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sephren

bAV Entgeltumwandlung mit Nürnberger

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sephren
· bearbeitet von sephren

Sehr geehrte WPF-Forenmitglieder,

 

bin seit einiger Zeit begeisterter Leser hier und habe hier schon einiges gelernt - zumindest hoffe ich so.

 

Nach Einlesen in diverse Fäden (aber sicher nicht alles davon schon zu 100 % durchdrungen), habe ich mir die Frage gestellt, ob meine bAV (Modell Direktversicherung mit Entgeltumwandlung) mit der Nürnberger die richtige Lösung für mich ist oder nicht doch eher eine Jugendsünde, die mir der freundliche Strukturvertriebler als besser verkauft hat, als sie eigtl. ist. Dazu habe ich dann auch die Versicherung kontaktiert und mir die aktuellen Zahlen des Vertrags geben lassen. Die waren nicht so schockierend wie befürchtet, aber doch etwas ernüchternd.

 

Zuerst aber mal die Grunddaten:

 

Basisangaben zur persönlichen Situation

1. Alter, Familienstand, Kinder, geplanter Renteneintritt

ca. 30, verheiratet, noch keine Kinder (wird sich ändern), Renteneintritt mit 67

2. Berufliche Situation / Bruttojahreseinkommen / wieviel Geld bleibt bei Abzug aller Kosten im Monat übrig

Angestellt im IT Sektor, etwas über 70k (inkl. Boni), mehr als 1k Sparleistung, freiwillig gesetzl. krankenversichert

 

3. mtl. reserviertes Kapital für Altersvorsorge insgesamt

ca. 120 € bAV + freie Anlagen in Tagesgeld und ETFs

 

4. Risikotyp / Risikobereitschaft / Umgang mit Verlusten

Risikoaffin, kann Verluste gut aushalten (*sieht gelassen auf sein ETF Depot mit derzeit -15 % Kursverlusten).

 

5. bisherige Risikovorsorge

Erledigt.

 

7. bisherige Erfahrung mit Altersvorsorgeanlagen

bAV wohl etwas blauäugig abgeschlossen, Riesterfaden hier gelesen (schwierig zu bewerten, da die Förderkonstellation sich durch Selbstständigkeit der Partnerin und/oder Kinder kurzfristig ändern könnte. Nach aktuellem Stand aber wäre bei Volleinzahlung der 4 % eine Förderquote von knapp 40 % drin).

 

 

Zur Versicherung:

 

 

bAV Direktversicherung (Nürnberger, "Fondsgebundene Rentenversicherung mit aufgeschobener Rentenzahlung (Doppel-Invest), NFR2552S*M)

Zusageart: Beitragsorientierte Leistungszusage

 

Beitrag: 121,55 € mtl. inkl. 40 € Arbeitgeberzuschuss, entspricht mit Entgeltumwandlung einem Nettoaufwand von 0 €.

garantierte monatliche Rente: derzeit im Worstcase angeblich 377,83, mit evtl. Überschüssen 436 €.

Laufzeit: von Mitte 2010 bis erwarteter Renteneintritt 2053

Dynamik: ja, 10 % jährlich, mehrmals untersagt, da unklare Kostensituation.

Fonds: 5 verschiedene Fonds (BlackRock European und Global Allocation, JPMorgan EM, Global Focus und US Select). Keine ETFs im Portfolio möglich.

 

 

Nach Anfrage bei der Versicherung sind nach knapp 5-6 Jahren folgende Werte aufgelaufen:

 

Beiträge: ca. 8.150 €

Vermögen gesamt: 4.990 € (musste ich leider selbst zusammenrechnen aus den Fondsguthaben, der Service ist definitiv nichts für Faule)

 

Auf konkrete Anfrage hin, was denn dieser schicke Vertrag denn so kostet (denn aus den Unterlagen bin ich nicht so schlau geworden, aber ein Teil davon ist auch beim AG):

 

Einmalige Kosten (Abschlusskosten): 2.112 €, über 5 Jahre verteilt

Monatliche Kosten von 11,55 € pro Beitragsfälligkeit (sprich also pro Monat)

 

Der Vertrag hat bisher also Kosten von ca. 3.150 € verursacht, das dürfte bisher in etwa dem entsprechen, was mein AG als Zulage gezahlt hat. Umgehauen hat mich etwas die Kostenquote von 138,60 € pro Jahr bei nicht knapp 1460 € Einzahlung. Das sind ungefähr 9,6 %!

 

Mir fehlt hier ganz klar das Wissen und die Erfahrung, um diesen Vertrag und die Situation allgemein zu bewerten. Generell ist meine Altersvorsorge soweit geregelt: gesetzl. Rente als Säule 1, bAV bisher als Säule 2, Säule 3 Tagesgeld + ETF (und evtl. Immo-Wunsch). Ich zweifle aber daran, ob ich in Säule 2 mit der bAV gut aufgestellt bin oder ob nicht ein Riestervertrag (dann aber anderes Thema, für mich etwas schwierig zu bewerten derzeit, siehe oben) die bessere Lösung wäre.

 

Dahingehend zielen auch meine Fragen:

- Die Nürnberger scheint nicht gerade eine der ersten Wahlen hier im Forum zu sein. Wie sieht es hier aus? Wird das auch als so schlecht eingeschätzt? Ist die Kostenquote hier übertrieben hoch oder ist das marktüblich?

- Ist die Konstellation prinzipiell sinnvoll? Bisher war ich der Meinung, dass ich mit der Entgeltumwandlung nichts falsch mache, weil 120 € in den Vertrag eingezahlt werden, ich derzeit aber eine Nettobelastung von 0 € habe und damit auch den späteren Steuernachteil + die Kosten auffangen könnte. Liege ich damit falsch?

- Falls die Konstellation sinnvoll ist, die Versicherung aber schlecht: wie könnte hier der weitere Weg aussehen? Der Markt gestaltet sich für mich sehr intransparent und ich wäre für Hinweise dankbar, welche Versicherungen bessere Angebote machen können.

- Falls die Konstellation schlecht ist: ist es erfahrungsgemäß besser den Vertrag zu kündigen oder einfach stillzulegen? Ich bin bereit, für Anfängerfehler auch zu bezahlen, bevor ich weiter Geld versenke.

- Zur Dynamik: später erfahren, dass evtl. Abschlusskosten für jede Dynamik entstehen. Hierzu aber keine Aussage von der Versicherung bekommen. Ist das generell so? Aus den Kosten heraus ist das für mich nicht weiter ersichtlich gewesen.

 

Am Durchführungsweg lässt sich nichts ändern, denke ich, da der AG hier mitredet. Aus Bequemlichkeit hat er auch auf den einen Vermittler verwiesen. Die Ansage war: wenn ich einen anderen Vertrag abschließen will, kann ich das machen, muss das aber unterschriftsreif vorlegen und mich selbst drum kümmern.

 

Ich hoffe, den Ansprüchen an die Threaderstellung soweit gerecht zu werden. Wenn etwas fehlt, reiche ich das gerne nach. Freue mich auf Antworten und sachdienliche Hinweise :-)

 

 

P.S.: Die aktuellen Threads von pmw und blubiblubblub habe ich mit Interesse gelesen. Da ich sie nicht kapern wollte, habe ich was eigenes aufgemacht. Aber gerade die Ausführungen von polydeikes haben neben anderem Material, dass ich gelesen habe, für mich stark die Sinnhaftigkeit meiner bAV in Frage gestellt. Eigentlich bin ich sogar so weit zu sagen, dass das Thema für mich zu komplex oder nicht vernünftig berechenbar ist, um guten Gewissens den Vertrag weiterzuführen und sich nicht nach einfacheren Alternativen umzuschauen. Aber vielleicht kann ich ja noch den ein oder anderen Denkanstoß bekommen.

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tyr
· bearbeitet von tyr

bAV-Entgeltumwandlung mit der Kostenbelastung im Vertrag statt einen günstigen guten und optimierten Riestervertrag bei 70k brutto als Angestellter, warum?

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sephren

Ja, die Frage habe ich mir letzte Woche auch gestellt. Man muss dazu sagen, dass das Gehalt um einiges niedriger war, als die bAV abgeschlossen wurde (noch unter 50k), aber nach SIchtung aller Unterlagen und vor allem zum ersten Mal richtige Kostentransparenz komme ich zu einem ähnlichen Schluss. Die Frage wäre für mich eben: übersehe ich was und es gibt einen sinnvollen Grund, den Vertrag weiterzuführen? Oder ist es besser ihn beitragsfrei zu stellen oder zu kündigen?

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