Physikuss Mai 16, 2016 · bearbeitet Mai 16, 2016 von Physikuss Hallo liebe Experten, wie der Titel schon vermuten lässt möchte ich etwas für meine Altersvorsorge tun und gleichzeitig mein Einkommen gegen BU absichern, vor allem vor dem Hintergrund, dass ich nunmehr eine kleine Familie habe. Ich habe schon einige Stunden mit lesen im Forum verbracht. Nun habe ich ein für mich erstaunlich günstiges Angebot, von einem Makler bekommen. Aber hier zunächst meine Daten entsprechend des Leitfadens. RENTEN Anwartschaft auf gesetzl. Rente: Erwerbsminderungsrente: 530 EUR, Altersrente derzeit: 190 EUR, Altersrente mit 67 vorrauss.: 1318 EUR mit Rentenanpassung ca. 2600 EUR (laut Rentenbescheid) Anwartschaft auf betriebl. Rente VBL: 120,88 EUR (vom früheren Arbeitgeber, beim jetzt neuen Arbeitgeber kenne ich die Modalitäten noch nicht genau, 26 VWL sind wohl mind. drin. PERSÖNLICHE SITUATION Alter: 32 (07.10.1983) Familienstand: ledig (verheiratet vorrauss. ab 2. Jul 16), 2 Kinder beide nach 2008 geboren Renteneintritt mit 67: 2050 Berufliche Situation: Angestellter (man könnte es als eine Art Produktmanager bezeichnen) Bruttojahreseinkommen: ca. 56000 EUR Risikotyp: die Mischung machts würde ich sagen. Ein paar Garantien fürs Alter sind schon gut Bisherige Erfahrung mit Altersvorsorge hält sich in Grenzen So nun noch kurz zu dem Angebot des Maklers: Es handelt sich um zunächst um eine Fondsgebundene Riesterrente beim Volkswohlbund. Bei meinem Einkommen würde ich ja 162 EUR einzahlen, um die volle Eigenzulage zu erhalten bzw. auf 175 EUR mtl. gehen, für maximale Steuerersparnis. Soweit ist das erstmal nichts besonders. Nun bin ich ja parallel auf der Suche nach einer BU (ich weiß es hätte auch schon mal eher sein können ....) Da hat der Herr Makler also etwas auf den ersten Blick günstiges aus der Tasche gezogen. Sein Vorschlag ist eine BU ebenfalls beim Volkswohlbund als separaten Vertrag mit folgenden Eckdaten: BU Rente 2000 EUR Laufzeit bis 2043 (Alter 60, darauf komme ich gleich zurück) Beiträge werden bei Nicheintreten des Schadenfalls zurückgezahlt (allerdings ohne Garantien, da auch in irgend einem Fonds angelegt) ansonsten ohne abstrakte Verweisunge etc. - scheint soweit zu passen. mtl. 48 EUR So, das ist natürlich relativ günstig, weil die risikoreichsten Lebensjahre zwischen 60 und 67 nicht mit drin sind. Darauf hin meinte er, dass nach 3 Jahren die BU in die Riesterrente (Vertrag) integriert wird und sich somit die Laufzeit auch bis auf 2050 verlängert, ohne dass sich der Beitrag verändert. Diese Aussage kann ich so erstmal nicht überprüfen und habe es so hin genommen. So wäre die Sache ja erstmal rund, auch wenn es dann ein Kombivertrag ist, was ich bislang nicht favorisiert habe. Bei lesen im Forum habe ich natürlich auch kritische Stimmen über den Volkswohlbund gehört, vor allem bzgl. der Kosten. Ich habe bisher noch keine Unterlagen zu den Kosten im vorgeschlagenen Produkt erhalten. Ich gehe aber davon aus, dass durchaus höher sein werden als bei der Konkurrenz. Allerdings ist die vorgeschlagene BU schon sehr günstig und wenn ich das über die Laufzeit gegenrechne, relativieren sich die Kosten wieder (verglichen mit anderen BU-Angeboten würde ich an Beiträgen mind. 10000 EUR einsparen) So, nun bin ich natürlich endgültig verunsichert, was ich davon halten soll. Würde es sich nur um eine Riester handeln, würde ich wohl ein Auge auf fairr werfen aber die Kombi mit der BU klingt schon verlockend. Gibt es eurerseits Hinweise bzw. Erfahrungen diesbezüglich? Vielen Dank für die Anregungen. Ich hoffe, ich habe die Richtlinien eingehalten. Gruß, Physikuss. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes Mai 16, 2016 Riester und BU-Rentenleistung geht nicht und gibt es nicht. Gem. AltZertG können maximal 15 % der Beitragsleistung für zusätzliche Absicherungen aufgewendet werden, sonst wäre es kein förderbarer Riestervertrag. In der Praxis gibt es maximal Beitragsfreistellungsbuz für Riester, sprich die Beiträge zum Sparvertrag würden vom Versicherer weiter gezahlt. Letzteres ist ggü. einer ähnlichen Schicht 3 Konstellation ziemlicher Käse. Sinn einer Beitragsbefreiungsbuz ist die Dynamik, welche ich in einer ungeförderten BUZ bis zu 10 % wählen kann. Werde ich BU, übernimmt der Versicherer die Sparbeiträge und von da an jede 10 % Dynamik mit. Bei langfristiger BU steigen die vom Versicherer übernommenen Einzahlungen immer stärker an, was dann ggf. eine erhebliche Ablaufleistung produziert, die ggf. geeignet ist im Ansatz den Ausfall von Arbeitnehmerbeiträgen und Arbeitgeberbeiträgen zur gesetzlichen Rentenversicherung aufzufangen. Will man eine solche Konstruktion, dann nur ungefördert in Schicht 3, denn nur dort sind lediglich die Erträge zu versteuern. In Schicht 1 (Rürup) oder Schicht 2 (bAV ... wie gesagt, Riester geht eigentlich gar nicht) wären hingegen die vollen Leistungen zu versteuern, mal eben ein paar zehntausende potentielle Steuermehrbelastung. --- Somit passt da was Grundsätzliches nicht, Riester und BU geht nicht zusammen ... , zumindest definitiv nicht so, wie hier von dir dargestellt. --- Allein zwischen bspw. 65 und 67 liegen ca. 15 % reiner Beitragsunterschied bei einer SBU. Bei 67 vs 60 erheblich mehr. Glaub doch bitte nicht, dass dir gleich welcher Versicherer mehr als 30 % Beitragsunterschied mal eben schenkt. Möglich, dass etwas anderes gemeint wurde, aber die hier dargestellte Story findet nicht statt ... [punkt]. --- Generell zu den VWB Produkten ... Die VWB SBU ist mit dem Bedingungswerk seit Herbst letzten Jahres absolut in Ordnung. Die Fallstricke sind nicht mehr existenziell, Schwächen gibt es insbesondere bei den Anpassungsmöglichkeiten und kleineren Themen wie bspw. meinen geliebten Verkehrsdelikten. Wenn man sich bewusst angeschaut hat, was der Markt bietet und was der VWB ggü. höherwertigen Tarifen nicht bietet ... UND DANN ... der Meinung ist, dass man den VWB haben möchte, alles gut. Aber auch nur in der Reihenfolge und inkl. aller gesetzten Prämissen. Die VWB Fondspolice ist als NETTOVARIANTE bei brauchbarer technischer Umsetzung in Ordnung, so die Vermittlungskosten verhältnismäßig sind. Aber auch nur dann, wenn die Förderkonstellation passt und man sich tatsächlich aus den 5 Riestervarianten gerade eine Riesterfondspolice als individuell geeignet heraus gesucht hat. Insbesondere Letzteres ist diskussionswürdig. Abgesehen davon, wenn Riester + Versicherung, dann NIE als Provisions- oder Courtagevariante, immer nur als Nettovariante. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Physikuss Mai 17, 2016 Vielen Dank für deine erhellende Antwort. Die Tatsache, dass eine solche Kombi ohne weiteres nicht möglich ist und mir im Schadensfall bei der BU auch noch steuerliche Nachteile entstehen, ist nicht zu vernachlässigen. Allein, dass mir das verschwiegen wurde, spricht schon mal nicht für den Makler. Es klang auch irgendwie zu schön, um wahr zu sein. Ich werde mich weiter umsehen und doch separate Verträge wählen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag