bluedream333 Mai 20, 2016 Hi liebe Gemeinde, bisher glaubte ich das die Marktkapitlisierung (Anzahl Aktien x Kurs) auch das Eigenkapital eines Unternehmens ist. ( Und auch das Eigenkapital in der Bilanz) Also das Eigenkapital einer AG besteht ja nur aus den Aktien. Was ist aber nun das tatsächliche Eigenkapital was ich aus der Passiv Seite der Bilanz entnehmen kann ? Es kann ja nicht sein das das Eigenkapital andauernd mit den Aktienkursen schwankt, denn das müsste sich ja auch auf der Aktiv Seite wiederspiegeln, und das dann hier bei steigenden Kursen zB. mehr Cash in den Kassen ist. Oder sind das 2 Unterschiedliche EK's, einmal real (Bilanz) und einmal virtuell (Börse/Marktkapitalisierung )? Wo habe ich meinen Denkfehler ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Riacon Mai 21, 2016 Die Marktkapitalisierung ist nicht das Eigenkapital. Man kann sie als den Marktwert des Eigenkapitals sehen, daß was Leute bereit sind für das Eigenkapital zu bezahlen. Muß man aber nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chaosmaker85 Mai 21, 2016 Auf der Passivseite steht im Eigenkapital das gezeichnete Kapital (=Grundkapital). Hat mit der aktuellen Marktbewertung erst mal nichts zu tun... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bluedream333 Mai 21, 2016 Okay das wenn es Stichtag bezogen ist kann ich es nachvollziehen.... Jungs es tut mir leid ich verstehe anscheinend den einfachsten Grundsatz einer AG nicht... Ich hoffe ihr könnt mir darauf Antwort geben.... Also, wenn ich Geld in Aktien investiere, fliest dieses Geld natürlich der AG zu... Und die AG (von mir aus Managenent) können mit diesem investierten Geld Wirtschaften. Wenn also eine hohe Nachfrage besteht und die Kurse steigen, steht doch automatisch der AG mehr Geld zur Verfügung oder sehe ich das falsch ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee Mai 21, 2016 Wenn also eine hohe Nachfrage besteht und die Kurse steigen, steht doch automatisch der AG mehr Geld zur Verfügung oder sehe ich das falsch ? Wenn die Aktien erstmal "auf dem Markt" sind, werden sie zwischen den Marktteilnehmern (also dir und mir und den institutionellen Anlegern...) gehandelt. Die AG hat nichts (jedenfalls nicht direkt) von steigenden Kursen. Also, wenn ich Geld in Aktien investiere, fliest dieses Geld natürlich der AG zu... Nur bei Neuemissionen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kolle Mai 21, 2016 Wenn also eine hohe Nachfrage besteht und die Kurse steigen, steht doch automatisch der AG mehr Geld zur Verfügung oder sehe ich das falsch ? Wenn die Aktien erstmal "auf dem Markt" sind, werden sie zwischen den Marktteilnehmern (also dir und mir und den institutionellen Anlegern...) gehandelt. Die AG hat nichts (jedenfalls nicht direkt) von steigenden Kursen. Also, wenn ich Geld in Aktien investiere, fliest dieses Geld natürlich der AG zu... Nur bei Neuemissionen. Und bei Kapitalerhöhungen ! Ein hoher Kurs hat immer Vorteile für die AG. Auch für die Mitarbeiter wenn Belegschaftsaktien verteilt oder Bonis auf Aktienbasis bezahlt werden. Ein hoher Kurs schützt vor feindlichen Übernahmen zu Dumpingpreisen. Falls die AG eigene Aktien im Bestand haben erhöht sich damit auch der Wert der AG, sehr nützlich bei eigenen Übernahmen wenn Teile davon in Aktien bezahlt werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee Mai 21, 2016 · bearbeitet Mai 21, 2016 von odensee Und bei Kapitalerhöhungen ! Die hätte ich jetzt auch als Neuemission bezeichnet: http://www.lexikon-der-boerse.de/n/Neuemission.php Ein hoher Kurs hat immer Vorteile für die AG. Auch für die Mitarbeiter wenn Belegschaftsaktien verteilt oder Bonis auf Aktienbasis bezahlt werden. Ein hoher Kurs schützt vor feindlichen Übernahmen zu Dumpingpreisen. Falls die AG eigene Aktien im Bestand haben erhöht sich damit auch der Wert der AG, sehr nützlich bei eigenen Übernahmen wenn Teile davon in Aktien bezahlt werden. schöne Zusammenfassung Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bluedream333 Mai 21, 2016 Jetzt wird mir einiges Klar :rolleyes: Danke Jungs, sehr gute verständliche Antworten!:thumbsup: Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kolle Mai 21, 2016 Und bei Kapitalerhöhungen ! Die hätte ich jetzt auch als Neuemission bezeichnet: http://www.lexikon-d...Neuemission.php Auch im Link steht: "Eine Neuemission ist die erste Emission von Wertpapieren zum Handel an einer Börse". Das was noch dort steht, behandelt eine Kapitalerhöhung vor dem Börsengang. Nur für die Newbies: Als ich noch mit Aktien handelte, war mein erster Ansatz auch nach irgendwelchen Fundamentaldaten zu selektieren. Der Zeitaufwand lohnt bei kleinen Stückzahlen nicht und erfordert tiefgreifende Bilanzkenntnisse. Einfache Kennzahlen wie KGV, Dividendenrendite sind irrelevant, das sind nur Zahlen die der Markt ( "die Profis" ) den AGs über den Kurs zubilligen. Ein überdurchschnittliches KGV oder eine hohe Dividendenrendite zeigt nur das Maß der erwarteten Verschlechterungen in der Zukunft. "Die Profis" in einem effizienten und rationalen Markt haben einen Informationsvorsprung und justieren das alles über den Kurs. Allgemeine Dinge sind wichtiger: Zinsentwicklung, Konjunktur, Trends ( Nokia versus Apple, Stromversorger versus Erneuerbare ) usw. Eine Aktienauswahl für Privatanleger muss anderen Kriterien genügen und unterscheidet sich zudem darin das was man will: Wachstumschancen oder Stabilität mit geringem Risiko, dazu die individuelle Streuung über Branchen und Länder. Egal was man kauft: Der Kurs ist immer "marktgerecht". Ausnahmen sind Smallcaps, für die sich "Profis" nicht interessieren. Aber dafür hat man ein deutlich höheres Risiko, meist mehr als Chance. Ein IPO hat für die kleine AG nur einen Zweck: An das Geld von Kleinaktionären zu kommen und möglichst nicht mehr herzugeben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte Mai 21, 2016 Marktkapitalisierung durch den Buchwert entspricht dem KBV. Mehr oder weniger belustigend wurde das mal hier sehr ausführlich beschnackt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
efuzzy Mai 22, 2016 · bearbeitet Mai 22, 2016 von efuzzy Jetzt wird mir einiges Klar :rolleyes: Danke Jungs, sehr gute verständliche Antworten!:thumbsup: Mir ist die Aussagekraft des Eigenkapitals zur Bewertung der wirtschaftlichen Lage eines Unternehmens nicht klar, vor allem vor dem Hintergrund des Basel III-Regelwerkes. Ich kann mir momentan nicht erklären, wie die Wandlung oder Haircut von dem Kernkapital zugeordneten Anleihen eine nennenswerte Hilfe darstellt für Banken, die Ertragsschwierigkeiten haben. Als Beispiel nehme ich die Deusghe Bank, die im .Geschäftsjahr 2015 6, rd. 6,8 Mrd € Verluste eingefahren hat. Nach der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung werden diese den Eigenkapitalbestandteilen zugerechnet. Nach Kozernbilanz beträgt das Eigenkapital 67,624 Mrd € (?); der Anteil der Aktien beträgt nur rd.3,4 Mrd € (Wert pro Aktie 2,54 €)- Nach CRR (Basel iii ?) werden als Eigenmittel gesehen: hartes Kernkapital („Common Equity Tier 1“; Art. 25 CRR) = Eigenkapital Aktien , zusätzliches Kernkapital („Additional Tier-1-Capital“; Art. 51 CRR) und Ergänzungskapital („Tier-2-Capital“; Art. 62 CRR). Meine einfache Frage ist: Durch welchen Bilanz-Titel wurden die Verluste getragen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio Mai 22, 2016 Jetzt wird mir einiges Klar :rolleyes: Danke Jungs, sehr gute verständliche Antworten!:thumbsup: Mir ist die Aussagekraft des Eigenkapitals zur Bewertung der wirtschaftlichen Lage eines Unternehmens nicht klar, vor allem vor dem Hintergrund des Basel III-Regelwerkes. Ich kann mir momentan nicht erklären, wie die Wandlung oder Haircut von dem Kernkapital zugeordneten Anleihen eine nennenswerte Hilfe darstellt für Banken, die Ertragsschwierigkeiten haben. Als Beispiel nehme ich die Deusghe Bank, die im .Geschäftsjahr 2015 6, rd. 6,8 Mrd € Verluste eingefahren hat. Nach der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung werden diese den Eigenkapitalbestandteilen zugerechnet. Nach Kozernbilanz beträgt das Eigenkapital 67,624 Mrd € (?); der Anteil der Aktien beträgt nur rd.3,4 Mrd € (Wert pro Aktie 2,54 €)- Nach CRR (Basel iii ?) werden als Eigenmittel gesehen: hartes Kernkapital („Common Equity Tier 1“; Art. 25 CRR) = Eigenkapital Aktien , zusätzliches Kernkapital („Additional Tier-1-Capital“; Art. 51 CRR) und Ergänzungskapital („Tier-2-Capital“; Art. 62 CRR). Meine einfache Frage ist: Durch welchen Bilanz-Titel wurden die Verluste getragen? Das Eigenkapital gem §266 HGB besteht aus: Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Gewinnvortrag/Verlustvortrag; Jahresüberschuß/Jahresfehlbetrag Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cai Shen Mai 22, 2016 Das Basel-III Regelwerk betrifft ausschließlich Banken, während hier bisher allgemein über die Funktion des bilanziellen Eigenkapitals geschnackt wurde. Diese Regelungen der Bankenaufsicht gehen über die übliche Betrachtungsweise der Bilanzierung weit hinaus. https://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Downloads/Veroeffentlichungen/Bundesbank/basel3_leitfaden.pdf?__blob=publicationFile Viel Spaß beim Lesen Üblicherweise generiert eine AG Eigenkapital über Ausgabe von Stammaktien Ausgabe stimmrechtsloser Vorzgsaktien Wandlung ausgegebener Wandelanleihen Ausgabe nachrangiger Anleihen mit Eigenkapitalcharakter (Tiere) Gewinnvortrag (retained earnings) Gerade Hybridkapital ist eher bankenspezifisch, wenn auch vereinzelt in anderen Branchen (VW) zu beobachten. Die Verluste werden bei "normalen AGs" in den meisten Fällen voll von den Aktionären getragen, wenn außer Aktien keine weiteren Eigenkapitalinstrumente vorliegen. Hybridkapital (der Banken) wird üblicherweise anteilsweise herabgeschrieben, so dass der Nominalwert der Anleihen sinkt. Wie das bis 2010 geschehen ist, welche Nachteile die Bankenaufsicht sieht und welche systematischen Änderungen Basel-III bereithält, ist im oben verlinkten Dokument ausführlich dokumentiert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
efuzzy Mai 22, 2016 · bearbeitet Mai 22, 2016 von efuzzy Mir ist die Aussagekraft des Eigenkapitals zur Bewertung der wirtschaftlichen Lage eines Unternehmens nicht klar, vor allem vor dem Hintergrund des Basel III-Regelwerkes. Ich kann mir momentan nicht erklären, wie die Wandlung oder Haircut von dem Kernkapital zugeordneten Anleihen eine nennenswerte Hilfe darstellt für Banken, die Ertragsschwierigkeiten haben. Als Beispiel nehme ich die Deusghe Bank, die im .Geschäftsjahr 2015 6, rd. 6,8 Mrd € Verluste eingefahren hat. Nach der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung werden diese den Eigenkapitalbestandteilen zugerechnet. Nach Kozernbilanz beträgt das Eigenkapital 67,624 Mrd € (?); der Anteil der Aktien beträgt nur rd.3,4 Mrd € (Wert pro Aktie 2,54 €)- Nach CRR (Basel iii ?) werden als Eigenmittel gesehen: hartes Kernkapital („Common Equity Tier 1“; Art. 25 CRR) = Eigenkapital Aktien , zusätzliches Kernkapital („Additional Tier-1-Capital“; Art. 51 CRR) und Ergänzungskapital („Tier-2-Capital“; Art. 62 CRR). Meine einfache Frage ist: Durch welchen Bilanz-Titel wurden die Verluste getragen? Das Eigenkapital gem §266 HGB besteht aus: Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Gewinnvortrag/Verlustvortrag; Jahresüberschuß/Jahresfehlbetrag Habe diesen Hinweis auf HGB nun auch an anderer Stelle gefunden. Bevor ich als Laie in Betriebswirtschalt und Bilanz-Technik die von Cai Shen empfohlene Bundesbank-Publikation studiere, noch eine Verständnisfrage. Wikipedia formuliert einer meiner Vorstellungen von den Aufgaben des Eigenkatitals so: Verlustabsorptionsfunktion: Entstehende Verluste werden durch das Eigenkapital aufgefangen. Je höher das Eigenkapital ist, umso länger ist ein Unternehmen in der Lage, anhaltende Verluste zu verkraften,[7] ohne in eine Unternehmenskrise zu geraten. Nach meiner Vorstellung impliziert dies, dass die Bestandteile des Eigenkapitals "flüssig" = kurzfristig verfügbar gemacht werden können, auch der Gegenwert des gezeichneten Kapitals, von Gewinnvortrag/Verlustvortrag; Jahresüberschuß/Jahresfehlbetrag, Genusscheinen und Nachranganleihen, die als Eigenkapital eingestuft werden kann. Ist das so? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cai Shen Mai 22, 2016 Sieh das Eigenkapital als theoretische Rechengröße, das ist keine Sichteinlage bei der Bank! Es definiert den Anteil am Unternehmen, der den Aktionären zusteht - und nicht der Bank oder weiteren Gläubigern. Für Laien (wie mich) ist die Ableitung aus der Bilanzsumme verständlicher, stark vereinfacht: Aktiva (=Mittelverwendung) Cash und Geldmarktpapiere Anlagevermögen immaterielle Werte Forderungen ------------------- =Bilanzsumme Passiva (=Mittelherkunft) Schulden Stammkapital Gewinnrücklagen ----------------------- =Bilanzsumme Die Bilanzsumme stellt (wieder stark vereinfacht) den Wert des Unternehmens dar, der teils durch Schulden finanziert wurde, welche in jedem Falle zurück gezahlt werden müssen. Alles was nach Abzug der Schulden übrig bleibt, entspricht dem rechnerischen Eigenkapital, das in gleichen Anteilen unter den Aktionären aufgeteilt wird (1 Anteil = 1 Aktie). Macht dein Unternehmen Verluste, sinkt die Bilanzsumme im Jahresabschluss, die Schulden sind jedoch weiterhin in voller Höhe vorhanden (Gläubiger haften nicht für Verluste). "Schulden sind immer real." (Peter Lynch) Rechnerisch verbleibt dann jedoch weniger für die Aktionäre übrig, sie "haften" für die Verluste des Unternehmens. Hybridkapital macht die Sache nur etwas komplizierter, Bankenbilanzen sind jedoch von Normalsterblichen eh nicht durchschaubar, daher machen viele Value Investoren einen weiten Bogen um Finanzinstitutionen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dandy Mai 23, 2016 [/b][/i]Nach meiner Vorstellung impliziert dies, dass die Bestandteile des Eigenkapitals "flüssig" = kurzfristig verfügbar gemacht werden können, auch der Gegenwert des gezeichneten Kapitals, von Gewinnvortrag/Verlustvortrag; Jahresüberschuß/Jahresfehlbetrag, Genusscheinen und Nachranganleihen, die als Eigenkapital eingestuft werden kann. Ist das so? Auch wenn Cai Shen das eigentlich schon sehr anschaulich beantwortet hat: Das Eigenkapital ist im Prinzip der Wert des Unternehmens der übrig bleibt, nach dem alle Schulden (genauer: Verbindlichkeiten) bedient wurden, vorausgesetzt die Werte auf der Aktivseite der Bilanz entsprechen dem tatsächlichen Liquidierungserlös. Das ist nun relativ selten der Fall, womit sich auch die starken Abweichungen im Kurs-Buchwert Verhältnis zwischen den Unternehmen erklären lassen. Das Eigenkapital ist also nicht flüssig, sondern lediglich der aktuell verbliebene Anspruch der Eigenkapitalgeber (meist Aktionäre) dem Unternehmen gegenüber, nachdem alle Gläubiger bedient wurden. Woraus das konkret besteht, also Maschinen, Anlagen, Grundstücke, Cash etc., spielt dabei keine Rolle. Die erwähnten flüssigen Mittel stehen auf der Aktivseite und sind eben ein Teil der Mittelverwendung (in dem Fall Barmittel). Wie schon erwähnt stehen die Gewinne und Verluste den Eigenkapitalgebern zu. Den Fremdkapitalgebern stehen hingegen nur die Schulden plus Zinsen zu. Die Fremdkapitalzinsen sind aber nicht Bestandteil der Bilanz und werden aus den laufenden Erlösen (vor Gewinn) bezahlt. Wofür diese (hoffentlich) aufgelaufenen Gewinne letztlich verwendet werden, also für Anlagen, Gebäude, Lizenzrechte, Cash, Wertpapiere oder sonst was, das steht auf der Aktivseite der Bilanz. Hybridkapital bzw. Wandelanleihen/Optionen sind dann wieder so ein blöder Sonderfall. Weder Fisch noch Fleisch. Man versucht diesen Herr zu werden, in dem man die verwässerte Anzahl Aktien im Geschäftsbericht angibt. Die verwässerte Anzahl Aktien geht davon aus, dass alle Wandelanleihen in Aktien (== Eigenkapitalanspruch) umgewandelt würden. Das senkt potenziell den Wert der restlichen Aktien. Das ist natürlich eine theoretische Größe, da die Wandlung in der Regel nicht stattfindet, allerdings orientieren sich Wandelanleihen stark am Aktienkurs (abhängig von den Bedingungen für die Wandlung). Da das Unternehmen diesen Gegenwert ja letztlich zurückzahlen muss, ist somit die Einordnung als potenziell verwässertes Eigenkapital nicht verkehrt. Um es kurz zu machen: Ich würde von Unternehmen mit hoher Verwässerung generell eher die Finger lassen. Bei Banken ist das nochmal ein anderes Thema, da gesetzlich erzwungen. Ich denke dabei ging es aber eher darum, die Gläubiger stärker in Bankenkrisen mithaften zu lassen als bisher, da der Staat zumindest große Banken nicht einfach pleite gehen lassen kann ("too big to fail" -> 2009). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag