Geldanfänger Juni 8, 2016 Liebe Forianer, vor kurzem ist mir ein Buch in die Hände gefallen: „Einfach erfolgreich anlegen“ von Jessica Schwarzer, Journalistin beim Handelsblatt. Zu Beginn beschreibt sie die Anlegermisere in Deutschland und macht sich dann für ein Investment für Aktien via ETFs stark. Ähnlich wie Kommer, allerdings auf niedrigerem Niveau und deutlich simplifiziert. Egal. Im weiteren Verlauf stellt sie dann 3 Musterdepots vor, welche einen sicherheitsorientierten, ausgewogenen und chancenreichen Anlagehorizont haben. Ich möchte mal einen der dreien vorstellen und eure Meinung dazu wissen. Ich nehme mal den „ausgewogenen“ Ansatz. Hier wird empfohlen: 50% risikoschwacher Anteil: 5% Inflationsindexierte Anleihen in EUR 5% Pfandbriefe in EUR 20% Unternehmensanleihen in EUR 20% Staatsanleihen in EUR 50% Aktien (=risikobehafteter Anteil): 8% Qualitätsaktien 14% Nebenwerte (Small Caps) 8% Substanzaktien (Value) 10% Dividendenaktien 10% Schwellenländer Beim chancenorientierten Depot wächst der Aktienanteil auf 80%, für den weniger risikobehafteten Teil werden 10% Staatsanleihen und 10% Unternehmensanleihen genommen. Im Anhang des Buches werden auch konkrete Produkte vorgeschlagen. Hier mal Beispiele: Qualitätsaktien: DB X-TRACKERS EQUITY QUALITY FACTOR UCITS ETF (DR) 1C USD WKN: A1103D Substanzaktien: DB X-TRACKERS EQUITY VALUE FACTOR UCITS ETF (DR) 1C USD WKN: A1103E Dividendenaktien: UBS ETF (IE) DJ GLOBAL SELECT DIVIDEND UCITS ETF (USD) A-DIS WKN: A11471 SC und EM wie gehabt – comstage oder ähnliches. Die Begründung für diesen Ansatz lautet, dass Schwarzer ihr Depot den Faktorprämien aussetzen will. Was ist davon zu halten? Zumindest habe ich hier im Forum gelesen, dass die Dividendenstrategie nicht funktionieren kann. Allerdings ist es ein anderer Ansatz als der 30/30/30/10-Ansatz des Forums. Entwickelt wurden diese Depots zusammen mit dem „Institut für Vermögensaufbau München“. Was ist davon zu halten? Besonders würden mich auch Meinungen zum risikoschwachen Depotteil interessieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Juni 8, 2016 Hier wird empfohlen: 50% risikoschwacher Anteil: 5% Inflationsindexierte Anleihen in EUR 5% Pfandbriefe in EUR 20% Unternehmensanleihen in EUR 20% Staatsanleihen in EUR Besonders würden mich auch Meinungen zum risikoschwachen Depotteil interessieren. Risikoschwach sehe ich hier als Synonym für Null-bis-Negativ-Rendite. Guter Rat ist teuer. Im wahrsten Sinne des Wortes. Hast du mal die Rezensionen bei Amazon gelesen? Hast du belastbare Langzeitdaten für den Qualityfactorvorteil gesehen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Geldanfänger Juni 8, 2016 Hallo Ramstein, nein, die Rezensionen habe ich noch nicht gesehen. Habe das Buch so bekommen bzw. geliehen bekommen. Werde ich gleich mal nachholen. Dass derzeit Anleihen nichts sind, ist klar bzw. Forumskonsens. Aber vielleicht will Schwarzer ja ein Depot vorschlagen, dass über lange Zeiträume funktionieren soll. Es kommen auch mal wieder bessere Zeiten für Anleihen. Bitte verstehe mich nicht falsch - ich will die Frau nicht verteidigen. Belastbare Datebn für den Qualityvorteil habe ich nicht gesehen. ich weiß auch garnicht, was "Qualitätsaktien" sein sollen. Das würde ja bedeuten, dass andere Aktien von minderer Qualität sind. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bondholder Juni 8, 2016 Aber vielleicht will Schwarzer ja ein Depot vorschlagen, dass über lange Zeiträume funktionieren soll. Es kommen auch mal wieder bessere Zeiten für Anleihen. Arbeitshypothese: Vielleicht schreibt die Autorin für eine Zielgruppe, die bereits ein Wertpapierdepot besitzt und daher unkompliziert ETFs erwerben kann, jedoch nicht bereit ist, für Tagesgeld-/Festgeldanlagen Kontoeröffnungen bei weiteren Banken vorzunehmen? (Disclaimer: Ich habe das Buch nicht gelesen.) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Leonhard_E Juni 8, 2016 Die Begründung für diesen Ansatz lautet, dass Schwarzer ihr Depot den Faktorprämien aussetzen will. Was ist davon zu halten? Zumindest habe ich hier im Forum gelesen, dass die Dividendenstrategie nicht funktionieren kann. Allerdings ist es ein anderer Ansatz als der 30/30/30/10-Ansatz des Forums. Entwickelt wurden diese Depots zusammen mit dem „Institut für Vermögensaufbau München“. Was ist davon zu halten? Die Dividendenstrategie ist essentiell eine Valuestrategie. Bei sind im Vorschlag enthalten. Das Thema wird sehr gut in diesem Zendepot Artikel und auch in diesem CBS Artikel behandelt. Fazit ist dort: Seit langem hat die Value Strategie nicht funktioniert. (Viele andere dagegen schon, aber im Schnitt ist man am besten ohne Faktor Wetten gefahren) (Glaube ich nehme diese beiden Artikel mal in meine Signatur auf, die sind ständig notwendig) Besonders würden mich auch Meinungen zum risikoschwachen Depotteil interessieren. Auch ich habe (leider sogar mehrfach aufgrund vollkommener Renitenz) die Frage nach Möglichkeiten zur Risikoreduktion im Portfolio gefragt. Das Ergebnis ist z.B. in diesem Thread zu finden. Fazit: Es scheint hier im Forum einen Konsens darüber zu geben, dass aktuell der risikoarme Teil am besten in eine Festgeld- / Sparbrief Leiter geht. Die genannten (wenn tatsächlich) risikoarmen Anteile, die diesen Zweck damit im Portfolio erfüllen, haben eine unglaublich niedrige oder sogar negative Rendite. Man kann andere Arten von Anleihen beimischen, jedoch erfüllen die nicht für den gewünschten Effekt notwendigen Eigenschaften oder sind sogar in einer ähnlichen Risikoklasse wie Aktien / ETF. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Leonhard_E Juni 8, 2016 Aber vielleicht will Schwarzer ja ein Depot vorschlagen, dass über lange Zeiträume funktionieren soll. Es kommen auch mal wieder bessere Zeiten für Anleihen. Was passiert mit den Kursen von Anleihen, wenn die Zinsen wieder steigen? Sie sinken. Kauft man also jetzt niedrig verzinsliche Anleihen(-ETFs), dann ist die Chance, dass die Kurse sinken deutlich höher als die Chance, dass die Kurse steigen (persönliche Meinung: Das Zinsniveau wird nicht mehr stark sinken). Natürlich kann ich mich täuschen. Draghi senkt nach einer Nacht mit Berlusconi in der Bunga Hütte die Zinsen auf -10%. Dann wäre das ein hervorragendes Investment. Aber... ich glaube die beiden verbringen eher keine Nacht zusammen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MCThomas0215 Juni 8, 2016 8% Qualitätsaktien 14% Nebenwerte (Small Caps) 8% Substanzaktien (Value) 10% Dividendenaktien 10% Schwellenländer Gibt es auch eine Begründung für die komische Aufteilung? Warum werden manche Faktoren stärker berücksichtigt? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Geldanfänger Juni 8, 2016 · bearbeitet Juni 8, 2016 von Geldanfänger Eine Begründung für die Aufteilung gibt es nicht - zumindest habe ich keine gefunden. Habe das Buch nur quergelesen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mvp Juni 8, 2016 · bearbeitet Juni 8, 2016 von Mvp Zu den Faktoren schreibt auch Prof. Martin Weber, der den ARERO zu verantworten hat einiges in seinem kostenlosen e-book KLICK Dort mal ab pdf-Seite 74 lesen, und am besten das ganze Buch mal lesen, dann hat man deutlich mehr von als von Schwarzer, es ist auch für den Laien nicht wirklich schwer zu lesen bis auf ein Kapitel. Im Backtest ! hat es Premium gegeben für Value-Strategien und Small Caps, auch Momentum wird untersucht. Allerdings findet man dann wieder Beispiele, wie etwa dass der NASDAQ den S&P seit den 90er klar geschlagen hat, und will man wirklich auf "Growth"-Technologiewerte verzichten? Zuletzt noch ein Vergleich.. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Leonhard_E Juni 8, 2016 Zu den Faktoren schreibt auch Prof. Martin Weber, der den ARERO zu verantworten hat einiges in seinem kostenlosen e-book KLICK Dort mal ab pdf-Seite 74 lesen, und am besten das ganze Buch mal lesen, dann hat man deutlich mehr von als von Schwarzer, es ist auch für den Laien nicht wirklich schwer zu lesen bis auf ein Kapitel. Im Backtest ! hat es Premium gegeben für Value-Strategien und Small Caps, auch Momentum wird untersucht. Allerdings findet man dann wieder Beispiele, wie etwa dass der NASDAQ den S&P seit den 90er klar geschlagen hat, und will man wirklich auf "Growth"-Technologiewerte verzichten? Zuletzt noch ein Vergleich.. Nun, die angeführten "Beweise" in dem freien Buch sind recht alt. Zumindest in den letzten 10 oder sogar 15 Jahren scheint es keinen Value Effekt gegeben zu haben. Gleichzeitig hätte man mit dieser Strategie auf Google und Amazon verzichtet. Die "Strategie" die bleibt: Breit aufstellen, gut diversifizeren, von Value, Growth, MinVol und auch vom ganzen Rest profitieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Geldanfänger Juni 10, 2016 · bearbeitet Juni 10, 2016 von Geldanfänger Hier wird empfohlen: 50% risikoschwacher Anteil: 5% Inflationsindexierte Anleihen in EUR 5% Pfandbriefe in EUR 20% Unternehmensanleihen in EUR 20% Staatsanleihen in EUR Besonders würden mich auch Meinungen zum risikoschwachen Depotteil interessieren. Risikoschwach sehe ich hier als Synonym für Null-bis-Negativ-Rendite. Guter Rat ist teuer. Im wahrsten Sinne des Wortes. Irgendwie kapiere ich das nicht. Im Buch sind als Anleihen z. B. ETFs wie der LYXOR UCITS ETF EUROMTS ALL-MATURITY INVESTMENT GRADE (DR) EUR WKN: A0B9ED oder der UBS ETF - MARKIT IBOXX EUR LIQUID CORPORATES UCITS ETF (EUR) A-DIS WKN: A1JRDL angegeben. Wenn ich mir deren Charts ansehe, hat der sich aber doch recht gut entwickelt - trotz Nullzinspolitik. Wo ist mein Fehler? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
vanity Juni 10, 2016 Dein Problem dürfte wohl sein, dass Forumskonsens seit gefühlten Jahrzehnten folgende Aussage eines renommierten Foristen ist, die ich gemeinerweise zitieren darf ... Für Kursverluste (bis 2017!) sehe ich aufgrund eines ansteigenden Zinsniveaus (niedriger gehts nimmer) eine doch deutliche Gefahr. ... Jetzt schaust du mal, wo das Zinsniveau Ende 2009 lag und ziehst daraus deine Schlüsse. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Leonhard_E Juni 10, 2016 Dein Problem dürfte wohl sein, dass Forumskonsens seit gefühlten Jahrzehnten folgende Aussage eines renommierten Foristen ist, die ich gemeinerweise zitieren darf ... Für Kursverluste (bis 2017!) sehe ich aufgrund eines ansteigenden Zinsniveaus (niedriger gehts nimmer) eine doch deutliche Gefahr. ... Jetzt schaust du mal, wo das Zinsniveau Ende 2009 lag und ziehst daraus deine Schlüsse. Nach sieben Jahren werden seine Worte wahr. 2009 gab es noch gute brauchbare Zinsen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kafkaesk93 Juni 11, 2016 · bearbeitet Juni 11, 2016 von kafkaesk93 angegeben. Wenn ich mir deren Charts ansehe, hat der sich aber doch recht gut entwickelt - trotz Nullzinspolitik. Wo ist mein Fehler? Das Thema was du suchst ist: Zinsänderungsrisiko (oder in der Vergangenheit eher Zinsänderungschance ). Damit solltest du dich auf jeden Fall beschäftigen bevor du in einen Anleihefonds investierst! Gruß kafkaesk93 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Geldanfänger Juni 11, 2016 Danke! Werde es mir anschaun. Habe es derzeit nicht vor, aber wenn ich meiner Zielallokation von 60/40 näher kommen werde, wird das vielleicht mal ein Thema. Wenn seit 2009 von solchen Fonds abgeraten wurde und man nicht investierte, hat man dann nicht Markettiming betrieben? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker Juni 11, 2016 Wenn seit 2009 von solchen Fonds abgeraten wurde und man nicht investierte, hat man dann nicht Markettiming betrieben? Gegenfrage: Wenn ich ab Mai auf schöneres Wetter spekuliere, betreibe ich dann Markttiming? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
paradox82 Juni 11, 2016 · bearbeitet Juni 11, 2016 von paradox82 Dein Problem dürfte wohl sein, dass Forumskonsens seit gefühlten Jahrzehnten folgende Aussage eines renommierten Foristen ist, die ich gemeinerweise zitieren darf ... Für Kursverluste (bis 2017!) sehe ich aufgrund eines ansteigenden Zinsniveaus (niedriger gehts nimmer) eine doch deutliche Gefahr. ... Jetzt schaust du mal, wo das Zinsniveau Ende 2009 lag und ziehst daraus deine Schlüsse. Ergänzen könnte man auch noch, dass nicht nur die (explizite) Zinspolitik, sondern auch (implizite) Maßnahmen wie EFSM (440 Mrd. Euro), EFSM (bis 2012), ESM (700 Mrd. Euro) und die Anleihekäufe der EZB seit 2015 (in Summe über 2.000.000.000.000 Euro!) auf die Rendite von Anleihen einwirken. Wenn seit 2009 von solchen Fonds abgeraten wurde und man nicht investierte, hat man dann nicht Markettiming betrieben? Wenn ich die Rendite eines Festgeldes und einer Anleihe bis zum Laufzeitende (geplant ist nicht der Verkauf bei steigenden Kursen) vergleiche und mich für das Produkt mit der höheren Rendite bei Endfälligkeit entscheide, ist das Markettiming? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hellerhof Juni 11, 2016 Wenn seit 2009 von solchen Fonds abgeraten wurde und man nicht investierte, hat man dann nicht Markettiming betrieben? Eigentlich schon, ja. Als Rechtfertigung konnte man hier ab und an lesen, dass Anleihen einen rechnerischen Höchstkurs hätten. Dieser wurde dann in etwas dort gesetzt, wo die Rendite gegen null geht. Bei Aktien sei dies (offensichtlich) nicht so und daher sei das "Timing" bei Anleihen im Gegensatz zu Aktien gerechtfertigt. Nun hat auch hier die Realität die graue Theorie eingeholt. Etliche Anleihen Deutschlands, der Schweiz und Japans rentieren im negativen Bereich - das heißt: wenn man heute kauft und die Papiere bis zum Ende hält, dann ist ein nominaler Verlust garantiert. Negative Einlagezinsen konnte sich damals auch niemand vorstellen. Anders ist die "Argumentation pro Festgeld für Privatanleger" gelagert, da will ich aber nicht drauf eingehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
peko1305 Dezember 15, 2016 8% Qualitätsaktien 14% Nebenwerte (Small Caps) 8% Substanzaktien (Value) 10% Dividendenaktien 10% Schwellenländer Gibt es auch eine Begründung für die komische Aufteilung? Warum werden manche Faktoren stärker berücksichtigt? Doch sie liefert die Erklärung, dass diese MSIC-World Varianten (Quality, LowBeta....) besser berformen und zeigt dies auch mit historischen Zeitreihen auf. Ich bin auch etwas verwirrt nach dem Lesen dieses Buches. Was meint ihr denn zu Ihrer Strategie ? Das Buch wurde ja auch im Podcast vom Finanzwesir und Finanzrocker empfohlen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
troi65 Dezember 15, 2016 Was meint ihr denn zu Ihrer Strategie ? Das Buch wurde ja auch im Podcast vom Finanzwesir und Finanzrocker empfohlen. Hätte ich die Qual der Wahl, würde ich eher das jüngst erschienene Buch des Finanzwesirs ( gem. Homepage ) in Erwägung ziehen. Was braucht der ( künftig ) fremde Bücher empfehlen ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MCThomas0215 Dezember 15, 2016 Doch sie liefert die Erklärung, dass diese MSIC-World Varianten (Quality, LowBeta....) besser berformen und zeigt dies auch mit historischen Zeitreihen auf. Ich bin auch etwas verwirrt nach dem Lesen dieses Buches. Was meint ihr denn zu Ihrer Strategie ? Das Buch wurde ja auch im Podcast vom Finanzwesir und Finanzrocker empfohlen. Ich denke niemand zweifelt daran, dass es Faktoren gibt die eine Mehrrendite haben. Mich wuerde interresieren wie lange "historisch" ist? 10 Jahre? Auserdem war meine Frage wie sie auf genau diese Verteilung gekommen ist, also die Faktoren unterschiedlich stark zu gewichten? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Geldanfänger Dezember 15, 2016 Eben, die Aufteilung wird in dem Buch - finde ich - nicht deutlich. Warum so komische Prozentzahlen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 Dezember 15, 2016 Wichtig scheint mir dieser Hinweis des Threadopeners zu sein: Entwickelt wurden diese Depots zusammen mit dem „Institut für Vermögensaufbau München“. Das ist das Institut von Dr. Andreas Beck, das den dbx Portfolio Total Return http://www.portfolioetf.de steuert (und zwischen auch noch eine defensive Variante davon) - also ein Art Vermögensverwaltung mit passiven Bausteinen (ETFs). Dieser Vermögensverwaltungs-ETF setzt seit einiger Zeit massiv Faktor-ETFs ein https://etf.deutsche...eturn-UCITS-ETF , die u.a in diesem entgleisten WPF-Thread http://www.wertpapie...sting-mit-etfs/ diskutiert werden (oder es zumindest sollten - ein wirklicher Austausch scheint da nicht zustande zu kommen). Was in dem angesprochenen Thread (und leider auch sehr oft generell im WPF) vergessen wird, ist die entscheidende Frage, warum ein Anleger etwas macht (oder etwas machen sollte). Dabei ist das oft der Schlüssel für die Antwort. Es gibt sehr unterschiedliche Motive, um in Faktoren zu investieren. Ich bin z.B. seit vielen Jahren in einen Low-Vola-Fonds investiert ( Robeco Conservative European Equity-> Chartvergleich mit MSCI-Europe-ETF: http://www.fondsweb....0274209237-R120 ), weil ich einen Teil meiner Gelder mit möglichst wenig Kursrisiko (ausgedrückt als MDD) in Aktien investieren will. Ich kann Low Vola mit Faktor-Investments kombinieren, die von ihrer Charakteristik dazu passen, etwa Quality und High Dividend - z.B. über den DWS Top Dividende -> Chartvergleich mit MSCI-World-ETF: http://www.fondsweb....0274208692-R120 . Was aber für mich (und andere Anleger in meiner Situation) nicht passt, ist die Kombination mit Faktor-Investments, die eine ganz andere Charakteristik aufweisen, also z.B. Size (=Small Caps) oder Value. Die können die Reduzierung des MDD völlig zerschießen. Ein Anleger, der dagegen auf einen maximalen Wertzuwachs über einen längeren Zeitraum - z.B. 30 oder 40 Jahre - abzielt und keine Restriktionen beim Risikobudget hat, wird vermutlich eher an den volatileren Faktor-Investments Size und Value Gefallen finden. Erst recht, wenn er auf Rebalancingprämien abzielt. Bei Low Vola wird er sich möglicherweise fragen, ob diese Risikoprämie überhaupt in 30-40 Jahren noch vorhanden sein wird und ob ein Low-Vola-Investment ihn nicht Mittel blockiert, die er besser in andere Faktor-Investment steckt. Nehmen wir als drittes Dr. Beck. Er will für den genannten Vermögensverwaltungs-ETF ein möglichst attraktives Chancen-/Risiko-Verhältnis erreichen. Dafür setzt er auf Diversifikation. Das Problem dabei: Die lange Zeit negative Korrelation zwischen Anleihen und Aktien (in Deutschland seit ca. 2000) könnte in einer Phase steigender Zinsen ins Positive drehen. Dadurch geht Diversifikationspotenzial verloren. Dieses kann möglicherweise (zumindest teilweise) durch verschiedene Faktor-Investments ersetzt werden, da diese z.B. unterschiedlichen Zyklen unterliegen und so Diversifikationspotenzial bieten können. Neben dem genannten Vermögensverwaltungs-ETF versucht inzwischen auch ein anderer, Faktor-Investment zur Risikostreuung einzusetzen (und dabei noch weitere Elemente einer Risikobegrenzung zu nutzen), der A-IX Factor Fund ( https://www.aix-capital.com/de/ ). Auf der HP ist die (einfache=gleichgewichtete) Zielallokation nach Faktoren ebenso aufgeführt wie die tasächliche aktuelle. Ob es bisher eine allgemeingültige Aussage dazu gibt, wie Faktor-Investments zueinander gewichtet werden sollten, wage ich zu bezweifeln. Dafür sind allein schon die angestrebten Ziele bei Einsatz von Faktor-Investments - drei mögliche habe ich benannt - zu unterschiedlich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Leonhard_E Dezember 15, 2016 ... Ich kann Low Vola mit Faktor-Investments kombinieren, die von ihrer Charakteristik dazu passen, etwa Quality und High Dividend - z.B. über den DWS Top Dividende -> Chartvergleich mit MSCI-World-ETF: http://www.fondsweb....0274208692-R120 . Was aber für mich (und andere Anleger in meiner Situation) nicht passt, ist die Kombination mit Faktor-Investments, die eine ganz andere Charakteristik aufweisen, also z.B. Size (=Small Caps) oder Value. Die können die Reduzierung des MDD völlig zerschießen. ... Gut ausgearbeiteter Beitrag! Nur eine kurze Anmerkung: Aus meiner Sicht ist die Dividendenstrategie eine Value-Faktor Strategie. Zu belegen einerseits im Kommer, dort wählt zumindest in meiner Ausgabe Kommer stets Dividenden-ETFs für den Value Anteil aus. Andererseits auch in diversen Beiträgen, wie hier im Zendepot. Oder schlichtweg durch überlegen, da "High Dividend" quasi automatisch die Kriterien für Value erfüllt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag