro Jahr an Kostenunterschied. Ansonsten würde ich mit einem kleinen Depot und kleinem Sparplan auf eine der Standardlösungen hier beginnen, also 70% World und 30% EM oder 30% North America, 30% Europe, 10% Pacific und 30% EM. Die ETFs von ComStage sind dafür ganz gut geeignet und lassen sich bei der DAB kostenlos besparen. Ebenso kann ich das Buch von Komer - Souverän investieren, empfehlen. Ernsthaft? Ein Sparplan um 350.000,00 EUR anzulegen? So gewinnt man weder an Erkenntnis noch trägt es zur Lösung bei. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Musterboo Juli 5, 2016 · bearbeitet Juli 5, 2016 von Musterboo Wenn man auf aktive Fonds setzt, dann sollte man eine sehr selektive Auswahl treffen. Je mehr aktive Fonds man hat, umso wahrscheinlicher kommst du bei der Marktrendite abzüglich der Kosten raus und dann kann man auch kostengünstige ETFs nehmen. Deren kosten liegt um ca. 1% - 2% p.a. niedriger, bei 100k Anlagevermögen sind das 1000 bis 2000 Euro pro Jahr an Kostenunterschied. Ansonsten würde ich mit einem kleinen Depot und kleinem Sparplan auf eine der Standardlösungen hier beginnen, also 70% World und 30% EM oder 30% North America, 30% Europe, 10% Pacific und 30% EM. Die ETFs von ComStage sind dafür ganz gut geeignet und lassen sich bei der DAB kostenlos besparen. Ebenso kann ich das Buch von Komer - Souverän investieren, empfehlen. Ernsthaft? Ein Sparplan um 350.000,00 EUR anzulegen? So gewinnt man weder an Erkenntnis noch trägt es zur Lösung bei. Ich denke das bezog sich auf die 5-10k die Marsi zusätzlich pro Monat besparen kann, ansonsten wäre es Unsinn. Wobei ich da eher ein Flexigeld, Tagesgeld oder beides damit befeuern würde. Tagesgeld für Rebalancing Aktionen, Nackäufe oder Sonderwünsche und das Flexigeld nebenher aufbauen, da stärkere Rendite als RK1 neben einem 5 Jahres Festgeld als Leiter oder so. Kommt halt drauf an wie die Risikoquote aussehen soll und wie die Entscheidung zur Verteilung der Fonds dann aussieht. Wenn Er im Depot schon einen RK1 Anteil abbildet mit Bond ETFs oder einem Dachfond ändert das die Sache natürlich wieder. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr Juli 5, 2016 · bearbeitet Juli 5, 2016 von tyr Edit: okay, es gibt auch Sparplanangebote in diesen Größenordnungen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Smartinvestor Juli 5, 2016 · bearbeitet Juli 5, 2016 von Smartinvestor Ich halte die Zielsetzung von 6-8 Fonds für sehr sinnvoll. Allerdings würde ich bei deinem Zeitbudget den Schwerpunkt auf passive ETF legen und nur 1-2 aktive Fonds nach sehr sorgfältiger Vorauswahl beimischen, da die Finanzmärkte heute überwiegend effizient sind. Nur mit großem Aufwand lässt sich heute noch durch aktives Management mehr risikobereinigter Ertrag herausholen. Zunächst zum Pflichtteil der passiven ETF-Anlage. Zur Grundausbildung reicht hier m.E. "der Kommer" völlig aus. Bei ausreichend Zeit und Interesse würde ich noch David Swensen "Erfolgreich investieren: Stategien für Privatanleger" empfehlen. Beide Autoren liefern dir den aktuellen Stand der Finanzwissenschaft anwendungsorientiert, interessensfrei und undogmatisch, sodass man sich damit gut eine eigene Meinung und Strategie bilden kann, die mit 4-5 gut ausgewählten ETFs abgedeckt werden kann. Die Standardempfehlungen wurden ja schon genannt: Nord Amer., Eur., Pac, EM, evtl. noch REITs übergewichten wenn man keine eigenen Immobilien hat. Zum Pflichtteil gehört natürlich auch ein Anteil mit niedrigem Risiko, der aber i.d.R. durch Rentenversicherung, Betriebsrente, TG Notgroschen usw. ausreichend abgedeckt ist. Nun zur Kür der aktiven Beimischung, die bislang m.E. noch nicht ausreichend adressiert wurde. Wie schon gesagt ist das sehr sehr anspruchsvoll und sollte erst nach etlichen Jahren der Erfahrung mit dem passiven Teil angegangen werden, um keinen Schiffbruch zu erleiden. Aber bei deinem Zeitbudget von 1/2 h pro Tag sollte das nach meiner Erfahrung für einen kleinen Teil vom Portfolio (10-20%) machbar sein. Als Grundausbildung dazu hat mir David Swensen "Pioneering Portfolio Management" sehr geholfen. Wichtig ist, dass sich die aktiven Fonds grundlegend von den passiven unterscheiden sollten, d.h. dass deren Wertentwicklung möglichst unkorreliert zu der der übrigen Anlagen sein sollte. Außerdem sollte deren risikobereinigte Rendite ähnlich der der übrigen Anlagen sein. Nur unter diesen Voraussetzungen tragen diese Aktiven Fonds positiv zur risikobereinigten Rendite des Gesamtportfolios bei. Mit diesen Anforderungen scheiden schon mal praktisch alle konventionellen aktiven Aktienfonds aus, da diese zu den ETF hoch korrelieren und daher unnötige ZusatzKosten verursachen ohne Zusatznutzen zu erbringen. Was also dann? Hierzu kann leider keine allgemeingültige Empfehlung gegeben werden, denn dann würden ja alle da investieren und der Vorteil durch aktives Managenent wäre dahin bzw. würde sich ins Gegenteil verkehren. Aktiv investieren bedeutet also aktiv bei allen Beteiligten, sprich beim Fondsmanagement und bei dir selber. Swensen gibt dazu viele Anregungen im 2. o.a. Buch. Für uns Privatanleger heisst das, dass wir uns EIN einzelnes persönlich interessantes alternatives Anlagegebiet heraussuchen, uns dort sehr tief einarbeiten, um uns in die Lage zu versetzen, durch intensives Due Diligence der uns verfügbaren Anlagemöglichlkeiten, die im alternativen Bereich vorherrschende 99,9 % Spreu vom 0,1 % tatsächlich gewinnbringenden Weizen zu trennen. Und das funktioniert nur, wenn du dir in deinem Spezialgebiet einen deutlichen und nachhaltigen Wissensvorsprung erarbeitest und ständig erhältst. Aber dein Glück mit der App ist sicher auch ein Glück des Tüchtigen, der in seinem Spezialgebiet weiß wie der Hase läuft. Übertrage also dein erfolgreiches Vorgehen im Nebenerwerb auf die Vermögensanlage. Hier unterscheiden sich Kommer und Swensen grundlegend: Kommer rät von diesem alternativen Teufelszeug kategorisch ab; womit er ja auch 99,9 % der Privatanleger vor Schaden bewahrt. Swensen hingegen lässt an einigen wenigen Stellen durchblicken, dass es mit entsprechend hohem persönlichen Einsatz für Privatanleger sehr wohl möglich ist, die risikobereinigte Rendite des Gesamtportfolios zu verbessern, wenn und nur wenn man es schafft , nachhaltig in zum übrigen Portfolio unkorrelierte alternative Anlagevehikel mit vergleichbarer Rendite zu investieren. Dabei helfen dem Privatanleger oft dessen Spezialkenntnisse aus Beruf oder anspruchsvollem Hobby, die es also dann zu nutzen gilt. Damit wird klar, dass erfolgreiches aktives Investieren eine sehr aufwändige individuelle Angelegenheit ist. Aber es ist nach meiner persönlichen Erfahrung auch als Privatanleger mit dem richtigen Rüstzeug noch machbar. Der Grund ist, dass der Finanzmarkt zwar sehr aber nicht völlig effizient ist. Aber es ist sehr aufwändig, sich diese Ineffizienz zu Nutze zu machen. Abschließend noch ein persönlicher Tipp: Wenn du es mal soweit geschafft hast: BEWARE OF OVERCONFIDENCE! Sehr hilfreich und manchmal heilsam ist dafür die regelmäßige Erfolgsmessung, d.h. regelmäßige Berechnung deiner Gesamtrendite bzw. des sogenannten internen Zinsfußes des Gesamtportfolios und Vergleich mit einer korrekt gewählten Benchmark. Wünsche dir nun viel Erfolg beim Erreichen deiner anspruchsvollen Zielsetzung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marsipulami Juli 5, 2016 · bearbeitet Juli 5, 2016 von Marsipulami Vielen Dank für die wirklich tollen Antworten! Ich werde mich in nächster Zeit auf jeden Fall durch die verschiedenen Threads hier im Forum ackern und einen Blick in die empfohlenen Bücher werden. Spontan hätte ich gesagt RK1: 30%, RK2 70%, aber darüber sollte ich mir wohl auch nochmal Gedanken machen. Warum denkt ihr, dass ein Sparplan nicht sinnvoll ist um so viel Geld anzulegen? Mein Gedanke dabei war das Risiko "zum falschen Zeitpunkt" zu kaufen etwas zu minimieren. Also einfach über 2 Jahre oder so jeden Monat ~15.000€ zu investieren. Auf die Idee mit den aktiv gemanagten Fonds bin ich hauptsächlich durch die (provisionsbasierten) Finanzberatung gekommen von der ich inzwischen ja abgesprungen bin. Allerdings wurden mir dort die aktiven (Aktien-Dach)Fonds evtl. auch nur empfohlen weil damit am meisten Provision zu holen ist. Könnt ihr mir zufällig einen günstigen Broker empfehlen der zu mir passen könnte? (Ansonsten arbeite ich mich mal durch das Broker Forum :-)) Berufsunfähigkeit (2000€) und Rentenversicherung (ETF gebundener Rürup, 350€ pro Monat) habe ich übrigens, wie sinnvoll die Produkte sind die ich da habe sei mal dahingestellt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mvp Juli 5, 2016 · bearbeitet Juli 5, 2016 von Mvp Hey, ich sehe dein Problem nicht bei der Auswahl von ETF oder aktiven Fonds oder wie viel riskant, wie viel weniger, sondern vor allem hier drin: "Kein bestimmtes Anlageziel" Und nein, Geld weg vom Giro ist kein Anlageziel Für mich schreit 30 Jahre, Frau, sehr sicherer Job, stabiles Einkommen und ein Haufen Geld gradezu nach einem Haus. Und du selbst bist der Idee wohl nicht abgeneigt. Spätestens wenn es mit Kindern soweit ist könnte es sein, dass aus dem "in ein paar Jahren" ein "im nächsten Jahr unbedingt" wird. Betrachtet man sich deine Cashflows wirst du in den nächsten Jahren noch sehr viel sparen können und dann evtl. dein Haus zu 100% mit Eigenkapital finanzieren können. Eine zu 100% mit EK finanzierte Immobilie KANN eine sehr attraktive Rendite in Form von Mieteinsparungen bringen (Objektabhängig), das ganze steuerfrei (da muss ein Portfolio, dass nicht zu 100% aus Aktien besteht in diesen Zinszeiten erstmal hinkommen) und zudem auch als Konsumobjekt, Traumerfüllung und Statusobjekt angesehen werden. Dann hast du zwar kein Geld mehr aber dafür dein komplettes Netto frei verfügbar. (Ja Rückstellungen fürs Haus etc sind immer klug. Aber wenn die Frau auch noch verdient sind die schnell gemacht) Nun kannst du entweder auf großem Fuß leben und rational Altersvorsorge betreiben oder ganz entspannt ein Vermögen aufbauen. In beiden Fällen kann man hier dann immer noch über ETF, Fonds etc diskutieren. Oder du sagst JETZT Haus nein danke und steckst dein Vermögen in Aktien und hoffst auf ordentlich Rendite, lebst gut von deinem Einkommen und kannst dir Jahr für Jahr ein paar Goodies mehr leisten aus einem Teil der Rendite und wirst auch im Alter nicht Hunger leiden müssen Rosige Aussichten. Wovon ICH jedoch abraten würde: Das Geld in Aktien, in ein paar Jahren doch merken, dass es ein Haus sein muss, Aktien stehen grade schlecht, besser einen Kredit aufnehmen (Einkommen ist ja genug da) ein Leben führen in dem man von finanziellen Restriktionen begleitet wird bis man den Kredit endlich ablöst, wenn es gut geht dann als reicher alter Sack dasitzt mit ein paar 10.000€ mehr als in den anderen Fällen, wenn irgendetwas schief läuft diesen "Glücksgriff" mit der App für nichts richtiges genutzt hat. Nur mal meine Meinung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marsipulami Juli 5, 2016 · bearbeitet Juli 5, 2016 von Marsipulami @Mvp, das sehe ich genauso. Allerdings wohnen wir gerade in München und würden auch gerne zumindest noch einige Jahre hier bleiben. Ein schönes und noch bezahlbares Haus zu finden ist hier leider sehr sehr schwer. Dazu kommt, dass wir noch überhaupt nicht sicher sind wie die Zukunft ausschauen soll. Daher wollen wir uns momentan noch ungern an ein Haus binden. Wenn ich so drüber nachdenke, ein Anlageziel für mich wäre es irgendwann nur noch 50-75% arbeiten zu müssen... :-) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mvp Juli 5, 2016 Verstehe ich, es geht aber perspektivisch ja auch um die nächsten ~5 Jahre. Je nachdem reichen auch 500k nicht um ein entsprechendes Haus zu kaufen oder es lohnt sich aufgrund der Mieten/Hauspreis Relation auch gar nicht. In beiden Fällen sollte jedoch klar sein wonach gesucht wird. Sonst nimm eben etwas "Spielgeld" in die Hand und investiere entweder passiv als ersten Grundstein oder kauf dir ein paar Aktien. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Leonhard_E Juli 5, 2016 · bearbeitet Juli 5, 2016 von Leonhard_E @Mvp, das sehe ich genauso. Allerdings wohnen wir gerade in München und würden auch gerne zumindest noch einige Jahre hier bleiben. Ein schönes und noch bezahlbares Haus zu finden ist hier leider sehr sehr schwer. Dazu kommt, dass wir noch überhaupt nicht sicher sind wie die Zukunft ausschauen soll. Daher wollen wir uns momentan noch ungern an ein Haus binden. Wenn ich so drüber nachdenke, ein Anlageziel für mich wäre es irgendwann nur noch 50-75% arbeiten zu müssen... :-) Zwei Punkte dazu: 1.Immobilienkauf zum selbst einziehen ist Konsum, kein Invest. Kann man machen, muss man aber nicht. Dazu gibt es sehr kompakte Zusammenfassungen (Gerd Kommer: Kaufen oder Mieten) Laut meinen eigenen Berechnungen würde sich ein derartiger Kauf niemals lohnen. 2. Ob man ein überhaupt ein Haus in München findet, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wie zum Beispiel:: a) der Anspruch: Ubahn Nähe, Zentrumsnah, ein bestimmtes Viertel (ein Freund hat gerade ein Haus am Josephplatz gekauft, also es geht) b) Man braucht verdammt gute Beziehungen. Also man muss die Verkäufer zumindest flüchtig kennen, sonst sehe ich wenig Chancen. Neutral über den freien Markt ist sehr schwierig. Unter anderem muss man auf die schnelle große Mengen an Geld bekommen. Zumindest für mich sind das große Summen. c) Über die genannten Punkte hinaus braucht man eine Menge Glück. Und nun höre ich besser auf, sonst wird mir das noch negativ ausgelegt. Bin grad irgendwie in euphorischer Hochstimmung und deshalb unzurechnungsfähig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mvp Juli 5, 2016 · bearbeitet Juli 5, 2016 von Mvp Zwei Punkte dazu: 1.Immobilienkauf zum selbst einziehen ist Konsum, kein Invest. Kann man machen, muss man aber nicht. Dazu gibt es sehr kompakte Zusammenfassungen (Gerd Kommer: Kaufen oder Mieten) Laut meinen eigenen Berechnungen würde sich ein derartiger Kauf niemals lohnen. Kommer unterscheidet hier nicht zwischen Vermieten und Selbstbewohnen und wenigstens ist Selbstnutzung noch Konsum ! Selbstverständlich ist Kaufen ein Investment. Sagen wir mal der Immowert macht grade so die Inflation mit. Dann steckst du real 300.000 rein und kannst am Ende für real 300.000 verkaufen. Zwischendrin sparst du dir jeden Monat 1.500€ Kaltmiete z.B., das wären 6% Mietrendite. Mach die Zahlen größer oder kleiner. Zieh Erwerbskosten ab. Zieh Instandhaltung ab. Aber wenn du keine Finanzierungskosten hast, dann hast du ein Investment. Ob das mit Aktien mithalten kann ist die Frage. Dafür sprechen Sicherheit und keine Steuern auf den Ertrag. Auch Kommer bestreitet nicht, dass sich Häuser gerade lohnen wenn man ganz gute Preise erwischt und viel EK einbringen kann, zudem die Zinsen niedrig sind auf eventuelles FK. Alles 3 ist in München sicher nicht gegeben aber immer eine Frage des Einzelfalls. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Leonhard_E Juli 5, 2016 · bearbeitet Juli 5, 2016 von Leonhard_E Kommer unterscheidet hier nicht zwischen Vermieten und Selbstbewohnen und wenigstens ist Selbstnutzung noch Konsum ! Selbstverständlich ist Kaufen ein Investment. Sagen wir mal der Immowert macht grade so die Inflation mit. Dann steckst du real 300.000 rein und kannst am Ende für real 300.000 verkaufen. Zwischendrin sparst du dir jeden Monat 1.500€ Kaltmiete z.B., das wären 6% Mietrendite. Mach die Zahlen größer oder kleiner. Zieh Erwerbskosten ab. Zieh Instandhaltung ab. Aber wenn du keine Finanzierungskosten hast, dann hast du ein Investment. Ob das mit Aktien mithalten kann ist die Frage. Dafür sprechen Sicherheit und keine Steuern auf den Ertrag. Auch Kommer bestreitet nicht, dass sich Häuser gerade lohnen wenn man ganz gute Preise erwischt und viel EK einbringen kann, zudem die Zinsen niedrig sind auf eventuelles FK. Das ist eine vereinfachte Aussage und es fehlen noch sehr viele Koeffizienten, die nicht zu vernachlässigen sind. Darunter sind die Abschreibung auf das Gebäude (nein, die sind nicht "nur theoretisch"!) und weiteres. Am Ende läuft die Überlegung darauf hinaus, ob man das Geld "sparen" oder das Geld "bekommen" will. Denke so ist es richtig "verkürzt". Insbesondere aus steuerlicher Sicht ist Vermieten hier besser gestellt. Alles 3 ist in München sicher nicht gegeben aber immer eine Frage des Einzelfalls. Ehrlich gesagt verstehe ich diesen Punkt nicht. Unbestreitbar sind die FK Zinsen niedrig, auch in München. Viel Eigenkapital einbringen? Der TO schriebt von 350.000,00 EUR, das sind je nach Lage, Größe etc in München etwa 20%. Das ist eine brauchbare (wenn auch nicht optimale) EK Quote. Niedrige Preise erwischen ist ein dehnbarer Begriff. Das hängt vom Objekt ab. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mvp Juli 5, 2016 · bearbeitet Juli 5, 2016 von Mvp Viel Eigenkapital einbringen? Der TO schriebt von 350.000,00 EUR, das sind je nach Lage, Größe etc in München etwa 20%. Das ist eine brauchbare (wenn auch nicht optimale) EK Quote.<br style="font-family: tahoma, arial, verdana, sans-serif; font-size: 13px; line-height: 19.5px; background-color: rgb(250, 251, 252);">Niedrige Preise erwischen ist ein dehnbarer Begriff. Das hängt vom Objekt ab. Niedrige Preise erwischen ist ein dehnbarer Begriff. Das hängt vom Objekt ab. Das trifft es doch genau was ich meinte In anderen Lagen sind das locker 50 oder 70%. München eben nicht alles gegeben. Preise in Relation zur Miete machen die Ersparnis aus. Klar kann man viel annehmen und herumrechnen, ist aber wie gesagt Einzelfallarbeit. Worauf ich hinaus will: Konsum ist wenn du für etwas Geld ausgibst, was du nicht wieder siehst. Investment ist wenn du Geld in etwas steckst was sich finanziell lohnt oder lohnen könnte. Das der Vermieter besser gestellt ist musst du mir noch erklären, er kann zwar einiges absetzen und einen Teil der Mieteinnahmen so steuerfrei einnehmen, aber der Mietvorteil des Besitzers ist doch ganz steuerfrei? Grundstückssteuer ist hier wie da in den Nebenkosten enthalten. Aber bis auf diesen Punkt macht es kaum Sinn zu diskutieren, ob ein Jugendstilbau z.B. einer realen Abschreibung auf den Kaufpreis unterliegt kommt auf die Bausubstanz an, wiederum Einzelfall.. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Noob1981 Juli 6, 2016 · bearbeitet Juli 6, 2016 von Noob1981 Zwei Punkte dazu: 1.Immobilienkauf zum selbst einziehen ist Konsum, kein Invest. Kann man machen, muss man aber nicht. Dazu gibt es sehr kompakte Zusammenfassungen (Gerd Kommer: Kaufen oder Mieten) Laut meinen eigenen Berechnungen würde sich ein derartiger Kauf niemals lohnen. 2. Ob man ein überhaupt ein Haus in München findet, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wie zum Beispiel:: a) der Anspruch: Ubahn Nähe, Zentrumsnah, ein bestimmtes Viertel (ein Freund hat gerade ein Haus am Josephplatz gekauft, also es geht) b) Man braucht verdammt gute Beziehungen. Also man muss die Verkäufer zumindest flüchtig kennen, sonst sehe ich wenig Chancen. Neutral über den freien Markt ist sehr schwierig. Unter anderem muss man auf die schnelle große Mengen an Geld bekommen. Zumindest für mich sind das große Summen. c) Über die genannten Punkte hinaus braucht man eine Menge Glück. Und nun höre ich besser auf, sonst wird mir das noch negativ ausgelegt. Bin grad irgendwie in euphorischer Hochstimmung und deshalb unzurechnungsfähig. Wenn man schon wilde Theorien aufstellt und dazu als "Beweis" noch irgendwelche Experten heranzieht, sollte man schon den Kontext berücksichtigen, sonst fällt das schnell in die Kategorie Schwurbeln. zu 1) Ein Haus das man selbst bewohnt, schafft nur eine indirekte Rendite. Wie willst du denn ein Haus verkonsumieren? Klar musst du Instandhaltungen bezahlen (bezahlst du als Mieter indirekt auch), der Bodenpreis (gerade in München ein Treiber) bleibt aber unabhängig, was mit dem Stück Haus darauf passiert. Natürlich können Bodenpreise schwanken, in beide Richtungen. Und deine eigenen Berechnungen wären interessant zu sehen, immerhin sprichst du von NIEMALS. Gegenthese: Haus in München oder in einem Boomviertel von Berlin vor xx Jahren gekauft, da hast du jetzt selbst nach Abzug der Instandhaltungen/Abriss eine schöne Rendite. Hättest du das in Essen gemacht, wäre es egal, wie hübsch das Haus ist :-) 2a) Alles eine Frage von Angebot und Nachfrage. Wer exklusive Lagen will, muss in der Regel entsprechend zahlen. Diese Vietel bleiben in der Regel aber auch exklusiv und somit wertstabiler. Das kann dir bei vermeindlichen Hipstervierteln keiner garantieren. 2b) Das Geld bekommst du bei passendem Objekt durch eine Bank derzeit ruck zuck. Wenn nicht, solltest du generell darüber nachdenken, ob das Objekt für dich passt. Und klar Beziehungen haben noch nie jemanden geschadet. Es ist immer ein Wettbewerbsvorteil (Wissensvorsprung), wenn man als erster von einem Objekt erfährt. Davon lebt der Berufszweig Makler. Aber was ist hier das Problem? 2c) Wenn du eine Immobilie für den Eigengebrauch erwirbst, ist der Faktor "Glück" geringer als bei der Vermietung. Immerhin kennst du den Bewohner hoffentlich gut. Das passiert dir bei der Vermietung nicht. Ich will jetzt keine Lanze für die selbstgenutzte Immobilie brechen, sowas hat genug "Risiken"/Nachteile, aber eine pauschale Absage ist Unsinn. Aus Kapitalsicht ist es eine Frage der Einschätzung der zukünftigen Marktentwicklung. Aber jetzt back2topic. geht ja hier darum, wie du 350.000€ anlegst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Musterboo Juli 6, 2016 @Mvp, das sehe ich genauso. Allerdings wohnen wir gerade in München und würden auch gerne zumindest noch einige Jahre hier bleiben. Ein schönes und noch bezahlbares Haus zu finden ist hier leider sehr sehr schwer. Dazu kommt, dass wir noch überhaupt nicht sicher sind wie die Zukunft ausschauen soll. Daher wollen wir uns momentan noch ungern an ein Haus binden. Wenn ich so drüber nachdenke, ein Anlageziel für mich wäre es irgendwann nur noch 50-75% arbeiten zu müssen... :-) Ich halte die Idee für eine selbstgenutzte Imobilie (Haus) in München auch nicht gerade für das gelbe vom Ei. Eine Wohnung als Investment zur Vermietung wäre da etwas Anderes. Kurze Frage, wieviel monatliche Zusatzeinkünfte würdest du denn derzeit benötigen um dein oben genanntes Ziel 50% Job zu erreichen. So etwas lässt sich immer schwer schätzen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Yoko Juli 6, 2016 Warum denkt ihr, dass ein Sparplan nicht sinnvoll ist um so viel Geld anzulegen? Mein Gedanke dabei war das Risiko "zum falschen Zeitpunkt" zu kaufen etwas zu minimieren. Also einfach über 2 Jahre oder so jeden Monat ~15.000€ zu investieren. Auf die Idee mit den aktiv gemanagten Fonds bin ich hauptsächlich durch die (provisionsbasierten) Finanzberatung gekommen von der ich inzwischen ja abgesprungen bin. Allerdings wurden mir dort die aktiven (Aktien-Dach)Fonds evtl. auch nur empfohlen weil damit am meisten Provision zu holen ist. Könnt ihr mir zufällig einen günstigen Broker empfehlen der zu mir passen könnte? (Ansonsten arbeite ich mich mal durch das Broker Forum :-)) Berufsunfähigkeit (2000€) und Rentenversicherung (ETF gebundener Rürup, 350€ pro Monat) habe ich übrigens, wie sinnvoll die Produkte sind die ich da habe sei mal dahingestellt. Mit einem Sparplan kannst du problemlos so große Geldmengen anlegen. Die Ausführungen sind oft auf 2000 euro je Ausführung begrenzt, aber man kann problemlos mehrere Sparpläne anlegen. Sparplan bringt ein geringeres Risiko mit gleichzeitig einer geringeren erwarteten Rendite mit sich. Geht man nur nach Rendite, dann ist ein Direktinvestment die bessere Wahl. Da du aber bisher wenige bis keine Erfahrungen am Kapitalmarkt hast, würde ich erstmal mit kleinen Summen beginnen und nicht direkt alles investieren. Sprich, über die nächsten 2-5 Jahre langsam deine Aktienquote nach oben fahren. Mit der Zeit kommen Erfahrungen, aber auch ein Gefühl wie es ist, wenn Aktienkurse um 40% einbrechen.40% von 300k zu verlieren ist recht schmerzhaft, 40% von 30k zu verlieren kann man dagegen verkraften (in deiner Situation), da es nur 1 - 2 Monatssparraten wären. Ich würde an deiner Stelle also ein ETF-Sparplan im mittleren vierstelligen Bereich auf eine Foren-Standardlösung anlegen, so dass du dann nach ein paar Jahren bei der gewünschten Aktienquote rauskommst. Und nebenher immer weiter lernen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag