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kilian27

PKV Tarifwechsel: Risikozuschlag vs. Leistungsverzicht

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kilian27

Hallo!

 

Ich möchte Euch um Hilfe bitten bei einigen Fragen zu Risikozuschlag bzw. Leistungsverzicht beim Tarifwechsel in der PKV.

 

Derzeitiger Tarif: Allianz 703/720/741. Kein Risikozuschlag.

Gewünschter neuer Tarif: Allianz AktiMed Best 90 (AMB90)

Grund für Tarifwechsel: Kostenersparnis bei weitgehend gleichbleibenden Leistungen

Historie: Als Kind über den Vater in der PKV Vereinte versichert (wurde von Allianz übernommen), als Student in der GKV mit Anwartschaft in der PKV, ab 2006 mit eigenem Vertrag im derzeitigen Tarif in der PKV.

 

Der neue Tarif bietet ähnliche Leistungen wie der alte, enthält aber auch einige Verbesserungen. Daher waren Gesundheitsfragen zu beantworten. Nach deren Auswertung bietet mir die Allianz den AMB90 mit einem Risikozuschlag von ca. 15% an oder ohne Risikozuschlag und dafür Verzicht auf alle Mehrleistungen.

 

Meine Fragen:

 

(1) Muß ich bei der Entscheidung für Risikozuschlag oder Leistungsverzicht irgendwelche Auswirkungen auf die Zukunft beachten? Hätte ich z.B. durch das Akzeptieren eines Risikozuschlags oder Leistungsverzichts dauerhaft einen "Malus", der sich bei zukünftigen Tarifwechseln oder der Beitragsentwicklung negativ auswirkt? Ergeben sich daraus Gründe, jetzt lieber gar nicht den Tarif zu wechseln, um weiterhin eine "weiße Weste" zu behalten? Kann man pauschal sagen, dass Leistungsverzicht "besser" ist als Risikozuschlag oder umgekehrt?

 

(2) Die Allianz hat meine Antworten auf die Gesundheitsfragen recht großzügig interpretiert und mir eine Liste von (vermeintlichen) Erkrankungen geschickt, aus denen sich der Risikozuschlag ergibt:

 

(2a) Ein Teil der Erkrankungen bestand bereits (und war der Allianz bekannt), als ich 2006 meinen derzeitigen Vertrag abgeschlossen habe. Sie bestanden aber noch nicht, als ich als Kind erstmalig in der PKV versichert wurde. Darf die Allianz für diese "alten" und bisher zuschlagsfreien Erkrankungen nun plötzlich einen Risikozuschlag verlangen?

 

(2b) Ein Teil der aufgeführten Erkrankungen ist m.E. nicht zutreffend bzw. durch von mir angegebene Behandlungen/Operationen vollständig beseitigt (etwa so als hätte ich eine OP zur Blinddarmentfernung angegeben und die Allianz führt als Grund für den Riskiozuschlag nun "Blinddarmentzündung" an). Die Allianz hat lediglich meine Angaben im Formular ausgewertet, aber keine Informationen von den angegebenen Ärzten eingeholt. Wie sollte ich hier am besten vorgehen, um eine realistischere Auswertung zu erreichen? Wie sind die Erfolgsaussichten, so den Risikozuschlag reduzieren zu können?

 

(2c) Die Gesundheitsfragen waren auf einen Zeitraum von drei Jahren beschränkt. Kann ich die Fragen in einigen Monaten erneut beantworten, wenn einige Erkrankungen aus dem 3-Jahres-Zeitraum herausgefallen sind und somit nicht mehr "meldepflichtig" sind?

 

Vielen Dank im Voraus!

kilian

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Peter Wolnitza

Hallo!

 

Ich möchte Euch um Hilfe bitten bei einigen Fragen zu Risikozuschlag bzw. Leistungsverzicht beim Tarifwechsel in der PKV.

 

Derzeitiger Tarif: Allianz 703/720/741. Kein Risikozuschlag.

Gewünschter neuer Tarif: Allianz AktiMed Best 90 (AMB90)

Grund für Tarifwechsel: Kostenersparnis bei weitgehend gleichbleibenden Leistungen

Historie: Als Kind über den Vater in der PKV Vereinte versichert (wurde von Allianz übernommen), als Student in der GKV mit Anwartschaft in der PKV, ab 2006 mit eigenem Vertrag im derzeitigen Tarif in der PKV.

 

Der neue Tarif bietet ähnliche Leistungen wie der alte, enthält aber auch einige Verbesserungen. Daher waren Gesundheitsfragen zu beantworten. Nach deren Auswertung bietet mir die Allianz den AMB90 mit einem Risikozuschlag von ca. 15% an oder ohne Risikozuschlag und dafür Verzicht auf alle Mehrleistungen.

 

Meine Fragen:

 

(1) Muß ich bei der Entscheidung für Risikozuschlag oder Leistungsverzicht irgendwelche Auswirkungen auf die Zukunft beachten? Hätte ich z.B. durch das Akzeptieren eines Risikozuschlags oder Leistungsverzichts dauerhaft einen "Malus", der sich bei zukünftigen Tarifwechseln oder der Beitragsentwicklung negativ auswirkt? Ergeben sich daraus Gründe, jetzt lieber gar nicht den Tarif zu wechseln, um weiterhin eine "weiße Weste" zu behalten? Kann man pauschal sagen, dass Leistungsverzicht "besser" ist als Risikozuschlag oder umgekehrt?

 

(2) Die Allianz hat meine Antworten auf die Gesundheitsfragen recht großzügig interpretiert und mir eine Liste von (vermeintlichen) Erkrankungen geschickt, aus denen sich der Risikozuschlag ergibt:

 

(2a) Ein Teil der Erkrankungen bestand bereits (und war der Allianz bekannt), als ich 2006 meinen derzeitigen Vertrag abgeschlossen habe. Sie bestanden aber noch nicht, als ich als Kind erstmalig in der PKV versichert wurde. Darf die Allianz für diese "alten" und bisher zuschlagsfreien Erkrankungen nun plötzlich einen Risikozuschlag verlangen?

 

(2b) Ein Teil der aufgeführten Erkrankungen ist m.E. nicht zutreffend bzw. durch von mir angegebene Behandlungen/Operationen vollständig beseitigt (etwa so als hätte ich eine OP zur Blinddarmentfernung angegeben und die Allianz führt als Grund für den Riskiozuschlag nun "Blinddarmentzündung" an). Die Allianz hat lediglich meine Angaben im Formular ausgewertet, aber keine Informationen von den angegebenen Ärzten eingeholt. Wie sollte ich hier am besten vorgehen, um eine realistischere Auswertung zu erreichen? Wie sind die Erfolgsaussichten, so den Risikozuschlag reduzieren zu können?

 

(2c) Die Gesundheitsfragen waren auf einen Zeitraum von drei Jahren beschränkt. Kann ich die Fragen in einigen Monaten erneut beantworten, wenn einige Erkrankungen aus dem 3-Jahres-Zeitraum herausgefallen sind und somit nicht mehr "meldepflichtig" sind?

 

Vielen Dank im Voraus!

kilian

 

Moin,

 

nur kurz, daher erst mal eine Frage: AMB90 - Bi-Sex Tarif? Denke ja, sonst hättest Du vermutlich AMB90U geschrieben - nur zur Sicherheit nochmal nach gefragt

 

Zu den Fragen:

1 - ja, das hat Auswirkungen für die Zukunft, wird beides für evtl. zukünftige Tarifwechsel mit "durch geschleppt" - es sei denn, es gelingt, nachzuweisen, dass Erkrankung/Beschwerde nicht mehr besteht

 

2a - ja, dürfen die. Für die MEHRLEISTUNGEN aus dem Vertrag wird der aktuelle Gesundheitszustand berücksichtigt und kann zu einem evtl. RZ führen

 

2b - kann man aus der Distanz nicht beurteilen, hier ist zu prüfen, welche Nachweise eingereicht wurden, welche Krankheitsbilder vorliegen. Wann Behandlungen erfolgten etc.

Ist immer schwer, an der Stelle zu argumentieren: Welche Mehrleistungen bewirken bei welchem Krankheitsbild welchen Risikozuschlag? Hier hat der Versicherer einen klaren Vorteil.

Unter Umständen hätte man gleichzeitig eine Risikovoranfrage machen müssen - so tun als ob ein neuer Kunde sich mit identischem Krankheitsbild im neuen Tarif versichern will - einzige Chance, dem Versicherer

nachzuweisen, dass er da nicht ganz korrekt arbeitet. Jetzt hilft nur noch: Unterlagen nochmal sorgfältig aufbereiten, Arztberichte beibringen und verhandeln.

2c - analog wie 2b - hängt von den Krankheiten ab. Beispiel Blinddarm: hier ist nach erfolgter OP in der Regel alles OK, Asthma oder Neurodermitis ist anders zu bewerten, auch wenn es drei Jahre gar keine Behandlungen gab.

 

Würde mir von Allianz auf alle Fälle sehr genau die Mehrleistungen auflisten lassen, den Risikozuschlag begründen lassen - viel mehr Optionen hast Du im derzeitigen, fortgeschrittenen Stadium nicht.

 

 

Wenn ok, schick ich Dir mal eine detaillierte Gegenüberstellung der beiden Tarife, zwecks Abstimmung mit Allianz wegen der vermeintlichen Mehrleistungen - soviel ist das nämlich gar nicht.

Steht aber mein Name und meine Firma drauf, bevor jetzt wieder jemand das motzen anfängt....

 

Hört keiner gerne, ich weiss: Auch wenn es easy aussieht - Tarifwechsel ist ein absolutes Profi-Geschäft. Definitiv Nix für DiY

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kilian27

Hallo!

 

Vielen Dank für die schnelle Hilfe und das nette Angebot. Ich habe die PKV damals bei einem unabhängigen Makler abgeschlossen, der mich auch nun beim Tarifwechsel wieder beraten hat. Ich habe von ihm einen Vergleich verschiedener Tarife aus KVpro bekommen und fühle mich hinsichtlich der Tarifwahl auch ausreichend beraten (übrigens: Ja, bi-sex).

 

Mit den Fragen, die ich hier gestellt habe, ging es bei ihm allerdings nur sehr zäh voran; selbst die Möglichkeit eines Leistungsverzichts statt des Risikozuschlags musste ich erst selbst ins Spiel bringen. Da ich der Allianz in dieser Hinsicht auch nicht traue, habe ich nun Angst, einen Fehler zu machen, den ich nie wieder korrigieren kann.

 

Ich wollte die Leistungen weitgehend gleichlassen und nur sehen, ob das in einem modernen Tarif günstiger zu haben ist (zu gewissen Einschränkungen wäre ich bereit, habe auch lange über den Aktimed Plus nachgedacht). Deshalb ist der Leistungsverzicht für mich im Grunde ok. Bei der Höhe des Risikozuschlags fühle ich mich etwas über den Tisch gezogen (und damit zum Leistungsverzicht "genötigt", aber was soll's, ist eh nur mein Bauchgefühl).

 

Nach Darstellung meines Maklers war und ist mein 700er-Tarif bei den Leistungen "Weltklasse". In der Tat sehe ich im AMB90 nichts, was mir einen Aufpreis wert wäre. Einzige Ausnahme ist die SB (10% statt bislang fix 400 Euro, was sich je nach Arztkosten ja durchaus rechnen kann - und selbst den Risikozuschlag deutlich mildert, solange es nur eine Kostenfrage ist). Darum erscheint es mir unwahrscheinlich, dass ich irgendwann mal ein höheres Niveau als den 700er haben möchte, bzw. überhaupt bekommen kann.

 

Ich blicke nur einfach nicht durch, ob auch der Leistungsverzicht irgendwelche Konsequenzen haben kann, die ich später bereue und nie wieder korrigieren kann. Könntest Du mir dazu noch konkret etwas sagen?

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Peter Wolnitza

...

Nach Darstellung meines Maklers war und ist mein 700er-Tarif bei den Leistungen "Weltklasse". In der Tat sehe ich im AMB90 nichts, was mir einen Aufpreis wert wäre. Einzige Ausnahme ist die SB (10% statt bislang fix 400 Euro, was sich je nach Arztkosten ja durchaus rechnen kann - und selbst den Risikozuschlag deutlich mildert, solange es nur eine Kostenfrage ist). Darum erscheint es mir unwahrscheinlich, dass ich irgendwann mal ein höheres Niveau als den 700er haben möchte, bzw. überhaupt bekommen kann.

...

Ich blicke nur einfach nicht durch, ob auch der Leistungsverzicht irgendwelche Konsequenzen haben kann, die ich später bereue und nie wieder korrigieren kann. Könntest Du mir dazu noch konkret etwas sagen?

 

Moin,

naja Weltklasse ist ein bisserl arg übertrieben, aber ok.

 

Empfehlung: Von Allianz genauestens (=haarklein) dokumentieren lassen, worin die vermeintlichen Mehrleistungen bestehen, denn der Verzicht darauf legt den Leistungsumfang der nächsten Jahre fest - auch bei einem evtl. weiteren Tarifwechsel.

 

Generell aber mal die ketzerische Frage gestellt:

Warum sollte ein Tarif mit gleichen Leistungen sich eigentlich in der Zukunft von der Prämie her anders entwickeln...?

Oder anders herum gefragt:

Wenn zwei Tarife den gleichen Leistungsumfang haben - Tarif A aber deutlich billiger ist als Tarif B - kann es sein, dass dann bei Tarif A evtl. am "Sparen" gespart wird...?

 

 

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